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Ziras unerzählte Geschichte

von

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Dumme, dumme Löwenjunge – Schlimmer geht’s immer

Einige Tage später, gegen Mittag, wollte Zira eigentlich Scar suchen gehen. Sie hielt diese Neugierde langsam nicht mehr aus! Sie hatte ja versucht sich und ihre Neugierde in Grenzen zu halten, hatte nicht mehr gefragt, aber sie schaffte es einfach nicht. Und da war diese ewige innere Unruhe in ihr die sie auffraß. Alles was sie wollte war nur zu wissen wann er denn nun seinen Plan umsetzten wollte... Und wie dieser Plan überhaupt aussah! Denn davon wusste sie noch immer nichts, was sie unglaublich ärgerte.

Scar Tagsüber zu finden war immer ein kleines Versteckspiel, aber sie wusste wo sie ihn um diese Zeit fand. Es gab da nämlich einen abgeschiedenen Vorsprung, am Königsfelsen, wo er seit Urus Tod immer öfter herumlag. Seine Mutter hatte diesen Ort geliebt, es war ihr lieblingssonnenplatz gewesen, viele Löwen hatten sich hier zu Lebzeiten der Königin getummelt, doch seit ihrem Tod kam nur noch Scar hier her. Wahrscheinlich war es das Beste so.

Zira wollte gerade um die Ecke biegen als sie Stimmen hörte. Die eine gehörte Scar, natürlich, aber die andere war doch… Simba. Simba?

„Ein ElefantenWAS?!“, rief dieser aufgeregt aus.

„Ohhh nein, ich Plappermaul! Nun ja, früher oder später hättest du ihn sowieso gefunden… Du bist ja ein so cleveres Bürschchen! Och, tu mir aber den Gefallen und versprich mir dass du dich verhältst, von diesem schrecklichen Ort!“ Scar. Eindeutig. Und wie übertrieben fürsorglich er klingen konnte wenn er wollte… Aber Simba war wahrscheinlich so dumm und glaubte ihm auch noch.

„Kein Problem!“, meinte er nach einigen Sekunden des Schweigens.

„Das ist ein braver Junge… Los, geh jetzt schön spielen!“, sagte Scar, noch immer so abartig nett. Ernsthaft, irgendwie hätte Zira ihn jetzt sehr gerne ausgelacht. Jedoch hörte sie die tapsigen Schritte Simbas näher kommen, doch diese stoppten plötzlich noch ein mal.

„Und vergiss nicht… Das bleibt unser kleines Geheimnis…“, ermahnte Scar nochmals.

Nun lief Simba weiter und wäre dabei fast in Ziras Beine gerannt. Dummes Ding, was schaute er auch nicht gerade aus?

„Oh hallo Simba, weißt du wo dein Onkel ist?“, fragte Zira stattdessen gespielt ahnungslos.

„Klar, gleich hier um die Ecke.“, erwiderte der kleine Löwe und sprang fröhlich und leichten Herzens weiter. Zira sah ihm kurz hinterher, doch als er außer Hörweite war lief sie eilig zu Scar und sah ihn ungläubig an.

„DAS ist dein Plan? Die Hyänen auf ihn hetzen? Das ist alles was dein Genie zustande gebracht hat“, lachte sie fast schon spöttisch und lies sich neben Scar sinken „Also da hätte ich um ehrlich zu sein irgendwas komplizierteres, zeitaufwendigeres erwartet.“

Scar lächelte vielsagend.

„Ach jetzt reg dich doch nicht so schrecklich auf. Aber denk doch mal nach… Niemand wird glauben dass ich dahinter stehe. Und Hyänen töten doch andauernd das ein oder andere Löwenjunge. Und um Mufasa kümmere ich mich danach… Er wird so in Depressionen versunken sein, das er ganz leicht zu töten sein wird.“

„Selbst wenn, ich glaube kaum dass du eine Chance gegen Mufasa hast, selbst wenn er psychisch am Ende ist.“

„Also ob ich mir die Pfoten dreckig mache! Ich locke ihn unter einem Vorwand in eine Falle und die Hyänen machen schon alles.“

Zira schwieg für einen Moment, dann meinte sie jedoch: „Findest du das nicht zu einfach?“

„Oh, selbst wenn, ich hab immer noch Plan B.“, meinte Scar leichthin.

