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A Song of Remedy and Attachment

Another Game of Thrones
von

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A Mother's Tears Madness

„My Lady Rae, lasst mich Euch helfen.“, bot Lord Baelish sich an und rückte ihr den schweren Stuhl zurecht.

Sie lächelte ihm dankbar ein.

Seitdem sie in den Umständen war, war jegliche Anstrengung zu einer Herausforderung geworden.

Ab dem sechsten Monat konnte sich noch nicht einmal mehr allein auf ihr Pferd steigen.

Doch jeder am Hof war sehr zuvorkommend, selbst Cersei.

Diese schien momentan allerdings wirklich aufgebracht, was man an ihren Augen sah.

„Warum hast du meine Gattin und mich rufen lassen, Schwester?”, erkundigte Jaime sich und streichelte unentwegt über Raes zarte Hand, die er die ganze Zeit hielt.

„Renly Baratheon ist tot, Jaime. Ermordet durch seinen Bruder Stannis. Robb Stark hat Lannisport und Harrenhaal eingenommen, während Vater für deine Gattin die Eyrie, und somit Lady Lysa und ihren Sohn Robert Arryn, gestürzt hat. Und nun kam uns zu Ohren, dass Stannis mit seiner Flotte von Kriegsschiffen über den Blackwater in Richtung Königsmund segelt... Und du fragst mich, warum ich euch rief?“, machte sie sich über ihn lächerlich, doch er erwiderte dies nur mit einem bösen Blick.

Rae beobachtete die Beiden.

Es war schon eigenartig, dass sie in so kurzer Zeit von liebenden Geschwistern zu Feinden geworden waren.

Jedes Mal, wenn sie aufeinander trafen, entstand eine Art negative Spannung zwischen den Beiden.

„Liebster Bruder, mir ist bewusst, dass du nun anderes im Kopf hast, als mit mir Kriegspläne zu schmieden, wo deine hübsche Frau dir bald ein Kind in die Arme legen wird.“, versuchte Cersei es auf eine sanftere Weise und er schien dadurch beschwichtigt.

„Aber ich fürchte, dass Königsmund den Angriff nicht standhalten kann, sollte Stannis es schaffen an die Ufer zu kommen. Und dann wären wir alle in Gefahr. Ich mache mir bloß Sorgen um meine Kinder und mein Volk.“, fügte sie hinzu und er nickte verständnisvoll.

Joffrey, der zur rechten seiner Mutter saß, erhob die, immer noch jungenhafte, Stimme.

„Meine Schlachtschiffe werden Stannis schon in seine Schranken weisen Mutter.“, versicherte er ihr und grinste siegessicher.

„Da bin ich mir sicher, Joffrey, aber wir sollten vorher doch besprechen, wie wir vorgehen.“, holte sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Wir sollten vielleicht in Erwägung ziehen, einen Pakt mit Doran Martell einzugehen. Wir könnten Dorne gut als Verbündeten gebrauchen.“, schlug Tyrion vor und Jaime sah ihn ungläubig an.

Doran Martell war Prinz von Dorne und das Haus Martell war nicht gerade dafür bekannt sich in die Kriege anderer einzumischen.

Schon damals, bei der Rebellion hielten sie sich zurück, obwohl Dorans Schwester, die Prinz Rhaegar angetraut war, und auch noch schwanger gewesen war, von Tywins Männern getötet wurde, als die Lannisters Königsmund einnahmen.

„Wie stellst du dir das vor, Tyrion? Doran Martell verabscheut unsere ganze Sippe!“, erinnerte der ältere Lannister seinen kleinen Bruder.

Doch der ließ sich seinen Plan nicht madig reden.

„Nicht, wenn wir ihm ein Angebot unterbreiten, dass er nicht ausschlagen kann.“, munkelte er und nahm einen Schluck von seinem Wein.

