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Schattenfell

Verschließe nicht deine Augen.....
von

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Unerwartete Hilfe

Weregarurumon öffnete die Augen. Er hatte eine verschwommene Sicht, spürte aber zumindest, wie das Gefühl in seine Gelenke zurückkehrte. Mit ihnen aber auch der Schmerz in seinem Bein.

Das Wolfs-Digimon fühlte sich schwach, matschig, hilflos. Ein Zustand der ihm fremd war und dennoch: Er war am Leben, entgegen seinen Erwartungen. Dinohumon hatte ihn nicht bekommen, soviel stand schon mal fest, obwohl es ansonsten ganze Arbeit geleistet hatte, wie Weregarurumon zugeben musste. Sein alter Feind hatte nicht zugeschlagen, ohne sich vorher rückzuversichern.

Spätestens als er ohnmächtig wurde, wusste Weregarurumon, was Dinohumon mit dem Axtwurf beabsichtigt hatte. Er hatte ihn bereits einmal so vorgehen sehen.

Die zwei waren damals auf der Jagd nach einem Devidramon gewesen, welches sich in eine der unteren Schichten der Digiwelt aufhalten sollte. Dinohumon hatte seine Waffe mit einem speziellen Gift präpariert hatte, welches aus dem Inhalt der Pfeile eines Demidevimon und den Extrakten eines Flymon gemischt wurde. Als sie schließlich das gewaltige Drachendigimon entdeckt hatten, mussten sie nicht mehr viel machen, als dafür zu sorgen, dass Dinohumons Axt ins Ziel traf und sich dann erstmal für eine Weile zurückzuziehen.

Das Gift war zwar nicht tödlich und wirkte je nach Größe und Stärkegrad des Digimons unterschiedlich lang, doch wenn es einmal seine Wirkung entfaltet hatte, konnte es für mehrere Stunden selbst den stärksten Gegner lähmen und aus diesem leichte Beute machen. Anschließend musste man lediglich die Knochen einsammeln. So hatte es Dinohumon mit Devidramon gemacht und es war wohl auch das, was er bei Weregarurumon beabsichtigt hatte, für den Fall dass er ihn nicht gleich töten könne. Das Wolfs-Digimon wusste nicht, wie lange es bewusstlos gewesen war, doch er hielt es für ein Wunder, noch am Leben zu sein.

Er versuchte instinktiv seine Beine zu bewegen. Er konnte diese zwar fühlen, schaffte es aber nur sie um ein paar Zentimeter zu rühren. Das gleiche mit seinen Armen. Weregarurumon konnte fühlen, dass er irgendwo gegengelehnt war.

Befand er sich immer noch in jener finsteren Gasse?

Es schloss die Augen und versuchte sich an das letzte zu erinnern, was er wusste.

Da waren diese Menschen….Wie viele nochmal? 3 oder 4? Es waren 4!

Die Bilder in seinem Kopf wurden allmählich klarer: Zwei von ihnen hatten Waffen gezogen und die beiden anderen angegriffen. Es sah wie ein Streit aus. Dann hat einer von ihnen versucht sich zu wehren, wurde aber schnell überwältigt. Der andere hatte ein Messer in der Hand und wollte zustechen. Weregarurumon hatte das alles aus der Deckung herausbeobachtet und auch wenn er die Menschen nicht kannte und er nicht wusste worum es ging, hatte er die Bedrohlichkeit der Situation gespürt, dafür hatte er ein Auge. Er hatte gespürt, dass zwei der Menschen in großer Gefahr waren und er hat eingegriffen.

Aber warum eigentlich? Wieso hatte er sich nur in eine fremde Angelegenheit eingemischt? Wäre es nicht das klügste in jenem Moment gewesen, so schnell wie möglich zu verschwinden, aus Dinohumons Reichweite zu kommen. Was gingen ihn die Belange der Menschen an? Er war nie ein Held gewesen, wieso auch? Er kam aus einer Welt, in der die wichtigste Regel lautete, jeder für sich. Sieh zu, dass du selbst am Leben bleibst. Warum hatte er diesen Kodex, nach welchem er seine ganze Existenz über gelebt hatte, ausgerechnet für zwei Menschen aufgegeben?

