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Scherben, Mausefallen und eine Liebelei

Verzeiht mir den grottigen Titel, aber mit denen habe ich es nicht so...
von

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Scherben, Mausefallen und eine Liebelei

Wer vielleicht schon mal bei meinen Fanfictions geguckt hat, wird sehen, dass das meine erste eigene FF zu OP ist.

Disclaimer: Leider, leider gehören mir weder die Charaktere noch die

Flying Lamb. Lediglich die Idee, die Stadt, Ed und Mina

gehören mir
 

Nerviges Kommentar meinerseits: Das ist meine erste One Piece FF, ich hoffe sie gefällt euch. Bevor es jetzt losgeht möchte ich noch marSviktoria dafür danken, dass sie Beta-Leserin gespielt hat und mir immer wieder Inspirationen geliefert hat (ich sage nur: Mega tolles Suchti-Bild ^^) ähm tja: Danke :D

Und auch ein Danke an lorenorsanji, die letztens nochmal drübergelesen hat 

RSF gehen trotzdem auf mein Konto da ich das alles in eile Abgetippt habe. Jaja, der liebe Zeitmangel…

Und nun geht’s los:
 

Die “Flying Lamb” schaukelte munter auf den Wellen des größten Meeres der Welt- der Grandline. Ihre Besatzung ging ihren täglichen Aktivitäten nach. Monkey D. Ruffy, Gummimensch und Kapitän der niedlichen Karavelle saß auf der Galionsfigur. Dabei zappelte er so herum das er Gefahr lief herunter zufallen. Lysop, der langnasige Kanonier sah immer wieder beunruhigt zu ihm herüber. Ruffy konnte wegen der Teufelsfrucht nicht mehr schwimmen und wenn der Käpt´n ins Wasser fiel, musste er, Lysop, hinterher springen. Aber das war diesem viel zu gefährlich bei den ganzen Seekönigen mit ihren meterlangen Zähnen die einen Menschen mit nur einem Biss vertilgen konnten. Dem Kanonier zitterten vor Angst die Knie. Das überließ er lieber Zorro. Oder Sanji. Obwohl der blonde, taffe Smutje wahrscheinlich an Ruffy´s Zustand schuld war, da er immer noch kein Mittagessen zubereitet hatte. Ein Ohrenbetäubendes knurren ertönte aus der Richtung des Gummitypen. “Sanji! Hunger!”, brüllte er, schob sich den obligatorischen Strohhut vom Kopf, sodass dieser nun auf seinem Rücken hing und stürmte über Deck Richtung Kombüse.

“Moosbirne!”

“Löffelschwinger!”

“Säbelrassler!”

“Küchenfee!”

“Marimo!”

Gerade als Zorro dem Blonden ein weiteres wütendes “Kompliment” an den Kopf werfen wollte, spürte er wie ihn die Tür im Rücken erwischte und ihn von den Beinen fegte. Mit der Sakeflasche in der rechten Hand stolperte er auf Sanji zu und riss ihn mit zu Boden. Sanji, der noch versucht hatte sich auf den Beinen zu halten wurde unter Zorro begraben, dem es nicht gelang sich mit den Händen abzufangen. Leider hatte er die Flasche in seiner Hand vergessen und wurde schmerzlich an sie erinnert als das Glas durch den Druck, der zwischen seiner Hand und dem Boden entstand, zerbrach. Die Splitter bohrten sich in seine empfindliche Handfläche und Zorro gab ein leises, schmerzbedingtes Stöhnen von sich, ehe sein Arm wegknickte und er vollends auf dem verwirrten Smutje landete. Sekundenlang bewegte sich keiner von den beiden. Starrten sich nur an. Lauschten nur dem Herzschlag des Anderen. Zorro´s grüne Augen versanken in den erschrocken aufgerissenen Blauen des Anderen. Eine feine Röte schoss Zorro ins Gesicht als ihm der Gedanke kam, das Sanji ziemlich attraktiv war. Und irgendwie… roch er gut. Ein leichtes Grinsen schlich sich in Sanjis Gesicht als er sah, das Zorro rot anlief. Da war jemanden wohl etwas sehr peinlich. “Habt ihr beiden euch endlich vertragen?”, kam es in gewohnt kindlicher Manier vom Strohhutträger. Zurück in die Realität gerissen rollte sich Zorro panisch vom Blonden runter, sprang auf und stürmte an Ruffy vorbei auf Deck.
 

Zorro lehnte am Mast und versuchte zu schlafen. Betonung lag dabei auf versuchte. Dem mürrischen Schwertkämpfer war es schier unmöglich zur Ruhe zu kommen. “Blödes Herz! Was klopfst du denn so verrückt?!? Das war doch nur der Löffelschwinger! Obwohl der Blonde schon ziemlich hübsch war... Stopp Zorro! Mach lieber was nützliches… Er griff nach seinen Schwertern, stand auf und schlurfte in die Jungenkajüte.

Sanji rührte wütend in den Töpfen. Was war denn das? Wieso hatte er den Marimo nicht von sich gestoßen? Wieso hatte er diese Umarmung schon fast genossen? Argh, hatte er das gerade wirklich gedacht?!? Mit einem seufzen stellte er den Herd aus und den Topf auf eine der kalten Platten und fing dann an die Scherben ein zusammeln. An fast allen von ihnen klebte Blut. Zorro´s Blut. Der Smutje überlegte: Der dämliche Säbelrassler war bestimmt noch nicht zu Chopper, dem Schiffsarzt der Flying Lamb gegangen und verblutete lieber als sich helfen zu lassen. “Chopper!”, rief er nach dem kleinen, sprechenden Elch mit blauer Nase. Nur ein paar Augenblicke später streckte dieser sein pelziges Köpfchen durch die Tür und sah ihn mit großen, schwarzen Augen an. “Was gibt es denn Sanji? Hast du dich verletzt?”, und schon hatte der kleine Arzt sein Arztköfferchen geöffnet.

“Nein Chopper, der dumme Marimo hat sich geschnitten”

“Zorro hat sich geschnitten? Oh mein Ganfort! Oh mein Ganfort! Wir brauchen einen Arzt! Wir brauchen einen Arzt! Ach.. Ich bin ja Arzt!”, Chopper war die ganze Zeit im Kreis herum gelaufen, hielt jetzt aber an. Sanji schmunzelte: “Jetzt gib schon her! Ich verarzte ihn schon. Geh du lieber weiter an deinen Pflanzen forschen die wir auf der letzten Insel gefunden haben. Du wolltest doch herausfinden ob du aus ihnen wirksame Medizin herstellen kannst”, mit diesen Worten schnappte er sich einfach den Koffer des Arztes und war unter Deck verschwunden. Chopper sah ihm leicht verwirrt hinterher und fing dann an zu zetern: “Sanji! Du kannst mir doch nicht einfach meinen Koffer wegnehmen! Sanji!”, das kleine Fellknäuel lief ihm hinterher, doch bevor er auch nur das Hauptdeck betreten konnte war der Blonde schon durch die Falltür verschwunden.

Zögernd klopfte Sanji an der Kajütentür, hinter der Zorro´s leises Schnarchen ertönte. Warum war er eigentlich so nervös? Das war doch nur dieser arrogante, eingebildete Idiot von Schwertkämpfer! Auch wenn er schon ganz niedlich war… so wenn er rot wurde. Da hatte er irgendwie etwas kindliches… Argh! Was wollten diese Gedanken schon wieder in seinem Kopf? Obwohl… wenn er ehrlich war… Argh! Ganfort hasst du mich so sehr?!? Als keine Antwort auf seine Klopferei kam trat Sanji seufzend ein.

Zorro lag schlafend auf der Schlafcouch, die blutende Hand einfach in ein T-Shirt eingewickelt. Der Smutje seufzte tief. Dieser dumme Marimo! Leise setzte er sich zu dem Schlafenden und betrachtete ihn eine Weile. So friedlich, ja fast schon… niedlich dieser Gesichtsausdruck. Moment! Niedlich?!? Zorro und niedlich? Ich glaube ich spinne! Obwohl… Nein! Nein Sanji! Nami ist deine große Liebe. Deine Göttin. Denk an sie und nicht an den Marimo. Zögernd streckte der Smutje die Hand nach dem bluttriefenden T-Shirt an Zorro´s Verletzung aus. Vorsichtig begann er den Stoff abzuwickeln.
 

Zorro schlief schlecht. Um genauer zu sein : Er schlief richtig mies. In seinem Kopf spukte die ganze Zeit der blonde Kettenraucher herum. Wie er kochte, wie er sich bewegte, so elegant als ob er tanzen würde, wie er einen Gegner nach dem anderen platt machte- sein verschlafendes Hirn meldete sich. Was. Zum. Teufel. Trieb. Sein. Hirn. Da, während er döste, obwohl… Sanji war schon ganz süß wenn er wütend war… Was zum Teufel?!? Hör auf Hirn! Zorro´s Gesicht verzog sich. Langsam kehrte er ins Reich der Wachen zurück. Das erste was Zorro mitbekam, war das schmerzhafte Pochen welches von seiner Hand ausgehend durch seinen ganzen Körper rollte. Dann fühlte er wie das T-Shirt von den Wunden entfernt wurde und zwei sanften Händen platz machte.

