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Der geheimnisvolle Spiegel

Teil Eins
von

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Nachhilfe

„Los, hol deine Bücher“, kommandierte er.

„Wie, jetzt gleich?“ fragte ich voller Entsetzen. Er schien es ernst zu meinen. Oh mein Gott, ich sollte lernen. Crap.

„Nein, heute um Mitternacht, da fliegen wir auf unseren Besen zum Blocksberg“, sagte er als sei es die normalste Sache der Welt, so dass ich glaubte, er meine das ernst aber dann brüllte er los, „du Blödmann, natürlich jetzt gleich“, und dann wieder ruhiger, „ich helf dir bei den Hausaufgaben, dann sehe ich auch was du nicht verstanden hast, und erkläre es dir“.

Sasuke stützte seinen Kopf gegen die Hand. „Warum muss mir das passieren? So ein Idiot“, murmelte er zu sich selbst.

Ich marschierte wütend davon. Selber Idiot, dachte ich. Und warum muss mir das passieren? Man soll immer optimistisch sein, alles was passiert hat auch eine gute Seite, selbst wenn man das erst später erkennen sollte, pflegte meine Mutter zu sagen. Normalerweise stimmte das sogar, aber hier – da hast du unrecht, Mama, dachte ich.

Allein dieser Spiegel setzte sich ja schon über alle physikalischen Gesetze hinweg, oder so ähnlich.

In unserer Wohnung stampfte ich in mein Zimmer und holte meinen Rucksack. Die Mühe nachzusehen, ob auch alle Bücher drin waren machte ich mir nicht. Stattdessen lief ich immer noch wütend zurück.

„Naruto?“ hörte ich meine Mutter hinter mir herrufen. Ich gab aber keine Antwort, weil ich dachte, meine Stimme könnte schroff klingen. Und – na ja – ich hatte ja keinen Grund, meine schlechte Laune an meiner Mutter auszulassen.

Sasuke hatte inzwischen seinen Schreibtisch freigeräumt. Das war okay. Was mich irgendwie beunruhigte war, das er in der Hand ein Lineal aus Holz hielt, das er ständig auf seine Handfläche schlug. Was wollte er denn damit? Unsicher kam ich näher.

„Nun setz dich schon, damit wir es hinter uns kriegen“, herrschte mich der unfreundliche Typ an.

„Ähm, hinter uns kriegen“, sagte ich zögerlich und konnte meinen Blick nicht von diesem Lineal abwenden, „was genau meinst du denn, äh?“

Seine schmalen, schwarzen Augenbrauen zogen sich nach unten. Ich sah zu Tür und überlegte, wie schnell ich sie wohl erreichen könnte, bevor ich von dem niedersausenden Lineal getroffen wurde.

„Die Nachhilfe, was sonst?“

„A...Ach so“.

„Was dachtest du denn?“

Ich schüttelte wild den Kopf. „Gar nichts“.

Sasuke warf mir einen schiefen Blick zu, und forderte mich dann auf, ihm meine Deutscharbeit zu geben. Er wolle sie sich ansehen und ich sollte währenddessen die Mathehausaufgaben machen, soweit ich sie konnte.

Ehrlich, ich fühlte mich unwohl, und wollte so schnell es ging wieder weg. Also entschied ich mich dafür zu tun was er sagte, und gab ihm das Blatt. Dann machte ich mich an Mathe. So schwer war es nicht, eigentlich hatte ich die Formeln und Geometrie einigermaßen begriffen. Warum immer das falsche Ergebnis herauskam wusste ich auch nicht.

Während ich meine Hausaufgaben machte, hörte ich Sasuke immer wieder sagen, oh gott, wie blöd, gibt es ja gar nicht, du liebe Zeit, und dann dieses Gestöhne, irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.

„Kannst du mal die Klappe halten? Ich dachte, du wolltest mir helfen? Wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn du die ganze Zeit so – so abfällig daher redest“.

Sasuke sah mich an. Dann sagte er in versöhnlichem Tonfall. „Du hast recht. Du hast dir wirklich sehr viel Mühe gegeben“.

„Wirklich?“ rief ich erfreut.

„Ja, wirklich. Um so viele Fehler zu machen muss man sich schon sehr anstrengen“.

Ich schwieg. Und wandte mich der letzten Aufgabe zu. Sasuke schrieb unterdessen irgendwas auf ein Blatt.

„Fertig“, sagte ich dann.

„Gut, ich auch. Zeig mal her“.

Ich gab ihm das Heft, er gab mir meine Arbeit zurück und das Blatt. Darauf stand eine Art Gliederung. Wie man eine Kurzgeschichte interpretiert. „Das lernst du auswendig“, sagte er dazu nur. Aus dem Bücherregal holte er ein schmales Buch und sagte, „und das liest du“.

„Was wozu?“

„Ganz einfach, wenn du Bücher liest, lernst du automatisch Rechtschreibung, Grammatik und erweiterst deinen Wortschatz“.