Es war schwachsinnig…und dennoch: Die Frigimon wurden damals von seinem alten Partner niedergemetzelt, selbst die kleinsten, die sich nicht mal wehren konnten. Weregarurumon hat nichts dagegen unternommen, er konnte nichts dagegen unternehmen. Doch es verging nicht ein Tag seitdem, an welchem das Perfect-Level-Digimon nicht an das Bild von Dinohumon, wie es mit seiner Axt über eines der hilflosen Geschöpfe thronte und erbarmungslos zuschlug, denken musste.

Es hatte seitdem selber zahlreiche Digimon brutal getötet und deren Daten geladen und sich eingeredet, kein Mitgefühl zu kennen, da dieses Schwäche bedeuten würde. Für ihn zählte nur stärker zu werden. Doch es konnte dieses Bild trotz allem nicht aus seinem Gedächtnis löschen. Als er dann sah, wie diese zwei Menschen in Lebensgefahr schwebten, kam die Erinnerung in ihm wieder hoch es wurde ihm plötzlich klar, dass diese Welt wohl auch nicht frei von Grausamkeit war. Es war der Teil von ihm, welches den Tod der Frigimon nicht vergessen konnte, der ihn zum Handeln zwang.

Er warf in dem Moment seinen Pragmatismus über Bord und handelte nur noch instinktiv, als er den Menschen zu Hilfe kam.

Es war kinderleicht, die zwei Angreifer zu überwältigen, denn sie schienen weder besondere Kräfte zu haben, noch sehr tapfer zu sein. Doch als Weregarurumon dachte es wäre vorbei, spürte er diesen fremden, entsetzlichen Schmerz in seiner Wade. Es war als ob was glühend heißes sich hineingebrannt hätte und es war wohl auch der Moment, in welcher das Gift begann, seine volle Wirkung zu entfalten. Das Wolfs-Digimon ging zu Boden, es konnte seine Gelenke kaum noch spüren, doch er war bereit bis zum letzten Atemzug zu kämpfen und dies beeindruckte seine zwei Gegner wohl so sehr, dass sie wie Feiglinge davonrannten. Weregarurumon musste zugeben, darüber nicht ganz unglücklich zu sein, denn es hatte sein Limit endgültig erreicht.

Er ging zu Boden und das letzte Bild, welches er im Kopf behielt, war der Blick des Menschen, welcher vor ihm auf den Boden lag. Es war der, der Widerstand gegen die zwei anderen geleistet und daraufhin als erster dran glauben sollte. Weregarurumon hatte dies durchaus imponiert. Es waren wohl nicht alle Menschen solche Feiglinge und Mut war etwas, für das der Werwolf überaus Respekt besaß. Als sich die Blicke von Weregarurumon und die des Menschen trafen, hatte das Tier-Digimon auf einmal etwas seltsames gespürt:

Er sah in die braunen Augen seines Gegenübers und er sah keine Furcht. Eher Verunsicherung und wohl auch eine Art Respekt. Es war als ob er gewusst hätte, was im Inneren des Wolfes vorging und dass er vor ihm keine Angst haben müsste, was ja auch stimmte. Weregarurumon erkannte in diesem Moment, das er aus Beschützerinstinkt heraus gehandelt hatte, obwohl es in seinem Leben nie etwas gegeben hatte, was er als beschützenswert erachtete, außer seinem eigenen Leben.

Als er in das Gesicht des Menschen blickte, spürte er die Erleichterung, dass dieser unversehrt war, obwohl er ihn doch überhaupt nicht kannte und es noch nie mit einem Mensch zu tun hatte.

Im Grunde konnte er es sich nicht wirklich erklären, warum er das getan hatte, aber es war geschehen und er würde damit leben müssen.