Zorro sah einen Moment verwundert aus, bis er langsam die Augen aufschlug. Verschlafen und verwirrt, blickte der Ältere Sanji aus grünen Augen an. Der Blonde hatte in der einen Hand den blutigen “Verband” und in der anderen Zorro´s verletze Hand. “Kochlöffel? Was tust du da?”, nuschelte er Sanji entgegen, machte aber vorerst keine Anstalten Sanji seine Hand zu entziehen. “Ich verarzte dich Marimo. Aber bild dir bloß nichts drauf ein!”, mit diesen Worten warf er Zorro´s T-Shirt in die Ecke. Plötzlich war Zorro hellwach. “Hast du sie noch alle?”, als ob er sich vom Löffelschwinger helfen lassen würde! “Als ob du das alleine könntest. Du hast so viel Feingefühl wie ein Stein!”, spöttelte Sanji. “Ach ja?”, langsam war Zorro angepisst. Da kam einfach dieser blonde Schnösel und wollte ihn belehren. “Ja”, antwortete Sanji schlicht und drückte ein wenig auf einer der Scherben herum. Zorro gab ein zischendes Geräusch von sich, von dem er hoffte, dass Sanji es nicht gehört hatte, als er scharf die Luft einzog. Mein Ganfort! Er hielt zwar viel aus, aber seine Nerven waren doch auch nicht abgestorben! Sanji grinste belustigt als er hörte, dass der große, starke Lorenor Zorro auch nicht so Gefühllos war wie er immer tat und trotzdem tat es ihm gleichzeitig ein wenig leid ihm mit Absicht wehgetan zu haben, auch wenn er das niemals zugeben würde. Er seufzte und verdrehte die Augen: “Wäre der große, gefährliche Marimo so großzügig einem armen Smutje zu erlauben ich zu verarzten?” ansonsten würde der Muskelmann hier noch verrecken, denn es kam selten genug vor, das sich jemand gegen Zorro durchsetzen konnte. “Pah, mach doch was du willst!”, schmollend drehte sich der Grünhaarige von ihm weg, überließ ihm aber seine verletzte Hand.

Leichte Schauer überliefen Zorros Rücken als Sanji ihm mit seinen kalten Fingern die Glasscherben aus der Hand zog. Warum hatte Sanji auch nur so kalte Finger? Außerdem wusste er nicht wie er reagieren sollte. Der Smutje war ihm selten so nah gewesen und dann auch nicht freiwillig. Diese plötzliche Nähe verwirrte ihn. Aus dem Augenwinkel sah er zu Sanji rüber, dem das blonde Haar ins Gesicht fiel. Wie es wohl roch? Er war so in Gedanken, das er gar nicht richtig merkte das Sanji fertig war und ihm nun ebenfalls ansah.
 

“Wo bleiben denn unser Smutje und der faule Schwertkämpfer?”, fragte die orangehaarige Navigatorin Nami in die Runde. Sie hatte die gesamte Crew zusammen gerufen. Nun standen sie zu fünft an Deck. Zwei fehlten und das waren Zorro und Sanji. Ruffy, der seinen 100 Millionen Berry Kopfgeld scheinbar nicht gerecht kam, saß auf dem Boden und kuschelte mit Chopper, der sich immer noch darüber beschwerte, dass Sanji ihm sein Köfferchen weggenommen hatte. Aber er hatte zu viel Respekt vor dem Temperamentvollen Blondschopf um ihm das zu sagen. Nami selbst stand neben Robin an der Reling und blickte hin und wieder zu Lysop, der vorm Mast saß und an seiner Schleuder bastelte während sie auf die beiden vermissten Crewmitglieder warteten. “Sanji verarztet grade Zorro”, antwortete ihr Chopper, der immer noch leicht schmollte. Alle starrten den kleinen Elch sprachlos an. “Warte mal Chopper. Habe ich das grade richtig gehört? Unser Sanji hilft freiwillig unserem Zorro außerhalb des Kampfes?!?”, ergriff Lysop schließlich das Wort. “Ja, mich hat es auch erst ein wenig erstaunt. Sanji hat mir den Koffer förmlich aus der Hand gerissen, aber…”, er wurde von der Langnase unterbrochen, “Das die beiden sich mal außerhalb des Kampfes helfen ist, als ob Fische fliegen könnten*!”, er unterstrich seine Worte mit hektischen Gesten: “obwohl ich ja auch schon gegen den König der fliegenden Fische* gekämpft habe…”, und schon versank er in der kunterbunten Welt der Lügengeschichten. Robin lächelte geheimnisvoll: “Die beiden sind wohl noch beschäftigt”, wäre sie nicht Robin gewesen hätte sie wahrscheinlich geschmunzelt. Nami sah sie überrascht an: “Was meinst du Robin?”, ihr wären beinahe alle Gesichtszüge entglitten als Robin tatsächlich schmunzelte. “Frau Navigatorin, erinnerst du dich daran über was wir gestern Abend gesprochen haben?”, die Schwarzhaarige lächelte sie an. Nami nickte. Natürlich erinnerte sie sich. Die beiden momentan vermissten Streithähne hatte mal wieder fast das gesamte Schiff zerlegt und Nami hatte nur im Scherz Robin zugemurmelt, dass da wohl Liebe in der Luft liegen würde. Die Augen der Orangehaarigen weiteten sich: “Wie kommst du darauf?”. Als Antwort darauf lächelte Robin wieder. Ihre Freundin verstand: Robin hatte die beiden mittels Teufelskraft ausspioniert. Nami grinste: “Jungs, verschieben wir das Gespräch auf nachher”.
 

Die Crew stand in der Kombüse und starrte die Navigatorin an. Draußen war der Himmel voller Wolken. Weißer, flauschige Schäfchenwolken und jetzt stand Nami hier vor ihnen und sagte das hier in wenigen Minuten ein Sturm toben würde. “Und du meinst wirklich, das es hier gleich stürmt?”, das zittern in Lysops Stimme war nicht zu überhören. “In spätestens fünf Minuten befinden wir uns mitten in einem Orkan” und noch bevor Ruffy ihr eine seiner typischen Antworten geben konnte ging ein gewaltiger Ruck durch das Schiff. Alles schaukelte und wankte. Sanji ruderte mit den Armen und griff nach dem nächst besten und klammerte sich daran um nicht hinzufallen. Die Kombüsentür flog durch den Orkanartigen Wind auf und eine riesige Welle spülte in die Schiffsküche. Verdammt, war das kalt! Das Wasser lähmte einen praktisch die Muskeln. Verschwommen sah er, wie Nami und Lysop die drei Teufelskraftnutzer festhielten, indem sie Robin und Chopper in Ruffys gedehnten Körper einwickelten und so dafür sorgten das sie nicht hinaus geschwemmt wurden. Mir dem Wasser kam auch ein kräftiger Zog, der drohte Sanji mit sich ins offene Meer zu ziehen, da dieser der Tür am nächsten war. Das spürte auch Sanji sehr deutlich, da seine Finger von seinem Halt glitten und er mitgezerrt wurde. Grade noch rechtzeitig schlossen sich zwei Arme um ihn und hielten ihn in der Kombüse.

Zorro war sofort klar, das es sich bei der Person in seinen Armen um Sanji handelte. Warum wusste er selbst nicht. Langsam sank das Wasser in der Kombüse und die Strohhüte schnappten hektisch nach Luft. Kaum hatte sich das Wasser verzogen ließ Nami Ruffys Kopf los und der Gummijunge schnellte zurück, wobei er gegen die nächste Wand klatschte. Auch der Rest sah nicht besser aus. Sie saßen oder lagen nach Luft ringend auf dem Boden. Sanji, der immer noch an Zorro lehnte versuchte schwach sich von dem etwas Größeren wegzudrücken, aber ihm fehlte einfach die Kraft, nach einer solchen Sache gegen die Muskeln des Marimos anzukämpfen. Als seine Versuche nichts brachte hob er den Kopf und sah Zorro von unten an: “Wenn du mich jetzt loslassen würdest Marimo”

“Wer hat sich denn an mir festgehalten, hä?”

“Der Raum stand unter Wasser idiotischer Schwertfuchtler!”

“Na und? Das ist noch lange kein Grund!”

“Was?!? DU- ach vergiss es, aber dann erklär mir mal bitte, wie ich in deine Arme komme?”

“Ich dachte du wärst eine Frau!”

“Was?!?”

“Unter Wasser sahst du aus wie eine Frau!”

“Und du hast dich gar nicht gewundert, das eine blonde Frau in deine Arme geschwommen ist?”

