Zum Inhalt der Seite

Der geheimnisvolle Spiegel

Teil Eins
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sackgasse

Irgendwann musste ich doch eingeschlafen sein. Was bei dem Geschaukel und den monotonen Geräuschen des Zuges ja auch kein Wunder war. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter die mich schüttelte und hörte Sasukes Stimme – wach auf.

Müde setzte ich mich auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Ich sah zum Fenster raus, und bemerkte, das es inzwischen schon hell geworden war. Gottseidank.

„Sind wir da?“ fragte ich mein – hm – meinen Leidensgenossen.

„Nein, aber gleich“, meinte er.

„Warum weckst du mich dann jetzt schon?“ gähnte ich.

„Na, weil ich wegen dir nicht unseren Ausstieg verpassen will“.

„Wegen mir? Du ...“, ich schluckte das du kotzt mich jetzt schon an schnellstens wieder runter.

„Was?“

„Nichts. Gar nichts“, ich streckte mich. Dann sah ich Sasuke neugierig an.

„Hast du nicht geschlafen?“ fragte ich. Ich konnte nicht erkennen, ob er geschlafen hatte oder nicht. Er hatte weder Ringe unter den Augen noch waren seine Kleider zerknittert. Im Gegensatz zu meinen, ich strich mein T-shirt glatt so gut es eben ging.

Sasuke schüttelte nur den Kopf. Der Zug bremste schon. Na gut, also hatte er mich nicht zu früh geweckt. Immerhin.

Wir schnappten unser Gepäck und stiegen aus. Der Bahnhof war hier viel komplizierter, wir mussten eine Treppe hinunter und kamen in einen Gang mit so vielen Abzweigungen, das ich fast schon Panik bekam, aber Sasuke steuerte zielstrebig auf einen zu, und ich folgte ihm, in der Hoffnung, das er wusste, wo es langging. Fragen wollte ich schon gar nicht mehr. Vermutlich kam dann so was wie, schau doch auf die Schilder Blödmann, oder kannst du nicht lesen, ach ja, hast ja eine sechs in Deutsch. Nein, danke. Darauf konnte ich verzichten.

Nebenbei war ich auch zu müde, zum streiten. Wir kamen zu einer Treppe die er hinaufstieg, dann ging es wieder um eine seltsam runde Ecke, ähm – runde Ecke?

„Wir sind gleich da“.

„Oh, er spricht“, dachte ich verwundert.

Tatsächlich kamen wir irgendwie an die Oberfläche. Ich drehte mich nochmal um. In diesem Irrgarten würde ich alleine nie zurückfinden, hoffentlich bekamen wir keinen Streit, und er ließ mich hier zurück. Was dann? Meine Mutter anrufen – das käme übel. Sasuke war stehengeblieben und ich lief in ihn rein. Der Kerl stand wie eine Mauer, und gab noch nicht mal einen Mucks von sich. Er hatte sich über ein Blatt Papier gebeugt. Ich stellte mich neben ihn.

Mit dem Finger zeigte er auf einen Punkt, und sagte: „Da müssen wir hin“.

Ich beugte mich tiefer, damit ich es lesen konnte, und sah mir dann die Buspläne an, denn wir standen genau vor einer Haltestelle. Während ich noch nach einem suchte hörte ich hinter mir, wie Sasuke rief: „Hallo Taxi“.

War klar, hätte ich mir ja eigentlich denken können.

„Komisch, wieso ist hier kein Taxistand? Ich meine, sogar in unserem Kaff gibt es einen am Bahnhof, also wieso nicht hier?“

Sasuke zuckte gleichgültig mit den Schultern während wir einstiegen. „Ich weiß es nicht“, meinte er zu mir und sagte dem Fahrer die Adresse. Allmählich machte sich eine gewisse Aufregung in mir breit, und ich rutschte auf dem Sitz hin und her auf der Fahrt, was mir einen missbilligend Blick von Sasuke einbrachte.

„Wieso bist du nicht auf die Toilette gegangen?“

„Das ist es nicht, aber jetzt wo du es sagst...“.

Er seufzte. Ich wollte ihm schon etwas an den Kopf werfen, als er plötzlich sagte, „na ja, ich muss auch mal“.

„Aha, und wo gibt’s hier eine Toilette?“

Das Taxi hielt, und mir fielen sofort eine Gruppe von Büschen ins Auge.

Sasuke bemerkte meinen Blick, „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“

„Macht 9,80“, brummte der Fahrer.

Sasuke drückte ihm einen Zehner in die Hand, ich rannte derweil auf die Büsche zu.

