Dreams - Träume
Dreams – Träume
„Wenn ich groß bin, werde ich Pirat!“
So ganz wusste Mycroft nicht was er von dieser Ankündigung seines kleinen Bruders halten sollte. Seine Eltern hielten dies gewiss nur für einen kurzweiligen kindlichen Traum, doch er wusste das Sherlock dies durchaus ernst meinte. Denn wenn er auch nur ein kleines Kind war, hatte er den Willen und die Sturheit einer Herde von Eseln.
„Du kannst kein Pirat werden Sherlock. Es gibt heut zu Tage überhaupt keine Piraten mehr!“ versuchte er ihm klar zu machen. Aber wie immer konnte der kleine Junge nicht auf ihn hören. Wollte viel lieber das machen was er wollte. Auf andere zu hören, hatte er schon als Kind nie gekonnt.
„Aber Mummy hat gesagt, ich kann werden was ich will!“ schmollte Sherlock, der nun beleidigt zu seinem großen Bruder aufschaute und einfach nicht verstehen wollte, warum er kein Pirat werden konnte. Er hatte schon so viel über sie gelesen, warum sollten nur die Leute in seinen Büchern Spaß daran haben Piraten zu sein und nicht auch er?
Genervt seufzte Mycroft und schüttelte den Kopf. Für ihn war es schon schwer genug, mit all den dummen Leuten dort draußen fertig zu werden aber sein Bruder, so klug er für sein junges Alter auch war, war noch viel schlimmer. Warum konnte er nicht einfach einsehen, dass sein Traum unsinnig und unerfüllbar war? Das würde alles für ihn so viel einfacher machen.
„Mummy sagt das auch nur, weil sie glaubt, dass das nur eine Phase von dir ist Sherlock!“
Der kleine Junge zog eine breite Schnute und sein vorher beleidigter Blick wurde vorwurfsvoll. Er wollte und konnte daran einfach nicht glauben. Daher erwähnte er die Sache nie wieder vor seinem Bruder.