Zorro blinzelte einen Augenblick, dann sagte er: “Du gibst also zu, das du zu mir gekommen bist?”. Sanji zuckte, dann schrie er: “Du Idiot, ich…”, doch der Smutje wurde grob unterbrochen. Die beiden Streithähne spürte eine Hand an ihren Hinterköpfen, sahen sich verwundert an und wurden dann von den Händen gewaltsam zusammen gedrückt, sodass ihre Köpfe aneinander schlugen. “Hört mir mal zu, ihr Turteltäubchen! Wenn ihr nicht sofort rausgeht und Lysop helft die Flying Lamb vorm kentern zu bewahren, dann könnt ihr euch auf was gefasst machen!”, die Navigatorin sah sie böse an und Zorro glaubte eine dunkle Aura um Nami herum zusehen. “Aber Namilein!”, mischte Sanji sich ein und Zorro fand es äußerst merkwürdig das der Smutje, jetzt wo er doch immer noch an Zorro gelehnt stand, der Gewitterhexe, wie er Nami insgeheim nannte, solche Spitznamen gab. Brummelig ließ er Sanji los. Dabei war es grad doch so kuschelig gewesen… Argh! Zorro reiß dich zusammen! Was war das denn schon wieder? Mit einem leisen knurren stapfte er am verblüfften Smutje vorbei und half Lysop, damit sie am Leben blieben. Sanji sah ihm verwirrt hinterher.
 

Sanji hieb frustriert mit dem Pfannenwender in den vor sich hinbrutzelnen Pfannkuchen. Seit dem Sturm vor einer Woche ging ihm der Schwertkämpfer aus dem Weg. Stritt nicht mehr mit ihm. Sprach nicht mehr mit ihm. Kam nicht zum Essen und klaute sich noch nichtmal den Sake, jedenfalls sah Sanji ihn nie dabei. Ja, Zorro schlief sogar nicht mehr auf dem Deck sondern verkroch sich irgendwo. Sanji seufzte tief. Irgendwie vermisste er den mürrischen Sturkopf. Außerdem mochte er das Gefühl nicht, das mit dieser Situation einherging. Dieses ekelige Ziepen in seiner Brust, was einfach nicht wegging und scheinbar von Tag zu Tag schlimmer wurde. Mit einem wütenden Aufschrei pfefferte er den Pfannenwender an die Tür. Jedenfalls hatte er das vorgehabt. Er konnte ja nicht ahnen, dass sich die Tür in diesem Moment öffnete. Mit einem Klirren blieb das Haushaltsgerät nur wenige Millimeter neben dem Kopf des Grünhaarigen im Holz der Tür stecken. Denn eben jener hatte es nach einer Woche wieder gewagt aus seinem Versteck, dem Krähennest, zu kommen. Eigentlich hatte er sich auch nicht versteckt, er hatte nur nachdenken wollen und dafür brauchte er seine Ruhe. Genervt zog er das Metall aus der Tür und reichte sie dem überforderten Smutje indem grade die Wut zu kochen begann. “Was willst du hier Marimo?”, fauchte der Blonde. Der Angesprochene hob nur eine Augenbraue, “Guck nicht so dämlich Säbelrassler”, schleuderte ihm der Blonde entgegen. “Oh Ganfort! Blondie! Was willst du von mir?”, jetzt war auch Zorro wütend. Was hatte er denn falsch gemacht? Da wollte er nur einmal nachdenken und dann machte Sanji auf Oberzicke!

Aber noch bevor ihr kleiner Streit richtig ausarten konnte tönte Robins Stimme aus Richtung Bug: “Frau Navigatorin, ich sehe eine Insel!, erst fragte sich Zorro, wie es eigentlich möglich war, das sie die Archäologin hörten, aber dann sah er ein paar Blütenblätter zu Boden schweben. Natürlich. Robin hatte ja Teufelskräfte. Sie musste einfach nur in jedem Raum der Karavelle einen Mund wachsen lassen und schon wusste jeder was Sache war. Sanji zuckte zusammen, als von draußen plötzlich lautstarke Jubelrufe ertönten. Eigentlich kein Wunder, hatten sie doch seit drei Monaten kein Land mehr gesehen und einen Ruffy an Bord, der sich mit der Zeit schrecklich gelangweilt hatte. Aber das es so ausarten würde, hatte er nicht gedacht. Als er nämlich ein Blick, durch die offene Tür nach draußen warf, sah er das Lysop und Ruffy, den panisch kreischenden Chopper in eine Kanone stopften, die Zündschnur anzündeten und begeistert mitverfolgten, wie der kleine Elch mit Kanonenkugel-Geschwindigkeit auf die Insel zuraste. Einen Moment lang blieb es still. Ein lautes Knallen, welches die Stille durchbrach, sorgte jetzt auch dafür das die beiden aus der Kombüse zum Ort des Geschehens eilten. Man wollte ja nicht verpassen wie Nami jemanden zur Schnecke machte.
 

“Also, ich habe die Flugbahn berechnet und ihr Vollidioten habt Glück gehabt! Chopper ist irgendwo auf der Insel gelandet und nicht im Meer ertrunken!”, Nami warf den beiden Kindsköpfen einen fast tödlichen Blick zu: “Und da ihr beiden den armen kleinen Arzt weggeschossen dürft ihr beiden ihn auch suchen gehen!” Die Reaktionen der Beiden fielen ganz unterschiedlich aus. Ruffy fing vor Freude an zu hibbeln und hatte ein beunruhigendes Glitzern in den Augen während Lysop sich vor Angst zitternd hinter Zorro versteckte. Ebendieser sah ihn genervt an, tat aber nichts dagegen.

Sanji grummelte. Seit wann war der Marimo nett zu anderen? Ihn hätte der Schwertkämpfer schon längst weggestoßen. Wie Unfair! Halt, hatte er das grade ernsthaft gedacht? Er hatte sich in letzter Zeit einfach zu wenig mit dem Moosschädel gestritten. Ja, daran lag es wohl. Zorros Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. “Ich kann für ihn gehen”, ganz so ohne Hintergedanken sagte er das nicht. Vielleicht fand er ja ein paar Tiere mit denen er trainieren konnte oder aber er ging in der Stadt in eine Kneipe, schließlich hatte er seit einer Woche kaum noch Sake getrunken… “Du denkst doch nur ans saufen”, warf Sanji ein.

“Wer sagt das Löffelschwinger?”

“Ich sage das Marimo”

“Keiner legt wert auf deine Meinung Kochlöffel”

“Mehr wert als auf deine Säbelrassler”

“Hast du was auf den Augen Blondie? Das sind keine Säbel. Das sind Katana!”

Der Streit wäre wahrscheinlich in Handgreiflichkeiten ausgeartet hätte Nami die Streithähne nicht mit einem Schlag zu Boden geschickt. “Aber Nami-Schätzchen wieso schlägst du denn mich? Der dumme Marimo hat doch angefangen! Ich habe doch gar nichts gemacht!”. Der erwähnte Marimo lag neben ihm auf dem Boden und starrte in den Himmel. Warum artete das alles eigentlich immer aus? Warum mussten sie sich immer prügeln und streiten? Konnten sie nicht normal kommunizieren? Und woher zum Teufel kam dieses unangenehme ziehen in seinem Brustkorb, wenn er daran dachte wie egal er scheinbar dem anderen war? Seufzend erhob er sich. Scheiß Tag. Er hätte im Bett bleiben sollen! Während er in Richtung Kombüse stapfte sah Sanji ihm verwirrt hinterher. Was war denn mit Zorro los?

Zorro beschloss sich erstmal ein Paar Sakeflaschen zu schnappen und sich dann wieder ins Krähennest zu verziehen.
 

Er hatte gerade seine dritte Sakeflasche geöffnet als von unten Namis Stimme ertönte die Befehle zum Anlegen gab. Die Segel wurden gestrichen, der Anker von Chopper in seiner mutierten Form ausgeworfen und mit einem leichten Ruck hielt das Schiff im Hafen. Die Crew verließ das Schiff. Nami, weil sie nach Schätzen suchen wollte, Robin weil sie hoffte ein paar Informationen über das Rio-porneglyph zu finden (man weiß ja nie), Chopper weil er seine Medizinvorräte aufstocken wollte, Lysop weil er noch ein paar Kleinigkeiten und Holz brauchte und Ruffy ging, weil er ein Abenteuer suchte. Zorro war nicht gefragt worden und blieb im Krähennest während Sanji ein paar neue Rezepte ausprobieren wollte. Zorro war davon nicht sehr begeistert da sich so langsam sein Magen meldete er und er keine Lust hatte dem Smutje über den Weg zulaufen. Aber da Sanji nun die Kombüse belegte, gestaltete sich das mit dem Essen klauen um einiges komplizierte beziehungsweise unmöglich. Mit einem genervten knurren ließ sich Zorro ein Stück weiter hinabrutschen und nahm wieder einen kräftigen Schluck vom Reiswein.