Sasuke kam mir hinterher, wütend rief er : „Wirst du das wohl lassen?“

Von mir kam nur ein erleichtertes „Aahhh“.

Sasuke warf seinen Rucksack zur Seite und stellte sich neben mich. „Muss das so nahe sein?“ Oh Mann, das war doch peinlich.

„Glotz eben nicht so dahin“.

„Wohin soll ich denn sonst schauen, hättest du dir nicht einen anderen Platz suchen können?“

Mist, ist doch egal, sag nichts, sonst lässt er dich hier in der Wildnis zurück, beruhigte ich mich. Ich sah nach vorne. Schließlich war es egal. Hauptsache, wir würden etwas herausfinden.
 

Nachdem wir zwei Straßen gelaufen waren, kamen wir zu einem Laden mit alten Sachen.

„Ist es hier?“

„Ja“. Seine Stimme klang unbehaglich. „Ich sag es ja nicht gerne, aber ich bin im Moment doch ganz froh, dass du mitgekommen bist“.

Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung. Hey, Moment mal, er nutzt dich doch bloß aus, kein Grund für komische Sachen. Einen Augenblick lang hätte ich fast gedacht, kein Grund für komische Gefühle.

„Komm“, forderte er mich auf.

Gemeinsam gingen wir hinein.

„Ein Glück, das wir so angekommen sind, dass das Geschäft aufhat, was?“ stellte ich fest.

„Warten scheint nicht eben deine Stärke zu sein“.

„Um ehrlich zu sein, ich will so schnell es geht wieder nach Hause und...“

Sasuke blieb plötzlich so abrupt stehen, das ich schon wieder in ihn hineinlief. Das nervte allmählich und ich wollte schon fragen, was jetzt wieder sei, als ich sah, dass er den Verkäufer anstarrte, der händereibend auf uns zukam. Aha, sicher eine schlechte Erinnerung für ihn, dachte ich so bei mir. Ob ich ihm meine Schulter zum Anlehnen anbieten sollte?

„Das - ist er nicht“, stotterte Sasuke.

„Wie – das ist er nicht?“

Sasuke schlug mir die Hand vor den Mund. „Nicht so laut“, zischte er.

„Was kann ich für die Herren tun?“ fragte der Mann, als er bei uns war.

„Er nennt uns Herren“, stellte ich durch Sasukes Hand hindurch fest, der sie mir noch stärker auf den Mund presste, während er den Mann ratlos anstarrte.

Ich packte seine Hand und drückte sie nach unten. „Guten Tag. Wir sind hergekommen, wegen einem Spiegel, den er hier“, ich zeigte auf Sasuke , „mal gekauft hat“.

Neugierig schaute der Verkäufer zu Sasuke. „Nun, wir nehmen grundsätzlich nichts zurück, aber möglicherweise – wenn ich das gute Stück mal sehen könnte, und sie mir ihre Preisvorstellung sagen würden?“

Aha, einer von dieser Sorte, war das. Dazu war dieses Sie noch so befremdlich.

„Ich hätte gerne mehr Informationen über den Spiegel gehabt. Es geht nicht um eine Reklamation oder Rückgabe“. Sasuke hatte sich wieder gefangen. Und der Verkäufer verlor das Interesse.

„Informationen? Nun, damit kann ich nicht dienen, ich habe sicher alles was ich wusste dazu gesagt“.

„Ich bezahle dafür“.

Die Augen des Mannes fingen wieder an zu glänzen. Ich warf Sasuke einen Blick von der Seite zu. Mit Geld ließ sich wirklich viel machen, dachte ich angewidert und gleichzeitig ob ich nicht auf den Spiegel schreiben könnte, ich wünsche mir einen Geldbeutel der niemals leer wird, oder etwas in dieser Art.

Der Verkäufer winkte uns zur Theke. Er fragte, wann der Spiegel gekauft worden sei, bückte sich dann, und holte ein schwarzes Buch hervor.

Vergeblich blätterte er darin herum und fing schon zu schwitzen an. „Nicht sie waren es, der ihn mir verkauft hat“, meinte Sasuke.

Überrascht sah er auf. „Das kann unmöglich sein, das ist mein Laden, und ich habe keine Angestellten“.

Sasuke und ich wechselten einen Blick. Dann meinte er, „aber im Sommer vor vier Jahren war ich hier und nun ja, der Spiegel wurde von meinen Eltern gekauft“.

