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Wie ist die Luft am anderen Ufer?

von

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Du weißt nicht, was du willst!

Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich konnte nicht verstehen, warum Gaara mir solche gemeinen Dinge an den Kopf warf. Er meinte sogar ich wäre schlimmer als Sasuke. Ich versuchte erst mir nichts anmerken zu lassen, doch seine Anschuldigungen verletzten mich sehr. Völlig perplex stand ich im Hausgang und blickte zur Tür, in der Hoffnung, er würde es sich doch anders überlegen und jeden Moment wieder zurück kommen.
 

Meine Hoffnungen waren jedoch vergebens. Es gab kein Anzeichen dafür, dass er wieder zurückkam. Ich wollte jetzt keine Schwäche zeigen und tat alles daran, die langsam aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Mein Hals war trocken und es fühlte sich an, als hätte mir jemand die Luft abgeschnürt. Als ich die warme tröstende Hand meines Onkels auf meiner Schulter spürte, war es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung. Mit einem herzzerreißendem Schluchzen brach ich letztendlich doch in Tränen aus.
 

Ich war so überglücklich, als Gaara und ich uns näher gekommen waren und jetzt tat er mir so etwas an. „Beruhige dich Naruto. Gaara kriegt sich schon wieder ein.“, sprach Jiraiya mit sanfter Stimme. „Was hab ich denn falsch gemacht? Ich verstehs nicht.“, säuselte ich. „Also ich hab das so verstanden, dass Gaara sich in dich verliebt hat und du dich in ihn, stimmt das?“, hakte er nach.
 

„Ich denk schon. Also ich empfinde auf jeden Fall mehr für ihn, aber er glaubt mir nicht.“, als ich das aussprach trieb es mir noch mehr Tränen in die Augen. Jiraiya nahm mich schützend in den Arm und es tat gut eine Schulter zum ausweinen zu haben. Ich fragte mich wirklich, wo Gaara nun war und was er in dem Moment wohl machte. „Und warum glaubt er dir nicht? Das muss doch einen Grund haben.“, bohrte mein Onkel weiter nach.
 

„Ich bin mir nicht sicher. Entweder es war wegen dieser komischen Wette, von der ich ihm aber erzählt habe. Ich denke also nicht, dass es deswegen ist. Oder es ist wegen Deidara. Er liebt ihn wohl doch mehr als er zugibt.“, seufzte ich, am Boden zerstört. „Wette?“, fragte mein Onkel skeptisch. „Ja, das war mit Sasuke und Sai. Das Thema hat sich glaube ich erledigt. Ich denke eher, dass es an seinem Freund liegt. Wenn sie sich so sehr lieben, möchte ich ihnen ab jetzt nicht mehr im Weg stehen.“, wimmerte ich enttäuscht.
 

„Seit wann stehst du eigentlich auf Männer, Naruto?“, fragte Jiraiya plötzlich, völlig aus dem Zusammenhang gerissen. „Ich weiß nicht genau, als ich erfahren habe, dass Gaara schwul ist, habe ich gespürt, dass sich zwischen uns was verändert. Ich war aber vorher auch schon mal in Mädchen verknallt. Ich glaube ich stehe mehr so auf beide Geschlechter, verstehst du?“, versuchte ich zu erklären. „Vielleicht geht es Gaara ja darum. Also er kann dir das vielleicht nicht glauben, weil das eben so plötzlich kommt. Am einen Tag stehst du auf Frauen und am nächsten Tag auf Männer.“, vermutete er.
 

„Lass ihm Zeit und versuche mit der Sache am Anfang etwas sensibler umzugehen. Du hast dich zwar nur mir anvertraut, jedoch ist es trotzdem nicht schön, einfach geoutet zu werden, ohne das dich jemand nach deiner Meinung fragt.“, sprach Jiraiya. Ich nickte ihm zu, hatte jedoch trotzdem noch tausend Fragen im Kopf. „Was soll ich jetzt tun?“, fragte ich verunsichert. „Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, Naruto.“, sprach mein Onkel und umarmte mich zum Trost. Ich war fertig mit der Welt, ich ging auf mein Zimmer um mich auszuheulen.
 

