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Der geheimnisvolle Spiegel

Teil Eins
von

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Deutschnote

„Uzumaki Naruto“, brüllte eine Stimme.

Ich schreckte hoch aus meinem wunderschönen Tagtraum, hörte das Kichern meiner Klassenkameraden und sah in das vor Zorn gerötete Gesicht meines Lehrers.

Hatte er mich gerufen? So wie er mich anstarrte vermutlich, sicher war sicher, also sagte ich: „Ja?“

„Soll ich dir deine Arbeit etwa bringen?“ brüllte er immer noch.

Meine Arbeit? Oha. Richtig, wir hatten gerade Deutsch. Und – mit einem unbehaglichem Gefühl schlich ich mich mehr nach vorne zum Lehrer, als das ich ging und nahm meine – sechs – in Empfang.

„Schon wieder eine Sechs“, stellte er grimmig fest und die anderen lachten.

Ich warf einen ärgerlichen Seitenblick in die Klasse. Der Einzige der nicht lachte war Sasuke. Der sah desinteressiert aus dem Fenster. Pft. Er hatte ja auch noch keine Arbeit mitgeschrieben. Plötzlich hatte ich eine Eingebung. Wieso war ich darauf noch nicht früher gekommen? Die Sonne strahlte geradezu an meinem Uzumaki-Himmel, während meine Augen fest auf Sasuke gerichtet waren. Mein Held. Mein Retter. Ich strahlte ihn an, während ich wie aus weiter Ferne die dumpfe Stimme meines Lehrers hörte....Geht so nicht weiter.....werde mit deiner Mutter reden.....sitzenbleiben. Ich bekam kaum was mit.

Sasuke hatte endlich meinen Blick bemerkt und sah mich erst überrascht und fragend dann nervös und unbehaglich an. Schließlich wurde er erst blass und dann sogar rot.

Ob uns wohl durch den Spiegel eine Art Telepathie verband?

„Hörst du mich Sasuke?“ dachte ich und wartete auf eine Antwort in meinem Kopf.

Nichts. Na gut, das war nicht so schlimm, ich war ja nicht stumm und...

„Wirst du jetzt endlich auf deinen Platz gehen?“ wurde ich angebrüllt. Erschrocken sah ich meinen Lehrer an. Eine blaue Ader war mittlerweile auf seiner Stirn hervorgetreten und ich bekam Angst, sie würde platzen und ich würde mit Blut bespritzt werden.

Ich beeilte mich zu nicken und zu meinem Platz zurückzugehen. Nachdem ich mich hingesetzt hatte, sah ich mir die Arbeit an, aber viel erkennen konnte ich nicht, da überall mit roter Tinte etwas durchgestrichen oder dazu geschrieben worden war. Auch am Rand der Blätter gab es Notizen, Zahlen, Buchstaben – mir wurde schwindlig. Ich sah lieber wieder auf. Mein Lehrer hatte sich mit beiden Armen am Pult abgestützt und atmete heftig ein und aus. Anscheinend hatte er sich noch nicht beruhigt. Egal. Ich sah zu Sasuke, der war jetzt viel wichtiger. Er schenkte mir einen abfälligen Blick und sah wieder aus dem Fenster.

Vermutlich hatte ich jetzt so eine komische Ader auf der Stirn, es gab ein seltsames Geräusch, als ich meine Zähne knirschen hörte vor Wut, ähnlich wie eine quietschende Kreide auf der Tafel und es verursachte mir eine Gänsehaut.

Beruhige dich. Gleich nach der Schule redest du mit ihm. Manchmal, auf seine Art und Weise war er ja eigentlich nett, redete ich mir ein.
 