Plötzlich hörte Weregarurumon im Hintergrund einige Stimmen. Sein Kopf wurde klarer und er vernahm immer deutlicher ein Gespräch, welches wohl im Hintergrund ablief. Der Werwolf machte seine Augen ein Spaltbreit auf und seine Sicht war dieses Mal ebenfalls um einiges klarer, als vorhin.

Er sah sich um und stellte fest, dass er sich wohl in einer Art Wohnzimmer befand. Es standen einige Möbel um ihn herum und einige künstliche Lichter erhellten den Raum. Weregarurumon lauschte der Unterhaltung die er vernahm:

„Hast du etwas finden können?“, fragte eine Stimme.

„Nein, leider nicht, außer ein paar Aspirin. Aber vielleicht helfen die ihm auch?“, erwiderte die andere.

„Oh ja, natürlich. Misch sie ihm am besten noch mit Wodka. Für eine Migräne würde das sicher reichen.“, meinte die erste Stimmer wieder, mit deutlich sarkastischem Unterton.

Die andere Person antwortete mit schwachem Gelächter:

„Witzbold. Ich habs dir gesagt: Außer Pflaster, Aspirin und Wärmeflaschen, habe ich hier nichts anderes!“

„Schon gut, ist okay. Wir müssen das nehmen, was da ist und wenn es nur Klopapier ist.“, meldete sich wieder die erste Person zu Wort.

Weregarurumon hatte nicht die geringste Ahnung, worum es in dem Gespräch ging. Er wusste ja nicht einmal wo er war. Eins stand wohl fest. Er befand sich immer noch in der Menschenwelt, aber wo genau zum Henker? Hatten ihn die Menschen vielleicht gefangen genommen? Suchten sie nach einem Weg ihn noch weiter zu schwächen, oder endgültig zu beseitigen?

Er hörte auf einmal Schritte näher kommen. Da er sich ohnehin kaum bewegen konnte, würde ein Fluchtversuch wohl wenig bringen. Also beschloss er lieber Ruhe zu bewahren und keinen Muskel zu rühren. Er schloss die Augen und hörte die Stimmen von vorhin, die immer näher kamen.

„Alter, das ist echt nicht cool. Das ist die Insulinspritze meiner Schwester! Was soll ich denn machen, wenn sie das nächste Mal zu Besuch kommt und ihre eigene dann kaputt geht oder so?“.

Die andere Stimme stieß einen Seufzer aus.

„Entspann dich mal. Ich glaube nicht, dass er Tollwut hat, also es wird schon okay sein. Du bist sicher, dass es Morphium ist, ja?“

Die andere Stimme erwiderte im Flüsterton:

„Todsicher. Ich hatte doch mal diese Gliederschmerzen, da habe ich es verschrieben bekommen. Die Spritze habe ich leider längst weggeschmissen. Aber sag du mir lieber: Bist du sicher, dass du das machen willst?“, woraufhin die andere Person antwortete:

„Nein. Du musst es tun.“

Der zweite Typ schien daraufhin ziemlich erregt zu sein.

„Was? Nein, nein, nein. Du spinnst wohl. Ich hab schon genug getan. Ich hab den Chauffeur gespielt und ich hab dir geholfen diesen Klotz in einem Müllbeutel eingewickelt hier hochzuschleppen! Die Kleine von unten hat mich angesehen, wie einen Mafiosi, der eine Leiche entsorgen möchte!“

Der erste Stimme meldete sich wieder zur Wort:

„Bleib auf den Teppich. Ich weiß nicht wie man so eine Nadel setzt. Du hingegen hast es schon ein paar Mal getan. Ich bitte dich Masa. Bitte!“

Als nächstes vernahm Weregarurumon einen tiefen Seufzer. Dann hörte er für zwei Minuten nichts mehr, spürte aber, wie eine Flüssigkeit auf seine Ellebeuge gesprüht und anschließend ein paar Mal auf dieser draufgehauen wurde. Anschließend spürte er dünne Finger, welche den Bereich befühlten. Die Stimme, die sich so geweigert hatte eine Nadel zu setzten, was auch immer das sein sollte, sprach wieder:

