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Soap Opera

von

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Exposition

Geduldig wartete Joey, während das Telefon klingelte. Und klingelte. Und klingelte. Dann meldete sich endlich eine weibliche Stimme: „Ja?“

„Hier ist Joey. Ist Tai gerade zu Hause?“

„Nein, er holt gerade Mimi vom Flughafen ab. Wusstest du das nicht?“

„Hm… er hat mir nichts davon gesagt.“

„Na dann…“

Unangenehmes Schweigen füllte die Leitung, keiner von beiden wusste so recht, ob er einfach auflegen oder noch etwas sagen sollte. Und wenn noch ein Gespräch, worüber dann? Nach ein paar Sekunden, die Joey jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen, kam ihm endlich eine gute Frage in den Sinn: „Und wie geht es dir so, Sora?“

„Wie soll es mir schon gehen? Ist ja eh immer nur das Gleiche mit…“ Joey konnte sich denken, was die junge Frau sagen wollte, aber er würde sicherlich nicht darauf eingehen.

„Ja, im Moment passiert ja einfach nichts.“ Ausweichtaktik eingeleitet. „Geht mir genauso.“

„Stimmt.“ Sora klang erleichtert, dass er nicht weiter auf ihr Fast-Geständnis eingegangen war. „Soll ich Tai denn etwas ausrichten?“

„Um… nein, nein. Ich versuch es einfach später nochmal“, Joey ergriff die Möglichkeit zur Flucht, die sich ihm hier gerade bot. „Wir sehen uns ja sicher demnächst mal wieder. Ich meine, wenn Mimi da ist. Also…“