Als ich am Nachmittag nach Hause kam, hatte meine Mutter rote Augen. Sie ignorierte mich, stellte mir das Essen auf den Tisch, aber sie selber aß nichts. Also hatte der blöde Idiot, dieser hirnverbrannte Deutschlehrer sie schon informiert. Aber damit hatte ich ja gerechnet. Meine Mutter hatte solche Augentropfen im Medikamentenschrank, die zwar nicht schmerzhaft waren, aber geschwollene, rote Augen verursachten. Das wusste ich, weil ich sie selbst schon mal ausprobiert hatte. Eigentlich waren es harmlose Tropfen, aber sie reagierte allergisch darauf. Reiner Zufall, das auch ich eine Allergie gegen dieses homöopathische Zeugs hatte. Das zweite was sie tat war, so zu tun, als sei sie ganz schrecklich enttäuscht von mir. Der Zweck war, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Das hatte ich in ihrem Tagebuch mal gelesen. Und zur Verstärkung des schlechten Gewissens, aß sie nichts. Jedenfalls nicht vor meinen Augen. Damit wartete sie, bis ich in meinem Zimmer verschwunden war. Würde ich sie fragen, ob sie nichts essen wolle, würde sie antworten, dazu sei sie nicht in der Lage. Sie habe vor Aufregung Bauchschmerzen, oder etwas ähnliches. Aber wie gesagt, das wusste ich ja alles schon, und am Anfang bin ich auch jedes mal darauf hereingefallen. In den letzten zwei Jahren hatte ich so getan, als ob, damit sie sich nicht etwas anderes einfallen ließ, etwas, das ich nicht kannte.

Aber wie gesagt, ich wusste ja, was Sache war und hatte mich schon darauf vorbereitet. Auf Sasuke dagegen hatte ich mich noch nicht vorbereitet. Ich saß vor dem Teller und überlegte, ob ich etwas essen sollte. Ein knurrender Magen käme bestimmt ganz gut an, oder? Die Augentropfen könnte ich auch nehmen. Nach dem abfälligen Blick wäre das vielleicht gar keine schlechte Idee. Immerhin war er kein ganz und gar übler Kerl. Ja, ich konnte mir ziemlich gut vorstellen, dass er es ablehnen würde, mir zu helfen, nur weil ich zum Lernen zu faul war, aber wenn er Mitleid hätte – dann sähe die Sache anders aus, nicht wahr? Vielleicht ja auch nicht, es konnte aber nichts schaden, beschloss ich und legte die Gabel zurück auf den Teller.

Fröhlich fing ich an, drauf los zu reden.

„Mama, ich habe heute leider wieder eine schlechte Note bekommen, und Sasuke meinte, es sei viel einfacher, wenn man zusammen lernt. Er hat mir sogar schon in der Schule ein paar Sachen erklärt und gefragt, ob ich zu ihm rüber komme und wir könnten nach dem Essen zusammen lernen. Darf ich, Mama, darf ich?“

Sasukes Mutter war so eine Geschäftsführerin, die nie zu Hause war, das wusste ich, darum musste ich mir keine Sorgen machen.

Die Augen meiner Mutter waren immer größer geworden und nun faltete sie entzückt ihre Hände zusammen. „Wie schön, mein Schatz. Natürlich darfst du. Ich freue mich wirklich sehr“.

Sie umarmte mich. Ich war aber nicht so wie andere Jungs, denen das peinlich war, mir machte das nichts aus, ich war eben ein ganzer Kerl. Und ein ganzer Kerl würde auch in den Armen seiner Mutter nicht sentimental werden oder schwach oder was es sonst an komischen Gefühlen so gab.

„Geh ruhig, mein Hase. Ich habe auch schon gegessen“, sagte sie und drückte mich nochmal fest an sich.

Ha. Es funktionierte prima. Sie hatte behauptet, gegessen zu haben, um mir eben kein schlechtes Gewissen zu machen. Ich wollte noch weitergehen.

„Ah, Mama, hast du etwa geweint? Deine Augen sind ganz rot“, stellte ich fest.

„Wie? So ein Unsinn, aber echt mal. Ich habe einen Zug bekommen, dieses blöde Fenster. Ich werde dem Hausmeister Bescheid geben, damit er es endlich repariert“.

Na bitte.