Etwa eine Stunde später ertönte von unten ein klackern und der Koch betrat das Deck. Zorro spähte über den Rand des Ausgucks und beobachtete wie Sanji seine Zigarette rauchte und anschließend in Richtung der Kajüten verschwand. Der Grünhaarige wartete noch einige Momente bevor er runter sprang und relativ leise auf die Planken landete. Dabei grinste er vor sich hin. Ihm war gerade der Lieblingssatz des Blonden in den Sinn gekommen: “Nachts naschen ist verboten!”. Um die verfressenden Crewmitglieder, vor allem Ruffy, vom Kühlschrank fern zu halten, hatte er Nami sogar Geld für eine riesige Mausefalle rausgeleiert. Nur brachte sie nichts bei den meisten, da niemand abgesehen von Ruffy so blöd war und in eine so offensichtliche Falle tappte. Schmunzelnd öffnete er die Kombüsentür, umrundete die Falle und öffnete den Kühlschrank.
 

“Arrgh?!”, tönte ein Schrei über Deck und sorgte dafür, das der Smutje sofort hellwach war. Er stürmte nach oben und rutschte fast auf dem nassen Deck aus. Verdammt, er war doch gerade mal 20 Minuten unter Deck gewesen! Wie konnte es denn sein, dass es so stark regnete sodass akute Lebensgefahr bestand sobald man das Deck betrat? Ein unterdrücktes Fluchen lockte Sanji in Richtung Kombüse.

Da war wohl ein hungriger Marimo der versuchte die Kombüse zu übernehmen. Das Bild, welches sich ihm bot war für die Götter. An Zorros linker Hand klemmte eine normalgroße Mausefalle. Schien wohl ziemlich wehzutun, jedenfalls sah der Grünschopf nicht besonders begeistert aus. Sanji sah, wie Zorro nach einer Kelle griff, sie in den Kühlschrank hielt und darin herumstocherte. Zorro, der ein wenig blass geworden war blickte auf die Suppenkelle. Das scharfe Metall vieler weiterer Fallen hatte sich überall hinein gebohrt und tiefe Dellen im Griff hinterlassen. Schwer schluckte der Schwertkämpfer. Dem Smutje wollte er nicht im Dunklen begegnen. Vor allem nicht wenn er praktisch unbewaffnet war oder nicht vernünftig kämpfen konnte. “Hey! Marimo! Was machst du da?”, Zorro zuckte zusammen. Das war doch wohl nicht wahr! Jetzt hatte er weder was zu essen noch seine Ruhe. Obwohl es gar nicht so schlimm war wenn Sanji sich in seiner Nähe aufhielt…

“Ich habe dich was gefragt Spinatschädel!”, machte ebenjener wieder auf sich aufmerksam. “Weiß ich doch. Aber nach was sieht es wohl aus Kochlöffel?”

“Weiß nicht genau… Einbruch vielleicht?”

“Sehr lustig Kringelbraue”

“Immer doch Säbelrassler”

“Erkennst du keine Ironie Blondie?”

“Besser als du Moosschädel”

“Willst du Streit?”

“Mit jemanden der Kampfunfähig ist?”

“Du..!”

Sanji hob eine Augenbraue: “Ich was? Willst du dich wirklich jetzt mit mir anlegen oder soll ich dir was zu essen machen?” Zorro knirschte mit den Zähnen. Unfair! Das war einfach nur unfair! Er mochte es ja eigentlich sich mit Sanji zu prügeln. Das Kämpfen war etwas was die beiden verband aber er hatte auch ziemlichen Kohldampf. Mit einem leisen Knurren ließ er sich auf die Bank fallen und wartete das der Blonde etwas machte. Vorzugsweise das Essen. Aber vielleicht konnte er ihm auch sagen wo zum Teufel Chopper den Erste-Hilfe-Koffer versteckt hatte. Verwundert sah er, dass sich Sanji vor ihm auf den Boden fallen ließ. Auf Zorros verwirrten Blick griff er seufzend nach dessen Hand und murmelte: “Wir wollen ja nicht das Chopper mir das Leben schwer macht wegen unterlassener Hilfeleistung…” Zorro versuchte seine Hand wegzuziehen, doch Sanji hatte sein Handgelenk umklammert und so wirklich wollte Zorro auch nicht weg. “Was gehst du auch Nachts an den Kühlschrank du Idiot? Ich habe euch doch gesagt, dass ihr das lassen sollt. Das hast du jetzt davon”, mit diesen Worten ließ er etwas lockerer und zog so Schmerzfrei es ging die Mausefallen von den mittlerweile fast auf Ballongröße geschwollenen Fingern. “…Klappe!”, schmollend wand Zorro den Kopf ab. Er war doch kein kleines Kind mehr!

Sanji schmunzelte leicht in sich hinein. Natürlich hatte er den Rotschimmer gesehen, der sich auf Zorros Wangen gelegt hatte. Das war schon irgendwie niedlich wie der Grünhaarige da saß und rot geworden war. Überhaupt, hatte er noch nie gesehen wie Zorro rot angelaufen war. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen machte er sich daran die Finger zu verbinden. Zu gerne hätte Sanji ihn jetzt in den Arm genommen, nur um zu sehen ob sich der Rotschimmer verstärken würde…

Leichte Schauer fuhren über Zorros Rücken, jedes Mal wenn Sanjis kalte Raucherfinger seine Haut berührten. Schmal und elegant waren sie. Genauso wie der Rest des Smutjes. Wie konnte ein Mann nur so Schutzbedürftig aussehen? Noch nichtmal schlagen konnte er sich in letzter Zeit mit ihm. Immer trugen sie ihre Konflikte verbal aus, eine vernünftige Schlägerei hatten sie schon seit Wochen nicht mehr. Dabei hatte er früher doch auch kein Problem den arroganten Schnösel ein paar aufs Maul geben und jetzt dachte er andauernd an ihn. Das war doch nicht mehr normal! Als Sanji den letzten Knoten beendet hatte und schließlich seine Finger wegzog, spürte Zorro eine seltsame Kälte an den Stellen, an denen sie ihn berührt hatten. Die beiden Piraten blickten auf den Verband an der Hand des Grünhaarigen. Was war denn los mit ihnen? Sie verharrten so bevor Sanji sich langsam bewegte. Zögerlich hob er eine Hand und streckte sie nach Zorros Haaren aus. Doch im letzten Moment zog er sie wieder zurück. Sie sahen so weich aus. Ihm fiel auf wie lange er diese Haare schon berühren wollte. Sanji senkte den Kopf sodass seine blonden Strähnen ihm ins Gesicht fielen um zu verhindern, das Zorro sein Lächeln sah. Doch Zorro hatte es längst gesehen und blickte ebenfalls mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen in eine andere Richtung.
 

Nami, Robin und Lysop hetzten panisch durch die Straßen. Jetzt war auch noch der Gummidepp verschwunden und diese dämliche Marine war ihnen auf den Fersen. Nie war einer der nützlichen Jungs da wenn man sie brauchte. Sie stürzten um die Kurve in eine Sackgasse. Verdammt, umdrehen, weiter rennen. Währenddessen kramte Lysop in seiner Tasche nach der Mini-Teleschnecke. Mit einem panischen Schrei warf er sie Nami zu, als eine Kugel ihn nur knapp verfehlte. Diese verstand sofort und wählte hektisch die Nummer der Bord-Teleschnecke. Nach einer gefühlten Ewigkeit tönte ihr Zorros genervte Stimme entgegen. Zwischen schnelle, hektischen Atemzügen erzählte sie ihm, das sie Ruffy aus den Augen verloren, Chopper noch nicht gefunden hatten und das die Marine hinter ihnen her war. “Euch kann man auch nie allein lassen!”, murrte Zorro ihr ins Ohr. Nami knirschte mit den Zähnen, raste um eine weitere Ecke und blieb ruckartig stehen. Sie waren auf dem Marktplatz angekommen. Genauer gesagt waren sie umzingelt. Hinter ihnen ihre Verfolger und vor ihnen auf dem Platz weitere 100 Marinesoldaten. Ihre beiden Freunde, die fast in sie hineingerannt wären überblickten die Lage sofort. Robin seufzte leicht resigniert auf und Lysops Knie fingen an zu zittern. Sie waren direkt in eine Falle gelaufen.
 

