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C'est La Vie

120 Kurzgeschichten
von

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Caged

*~*~*~*~~*~*
 

Caged
 

Green erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem seine Schwester und er nach Alabastia zogen. Damals war er mit vier Jahren zu klein um wirklich zu verstehen, dass seine Eltern nie wieder kommen würden. Er hatte gedacht, dass sie nur ihren Großvater besuchen waren.
 

Sein Großvater war nicht oft bei ihnen. Daisy sagte ihm, dass er sehr beschäftigt mit seiner Forschung war, doch Green spürte genau, dass er es absichtlich tat. Dass er sie nicht sehen wollte – oder zumindest ihn. Wenn er mal mit ihnen gemeinsam zu Mittag aß, lobte er seine Enkelin immer für ihre ausgezeichneten Kochkünste, die genau wie die ihrer Mutter waren. Mit Green redete er nicht viel, sah ihn nicht einmal wirklich an.
 

Verstehen tat er das nicht. Einmal, vier Jahre später, hatte er seine Schwester danach gefragt. Sie hatte ihm nur gesagt, dass er es nicht so meinte, dass er ihn genauso sehr liebte wie sie. Sie sah ihm dabei nicht in die Augen und er erkannte an ihrem Tonfall, dass sie sich selbst nicht wirklich glaubte. An diesem Abend, als er im Bett lag, hörte er Daisy und seinen Großvater streiten. Er wusste nicht genau worum es ging… aber was er genau wusste war, dass es seine Schuld war.
 

Und es tat ihm leid. Sie sollte sich nicht seinetwegen mit ihm streiten.
 

Manchmal blieb sein bester Freund Red über Nacht. Wenn er da war, war sein Großvater so viel netter zu ihm, schenkte ihm Aufmerksamkeit aber noch immer sah er ihn nicht an. Eigentlich… schenkte er auch mehr Red Aufmerksamkeit und ihm selbst nur gezwungener Maßen, da er ja nun einmal auch da war.
 

Anfangs störte es ihn noch nicht so sehr. Er wusste, dass Red nichts dafür konnte. Auch wusste er, dass Red nicht wusste wie sein Großvater sonst war. Man sollte ihn nicht falsch verstehen; Professor Oak war nie wirklich bösartig gewesen – er hatte ihn nur einfach ignoriert. Manchmal glaubte Green, dass er seine Existenz vergessen hatte.
 

Drei Jahre später sollte Red sein erstes Pokémon bekommen, wie sein Großvater beim Abendessen erklärte. Er erwähnte ihn mit keinem Wort. Erst, als seine Schwester nachfragte, ob er seinem Enkel nicht auch eines geben würde, überlegte er und nickte dann jedoch. Daisy lächelte zufrieden doch Green hatte das Gefühl, dass er bloß zugestimmt hatte, um einen Streit zu vermeiden.
 

Natürlich durfte Red sein Pokémon als erstes wählen und Green konnte nicht bestreiten, dass er so wütend war wie noch nie in seinem Leben. Warum durfte er selbst sein Pokémon nicht als erstes wählen? Er wusste genau, dass es unfair war diese Wut an Red auszulassen aber tat es. Viele Male. Und endete damit eine Freundschaft, die ein Leben lang hätte halten können.
 

Es dauerte ein paar Jahre, bis sein Großvater ihm dann endlich Aufmerksamkeit schenkte. Das war nach seiner Niederlage gegen Red in der Liga. Er sagte ihm wie enttäuscht er war, dass er seine Pokémon nicht gut genug behandelt handelt hatte und dass er den Titel nie wieder zurück holen könnte. Für ihn war von Anfang klar gewesen, dass Red der Champion sein würde.
 

Sein ehemaliger bester Freund sah zur Seite und Green wusste, dass es ihm leid tat und es ihm unangenehm war. An seiner Wut, seinem Hass änderte das trotzdem nichts. Er kehrte nach Alabastia zurück und blieb eine Woche bei seiner Schwester – allerdings auch nur, weil sie ihn darum gebeten hatte. Danach reiste er wieder durch Kanto, nur um des Reisens Willen.
 