„Und wie stellst du dir das vor, lieber Bruder?“, wollten Cersei und Jaime gleichzeitig wissen und ein dämonisches Grinsen legte sich über das Gesicht des Zwerges.

„Nun, wir könnten ihm eine Verbindung zwischen seinem jüngsten Sohn Trystane und Myrcella anbieten. Damit sehe er eine Chance auf eine Machtausweiterung und wir hätten sein Vertrauen, in dem wir ihm das Mädchen aushändigen.“, klärte er seine Geschwister auf.

Cersei wurde dadurch nur noch rasender.

„Du verlangst von mir meine kleine Tochter an jemanden wie Doran Martell auszuliefern, als wäre sie ein Stück Fleisch! Er würde sie töten, nur um sich an Vater zu rächen!“, zischte sie außer sich und stand auf, um aufgeregt durch den Raum zu tigern.

Ihr sonst schönes Gesicht, war verzogen zu einer grimmigen Fratze.

Sie würde dem ganz sicher nicht zustimmen.

„Aber, Majestät, Euer Bruder hat Recht. Myrcella ist hier nicht sicher, dass sagtet ihr selbst. In Dorne wäre sie außer Reichweite für Stannis.“, wandte Rae ein und erhob sich, um auf die besorgte Mutter zuzugehen.

„Und wir könnten jemanden aus der Königsgarde mit ihr schicken.“, fügte sie hinzu und griff nach Cerseis zitternden Händen.

„Ser Arys Oakheart, zum Beispiel. Ich kenne ihn schon sehr lange und er ist ein guter Mann.“, versicherte Jaime ihr und sie blickte zuerst auf ihrem Bruder und dann wieder auf Rae.

Dann von einem zum anderen.

Ihr Bruder würde den Kindern, die sein Fleisch und Blut waren, nie schaden wollen und Rae schien ihr nicht so kaltherzig, selbst, wenn sie und die Erbin Forsyths nie Freundinnen werden würden.

„Gut. Schreibt Martell einen Brief. Aber Myrcella ist nicht mein einziges Kind. Was ist mit Tommen?“, richtete sie sich wieder an Tyrion, dem wohl die besten Ideen in diesem Rat kamen.

„Nun, ich dachte, wir schicken ihn fort von hier. Ser Jacelyn Bywater könnte ihn begleiten.“, schlug er vor.

„Und man könnte ihm das Haar braun färben. So würde ihn niemand erkennen und er könnte unentdeckt untertauchen, bis wir Stannis aus dem Weg geräumt haben.“, kam Raes Vorschlag hinzu.

Sie wusste, was Tyrions wahre Absicht war.

Er wollte die beiden Jüngsten Cerseis von Joffrey trennen, weil der junge König mit seinem rauen und ungnädigen Verhalten den Charakter der Kinder verderben würde.

Und sie war sich sicher, dass er sie auch von Cerseis Einfluss befreien wollte.

Sie hatte bei Joffrey schon viel zu viel Schaden angerichtet.

Das durfte ihr bei Myrcella und Tommen nicht gelingen.

Auch für Rae war es erleichternd die Kinder nicht mehr im Palast zu haben.

Sie mochte die Beiden zwar, aber immer wieder führten sie ihr vor Augen, was Jaime mit Cersei getan hatte.

Und obwohl er jetzt ihr Gatte war und ihr immer wieder schwor, nur sie zu lieben, schmerzte es sie fürchterlich.

Es wurde noch eine Menge ausdiskutiert und schließlich waren sich alle einig, dass Cerseis jüngste Kinder Königsmund verlassen sollten.
 

Für Cersei kam der Tag des Abschieds von ihrer Tochter Myrcella anscheinend viel zu schnell, denn Rae bemerkte, dass ihr Tränen in den Augen standen, als sich die blonde Prinzessin vor den Septon kniete und seinen Segen entgegennahm.

