Zum Inhalt der Seite

Suspicious Mind

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

-1-

-1-
 

Ryouga richtete seine Haare ein letztes Mal, bevor er sein Appartement endgültig verließ. Er hatte sowieso schon viel zu lange gebraucht und müsste sich jetzt beeilen, um nicht zu spät zu kommen. Heute war sein letzter Urlaubstag und er wollte diesen noch mit Kouki verbringen, denn wenn sie beide wieder arbeiten mussten, hätten sie weniger Zeit füreinander. Außerdem war der andere erst vor ein paar Tagen von seiner letzten Tour gekommen und seitdem hatten sie sich noch nicht gesehen. Der Ältere hatte nur vormittags Proben und Ryouga wollte ihn abholen und da sein Freund noch nichts von seinem Glück wusste, musste er da sein, bevor D=Out fertig waren. Mit der U-Bahn brauchte er eine gute halbe Stunde zum Hauptgebäude der PSC und wenn er die nächste Bahn noch bekam, müsste er es eigentlich noch gerade so schaffen. Also beschleunigte der Blonde seine Schritte, eilte die belebte Straße Richtung Station entlang.

Knapp 40 Minuten später erreichte er dann auch sein Ziel. Beim Umsehen erblickte er Minases Auto und somit ging er einfach mal davon aus, dass D=Out noch probten. Langsam schlenderte Ryouga über den Steinweg zum Eingang, grüßte kurz die Rezeptionistin, bevor er mit dem Aufzug in den dritten Stock zum Proberaum seines Freundes fuhr, aus dem gedämpft die Klänge einer Gitarre zu hören waren. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Züge des Blonden, als er Koukis Stimme durch die Tür hörte. Ryouga liebte es seinem Freund beim Singen zu zuhören. Am liebsten würde er jetzt in den Raum gehen, um dem Gesang besser lauschen zu können, aber er wollte die anderen auch nicht bei den Proben stören. Er wusste ja selber wie angespannt es manchmal zuging und dass Besuch meistens nur störte. Also lehnte er sich an die Flurwand und wartete geduldig bis die anderen ihre Proben beendet hatten. Was auch nicht mehr allzu lange dauerte, denn wenige Minuten nach Ryougas Ankunft öffnete sich die Tür schwungvoll und Hikaru stürmte hinaus, gefolgt von Minase, der es anscheinend auch ziemlich eilig hatte.

Der Blonde stemmte sich von der Wand ab und schlenderte dann langsam in den Raum, irgendwie pochte sein Herz schon wieder rasend schnell, wenn er bloß daran dachte, Kouki gleich wieder zu sehen. Die verbliebenen D=Out-Member hatten ihn auch noch nicht entdeckt, da sie alle mit einpacken beschäftigt waren.

„Hey, Schatz.“, machte er auf sich aufmerksam und Kouki drehte sich auch augenblicklich zu ihm und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er den Jüngeren sah.

„Ryouga, was machst du hier?“ Der Ältere hatte die letzten Schritte zwischen ihnen überbrückt und hauchte dem anderen einen kurzen Kuss auf die Lippen. Er klang zwar überrascht, aber Ryouga konnte an Koukis strahlenden Augen sehen, dass er sich mindestens genauso freute, ihn wieder zu sehen, wie es der Jüngere tat.

„Dich abholen. Heute ist mein letzter freier Tag und ich dachte, wir machen was zusammen.“, teilte er seinen Plan mit, schlang seine Arme um den Größeren und schmiegte sich eng an ihn. Das hatte er schon den ganzen Tag machen wollen. Aber leider war es ihm heute nicht vergönnt gewesen, neben Kouki aufzuwachen.

„Oh~“ Der Größere verzog sein Gesicht nachdenklich und es dauerte einen Moment bis er weitersprach. „Ich wollte eigentlich mit Reika das neue Restaurant um die Ecke testen.“ Der Blick des anderen wurde entschuldigend. „Aber wir können ja zu dritt gehen.“, versuchte er die Situation zu retten. Aber Ryouga war schon wieder dabei sauer zu werden, auch wenn er nach außen lächelnd zustimmte. Er mochte Reika nicht, er hasste ihn regelrecht. Der Bassist störte ihn mit seiner puren Anwesenheit, ganz einfach weil er ihm Kouki immer wegnahm. Natürlich waren die beiden Älteren Bandkollegen und beste Freunde und machten von daher viel zusammen, genauso wie Ryouga auch viel mit seinen Kollegen machte, aber bei ihnen war das etwas anderes. Ryouga hatte irgendwie immer das Gefühl, der Bassist wollte mehr von Kouki als Freundschaft und das passte ihm gar nicht. Der Blonde war sein Freund und Reika sollte gefälligst die Finger von ihm lassen. Und was ihn am meisten daran störte, war das Kouki auch noch so viel mit dem anderen machte. Er ging andauernd mit ihm weg, in letzter Zeit machte er sogar mehr mit Reika als mit ihm und dabei war Ryouga doch sein Freund.