„Ja, also dann. Ich muss jetzt auch los, ich treffe mich mit Kari.“

„Und Mimi?“

„Tai bringt sie nachher vorbei. Ähm… bis irgendwann dann.“ Und schon hatte Sora aufgelegt. Joey murmelte noch ein „Tschüß“, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht mehr hören konnte. Geahnt hatte er schon länger, dass zumindest Sora nicht zufrieden mit ihrer Beziehung zu Tai war, doch einmischen wollte er sich auch nicht. Was gingen ihn schon die Beziehungen von anderen Leuten an? Bevor er zum Ratgeber für Liebesdinge würde, wäre es vielleicht sinnvoll, sich selbst mal wieder eine Freundin zuzulegen. Aber, wenn Joey ganz ehrlich war, genau dies war ihm im Moment zu stressig – er hatte schon mit der Uni genug zu tun. Dann brauchte er ja auch mal Zeit für seine Freunde… wo sollte er denn da noch eine Freundin unterbringen? Und wenn er sich dann noch die Pärchen in seinem Freundeskreis ansah, konnte er sehr gut darauf verzichten. Ja, im Moment war Joey äußerst zufrieden mit seinem Leben – es konnte doch gar nicht besser laufen.
 

~~~
 

Gerade noch einmal gut gegangen – das zumindest redete Sora sich ein, während sie einen leichten Mantel überzog. Durch das Gespräch mit Joey war sie noch später dran, wobei es auf die paar Minuten dann wohl auch nicht mehr ankam. Seit die Beziehung mit Tai in einen zu regelmäßigen Alltag übergegangen war, konnte sie sich nicht mehr wirklich zu etwas aufraffen, dieser Trott raubte ihre gesamte Energie. Die anderen bemerkten zwar ihre nun regelmäßigen Verspätungen, aber bisher hatte sie es eigentlich ganz gut hingekriegt, zumindest ihre Verfassung zu verbergen.

Laut krachte die Tür ins Schloss, doch Sora hastete schon das Treppenhaus hinunter. Zum Glück waren sie in der kleinen Eisdiele verabredet, die nur zwei Blocks entfernt war, und ebenfalls zum Glück hatte sie durch ihre Verspätung einen guten Laufstil und eine genauso gute Kondition aufgebaut. Das war aber auch so ziemlich der einzige Vorteil.

„Sora!“ Aufgeregt winkte Mimi ihrer Freundin zu, die sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte. „Tai hat mich gerade hier abgesetzt. Gutes Timing!“

Grinsend fielen die Freundinnen sich in die Arme, es war wirklich viel zu viel Zeit vergangen. Erst wollte Mimi sofort loslegen und ihrer Freundin alles erzählen, was ihr gerade in den Sinn kam, doch dann entdeckte sie Kari, die ihnen aus der Eisdiele zuwinkte. Wie ein geölter Blitz düste sie in den kleinen Laden und rannte ihre jüngere Freundin fast um. Sora folgte langsamer.

Es dauerte eine Weile, bis sie sich begrüßt und bis sie bestellt hatten, bis Mimi von ihrem Flug und von Amerika erzählt hatte, bis Kari und Sora sie auf den aktuellsten Stand gebracht hatten. Die drei Freundinnen hatten sich viel zu erzählen, insbesondere Kari.

„Also, erzähl mal von dieser ganzen Davis-Geschichte. Ich hab immer nur Bruchstücke mitbekommen, aber ich bin wirklich neugierig.“ Fordernd sah Mimi die Jüngere an. „Ich will Details, viele Details.“

Verlegen spielte Kari mit ihrem Strohhalm, doch nach einem Knuff von Mimi beschloss sie zumindest ein bisschen etwas zu erzählen: „Da gibt es nicht so viel zu erzählen. Es ist eigentlich genau das Gleiche wie früher.“

„Davis rennt dir wie ein junger Welpe hinterher?“

„Okay, es ist nicht ganz so wie früher. Er hat sich gesteigert.“

„Was denn? Ein erwachsenes Hündchen?“

„Ach, komm schon, Mimi. Man kann sagen, was man will, aber Davis ist lernfähig.“ Mit einem für Kari etwas untypischen Kichern nahm sie einen Schluck Eiskaffee und blinzelte zu Sora, die zufrieden grinsend Eis aß.

„Dann mach es doch nicht so spannend. Wie gesagt: Ich will Details. Was hat unser Welpe denn alles gelernt?“

„Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber er ist ziemlich romantisch geworden.“

Sora nickte bestätigend: „Ob du es glaubst oder nicht, er hat ihr einen Monat lang jeden Tag eine rote Rose schicken lassen.“

„Davis? Seid ihr euch da sicher?“

„Ja, Davis. Ganz genau.“

„Was noch? Jetzt bin ich erst recht neugierig.“ Mimi hatte Blut geleckt, jetzt wollte sie noch mehr wissen.

„Hm… zum Geburtstag hat er mir einen Tag im Spa geschenkt. Eine Woche vorher, als wir alle bei Tai und Sora waren, hatte ich gesagt, dass ich noch nie in einem Spa war und es gerne mal ausprobieren würde.“

„Also kann er zuhören.“

„Als ich krank war, hat er mir aus meinem Lieblingsrestaurant Nudelsuppe kommen lassen. Am nächsten Tag hat er mir selber welche gekocht, sein Spezialrezept.“

„Er will ja auch Nudelsuppenkoch werden, also…“ Eher zufällig sah Mimi aus dem Fenster. „Übrigens, wenn man vom Teufel spricht. Da draußen läuft dein Verehrer vorbei. Zusammen mit Ken.“

Schweigend beobachteten die drei Frauen ihre Freunde und jede hatte andere Gedanken.

Sora fragte sich, warum Tai nicht halb so aufmerksam war wie Davis. Wenn sogar der ungestüme Junge von damals sich so entwickeln konnte, warum musste dann ausgerechnet ihr Freund ein solcher Langweiler sein. Das Leben war wirklich nicht fair. Kari hatte zwei Männer, die sich liebevoll um sie kümmerten, T.K., ihr offizieller Freund, und Davis, ihr nicht gerade heimlicher Verehrer.

Irgendwie musste es doch möglich, dass Davis endlich kapierte, was Ken für ihn empfand. Während Kari beobachtete, die die beiden Freunde sich verabschiedeten und in verschiedene Richtungen gingen, überlegte sie hin und her, doch ihr fiel einfach nichts ein. Sie hatte schon längst gemerkt, was Ken für seinen eigentlich besten Freund empfand. Zwar würde sie Ken gerne helfen, nur war da immer noch das Problem, dass sie Davis‘ Aufmerksamkeit genoss – welcher Frau würde das auch nicht schmeicheln?

Aha! Da musste etwas getan werden, das war Mimi sofort klar, als sie Kens Blick sah, als Davis in die andere Richtung ging. Hier war ein akuter Liebesnotfall und das Schicksal wollte es wohl so, dass sie, Mimi, gerade zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort war. Es war eindeutig: Davis und Ken waren das perfekte Paar, auch wenn Davis das vielleicht noch nicht klar war. Und sie musste auch nicht lange nachdenken, um einen Plan zu entwickeln, nein, das ging schnell.

„Ähm, Leute, ich muss dann langsam mal los“, unterbrach Mimi das nachdenkliche Schweigen, das die kleine Runde ergriffen hatte. „Ich ruf euch an, ja?“

Sie umarmte ihre beiden Freundinnen kurz und stürmte dann zur Eisdiele raus. Glücklicherweise hatte Tai ihr Gepäck versorgt und so konnte sie ohne große Umstände oder Hindernisse direkt zu ihrem Ziel: Ken.
 