Bei der Flying Lamb sprang Zorro gerade von Bord. “Wo bleibst du denn? Die brauchen unsere Hilfe”, tönte seine Stimme in die Kombüse, wo Sanji noch immer auf dem Boden saß. In Gedanken versunken zündete er sich eine Zigarette an. Was war da gerade bloß passiert? Hatte er da gerade wirklich mit dem Marimo geflirtet? Und hatte es ihm wirklich Spaß gemacht? Langsam rappelte er sich hoch und verließ die Kombüse. Wahrscheinlich lag es eher daran, das er so lange schon nicht mehr geraucht hatte. Schließlich würde er niemals mit dem Marimo flirten. Nein, nein, niemals. Nicht mit dem Marimo. Er runzelte die Stirn und merkte, das ein leichtes lächeln an seinen Mundwinkeln zupfte als er Zorros genervte Stimme nach sich rufen hörte. “Sanji, jetzt komm schon, sonst wird deine geldgierige Hexe noch verletzt!”, Zorro wartet immer noch auf ihn, wahrscheinlich weil er sich sonst hoffnungslos verlaufen würde. Sanji sprang ebenfalls von Bord: “Bin ja schon da. Und jetzt komm schon! Nami-maus und Robinchen brauchen unsere Hilfe” Zorro verdrehte genervt die Augen.
 

“Hey, Blondie! Sei vorsichtig!”, Zorro zog den Blonden in eine Seitengasse. Schnelle Schritte von vielen Marinestiefeln ertönten hinter ihnen und schon rannten zwei dutzend Weißjacken an ihnen vorbei. Nur Zorros vorsichtiges Handeln und die Dunkelheit bewahrten sie vor einem weiteren Kampf. “Verdammt! Das wird heute nichts mehr! Wir sollten uns morgen umsehen und dann im geeigneten Moment zuschlagen. Was meinst du Sanji?…Sanji?”, fragend drehte Zorro sich um. Der Blonde stütze sich an der Wand ab und war ganz blass geworden. Einzig die Platzwunde an seiner Stirn und seine blauen Augen brachte etwas Farbe in Sanjis Gesicht. “Hey, alles in Ordnung?”, Zorro trat einen Schritt auf Sanji zu. “Klar, gute Idee”, Sanji schwankte ein wenig als er die Wand losließ. Er wollte einen Schritt auf dem Älteren zugehen als ihm die Beine wegknickten. “Sanji!”, einen Schritt später hatte Zorro den Blonden aufgefangen. Leise seufzte er bevor er Sanji hochhob und sich in Bewegung setzte. Sanji zappelte ein wenig herum. Nicht, das es ihm nicht gefallen würde sich von seinem Marimo durch die Gegend tragen zu lassen, aber das musste er ja nicht zeigen. “Hör auf zu zappeln und sei leise. Am Ende lockst du noch die Marine an.”, auf Zorros Ansage hin, hielt Sanji tatsächlich still.
 

Dieser stapfte schon seit zwei Stunden durch die Gassen der Stadt, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Sanji war bereits auf seinen Armen ins Reich der Träume gesunken und Zorro hatte sich hoffnungslos verlaufen. Hin und wieder sah er zum Blonden. Irgendwie sah Sanji ja ziemlich niedlich aus, so wie er da schlief, die blonden Haare vom Kampf leicht zerzaust und leicht an Zorro gekuschelt. Zorro sah sich um. Er stand vor einer Weggabelung. Rechts oder Links? Mehr verlaufen konnte er sich nicht, also zuckte er mit den Schultern und entschied sich für ersteres. Nach kurzer Zeit blieb er vor der Herberge “Zum betrunkenen Maultier” stehen. Er seufzte, besser als nichts. Mit seinem Fuß trat er die Tür auf und stapfte an den verblüfften Gästen vorbei zum Tresen. Die verwirrten Blicke ignorierte er gekonnt. “Wir brauchen ein Zimmer”, wand er sich mürrisch an die Herbergsmutter. Doch kaum hatte er den Satz ausgesprochen bereute er es. Warum zum Teufel musste das auch so zweideutig klingen? “Düdüm!”, kam es von einem kleinen Mann mit Kamera, der neben ihm stand. Zorro sah ihn verwirrt an. Was war das denn? Als keine andere Reaktion von Zorro kam zuckte er mit den Schultern. Knipste ein Foto und verließ das Haus. Als er sich umdrehte konnte Zorro ein Namensschild ausmachen auf dem “Ed Newshawk” stand. Sanji, der aufgewacht war sah ihm irritiert hinterher. “Ein Zimmer für die beiden Herren? Das macht 300 Berry”, Zorro nickte und sah dann zu Sanji. Es war ja allgemein bekannt das er immer Pleite war. Dieser verstand und kramte aus seiner Hosentasche den geforderten Betrag. Dabei stieß Sanji ausversehen an Zorros linke Schulter, was dieser mit einem leisen Zischen quittierte. Weniger wegen der Schulter, sondern eher wegen seines in Mitleidenschaft gezogenen Oberarms. Mit zusammengebissenen Zähnen reichte er die Münzen an die Frau hinter Rezeption weiter. Diese grinste den beiden Piraten zweideutig zu und drückte dem momentan leicht überforderten Zorro die Zimmerschlüssel in die Hand. Der Schwertkämpfer warf ihr noch einen bitterbösen Blick zu und stapfte dann, den Blonden noch immer auf den Armen die Treppe hoch. Trotz kleiner Probleme schaffte Zorro es die Tür zu öffnen und Sanji auf dem Bett abzusetzen. Dieser sah den Marimo verwirrt an, nahm dann aber die Tatsache, dass Zorro ihn soeben weiterhin getragen hatte obwohl er eigentlich die paar Stufen hätte selbst gehen können als gegeben hin. Wer verstand schon, was in einem Moosball vorging?

Eben dieser Moosball ließ sich vor dem Bett auf den Boden sinken und seufzte innerlich einmal laut auf. Seine Hände taten weh. Scheiß Scherben. Scheiß Mausefallen. Seine Schulter schmerzte weil er ungeschickt einer Kugel ausgewichen war und sein Körper deshalb mit einer Wand kollidierte. Dieses Manöver hatte allerdings nicht viel gebracht. Die Kugel hatte ihn trotzdem am Oberarm gestriffen. Dieser Kampf, in den sie verwickelt worden waren, kaum das sie die Stadt betreten hatten war einer der Schlimmsten die der Schwertkämpfer je erlebt hatte. Nicht, das die Gegner besonders stark waren, nein, das waren sie bestimmt nicht. Doch durch diese nervigen Verbände an den Händen und den darunter verborgenden Wunden hatte er seine Schwerter nicht richtig halten können und nachdem Sanji angeschossen war, hatte ihn eine ungewohnte innere Unruhe ergriffen die ihn stark abgelenkt hatte. Schon wieder dachte er an den Smutje! Gut erinnerte Zorro sich an das eiskalte Gefühl das ihn ergriffen hatte, als er gesehen hatte wie Sanji von der Kugel getroffen worden war und er gestand es sich nicht gerne ein, aber in diesem Moment hatte er panische Angst um Sanji gehabt. Und als dieser dann vor Schmerz die schlanken Finger zu einer Faust geballt hatte, wünschte er sich nichts sehnlicher als an der Stelle des Blonden zu sein. Warum hatte er in diesem Augenblick nicht ganz verstanden aber als er mit dem schlafenden Smutje durch die Straßen geschlichen war, hatte er es einfach darauf geschoben, dass sie ja irgendwie Freunde waren und um Freunde sorgte man sich schließlich, oder nicht?

Sanji hatte sich mit dem Rücken voran fallenlassen und starrte nun an die Decke. Einen Arm hatte er hinter dem Kopf verschränkt, der andere baumelte vom Bett und streifte hin und wieder Zorros Haare und solange der sich nicht beschweren würde, würde er seinen Arm da auch nicht wegnehmen!

Zorro wurde langsam dösig. Dieses leichte streifen seiner Haare, welches schon fast einem Kraulen gleich kam, ließ ihm immer öfter die Augen zufallen. Normalerweise stand er immer unter Strom. Jederzeit bereit aufzuspringen und sich zur Wehr zu setzen. Am ruhigsten war er, wenn er jeden seiner Freunde sehen konnte. Das genaue Gegenteil traf zu wenn er weder den Gummikasper noch den Gemüseschnippler sah. So hatte er zum Beispiel auf Drumm kein Auge zu gemacht bis er seinen Käpt´n und den Smutje wieder in Sicherheit wusste. Da kam wohl sein Beschützerinstinkt für alles was kleiner und schmaler als er war durch. Ja, er gab ja zu, das er eventuell manchmal das Gefühl hatte auf Sanji aufpassen zu müssen. Aber auch nur hin und wieder.
 

Sanji fühlte sich stark an eine Situation im Krähennest erinnert. Vor drei Wochen hatten der Marimo und er Nachtwache gehabt und sich mal wieder gestritten, bis Nami von unten heraufgebrüllt hatte, dass wenn sie nicht sofort still sein würden, ihre Schulden ins unermessliche steigen würden. Ab da hatten sie geschwiegen, bis plötzlich Zorros Kopf auf der Schulter des Blonden gelandet war. Erst hatte er den Marimo wegkicken wollen, aber er hatte es irgendwie nicht übers Herz gebracht und den anderen stattdessen schlafen lassen.

