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Shinigami Haken Kyoukai desu - Shinigami Dispatch Society

von

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Der Barbier aus der Fleet Street

Alyssa sah mit gerunzelter Stirn auf das Schreiben vor sich.

Was dachten sich die Leute aus der Verwaltung nur?

Sollte sie jetzt allen Ernstes mehrere Vermisstenfälle auflösen? Was dachten sie nur, was sie war? Ein Shinigami oder ein Spürhund?

Sie öffnete die Akte und las sich die Berichte durch, die die anderen Shinigamis geschrieben hatten über die Vermissten.

Es war ihnen unmöglich gewesen die Seele einzusammeln, da es keinen Körper gegeben hatte.

Verständnislos schüttelte sie den Kopf.

Wie konnte man einen toten Körper einfach so übersehen?

Nun musste sie nicht nur zwei Personen einsammeln, sondern auch Auflösen, wieso die Seelen nicht eingesammelt werden konnten.

Aber wenn Shinigami mit mehreren Jahren Erfahrung es nicht geschafft hatten, was erwarteten sie von ihr, wenn ihre Abschlussprüfung gerade mal ein paar Monate her war?

Wieder schüttelte sie den Kopf.

Aber sie war froh, dass dieser Fall nicht ihre Abschlussprüfung war.

Langsam blätterte sie eine Seite um, blickte kurz darauf und blätterte wieder zurück.

Ein Seufzer entfuhr ihr.

In den letzten sechszehn Jahren waren mehrere dutzende Männer verschwunden. Sie hatten nicht zum hohen Stand gehört, aber auch nicht zu den vielen Armen, die sie schon gesehen hatte. Sie hatten ehrwürdige Berufe, wie Priester oder Dichter oder sie waren einfache Arbeiter. Alle waren aus London gewesen und waren zuletzt in der Fleet Street gesehen worden.

Die Polizei der Menschen hatten Ermittlungen angestellt, da sich ein Priester beschwert hatte.

„Wie soll ich mehrere Dutzende Vermisstenfälle auflösen, wenn es die Polizei bis heute nicht geschafft hat?“, flüsterte sie verzweifelt und seufzte. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah in den dunklen Abendhimmel.

Die Tatsache, dass einige davon fast sechzehn Jahre her waren, machte es nicht besser.

Was hatten ihre Kollegen getrieben, dass keiner es lösen konnte?

„Wofür halten die mich nur? Für einen Hellseher?“, murmelte sie wütend.

„Reg dich nicht auf, Liebes“, sagte jemand hinter ihr und sie konnte seine Schritte hinter sich hören.

„Musst du dich immer so anschleichen?“, fragte sie und drehte sich um. Sie gab dem Shinigami einen flüchtigen Kuss. „Die Verwaltung tut das doch nur, um mich zu ärgern!“

Undertaker seufzte. „Weil du eine Frau bist?“

Alyssa nickte. „Denen passt es doch so gar nicht in den Kram, dass ich meine Prüfung bestanden habe!“

„Lyss, du wusstest doch woher, was auch dich zukommt.“

„Aber doch nicht so etwas!“ Sie schlug mit der Hand auf die Akte. „Alle Zeugen sind teilweise schon tot! Wie soll ich da irgendetwas rausfinden?“ Hilflos hob sie die Arme.

„Vielleicht solltest du dich deinem Hauptfall widmen?“, schlug er vor und gab ihr einen beruhigenden Kuss auf die Wange.

„Du hast ja recht…“, seufzte sie und schlug die Akte wieder auf.

Alyssa strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die ihr der Wind ins Gesicht wehte.

Die Luft war kühl an diesem Morgen und sie fror ein wenig.

Es roch nach Regen.

Sie hoffte, dass sie wieder zurück in der Society war, wenn es anfangen würde. Lust nass zu werden, hatte sie nicht.

Viel lieber wollte sie einen warmen Tee trinken, Kekse essen und sich an Undertakers Schulter kuscheln.

Endlich brauchte sie aus ihrer Beziehung zu ihm kein Geheimnis mehr machen.

Sie hatte ihre Abschlussprüfung vor wenigen Monaten erfolgreich bestanden.

Lange hatte sie darauf gewartet.

Das restliche halbe Jahr ihrer Ausbildung kam ihr wie eine Ewigkeit vor.

Ständig hatte sie sie damit rechnen müssen, dass man ihr angesehen hatte, wie glücklich sie war und dass man sie bei einem heimlichen Kuss oder Umarmung erwischen würde.

Dennoch musste sich Alyssa eingestehen, dass es etwas Aufregendes an sich gehabt hatte. Sie konnte noch immer das Prickeln auf ihrer Haut spüren, wenn sie daran zurück dachte, was sie immer heimlich im Büro gemacht hatten. Immer darauf bedacht, nicht erwischt zu werden und etwas verbotenes zu tun.

Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und auch nicht vermeiden, dass ihre Wangen rot wurden an die Erinnerung, wie ihr erster Arbeitstag nach Neujahr verlief.

Adrian hatte kaum die Finger von ihr lassen können und irgendwann hatte er das Büro abgeschlossen, weil so viele Kollegen zu ihm herein gekommen waren.

Kaum war seine Hand über ihr Bein gewandert, war die Tür aufgeflogen und sie musste aufpassen, nicht vor Schreck vom Stuhl zu fallen.

Stur hatte sie auf die Abrechnung vor sich gestarrt und ihre Knie hatten gezittert.

Als die Leute weg waren, hatte er das Büro abgeschlossen und sie hatte gewusst, dass der Moment gekommen war, wo er es nicht mehr aushielt sie zu berühren.

Er hatte sich wieder an den Schreibtisch gesetzt gehabt und seine Hand war langsam über ihr Bein nach oben gestrichen.

Langsam hatte er den Rock höher geschoben und seine Hand war zu ihrem Slip gewandert, hatte das Stückchen Stoff zur Seite geschoben.

Alyssa schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben. Verlegen räusperte sie sich, als hätte sie ihre Gedanken laut ausgesprochen.

Oft genug hatte sie das Gefühl, dass ihre Kollegen schon von Anfang an gewusst hatten, dass sie zusammen waren, hatten sich aber einen Kommentar darüber erspart oder wegen mangelnder Beweise nichts gesagt.

Aber sie hatte die Blicke gesehen, mit denen einige Leute aus der Society sie angeschaut hatten, nachdem sie das erste Mal mit Adrian Händchen haltend durch die Mensa gegangen war.

Sie hatten etwas Wissendes in den Augen gehabt.

Alyssa seufzte und schaute durch das Fernglas durch die Straßen. Sie konnte ihr Opfer erkennen.

Der Mann stand vor einem Spiegel und putzte ihn mit einem Tuch sauber.

Sein Haar war einmal schwarz gewesen, nun war es von grauen Strähnen durchzogen. Um die Augen hatten sich kleine Falten gebildet, doch trotz seines Alters und Standes war sein Gang aufrecht.

Der Mann ging zu einem Stuhl und säuberte auch diesen mit dem Tuch von einer roten Flüssigkeit, die auch auf seinem weißen Hemdärmel zu sehen war.

„Schon wieder?“, murmelte sie und nahm kurz das Fernglas herunter und putze es mit dem Saum ihres Jacketts. Sie blickte wieder hindurch. Noch immer war das Rot zu sehen.

Fassungslos starrte sie weiter ihr Opfer an. „Schon wieder…“, murmelte sie resigniert und mit einem leichten Seufzen in der Stimme.

Alyssa sah schnell in die Mappe und überprüfte, ob sie vergessen hatte, jemanden abzuholen.

Aber dort stand kein weiterer Name für diese Ecke. So oft sie auch hinein sah, es änderte sich nichts an dem Fall.

Er war der einzige Todeskandidat für diesen Stadtteil. Alle anderen Leute, die sie heute abgeholt hatte, waren aus anderen Bezirken gewesen.

Der Mann war der Letzte für diesen Tag. Danach konnte sie wieder zurück in die Society und die Berichte schreiben.

Alyssa hustete kräftig und blickte zu dem Schornstein, der angefangen hatte, Qualm auszustoßen.

Der Rauch war pechschwarz und es stank, als würde jemand Abfälle verbrennen anstatt Holz.

„Oh Gott…was ist das nur?“, murmelte sie und drückte sich den Ärmel ihres Mantels an die Nase.

Angewidert verzog sie das Gesicht.

Sie schaute wieder durch das Fernglas und sah wie ein junger Mann das Geschäft betrat.

Er setzt sich auf den Stuhl und sie konnte sehen, wie der Barbier das Gesicht seines Kunden einschäumte und ein Rasiermesser zog.

Vorsichtig setzte er es an der Kehle an und zog einen Schnitt von der einen zur anderen Seite.

Erschrocken wich sie zurück, als der Kunde zusammen zuckte und sein Körper zu zucken begann, während ihm das Blut über die Brust lief und das Gesicht des Barbieres bespritzte.

„Der Kerl ist verrückt…“, murmelte Alyssa.

„Das wundert dich?“, fragte Undertaker hinter ihr, den sie inzwischen vollkommen vergessen hatte.

Alyssa schreckte zusammen und griff sich an die Brust.

Undertaker grinste breit. „Ich habe schon verrückteres gesehen.“

„Ich glaube, ich will ich nicht wissen, was es war, oder?“, fragte sie, „Was machst du hier?“

„Nachsehen ob du Hilfe brauchst.“

„Nein, ich denke nicht. Das scheint mir relativ einfach zu werden.“ Sie schaute wieder durch das Fernglas zu dem Mann, der einen Hebel betätigte und die Leiche des Mannes sank durch einen Schacht im Boden vom Stuhl. „Ich frage mich nur, was der Typ mit den Vermissten auf sich hat, deren Seelen nicht eingesammelt werden konnten.“

Sie seufzte und reichte Undertaker das Fernglas, damit er hindurch sehen konnte.