Doran Martell hatte natürlich einer Verlobung zugestimmt und nun würde Myrcella Baratheon, begleitet von Ser Arys Oakheart, wie es Jaime vorgeschlagen hatte, mit einem der königlichen Galeeren nach Sonnspeer, die Hauptstadt von Dorne, segeln.

Es war jedem, der gekommen war, um sie zu verabschieden, die Trauer anzusehen.

Nur Tommen ließ die Tränen über seine roten Wangen kullern.

Nachdem das Schiff abgelegt hatte und Myrcella nur noch ein Punkt am Horizont war, bestiegen alle ihre Pferde und machten sich auf den Rückweg nach Königsmund.

Jaime hatte Rae auf ihrem roten Ignis geholfen, da sie nicht mehr wirklich dazu in der Lage war, allein auf den aufgeregt tänzelnden Hengst zusteigen.

Ihr Babybauch war ihr dabei auf vielerlei Weise im Weg.

Doch schließlich trottete der Fuchs neben dem staatlichen Schimmel ihres Mannes her.

Jaimes weißer Umhang lag auf der Kruppe des Tieres, sodass er sich mit dem schneeweißen Fell vermischte und es aussah, als seinen sie zusammengewachsen.

Hinter ihnen ritten noch mehr Männer der Garde.

„Ich muss mich nachher erst mal hinlegen. Meine Füße schwellen in letzter Zeit so häufig an. Maester Pycelle sagt, dass die Hitze der Schwangerschaft nicht besonders gut bekommt.“, murmelte sie ihm zu und er beugte sich zu ihr rüber, um über ihre Wange zustreicheln.

„Aber sie schadet sicherlich nicht deiner Schönheit, Liebste.“, gab er zu und küsste dann ihre Hand, was ihr Röte ins Gesicht schießen ließ.

Doch ihre Turtelei wurde von Sansas Aufschrei gestört.

Ihre kleine braune Stute, stieg, als ein Bettler vor ihr und dem König, dem sie gezwungenermaßen Gesellschaft leisten musste, auftauchte und mit Pferdemist nach ihnen warf.

Joffrey wurde mitten im Gesicht getroffen und ließ ein entsetztes Fluchen von sich.

Aber es blieb nicht bei diesem einen Angriff.

Schnell kamen noch mehr dazu.

Alles Menschen aus der Unterschicht.

Arme Mägde, Bäcker, Wirte und dergleichen.

Sie warfen mit mehr Dreck nach dem König und seiner Begleitung und riefen ihnen hässliche Namen entgegen.

Bastard nannten sie ihn, Bruderfickerin die Königin und auch Rae wurde als Hure bezeichnet.

Stannis Gerüchteküche hatte wohl auch ihre Wurzeln in Königsmund geschlagen.

Einer der Männer griff nach Raes Bein und wollte sie vom Pferd holen, doch sie griff blitzschnell nach ihrem Schwert und hackte ihm mit einem gekonnten Schlag die Hand ab.

Der Mann schrie auf und wich von ihr zurück.

Blut besudelte die junge Forsyth und schon wurden die Angreifer immer mehr.

Jaime ging dazwischen, um sie von der Meute abzuschirmen.

Immer wieder schlug er mit seinem Schwert zu und tötete dabei mehr als nur einen.

Der Rest der königlichen Garde verteidigte Cersei, Joffrey und Tommen.

Sansa wurde dabei vollkommen vergessen und sah sich allein dem Volk ausgeliefert.

„Gendry! Hilf, Sansa.“, befahl Rae ihm und zeigte auf das Mädchen, das damit kämpfte nicht vom Pferd gerissen zu werden.

Rae hatte selbst alle Hände voll damit zu tun, Ignis, dem das Ganze sichtlich ängstigte, unter Kontrolle zu halten.

Der imposante Hengst stieg und zertrat dabei mit seinem ausholenden Vorderhufen eine junge Frau, die sich vor ihn gestellt hatte.