„Und der wäre?“ Skeptisch zog Zira eine Braue hoch.

„Massenpanik unter Gnus…“, lachte er herzlos und drückte Zira so gegen die Schulter dass sie auf die Seite fiel. Er stellte sich über sie und fuhr ihr liebevoll mit der Zunge über die Schnauze, ehe er in seinem unwiderstehlichsten Ton schnurrte:„ Und mal unter uns… Wenn es um Hirn ging, hab ich den Löwenanteil bekommen...“

Standardsatz.

Zira verdrehte grinsend die Augen und rieb ihren Kopf an Scars Kinn. „Aber sicher und Plan C?“

„Wir lassen dressierte Mäuse auf meinen Bruder los, klingt logisch, hm?“
 

„Hey Nala, ich weiß da einen ganz tollen Ort!“, meinte Simba aufgeregt und schnaufte eilig durch.

Nala wurde grade von Sarafina geputzt die im Übrigen wieder trächtig war. Zira hatte nur gemeint dass sie nicht genug gewartet hatte und es vielleicht zu viel für ihren Körper war, aber Sarafina war enthusiastisch.

„Simba, du siehst doch das ich grade bade!“, nörgelte Nala jedoch genervt.

„Und es ist Zeit für deines.“, meinte plötzlich Sarabi.

Kwanza, Samangi und Tofauti lagen alle auf einem Haufen hinter einem Felsen auf dem Sarabi ruhte und kicherten, als diese Simbas Kopf packte und ohne Umschweife anfing ihn zu putzen.

Hm, vielleicht war das auch ein Grund warum Simba seine Cousins hasste, weil sie sich bei jeder Gelegenheit über ihn lustig machten… Oder weil er damals bei der Sache mit Tofauti den Ärger seines Lebens bekam… Oder beides.

„Mama, du versaust mir meine Mähne“, rief Simba jedoch gequält aus und strampelte sich aus dem Griff seiner Mutter „Okay, okay, ich bin sauber, können wir jetzt gehen?“

„Wo geht’s diesmal hin? Wenn’s blöd ist bleib ich lieber hier.“, meinte Nala entschlossen und lies sich weiter putzen. Warum sollte sie in der Mittagshitze durch das Gras dackeln anstatt sich putzen zu lassen?

„Nein, es ist wirklich cool!“, versicherte Simba ihr schwärmerisch.

„Und wo soll sich dieser coole Ort befinden?“, halte Sarabi vielsagend nach. Sie ahnte dass da irgendwas faul war, jedenfalls sagten ihre Mutterinstinkte dass ihr Sohn was im Schilde führte.

Simba stockte einen Moment, dann meinte er jedoch: „Oh… äh… So… Unten am Wasserloch!“

„Am Wasserloch?! Wieso ist auf einmal das Wasserloch so cool?!“, rief Nala entsetzt aus. Auch Kwanza, Samangi und Tofauti waren alles andere als begeistert. Zira hatte sie schon so oft mit zum Wasserloch genommen, es war inzwischen Stinklangweilig! Dort gab es nichts außer Grünzeug und Beutetiere für die sie selber aber noch immer zu klein waren.

Doch Simba beugte sich zu Nala und zischte vielsagend: „Das erklär ich dir, wenn wir da sind…“

Auch Kwanza und seine Schwestern verstanden und sahen einander voller Tatendrang an. Natürlich wollten sie alle mitkommen, was sprach also dagegen? Sie würden Simba und Nala schon nicht nerven.

„Mama, kann ich Simba begleiten?“, fragte Nala hoffnungsvoll.

Sarafina wog unschlüssig den Kopf und meinte schließlich: „Hmmm… Was meinst du Sarabi?“

„Bitteeeee!“ Nala und Simba sahen mit einem breiten Grinsen zu Sarabi, denn von ihr hing alles ab.