„Musst du die Vermisstenfälle aufklären?“, fragte er und schaute zu dem Mann.

„Ja, die Verwaltung erwartet, dass ich die Fälle kläre und wenn möglich die Seelen mit einsammle. Aber ich beobachte diesen Mann schon seit ein paar Stunden. Er tötet einen Mann nach dem anderen und lässt sie durch diesen Schacht verschwinden. Dann putzt er den Stuhl, sein Gesicht und dann geht es von vorne los.“

„Hast du einen anderen Shinigami gesehen?“

„Ja, vorhin war ein Kollege da und suchte nach seinem Opfer, das angeblich hier sterben sollte. Genau in diesem Geschäft, aber er konnte es nicht finden. Er hat sich sogar in das Haus geschlichen und kam wieder raus, aber ohne Erfolg. Sein Opfer war nicht da. Er sagte, er sei auch im Keller gewesen.“

„Das ist in der Tat merkwürdig.“

„Ich glaube, die in der Verwaltung halten uns für Spürhunde statt für Seelensammler“, sagte sie murrend und verschränkte die Arme. „Ich bin mir auch sicher, die Verwaltung macht das mit Absicht.“

„Wie kommst du darauf?“

„Ganz einfach: Manchmal glaube ich, dass einige über uns Bescheid wissen und auch dass es zwischen uns schon länger geht als die paar Wochen, die wir ihnen vorspielen. Aber weil sie uns nichts nachweisen können, brummen sie mir solche schweren Fälle als Anfänger auf!“

Undertaker gab ein nachdenkliches Brummen von sich und runzelte die Stirn. „Seltsam ist es schon“, sagte er langsam, „So einfach es doch sein sollte, so merkwürdig ist es. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verwaltung so etwas aus Trotz macht. Das kommt mir doch sehr unwahrscheinlich vor, Lys.“

„Ist es denn normal, dass man den Anfängern solche Arbeit gibt?“ Fragend sah Alyssa ihn an. „Ich kenne solche Aufträge bisher nur von dir und was du mir von deiner Anfangszeit berichtet hast, klang es nicht danach, als hättest du solche Jobs da schon gemacht. Seit ich die Ausbildung fertig habe, hat mir die Verwaltung nur Massenmörder, Serienkiller, Schläger, Trinker oder Prostituierte aufgehalst. Ich bin die meiste Zeit nur in den schlechten Teilen Londons unterwegs. Ich kenne Whitechapel besser als alles andere hier!“ Alyssa gestikulierte aufregt mit den Armen. „Du hast neulich sogar darauf bestanden, dass ich mich als Mann ausgebe, als ich in dem Stadtteil unterwegs war. Wie war dein Kommentar noch mal?“

Sie tat, als müsse sie überlegen. „Du willst nicht wissen, was dir dort blüht, wenn du Brüste hast.“

„Und du willst es wirklich nicht wissen“, sagte er und sein Gesicht war unergründlich. „Außerdem kannst du froh sein solche Aufträge zu bekommen. Andere bekommen nur alte Leute und können nur davon träumen.“

Sie seufzte.

Alyssa wusste, dass er Recht hatte, aber es machte sie schon stutzig, dass sie keine normalen Fälle bekam, wie viele andere ihrer Kollegen, die mit ihr die Ausbildung abgeschlossen hatten.

Murend sah sie wieder durch das Fernglas und beobachtete den Barbier weiter.

„Wer ist diese Frau?“, fragte sie und musterte die Dame mittleren Altern, die das Geschäft betrat.

Sie sah nicht aus, wie eine Kundin.

Alyssa schaute genauer hin. Sie sprach energisch auf den Barbier ein und betrachtete das Blut, das noch immer am Sessel und seiner Kleidung klebte.

Die Frau war keine gewöhnliche Frau. Sie gehörte wohl zu der Sorte, die rot anlief und dann laut herum schrie, wenn ihr etwas nicht in den Kram passte.

Der Barbier musste ganz schön unter ihren Pantoffel stehen, wenn er sich das gefallen ließ.

Dabei dachte Alyssa immer, dass die Männer über die Frauen bestimmten, aber bei diesen beiden, schien es genau umgekehrt zu sein.

Sie war froh, dass es mit Undertaker nicht so lief und sie vernünftig miteinander reden konnten.

Die Frau in dem Barbiergeschäft hatte sich weiter in Rage geredet und ihre Stimme war so laut, dass dumpfe Wortfetzen zu ihnen herüber auf das Dach kamen.

Alyssa war froh, dass sie nicht in dem Geschäft stand. Sicherlich war die Tonlage so hoch, dass sie gerade noch an der Grenze zum menschlichen Wahrnehmungsvermögen lag.

Sie warf einen Blick zu Undertaker herüber.

Sein Anzug saß wie immer ordentlich. Die Krawatte war zu einem mehrfachen Knoten gebunden, den sie nie hatte lernen können.

Er wusste immer genau, was er tat. Er gehörte einfach zu den Besten der Besten. Sogar zu den Allerbesten in der Abteilung. Es würde sie nicht wundern, wenn er eines Tages eine Legende sein würde.

Immerhin hatte er bei einem von den alten Meistern gelernt, der ihm dann alle Tricks beigebracht hatte.

Manchmal beschlich Alyssa das Gefühl, dass sie nie so sein würde wie er.

Undertaker hatte ihr alles beigebracht, was es zu wissen gab und einiges mehr.

Auch wenn sich ihr Verhältnis zu ihm seit Weihnachten verändert hatte und sie nicht mehr so angespannt war, wenn sie mit ihm alleine war, war ihr oft genug der Gedanke gekommen, dass sie es nicht schaffen würde.

Oft genug hatte sie das Handtuch werfen wollen und sie wusste, dass sie nie den Respekt bekommen würde, wie ihre Kollegen.

Man sah immer nur eine Frau in ihr und nicht die Arbeit, die sie tat, egal, wie sehr sie sich anstrengen würde.

Dabei war es das, was sie unbedingt hatte tun wollen.

Sie war aus dem kleinen Ort extra zum London Department gegangen, hatte sich in der Schule angestrengt und ihr Praktikum sogar in der Lebensbuchabteilung abgehalten.

Hätte es im London Department nicht geklappt, wäre sie in die Abteilung ihres Heimatortes gegangen oder in die nächst größer Stadt. Das wäre auch kein Problem gewesen, aber das Department von London war der absolute Hauptgewinn für sie.

Die Erfüllung ihrer Träume und dass sie ausgerechnet mit Undertaker zusammen war, machte es umso perfekter.

Wenn einige ihrer alten Schulkameraden sie so sehen könnten, würden sie so schnell nicht mehr lachen.

Doch es konnte sie niemand so sehen, aber so musste sie auch niemanden von den anderen sehen, wofür sie mehr als dankbar war.

Aber immer wieder merkte sie, dass es noch einige Zeit brauchen würde, bis man sie für voll nehmen würde.

Schon an ihrem ersten Tag der Ausbildung hatten ihre Klassenkameraden das gesamte Arsenal an Verarschen auf sie losgelassen.

Angefangen hatte es mit Frauenwitzen und merkwürdigen Spitznamen. Nachdem sie jetzt ihre Ausbildung beendet hatte, hatten ihre älteren Kollegen ebenfalls angefangen den gesamten Vorrat an Neulingsverarschen auf sie abgefeuert.

Inzwischen hatte sie geglaubt, dass es langsam ein Ende nehmen müsste, aber täglich fiel ihnen etwas Neues ein.

Sie konnte das Getuschel hinter ihrem Rücken hören, wenn sie etwas sagte und nicht wenige riefen sie „Dorfhuhn“ oder „dumme Dorfgans“.

Es war oft so demütigend die Papiere in der Verwaltung abzugeben oder ihre Sense zu holen. Inzwischen hatte sie es sich angewöhnt, ihre Scythe in ihrem Zimmer aufzubewahren und die Papiere nur ins Postfach zu legen, wenn morgens oder abends niemand mehr an der Rezeption saß.

Zum Glück wusste Undertaker nichts davon. Er hätte sicherlich einen Aufstand gemacht und das war das Letzte, was sie haben wollte.

Anscheinend hatten ihre Kollegen es auch sehr amüsierend gefunden sie in die Pampa zu schicken, wenn sie nachfragte, wo genau sie in London hin musste, was dazu führte, dass sie die Seelen nur mit Müh und Not rechtzeitig hatte abholen können.

Schnell hatte sie sich einen Stadtplan von London zugelegt, um pünktlich zu sein.

Das Letzte, was sie wollte, war eine Abmahnung des Chefs.

Aber am meisten machte ihr die neue Schülerin in der Buchhaltung zu schaffen. Dieses Mädchen war alles andere als unschuldig.

Sie hatte es faustdick hinter den Ohren und hatte inzwischen mehr als einmal mit ihrem Undertaker geflirtet.

Für eine Schülerin hatte sie viel zu viel Make-up aufgetragen und war viel zu freizügig gekleidet.

Oft genug hatte sie schon miterlebt, wie sie sich an die älteren Shinigamis angebiedert hatte und diese waren auf ihre Masche auch noch herein gefallen.

Diese Schülerin tat es doch nur, um an ihre eigenen Ziele zu kommen.