Jaimes Knappe gehorchte seiner Herrin und schlug sich bis zu Sansa durch, um sie von der kleinen Stute auf seinen grauen Wallach zu holen, während jemand ein Beil in die Brust der Stute rammte und sie sterbend zu Boden ging.

„Alle zurück zum Palast!“, hörte man Cersei schreien und schon donnerten die Hufe ihrer Pferde über das aufgebrachte Volk hinweg.
 

„Was zur Hölle war das? Diese Verräter! Ich werde sie alle hinrichten lassen!“, knurrte Joffrey, als er von seinem dunklen Hengst sprang.

Der Mist hing immer noch in seinem blonden Haar.

„Und wen willst du dann regieren, Neffe?“, rief Tyrion ihm erbost zu.

Rae und auch Jaime folgten ihm, als der Gnom durch die Tore trabte.

Danach kam Sansa, die hinter Gendry auf seinem Pferd saß.

Der Rest der Garde zerschlug noch immer den Aufstand der Untertanen.

„Geht es dir gut, Sansa?“, rief Rae ihrer Schwester zu, während Jaime ihr beim Absteigen half.

Die Rothaarige nickte.

„Ja, Gendry hat mich gerettet.“, antwortete sie überglücklich und dankte dem jungen Knappen.

„Warum verhalten die Menschen sich nur so?“, stellte sie dann eine Frage an alle, die aber nur Tyrion wagte zu beantworten.

„Die Menschen hungern und haben Angst. Sie wollten, dass ihr König ihnen hilft, was Joffrey leider verpasst hat. Nun wollen sie ihn zur Verantwortung ziehen.“, platzte es aus ihm heraus und er verließ die Gruppe, gefolgt von Cerseis vernichtenden Blicken.

Joffrey machte derweilen einen Schritt auf Gendry zu, der beinahe zwei Köpfe größer war als er.

Sofort ging der ehemalige Schmiedsgeselle auf die Knie und senkte den Blick.

„Du hast meine süße Lady Sansa, meine Verlobte, vor diesen Tieren gerettet. Ich werde dir danken, in dem ich dich zum Ritter schlagen lasse. Heute Abend noch.“, klang sein Dank mehr nach einem Befehl.

„Es wäre mir eine Ehre, einer Eurer Ritter zu sein, mein König.“, erwiderte Gendry und Rae und Jaime sahen sich gegenseitig verwundert an.

Damit hatten sie jetzt am wenigsten gerechnet.

Auch Sansa konnte diesen Entscheid von Joffreys Seite nicht verstehen.

Sie hatte gedacht, ihm würde nichts an ihr liegen.

Ohne ein weiteres Wort ging der König, seine Verlobte an die Hand nehmend, und seine Mutter folgte ihm.

Jaime wandte sich ihr zu und strich mit beiden Händen über ihren Bauch.

„Ich hoffe, du und unsere beiden Kinder haben diese Aufregung gut überstanden.“, bedachte er das Geschehene.

Ein Lächeln zeigte sich auf ihren roten Lippen und sie ging auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben.

„Keine Sorge, Liebster. Wir sind stärker, als du vermutest.“, witzelte sie und zwinkerte, was ihn zu amüsieren schien, denn er lachte herzlich.

Doch als sie einen Schritt in Richtung Treppe machen wollte, wäre sie beinahe gestürzt, hätte er sie nicht gestützt.

„Ist schon in Ordnung. Mir ist nur ein bisschen schwindelig!“, versuchte sie das abzutun, doch er bemerkte Blut, dass zwischen ihren Beinen auf den Boden tropfte.

Nein.

Das durfte nicht sein.

So schnell er konnte, brachte er sie zu Maester Pycelle, der sich ihr sofort annahm.
 

Am Abend wurde Gendry von Joffrey zum Ritter geschlagen, doch Jaime hatte sich entschuldigt.

Er wollte nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen, wenn seine Frau immer noch bei dem Mediziner war.

Nach drei Stunden, die sich anfühlten wie einige Tage, in denen er vor der Tür des Maesters auf und ab getigert war, tauchte Tyrion auf.