Ich fühlte mich wirklich richtig mies. Es hatte so schön angefangen, jedoch schien es so als wäre es jetzt schon wieder vorbei. Ich konnte es einfach nicht fassen, ich war ratlos und absolut verzweifelt.

Da ich zu sehr damit beschäftigt war, mich selbst zu bemitleiden, wusste ich nicht mal mehr wie spät es war. Wie lange saß ich nun schon in meinem Zimmer? Sekunden, Minuten oder gar Stunden? Ein Blick auf mein Handy verriet mir nicht nur die Uhrzeit, sondern auch, dass ich einen verpassten Anruf hatte.
 

Ein verpasster Anruf von Gaara. Es war schon eine ganze, lange, verdammte Stunde her, seitdem er versuchte mich zu erreichen. Als ich seinen Namen auf dem Display las, rutschte mir das Herz in die Hose. Ich fragte mich, was er wohl jetzt noch von mir wissen wollte. Vielleicht hatte ich nur irgendwas bei ihm liegen lassen, vielleicht wollte er sich ja auch mit mir aussprechen oder möglicherweise war ihm etwas zugestoßen.
 

Ich musste wissen, was er mir zu sagen hatte und drückte ohne weiter zu zögern die Rückruftaste. Freizeichen. „Ja?“, hörte ich Gaara am Telefon sagen. „Du hast angerufen?“, fragte ich vorsichtig. „Naruto, sag mal, hast du etwa geweint?“, fragte er verdutzt am Telefon. „Was denkst du denn, wenn du mich einfach so stehen lässt.“, wimmerte ich. „Ich muss mit dir reden.“, sprach er ernst weiter. „Schieß los.“, war meine nervöse Antwort. „Halbe Stunde im Park?“, fragte Gaara ernst. „Okay.“, sagte ich mit zittriger Stimme, ich stand kurz davor ins Telefon zu heulen.
 

Ich machte mich gleich auf den Weg, um Gaara auf keinen Fall zu verpassen. Anscheinend war er auch schon früher losgegangen, da er mal wieder vor mir im Park war. Er saß wie immer auf der Lehne der Sitzbank. Ich versuchte ihm möglichst nicht in die Augen zu sehen. Ich sah bestimmt noch total verheult aus und die Blöße wollte ich mir nicht geben. „Hey.“, sagte ich tonlos, als ich mich ihm näherte.
 

„Hast du wegen mir geweint?“, so versuchte er sich zaghaft vor zu tasten. Verdammt, er hatte es sofort bemerkt. „Ja schon.“, sagte ich mit zittriger Stimme. Gaara versuchte meinen Blicken auszuweichen und es sah so aus, als läge ein Hauch von Scham in seinen Augen. „Was wolltest du jetzt mit mir besprechen, Gaara?“, fragte ich vorsichtig. Ich sah ihm tief in seine Seelenspiegel und befürchtete schon, dass mir seine Antwort nicht gefallen würde.
 

„Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, denn es gibt viel zu bereden.“, antwortete er. Ich sah ihn erwartungsvoll an, jedoch schaute er nur beschämt zur Seite. Plötzlich, schien Gaara wie ausgewechselt. Er setzte ein freundliches Gesicht auf und fiel mir auf einmal um den Hals. Wir umarmten uns lange und ich spürte endlich wieder dieses Herzklopfen und das wundervolle Gefühl seiner Nähe.
 

Ich wollte ihn nie wieder loslassen und doch tat ich es nach kurzer Zeit wieder. „Was ist denn jetzt los mit dir?“ , fragte ich skeptisch. „Nichts, ich wollte nur nicht mehr mit dir streiten. Ist wieder alles okay zwischen uns?“, fragte er freudestrahlend. Mir kam die ganze Sache sehr komisch vor. Gaara hatte eigentlich nie solche Stimmungsschwankungen. Da steckte mehr dahinter.
 

