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Schattenfell

Verschließe nicht deine Augen.....
von

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Eine erfreuliche Wendung?

Kazuya und Masa saßen nebeneinander in eine der Lounges und während letzterer fröhlich mit zwei von Shins Freunden quatschte, saß ersterer stumm auf seinem Sessel und nippte ab und zu an seinem Cocktailglas. Zu seiner Erleichterung war die Gruppe mit der er hier saß groß genug um selbst nicht aufzufallen. Zu seinem Pech hatte ihn Shin in Augenschein genommen und während er ab und zu an seiner Zigarette zog, stellte er dem 18-Jährigen alle möglichen Fragen.

„Also, Takuya…“

„Kazuya!“, verbesserte ihn selbiger.

„Ah ja richtig“, meinte der andere, während er unablässig sein recht dämliches Grinsen aufsetzte. „Ich hab gehört du hast es zu Hause nicht lange ausgehalten, hattest es wohl ziemlich eilig wegzukommen, oder?“

Verdammt, woher wusste der Typ das nur, fragte sich Kazuya. Hatte sich Masa etwa verquatscht?

„So, erzählt man sich das?“, erwiderte er.

Shin drückte seine Kippe in einem Aschenbecher aus. „Tut man, ja. War es etwa nicht schön zu Hause? Ich mein du hast doch ein zu Hause, oder?“

Cool bleiben, ermahnte sich Kazuya innerlich. Er hätte dem Typen nur allzu gerne entweder das Nasenbein oder das Handgelenk gebrochen, aber er wollte nicht in aller Öffentlichkeit ein Streit anfangen, also versuchte er so gut wie möglich auszuweichen.

„Haben wir das nicht alle?“, entgegnete er.

„Schon ja, aber kommt nicht oft vor, dass einer quasi innerhalb eines Monats oder so, von der Oberstufe zur Uni wechselt“ fuhr Shin weiter fort und seine Stimme klang belustigt. „Hast keine Lust auf ein bisschen gammeln oder eventuell jobben gehabt?“

Was du von beiden nach der Schule getrieben hast, liegt wohl auf der Hand, Sonnenschein, dachte Kazuya bitter.

„Oder wirst du komplett von Daddy gesponsert? Ich wette du musstest nie richtig arbeiten gehen oder?“, fuhr Shin fort.

Auch wenn es der Wahrheit entsprach, Kazuya hatte nicht die geringste Lust, sich das von diesem Fatzken unter die Nase reiben zu lassen.

Er beschloss das Gespräch diplomatisch zu beenden: „Wenn du es so nennen möchtest, ja ich werde von meinem Vater unterstützt, bis ich was eigenes finden kann, zumindestens.“

Kazuya blickte sein halbleeres Glas an.

Er hätte auf das schlimmste gefasst sein müssen. Er dachte er müsste höchstens ein Paar blöde Sprüche über sich ergehen lassen und zugleich gehofft, wenn er tapfer durchhalten könnte, würde sich die Möglichkeit bieten, mit Tori ein paar nette Worte zu wechseln, doch nichts da. Stattdessen ist er in eine Konversation mit diesem Großmaul geraten und wurde dazu gedrängt sein Privatleben hier auszupacken.

Tori war in ein Gespräch mit ihrer Freundin vertieft und Masa unterhielt sich immer noch mit den zwei anderen Jungs.

„Ist dein Alter reich? Hat er ordentlich Kohle, ja?“, fragte der ältere der beiden Jungs nach.

Kazuya stellte sein Glas neben sich ab und murmelte etwas davon, er würde lieber das Thema wechseln, doch selbst davon ließ sich der Hornochse vor ihm nicht beeindrucken.

„Hey, hey. Immer schön ruhig bleiben Kleiner. Ich will ja bloß wissen wie es ist, so klein schon in die große weite Welt aufzubrechen.“

Allmählich reichte es Kazuya. Er beschloss wieder einen Fluchtversuch zu starten, doch als er sein Glas wieder in die Hand nahm und dabei war sich eine Ausrede zurechtzulegen, sagte eine weibliche Stimme neben ihm:

„Ich glaube er war deutlich genug Shin, als er sagte er will das Thema wechseln. Wieso reitest du denn darauf noch rum?“.

Kazuya drehte sich zur Seite.

Es war tatsächlich Tori, die den älteren der beiden Jungs streng musterte, was sogar auf diesen Eindruck zu machen schien.

Mit dem Mädchen wollte er es sich anscheinend nicht verscherzen, weshalb er beschwichtigend die Hände hochnahm und zwar grinsend, aber mit verunsicherter Stimme sagte: „Whoa, hey, nix für Ungut, ich hab ja bloß gefragt.“

Als er aber merkte, dass sie ihn immer noch streng fixierte, schwand sein überhebliches Grinsen allmählich und er richtete sich noch verunsicherter an Kazuya.

„Hey, sorry kleiner. Hör einfach nicht auf mich. Ich geb zu, ich hab schon ´n bisschen einen sitzen, da laber ich schnell mal Mist.“

Kazuya wusste nicht was ihn in dem Moment am meisten beeindruckte: Toris Durchsetzungsfähigkeit oder die Tatsache, dass dieser Shin tatsächlich zu so etwas wie Einsicht fähig sei.

Auf jeden Fall herrschte zunächst eine etwas bedrückende Stille, abgesehen vom Geschwafel zwischen Masa und den Jungs, da erhob sich Shin mit seinem Glas in der Hand und fragte spontan in die Runde, wer denn Lust hätte auf die Tanzfläche zu geben. Es meldeten sich bald alle im Raum, außer Kazuya und…Tori?

„Nein, danke Leute, ich hab noch ein bisschen was im Glas, ich denke ich komm einfach später nach.“

Kazuya konnte sein Glück kaum fassen.

Auch er redete sich heraus, er würde gerne erst in Ruhe austrinken und würde später nachkommen. Schließlich verließen die anderen die Lounge, nicht ohne dass Masa Kazuya aufmunternd zuzwinkerte und ihm parallel auf die Schulter klopfte, so dass Junge und Mädchen alleine zurückblieben.

Tori schenkte Kazuya schließlich ein Lächeln, während sie an ihrem Cocktailglas nippte.

Der junge Mann war immer noch ziemlich perplex, weshalb er erst spät reagierte und das Lächeln seiner Kommilitonin schüchtern erwiderte. Vielleicht würde sich dieser Abend ja doch noch zum Guten wenden?
 

Anmerkung:

Auch dieses Mal möchte ich euch nicht das Episodentheme vorenthalten^^:

"Numb/Encore" by Linkin Park und Jay Z:

Jay



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ruki_Mitarashi
2012-06-29T21:33:16+00:00 29.06.2012 23:33
Okay ich bewundere Kazuyas Selbstbeherrschung,ich hätte schon längst zu gehauen denke ich.
Ich mag Tori irgendwie ... weiß auch nicht os ganz warum aber sie ist mir sympatiko xD
Und Shin ist doof und ein Idiot!!!
Ich Drück Kazuya mal die Däumchen ... bin gespannt wann er mir Digimon in Kontakt kommt ...

greez ruki


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