Alyssa nahm ihr nicht ab, dass sie noch nie mit einem Jungen oder einem Mann im Bett war, wie sie neulich groß in der Mensa ihren Freundinnen erzählt hatte.

Sie schüttelte geistesabwesend den Kopf darüber.

„Worüber denkst du nach?“, fragte Undertaker plötzlich.

„Über nichts besonders“, antwortete sie und rieb sich über die Augen. „Ich dachte nur grad an unsere Abteilung und die neuen Schüler.“

„Denkst du da an jemand bestimmten?“

Alyssa seufzte. „Um ehrlich zu sein, ja.“

„An wen denn?“

„An die eine neue aus der Buchhaltung?“

„Du meinst die Kleine mit den dunklen, kurzen Haaren? Die immer so eine schrille hat?“

„Genau und die ständig deinen Namen verschandelt, indem sie Undylein trällert, dass einem das Trommelfell fast zerreißt.“

Undertaker lachte. „Wie war ihr Name noch gleich? Irgendwas mit Monte, oder?“

„Carry Montrose“, korrigierte Alyssa und schauderte bloß beim Gedanken an diese Schülerin.

Sie hoffte innerlich, dass sie nie die Prüfung bestehen würde oder versetzt werden würde. Denn sie hatte absolut keine Lust mit ihr um Undertaker zu konkurrieren.

Alyssa war sich sicher, dass sie es schaffen würde ihn zu verführen. Was hatte sie schon für Chancen?

Sie war nicht so groß wie sie und hatte auch keine ellenlangen Beine. Sie konnte auch nicht mit so einer schmalen Hüfte mithalten oder einem knappen Rock.

Sie musste eben darauf bedacht sein, dass sie mit der Kleidung und ihrem Aussehen ihre Arbeit im Außendienst verrichten konnte. Da hatte sie nicht wirklich die Möglichkeit auf ein gutes Aussehen zu achten.

Außerdem hatte sie viel weniger Oberweite als diese Carry.

„Machst du dir etwa Sorgen darüber, dass ich was mit ihr anfangen könnte?“

Alyssa grummelte nur und sah zu dem Fenster herüber, wo sie ihr Opfer beobachten konnte.

Adrian lachte. „Ich sage zwar oft genug, du hast meine Prinzipien über den Haufen geworfen, aber das heißt nicht, dass ich mit jeder Schülerin ins Bett gehe. Du bist da die einzige Ausnahme.“

Alyssa spürte seine warmen Hände an ihrer Hüfte und wie er ihr einen Kuss auf die Halsbeuge hauchte.

„Mach dir da echt mal keine Gedanken. Ich habe dich und mehr will ich nicht.“

Sie kicherte leise.

Manchmal erkannte sie ihn nicht wieder. Seitdem sie zusammen waren, hatte er sich ihr gegenüber verändert.

Es schien ihr, als würde er nur anhand ihrer Körpersprache lesen können, was in ihrem Kopf herum ging.

„Ich glaube auch nicht, dass du mir fremd gehst.“

„Aber?“

„Aber hast du mal gesehen, wie sie dich anschaut? Wenn das nicht aussagt: Er gehört mir und ich schlafe mich durch ihn hoch und bestehe die Prüfung, dann fresse ich einen Besen mit Stiel!“

„Ja, ich habe es gesehen und es ignoriert, falls es dir nicht auffällt.“

„Was sie aber nicht davon abzuhalten scheint, es weiter zu versuchen. Für sie bin ich ein Grund, aber kein Hindernis.“

„Aber streng genommen bist du auch ihre Vorgesetzte. Sie ist Schülerin, mehr nicht.“

Alyssa brummte unverständlich und wandte sich wieder der Akte zu. Sie wollte sich nicht länger als nötig mit dieser Schülerin befassen.

„Ich muss gleich los und den Mann abholen.“

„Ich habe mir die Akte mal angesehen“, sagte er und zog die Stirn nachdenklich kraus. „Ich frage mich auch, was das zu bedeuten hat. Was hat ein Barbier mit verschwundenen Seelen zu tun? Er ist mit absoluter Sicherheit kein Dämon. Das wurde schon überprüft.“

„Ah gut, dann steh ich nicht alleine auf dem Schlauch.“

„Ich gebe dir schon Recht, dass es ein komplizierter Fall ist. Aber ich denke nicht, dass die Verwaltung dir den Kopf abreißt, wenn du es nicht schaffst. So wie ich das sehe, ist der Fall schon durch viele Hände gewandert.“

„Kann ich nicht einfach sagen, dass ich nichts rausfinden konnte und ihn weiter reichen?“

Undertaker sah sie ungläubig an. „Hast du bei mir nichts gelernt, Alyssa?“

„Doch, aber bei sowas vergeht es einem!“

„Versuch es wenigstens. Tu zumindest so, als würdest du recherchieren.“

Sie nickte nur stumm und sah nach unten zu den Straßen.

Sie war durch die vielen Einsätze schon gewohnt, dass es alles andere als ruhig in den kleine Gassen und Hinterhöfen war.

Trotz der Feierabendstunde waren noch Karren und Kutschen unterwegs. Die Menschen drängten sich auf den Straßen.

Es wurde laut geredet, gestritten und geflucht, aber auch gelacht und gesungen.

In der Ferne hörte sie einen Leierkasten und unter ihnen hatte sich ein Gaukler mit seinen Jonglierbällen ausgebreitet.

Um sich herum hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet.

Ein kleiner Affe tanzte um ihn herum, während ein paar kleine Straßenjungen versuchten ihm in den Schwanz zu kneifen.

Ein paar Mädchen tanzten herum und drehten sich im Kreis, während sie laut kicherten. Ihre Kleider waren ebenso schmutzig wie die der Jungen.

Die Straße herunter waren zwei Kutschen ineinander verkeilt.

Die Pferde wieherten lautstark und die Kutscher verbrachten die Zeit damit, sich gegenseitig anzuschreien, die Schuld zuzuschieben und wüste Beschimpfungen auszustoßen.

Es gab auch ein paar belustige Zuschauer, die aus den Fenstern schauten und sich um die Fuhrwerke versammelt hatten, nur um den Spektakel beizuwohnen.

London war eine ganz andere Stadt als die Shinigami Welt und das Department.

Es war dort viel ruhiger und alles lief friedlicher ab.

Der Geruch war auch um einiges besser.

Alyssa konnte noch immer kaum fassen, wie blind die Menschen waren und sie auf den Dächern nie wahrnahmen, obwohl sie so offensichtlich dort standen.

„Ich muss jetzt los“, sagte sie.

„Brauchst du Hilfe?“

„Nein, ich schaffe das schon.“

„Gut, dann warte ich hier auf dich.

Alyssa nickte und sprang vom Dach herunter.

Sie landete lautlos in einer dunklen Gasse und ging dann in die Menschenmasse hinein.

Obwohl sie eine Sense bei sich trug, sah ihr niemand nach oder blieb stehen, um sie aufzuhalten.

Der Nachtwächter zündete die Gaslaternen an und das Licht warf einen schwachen Lichtkreis in die Dunkelheit.

Es wurde bald wieder Winter und der Tag wurde immer kürzer.

Alyssa konnte kaum glauben, dass es fast ein Jahr her war, dass sie schon mit Adrian zusammen war.

Sie quetschte sich durch das kleine Tor und wartete an einer Ecke bis ihr Opfer an ihr vorbei gegangen war.

Alyssa wartete ein paar Sekunden und folgte dann dem Mann, der zusammen mit der Frau auf die andere Seite des Hauses gegangen war.

Sie konnte sehen, wie die beiden eine Kellertür öffneten und hinein gingen.

Schnell folgte sie ihnen im sicheren Abstand und folgte ihnen durch die Abwasserläufe der Stadt.

Die Gänge waren sehr schmal und sehr alt.

Ein paar Ratten flüchteten an ihr vorbei in die entgegengesetzte Richtung und ein Schauer lief ihr über den Rücken.

In diesem Moment wünschte sie sich, dass Undertaker doch da war und sie durch den schleimigen und stinkenden Gang führen konnte.

Vereinzelt sag sie kleine Lichtstreifen durch ein Eisengitter durchscheinen, was ihr ein wenig Licht spendete.

Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Es war schwer mit ihrem Opfer mitzuhalten, wenn sie zeitgleich aufpassen musste nicht auf eine Ratte oder einen Kothaufen zu treten.

Nach diesem Auftrag würde sie ein Bad brauchen.

Angewidert schupste sie eine besonders dick aussehende Ratte mit der Fußspitze in das Kanalwasser.

Angewidert gab sie ein Geräusch von sich und verzog das Gesicht.

Vorsichtig tastete sie sich an der Wand entlang und war froh die Handschuhe tragen zu müssen. So blieb der feuchte schimmlige und glitschige Schleim nur an den Handschuhen. Sie würde ihre ganze Kleidung danach kräftig schrubben müssen und auch den Stab ihrer Sense würde sie sauber machen müssen nach diesem Auftrag.

Der Geruch würde sicherlich nicht so schnell verschwinden.

Alyssa hört die entfernte Stimme ihres Opfers und der Frau, die bei ihm war.

Langsam schlich sie weiter und stolperte über den unebenen Boden.

Sie konnte einen Lichtschein ausmachen und drückte sich an der Wand entlang.

Die Stimme der Frau kam näher.

Sie durfte sich nicht erwischen lassen. Immerhin stand die Dame nicht auf ihrer Liste.

Das Geräusch von näher kommenden Schritten wurde lauter. Nur wenige Sekunden später ging die Frau zurück.