Müde kramte er nach seinen Zigaretten, gab es aber nach einer Weile auf und seufzte resigniert. Er hatte eh schon stechende Kopfschmerzen und schlecht war ihm auch. Da waren Zigaretten wohl nicht das Beste. Erschöpft blinzelte er. Verdammt war er müde. Mit halbgeschlossenen Augen sah er zu Zorro runter und sah, dass dieser ebenfalls schon fast im sitzen schlief. Obwohl Sanji ja eher lag. Der Smutje ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Eine Kommode, ein Tisch, ein Stuhl und wie sollte es anders sein: ein Bett. Hätte Sanji jetzt noch die Kraft gehabt sich richtig aufzuregen, hätte er es wahrscheinlich getan, aber so murrte er nur genervt und wischte sich mit der linken Hand das Blut von der Stirn. Verdammte Marine! Leicht wandte er den Kopf zu Zorro. Der sah auch nicht besser aus. Hatte auch dringend einen Verband nötig. Nicht, das Sanji das jemals aussprechen würde. Er war schließlich ein Mann! Aber er wollte auch nicht wirklich, dass sich Dreck in den Wunden sammelte und anfing zu eitern oder ähnliches. Das war einfach nur eklig! Und Zorro konnte sowas auch nicht gebrauchen. Aber einfach um einen Verband zu bitten war auch nicht drin. Also musste er sich wohl aufrappeln und die Wunde wenigstens auswaschen. Er machte gerade die ersten Versuche sich aufzusetzen als er an der Tür klopfte. Sanji zuckte zusammen und setzte sich ruckartig auf. Mit einem leisen Zischen griff er sich an den Kopf und unterdrückte den durch die Schwindligkeit ausgelösten Brechreiz. Auch Zorro war aufgesprungen und seine linke Hand war automatisch zum Griff seines weißen Schwertes geglitten. Als der Grünhaarige direkt hinter der Tür stand zischte Sanji ihm ein “Kannst du erkennen ob das Marinesoldaten sind?”, zu. Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. Die Tür hatte keinen Spion, wie sollte er da wissen wer da auf dem Flur stand? Als Zorro gerade diesen Gedanken aussprechen wollte klopfte es und ein lautes “Zimmerservice” hallte durch den Raum. Beruhigt ließ Sanji sich wieder in die Federn fallen. Gut, dann vernachlässigte er eben seine Achtsamkeit, na und? Der Marimo war doch noch da. Mit einem Ruck zog Zorro die Tür auf, das weiße Schwert halb aus der Scheide gezogen und blickte verblüfft der Rezeptionistin entgegen. Sofort schnellte das Katana zurück und der Moosball öffnete die Tür gänzlich. “Ja bitte?”, wollte er mürrisch wissen. “Ich dachte, ich bringe ihnen ein paar Sachen vorbei. Sie sahen nicht besonders gut aus und ihr Freund war ganz blass und deshalb…”, sie konnte nicht zu ende sprechen da Zorros entsetzter Gesichtsausdruck sie irritierte. Dann schien sie zu verstehen: “Oh, keine Sorge. Ich weiß wie schwer es für Homosexuelle ist, sich in dieser Welt zu behaupten, erst recht wenn sie Piraten sind. Wissen sie mein Bruder…”, doch da hatte Zorro ihr schon die Tür vor der Nase zugehauen, nicht ohne ihr vorher die Sachen abzunehmen. Grummelnd knallte er die Schüssel auf den Tisch und ließ sich seufzend auf den Stuhl fallen. Das war in letzter Zeit ein bisschen viel. Was würde er nicht für eine Flasche Sake geben…

Sanji konnte förmlich spüren, wie ihm die Hitze in den Kopf stieg als er hörte wie diese, diese…Frau solch unsinnigen Sachen von sich gab. Er und Zorro? Nie im Leben! Das flaue Gefühl im Bauch ignorierte er jetzt einfach mal. Außerdem war jemand wie Zorro ganz bestimmt nicht schwul. Argh!

Ein Klatschen und ein leises wimmern zog Zorros Aufmerksamkeit auf sich. Innerlich erschrocken, äußerlich ruhig drehte er sich zu Sanji um und sah verwirrt von dessen blutiger Hand zu dessen blutiger Stirn. Sah aus, als ob der Kleinere sich gerade selbst gegen dir Stirn geschlagen hatte. Als er dann sah, dass ebenerwähnte Stirn anfing wieder stärker zu bluten stand er auf, griff nach der Schüssel mit den Verbandssachen und ließ sich vor dem Blonden auf das weiche Bett fallen. So vorsichtig wie möglich strich er ihm die Strähnen des blonden Haares aus dem Gesicht und fing an mit einem nassen Tuch die Wunde auszuwaschen. Blaue irritiert blickende Augen sahen zu ihm auf. “Das wird jetzt wehtun”, warnte er grummelnd und fing ohne auf eine Antwort zu warten an, das Jod in die Wunde zu sprühen. Sofort spürte er, wie Sanji sich verkrampfte aber alles ohne einen Schmerzenslaut ertrug. Während Zorro dem anderen den blütenweißen Verband um den Kopf wickelte bewunderte er die weichen, langen Strähnen, die durch seine Finger glitten. Ungewohntes Gefühl. Jetzt saß er hier, direkt gegenüber von Sanji, so ungewohnt nah und ignorierte gekonnt das leichte Kribbeln in seinem Bauch. Ein letztes mal strich er ihm die Haare aus dem Gesicht und erhob sich. Suchend blickte der Grünhaarige sich um. Wo könnte er denn schlafen? Das Bett belegte Sanji und wenn Zorro ehrlich war, wollte er den Blonden auch nicht aus dem Bett schmeißen. Würde er wohl den Boden nutzen müssen. Auch wenn das seiner Schulter bestimmt nicht gut tun würde.

Sanji beobachtete mit hochgezogener Augenbraue, wie Zorro sich ein paar Schritte vom Bett zu Boden sinken ließ. Sah nicht sehr gemütlich aus. Schien der Marimo auch zu denken, denn der verzog kurz das Gesicht, als seine linke Schulter das Holz berührte. Einige Momente sah Sanji zu, wie der Moosball da lag und seufzte dann. Es ging zwar absolut gegen seine Prinzipien einen Mann und vor allem Zorro in seinem Bett schlafen zu lassen aber schließlich musste der Marimo am nächsten Tag ausgeruht sein sonst würde er nur im Weg stehen. Sanji seufzte einmal tief auf und wusste, dass er es irgendwann bereuen würde: “Marimo. Du kannst hier schlafen.” Zorros Kopf ruckte hoch. “Denkst du, ich lasse dich auf dem Boden schlafen? Du würdest doch morgen den ganzen Tag jammern!”, mit einem leisen knurren ließ er den Kopf wieder sinken. Sanji verdrehte die Augen. Dickkopf. Sturschädel. Idiot. Marimo. “Hat der große Zorro etwa Angst in einem Bett mit einem Mann zu schlafen?”, Provokation half bei Zorro immer. Der war so berechenbar. Der Größere reagierte wie erwartet. Er fuhr hoch und funkelte den Blonden wütend an. “Als ob ich Angst davor hätte! Das hast du jetzt davon!”, mit verschränkten Armen ließ er sich auf das Bett fallen. Sanji drehte ihm den Rücken zu, damit der Moosball nicht sah, wie ein kleines Schmunzeln über sein Gesicht huschte.

Nami war wütend. Unglaublich wütend. Wütend auf Ruffy, dem sie diesen Gemütszustand in Form von Kopfnüssen mitgeteilt hatte, wütend auf die Marine und wütend auf ihre beiden Crewmitglieder. Zorro und Sanji waren so nah dran gewesen! Die Navigatorin hatte sogar hin und wieder Zorro´s grüne Haare zwischen den Weißjacken aufblitzen sehen, aber dann hatten die beiden plötzlich die Flucht ergriffen. Sehr zum Missfallen der im Seesteinkäfig eingesperrten Strohhüte. Ruffy, der sofort in eine Fressbude gestürmt war und deshalb den Rest aus den Augen verloren hatte, war in eine- wie er fand- äußerst clevere Falle getappt. Er konnte doch nicht ahnen, dass der riesige Fleischhaufen, der hier eben noch gelegen hatte sich in einem Käfig befand. Er hatte die Gitter erst dann bemerkt, als sie durch eine ausgeklügelte Technik aus dem Boden gefahren waren. Nami seufzte. Der Käfig stand in der Mitte des Platzes. Gut zu erreichen. Klar, dass das eine Falle war. Hoffentlich waren Zorro und Sanji schlau genug das zu erkennen. Sanji auf jeden Fall, aber bei Zorro machte sie sich so ihre Gedanken…