„Gute Idee, mach das. Dann bin ich ja beruhigt. Kann ich aufstehen?“

„Sicher, Engel“.

Ich stand auf und ging ins Bad. Der Schlüssel zum Medikamentenschrank war natürlich versteckt. Er lag oben auf dem Schrank. Ich nahm ihn, öffnete den Schrank, holte die Tropfen raus, und eins ins linke Auge, das war schon unangenehm auch wenn es sich wie Wasser anfühlte, einen ins rechte Auge. Schließlich weint kein Mensch mit nur einem Auge. Das war´s auch schon. Ich stellte das Zeug zurück und schloss wieder ab. Es wirkte sofort. Bevor meine Mutter mich so sehen konnte ging ich zur Garderobe, schnappte mir meine Schultasche und rief: „Ich geh dann“.

„Schon?“

„Ja, wie gesagt, Sasuke hat mich auch zum Essen eingeladen“.

„Das ist schön, mein Schatz“, hörte ich noch, als ich die Tür hinter mir zumachte.

Tja, und damit stand ich dann auch praktisch schon vor seiner Tür.

Ich klopfte. Nichts.

Wem, bitteschön, wollte der denn was vormachen?

Ich wusste, dass er wusste warum ich kam. Vielleicht doch Telepathie?

Hier draußen konnte ich nicht stehen bleiben, laut klopfen oder rufen auch nicht, das hätte meine Mutter gehört und sie wäre misstrauisch geworden. Also, was tun?

Mach auf, sonst erzähl ich deiner Mutter die Wahrheit über den Spiegel, dachte ich. Nichts. Mh.

Dann anders. Lärmen musste ich irgendwie. Dieser stille Knabe hasste sicher nichts mehr als Lärm.

„Sasuke, nicht doch – hahahaha- hör auf. Hahahaha – hör auf mich zu kitzeln, lass mich lieber rein, hahahahah“. Ich war noch gar nicht fertig, als die Tür aufging, Sasuke mich am Kragen packte und mich derart schwungvoll in die Wohnung zerrte, dass ich hinfiel.

Er schlug die Tür zu und wollte grade wütend auf mich einreden oder schreien oder was auch immer, als er stockte. Ich saß elendig auf dem Boden, und sah ihn von unten aus meinen verheulten Augen mitleiderregend an.

Sasukes Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und sein Mund klappte mit einem „Oh“ wieder zu. Dann bückte er sich, um mir aufzuhelfen.

Ich ließ mir aufhelfen, natürlich, ich konnte ja schlecht von alleine auf die Füße springen, wenn ich glaubhaft rüber kommen wollte und dachte zwei Dinge. Zum einen, das ich es ernsthaft in Erwägung ziehen sollte, Schauspieler zu werden und zum Anderen, dass es doch ein Glück war, das es mit dieser Telepathie nicht funktionierte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dicker1
2013-04-25T18:20:42+00:00 25.04.2013 20:20
:D Das Ende ist ja Genial :D Sorry aber ich musste durchweg lachen :) Da fehlt echt der Humor tag in der Beschreibung :D
Von:  usagi_san
2012-03-11T17:05:02+00:00 11.03.2012 18:05
dieses kapi hat mich sehr zum schmunzeln gebracht.
die liebe mutti die sich was einfällen lässt um dem sohn glaubhaft zu machen wie schlimm es sei, schlechte noten nach hause zu bringen,
der sohn der dies aber schonlängt durchschaut hat und einfach mit spielt.

und dann natülrlich das schauspierlern vor sasuke.
ja naru scheint echt talent für sowas zu haben x3~

Echt gut geworden ^^b

LG usagi~
Von:  Onlyknow3
2012-03-01T20:29:36+00:00 01.03.2012 21:29
Das ist ja kein wunder das er Sasuke im Kopf hat,hat er sich doch verliebt
in den Spiegelseher.Was aber Naruto da abzieht ist auch nicht von schlechten Eltern.Weiter so freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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