Der Alte sah nochmal in sein abgegriffenes Heft, schüttelte den Kopf und sagte:“Dann muss es sich um eine Verwechslung handeln, zu dieser Zeit war ich im Krankenhaus. Musste damals für einige Wochen den Laden schließen“. Traurig nickte er. Vermutlich dachte er an den Verlust an Einnahmen, die er dadurch hatte.

„Du hast dich vertan, du Besserwisser“, herrschte ich Sasuke wütend an. „Der ganze Ärger für nichts“.

Mir wurde wieder die Hand vor den Mund geschlagen.

„Ähm, ja eine Verwechslung, tut uns leid“. Sasuke schob mich aus der Tür.

Draußen schlug ich seine Hand weg, und griff mir an die Lippen. Ja sie fühlten sich geschwollen an.

Ich sah ihn an, zeigte auf meinen Mund und rief wütend, „nun schau dir das an“. Und dann passierte etwas wirklich seltsames. Er küsste mich. Zuerst dachte ich an Einbildung, aber dann sah ich sein geschocktes Gesicht, und wusste, es war keine. Ein Traum vielleicht?

Sasuke setzte seine arrogante Visage auf und sagte, „ich hab mich nicht vertan, es war dieser Laden“.

Genau, es ist nichts passiert.

„Warum erinnert er sich nicht an dich?“

„Ich sagte doch, der war es gar nicht, Blödmann“.

„Hm“.

„Vielleicht ist jemand eingebrochen?“

„Ausgerechnet an dem Tag, an dem du zufällig da reingegangen bist?“ Das erschien mir doch zu abwegig.

„Wir haben hier gewohnt. Auch meine Tante. Ich bin nicht reingegangen. Wir sind vorbeigelaufen, und er hat mich rein gewunken“, überlegte Sasuke.

„Was soll das denn heißen? Du meinst, der hat jeden Tag da gestanden und drauf gewartet, dass du zufällig mal vorbeikommst? Obwohl er nicht wusste, ob der Spiegel dich überhaupt akzeptiert? Mich nennst du ständig Blödmann, kann ja sein, das ich einer bin, aber du hast mit Sicherheit ein Spinnennetz im Kopf, wenn du so was glaubst“.

Sasuke schüttelte nur den Kopf.

„Vielleicht hat er ja einen Verwandten, der auf den Laden aufpassen sollte?“ vermutete ich. „Lass uns nachfragen“.

Ich drehte mich schon um, aber Sasuke hielt mich fest. „Nein er sagte doch, er hätte den Laden schließen müssen, ich glaube nicht, dass er gelogen hat“.

„Ja, da ist was dran, der Kerl hat ne ausgeprägte Profitgier“.

„Wow, Naruto es beeindruckt mich das du zwei so komplizierte Wörter kennst“.

Ich schluckte meine Wut hinunter. Das war nicht der passende Moment zum Streiten. Zu allem Übel kam mir wieder der eingebildete nie gewesene Kuss in Erinnerung.

„Wie wäre es mit dem Museum?“ fragte ich daher.

Aber er schüttelte nur wieder den Kopf. „Sackgasse. Ich hab damals Nachrichten gehört und Zeitung gelesen“.

Ich konnte einfach nicht akzeptieren, das wir umsonst gekommen waren. „Vielleicht hast du was überlesen?“

Resigniert sah er mich an. „Dann lass uns ein Hotel suchen und zum Museum“.

„Okay“.
 

Autor akio



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rusalka
2012-03-13T16:41:45+00:00 13.03.2012 17:41
ja wirklich interessant.
wer wohl dieser Verkäufer von vor vier Jahren war?
Und was ist mit dem Kuss? Ich würd ja sagen, er hat nie stattgefunden, Naruto wünscht es sich nur und hat es sich deshalb eingebildet.

bis zum nächsten mal

LG Athene_Chan
Von:  Onlyknow3
2012-03-13T12:49:57+00:00 13.03.2012 13:49
Irgendetwas müssen sie ja finden,denn der Spiegel ist wie Naruto schon ahnt gefährlich für sie beide und vielleicht ihre Mütter.Also was erwartet sie noch,ob die zwei etwas heraus finden?
Weiter so freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  usagi_san
2012-03-12T21:08:56+00:00 12.03.2012 22:08
ja das is wirklich seltsam....o.o
der laden war eigentlich geschlossen, es war ein ganz anderer verkäufer den es wohl gar nicht gab und dann noch der kuss von dem naru nich weiß ober sich das jetz eingebildet hat oder nicht....

spannend ist es auf jedenfall =3.

LG usagi^^~


Zurück