„Schon etwas Neues, Bruder?“, erkundigte er sich, konnte aber an Jaimes Gesicht ablesen, dass er genauso im Dunkeln tappte, wie jeder andere.

„Hoffentlich ist nichts mit ihr... Gott bewahre! Hoffentlich ist nichts mit den Kindern.“, betete der ältere Lannister leise und Tyrion horchte auf.

„Kinder?“, fragte er und dachte, er hätte sich verhört.

Jaimes grüne Augen funkelten feucht von den Tränen, die sich anstauten.

„Sie sagt, es sind Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen. Rae meint, als Mutter würde sie es spüren.“, klärte er den Kleinwüchsigen auf.

Der lächelte nur.

„Eine schlaues Kind, deine Frau, liebster Bruder.“, gestand er ihm und seine verschiedenfarbigen Augen wirkten vergnügt.

„Es geht ihr und den Zwillingen bestimmt gut. Sie ist stark. Eine Forsyth. Und die Kinder in ihr stammen aus starken Geschlechtern. Forsyth und Lannister.“, machte er ihm klar und gerade in dem Moment in dem er dies gesagt hatte, ging die Türe auf und Jaime wurde eingelassen.

Rae lag in einem Bett.

Sie wirkte schwach, aber dennoch gesund.

„Der Stress hat die Blutung ausgelöst, Ser Jaime. Aber ich konnte keinen Schaden an dem Ungeborenen feststellen.“, berichtete der Maester, doch Jaime hörte ihm gar nicht mehr zu.

Er war nur froh, dass Rae wohlauf war.

„Jag mir nie wieder so eine Angst ein, Liebste.“, mahnte er sie, was sie zum Lachen brachte.

„Es gibt also doch etwas, dass den großen Jaime Lannister ängstigt.“, entgegnete sie und beide lächelten sich liebevoll an.

Er beugte sich zu ihr vor, um ihre Stirn zu küssen.

„Ich werde dann mal die anderen informieren.“, verabschiedete sich Tyrion, als er bemerkte, dass Beide lieber allein sein wollten.

Während er den Gang hinunterwatschelte, dachte er daran, wie glücklich Jaime ausgesehen hatte.

Was machte der Rest der Familie nur verkehrt?

Cersei hatte ihr Glück selbst verspielt.

Er war ein Gnom, dem es nicht erlaubt war Glückseligkeit zu erfahren.

Und ihr Vater?

Nun Lord Tywin hatte seine Fröhlichkeit an dem Tag verloren an dem Tyrion geboren wurde und seine Frau Joanna starb.

Wenigstens konnte ein Lannister das Gegenteil erreichen.
 

Am nächsten Tag ging es Rae wieder so weit gut und sie konnte an der Verabschiedung von Tommen teilnehmen.

Sie nahm den kleinen Jungen ein letztes Mal in den Arm und strich über sein, mittlerweile, dunkelbraunes Haar.

Cersei konnte diesmal die Tränen nicht zurückhalten und übersäte ihren Jüngsten mit Küssen.

Als er sich mit Ser Jacelyn und einigen anderen Rittern auf den Weg machte, schluchzte die Königin und Rae konnte es ihr nicht verübeln.

Sie würde genauso reagieren, wenn sie ihre Kinder gehen lassen müsste.

Gerade als sie wieder zurück in ihrem Zimmer war, platzte Sansa unaufgefordert zur Tür hinein und Rae bemerkte, dass sie geweint hatte.

„Er hat es schon wieder getan, Schwester. Er hat mich wieder geschlagen.“, erzählte sie schniefend und ein roter Handabdruck prangte auf ihrer sonst blassen Wange.

Die werdende Mutter erhob sich und öffnete die Arme, um Sansa schützend zu umarmen.

