Die Porzellanjungfrau ~zensiert~
Tailor saß in seiner Klasse.
Es war noch Pause, aber draußen regnete es in Strömen, und deshalb durften
sie in den Klassenräumen bleiben.
Seine Klassenkameraden redeten miteinander, er hatte dazu jetzt grade keine
Lust.
Seine Kumpels wussten, dass es besser war, ihn einfach in Ruhe zu lassen, wenn
er sich zurückzog, und er war dankbar, dass sie ihm seinen Freiraum dafür
ließen und sich deshalb nicht von ihm abwandten.
Sabrina war die einzige, die ihn niemals in Ruhe ließ, wenn sie nicht wollte,
und sie war auch die einzige, bei der er das akzeptierte.
Er lauschte den Gesprächen der anderen.
Hörte wie Lisa Cabene ihrer besten Freundin von ihrem heißen Wochenende und
den ausschweifenden Erfahrungen erzählte.
Sie log.
Meredith, ihre Freundin, war begeistert und mit geröteten Wangen gestand sie,
dass sie noch immer Jungfrau war, aber einen Jungen im Auge hatte.
Sie log ebenfalls.
Freddy erzählte seinen Freunden von irgendeinem versauten Witz, und Karsten
kratzte sich ungeniert im Schritt.
Sex...
Irgendwie ging es in ihrem Alter fast immer um dieses Thema.
Er warf den Mädchen seiner Klasse einen Blick zu.
Ein paar wirklich hübsche waren dabei.
Sie hatten volle Busen, weiche Rundungen und lange hübsche Beine, durchaus
nett anzusehen, aber nicht besonders erregend.
Er war sich nicht sicher, ob er so etwas überhaupt empfinden konnte, und
manchmal nicht einmal, ob er das wollte.
Alle Welt sprach darüber, wie toll es war, aber irgendwie erschien es ihm
teilweise so...unverständlich.
"Tai!"
Das war Sabrina.
Das blonde schöne Mädchen stürmte auf ihn zu und umarmte ihn herzlich.
Dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange.
Jeden anderen hätte das sehr gefreut, denn Sabrina war ein hübsches
intelligentes Mädchen und weder groß noch klein, sondern genau richtig.
Sie war etwas unberechenbar, aber meistens fröhlich aufgelegt, und sie merkte,
wenn man gerade wirklich keinen Nerv für Gesellschaft hatte, dann ließ sie
einen auch in Ruhe.
"Hi Sabrina."
"Du schaust schon wieder so..."
"Wie?"
"So...na keine Ahnung irgendwie forschend und ein bisschen verächtlich, als ob
du etwas dir Unbegreifliches sehen würdest, was du dir einfach nicht wirklich
vorstellen kannst.
So schaust du immer mal wieder, wenn du irgendwo alleine stehst oder sitzt und
scheinbar Trübsal bläst..."
"Ich blase kein Trübsal."
"Habe ich auch nicht behauptet, also...warum schaust du so?"
Er seufzte und sah sie kurz an "Muss ich dir das jetzt wirklich erzählen?"
Sie wägte einen Moment ab, was sie sagte, und meinte dann: "Ja musst du, raus
damit Schatzi."
Also nickte er ergeben und sie setzte sich auf seinen Schoß, auch wenn er
ächzte.
Er war zwar nicht wirklich zierlich, aber er hatte weniger Muskeln als
geschmeidige Sehnen, und sein ganzer Körper wirkte eher hager und schlank, aber
auch elegant und katzenhaft.
"Dann los."
"Ich verstehe sie einfach nicht, all diese Jungen und Mädchen, die Sex zum
Mittelpunkt ihres Lebens zu machen scheinen, mich hat so was noch nie gereizt."
Sie sah ihn überrascht an.
Sie hatte ihren Freund zwar immer eher für asexuell gehalten, aber er hatte
das nie so klar von sich selbst formuliert.
Aber da er es nun angesprochen hatte, tat sie auch Kund, was sie schon lange
unter Verdacht hatte.
"Hast du denn schon Mal überlegt, ob du vielleicht einfach eher etwas für
Männer übrig haben könntest?