„Aha“, sagte ich ohne große Überzeugung.

„Ich frag dich dann morgen ab, was in dem Buch steht“.

Wie bitte? Ich hatte mich wohl verhört?

„Ich soll das bis morgen lesen?“

„Sicher, dauert doch keine Stunde“.

Hast du eine Ahnung, dachte ich. Das würde die ganze Nacht dauern.

Ich sah zu, wie er meine Mathematik Hausaufgaben kontrollierte. „Die Formeln und Rechenwege stimmen“, sagte er dann. Ich fühlte ein seltsames Gefühl von Stolz in mir, das ich sofort wieder unterdrückte. Warum zum Teufel sollte ich stolz über ein Lob von diesem Typen sein? Es konnte mir doch egal sein, was er von mir hält.

„Aber die Ergebnisse sind falsch“.

„Was für eine Überraschung“, erwiderte ich lahm.

„Schon mal was von Umrechnung gehört?“

„Hä?“

„Wenn du Meter und Meter summierst kannst du keine Liter herausbekommen“, sagte er und sah mich dabei an, als ob ich ein Idiot sei.

Noch etwa eine Stunde lang erklärte er mir Umrechnungen, cm zu dm, dm zu Meter und das das der Stoff aus der Grundschule sei, und so weiter erwähnte er gleich mit, bis wir endlich fertig waren.

Zwischendurch ging er nur einmal zur Toilette, und ich fragte mich, ob ich die Zeit nutzen sollte um etwas auf den Spiegel zu schreiben. Aber irgendwie wollte ich nicht.

Ich packte meine Sachen ein und wollte gehen. Aber ich zögerte.

„Was ist“, fragte mich Sasuke.

Ich drehte mich zu ihm um. „Der Spiegel“.

„Ja?“

„Was genau – ist das? Ich meine, wie funktioniert er?“

Sasuke sah mich an, dann zu Boden. „Keine Ahnung“.

„Keine Ahnung? Dann lass uns nachforschen“.

„Nachforschen, was meinst du denn?“

„Vielleicht hat Merlin ihn gemacht“, vermutete ich.

„Blödsinn, den gab es doch gar nicht“.

„Nicht?“

„Nee“.

„Und was ist mit Artur und den Rittern der Tafelrunde. Und vor allem was ist mit Exicalibur?“

„Alles Märchen“.

„Das heißt Excalibur. Das sind nur Sagen und Legenden“.

Meine Welt brach gerade zusammen.

„Aber den Spiegel gibt es“, sagte Sasuke nachdenklich und sah zum Schrank. „Vielleicht hast du Recht und wir sollten da nachforschen“.

„Wirklich?“

„Ja, schließlich hängst du auch mit drin. Und für alles auf dieser Welt muss man bezahlen, egal was es ist“.

„Nein, nicht für alles“, widersprach ist. „Liebe ist umsonst“.

„Nein, das ist sie nicht. Selbst für Liebe musst du bezahlen“.

Ich wurde rot. „Ich meinte nicht ein Bordell, oder so“.

„Ich auch nicht. Aber – für Liebe bezahlst du auch. Mit deinen Gefühlen zum Beispiel. Fühlst du dich nicht schuldig, wenn du deiner Mutter, die dich liebt eine schlechte Note ablieferst? Bist du so frei mit dieser Liebe, das du sie beschimpfen könntest, ohne darunter zu leiden?“

Ich überlegte kurz, und schüttelte dann den Kopf.

„Du bezahlst mit deiner Freiheit und schlechten Gefühlen. Dinge, die nicht gut für dich sind. Glaub mir, es gibt nichts umsonst“. Er sah wieder zum Schrank.

„Also, glaubst du, jeder Wunsch, der von dem Spiegel erfüllt wird kostet auch etwas?“

Sasuke nickte. „Ganz sicher, sogar“.

Mir wurde es ziemlich unwohl in meiner Haut. „Aber womit?“

„Genau das sollten wir herausbekommen“.
 

autor akio



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  usagi_san
2012-03-11T17:16:40+00:00 11.03.2012 18:16
heyho^^

ja nachhilfe ist kein spaziergang und mir scheint als wäre sasu zum lehrer geboren ;D
nachforschungen über den spiegel anstellen....hoffentlich hat das keine negativen folgen^^.

so langsam scheint sasu ein klein wenig auzutauen gegenüber naru, das ist gut so =D

LG usagi~
Von:  Akio21
2012-03-02T17:39:43+00:00 02.03.2012 18:39
hi,
mit der story sind wir jetzt fertig, insgesamt werden es 37 kapitel sein. ich hoff mal, das die anderen geschichten jetzt schneller voran gehen.
Von:  Onlyknow3
2012-03-02T15:55:36+00:00 02.03.2012 16:55
Klasse Kapitel,vielleicht wird ja doch noch was aus den zweien auf dies Art lernt Naruto nicht nur für die Schule nein er bringt einem Einzelgänger Freundschaft näher.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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