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Schattenfell

Verschließe nicht deine Augen.....
von

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Was die Zukunft bringen wird

Die Bässe donnerten unaufhörlich und unbarmherzig aus den Boxen, während die Meute auf der Tanzfläche wie hypnotisiert vor Energie dazu hüpfte. Es herrschte ein einziges Gedränge, weshalb Kazuya sich entschlossen hatte, vorzeitig Abstand zu nehmen und sich eine freie Fläche an der Bar zu suchen, einfach um etwas Luft zu ergattern und eventuell um seine Gedanken neu zu sortieren. Er hatte Glück, denn der Club war zwar rappelvoll, was an einem Freitagabend nicht verwundern sollte, aber er schaffte es tatsächlich einen freien Quadratmeter an der gut besuchten Getränketheke zu finden. Die Bedienung am anderen Ende schien schwer beschäftigt zu sein.

Gut so, dachte Kazuya, ich habe es ohnehin nicht eilig, je mehr Zeit ich hier totschlagen kann, umso besser. Kazuya war erst seit einer Stunde im Club und bereits jetzt fühlte er sich erschöpft. Zugegeben, er war ohnehin kein Freund solcher Läden oder besonders tanzfreudig. Im Grunde war seine Anwesenheit ein einziger Freundschaftsdienst an Masa. Zu seiner Erleichterung verliefen die ersten Wochen des Zusammenlebens mit seinem alten Freund erstaunlich gut. Es gab kein Streit, sie fühlten sich nicht voneinander bedrängt und unternahmen im Gegenteil, viele Dinge miteinander. Kazuya hatte die Befürchtung sie könnten sich schnell gegenseitig auf die Nerven gehen, doch die Sorge schien eine unbegründete zu sein. Beide bewahrten sich ihre Unabhängigkeit, verbrachten aber dennoch genug Zeit miteinander, so dass es fast so war wie in den guten, alten Zeiten als sie erst die Mittel- und dann sogar noch die Oberstufe gemeinsam belegt hatten. Auch die ersten Studienwochen verliefen für Kazuya besser als erwartet. Die Materie war teilweise noch sehr trocken und unspektakulär, doch es war Steigerungspotential vorhanden, so viel war sicher und sobald erst einmal die Grundlagen vorbei wären, so hatte es ihm Masa jedenfalls versichert, käme das wirklich interessante Zeug. Seit langer Zeit hatte Kazuya wieder ein positives Gefühl, was die Zukunft anging.

Trotzdem, es gab einiges, an das er sich würde gewöhnen müssen. Er hat mit seinen 18 Jahren ziemlich früh, fast schon fluchtartig, wie er es sich eingestehen musste, das heimatliche Nest verlassen. So sehr er sich auch bemühte die vielen kleineren und größeren Herausforderungen des Alltags eines Studenten und WG-Bewohners zu meistern, es war dennoch eine große Umstellung für ihn und er spürte auch nach wie vor den Erwartungsdruck in sich, das alles so gut wie möglich zu meistern. Dazu gehörte auch das sich Anpassen an einer neuen Gruppe, in Kazuyas Fall, seine Kommilitonen. Kazuya fand es einerseits toll, wie zwanglos und stressfrei der Umgang miteinander war und auch wie offen und freundlich die meisten mit ihm verkehrten. Andererseits ließen es ihn manch andere auch deutlich spüren, dass er nun mal einer der jüngsten des Jahrgangs war und sich dementsprechend keine großen Hoffnungen machen musste, von ihnen besonders ernstgenommen zu werden. Er wusste in seinem Inneren zwar, dass viele es nicht so meinten und ihn bloß freundschaftlich etwas aufziehen wollten, aber es wurmte ihn trotzdem. Schließlich war er auch kein kleines Kind mehr, er hatte so wie alle anderen den notwendigen Abschluss für die Daigaku erreicht, sogar mit ziemlich guten Noten. Er hatte es alleine und fast ohne fremde Hilfe geschafft, sich in eine fremde Stadt häuslich einzurichten und dazu trainierte er seit einigen Jahren Kampfsport, was ihn in der Tat auch mit etwas Stolz erfüllte.

Nein, es war die richtige Entscheidung so schnell wie möglich von zu Hause wegzuziehen, dessen war sich Kazuya sicher. Er wusste nicht was ihn für die Zukunft erwarten würde, aber besser als das was er zurückgelassen hatte, musste es doch allemal sein….
 

Anmerkung:

Die Tokyo Daigaku befindet sich in Bunkyo Tokyo und gilt als die Prestige-reichste Universität Japans. Zurzeit studieren etwa 28.000 Stundenten an ihr. Sie ist vor allem für ihre Jura- und Literatur-Fakultät bekannt, obwohl auch sämtliche andere Studienrichtugen dort gelehrt werden, von Pädagogik, über Wirtschaftswissenschaften, hin zu Medizin.

Der Themesong dieses Kapitels: "Lifeline" by Angel and Airwaves: Angels



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Bloody-Angel_
2012-07-21T13:36:18+00:00 21.07.2012 15:36
Hi,

nun habe ich es auch endlich mal geschafft, dir ein Review zu hinterlassen. =)

Also, das erste Kapitel hat mir wirklich super gefallen.
Du hast es prima hinbekommen die Atmosphäre in dem Club einzufangen und wiederzugeben. Genauso wie die Gedanken und Gefühle von Kazuya. Der kleine Einblick in Kazuyas Leben und die Beziehung zu seinem Kumpel Masa waren sehr gut in den Text eingebunden.
Man kann Kazuya sehr gut verstehen und auch nachvollziehen, wie es ihm momentan ergeht. Er steht nun auf eigenen Beinen und das mit 18 Jahren. Er ist für sich selbst verantwortlich und besucht noch nicht lange die Universität Daigaku. Hinzu kommt dann noch, dass er aufgrund seines Alters nicht recht akzeptiert wird. Das alles sind gewöhnliche, ich nenne sie mal Probleme, mit denen er zu kämpfen hat. Es lässt ihn wie jeden anderen Menschen auch erscheinen, wodurch es einem nur noch besser geklingt eine gewisse Sympathie zu ihm aufzubauen.
Dein Schreibstil finde ich sehr gut und versüßt einem das Lesen nur noch mehr. Es macht wirklich sehr viel Spaß, deine Fanfic zu lesen.
Ich bin schon gespannt darauf, wie du die Digimon miteinfedeln willst und vor allem, wie Kazuya darauf reagieren wird.
Deine Fanfic hat mich auf jeden Fall überzeugt weiterzulesen, was ich demnach auch mit Sicherheit tun werde. ;)

LG
_Bloody-Angel_
Von:  Ruki_Mitarashi
2012-06-29T20:35:09+00:00 29.06.2012 22:35
Heyho hab grad mal reingelesen un muss sagen ... ich find es net schlecht.
Obwohl das Kapitel etwas kurz geraten ist, bekommt man dennoch einen schönen Einblick zu Kazuya und ich muss sagen ich bin neugierig. Vorallem wie sich das ganze nun entwickeln wird, besonders im Bezug auf die Digimon.

greez ruki


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