Ich meine du bist nicht unbedingt der klassische Schwule, aber man kann nie
wissen..."
Er hätte sie im ersten Moment beinah von seinem Schoß geschubst, einfach,
weil man das doch so machte, wenn man vorgeworfen bekam schwul zu sein, aber
dann tat er es doch nicht.
Er versuchte sich einen wirklich attraktiven Mann vorzustellen und hatte
schnell ein ungefähres Bild davon, was ihm gefallen würde.
Und irgendwie spürte er auch eine dezente Hitze in den Wangen...
Naja, das lag aber vielleicht auch einfach an der Peinlichkeit dieser
Situation.
"Ich weiß nicht...da muss ich drüber nachdenken."
Sie sah ihn überrascht an.
"Du ziehst das tatsächlich in Erwägung?"
Sie kannte Tailor zwar als jemanden, der über das meiste ernsthaft nachdachte,
bevor er eine Meinung äußerte, aber irgendwie hätte sie von den meisten
Jungen eine etwas widerstrebendere Reaktion erwartet.
Selbst von ihm.
Aber dann zuckte sie mit den Schultern "In Ordnung, denk einfach drüber nach."
Er nickte abwesend, in Gedanken suchte er nach einer Antwort auf diese
beunruhigende These.
Als die Schule endlich aus war und auch die AG gelaufen, war es acht Uhr abends
und eigentlich sollte Tailor wie immer so schnell wie möglich mit der Bahn nach
Hause fahren, aber als er so in der Bahn saß, glitten die Stationen vorbei,
auch die an der er hätte aussteigen müssen.
Ohne genau zu wissen, auf was er wartete, zog sich sein Herz ein bisschen vor
Aufregung zusammen, er war angespannt und irgendwie entschlossen und zugleich
unsicher. Offenbar focht gerade sein Unterbewusstsein eine Entscheidung aus, die
er noch nicht so ganz erfassen konnte.
Dann kam eine Station, bei der sein Herz höher schlug, und ohne richtig
darüber nachzudenken packte er seinen Rucksack und stieg einfach aus.
Keine zwei Blocks von der Station entfernt begann das von den Jungs in seiner
Klasse recht verrucht beschrieben Schwulenviertel, in das sich kein
jungfräulicher Hintern zu wagen hatte. Zumindest nicht, wenn man nicht bereit
war, ihn auch hin zu halten.
Er war sich eigentlich sicher, dass es so schlimm nicht werden würde,
zumindest nicht, wenn er es nicht zuließ.
Mit einem tiefen Atemzug machte er sich auf den Weg dorthin.
Louis hatte heute irgendwie keine große Lust zu tanzen und so richtig reizte
ihn auch keiner, der dort auf der Tanzfläche rumhampelte.
Klar die bekannten Größen waren da, aber immer das gleiche war ja irgendwo
auch langweilig.
Er sah Niklaus an und bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er gehen würde,
auch wenn es erst gegen neun Uhr abends ging, vielleicht würden sie einfach
noch ein bisschen durch die Bars ziehen.
Niklaus nickte ergeben und folgte ihm aus dem Club.
Sie traten aber nur ein paar Schritte aus dem Ausgang als der blonde Mann vor
ihm abrupt stehen blieb und starr in eine Richtung sah.
Niklaus folgte dem Blick seines Freundes und erkannte was dessen Aufmerksamkeit
fesselte.
Dort stand ein junger Typ, hätte vielleicht sogar ein Schüler sein können.
Er entsprach nicht Niklaus normalem Geschmack und trotzdem erkannte er, dass
dieser Junge sehr hübsch war.
Er hatte braune Haare, die beinah etwas Graumeliertes besaßen, was ihn aber
nicht wirklich älter erscheinen ließ.
Es hob nur seine unglaublich helle, porzellanweiße Haut hervor und sogar auf
diese Entfernung hatte er einfach unglaublich intensiv blickende Augen.
Und deren Blick war starr auf Louis geheftet.
Niklaus stöhnte "Mach jetzt keinen Kinney, bitte."
Louis schüttelte nur den Kopf und bedeutete seinem Kumpel damit, die Klappe zu
halten.