Es schien, als würde er mir etwas verheimlichen. Um herauszufinden, was Gaara vor mir geheim hielt, machte ich eine gute Miene zum bösen Spiel. „Alles wieder gut!“, sagte ich und zwang mir ein Lächeln auf. Ich kannte Gaara zu gut, um nicht zu bemerken, dass er mir was verheimlichte. Er sah mich vorhin auch so komisch an, als würde er sich schämen, mir ins Gesicht zu sehen.
 

Er drückte mir spontan einen Kuss auf die Lippen, doch es war irgendwie anders als den Abend davor. Dieser Kuss war so kalt und lieblos. Ich spürte jetzt wirklich, dass Gaara etwas auf dem Herzen lag. „Gaara, bist du sicher, dass du nichts weiter zu sagen hast?“, fragte ich ihn skeptisch. „Was soll ich denn zu sagen haben? Ich hab überreagiert und will das alles so ist wie vorher.“, antwortete er selbstsicher.
 

Ich konnte es ihm geradezu von den Lippen ablesen, dass er log. „Woher kommt dann deine spontane Erkenntnis, dass du einen Fehler gemacht hast?“, hakte ich weiter nach. „Na, ich habs eben eingesehen. Warum kannst du dich damit jetzt nicht zufrieden geben, Naruto?“, sagte er vorwurfsvoll. „Weil du lügst.“, stellte ich fest.
 

Der Rotschopf wurde nervös und begann wieder damit, seine Hände zu kneten. „Machs mir doch nicht immer so schwer Naruto.“, sagte Gaara. „Im Moment bist du es selbst, der es sich schwer macht. Ich will lediglich die Wahrheit wissen. Warum hast du wirklich angerufen?“, fragte ich etwas entnervt. „Das wird dir nicht gefallen.“, warnte der Rotschopf mich vor.
 

Ungeduldig sah ich ihn an. Ich hatte richtig schiss, vor seine Erklärung. „Ich war bei Deidara.“, sprach Gaara und wich wie immer allen meinen Blicken aus. Um ihm zu zeigen, dass er mir alles erzählen konnte, gab ich mich betont lässig. „Naja, ist eben dein Freund. Du brauchtest halt auch eine Schulter zum anlehnen.“ Ich versuchte gelassen rüber zu kommen, jedoch spürte ich sofort die Eifersucht in mir aufkochen.
 

Der Rothaarige schwieg mich plötzlich wieder an. Ich trat einen Schritt näher und versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. „Ich will alles wissen, du hast noch mehr auf dem Herzen, ich weiß es.“, sprach ich ungeduldig. Mit ernstem Blick sah er mir tief in die Augen und sagte etwas, was mich in meinen Grundfesten erschütterte: „Ich hab mit ihm geschlafen.“
 

Als er diesen Satz aussprach, brach für mich eine Welt zusammen. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Wirklich böse durfte ich ihm nicht sein, da Deidara schließlich immer noch sein Freund war aber was er getan hat, war trotzdem nicht in Ordnung. „Ich dachte eher, du würdest mit ihm Schluss machen. Das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet.“, säuselte ich geknickt.
 

„Gaara, ich finde es etwas unfair von dir. Du verlangst von mir, mich sofort für etwas zu entscheiden und dabei bist du dir selbst unsicher. Du weißt nicht was du willst. Ich, im Gegensatz zu dir weiß es und werde trotzdem nicht ernst genommen. Warum?“, wisperte ich vorsichtig. Ich spürte, wie mir erneut die Tränen kamen. Jetzt musste ich stark bleiben. Gaara hielt es nicht für nötig, mir zu antworten, also sprach ich weiter.
 