„Sansa, Liebes, das ist das letzte Mal, dass er das getan hat. Ich werde sofort zu ihm gehen und ihn zur Rede stellen.“, versprach sie ihr und rief nach Luna, die sofort gehorchte.

Sie ließ Sansa in ihrem Zimmer zurück.

Zusammen mit der schwarzen Schattenwölfin marschierte sie schnurstracks auf die Gemächer des Königs zu und schritt, ohne vorher zu klopfen ein.

„My Lady? Oder sollte ich Euch Tante nennen? Was führt Euch zu mir?“, wollte er verblüfft wissen und erhob sich von seinem Stuhl.

Er wollte auf sie zugehen, doch als er das schwarze Biest an ihrer Seite bemerkte, wich er wieder zurück.

„Ich bin nur gekommen, um Euch zu sagen, dass Ihr aufhören sollt meine kleine Schwester zu schlagen.“, verlangte sie, doch erntete nur Gelächter von ihm.

„Seid Ihr meine Königin, Tante? Ihr habt mir nichts zu sagen. Ich könnte Euch hinrichten lassen, wenn Ihr es drauf anlegt.“, drohte er ihr und packte dann nach ihrem Arm, um sogleich auch in ihr langes schwarzes Haar zu fassen und daran zu ziehen.

Luna wollte sich auf ihn stürzen, doch Rae hielt sie davon ab.

„Ein feiner König seid Ihr mir, Majestät. Vergreift Euch lieber an schwachen Frauen, anstatt im Krieg Stannis oder meinem Bruder gegenüberzutreten.“, belächelte sie sein Verhalten und schon war es geschehen.

Er hatte die Hand erhoben und schlug zu, sodass ihr Kopf herumgeschleudert wurde.

Rae, die mittlerweile auf die Knie gegangen war, hielt sich die gerötete Wange und blitzte ihm trotzig entgegen.

„Was hat das alles zu bedeuten, Joffrey?!“, ertönte plötzlich Cerseis Stimme und der Junge zuckte erschrocken zusammen.

„Sie hat mir nicht gehorcht, Mutter!“, beschwerte er sich, doch schon landetete Cerseis Hand in seinem Gesicht.

„Sollst du eine Frau schlagen? Noch dazu deine Tante?“, wollte sie wissen und er blickte stur zu Boden.

„Sie ist keine Lannister.“, brabbelte er wütend und fing sich sofort noch eine Ohrfeige.

„Aber die Frau deines Onkels. Meines Zwillingsbruders. Du wirst dich in Zukunft anders verhalten, wenn du in ihrer Gegenwart bist.“, forderte sie ihn auf und der Junge rannte, weinerlich dreinblickend, aus dem Raum.

„Es tut mir wirklich leid, Lady Rae.“, entschuldigte Cersei sich und half ihr auf die Beine.

Rae schüttelte den Kopf.

„Schon gut, meine Königin. Er wird langsam zum Mann, da testet ein junger König eben seine Grenzen aus.“, winkte sie ab und Cersei lächelte.

„Ihr werdet es doch nicht Jaime sagen, oder?“, harkte sie misstrauisch nach, doch wieder antwortete die junge Frau ihres Zwillings mit einem Kopfschütteln.

Nein, sie würde es ihm nicht sagen, aber sie würde auch nicht an Joffreys Grab weinen, wenn sein Onkel das herausfinden würde, und ihm mit einem einzigen Schwerthieb niederschlagen würde.
 

Es vergingen drei Wochen, nach der Auseinandersetzung zwischen Rae und Joffrey, die schon längst vergessen war.

Rae und Jaime saßen gerade zusammen im Garten, als die Nachricht sie erreichte.

Tommen, der zusammen mit Ser Jacelyn die Stadt verlassen hatte, war von Wegedieben überfallen worden und tödlich verwundet wurden und auch von Prinzessin Myrcella gab es schlechte Nachrichten.

Nach ihrer Ankunft hatte Doran Martell sie von all seinen Männern vergewaltigen lassen und ihr danach einfach die Kehle durchgeschnitten, obwohl er mit den Lannistern den Vertrag eingegangen war, ihr nichts anzutun.