Er schritt entschlossen über die Straße und trat auf das Objekt seiner
Begierde zu.
Jetzt aus der Nähe sah er die Farbe der Augen.
Es war ein unglaubliches intensives Blau.
Am Rand war es so hell wie eine türkisene Lagune und zur Mitte hin wurde es so
dunkel, dass man den Übergang zur schwarzen Pupille nur erahnen konnte.
Es war für Louis, als würde er ins Meer blicken.
Er schluckte, seit neun Jahren war es das erste Mal, dass er nicht genau
wusste, was er in so einer Situation sagen wollte.
Wo auf dem Weg über die Straße hatte er sein Selbstbewusstsein verloren?
Stattdessen öffnete der Junge den Mund.
"Macht man das hier so? Einfach aufeinander zugehen?"
Er hatte das Gesuchte wieder gefunden und antwortete mit einem Lächeln.
"Warum nicht, im Allgemeinen nehme ich mir, was mir gefällt."
"Weil du jedem gefällst?"
"Den meisten."
"Also hast du Erfahrung?"
Louis war versucht, die Stirn zu runzeln.
"Du nicht?"
Der Junge lächelte etwas schüchtern.
"Ich bin hier hin gekommen, um sie zu sammeln."
"Erfahrung welcher Art genau denn?"
Ein kurzes Zögern.
"Die Erfahrung ob ich vielleicht schwul bin."
Louis grinste "Dann bist du hier wohl am richtigen Ort.
Ich könnte dir helfen, es heraus zu finden."
Tailor begutachtete den blonden Mann, der vor ihm stand.
Er hatte eine gute Figur, war fast einen Kopf größer als er und seine Lippen
waren ausgesprochen sinnlich.
Er glitt von seinem Gesicht mit den verspielten grüngrauen Augen hinab über
die angenehm breiten Schultern, die gut aber nicht übertrieben trainierten
Muskeln und dann zur Hüfte, jetzt schluckte er kurz.
"Du hast mir dabei schon geholfen."
Der Mann grinste "Ich könnte dir helfen noch ein paar mehr Erfahrungen zu
sammeln."
Tailor spürte den Zwiespalt, er wollte und er hatte trotzdem Bedenken.
In erster Linie, dass seine Eltern sich Sorgen machen würden, wenn er so spät
nach Hause kam.
Und auch, was sie erst sagen würden, wenn sie rausfanden, dass er grade dabei
war, eine ganz neue und in ihren Augen abschreckende Seite an sich zu entdecken.
Aber wenn er sie kurz anrufen würde...
Er brachte ein Grinsen zustande.
"Ich würde gerne mit dir Erfahrungen sammeln, wenn ich bei dir übernachten
kann..."
Louis schmunzelte "Gerne. Übrigens, ich heiße Louis."
"Ich bin Tailor..."
Sie sahen sich an, sich die Hände zu geben wäre irgendwie komisch gewesen und
so neigte sich Louis ein bisschen herab, um dem Jungen die Möglichkeit zu geben
ihn zu küssen.
Dieser zögerte kurz und näherte sich dann diesen perfekten Lippen.
Ihre Münder berührten sich sanft, waren leicht geöffnet, sie atmeten die
Luft des anderen und dann stupsten ihre Zungen kurz aneinander, glitten über
die Lippen des anderen, strichen noch einmal aneinander entlang und dann lösten
sie sich wieder.
"Beim Küssen zumindest hast du schon Erfahrung..."
Tailor schüttelte den Kopf "Mein erster."
Der Blonde sah ihn überrascht an.
"Du willst deinen ersten Kuss und dein erstes Mal in der gleichen Nacht haben?"
Der Junge nickte nur bedächtig "Sofern ich mich nicht irgendwann umentscheide
wird es heute geschehen, es sei denn du entscheidest dich um."
"Nein...wie alt bist du denn?"
"17"
"17...nun, das ist älter als ich es war, ich denke das geht klar."
"Für mich auf jeden Fall."
"Du willst nicht wissen, wie alt ich bin?"
"Es ist doch unhöflich so etwas zu fragen, wenn es nicht darum geht, ob man
minderjährig ist oder?"