„Keine Ahnung, wo dieser Bettvorleger seine Vene hat. Ah, okay, ich glaube ich hab sie gefunden. Dann wollen wir mal…“

Das Tier-Digimon hielt immer noch seine Augen geschlossen und versuchte zu entschlüsseln, was die zwei Gestalten eigentlich vorhatten, als er plötzlich ein feines, aber tiefes Stechen in seinem Arm spürte. Überrascht und erschrocken zugleich, zog Weregarurumon seinen Arm weg und griff nach etwas, was sich wie ein Handgelenk anfühlte. Er öffnete seine Augen und sah die erschrockenen Gesichter, der zwei Menschen, die er vorhin in der Gasse begegnet ist. Ohne zu überlegen, schnappte sich Weregarurumon den der am nächsten bei ihm stand und zog ihn zu sich rüber, ehe er ihm seinen Unterarm gegen den Kehlkopf drückte und gleichzeitig dessen Hand weiter festhielt.

Der Gesichtsausdruck des Menschen war mit Panik erfüllt, während er vergeblich versuchte, sich von dem Würgegriff zu befreien und zu röcheln begann, doch das Digimon ließ nicht locker. Er schaute den anderen Menschen mit bedrohlichem Gesichtsausdruck an und stieß einen knurrenden Laut aus.

Er erkannte ihn jedoch wieder: Es war der Mensch mit den braunen Augen gewesen, der sich gegen die zwei Angreifer aus der Gasse gewehrt hatte und dessen Gesicht Weregarurumon als letztes sah. Der Mensch wirkte zwar ebenfalls sehr erschrocken, wich aber nicht zurück, sondern hob beschwichtigend die Hände und sprach zu dem Wolfsdigimon:

„Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Bitte beruhige dich, wir wollen dir nichts tun. Er hat dir nur helfen wollen. Lass ihn los, bitte!“.

Weregarurumons Adrenalinspiegel sank wieder etwas. Er schaute auf den Menschen herab, den er in seinen Armen festhielt. Dieser hatte die Augen verschlossen und keuchte im wehleidigen Ton vor sich hin:

„Bitte, bitte. Tu mir nichts! Braver Wulffi. Brav. Werwölfe sind die besten. Wirklich! Scheiß auf Edward. Jacob ist der beste, echt mal!“

Das Wolfs-Digimon verstand kein Wort von dem Gebrabbel, doch je eher er darüber nachdachte, desto eher wurde ihm klar, dass von diesen Menschen wohl keine echte Gefahr ausging.

Langsam zog er wieder seinen Arm zurück und ließ den anderen gehen.

Dieser krabbelte sofort auf allen vieren an der Seite seines Freundes und starrte Weregarurumon mit angsterfülltem Blick an.

Dieses schaute abwechselnd die beiden Menschen an.

Der eine, der versucht hatte ihn zu beruhigen, hielt seine Hände immer noch halb in die Höhe und blickte das Wolfs-Digimon nun mit einem deutlich gefassteren, aber immer noch besorgtem Gesichtsausdruck an.

Es herrschte einige Sekunden, bedrückende Stille im Raum, eher Weregarurumon, nach wie vor mit angriffslustigem Blick das Wort ergriff:

„Wo bin ich?“

Der ruhige antwortete ihm:

„Bei uns zu Hause in Bunkyo, Tokyo. Wir haben dich mit dem Auto hierhergebracht, nachdem du in der Gasse zusammengebrochen bist.“

Das Wolfs-Digimon verstand zwar nicht viel, von dem was der Mensch erzählte, aber das wesentliche bekam er mit. Er schaute sich in dem Zimmer kurz um und fragte:

„Das hier ist immer noch die Welt der Menschen, oder?“

Der Mensch der ihm geantwortet hatte, schien über diese Feststellung überrascht zu sein, doch er nickte langsam und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Er fuhr nun seinerseits fort:

„Das klingt jetzt vielleicht nach einer blöden Frage, aber: Du bist ein echtes Digimon, also so richtig echt?“

Nun war Weregarurumon der überraschte, angesichts dieser Frage. Aber er konnte sie dem Menschen nicht verübeln. Es gab wohl nicht viele Digimon an diesem Ort, insofern…

„So ist es. Ich bin Weregarurumon.“, gab es zu Protokoll.