Alyssa drückte sich in den Schatten und hörte für einen Moment auf zu atmen.

Sie sah der Frau nach.

Erleichtert stieß sie den Atem aus. Sofort kam der Geruch von Fäkalien in ihre Nase und Alyssa bereute es, das Atmen wieder angefangen zu haben.

„Oh Gott….“, murmelte sie, „Mir wird schlecht….“

Langsam ging sie den Gang entlang. Der Lichtstreifen wurde heller.

Es dauerte etwas, bis sich ihre Augen an den Wechsel von Dunkelheit zu Licht gewöhnt hatten.

Als sie die Umrisse in den Raum klarer erkennen konnte, wäre sie am liebsten wieder rückwärts raus gegangen und zu Undertaker gerannt.

Was sie hier sah, verschlug selbst ihm die Sprache.

Das konnte es nicht geben und sie konnte auch nur schwer glauben, dass es Wirklichkeit war.

„Was geht hier vor?“, murmelte sie und presste eine Hand vor dem Mund, als würde es ihr helfen den Würgereiz zu unterdrücken, der in ihr aufstieg. „Das ist ja widerlich!“

Alyssa schaute sich weiter in dem Raum um. „Das erklärt zumindest die nicht vorhandenen Körper zum Seelen einsammeln…“

Angespannt wartete sie.

Jeden Augenblick musste ihr Opfer sterben. Abe wie?

Sie sah keinen wirklichen Grund, weshalb er sterben sollte, außer an Herzinfarkt.

Der Mann sah jedoch nicht so aus, als würde er gleich an Altersschwäche sterben.

Eine Hand legte sich auf ihren Mund und Alyssa versuchte sich schnell zu befreien. Ihr Herz schlug schnell und ihr Schrei wurde durch die Hand erstickt.

Die Person wirbelte sie herum.

Es war Undertaker.

Er legte einen Finger auf die Lippen und deutete ihr, dass sie leise sein sollte.

Langsam ließ er sie los.

„Was soll der Unsinn?“, fragte sie mit wütender, leiser Stimme. Ihr Puls hatte sich beschleunigt.

„Ich will dir nur helfen“, antwortete er.

„Indem du mich erschreckst, dass mein Herz stehen bleibt?“

„Ich wollte dich nur warnen.“

„Wovor?“, fragte Alyssa und noch ehe Undertaker antworten konnte, wurde sie von ihm in einen kleine Nische des Kanals gezerrt.

Er legte ihr wieder eine Hand auf den Mund. Diesmal sanfter und sein anderer Arm lag um ihre Taille, als würde er sie vor etwas beschützen wollen.

Vom Gang kam ein Geräusch und es folgte das Platschen von Wasser.

Fragend sah sie zu Adrian, der noch immer eine Hand auf ihrem Mund hatte und angestrengt lauschte.

„Diese verdammten Raten!“, rief eine Stimme und im nächsten Moment hörte sie, wie eine laut aufquiekte.

Aus dem Augenwinkel sah sie den Schein einer Fackel und wie dieser sich immer mehr auf den Tunnel zubewegte.

„Sei still“, flüsterte Undertaker und zog sich mit ihr weiter in den Schatten zurück. „Wir müssen uns ganz leise verhalten. Alle Gitter und Türen, die in den Untergrund führen sind verschlossen. Das hier ist grade unser einziger Weg zurück.“

An seiner Stimme konnte sie hören, dass er sich Sorgen machte. Auch, wenn Undertaker es nie zugeben würde, konnte sie seine Angst deutlich spüren.

Wer war da in den Gängen, dass er sich solche Sorgen machte?

Waren es Dämonen?

Bei der Vorstellung, dass es Letzteres sein könnte, rann ihr kalter Schweiß über den Rücken. Ihr Herz schlug schneller.

„Wer ist das?“, flüsterte sie gegen seine Hand. Alyssa spürte, wie ihre Brust schmerzte vom schnellen Schlagen ihres Herzens. Ihre Atmung ging schneller. „Können wir nicht die Gitter aufbrechen?“

„Was denkst du, was das für einen Lärm macht?“, antwortet er leise. „Es würde die Gruppe nur noch mehr auf uns hetzen und jetzt sei bitte leise!“

Alyssa nickte und lauschte angespannt den näher kommenden Schritten.

„Die Alte war ja total durchgeknallt!“, sagte eine weitere männliche Stimme. Es war eine andere Stimme als jene, die vor wenigen Augenblicken gesprochen hatte. Sie klang wesentlich jünger. „Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, wie hier unten…“

Der Mann wurde durch einen zischenden Laut unterbrochen. „Sei still, sonst kann der Kerl uns hören!“

Im Schein der Fackel sah sie, wie zwei Männer in Polizeiuniform von London vorbei gingen.

Undertaker drückte sie in den Schatten und beugte sich ein wenig schützend über sie, damit sie nicht entdeckt wurde.

Alyssa konnte sehen, wie beide Richtung Kellerraum gingen.

Sobald beide vorbei gegangen waren, ließ er sie los.

„Was geht hier vor?“, fragte sie und spähte um die Ecke.

Die beiden Körper der Polizisten verdeckten ihr die Sicht auf ihr Opfer.

„Pass auf, dass du nicht gesehen wirst!“, mahnte Adrian.

„Wieso?“

„Weil sie grade jeden töten, der mit der Sache in Verbindung steht und im Moment wirken wir zwei hier unten nicht gerade wie unschuldige Opfer. Wenn du verstehst, was ich meine.“

Alyssa nickte.

Er hatte recht. Mit den beiden Sensen sahen sie wirklich eher aus wie Mörder. Den Menschen zu erklären, dass sie Shinigami seien, würde sie nur ins Irrenhaus bringen.

„Du meinst, sie haben gerade die Frau getötet?“

Adrian nickte. „Ja, ihr Name war Nelly Lovett.“

„Hast du sie abgeholt?“

Wieder nickte er.

„Was hat die Verwaltung vor, dass die uns so einen Auftrag gibt?“

„Ich weiß es nicht, aber du musst vorsichtig sein.“

„Haben Sie die Frau getötet?“

„Ja, ich hab sie dann abgeholt.“

„Wie bist du dann vor ihnen hier unten gewesen?“

„Sie haben länger gebraucht, um auf die Spur zu kommen als ich. Es sind eben bloß Menschen.“

„Bist du deshalb hier unten, nur um mir zu helfen?“

„Das ist nicht der Punkt. Du hast so eine Anziehungskraft für Gefahren.“

„Ach was!“ Alyssa machte eine wegwerfende Handbewegung. „Du hast mir alles beigebracht und ich werde schon nicht wie ein Clown auffallen!“

„Du bist ein Tollpatsch! Du fällst grundsätzlich auf!“

„Das stimmt doch gar nicht!“

Ein lauter Knall riss sie aus ihrem Gespräch und ihr setzte für einige Sekunden das Herz aus.

Undertaker zog sie hinter sich und umklammerte seine Death Scythe.

„Hei, lässt du mich meinen Auftrag durchführen?“, fragte sie empört und konnte aber das Zittern in ihrer Hand nicht unter Kontrolle bringen.

„Das wird mir für dich zu gefährlich. Ich mache das!“

„Aber es ist mein Auftrag!“

Alyssa hörte die Stimmen der Männer laut und deutlich.

„Endlich haben wir ihn.“ Der Mann lachte. „Echt widerwärtig, was die hier getrieben haben! Haben doch tatsächlich Menschen zu Pasteten verarbeitet! Ekelhaft!“

„Dafür schmoren ihre Seelen auch in der Hölle!“, gab der andere zurück.

„Was machen wir mit ihren Leichen?“

„Wir holen den Leichenbestatter und dann kommen Sie unter die Erde.“

„Sollten wir nicht unseren Boss holen?“

„Den Chef?“, rief der andere entsetzt. „Dem wird sich der Magen umdrehen bei diesem Anblick und uns einen Kopf kürzer machen! Außerdem hätte das Gericht auch kein anderes Urteil für die beiden gehabt als den Tod! Was sollen wir da jetzt noch unserem Chef Arbeit machen?“

Alyssa gab ein angewidertes Geräusch von sich.

Sie hatte schon die Leichenteile gesehen und die menschlichen Überreste.

Es war wirklich widerwärtig gewesen.

Sie mochte sich nicht vorstellen, wie viele Menschen in dem großen Fleischwolf waren, wo das Fleisch zermahlen wurde.

Allein die Vorstellung, dass die Menschen ihre Pasteten liebten und genüsslich eine nach der anderen aßen, trieb ihr die Galle hoch.

Vielleicht war es keine schlechte Idee, wenn Adrian die Seele einsammelte, aber dann würde die Verwaltung nur einen Aufstand machen und sie für unfähig erklären.

Alyssa schob diesen Gedanken beiseite und drängte sich an ihn vorbei.

„Was soll das?“, fragte er wütend. „Geh wieder hinter mich!“

„Das ist mein Auftrag! Ich muss die Seele abholen und dann am besten die anderen auch!“

„Aus Knochen kannst du keine Seele abholen und aus diesem Fleischbrei auch nicht!“

„Das weiß ich, aber diesen Barber muss ich abholen!“

Undertaker wirkte, als würde er sich selbst gleich übergeben müssen. „Das kann ich auch tun! Du bist ganz grün um die Nase!“

„Du nicht, oder was?“

„Ich hab schon schlimmeres als das gesehen.“

Skeptisch sah Alyssa ihn an.