„Du sagst, du willst nicht mein Selbstfindungsexperiment sein und selbst kannst du dich nicht zwischen mir und Deidara entscheiden. Gestern hatten wir einen so schönen Abend miteinander verbracht und heute fickst du mit diesem Vollidioten durch die Gegend. Ich will es dir eigentlich nicht übel nehmen, er ist schließlich dein Freund. Deidara tut mir mittlerweile sogar etwas leid Gaara, echt jetzt!“ Ich sprach mir meine ganzen Sorgen von der Seele.
 

„Du musst auch bedenken, dass ich ziemlich sauer war. Ich weiß, dass das nicht in Ordnung ist, was ich mit euch beiden abziehe.“, sprach Gaara entschuldigend. „Ich weiß, dass ich mich scheiße verhalten habe und euch beide sehr damit verletze. Naruto, ich will dir so sehr glauben, dass du mehr für mich empfindest, aber es ist so schwierig.“
 

„Sag mir jetzt verdammt nochmal was daran schwierig ist! Wir stehen aufeinander und wollen zusammen sein. Du bist der Einzige, der sich quer stellt!“, keifte ich ihn an. „Als ich mit Deidara geschlafen hab, habe ich aber bemerkt, dass er und ich nicht zusammen passen.“, säuselte Gaara. „Und warum musstest du erst Sex mit ihm haben um das zu kapieren?“, fragte ich ihn vorwurfsvoll.
 

„Das kam wirklich nur davon, weil ich so wütend war. Ich wollte dich vergessen und mich an Deidara klammern.“ „Toll.“, war meine Antwort. „Ich hab mich von Deidara getrennt.“, sprach Gaara kleinlaut. Als ich das hörte, war ich total überfordert. Einerseits verhielt sich Gaara echt scheiße, doch andererseits hatte er sich anscheinend nun doch für mich entschieden.
 

„Ich muss drüber nachdenken.“, sprach ich geistesabwesend und ließ einen verzweifelt drein blickenden Gaara zurück. Ich wollte erst einmal Abstand von ihm und so ging ich nach Hause. Alleine.
 

XXX
 

Wie Naruto sich entscheiden wird, könnt ihr im nächsten Kapitel erfahren!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lawlya
2012-05-04T14:17:44+00:00 04.05.2012 16:17
Meine erste Amtshandlung ist es, Naruto eine Taschentücher-Schachtel und eine
Tafel Schokolade zu überreichen! Schokolade macht schließlich glücklich :)

Und dann würde ich jetzt zu gern Gaara eine reinhauen. Und zwar so stark ich
kann. Ich finde es sehr richtig, dass Naruto sich seinen Frust von der Seele
geredet hat, denn ich stelle es mir durchaus belastend vor, wenn die eigenen
Gefühle nicht ernstgenommen werden. Und er hat ja auch Recht: Gaara verlangt
die Welt von Naruto, doch er selbst konnte sich erst jetzt entscheiden. Und
zweifelt immer noch ... -.-
Na ja, wenigstens hat er den ersten Schritt gemacht, jetzt muss Naruto
erstmal die Geschehnisse reflektieren.

Übrigens hasse ich solche Affekthandlungen wie Gaara sie da gerade erläutert ...
Nur, weil man wütend und verletzt ist, sollte man sein Hirn nicht ausschalten.
Dann hätte er sich gleich denken können, dass dieses kleine Intermezzo mit
Deidara durchaus seine Beziehung zu seinem ach so geliebten Naruto gefährden
könnte!

Ich hoffe doch, Naruto beweist ein größeres Herz als Gaara. Immerhin ist
im Moment er der Leidtragende. Aber ich denke, er wird es ihm verzeihen
können, und die Verzweiflung, die Gaara jetzt spürt, lehrt ihn, so was sein
zu lassen ...

Also bis bald :D

LG Mara
Von:  Nadeshiku
2012-05-04T04:20:37+00:00 04.05.2012 06:20
tolles kapi schreib schnell weiter :D

liebe grüße franzi =)


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