Der Mensch sah kurz zu seinem Freund herüber, der sich zwar zu beruhigen schien, aber trotzdem auf Distanz blieb. Der ruhige mit den Braunen setzte für einen kurzen Moment ein Lächeln auf, was das Digimon sehr überraschte.

Schließlich fuhr der Mensch mit leiser Stimme fort:

„Das ist so abgefahren. Das wird uns kein Mensch glauben.“

Er sah wieder zu Weregarurumon rüber, der seine aggressive Mimik gegen eine perplexe ausgetauscht hatte.

Der Mensch sah nun plötzlich etwas verlegen drein und fügte hinzu:

„Ach ja, ich bin übrigens Kazuya. Kazuya Saito. Und das hier ist Masa. Masa Ito.“

Der Mensch namens Kazuya deutete auf seinen Freund, dessen Gesichtsausdruck nun Empörung zeigte.

„Oh Mann, jetzt verrat ihm doch nicht wie ich heiße!“, zischte er los.

Masa ließ ein leichtes Glucksen hören.

"Kannst du nicht mal cool bleiben? Er weiß doch sowieso wo du wohnst. Dein Facebook-Profil wird ihn wohl kaum interessieren.“

Weregarurumon kapierte nach wie vor kein Wort, aber der Weise nach zu urteilen, wie diese Menschen sprachen, dürften sie wirklich nicht als Bedrohung gelten, so sein Eindruck.

Er versuchte sich ein wenig aufzurichten, doch seine Gliedmaßen waren weiterhin viel zu schwach und der Schmerz in seinem Bein immer noch da.

Plötzlich fiel dem Tier-Digimon wieder die Nadel ein, mit der sie auf ihn eingestochen haben. Er schaute auf das kleine Objekt, welches direkt neben ihm auf den Holzfußboden lag. War das nicht genau die Waffe, mit der die Picodevimon ihre Gegner angriffen?

Weregarurumon nahm den Gegenstand in die Hand und setzte wieder einen angriffslustigen Gesichtsausdruck auf.

„Was ist das für ein Ding? Was wolltet ihr beiden mit mir machen?!“

Kazuya wirkte wieder besorgt. „Ach, das hab ich komplett vergessen! Entschuldige bitte. Das ist eine Morphium-Spritze. Sie hilft gegen die Schmerzen. Wir dachten es könnte dir helfen.“

Weregarurumon blieb misstrauisch. Vielleicht war er was sein Urteil über diese Menschen anging, etwas zu voreilig gewesen.

Er versuchte nun wieder aufzustehen.

„Ich brauche eure Hilfe nicht. Ich komme sehr gut allein…Ahh“, stöhnte Weregarurumon vor Schmerzen.

Er sank wieder zu Boden und hielt sich sein verwundetes Bein. Kazuya näherte sich ihm vorsichtig und sprach wieder:

„Du bist verletzt. Das kann doch jeder sehen. Setzt dich lieber wieder hin. Leider haben wir nichts Besseres außer der Spritze gefunden, mit dem wir dir helfen könnten. Aber es wär doch viel besser, wenn du zunächst hier bleibst. Hier bist du wenigstens sicher.“

Der Wolf sah dem Menschen wieder in die Augen und war erstaunt über die Fürsorge, die sich darin wiederfand. Er entspannte sich etwas und setzte sich hin.