Nach knapp einem Monat traf er dann auf Lance, der nicht lange um den heißen Brei herum redete sondern ihm den Posten als Arenaleiter in Vertania City anbot. Nach kurzem Zögern nahm er an. Denn was hatte er denn schon zu verlieren?
 

Er kehrte also nach Vertania City zurück und renovierte die Arena. Seine Schwester kam ab und vorbei, sagte ihm immer wieder wie Stolz sie doch auf ihn war. Als er ihr das erste Mal davon erzählt hatte, dass er Arenaleiter werden würde, hatte sie geweint.
 

Sein Großvater hatte ihm kurz die Hand gereicht und ein halbherziges „Glückwunsch“ herausgepresst. Eines Tages kam er sogar bei ihm vorbei und sah sich in der Arena um. Die Renovierung ging nur schleppend voran, denn auch wenn er einiges an Geld als Trainer verdient hatte, so reichte es doch nicht vollkommen aus. Er musste eben dann renovieren wenn er Geld hatte.
 

Deshalb war er angenehm überrascht, als sein Großvater ihm einen Scheck ausstellte und die Kosten übernahm. Vielleicht würde sich ihre Beziehung nun endlich bessern. Denn auch, wenn er noch sauer war, er war immerhin sein Großvater… neben seiner Schwester sein einziger noch lebender Verwandter.
 

Vielleicht, sagte eine gehässige Stimme im seinen Kopf immer wieder, ist er aber auch nur so nett zu dir, weil Red verschwunden ist. Jetzt, wo er nicht mehr da ist, braucht er nun einmal einen Ersatz. Green wollte der Stimme nicht glauben aber ein Teil von ihm tat es.
 

Zur Eröffnung der Arena kam die Presse. Sein Großvater kam auch, ließ sich mit ihm fotografieren. Wahrscheinlich war die Anwesenheit der Presse der einzige Grund, weshalb er gekommen war. Wundern würde es nicht ihn nicht.
 

Zwei weitere Jahre vergingen, er war jetzt mittlerweile neunzehn Jahre alt und noch immer Arenaleiter. Mittlerweile hasste er es. Er langweilte sich, hatte nichts mehr zu tun und keinen Antrieb mehr. Herausforderer kamen sehr selten… und wenn, dann schaffte es höchstens einer im Jahr in zu besiegen. Man konnte sich denken, wie aufregend das also war.
 

Natürlich könnte er den Titel einfach an jemand anderen abgeben aber was dann? Er hatte keine Alternativen. Also würde er noch Arenaleiter bleiben. Bis er etwas Besseres gefunden hatte. Vielleicht aber auch für den Rest seines Lebens.
 

„Du bist unglücklich“, stellte seine Schwester bei einem ihrer Besuche fest, während sie gerade ihren Tee schlürfte.
 

Er antwortete darauf nicht, sondern wechselte einfach das Thema, den besorgten Blick seiner Schwester ignorierend. Und als sie ihn zum Abschluss länger als nötig umarmte und ihn danach noch einmal auf die Wange küsste, tat er so als würde er ihre Tränen nicht sehen.
 

*~*~*~*~~*~*
 

Eigentlich hatte ich einen anderen Teil angekündigt, ich weiß. Der andere ist auch zur Hälfte fertig, nur nach einem Gespräch mit Sylvana, einer guten Freundin von mir über das Thema, war ich irgendwie in der Stimmung das hier zu schreiben.
 

Joa… denkt darüber was ihr wollt. Feedback ist gern gesehen :)
 

Cheerios und bis zum nächsten Teil,
 

Peed



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mor
2012-03-28T19:25:08+00:00 28.03.2012 21:25
Mich würde mal Indresieren Wieso Profesor Eich Seinen Engel Gary so Behandelt?


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