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C'est La Vie

120 Kurzgeschichten
von

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Blood

*~*~*~*~*~*
 

Blood
 

Viele Leute behaupteten, dass der Titel des Champs nicht besser zu jemandem passen könnte. Immerhin war er klug, stark, mutig, trainierte Drachenpokémon – die schon irgendwie etwas Heroisches hatten – und er trug ein Cape. Ihm wurde außerdem oft ein Heldenkomplex vorgeworfen; einige dachten, dass er es liebte Held zu sein und dass er die Bewunderung der anderen genoss.
 

Nun… ganz so unrecht hatten sie damit nicht. Ja, es tat gut bewundert zu werden. Ja, er bekämpfte Team Rocket wann immer er konnte – doch das hatte nichts mit einem Heldenkomplex zutun. Nicht einmal im Geringsten. Und sein Cape hatte er auch schon vor seiner Zeit als Champ getragen. Aber das war jetzt nicht wichtig.
 

Er bekämpfte Team Rocket nicht im Sinne des Volkes von Jotho und Kanto. Er hatte seine eigenen, persönlichen Gründe, von denen nur wenige Leute etwas wussten. Zum Glück, denn sonst würden ihn die Einwohner wohl kaum noch als ihren Helden sehen. In gewisser Weise fühlte er sich fast schuldig, dass er sie so zum Narren hielt. Allerdings auch nur fast.
 

Lance seufzte leise, konzentrierte sich wieder auf den Kampf, den sein Dragoran auch ohne seine Befehl e gewann. Dragoran wusste schon genau, was er zu tun hatte… sie kämpften schon so lange zusammen und hatten schon viel zu viel gemeinsam erlebt. Wie erwartet gab Dragoran seinem Gegner, einem Impergator, mit seinem Hyperstrahl den Rest. Sein Pokémon landete wieder neben ihm und war nicht einmal wirklich erschöpft. Lance strich ihm kurz über den Kopf, ehe er sich dann seinem Gegner zu wandte.
 

Der Trainer gegen den er gekämpft hatte, hatte schulterlanges, rotes Haar. Irgendwie erinnerte er ihn an Athena, doch das konnte auch nur Zufall sein. Wobei sein Wesen – soweit er es mitbekommen hatte – schon passen würde.„Du behandelst deine Pokémon nicht gut genug“, meinte Lance nun und ging ein paar Schritte auf den Jungen zu. Es war schade, denn das Talent war da. Doch wie er seine Pokémon behandelte… erschreckend. Nicht einmal in seinen schlimmsten Zeiten war der Drachenmeister so gewesen. Er hatte seinen Pokémon immer Respekt gezollt… sowie sie auch ihm. Wobei er letzteres nicht wirklich nachvollziehen konnte.
 

„Im Kampf kommt es nicht nur auf die Stärke an“, fuhr er fort und sah, wie sich die Augen des Jüngeren verengten. Er war sauer und beschämt aufgrund seiner Niederlage. Überraschen tat es Lance nicht – sein Gegenüber schien nicht weniger stolz zu sein als er selbst. „Es kommt auch auf Vertrauen an. Vertraust und respektierst du deine Pokémon nicht, wirst du nie ein guter Trainer werden.“

Er drehte dem Jungen den Rücken zu, ging machte sich wieder auf den Weg um Gold zu suchen… immerhin wollte er ihn nicht die ganze Arbeit hier im Rocket Hauptquartier machen lassen. Wie wirkte das denn bitte?
 

„Bleib gefälligst hier, du Weichei!“, hörte er seinen Gegner hinter sich keifen, doch er ignorierte es. Hätte er gewusst, wie sehr ihn der Junge später noch verfolgen würde – und mit verfolgen meinte er stalken –wäre er vielleicht wirklich stehen geblieben und hätte das mit ihm geklärt. Aber zu der Zeit hatte er noch wichtigeres im Kopf.
 

Wie sich herausstellte, kam er gerade rechtzeitig. Er griff Gold im Kampf gegen Athena und einem der niederen Mitglieder unter die Arme und natürlich hatten sie in Nullkommanichts gewonnen. Es war nicht anders zu erwarten gewesen… der Junge hatte wirklich Talent.
 

Nachdem Kampf besiegten sie die Voltoball, brachten sie ins Pokémon Center, ehe sich ihre Wege wieder trennen würden.„Du bist ein komischer Kerl“, murmelte Gold in seine Richtung. „Bist du sowas wie ein Superheld oder so?“

Lance hob eine braue. Wusste der Junge denn nicht wer Champ in seiner eigenen Region war? Das war doch traurig.. Vielleicht hätte er es ihm doch sagen sollen. Er dachte allerdings, dass es offensichtlich war, wer er war. Immerhin… so viele Leute die Lance hießen, Drachentrainer waren und ein Cape trugen gab es doch nicht.
 

Er seufzte leise. „Nein, bin ich nicht.“
 

Die Wahrheit. Er bekämpfte Team Rocket nur, weil er endlich mit diesem Kapitel abschließen wollte. Solange sie existierten, würde ihn die Vergangenheit nicht in Ruhe lassen… und er wollte nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Es war der einzige Grund, weshalb er Team Rocket bekämpfte. Nicht, weil er das Volk beschützen wollte und auch nicht, weil er Schuldgefühle hatte.
 

Wobei… letztere hatte er nach dem heutigen Tag ein bisschen. Denn als sein Dragoran das „Undercovermitglied“ oben im Souvinirshop mit seinem Hyperstrahl erwischt und er das Blut sah, hatte er eine viel zu große Genugtuung gespürt. Sein Pokémon hatte ihm danach keinen vorwurfsvollen Blick zugeworfen, sondern einen traurigen, besorgten.
 

„Wirken tust du aber so“, riss Gold ihn nun aus seinen Gedanken.
 

Er war gewiss kein Held, denn dafür hatte schon zu viel Blut an seinen Händen geklebt. Aber vielleicht… war es nicht zu spät einer zu werden.
 

*~*~*~*~*~*
 

Ich glaube viel zu erklären brauche ich nicht, hm? Das hier bezieht sich vor allem auf den Manga… vielleicht auch auf das Game, da wird da nichts von seiner Vorgeschichte erfahren. Die nächsten beiden Teile die kommen tragen den Namen „Provoke (Gold x Silver)“ und „Seing Red (Green x Red)“.
 

Ich schätze es wird nicht lange dauern, bis es weiter geht. Kommentare sind wie immer gern gesehen! :)
 

Schönen Sonntag noch!
 

Cheerios,
 

Peedi



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mor
2012-04-02T14:20:14+00:00 02.04.2012 16:20
ich habe den Manga leider nie gelesen.....daher weis ich nichts über Siegfried's vorgeschichte.....nur das was im anime und im game vorkommt weis ich.....


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