„Also meinetwegen…“, meinte sie schließlich, woraufhin die beiden freudig aufsprangen „Aber nur wenn ihr Zazu mitnehmt!“, fügte Sarabi nun noch hinzu und mit einem Mal war sämtliche Freude aus den Gesichtern der Jungen gewichen.

„Oh nein, doch nicht Zazuuuu…“, jammerte Simba und wand sich seiner Mutter zu „Mama, bitte, das ist langweilig!“

„Entweder mit ihm oder mit niemandem.“, entschloss Sarabi ernst.

Okay, Streiten war sinnlos.

„Also gut…“, grummelte Simba und machte wieder kehrt.

„Können wir auch mit?“, fragte Kwanza und sah bittend zu Sarabi auf.

„Hm… Ich weiß nicht... Hat Zira euch denn schon erlaubt mitzukommen? Sie ist eure Mutter, nicht ich.“

Die drei Geschwister sahen sich unentschlossen an, dann meinte Kwanza jedoch: „Mama hat gemeint wir dürften zum Spielen überall dorthin, wo wir schon mal waren.“

Ja, das stimmte wirklich. Zira sagte mal, sie dürften jederzeit zum Spielen an die Orte, die sie schon kannten: Königsfelsen, die Gegend darum, das Wasserloch. Jedoch hatte sie nie mehr dazu gesagt.

„Also gut, dann los mit euch.“, meinte Sarabi erleichtert.

Sie glaubte Kwanza. Er war ein ehrliches Junges und würde nie absichtlich wollen dass seinen Schwestern etwas passierte.
 

Als die fünf Jungen bereits lange losgelaufen waren, immer Zazu im Nacken, kam Zira und legte sich zu Sarafina und Sarabi.

„Na Sarafina, was macht das Junge? Also das ungeborene.“, fragte sie und sah der hellen Löwin schmunzelnd entgegen.

„Ach… Es wächst… glaube ich“, lachte Sarafina. „Nala wird ihr Geschwisterchen lieben! Sie ist jetzt schon ganz wild danach!“

„Apropos Nala: Wo ist sie überhaupt? Hängt sie sonst nicht immer mit Simba rum?“

„Ach, sie ist mit Simba, Zazu und deinen Kleinen zum Wasserloch gegangen“, erklärte Sarabi „Simba wollte ihnen da was ‚cooles‘ zeigen, frag mich um Himmels Willen nicht was… Junge eben.“

„Ach so, dann ist ja gut.“, meinte Zira nur und legte müde den Kopf auf die Pfoten. Doch sie brauchte wohl einige Sekunden bis ihr Hirn schaltete und sie verstand was Sarabi da eben eigentlich gesagt hatte.

„WAS!?“, rief sie panisch aus und sprang hektisch auf.

„Sie gehen nur zum Wasserloch, was soll sein?“, fragte Sarafina verunsichert.

„Ich wollte mit ihnen heute noch Jagen gehen, genau! Keine Zeit zum reden, bis später!“, schrie sie panisch und rannte wie vom Teufel geritten den Weg zum Wasserloch ab.

Was wenn es schon zu spät war? Was wenn sie schon tot waren? Was wenn sie zu spät kam und… Oh Gott, das würde sie nicht ertragen.

Doch plötzlich sah sie etwas, was ihr einen Stein vom Herzen fallen ließ: Zazu. Und wo der war, da waren auch die Jungen.

Mit großen Schritten lief sie weiter bis sie endlich fünf kleine Gestalten im Gras sah.

„Keinen Schritt weiter!“, rief sie und stolperte von hinten auf die kleine Gruppe zu, die in dem Moment erstarrte und sich erschrocken umwand.

„Mama, was ist denn?“, fragte Samangi erschrocken.

„Ihr bleibt zu Hause!“, murrte sie außer Atem.

Nun mischte Tofauti sich ein: „Aber wir wollten mit Simba und Nala…“

„NIRGENDWO geht ihr hin“, fauchte Zira wütend „Simba, Nala, geht ruhig weiter und habt euren Spaß, aber die drei bleiben hier. Ich… muss mit ihnen noch was machen.“, meinte Zira schließlich. Sie wollte auf keinen Fall das Scars Plan wegen ihr in die Hose ging und genauso wenig wollte sie dass ihren Kleinen etwas passierte.