"Vielleicht, den meisten hätte ich wohl auch nicht die Wahrheit gesagt...ich
bin 25."
"Das geht ja."
"Wenn du meinst, komm mit, ein Freund fährt noch mit, aber den setzen wir auf
dem Weg ab."
Niklaus betrachtete das Geschehen und verdrehte die Augen, Louis gabelte
wirklich immer jemanden auf, und wenn‘s auf den letzten Drücker geschah.
Morgenfrüh schon würde er den Namen des Jungen nicht mehr wissen, und dieser
würde wohl beleidigt von dannen ziehen.
Er tat ihm ein wenig Leid, aber nicht genug, um ihn vorzuwarnen.
"Niklaus, das ist Tailor, Tailor, das ist mein Freund Niklaus."
Sie nickten sich zu und stiegen ein.
Der Schwarzhaarige betrachtete seinen Kumpel "Hast du nicht getrunken?"
Louis schüttelte den Kopf.
"Heute Abend nicht, mir war nicht danach."
"Dann ist ja gut."
"Wieso? Ich fahr auch betrunken noch besser als du nüchtern."
"Das ist immer noch schlecht genug."
Sie fuhren los und es herrschte eine seltsame Art von Schweigen.
Niklaus saß hinten, und Tailor bei Louis vorne auf dem Beifahrersitz.
Niklaus konnte sehen, wie Louis rechte Hand mit der des seltsamen Jungen
spielte.
Sicher, Niklaus Meinung zur Szene am nächsten Morgen war immer noch die
gleiche, aber er hatte das Gefühl, dass dieser Junge irgendwie etwas Besonderes
war.
Er war nicht wirklich auf die klassische Art besonders schön, aber irgendwie
zog er einen in seinen Bann und ließ einen nicht mehr los.
Es lag irgendwie an der Art, wie er sich bewegte, wie er sich in jede Kurve des
Wagens wiegte und wie er den Blick schweifen und ruhen ließ.
Man konnte sich nicht lange von ihm abwenden.
Es irritierte Niklaus ein wenig, und Louis musste ihn zweimal ansprechen als er
vor der Tür zu dessen Wohnung hielt.
"Sorry, war in Gedanken" murmelte er und stieg mit ein paar Abschiedsworten und
einem kurzen Dank aus.
Als er ausgestiegen war, sah er dem davonrauschenden Mercedes nach.
Er hatte ein merkwürdiges Gefühl, weder negativ noch positiv einzuordnen.
Was würde das nur geben...
Sie betraten das kleine Haus, das Louis bewohnte.
Es hatte zwei Etagen, fünf Zimmer, nach hinten einen Garten und war stilvoll
in Weiß, Flieder und Schwarz mit Chrom eingerichtet.
Die Küche hatte glänzende, weiße Fließen, einen schwarzen Kachelboden und
hellviolette Wände...
Tailor sah nicht viel davon, denn er wurde die Treppe hinaufgeführt, hinein in
ein schönes großes Schlafzimmer mit einem riesigen Bett.
Die Bettwäsche war ebenfalls fliederfarben mit violetten Blumenornamenten, und
das Gestell mit halbdurchsichtigen fliederfarbenen Vorhängen war schwarz, die
Wände weiß.
Es hätte feminin aussehen können, wenn nicht alles in schlichten glatten
Flächen gehalten gewesen wäre und das Chrom an den Griffen der schwarzen
Schränke den Touch von Junggeselleneinrichtung vervollständigt hätte.
Louis zog ihn mit sich, Tailor mochte das Gefühl der langen warmen Finger um
seine schmale kühle Hand.
Als sie vor dem Bett standen, strich Louis ihm kurz über das Schlüsselbein.
"Wenn ich dich ansehe, dann stelle ich mir vor, wie du in einem meiner
Entwürfe aussehen würdest..."
"Entwürfe?"
Louis lachte kurz.
"Ich bin Modelmanager, aber ich mache nebenbei auch eigene Entwürfe,
allerdings ausgefallenere Sachen, und ich finde selten jemanden, bei dem ich
denke, dass er zu meinem Stil passen würde..."