„Na gut…das ist mit Abstand das schlimmste!“

„Aber die Seelen der anderen können doch nicht weg sein, oder?“

„Ich fürchte schon. Da wir sie nicht mehr abholen können, werden sie zu Geistern und das ist eine andere Abteilung von uns, die sich darum kümmert. Das einzig Positive ist, dass sie kein Dämon zum Opfer gefallen sind.“

Sie seufzte. „Na gut, aber dann lass mich das trotzdem erledigen!“

„Du musst mir versprechen, dass du vorsichtig bist! Diese Menschen schießen auf alles, was verdächtig aussieht!“

„Natürlich! Ich bin ja schon froh, dass ich nicht in dieser Fleischwolfpastetenmatschepampe rumwühlen muss!“

„Nein, sei froh. Aber immerhin kannst du der Verwaltung sagen, wo die Seelen sind und die leiten es dann an die richtige Abteilung weiter.“

„Wer ist da?“, rief plötzlich eine Stimme und ein weiterer Schuss krachte durch die Kanalisation.

Die Kugel krachte am Mauerwerk entlang und Putz bröckelte ab.

Alyssa riss die Augen auf und machte einen Satz zu Undertaker.

Er fluchte und drückte sie wieder hinter sich. Vorsichtig spähte er um die Ecke.

Wieder ein Schuss und er zog gerade noch rechtzeitig den Kopf zurück, um nicht getroffen zu werden.

„Kommt raus!“, rief der Polizist. „Wir wissen, dass ihr dort seid!“

„Was machen wir jetzt?“, fragte Alyssa ängstlich und klammerte sich an Adrians Jackenärmel.

„Ich überlege.“

„Tut mir leid…Ich war wohl zu laut“, nuschelte sie.

Überrascht sah er sie an und strich ihr liebevoll über den Kopf. „Ich bin auch mit dran schuld. Aber entschuldigen kannst du dich, wenn sie mich erwischt haben.“

„Wie kommen wir zum Portal auf dem Dach?“

„So bestimmt nicht“, antwortete er, „Außerdem muss die Seele eingesammelt werden. Der Papierkram und der Anpfiff der Verwaltung, wenn wir ohne zurückkommen, wird schlimmer sein als jeder Schuss. Es gibt nur einen Weg.“

„Der wäre?“

Undertaker antwortete nicht, sondern sah auf den Boden.

Sie folgte seinem Blick. „Oh nein! Auf gar keinen Fall!“, protestierte sie, „Ich steige da nicht rein!“

„Willst du lieber erschossen werden?“

„Nein.“

„Dann bleibt uns keine Wahl!“

Alyssa verzog angewidert das Gesicht, ließ sich aber von Undertaker helfen, leise in das hüfttiefe Kanalwasser zu steigen.

Sobald sie darin stand, folgte er ihr.

„Tief Luft holen. Halte dich am besten an meiner Hüfte fest. Ich versuche uns an die Kerle vorbei zu bringen, so dass wir zur Leiche kommen.“

Sie nickte widerwillig und holte tief Luft.

Langsam ließ sie sich in das warme, stinkende Wasser gleiten und kniff die Augen fest zusammen.

Das war der Tiefpunkt des Tages.

Nach diesem Auftrag würde sie ein Bad in Essig brauchen, um den Gestank wieder los zu werden.

Sie konnte eine Ratte an ihrem Bein spüren und zuckte zusammen. Alyssa hatte Mühe nicht den Mund vor Schreck zu öffnen und den Geschmack von Kanalwasser kennen zu lernen.

Wenn man ihr gesagt hätte, dass sie jemals so einen Auftrag ausführen würde, hätte sie gelacht und demjenigen nicht geglaubt.

Niemals in ihrem Leben hatte sie gedacht, dass sie so tief sinken würde.

Ihre Arme schlangen sich um Undertakers Hüfte und klammerten sich daran fest.

Vorsichtig öffnete sie die Augen und sah über sich die Reflektion der Fackel, die einer der Polizisten hielt.

Durch das schmutzige Wasser konnte sie nur grob die Konturen erkennen.

Vor ihren Augen schwamm ein Stück Tuch vorbei oder das, was davon übrig war. Es hatte braune Rückstände im Stoff und Alyssa verdrängte schnell den Gedanken, wofür es verwendet worden war.

Langsam bezweifelte sie, ob es eine gute Idee war, in den Außendienst zu gehen. Vielleicht hätte sie doch in die Lebensbuchabteilung gehen sollen.

Ob es zu spät dafür war, zu beten, versetzt zu werden?

Sie wollte sich nicht vorstellen, was noch an ihrem Bein entlang schwamm außer Ratten.

Alyssa klammerte sich weiter an Adrian, der sich vorsichtig zu ihrem Opfer brachte.

Ein verfaulter Fuß schwamm an ihr vorbei.

Was entsorgten die Menschen alles in der Kanalisation?

Wie weit war es noch bis zu ihrem Opfer?

Ihr Magen rebellierte gewaltig und sie wusste nicht, wie lange sie das noch aushielt ohne sich zu übergeben.

Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern.

Plötzlich spürte sie seine Hände und wie sie ihre langsam von seiner Hüfte lösten.

Dann war sein Körper aus dem Wasser verschwunden.

Nur einen Sekundenbruchteil später zog er sie am Handgelenk aus dem Wasser.

Alyssa atmete tief durch und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht.

Sie konnte den Geruch es Wassers an sich riechen und unweigerlich musste sie würgen.

„Das war das ekligste überhaupt in meinem Leben!“, sagte sie.

„Nicht nur für dich!“, sagte Undertaker, „Sammel schnell die Seele ein, dann gehen wir zurück.“

„Ich brauch eine Dusche. Nein zwei oder drei sogar!“

„Wenn ich dir sage, dass du da wohl halbverdaute Brotreste im Haar hast, kotzt du dann oder erhöhst du die Anzahl deiner Duschen?“

„Beides gleich…“, sie presste eine Hand auf den Mund und unterdrückte den sauren und bitteren Geschmack ihrer Galle. „Könnten wir bitte der Verwaltung schreiben, dass man uns Ersatzuniformen und Unterwäsche schickt? Ich kann in diesen Kleidern nicht zurückgehen. Vorher kotz ich mir die Seele aus dem Leib.“

Undertaker gab ein angeekeltes Geräusch von sich. „Dann beeilen wir uns. Bevor auch noch die Polizei merkt, dass wir nicht mehr in der Ecke stehen.“

Vorsichtig ging er zum Ausgang und spähte in den Gang.

„Sie suchen gerade die Nische ab, wo wir bis eben waren.“ Er sah wieder zu Alyssa. „Beeil dich, dann können wir uns an ihnen vorbei schleichen und zurück.“

„Ich steige nicht noch mal in die Brühe!“ Alyssa richtete sich auf und nahm den durch das Wasser glitschigen Griff in die Hände.

„Wenn die nicht vorher gehen und zurückkommen bleibt uns keine Wahl!“

Alyssa rümpfte die Nase und ließ die Klinge ihrer Sense auf den leblosen Körper des Mannes am Boden nieder sausen.

Das Hemd war von Blut getränkt und es war deutlich zu sehen, dass einer der Polizisten auf ihn geschossen hatte.

Als die Klinge den Körper berührte, stiegen die Cinematic Records aufs, die sein Leben beinhalteten.

Alyssa besah sich die Aufzeichnungen und leierte dabei mit monotoner Stimme die Todesdaten des Mannes herunter.

Die Filmstränge waren faszinierend anzusehen. Sein ganzes Leben war darin zu erkennen und auch die vielen Morde an den seinen Kunden.

Sie konnte einen Krieg erkennen, in dem er gekämpft hatte und in dem er die Männer als Chirurg versorgt hatte.

Als er zurück gekommen war, hatten ihn immer wieder die Gesichter der vielen Toten verfolgt, die gefallen war.

War das der Grund, wieso er gemordet hatte?

War er vielleicht gar nicht böse gewesen, sondern einfach nur verrückt geworden durch den Krieg?

Alyssa schüttelte den Kopf. Egal, was er gewesen war, es war vorbei.

Er war tot und er konnte weder sich noch anderen mehr Schmerzen zufügen.

Sie wandte den Blick ab.

Der Papierkram für diese Arbeit würd die reinste Hölle werden.

Carry dürfte sie auf keinen Fall so erblicken oder erfahren, was passiert war. Andernfalls würde sie es sich für den Rest ihres Lebens irgendeinen neuen Spitznamen gefallen lassen müssen.

„Ich bin fertig“, sagte sie, „Lass uns bitte schnell irgendwo ein Bad nehmen und dann zurück in die Society, ja?“

Sie hielt ihre Hand auf den Bauch und ließ die Sense mit einem lauten Klirren fallen. Alyssa presste die Lippen zusammen und unterdrückte ein Würgen, was kläglich scheiterte.

Schnell rannte sie in eine Ecke des Raumes und ihr Magen gab seinen gesamten Inhalt von sich.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Undertaker besorgt, als sie ein weiteres Würgen von sich gab.

„Jetzt ist es amtlich…“, murmelte sie und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund, „Das ist und wird der schlimmste Auftrag in meinem Leben bleiben!“

Ein weiteres Würgen folgte.

„Wie sind die an uns vorbei gekommen?“, rief einer der Männer und Alyssa hörte ihre Schritte, wie sie auf sie zukamen.

„Wir müssen hier weg, Lyss!“

„Ich weiß!“, sagte sie und wischte sich erneut mit dem Ärmel über den Mund. Ihre Sachen würde sie nach diesem Auftrag entsorgen müssen. Keine Wäsche der Welt würde das je wieder sauber und Geruchsfrei kriegen.