~~~
 

Ken war gerade zu Hause angekommen, als es an der Tür Sturm klingelte. Eigentlich war das Klingeln typisch Davis, doch der war gerade beim Training.

„Wer ist da?“

„Ich bins, Mimi. Lass mich rein.“

Verblüfft drückte Ken den Türöffner und wartete dann in der Tür, bis Mimi aus dem Aufzug kam.

„Was…“, wollte er fragen, doch er kam nicht weit, denn die junge Frau stürmte in seine Wohnung, zog ihn mit und drückte ihn dann auf einen Stuhl.

„Seit wann bist du denn schon in ihn verliebt?“ Mimi zog sich einen weiteren Stuhl heran und ließ sich ihm gegenüber nieder.

„In wen?“

„Na in wen wohl? In Davis natürlich.“

Augenblicklich setzte Ken ein Pokerface auf, doch die erschrockene Blässe konnte er nicht verbergen.

„Ich weiß nicht, wovon du redest.“

„Ach, Junge, versuche nicht, mich zu täuschen. Wenn es etwas gibt, womit ich mich auskenne, ist es die Liebe.“

„Na dann…“ Ein Blickduell zwischen den beiden entwickelte sich. Keiner war bereit nachzugeben.

„Ich habe euch vorhin zusammen gesehen.“

„Das kann vorkommen, wenn man befreundet ist.“

„Dein Blick war wohl eher der eines schmachtenden Mädchens.“ Kens Blässe entwickelte sich langsam zu tiefen Rotton.

„…“

„Wie ein pubertierendes Mädchen, das heimlich seinen Schulschwarm oder seinen Lieblingsschauspieler betrachtet.“ Sofern das möglich war, wurde Ken noch röter, doch er hielt immerhin Mimis forschendem Blick stand.

„Hast du vielleicht auch ein Poster von Davis an deiner Wand hängen? Oder gar ein Bild in deinem Geldbeutel?“ Entspannt lehnte Mimi sich zurück, ohne dabei den Blick von Ken zu lösen. Sie würde so oder so an ihr Ziel kommen, da war sie sich hundertprozentig sicher.

„Tatsache, ich habe ein Foto von ihm in meinem Geldbeutel… von dir allerdings auch.“ So langsam gewann Ken seine Fassung wieder. Er sich sicher, so konnte er Mimi standhalten.

„Ich verstehe.“ Zwei, drei Minuten starrten die zwei sich schweigend an, bevor Mimi die Stille erneut durchbrach. „Tut es nicht weh, wenn er Kari Rosen schenkt?“

„Was?“

„Na ja: Du liebst ihn. Er liebt Kari. Kari liebt ihn nicht und trotzdem tut sie nichts, um ihn von seinen romantischen Gesten abzuhalten. Schmerzt das etwa nicht?“

„Ich… ich weiß nicht, was du meinst“, erwiderte Ken sehr defensiv.

„Doch, das weißt du. Das weißt du sehr genau. Lass mich raten, er fragt dich auch noch um Rat. Seien wir einmal ganz ehrlich: Schafft es Davis wirklich allein, diese ganzen Aktionen zu planen?“

Ein kurzes hartes Schlucken war Kens einzige Reaktion.

„Ich frage mich nur, warum du ihm hilfst. Diese durchdachte, aufmerksame Romantik passt eher zu dir. Nicht, dass Davis nicht romantisch sein könnte, aber eher auf eine wilde, intensive und spontane Art, oder?“

„Möglich.“ Es verblüffte Ken, wie Mimi das Ganze scheinbar mühelos durchschauen konnte.

„Dann bleibt doch wirklich nur noch die Frage zu klären, warum du dir das antust.“ Mit verschränkten Armen und entspannt zurückgelehnt saß Mimi da. Wie sie bereits gesagt hatte, Liebesdinge lagen ihr.