Tailor lächelte "Als ich jünger war, habe ich tatsächlich eine Zeit lang bei
den Kindermoden gemodelt...aber das ist schon eine ganze Weile her...fast sechs
Jahre."
Louis grinste kurz.
Tailor sah ihn mit einem sanften Augenaufschlag an.
"Das hier ist bisher schon eine seltsame Situation, auch wenn ich sie schön
finde, aber auch wenn ich nicht weiß, wie deine Entwürfe aussehen, würde ich
mich trotzdem freuen, wenn du sie mir morgen vielleicht einmal zeigen würdest,
und ich werde auch gerne etwas davon anziehen, wenn dir das gefallen würde..."
Louis lächelte nun fröhlich.
"Es sind hauptsächlich Frauenkleider, und auch wenn ich weiß, dass du darin
wahrscheinlich schöner wärst als eine Frau es sein könnte, glaub ich nicht,
dass du unbedingt ein Kleid tragen willst..."
Tailor zuckte mit den Schultern "Doch, warum nicht, ich müsste damit ja nicht
in der Öffentlichkeit rumlaufen, wenn es mir nicht gefällt."
Louis seufzte nun und strich ihm über die Haare.
"Du bist ein seltsamer Junge und irgendwie fesselst du mich allein schon mit
dem Blick deiner unglaublichen Augen.
Ich will dich küssen und berühren und mit dir eins werden..."
Tailor ließ seine filigranen Finger zu Louis Schultern wandern und sah ihn
direkt und ehrlich an.
"Dann tu es."
Ihre Lippen trafen sich nun zum zweiten Mal.
Wieder begann es ganz zart, ganz zögerlich, Louis erschien es als würde sich
ein ganz kühles weiches Tuch auf seinen Mund legen, und Tailor genoss den
warmen Druck dieser sinnlichen Wölbungen, die sich an die seinen schmiegten.
Louis übernahm die Führung, streckte tastend seine Zunge in Tailors Richtung,
teilte die zarten rosa Lippen und drang zaghaft in die Mundhöhle des Jungen
vor.
Dort erwartete ihn dessen Zunge mit einem kurzen freudigen Zucken, bevor sie
sich neckend zurückzog.
Louis schnellte kurz gierig vor und die Zunge des Jungen umschlang ihn sanft,
umschmiegte ihn, bevor sie ihn frei ließ und ihr Kuss kurz unterbrochen wurde.
Sie holten beide Luft und Louis sah, wie sich die Augen des Jungen wieder
öffneten, sein Blick war leicht erhitzt, so wie wohl auch sein eigener.
"Das kann unmöglich dein zweiter Kuss gewesen sein..."
Er murmelte es, bevor er sich dessen ganz bewusst war, und Tailor lächelte mit
leicht geröteten Wangen.
"Es ist wie in jeder Lebenssituation, ein Wechselspiel von Handeln und
Beobachten, wenn man sich auf den Gegenüber konzentriert, dann sagt der einem
schon auf die ein oder andere Weise, ob etwas schön ist oder nicht."
"Aber ohne Erfahrung kann man das doch noch nicht wissen."
"Ich tue, wovon ich denke, dass ich es mögen könnte.
Zum Beispiel weiß ich, dass das hier eine empfindliche Stelle im Mund
ist...schließlich habe ich die ja auch..."
Er war mit dem Zeigefinger sanft über Louis Lippen gefahren, dieser hatte sie
ein Stück geöffnet und Tailor war dreist dazwischen gegangen und hatte ihm
über den inneren oberen Mundraum gestrichen.
Er hatte eine Gänsehaut bekommen, als die kalten Finger darüber glitten, und
musste sich enorm zusammenreißen.
Was machte der Junge nur mit ihm?
Sie küssten sich wieder und diesmal war Louis etwas forscher.
Mal sehen, wie der Junge damit klar kam.
Dieser schreckte nicht zurück, sondern zog sich mit den Armen um Louis Nacken
etwas näher, um den Kuss zu intensivieren.
Der Blonde schob seine Finger leicht unter das Shirt des Jungen und ließ sie
dann vorsichtig auf der samtigen Haut die Wirbelsäule hinaufwandern.