Es war eine unglaublich frustrierende Situation für ihn. Er konnte sich kaum bewegen und sein Wohlbefinden schien allem Anschein nach, wirklich in den Händen dieser zwei Menschen zu liegen.

Er seufzte und wandte sich an Kazuya:

„Wieso willst du mir überhaupt helfen? Du kennst mich doch gar nicht.“

Kazuya schien auf diese Frage gefasst zu sein. Er lächelte nun wieder und erwiderte die Frage:

„Tja, keine Ahnung. Ich schätze mal aus denselben Grund, aus dem du uns beiden geholfen hast?“.

Weregarurumon blickte in das Gesicht des Jungen.

Er wusste nicht viel von diesen Dingen, aber irgendwie strahlte dieser Kazuya etwas sehr gewinnendes, vertrauensvolles aus. Der Werwolf hoffte in seinem Inneren bloß, dass er es auch nicht bereuen würde, diesen Menschen zu vertrauen. Es schien im Moment jedenfalls so zu sein, dass er gar keine andere Wahl hätte.
 

Anmerkung:

Nur damit es keine Unklarheiten gibt: Picodevimon ist der japanische Name für Demidevimon, den die meisten wohl noch von seiner Rolle als fieser kleiner Lakai von Vamdemon/Myotismon aus Adventure kennen dürften.

Flymon dagegen sind Digimon auf dem Adult-Level, die eine Bienengestalt haben und soweit ich weiß, auf jeden Fall in Adventure und Savers vorkommen.

Kurz zur Insulinsprizte: Diese wird bei Menschen mit der Zuckerkrankheit,besser bekannt als Diabetes verwendet.

Und was die Namen angeht, die Masa in seiner Panik ausspricht, als Weregarurumon ihn im Würgegriff hat: Ich denke mal, ob gewollt oder nicht, den meisten dürften diese ebenfalls ein Begriff sein ;)
 

So, Ladies and Gentlemen und der Episodentheme des Tages lautet: "Running out of Pain" von 12 Stones:

Stones



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-06-10T15:24:07+00:00 10.06.2012 17:24
Das Kapitel hat mir richtig gut gefallen, es liest sich sehr kurzweilig. Ich glaube, es ist bislang mein Lieblingskapitel (hab ja auch bisher genug gemotzt XD).

Also, auch wenn Weregarurumon am Anfang noch gehadert hat, ob es so super war die beiden Jungs zu retten; ich fands gut^^ Weregarurumon ist toll.

Mir gefallen die Dialoge zwischen Kazuya und Masa richtig gut. Gerade, dass Masa so paranoid reagiert, war so lustig XD Ich denke, er hat ein bissl Sympathie bei mir zurückgewonnen.

Der absolute Oberbringer war dann die Anspielung auf Twilight XD Ich weiß nicht, was mich mehr schockiert hat; dass du dich auskennst, dass Masa sich auskennt oder aber, dass er das auch noch tatsächlich sagt XD Auch das mit dem Facebookprofil war genial, ich finde es gut, dass du aktuelle "Hypes" mit einbaust.

Weiterhin positiv war mir aufgefallen, dass Weregarurumon die Insulinspritze sofort mit den Pico Darts verglichen hat, das klang sehr authentisch. Schade fand ich aber, dass du erst Demidevimon und dann Picodevimon schreibst. Hast du das Kapitel nachträglich überarbeitet?

Zweitweise war bei den Dialogen verwirrend, wer gerade etwas gesagt hat. Ich kenne das Problem aber. Gerade wenn man nur zwei Personen hat, ist es blöd dauernd die beiden Namen hinzuschreiben.

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe, aber ich finde es gut, dass du an den Kapitelenden immer Anmerkungen mit Erläuterungen hast (diesmal hab ich mir den Song auch angehört, fand ihn nicht schlecht).

Ansonsten bleibt nur noch zu sagen, dass mir dein Humor sher gefällt. So, mal schauen, ob ich beim nächsten Kapitel wieder mehr zu meckern habe XD


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