„Warum wohl…“, murmelte Ken leise vor sich hin und senkte letztendlich den Blick. Diesen Sieg hatte Mimi errungen, er ging mit wehenden Fahnen unter.

„Wer hört schon gerne ein Liebesgeständnis von seinem besten Freund, nicht wahr? Also spielst du einfach sein Spiel, egal, ob es dir weh tut oder nicht. Und dieser Esel, der sich dein bester Freund schimpft, merkt es nicht einmal.“

Ken versuchte ein Lächeln, doch es fiel ziemlich dünn aus.

„Soll ich mich vor dir verbeugen? Immerhin bist du ja scheinbar die Meisterin der Liebe.“

„Die Verbeugung ist dann fällig, wenn ich meine Mission erfüllt habe.“

Mit einer dumpfen Vorahnung fragte Ken nach: „Was für eine Mission?“

„Ich sage dir, Davis weiß es zwar noch nicht, aber du bist sein optimaler Partner, also, was denkst du wohl, ist unsere Mission?“

„Oh Gott.“

„Mimi reicht vollkommen. Wir haben eine Woche Zeit, danach fliege ich zurück. Bist du bereit?“

„Und wenn ich es nicht bin?“ Die Antwort auf diese Frage kannte Ken zwar schon, aber sicherheitshalber fragte er lieber noch einmal nach.

„Du bist bereit. Ich auch. Und ich habe bereits eine Idee.“
 

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Auch Sora war in der Zwischenzeit in ihre gemeinsame Wohnung mit Tai zurückgekehrt. Noch immer dachte sie über Davis, Kari und T.K. nach und eines war sicher: Sie war nicht glücklich. Sie war nicht ruhig. Nein, sie war sogar ziemlich wütend.

„Schatz, bist du das?“, ertönte Tais Stimme aus dem kleinen Wohnzimmer.

Wer denn auch sonst. Vielleicht die Zahnfee? Zähneknirschend beschloss Sora sich zusammenreißen. Sie hatte einen Plan… zugegebenermaßen keinen sehr guten Plan, aber etwas Besseres war ihr auf die Schnelle nicht eingefallen.

„Ja, ich bin wieder da“, erwiderte sie knapp. Zusammenreißen bedeutete ja nicht vor Freude zu sprudeln. Nachdem sie die Schuhe ausgezogen hatte, ging sie in Richtung Wohnzimmer.

„Hey, wie war es?“ Wie sie vermutet hatte, saß Tai an seinem Computer, spielte sein Lieblingsspiel und hatte eine Cola neben sich stehen. Alles wie immer, alles vorhersehbar.

„Es war schön. Und stell dir vor, was Kari erzählt hat. Sie war doch letzte Woche krank, das weißt du ja, oder?“

„Klar, es hatte sie ganz schön erwischt, die Arme.“ Immerhin hatte Tai mal das Spiel auf Pause gestellt, es gab doch auch mal Fortschritte, wenn auch nur kleine.

„Davis hat ihr diese Suppe von ihrem Lieblingsrestaurant vorbeigebracht. Und dann hat er ihr noch sein Spezialrezept gekocht, süß, oder?“ Hoffentlich verstand Tai diesen Wink mit dem Zaunpfahl, denn als Sora das letzte Mal krank war, war er für drei Tage zu Matt gezogen, damit er sich nicht ansteckte. Nicht sehr romantisch.

„Ich wünschte wirklich, Kari würde mit dem armen Kerl endlich mal Klartext reden.“ Tais Gesicht verdüsterte sich, so sehr er seine Schwester liebte, diese Spielerei mit Davis nervte ihn wirklich. „Sie ist doch mit T.K. glücklich, muss denn das noch sein?“

„Wo ist das Problem? Ist doch süß. Und irgendwann wird Davis jemanden finden, dann wird er schon von alleine aufhören.“

„Ich finde es nur nicht richtig. Kari macht ihm falsche Hoffnungen, sie sollte ihm wirklich klar machen, dass sie und er niemals zusammen kommen. Ich liebe sie wirklich, aber diesen Zug an ihr mag ich einfach gar nicht.“

„Wenigstens bemühen sich die Jungs um sie und geben sich Mühe. Ganz im Gegenteil zu dir!“ Mühsam unterdrückte Sora die Tränen. „Ich glaube, ich ziehe ein paar Tage aus, ich brauche Abstand.“

„Sora, was soll das?“ Während sie eine kleine Reisetasche packte, lief Tai um sie herum, redete auf sie ein, doch sie hatte sich entschlossen, kein Wort mehr zu sagen. So ging es einfach nicht weiter und wie es weitergehen sollte, wusste sie auch noch nicht. Bis sie eine Lösung fand, würde sie ausziehen.
 