Sie griff nach ihrer Death Scythe und sah sich nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit um.

„Wie kommen wir hier raus?“, fragte sie und spähte um die Mauer.

Die Polizisten kamen direkt auf sie zu.

Alyssa sah zu Undertaker, der an einer der Wände stand und mit der Hand daran entlang tastete. Er hatte seine Handschuhe ausgezogen.

Sie zischte ihm zu. „Wir haben keine Zeit die Architektur zu bewundern! Wir müssen hier raus!“

Ein Schuss krachte.

„Die schießen mal wieder auf uns!“, sagte sie mit panischer Stimme.

„Ich weiß. Ich suche auch grade nach einer Möglichkeit, wie wir hier raus kommen!“

„Wie denn? Wir können nicht durch Wände gehen!“

„Kommt raus! Wir wissen, dass ihr da drin seid!“, rief der Polizist und ein weiterer Schuss krachte an der Mauer entlang.

„Ich hab eine Idee und bete darum, dass es funktioniert“, sagte Undertaker und umklammerte seine Sense.

„Warum?“

„Weil wir ansonsten erledigt sind.“ Er holte mit der Klinge Schwung und schlug gegen die Mauer.

Alyssa hielt sich die Ohren zu und wandte sich etwas ab, als das Mauerwerk zusammenbrach.

„Was wird das?“, fragte sie verwirrt und trag an Undertakers Seite. „Wo kommt dieser Durchgang her?“

„Ich hab gefühlt, ob ich einen Luftzug spüren kann. Es gibt mehrere Unterirdische Wege und früher gab es auch Katakomben, die zu den Kirchen führte. Viele sind inzwischen zugemauert und ich habe eben einen kleinen Zug gespürt. Scheinbar hatte ich recht.“

Alyssa machte große Augen, als würde ihr ein Licht aufgehen. „Verstehe. Dann lass uns schnell abhauen. Ich glaube, der Lärm lockt die zwei noch mehr an.“

Sie stiegen über das Geröll, während der feine Staub ihnen die Sicht erschwerte.

„Weißt du, wo es lang geht?“, fragte Alyssa und ein Stein rollte unter ihren Füßen weg. Sie griff nach Adrians Arm und hielt sich daran fest.

„Ich kann es nur vermuten“, gab er zu und ging mit ihr in den Tunnel. „Sei vorsichtig. Der Boden ist uneben.“

Alyssa nickte und watete mit ihm durch das Kanalwasser.

Es war dunkler und sie konnte nur grobe Umrisse erkennen.

Die Decke war wesentlich höher und der Stein unebener, wie sie erkennen konnte.

Sie hörte eine Ratte durchs Wasser laufen und wie sie laut fiepte.

Undertaker hatte ihre Hand genommen und zog sie zielsicher vorwärts.

„Wie viel Vorsprung bringt uns das?“, fragte sie und lief mit ihm schnell weiter.

„Nicht viel, vermute ich.“

„Was ist das für ein Geruch? Sind das die Katakomben oder die Grube der stinkende Brühe?“ Sie hielt sich angewidert die Nase zu. Es roch schlimmer als das Kanalwasser durch das sie geschwommen waren. „Da bekommt man ja richtig Lust weiter im Außendienst zu bleiben.“

„Willst du etwa aufhören?“

„Nach so einem Auftrag frage ich mich nur, ob sich die Ausbildung gelohnt hat. So viel Ärger mit den Menschen für eine Seele.“

„Apropos Ärger…“, murmelte Undertaker und sah zum Eingang zurück, durch den schwaches Licht fiel. „Komisch, dass wir noch keine haben.“

„Was meinst du?“

„Die Polizisten müssten uns schon längst gefolgt sein, aber ich kann sie nicht hören.“

Es stimmte. Jetzt, wo er es sagte, fiel ihr auch auf, dass sie keine Stimmen, Schritte oder Schüsse mehr von ihnen gehört hatte.

Alyssa konnte sich auch nicht vorstellen, dass sie so schnell aufgeben.

Ihr Herz schlug schnell.

Wo waren die Männer?

Kein Mensch konnte sich so leise bewegen.

„Vielleicht trauen sie sich nicht?“, schlug sie hoffnungsvoll vor.

„Vielleicht“, antwortete Adrian und dreht sich wieder um. „Lass uns weiter gehen.“

Seine Stimme klang angespannt und besorgt zugleich.

Alyssa wandte dem Tunneleingang ebenfalls den Rücken zu und lief schnell an Undertakers Seite.

Sie fühlte sich zwar noch immer einem Angriff schutzlos ausgeliefert, aber neben Adrian fühlte sie sich doch sicherer.

Mit schnellen Schritten führte Undertaker sie durch die Tunnel.

Es war stockfinster und nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie auch grobe Umrisse erkennen.

Es lagen unzählige menschliche Knochen an den Wänden.

Aus einem Schädel sahen sie rote Augen an und eine Ratte sprang aus den leeren Augenhöhlen heraus. Sie kletterte über den Schädel nach oben zu einem neuen Skelett.

Die Krallen kratzten über die Knochen und verursachten ein unangenehmes Geräusch.

Alyssa nahm seine Hand und er drückte sie fester.

Es gab ihr ein beruhigendes und sicheres Gefühl.

Der ganze Tunnel machte ihr Angst.

Was wäre, wenn sie sich verirrten und nicht mehr heraus fanden?

„Mach dir keine Sorgen“, sagte Adrian. „Ich war schon mal hier und hatte ein paar Aufträge. Ich kenne noch den ungefähren Weg. Es dauert nicht mehr lange und dann kommen wir in einem Mausoleum auf einem Friedhof heraus.“

Alyssa nickte und prallte im nächsten Moment gegen Undertaker.

„Still!“, zischte er und lauschte.

Angespannt spitze sie die Ohren und lauschte ebenfalls.

Sie hörte die Schritte und das Fiepen der Ratten, das leise Plätschern von Wassertropfen und Schritte, die durch das Wasser gingen.

„Die Polizisten!“, sagte sie schnell.

„Los! Lauf!“ Undertaker rannte los und Alyssa folgte ihm.

Nur wenige Sekunden später hörte sie die Schritte der Polzisten deutlich hinter sich und wie sie sie verfolgten.

„Wie haben die uns gefunden?“, fragte sie.

„Sie müssen einen andere Eingang genutzt haben!“, rief er ihr zu, „Beeil dich!“

Alyssa keuchte und sah hinter sich.

Ein Schuss krachte und der Laut hallte in dem Gewölbe wieder.

Sie duckte sich und hörte Knochen splittern.

Undertaker griff nach ihrem Handgelenk und zog sie um eine Ecke, während ein weiterer Schuss sie nur knapp verfehlte.

Sie rannten eine unebene Steintreppe hoch und die Schritte der Polzisten platschten durch das Wasser.

Adrian stemmte sich gegen eine Marmorplatte und schob sie zur Seite.

„Beeil dich!“, flehte Alyssa und machte sich bereit zur Not ihre Sense einsetzen zu müssen.

Er keuchte vor Anstrengung auf und sie hörte das Scharren von Stein, als sich die Platte bewegte.

„Bleiben Sie sofort stehen! Sie können nicht entkommen!“, rief einer der Männer.

„Komm schnell!“ Undertaker zog sie die restlichen Treppenstufen hoch und raus an die frische Luft.

Alyssa stemmte sich mit ihm gegen die Platte und schob sie zurück an den Platz.

Sie keuchte vor Anstrengung auf und hörte das fluchen der Männer.

Ihr Herz schlug kräftig gegen ihre Brust und sie hatte Mühe zu atmen.

Sie lehnte sich gegen die Platte.

„Das war knapp…“, keuchte sie.

Undertaker nickte stumm und keuchte ebenfalls. „Wir müssen nur weiter!“

„Was? Aber wir haben sie doch abgehängt!“

„Sie könnten die Platte auch zur Seite schieben. Also komm! Wir müssen hier weg und uns in Sicherheit bringen! Noch haben Sie unsere Gesichter nicht gesehen.“

Er nahm ihre Hand und zog sie weiter.

Sie liefen über den unebenen und matschigen Boden des Friedhofes.

Überall standen Grabsteine und die Glocke der Kapelle läutete.

Die Luft war erfrischend angenehm und ein feiner Nieselregen fiel herab, aus dem bald ein Londoner Regen wurde, der schmutzig war, bevor er den Boden erreichte und der Stadt das zurückgab, was aus den Schornsteinen aufgestiegen war.

Die Wassertropfen fühlten sich nach dem schmutzigen Abwasser erfrischend an, dennoch würde sie zuerst ein Bad nehmen müssen.

Alyssa roch die modrige Graberde und sah einige Kerzen vor den Grabsteinen. Sie wirkten wie kleine Irrlichter in dem dämmrigen Abendlicht.

Einige Kreuze waren abgebrochen oder verwittert über die Zeit.

Wie alt war der Friedhof über den sie liefen?

Undertaker sprang über einen kleinen Stein und sie machte es ihm nach.

Vorsichtig warf sie einen Blick zurück und konnte erkennen, wie sich jemand aus der Erde erhob.

„Wir sollten uns beeilen!“, rief sie keuchend und deutete nach hinten, als Adrian sie fragend ansah.

Er fluchte und blieb stehen. Undertaker zog sie an sich und hob sie hoch.

„Was hast du vor?“, fragte sie verwirrt. Das letzte Mal als er sie so getragen hatte, war während ihrer Lehrlingszeit gewesen, als sie noch nicht so hoch springen konnte und alleine durch das Portal durfte.