Im Thronsaal wurde ihnen gedacht und Rae tat es leid, dass Cersei so viele Tränen vergießen musste.

Keine Mutter hatte es verdient zu erfahren, dass gleich zwei ihrer Kinder gestorben waren.

Sie konnte den Schmerz der Königin spüren, als diese anfing hysterisch zu schreien, obwohl Jaime und auch Tyrion, den sie nun für den Tod der Kinder verantwortlich machte, versuchten sie zu beruhigen und ihr, als ihre Brüder, Trost zu spenden.

Doch sie verfluchte beide nur und ließ sich nicht von ihnen anfassen.

Die Männer schienen ratlos.

Also versuchte es Rae nach der Trauerfeier.

Cersei war allein in ihrem Zimmer, als sie beinahe lautlos eintrat.

„Verzeiht, meine Königin. Ich wollte nicht stören.“, entschuldigte sie sich, als die blonde Frau sich mit verschreckten, und verweinten, Blick zu ihr umdrehte.

„Ich wollte Euch nur mein Beleid aussprechen... Eine Mutter sollte nicht ihre Kinder zu Grabe tragen müssen...“, säuselte sie und ihre Stimme erstickte bei diesen Worten.

Aber in Cerseis schönen Augen, in denen Rae auch immer etwas ihres Gemahlen sah, spiegelte sich nur blanker Hass wieder, der sich ihr entgegenwarf.

„Ihr wagt es, hierher zukommen, in Eurer Blüte? Mit diesen wunderschönen Bauch, in dem Jaimes Erbe heranwächst? Ihr wagt es, so vor mich zu treten und den Tod meiner süßen Kinder zu betrauern?“, brach es zornig aus ihr heraus und sie warf eine Vase zu Boden, die in tausend kleine Scherben zersprang.

„Oh, liebste Lady Rae... Liebste Schwägerin... Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Ihr und mein missratener Zwergenbruder das Alles so geplant habt. Ihr wolltet Myrcella und Tommen von mir trennen, damit ihnen etwas zustoßen musste. Ihr habt mir meine Kinder genommen. Ihr habt sie getötet!“, machte sie der jungen Forsyth Vorwürfe und nun war es Rae, die bittere Tränen weinte.

„Ich wollte nie, dass die Beiden sterben! Ich wollte das nicht... Glaubt mir doch!“, bat sie die unbarmherzige Königin.

„Spart Euch Eure falschen Tränen. Erst verführt Ihr meinen Bruder und dann ermordet ihr meine Kinder. Ich wusste immer, dass es Euch ein Dorn im Auge war, dass Jaime der Vater meiner drei Kinder ist. Aber ich hätte selbst von Euch so etwas nicht erwartet.“, beendete sie die Diskussion und schickte sie hinaus.

Weinend lehnte Rae sich an das Gemäuer.

Sie hatte das so nicht gewollt.

Ja, sie wollte Cersei von den Beiden fernhalten.

Und ja, sie hasste es, dass Jaime der Vater der Drei war.

Aber sie hatte nie den Tod von unschuldigen Kindern gewollt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CreamCake
2012-08-22T16:45:23+00:00 22.08.2012 18:45
HEAY =D

Haha, Joffrey wird mit Scheiße beworfen xD
Hat er sowas von verdient!
Wieso wird Rae als Hure betitelt? Cersei ist doch das widerliche Geschöpf hier :/
Oh nein, Sansas Pferd ist tot! :( Wie können sie nur?! D:
Joffrey wurde mir für einen Moment sympathischer als er mit Sansa Hand in Hand gelaufen ist, aber dann schlägt er sie und ich beginne wieder damit, ihn zu hassen.
Cersei soll froh sein, das Rae überhaupt mit ihr mitfühlt, so asozial wie die Alte zu ihr war -.-


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