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Auch bei Kari lief im Moment nicht alles so, wie sie es sich wünschte. Nachdem sie von der Eisdiele zurückgekehrt war, wurde sie zwar von T.K. herzlich begrüßt, doch das änderte sich ziemlich schnell.

„Übrigens sind Davis und Ken vorbeigekommen. Wir sollten uns wirklich alle mal wieder treffen, so lange Mimi in Tokio ist.“

„Kann sein.“ Obwohl T.K. vorher noch so fröhlich erschien, kühlte sich seine Laune merklich ab. Kari wusste, dass er in Bezug auf Davis ziemlich empfindlich reagierte, sie hätte jedoch nicht gedacht, dass dies auch bei einer bloßen Erwähnung passierte. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass sie Davis einen Korb verpasste. Doch wie stellte sie das am besten an?

Während sie nachdenklich eine ihre Pflanzen anstarrte, bekam sie eine SMS von Sora.

„Sag mal…“, fing sie an, wurde jedoch von einem kühlen Blick unterbrochen.

„Was ist?“ Scheinbar war Davis wirklich ein rotes Tuch für T.K., ein ziemlich rotes Tuch.

„Kann Sora für ein paar Tage hier übernachten? Sie und Tai hatten wohl einen Streit und jetzt braucht sie Abstand.“

„Vielleicht sollte ich dann einfach auch ein paar Tage zu Tai gehen. Sonst ist es hier zu eng.“ Kari musste ziemlich schlucken, nickte dann aber notgedrungen. Vielleicht half es T.K., und sie hatte ein paar Tage Zeit, um die Sache mit Davis zu klären. Es war wirklich an der Zeit, etwas zu ändern. Die Schmeicheleien würden ihr dann zwar fehlen, aber sie liebte ja schließlich T.K. und nicht Davis.

„In Ordnung. Aber bitte komm zurück, ja?“, bat sie ihn leise, mit gesenktem Kopf.

„Wenn Sora und Tai sich versöhnen. Ich geh jetzt packen.“ T.K.s Stimme klang schon etwas sanfter, aber immer noch hatte sie diesen kühlen Unterton.

„Mach das…“, erwiderte sie leise und als er das Zimmer verlassen hatte, schickte sie noch ein geflüstertes, kaum hörbares „Ich liebe dich“ hinterher.

Jetzt stellte sich nur noch eine Frage: Wie wurde sie Davis am schnellsten los? Eine SMS von Mimi bot ihr die perfekte Lösung: Morgen auf dem Picknick. Davis war da, T.K. war da, und in der Öffentlichkeit konnte Davis keine Szene machen. Einfach perfekt. An diesem Tag wäre sie so oder so nicht dazu gekommen, da Sora jetzt erst einmal vorging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wintersoldier
2012-02-26T12:38:37+00:00 26.02.2012 13:38
Ich finde den Titel klasse. Irgendwie passt der doch wirklich gut zum Thema, weil es in Soap Operas ja auch immer drunter und drüber geht mit sämtlichen Beziehungen (und ich kann deine Abneigung gegenüber Titelsuchen verstehen, ich hasse sie ja auch, wenn mir auf Anhieb nichts einfällt. ._.).

Und dazu noch Digimon; einfach toll, weil da so viele Charaktere sind, die man hübsch in Beziehungskisten stecken kann. Oder aus einer rausholen, um sie wieder in eine andere reinzustecken... und weißt du, was das Größte ist? In den letzten Tagen bin ich mal wieder voll auf Digimon gekommen, das passt also super für mich. *freu* :P

Jedenfalls knistert es ja bei allen Beziehungen ein wenig und ich bin gar nicht sicher, ob auch beide offiziellen Beziehungen es am Ende überleben. Einerseits denke ich mir schon, dass die Vier das hinbekommen (wobei die größeren Probleme eher bei Sora und Tai sind), aber es würde mich auch nicht wundern, wenn irgendwer sich am Ende trennt. Und ich freue mich riesig über Davis und Ken. :3


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