Dabei fuhr er gefühlvoll über jeden der sanft spürbaren Wirbelknochen
einzeln.
"Deine Haut..."
Tailor entließ ihn nur kurz aus dem herbsüßen wilden Zungenspiel.
"Was ist damit?"
"Sie ist so unglaublich.
Sie ist nicht enthaart und rutschig, oder stoppelig, aber trotzdem glatt und
geschmeidig, als würde man mit den Fingern über feinste Seide streichen, und
sie ist angenehm kühl...ich möchte sie zum Glühen bringen, möchte spüren,
wie du unter meinen Händen zerfließt."
"Dann tu es."
Tailor zog sich das Oberteil aus und begann dann Louis Oberkörper zu
entblößen, als er die Knöpfe des mitternachtsblauen Hemdes zu öffnen begann.
"Louis...wie kann das nur sein, du bist das Ebenbild einer griechischen
Götterstatur, wunderschön, und das auf so natürliche Art..."
"Wir schmeicheln uns nur, kosten wir lieber aus, dass wir diese Nacht nur
einander gehören."
"Dann hör auf, mich nur zu küssen."
Louis grinste ob dieser Aufforderung und schubste seinen Gegenüber lässig auf
die Matratze.
Kurz darauf war er über ihm und fuhr mit seiner Hand den jungfräulichen
Körper entlang bis hinab zum Bund der unverschämt engen Jeans.
"Wer solche Jeans trägt, ist niemals so unschuldig wie er tut."
Tailor lächelte.
"Dass ich unschuldig bin, habe ich auch nie behauptet, ich bin bloß noch
Jungfrau, und ich habe bisher keinen Gedanken an Lust und Verlangen
verschwendet...
Das heißt aber nicht, dass ich nicht weiß, wie ich auf andere wirken kann,
wenn ich das möchte.
Denn die denken schließlich ununterbrochen an Sex."
Louis grinste wieder.
"Für so berechnend hätte ich dich gar nicht gehalten."
"Du kennst mich ja auch noch nicht lange."
"Heute Nacht werden wir uns ein gutes Stück näher kennen lernen."
"Stimmt."
Sie lagen nun nach ihrem süßen Spiel von Anschmiegen und sich gegenseitig
necken vollkommen nackt nebeneinander.
Beide auf der Seite, einander zugewandt, die Ellenbogen aufgestützt, und
betrachtete einander.
Tailor lächelte "Deine Haut ist fast wie Honig...sie ist schön anzusehen."
"Deine ist wie Milch, als wärst du eine dieser Porzellanpuppen, die man nur
ganz vorsichtig anfassen darf, damit ihnen nichts passiert."
Tailor schmunzelte und betrachtete das edle Gesicht seines nächtlichen
Gefährten.
"Glaubst du nicht, dass sich jede Puppe insgeheim wünscht, dass ein Kind
kommt, das wirklich mit ihr spielt, auch wenn sie dann vielleicht Gefahr läuft
kaputt zu gehen?"
Louis schmunzelte ebenfalls "Vielleicht..."
"Komm spiel mit mir..."
Hauchte der Junge und zog den größeren nun ganz von selbst in einen
herrlichen Kuss.
Louis zog den Jungen an der Hüfte zu sich, um ihn seine Erregung spüren zu
lassen.
Falls dieser nun einen Rückzieher machen wollte, dann sollte er das auch jetzt
tun, sonst wäre er eventuell nicht mehr dazu in der Lage.
Tailor tat es nicht.
~°~ ~°~ ~°~ ~°~
zensiert
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Sooo...ja ich weiß nach dem ersten Kapitel denkt man sich ein bisschen so:
Ja nett, auch lustig, aber nix besonderes...
Aber ich verspreche, hoch und heilig, dass diese Geschichte alles andere als
gewöhnlich wird.
Sie ist um ehrlich zu sein ein Experiment, und ich hoffe wenn ihr das Kapitel
hier ok fandet schaut ihr zumindest zu Nummer zwei nochmal rein und entscheidet
dann ob es euch gefällt oder nicht :3
So oder so danke fürs lesen.