„Können wir dann gehen? Gehst du mit Ryouga?“ Reika hatte ihr Gespräch anscheinend nicht mitbekommen, kam jetzt freundlich lächelnd, seine Basstasche geschultert auf sie zu. Oh, wie sehr Ryouga dieses Lächeln hasste, aber zeigen durfte er das nicht. Also erwiderte er das Lächeln gekünstelt und nickte.

„Gut, dann gehen wir.“ Kouki legte seinen Arm um den Kleineren und zog ihn sanft an sich, was Ryouga sofort dazu nutzte, sich eng an seinen Freund zu schmiegen. Er wollte Reika nur mal zeigen, dass das hier sein Revier war. Aber den Bassisten schien das wenig zu beeindrucken, denn er lief nur unbeirrt mit dem gleichen Grinsen wie immer neben ihnen her.

„Schatz, wenn du noch mehr klammerst, krieg ich keine Luft mehr.“ Ryouga hatte nicht gemerkt, dass er seinen Griff automatisch noch mehr gefestigt hatte und schaute dementsprechend verwirrt auf Kouki, der ihm nur schnell einen Kuss auf die Lippen hauchte und sich dann aus der Umarmung des Kleineren befreite.

Der Jüngere murrte nur ungehalten, als sein Freund sich löste. Ryouga fand das jetzt überhaupt nicht okay und sein Kopf redete ihm ein, dass Kouki ihn jetzt nur wegen Reika nicht mehr im Arm hielt und das machte ihn rasend. Die Tatsache, dass sie gerade das PSC-Gebäude verließen und sich auf der Straße besser nicht Händchen haltend oder engumschlungen zeigen sollten, ließ der Blonde dabei vollkommen außer Acht. Er hatte sich bereits vollkommen darauf versteift, dass alles die Schuld des Bassisten war. Dass dieser dumme Reika daran schuld war, dass Kouki sich immer weiter von ihm entfernte.
 

Das Restaurant zu dem die beiden Älteren wollten, war wirklich nicht weit von der Company entfernt und gerade groß war es auch nicht. Ryouga war sich nicht so ganz sicher, ob es ihm gefallen sollte, es sah eben aus wie diese typischen kleinen Straßenschnellimbisse und so etwas mochte der Blonde nicht so gerne. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre er mit Kouki in ein schönes, richtiges Restaurant gegangen, mit Kouki alleine und ganz romantisch mit Kerzen und Wein, auch wenn das bei seinem momentanen Gehalt für ihn kaum zu bezahlen war.

„Und Schatz, was möchtest du essen?“, riss ihn Koukis Stimme aus seinen Gedanken. Sie hatten sich an einen kleinen Tisch, in der hintersten Ecke gesetzt und was Ryouga am meisten störte: Reika hatte sich dreist neben Kouki gesetzt, an den Platz, der eigentlich ihm zu stand. Der Bassist war mittlerweile schon dazu übergegangen, sich sogar schon direkt vor Ryougas Augen an Kouki heranzumachen und der Blonde musste hart dagegen ankämpfen, nicht auszurasten. Eine Szene wollte er seinem Freund deswegen ja auf keinen Fall machen, aber im Moment fiel ihm das ziemlich schwer.

„Ehm, ich denke, ich nehm nur Gemüse in meine Ramen.“, versuchte er dennoch ruhig zu antworten, schenkte seinem Freund dabei ein kleines Lächeln. Gott, er hatte gerade so keine Lust darauf hier zu sein, aber noch weniger wollte er Kouki alleine mit Reika lassen. Es schmerzte ihn schon genug, wenn er wusste, dass die beiden Älteren sonst oft alleine waren.