„Ich bin schneller, wenn ich dich trage und du brauchst eine Pause!“ Undertaker sprang nach oben auf das Kirchendach und sah nach unten zu den Gräbern.

Undertaker ließ sie herunter und Alyssa warf einen Blick über den Rand des Daches nach unten.

Sie konnte die Fackel des einen Polizisten sehen und wie sie den Friedhof nach ihnen absuchten.

Alyssa hörte das Schlagen von taubenflügeln und drehte sich herum.

„Schickst du eine Nachricht an die Zentrale?“

Undertaker nickte. „Ich habe geschrieben, dass wir dringend neue Uniformen brauchen und etwas später zurückkehren werden, wenn nicht sogar erst morgen früh.“

Alyssa nickte. „Ich hoffe, unser Abteilungsleiter reißt uns nicht den Kopf ab, wenn wir mit den versauten Uniformen zurückkommen.“

„Ich glaube, er wird es uns vom Gehalt abziehen, dass wir neue brauchen.“

Sie stöhnte gequält auf. „Dann sollen die uns nicht so einen Auftrag geben!“

„Ich finde auch, dass man uns die Uniformen stellen sollte. Die Regelung, dass wir die Arbeitskleidung bei Beschmutzung oder Beschädigung vom Gehalt abgezogen kriegen ist einfach nur dreist von der Verwaltung!“

Sie nickte stumm und sah zu, wie die zwei Männer den kleinen Friedhof abgrasten. Es würde Ewigkeiten dauern, bis sie sie finden würden.

Bei dem Gedanken kicherte Alyssa leise.

Der Mann, der die Fackel trug rief seinem Kollegen etwas zu, was sie nur schwer verstehen konnte.

Es dauerte auch nicht lange und sie verließen die Ruhestätte.

Erleichtert ließ sich Alyssa auf das Dach nieder und streckte sich.

„Was denkst du, wie lange die von der Verwaltung mit den Uniformen brauchen? Es wird langsam kalt.“

„Zieh dir die Jacke und die Weste aus“, sagte er und zog den Mantel, Jackett und Weste aus.

Alyssa tat es ihm gleich. „Frieren wir so nicht noch schneller?“

Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein, durch das Verdunsten der Nässe friert man schlimmer. Es ist wie im Sommer, wenn man aus einem Schwimmbecken kommt. Im Prinzip hat man es nackt besser, aber keiner will sich ausziehen.“

Adrian nahm ihr die Sachen ab und schlang beide Arme um ihren Körper.

„Ist das nicht grade eklig für dich?“, fragte sie verlegen, „Ich muss doch total schlimm riechen!“

„Ich rieche nicht besser. Daher fällt es nicht auf. Außerdem sind wir an der frischen Luft und es regnet. Ich will außerdem nicht, dass du zu kalt wirst. Es wird bestimmt noch dauern bis wir ins Badehaus können.“

„Ich hoffe es geht schnell. Weißt du wie erpicht ich auf ein Bad bin?“

„Das glaube ich dir. Ich zeige dir mal die Badegelegenheiten hier in London.“

„Das klingt gut.“

„Es gibt mehrere Badehäuser hier, die auch oft von den Armen genutzt werden, wenn man den Dreck abschrubben will. Aber da wir mehr Geld haben, werde ich dich bestimmt nicht mit den Armen baden lassen. Ich geh mit dir in das erste Klasse Bad. Da kriegen wir das sauberste und heißeste Wasser.“

„Warst du schon mal in so einem Badehaus?“

Adrian nickte. „Damals war es aber in der untersten Schichtklasse und ich hab mich nicht wirklich sauber danach gefühlt. Später war ich dann mal in der ersten Schichtklasse. Das Wasser war viel sauberer und fast durchsichtig. Später habe ich erfahren, dass manchmal das Wasser der feinen Leute in die Becken für die Mittelschicht gelangten und dann die Reise zu den Gemeinschaftsbecken der Unterschicht fortführte. Manchmal kommt es da noch mit Seife an, um auch dort etwas sparen zu können. Jemand sagte mal, man würde nie den Tisch mit dem Bürgermeister oder Baronen teilen, aber wenigstens teilte man das Bad mit ihnen und das machte aus vielen einen stolzen Londoner.“

„Das klingt eklig, aber ich traue es den Menschen zu. Können wir vielleicht schon zu dem Bad gehen? Die Taube wird uns doch sicherlich finden, oder?“

„Kannst du nicht mehr warten? Bist du so ungeduldig?“

Alyssa nickte. „Aber wie willst du uns da eigentlich reinbringen? Wir sehen nicht gerade aus, wie jemand aus der Oberschicht und Männer und Frauen werden doch streng voneinander getrennt.“

„Das lass mal meine Sorge sein. Ich hab da schon eine Idee.“ Undertaker grinste sie verschwörerisch an und nahm sie wieder in die Arme.

Er sprang mit ihr vom Dach und brachte sie zu dem Badehaus.

Einige Treppen führten zur Tür des Hauses hinauf und sah von außen aus, wie ein ganz normales Wohnhaus.

Niemals im Leben hätte Alyssa gedacht, dass es so etwas in der Londoner Innenstadt gab.

Undertaker öffnete die Tür und sofort wurden sie von einer Dame begrüßt, die sie kritisch musterte.

Sofort wandte sich Adrian ihr zu und griff in seine Manteltasche nach seinem Geld. „Schauen Sie nicht so unhöflich drein, als wären wir arme Schlucker!“, fuhr er sie an.

Alyssa zuckte zusammen. So hatte sie ihn noch nie reden gehört und sein Blick betrachtete sie von oben herab.

Das junge Mädchen zuckte unter seinem Blick zusammen und sah ihn direkt devot und entschuldigend an.

„Meine Frau und ich brauchen dringend ein Bad für uns zwei! Unsere Kutsche hatte einen Unfall und Sie sehen ja, wie wir aussehen!“ Er schob ihr ein paar Münzen und ein paar Scheine zu.

„Sehr wohl. Ich lasse sogleich zwei Bäder vorbereiten“, sagte sie mit zittriger Stimme und zog an einer langen Kordel, die die Glocke für die Dienstboten läutete.

„Sagte ich etwas von zwei Bäder, Sie einfältiges Ding?“

„Oh Verzeihung. Dann werde ich für Sie ein Bad vorbereiten lassen.“

„Darum bitte ich und wir wollen nicht gestört werden!“

Sie knickste. „Sehr wohl!“

Alyssa kicherte leise und beobachtete sie Szene. Sie konnte kaum glauben, wie gut er sich verstellen konnte und dem armen Mädchen glauben machte, sie seien adelige Leute.

Die Frau überreichte ihm einen Schlüssel und zwei Dienstmädchen kamen aus einer versteckten Nebentür.

Sie brachten sie zu einem ruhigen Raum, wo sie sich entkleiden und ihre Sachen liegen lassen konnten. In weichen Handtüchern gehüllt liefen sie in das Nebenzimmer.

Der Raum war mit einer hohen Decke ausgestattet und der Boden aus purem Marmor.

Das Wasser war so heiß, dass feiner Dampf aufstieg und ihre Schritte hallten ein wenig wieder bei der Größe des Raumes.

Die Wände waren weiß gestrichen und hatten prunkvolle Blütenblätter als Verzierung. Es waren einige Marmorsäulen in den Raum gestellt worden, die ihm einen italienischen Touch verliehen.

Alyssas Augen weiteten sich.

So etwas hatte sie noch nicht gesehen.

„Habe ich dir zu viel versprochen?“

Sie konnte nur den Kopf schütteln.

„Das Beste daran ist, die Kosten übernimmt die Verwaltung!“

„Wieso hast du dann ein Bad genommen?“

„Denkst du ich habe Lust mich vor den warmen Jungs in acht zu nehmen, wenn du verstehst, was ich meine? Bei meinem ersten Besuch in der adeligen Schicht hatte es mich doch etwas verstört. Seitdem kann ich nur davon abraten ins große Becken zu gehen.“

Alyssa kicherte. „Ich kann es mir bildlich vorstellen. Aber gib es zu. Du genießt es mit mir hier zu sein und das auch noch auf Verwaltungskosten!“

„Habe ich etwas Gegenteiliges behauptet?“

Sie grinste ihn an und stieg in das warme Wasser. Wohlig seufzte sie auf.

Adrian folgte ihr. „Es gibt hier auch noch mehr Becken, wie die Schwitzbäder, kalte und heiße Bäder. Es gibt auch Massagen in manchen Häusern. Vieles davon ist aus dem Orient oder Italien übernommen worden.“

„Interessant. Aber ich glaube, so eine Massage von dir wäre mir lieber.“

„Willst du damit irgendetwas sagen?“

„Wenn du mich so fragst, ja. Massierst du mich?“

Adrian lachte und seine warmen Hände fuhren über ihre nackte Schulter und kreisten über die Haut.

Wohlig seufzte sie unter der Berührung auf.

Wenn solche Aufträge immer damit endeten, dass sie in so ein warmes Bad durfte und Undertaker sie massierte, würde sie diese Art von Arbeit öfters machen.

Sie spürte seine Lippen auf ihrer Schulter und seufzte.

Er ließ sie los und Alyssa drehte sich zu ihm herum, um zu protestieren, da hielt er schon ein Stück Seife in der Hand und begann ihren Rücken zu schrubben.

Der Geruch stieg ihr in die Nase und allein deswegen fühlte sie sich gleich viel sauberer.

Sie könnte für den Rest des Tages in dem Wasser bleiben.

Die Seife verteilte sich über ihre Haut und Adrian spülte mit einem Schwamm den Schaum fort.