„Gibt es Probleme, Zira?“, fragte Zazu nun höflich und ließ sich zu Boden gleiten.

„Ach, nichts Zazu, ich wollte nur meine Kinder mitnehmen. Wir haben heute noch was Wichtiges vor. Zudem darf Tofauti jetzt nicht in die Sonne.“

„Ach so, selbstverständlich. Ich wünsche noch einen angenehmen Tag.“, meinte Zazu, deutete eine Verbeugung an und flog wieder los.

„Also dann, wir müssen gehen.“, meinte Zira hektisch.

„Oh… Viel Spaß euch noch, Simba…“, verabschiedete Kwanza sich und lief mit hängendem Kopf hinter seiner Mutter her.

„Tschüss Leute!“, verabschiedeten Nala und Simba sich enttäuscht. Hm, irgendwie hätten sie sich die drei doch gewünscht.
 

„Mama, was gibt’s denn so wichtiges? Sonst dürfen wir auch immer mit Simba und Nala…“ Doch Tofauti kam nicht dazu zu Ende zu sprechen.

„IHR geht heute NICHT weg. Wir… wollen doch… mal jagen lernen, oder? Und hab ich dir nicht verboten zur Mittagszeit in die pralle Sonne zu gehen, Tofauti?“

Tofauti sah schuldbewusst zu Boden. Es stimmte, sie bekam wirklich einen Sonnenbrand wenn sie zu lange in der Sonne stand – Doofer Albinismus.

„Und jetzt zurück mit euch!“, meinte Zira in einem Ton, der keinen Wiederstand zuließ und packte Tofauti am Genick.

„Wir gehen echt jagen“, fragte Samangi aufgeregt „Du Mama… Was werden wir denn jagen?“

Zira sah verwundert zu ihr. Sie hatte gar nicht vor zu jagen, was hatte die Kleine denn da aufgeschnappt?

„Ja, du sagtest doch wir würden jagen“, bestätigte Kwanza „Gerade eben!“

„OH! Äh… Ja, genau! Wir… werden mal schauen was wir alles finden werden. Aber solltet ihr um die Zeit nicht besser schlafen?“

„Mama! Wir sind doch keine Babys mehr! Wir sind fast schon drei Monate alt!“, nörgelte Samangi.

„Ich bin mental sogar schon sechs Monate alt!“, prahlte Kwanza.

„Jaja, aber sicher doch mein Kleiner. Und jetzt ab nach Hause, heute Nachmittag zeig ich euch dann, von wo euer Futter kommt.“, meinte Zira seufzend und lockerte den Biss in Tofautis Nackenfell etwas als diese gequält zu mauzen begann.

Doch als sie auf halben Weg zum Königsfelsen den Kopf umwand starrte sie verwirrt zu Samangi. Was machte sie da?

„Schau mal Mama“, rief sie in dem Moment „Meine Pfoten sind fast so groß wie deine! Schau, schau!“

„Das glaub ich nicht! Mama, ich will auch sehen!“, bettelte Tofauti und begann etwas zu zappeln, weshalb Zira sie zu Boden setzte.

„Na was ist da denn so tolles Samangi?“, fragte Zira seufzend.

„Schau, da! Ich hab fast so große Pfoten wie du!“ Aufgeregt deutete auf einen Pfotenabdruck Ziras und ihre Pfote, die darin lag.

„Wow, ganz toll! Noch ein bisschen meine Kleine, dann hast du es ja, hm?“

„Hehe, bestimmt.“, kicherte sie voller Stolz. Ja! Ihre Mutter hatte gesagt sie würde mal groß werden!

„Mama, trägst du mich jetzt?“, bettelte nun Kwanza und schubste Tofauti schnell zur Seite.

„Wisst ihr was“, begann Zira nun „Lauft doch selber. Aber jetzt los, ich mag diese Hitze nicht.“

„Und jagen?“

„Später Kwanza, später.“



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