„Hmm, ja vielleicht nehm ich das auch.“, erwiderte der andere grinsend und das war auch so ziemlich das Letzte, was sein Freund den Rest des Nachmittags zu ihm sagte. Er und Reika redeten fast die ganze Zeit miteinander und Ryouga fühlte sich von Sekunde zu Sekunde nur mehr fehl am Platz. Es war fast so, als säße er als völlig Fremder nur rein zufällig am Tisch der beiden und in dem Moment packte ihn wieder die nackte Angst, dass Kouki ihm irgendwann entgleiten könnte, dass sie irgendwann an dem Punkt ankamen, an dem sie sich nichts mehr zu sagen hatten, an dem der jeweils andere nicht mehr in das eigene Leben passte und das war Ryougas größte Angst. Er wollte derjenige sein mit dem Kouki sich zwanglos unterhalten konnte, mit dem er lachte und mit dem er viel mehr in seinem Leben verbannt als mit allen anderen. Aber wenn er Kouki und Reika so zuhörte, wie sie sich über ihre Band unterhielten oder über Baseball, merkte er erst wie wenig er doch teil hatte am Leben seines Freundes, wie wenig er wusste und vor allem wie wenig er dazu zu sagen hatte. Der Kleine war kein Mitglied von D=Out und er hatte keine Ahnung von Baseball, Reika hatte ihm in so vielem so viel voraus und deswegen hasste er den Bassisten, er hasste ihn abgrundtief.

„Ryouga?... Ryouga hast du uns zugehört?“, sprach ihn sein größter Feind an und der Kleine zuckte erschrocken zusammen, setzte gleich seine lächelnde Fassade auf, immerhin wollte er nicht, dass irgendjemand etwas von seiner Abneigung mitbekam. „Kazuki hat gerade geschrieben, ein paar von Screw und uns wollen nachher noch was trinken gehen, willst du auch mitkommen?“

„Äh…“ Einen ganzen Abend mit den ganzen Idioten und vor allem Reika? Bis auf Manabu mochte er eigentlich niemanden von Screw wirklich, sie waren ihm viel so aufgedreht und albern, Minase war von den restlichen D=Out-Membern noch der angenehmste, Hikaru und Ibuki waren je nach Tagesform okay, aber Reika war der Teufel in Person und mit ihm wollte der Blonde auf keinen Fall den Abend verbringen. Obwohl Kouki es sich sicher nicht entgehen lassen würde, der Größere ging gerne mit andern Bands feiern. Trotzdem konnte Ryouga sich heute einfach nicht noch stundenlang mit ansehen, wie der D=Out-Bassist seinen Freund anschmachtete. „Nein, ich muss morgen wieder arbeiten, ich will besser früh schlafen gehen.“, lehnte er also ab und zumindest schien Kouki irgendwie ein bisschen traurig zu sein, dass er nicht mitging. Das war doch zumindest mal ein gutes Zeichen, vielleicht machte er sich einfach zu viele Gedanken und Kouki wollte gar niemand anderen als Ryouga.
 

Knapp zwei Stunden später war Ryouga Reika auch endlich los geworden, lag an Kouki gekuschelt auf seinem Bett und genoss es, dass sie endlich alleine waren. Zwar würde der Ältere schon bald wieder gehen, weil er mit den anderen verabredet war, aber solange konnte der Kleinere ja noch ein bisschen glücklich in Koukis Armen liegen.

„Ryouga Schatz, darf ich nachher noch vorbei kommen, wenn ich mit den anderen weg war?“, brach Kouki die aufkommende Stille, spielte dabei verträumt mir den Haarsträhnen des Jüngeren. Ryouga liebte diese Berührung, sodass er gar nicht richtig wahrnahm, dass sein Freund mit ihm sprach. „Ich weck dich auch nicht, aber ich vermisse neben dir einzuschlafen. Du fehlst mir unheimlich, mein Engel.“

„Natürlich kannst du.“ Ein breites Strahlen legte sich auf die Züge des Jüngeren, er freute sich so sehr über das, was sein Freund gerade gesagt hatte. „Ich hab dich auch vermisst.“

„Wegen vorhin, das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du kommst, sonst hätte ich Reika nicht zu gesagt.“ Bei diesen Worten machte Ryougas Herz noch einen kleinen Hüpfer. Kouki liebte ihn, er liebte ihn mehr als Reika und das hatte er eigentlich immer gewusst und daran sollte er nicht zweifeln. Kouki vernachlässigte ihn sicherlich nicht absichtlich und so wie es sich anhörte, wollte der Größere auch mehr Zeit mit ihm alleine verbringen.

„Schon okay. Aber lass uns bitte demnächst was zusammen machen, nur wir beide.“, nuschelte er immer noch glücklich lächelnd, malte kleine Kreise auf Koukis Brust. So könnte der Rest des Abends weitergehen.