Alyssa seufzte und tauchte einmal mit dem Kopf unter Wasser, um auch die letzten Dreckreste fortzuspülen.

„So etwas könnten wir öfters machen“, sagte sie und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht.

„Das glaube ich dir, aber gewöhn dich nicht zu sehr daran.“

„Wieso denn?“

„Weil die Verwaltung so etwas nicht immer bezahlt. Das hier ist eine Ausnahme, mein Engel.“

„Dann sollte die Verwaltung mal so etwas einführen oder bei uns einbauen lassen.“

Er nickte und begann sich ebenfalls mit der Seife sauber zu waschen.

Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie.

„Gnädige Frau, verzeihen Sie, aber da ist jemand, der Sie sprechen möchte“, kam es von einem Dienstmädchen durch die Tür.

Alyssa sah verwirrt zu Undertaker und ihr Herz klopfte schneller.

Hatten die Polizisten Sie gefunden? Woher wussten sie, dass sie hier waren?

„Geh schon“, meinte Adrian und nickte ihr aufmunternd zu. „Vielleicht ist es nur eine Botin aus der Verwaltung, die uns die Uniformen bringt.“

Sie stieg aus dem warmen Wasser und griff sich eines der Bademäntel. Schnell wickelte sie sich darin ein.

„Ja?“, fragte sie vorsichtig und öffnete die Tür ein Stückchen, so dass etwas Wasserdampf entkommen konnte.

Das Dienstmädchen knickste förmlich und senkte das Haupt.

„Verzeihen Sie, ich weiß, Sie möchten nicht gestört werden, aber da ist eine junge Dame für Sie, die sie unbedingt sprechen und etwas abgeben möchte. Sie ließ sich auch nicht fortschicken.“

Alyssa nickte und versuchte so erhaben zu sprechen, wie Undertaker es vorhin getan hatte. „Du kannst gehen. Schick die Frau rein.“

Das Mädchen nickte und machte noch einmal einen förmlichen knicks vor ihr, ehe sie sich abwandte.

Nur wenige Augenblicke später trat Carry Montrose herein.

Jegliche Farbe wich aus Alyssas Gesicht.

„Na Dorfhuhn!“, trällerte Carry zur Begrüßung und hielt ein Bündel mit Kleidung in der Hand sowie eine Akte. „Da hast du deinen Auftrag ganz schön ins Wasser fallen lassen. Oder sollte ich sagen in den Kanal?“

Alyssa verdrehte die Augen. „Deine Wortwitze sind so schlecht wie du selbst.“

„Ach komm, Dorfhuhn, den Zettel, den du uns geschickt hast, stank tierisch und glitschig war der auch!“

„Undertaker hat ihn geschickt.“

Carrys Augen weiteten sich kurz. „Oh der Arme! Dass er so etwas durchmachen musste, nur weil du zu dämlich bist, eine Seele abzuholen.“

„Es war seine Idee.“

„Ein Beweis dafür, wie dämlich du doch bist, Dorfhuhn! Wenn du dich nicht von der Polizei hättest erwischen lassen, wäre es nie passiert.“

„Ich glaube, die Verwaltung hat vergessen zu erwähnen, dass da unten auch Polizisten sind, die den Mann erschießen und auf alles andere was sich bewegt. Wenn ich mich recht erinnere, bist du doch so gut befreundet mit einer Schülerin in der Verwaltung!“

„Willst du mir unterstellen, dass ich meine Finger mit im Spiel habe und die Verwaltung gesagt habe, sie sollen dir den Fall geben?“

„Habe ich das gesagt?“

Carry knurrte und drückte ihr das Bündel mit Kleidern in die Hand. „Hier, Kanalratte. Ich versteh sowieso nicht, wieso du eine neue Uniform brauchst. Du stinkst doch eh schon nach Hühnerkacke!“

Alyssa antwortete nicht sondern nahm wortlos das Bündel mit Kleidern in die Hand. Sie prüfte, ob alles vorhanden war. „Du weißt schon, Carry, dass es Schülerin nicht gestattet ist in die Menschenwelt zu gehen und erst recht niemanden aus der Verwaltung oder Buchhaltung? Dafür haben wir in der Seelensammlung unsere Boten.“

Carry zuckte mit den Schultern. „Was interessiert mich das?“

„Lass mich raten, du hast auch schon mit einem Boten aus meiner Abteilung geschlafen, der jetzt auch zu deinen Bewunderern zählt? Wie sonst bist du zum Portal gekommen?“

„Willst du mich verpetzen, Dorfhuhn?“, fragte sie mit lässiger Stimme. „Mach es doch. Dann bestell dem Personalchef einen Gruß von mir und richte ihm aus, dass ich gern eine Gehaltserhöhung hätte. Das erspart mir einen Termin bei ihm.“

Alyssa wusste nicht, was sie über so viel Dreistigkeit einer Schülerin sagen sollte. Was glaubte sie, wer sie war?

„Ach ja, ehe ich es vergesse, Dorfhuhn“, Carry drückte ihr die Akte in die Hand.

„Was ist das?“, fragte Alyssa verwirrt.

„Eine Akte. Bist du so hinterwäldlerisch, dass du nicht mal das kennst, Dorfhuhn? Das kannst du aufschlagen und dann stehen da Buchstaben drin. Die ergeben dann Wörter und stell dir vor, dass ergibt Sätze! Lesen kannst du wohl noch, oder?“

„Nein, kann ich nicht, ich bin nämlich taub.“ Alyssa verdrehte die Augen. „Carry, geh und vögel irgendwelche Kerle, aber nerv mich nicht!“

„Na gut“, sagte sie und lächelte. Carry ging an Alyssa vorbei und öffnete die Tür zum Bad einen Spalt.

„Wo willst du hin?“, fragte Alyssa knurrend.

„Na zu Undylein!“, trällerte sie. „Du sagtest doch, ich soll irgendwelche Kerle vögeln und da drin wartet ein Sahneschnittchen von einem Mann!“

„Fass ihn auch nur einmal an und du hast meine Klinge im Rücken!“, knurrte Alyssa wütend und drückte die Tür zu. Sie schaute Carry über den Rand ihrer Bille wütend an.

„Oh ist das Dorfhuhn etwa eifersüchtig?“, kicherte sie.

„Nein, aber ich will nicht, dass er sich Krankheiten bei dir einfängt, die du dir beim Billignutte spielen gratis geholt hast.“

Carrys Gesicht verfinsterte sich. Einer ihrer langen Fingernägel bohrte sich in Alyssas nackter Haut. „Pass auf was du sagst, sonst wirst du nur noch solche Aufträge kriegen, Kanalratte!“

„Darf ich das als Geständnis sehen, dass du Schuld daran bist, dass ich nur in den mieseren Gegenden Londons arbeite?“

„Ich gebe gar nichts zu und jetzt entschuldige mich, ich habe besseres zu tun, als mit einer stinkenden Ratte wie dir zu reden. Nachher färbt dein Geruch auf mich noch ab. Denn ich kann meine Verabredung jetzt schon hören: Aber, Carry, du duftest doch sonst nach Orangen. Was ist das für ein neues Parfüm? Urin?“

Alyssa zuckte mit den Schultern. „Dann verpeste du mal dein Date. Ich genieße noch ein wenig mein Bad mit „Undylein“.“

Carry rümpfte die Nase und stolzierte aus dem Zimmer.

Erleichtert atmete Alyssa auf und warf ungestört einen Blick in die Akte.

Genervt seufzte sie auf, klappte die Unterlagen zu und ließ sie auf einer Ablage liegen, während sie zu Undertaker wieder ins Badezimmer ging.

„Wer war denn da? Das hat ganz schön lange gedauert.“

„Carry“, antwortete sie nur, als würde das alle Fragen beantworten.

„Carry? Was wollte sie hier? Sie darf doch gar nicht durch das Portal!“

„Sie hat unsere Uniformen gebracht und mir einen neuen Auftrag aufgedrückt.“

„Was? Ein weiterer Auftrag? Aber du hast Feierabend!“

„Ich weiß! Aber ich muss mich beeilen. Denn in einer Stunde stirbt die Person und es ist in Whitechapel. Also am anderen Ende der Stadt!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Tubbytaku
2013-10-22T15:05:20+00:00 22.10.2013 17:05
Und natürlich am anderen Ende der Stadt xD
Mann Ronld tut mir grad irgendwie ein bisschen leid... ABER NUR EIN BISSCHEN ò.ó
Antwort von:  Frigg
22.10.2013 17:06
Ronald?
Antwort von:  Tubbytaku
22.10.2013 17:07
Weil er so viel mit Carry zu tun hat^^
Von:  fahnm
2013-10-17T19:27:52+00:00 17.10.2013 21:27
Hammer Kapi^^
Von:  Akai_Hana
2013-10-16T15:39:58+00:00 16.10.2013 17:39
Auf so ein Kapitel hab ich schon gewartet! >\\\<~
Ich liebe es, wenn Storys in eine andere mit eingebracht werden =^^=
Ohhh und wie lieb Undertaker zu Alyssa ist
Da wird man glatt rot ^\\\^
Und ich wusste es, dass Carry schon immer eine kleine bösartige *piep* war X-(
Von:  TsukiNotNormal
2013-10-16T14:08:27+00:00 16.10.2013 16:08
Das kapi ist wie immer der hammer. Richtig interessant mal wieder und witzig. Und dass carry schon immer so eine schl***e war und ist war mir ja klar. Alyssa tret ihr in den arsch! Und undertaker ist noch immer mein liebling xD weiter so!


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