Sanji kuschelte sich noch ein bisschen näher an die unbekannte Wärmequelle. Eigentlich war er ja gezwungener Frühaufsteher, aber heute fiel es ihm schwerer als sonst die Augen zu öffnen. Diese einlullende Wärme, die ein angenehmes Gefühl bei ihm verursachte war einfach nur perfekt. Und dieser betörende Geruch… Als es neben Sanjis Ohr leise brummelte riss dieser erst erschrocken die Augen auf und presste sie anschließend heftig zusammen. Zorro, der diese Brummgeräusche von sich gegeben hatte, schlug langsam die Augen auf. Irritiert runzelte er die Stirn. Das Atmen fiel ihm schwer und er musste den Drang unterdrücken zu niesen. Hinzu kam dieses Kribbeln, welches er schon die letzten Tage gespürt hatte. Wurde er etwa krank? Nein, ein Lorenor Zorro wurde nicht krank! Aber warum zum Teufel wies er dann solche Symptome auf? Als er sich aufrichten wollte, fiel ihm sofort ins Auge warum er sich so komisch fühlte. Wie hatte er das übersehen können? Sanji hatte sich offensichtlich im Schlaf bewegt und war mit den Kopf auf Zorros Brust gerutscht. Das erklärte die ungewohnte Last beim Atmen. Die blonden Haare des Koch kitzelten ihn im Gesicht, was den Niesreiz erklären würde. Aber woher kam das Kribbeln? Das war jetzt auch erstmal egal, beschloss Zorro. Jetzt sollten sie langsam mal aufstehen und ihre Freunde aus den Händen der Marine befreien. Nami würde sich schon genug beschweren. Da sollten sie sich lieber nicht zu viel Zeit lassen. “Hey Kringelbraue!”, er stupste ihn leicht an den Kopf. “Hey, Löffelschwinger! Blondi!”, bei jedem seiner Worte zupfte er an den blonden Strähnen. Dass das ein kleines Lächeln auf Sanjis Gesicht zauberte konnte er allerdings nicht sehen. Und dieser war auch ganz froh, das der Grünhaarige keine Gedanken lesen konnte. Denn das “Ich könnte mich glatt daran gewöhnen jeden Morgen so aufzuwachen” hätte Sanji niemals ausgesprochen. Beim nachdenken wuschelte Zorro nachdenklich durch die Haare vor ihm. Eigentlich würde er schon gern noch eine Weile liegen bleiben, aber Sanji würde ihm wahrscheinlich die Schuld daran geben, das sie kuschelten. Er verstand zwar nicht warum ihm dieser Gedanke einen Stich versetzte aber der Blonde würde ihm nicht nur einen Stich versetzen wenn er aufwachen würde. Die Wahl zwischen schlafen und Schmerzen oder aufstehen wurde ihm abgenommen als es laut an der Tür klopfte. “Zimmerservice!”, tönte es von draußen. Mit einem leichten Grummeln schob Zorro Sanji von sich runter und stapfte zur Tür. Hinter ihm im Bett regte sich Sanji. Hatte er ihn also geweckt. Genervt öffnete er die Tür. Dadurch stand nun die Frau von der Rezeption mit dem schwulen Bruder vor ihm. In ihrer Hand ein überladenes Tablett und in ihrem Gesicht ein extra breites Lächeln. Fast hätte Zorro die Tür wieder zu geknallt. “Frühstück!”, trällerte sie und bevor der Grünhaarige reagieren konnte war sie schon an ihm vorbei gezischt und hatte das Essen auf den Tisch gestellt. “Oh, dein Freund schläft wohl noch, willst du ihn nicht wecken?”, mit diesen Worten schritt sie auf das Bett zu, in dem Sanji noch lag und dein Kopf unter dem Kissen vergraben hatte. “Nein, der schläft noch. Und das ist auch besser so!”, murrte Zorro genervt. “Oh, das ist aber Schade. War die Nacht so anstrengend?”, mit einem leicht dreckig angehauchten Lächeln drehte sie sich zu dem Schwertkämpfer um. Dieser hob verwirrt eine Augenbraue. Was meinte die denn mit anstrengender Nacht? Was sollte man Nachts groß machen? Als es bei Zorro Klick machte zuckte seine Augenbraue vor Wut. Haha. Sehr lustig. “Mein Name ist übrigens Mina, wie heißt ihr?”, stellte sie sich vor. Aus Richtung Bett kam ein genuscheltes “Sanji” aber Zorro verschränkte nur die Arme und murrte ein “Schau dir doch die Steckbriefe an!”
 

“Wer hatte eigentlich die bescheuerte Idee mitten am Tag durch eine Stadt voller Marineheinis zu rennen um unsere Freunde zu retten?”, Sanji hockte neben Zorro hinter einem umgekippten Karren und versuchte sich vor den überall patrouillierenden Marinesoldaten zu verstecken. “Wenigstens habe ich einen Plan!”

“Willst du damit andeuten das ich keinen Plan habe?”

“Nein, ich doch nicht!”

“Marimo!”

“Löffelschwinger?”

“Schwertfuchtler!”

“Blondie?”

“Moosball! Treib es nicht zu weit!”

“Was willst du Sanji?”

“Ich habe auch einen Plan”

“Und welchen?”

“Also gut, hör zu Marimo…”, Sanji rückte noch ein Stück näher an Zorro heran und begann ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
 

Nami hatte tierische Kopfschmerzen. Dehydrierung hatte Chopper gesagt. Ja, den kleinen plüschigen Arzt hatten sie ebenfalls im Käfig angetroffen. Anscheinend hatten der Gummikasper und der Lügenbaron den Arzt direkt in die Arme der Marine geschossen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Käfig stand in der prallen Sonne und setzte den Piraten stark zu. Lysop lag jammernd auf dem Boden, Chopper, der kurz nach seiner Diagnose der Hitze erlegen war und mit raushängender Zunge hechelnd atmete, auf seinem Bauch, Robin und ihr Kapitän waren durch die Wirkung des Seesteins am Gitter zu Boden gesunken und Nami versuchte möglichst ihre Würde zu bewahren. Schließlich waren sie die bekannte und gefürchtete Strohhut-Piratenbande! Durch plötzlichen Lärm wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Müde hob sie den Kopf und riss panisch die Augen auf. Das war doch Sanji, der da von den Soldaten abgeführt wurde! Und er sah gar nicht gut aus. Ein blutiger Verband zierte seinen Kopf und er war unnatürlich blass. Leise seufzte sie. War er also doch in die Falle getappt. Und wer sollte sie jetzt rausholen? Zorro etwa? Er konnte vielleicht ganz gut kämpfen, aber er verlief sich sogar hin und wieder auf der Lamb. Bis der sie hier gefunden hätte, wären sie schon längst verdurstet. Der blonde Smutje wurde grob in den Käfig gestoßen, wo er erst ein wenig taumelte, sich aber anschließend aufrichtete und die Weißjacke vernichtend anfunkelte. Scheinbar wütend drehte er sich um und warf Nami ein verschwörerisches Grinsen zu. Die Navigatorin jedoch schien das nicht ganz mitzubekommen. Denn schon legte sie mit einer Standpauke los in denen unnatürlich oft die Wörter “Idioten”, “gefangen” und “rausholen” vorkamen.

Namis Tirade klang vielleicht nicht besonders nett, aber Sanji wusste, dass sie nur versuchte ihre Sorgen zu verbergen. Um sie ein wenig zu beruhigen fügte er nach seiner, diesmal ein wenig lahm wirkenden Liebeserklärung ein leises “Es läuft alles nach Plan”, an. Nami hob eine Augenbraue: “Du hast dich mit Absicht fangen lassen”, Sanjis Grinsen war ihr Antwort genug und so fragte sie: “Wo ist Zorro?”. “Wenn er sich nicht verlaufen hat, ganz in der Nähe” und bevor sie noch eine Frage stellen konnte deutet er eine leichte Kopfbewegung an und nuschelte: “Achte auf das Wirtshaus”.

Sanjis Plan war genial! Zorro rollte ein Fass mit Schießpulver durch das Kellerfenster des Wirtshauses. Das schmerzhafte Pochen in seiner linken Schulter ignorierend kletterte er dem Fass hinterher und verteilte in dem dunklen Gewölbe den schwarzen Inhalt. Als er fertig war begutachtete er kurz zufrieden sein Werk und kletterte anschließend wieder raus. Schnell zückte er eines von Sanjis Streichhölzern und warf es, nachdem er es angezündet hatte hinab auf das Pulver. Schnell sprintete er davon und verbarg sich hinter dem Nachbarhaus. In dem Moment als das Gebäude in die Luft flog- der Smutje hatte recht gehabt als er meinte, dass das eintreten würde wenn er den Weinkeller als Startpunkt wählen würde- schossen ihm nur zwei Gedanken durch den Kopf “Schade um den guten Alk” und “Hoffentlich hat mich jetzt keiner gesehen”

Sanjis Grinsen wurde breiter. Da rannten sie die Weißjacken. Auf das Feuer zu und an dem Schwertkämpfer vorbei. Mit einem leichten Schwanken drehte er sich um, hob sein Bein und fing an gegen die Scharniere der Tür zu drücken. Als nach einer Weile das Ächzen des Seesteins von einem Knacken abgelöst und die Tür aus dem Rahmen gedrückt wurde, breitete sich ein breites Lächeln auf dem Gesicht des Blonden aus. Nami sah ihm mit großen Augen an und Lysop und Chopper hatten ein bewunderndes Glitzern in den Augen. Vergaßen die Mitglieder der Strohhutbande doch des öfteren wie stark der zierliche Smutje war. Sofort waren die Navigatorin, der Schütze und der Arzt auf den Beinen, hatten ihre Waffen gezückt und waren auf den Platz gestürzt. Jetzt hieß es: möglichst schnell zur Flying Lamb zurück zu kommen. Sanji sah seinen drei Kameraden ungläubig hinterher. Hatten die doch tatsächlich ihre Waffen behalten und ließen sich trotz allem befreien anstatt selbst etwas zu unternehmen? Er schüttelte kurz den Kopf und half anschließend Robin und Ruffy auf die Füße.

Das unangenehme Gefühl in Zorros Magen, dass ihn die ganze Zeit schon ein wenig nervte verpuffte und machte einem gewissen Stolz platz. Sanji war schlau, der Plan hätte gar nicht scheitern können und trotzdem hätte Zorro lieber den Platz des Blonden eingenommen. Er konnte schon aus der Entfernung sehen, wie sehr der Kleine unter dem Gewicht der zwei Menschen wankte. Unwillkürlich musste er schmunzeln. Sanji hätte ihm bestimmt ins Gesicht getreten, wenn er gehört hätte, dass er ihn “Kleiner” genannt hatte, schließlich beharrte er dauernd darauf, dass das ja nur ein Zentimeter war. Zorro wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Ruffy anfing sich seinen Weg mit seinen Gummikräften zu bahnen. Der Rest folgte ihm auf den Fuß. Nur Sanji war nicht zu sehen. Der Grünhaarige runzelte die Stirn. Wo war der Blonde nur hin?

Auf Sanjis Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Stand der Marimo einfach in der Gegend rum und träumte. Er stand schräg vor ihm und blickte sich nun suchend um. Na, wen suchte der Moosball denn? Ebengenannter drehte sich um und prallte gegen Sanji. Überfordert und leicht erschrocken kippte der Blonde nach hinten und klammerte sich einfach mal an dem nächstbesten fest. In dem Fall Zorros Shirt. Dieser schlang einfach seine Arme um die schlanke Taille des Blonden damit er ihm besseren Halt geben konnte. Verwirrt sahen große blaue Augen in die Grünen des Schwertkämpfers.

Später konnte Sanji nicht mehr sagen, wie es dazu gekommen war. Irgendwas hatte sich in seinem Kopf ausgeschaltet als er in den grünen Iriden versank. Anders konnte er sich jedenfalls nicht erklären wieso er Zorro zu sich herunterzog und seine Lippen auf die des überrumpelten Schwertkämpfer drückte. Die warmen, leicht rauen Lippen lösten in dem Blonden ein unglaubliches Kribbeln aus und wie aus Reflex schlossen sich seine Augen.

Zorro sah noch immer ein wenig verwirrt in Sanjis Gesicht. Die feinen Gesichtszüge, das blonde, weiche Haar und die ausdruckstarken Augen hatten es ihm schon vor einer Weile angetan und als sich diese langsam schlossen, tat Zorro es dem Kleineren gleich und beschloss das hier einfach mal zu genießen. Was sich als ziemlich leicht darstellte. Mit seiner Zunge stupste er leicht gegen die Lippen seines Gegenübers. Wollte mehr. Mehr von Sanji und dessen unglaublichen Geschmack. “Besser als jeder Sake!”, schoss es Zorro durch den Kopf, ehe er sich wieder vollkommen auf die Peson in seinen Armen konzentrierte und die Umgebung einfach ausblendete.

Der Smutje wusste nicht, wie lange sie einfach nur da standen und sich küssten, aber eins war ihm klar Er wollte mehr davon. Viel mehr! Atemlos lösten sie sich voneinander und sahen sich einfach nur an. Sanji, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen setzte gerade dazu an zu sprechen, als ihn ein Knipsen zusammenzucken ließ. Sofort schossen die beiden Piraten auseinander und sahen zu der Ursache dieses Geräusches. Der kleine Mann aus der Herberge stand vor ihnen, hatte seine Kamera gezückt und grinste breit. Perplex starrten Zorro und Sanji den Mann an. “Was sollte das?”, brachte der Blonde schließlich leicht stotternd hervor. Verdammt war das Peinlich! “Oh, stimmt. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ed Newshawk. Ich arbeite für die Marine und die Zeitung indem ich die Steckbrieffotos schieße”, dabei hob er die Kamera ein Stückchen hoch. Dem Smutje entgleisten alle Gesichtszüge während der Schwertkämpfer zumindest äußerlich keine Gefühle zeigte. Das durfte doch nicht wahr sein! Aber gut, sie waren ja selbst schuld. So etwas machte man einfach nicht in der Öffentlichkeit, jedenfalls nicht in einem der denkbar ungünstigsten Zeitpunkte und erst recht nicht wenn man eigentlich flüchten sollte, weil man irgendwie zu einer bekannten Piratenbande gehörte. In ihrem Fall, sollten sie so etwas lieber auf das Schiff verlegen.

Während Sanji noch immer entgeistert den ungewollten Fotografen anstarrte, zog Zorro seine Schwerter. Den würde er zu Hackfleisch verarbeiten. Er hatte es ja darauf anlegen müssen. Was störte der auch in so einem Moment. Mit gezückten Schwert stürzte der Grünhaarige auf den Mann los und wollte gerade zuschlagen, als ihn ein unbändiges Lachen nach oben gucken ließ. Oben auf einem der Dächer hockte Ruffy und grinste sie breit an. “Wo bleibt ihr denn so lange? Wir wollten doch ablegen. Hast du dich schon wieder verlaufen Zorro?” Der Angesprochene grummelte “Wie lange sitzt du schon da oben?”, innerlich betete Sanji, das Ruffy den Kuss nicht mitbekommen hatte. So dumm, wie ihr Käpt´n immer tat war er nämlich nicht. “Bin gerade erst gekommen. Wir wollen los”, mit einem fast schon beängstigend breiten Grinsen dehnte der Gummikopf seine Arme, schnappte sich mit einem Sanji, mit dem anderen Zorro und lief laut lachend, die beiden hinter sich herziehend über die Dächer Richtung Hafen. “RUFFY!”, mit einem panischen Schrei klammerten sich seine beiden Crewmitglieder an dem Gummikapitän und ergaben sich ihrem Schicksal.

Mit einem mehr oder weniger lauten Fluchen schlugen die Drei auf den Holplanken der Flying Lamb auf, wo es erstmal Kopfnüsse für Ruffy hagelte. Nami verpasste ihm Eine, weil er so lange gebraucht hatte, Lysop gab ihm Eine, weil er schon wieder fast die Lamb kaputt gemacht hätte und Zorro und Sanji übersäten seinen Kopf mit Beulen, weil sie so Ed Newshawk die Fotos nicht hatten abnehmen können. Begleitet wurde die Kopfnüsse des Smutjes und des Schwertkämpfers von lauten Flüchen und Vorwürfen. Ruffy sah sie nichts verstehend an: “Aber was habt ihr denn?” “Der Typ hat Fotos gemacht, du Depp!” “Na und?” “Fahndungsfotos, Ruffy!” “Na und?!? Wir sind Piraten, da ist das normal!” Zorro seufzte. Es lohnte sich eh nicht mit Ruffy zu diskutieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hatschepueh
2014-07-19T07:50:13+00:00 19.07.2014 09:50
Süße Ideen und gut geschrieben. Ein paar kleine Logikfehler (wie zB ein Chopper der den Anker wirft ohne an Bord zu sein) aber das stört nicht weiter. Hat Spaß gemacht es zu lesen.
Von:  sweet_ZoSan
2014-01-09T09:28:30+00:00 09.01.2014 10:28
Einer der schönsten One Shots die ich je gelesen habe :3
Ich mag deinen Schreibstil ;)
Von:  Mestia
2012-08-09T21:06:32+00:00 09.08.2012 23:06
Super toller Schreibstil, tolle Geschichte und ne Mänge zu lachen. Ich liebe Zorro x Sanji pairing. Nur zu schade das das Ende so abrupt kam, da fällte das gewisse "etwas" ;) Währe super wenns ne Vortsetzung geben würde. Ansonsten sag ich nur: Weiter so!!! *daumen heb*


MfG
Mestia
Von:  masa
2012-05-10T23:24:02+00:00 11.05.2012 01:24
also erst einmal deine story ist der hammer.zweitens hoffe ich sehr auf ne fortsetzung, ich liebe das paaring^^


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