„Lass uns morgen Abend zusammen essen gehen, ich hab frei und dann kann ich dich von der Arbeit abholen und schön ausführen.“ Koukis Vorschlag war super und Ryouga freute sich jetzt schon auf morgen, nickte nur zustimmend. Er und Kouki alleine, er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie zum letzten Mal nur zu zweit unterwegs waren. „Irgendeinen Wunsch wo wir hingehen sollen?“

„Nein, überrasch mich.“, entgegnete der Kleine. Es war egal wohin sie gingen, solange sie zusammen waren.

„Okay, ich wäre für Japanisch.“, raunte der Ältere, drückte Ryouga neben sich auf die Matte und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. „Und zum Nachtisch will ich dich.“Der Blonde konnte nur angetan seufzen, als der andere sich langsam seinen Hals nach unten küsste.

„Sehr gerne.“ Ja, das hatten sie definitiv schon zu lange nicht mehr gemacht und Ryouga konnte es kaum erwarten, seine Hände über den wunderschön definierten Körper seines Freundes streichen zu lassen. Aber kaum hatte er sich dieser Fantasie hingegeben, ließ Kouki auch schon wieder von ihm ab und erhob sich vom Bett.

„Also ich muss dann los. Bis später, Schatz.“ Ryouga bekam gerade noch einen kurzen Abschiedskuss und dann war Kouki auch schon verschwunden. Jetzt war er wieder ganz allein und wusste nicht, was er mit seinem Abend anfangen sollte, aber sein Freund würde ja bald wieder kommen und die Zeit bis dahin würde er auch rumkriegen. Er könnte sich einfach ins Bett legen und schlafen, denn sobald Kouki wieder da war, würde er wahrscheinlich sowieso nicht mehr allzu viel Schlaf bekommen.

Und das tat Ryouga dann auch. Nachdem er gebadet und sich noch kurz irgendeine komische Show angesehen hatte, legte er sich ins Bett und schlief sogar erstaunlich gut ein. Erst das Klingeln seines Handys riss ihn irgendwann wieder aus seinen süßen Träumen. Da er am Klingelton sofort erkannte, dass es Kouki war, der anrief, hüpfte der Blonde sofort hellwach aus dem Bett, suchte das läutende Gerät und nahm ab.

„Ja?“, meinte er leise, wurde auch direkt von der lauten Stimme seines definitiv betrunkenen Freundes unterbrochen.

„Schaaa~ha~tziii. Isch vermisse dich sohoo. Isch liebe disch, Ryouga.“, nuschelte der Ältere und Ryouga musste sich anstrengen überhaupt irgendwas zu verstehen. Gerade wollte er antworten, dass der andere sich besser sofort in ein Taxi setzen und zu ihm fahren sollte, als eine andere Stimme durch das Telefon zu hören war.

„Hey, Ryouga, Reika hier.“ Als ob er das nicht schon längst gemerkt hätte. Wie sehr er diesen Kerl doch hasste. „Kouki ist total hacke, ich glaube nicht, dass er es alleine überhaupt noch aus der Bar schafft. Ich nehm ihn mit zu mir nach Hause, das ist am nahsten. Ich wollte nur anrufen, damit du dir keine Sorgen machst, wenn er morgen nicht da ist.“ Und jetzt hasste er den Bassisten noch mehr. Ryouga wollte nicht das Kouki bei Reika schlief, dass er betrunken bei Reika schlief. Ryouga wusste wie anhänglich sein Freund in diesem Zustand war und deswegen konnte er auch nicht verhindern, dass die Zweifel wieder zurückkamen. Ohne es überhaupt zu registrieren, hatte der Blonde aufgelegt und verkroch sich wieder im Bett. Kouki war bei Reika und nicht bei ihm und das machte ihm Angst. Was wenn der Bassist Koukis Alkoholpegel ausnutzen würde? Wenn er Kouki dazu bringen würde, ihn zu küssen oder sogar mit ihm zu schlafen? Was wenn Kouki schon längst gemerkt hatte, dass Reika ihn liebte und viel besser zu ihm passen würde? Ryouga wünschte sich gerade nichts mehr, als das Kouki bei ihm wäre und ihm die Zweifel nehmen würde, aber das war er nicht und das machte den Kleinen fertig.
 

tbc

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So, bei dieser FF mach ich mal schneller, mal sehen wie lange ich das durchhaltexD... aber da es nicht so viele Kapitel gibt (so 5 oder 6) und ich momentan nur auf die FF Lust habe und auf die anderen alle irgendwie nicht...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück