Zum Inhalt der Seite

Kaleidoskop

Pegasus & Cassiopeia
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nachsitzen!

Kapitel 2: Nachsitzen!
 

Die ersten beiden Stunden waren zu Ende und die Schulglocke läutete die Pause ein. »Endlich, Frühstück! Ich bin schon halb verhungert«, sagte Tyson und schob sich ein Reisbällchen in den Mund. »Dein Opa ist ein richtiger Schatz, Tyson. Hast du gar nicht verdient du kleiner Freßsack«, sagte Kai mürrisch. »Ätsch, du bist nur neidisch, dass dir keiner Frühstück macht«, blaffte Tyson zurück. »Frag' doch mal Angie. Sie schaut dir doch neuerdings immer beim Training zu. Vielleicht macht sie dir ja ein Morgenleckerchen«, kicherte Max. »Sie schaut mir nicht zu, sie trainiert selbst, sie versucht es zumindest. Wenn die so Frühstück macht wie sie bladet, na dann Prost Mahlzeit. Ehrlich Jungs, ich habe schon lange nicht mehr so eine schlechte Bladerin gesehen. Unter anderem geht sie und ihre Freundin nun in Reis und meine Klasse«, erklärte Kai.
 

»Ach, in eure Klasse gehen die nun? Ich habe mich schon gefragt, wo Angie und Cosima heute Morgen waren«, sagte Tyson. »Das wurde doch vor den Ferien schon erwähnt, dass sie die Klasse wechseln. Deswegen waren bestmmt auch Rogue, Kaori und Midori heute Morgen so mies drauf.«, antwortete Max und kaute auf seinem Sandwich herum. »Ist doch kein Wunder. Wir fanden es auch nicht gerade toll, als unsere Klasse zu Anfang der Neunten in E- und G-Klassen geteilt und unser Team getrennt wurde.«, erklärte Kenny und tippte auf Dizzi herum. »Ich konnte mich nicht beschweren« war Kais Kommentar zum Thema Klassenaufteilung.
 

Kenny, Max, Rei und Tyson blickten sich an und Tyson hörte sogar auf zu essen. »Ich denke ein Themawechsel wäre nun angebracht. Kommen wir doch wieder zum Thema Bladen und neues Mädchenteam«, warf Kenny in die Runde. »Gute Idee, fangen wir doch da an, was Kai erwähnt hatte«, meinte Max und wendete sich an Kai. »Kann es sein, dass du vielleicht ein bisschen voreilig mit deinem Urteil über Angie bist? Im Bezug aufs Bladen meine ich«, fragte Max. »Anfänger bleibt Anfanger«, warf Tyson dazwischen. Kai wollte gerade auf Max' Frage antworten, als ihm jemand dazwischen fuhr.
 

»Ich finde, dass Cosima echt gut bladet«, sprudelte es aus Reis Mund. »Hä? Bin ich jetzt im falschen Film oder was. Rei, wir reden über Araki und nicht über deinen heimlichen Liebling«, sagte Tyson und grinste hämisch. Rei sprang schwungvoll auf. »Bist du bescheuert oder was. Sie ist nicht mein heimlicher Liebling. Darf ich dich daran erinnern das ich mit Mariah zusammen bin. Das ist schon stressig genug«, sagte Rei. »Setz dich Rei und bleib cool. Du weißt doch, neidische Menschen äußern sich so«, konterte Kai und zog Rei auf seinen Platz zurück. Kenny räusperte sich kurz, um wieder die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Thema zu lenken. »Also, leider muss ich euch mitteilen, dass die Turbo Teens ein ernstzunehmender Gegner für uns werden könnte. Anfänger hin oder her. Wir haben schließlich auch so angefangen wie sie«, warf Kenny in die Runde hinein. »Wir hatten aber direkt einen Sponsor«, sagte Tyson und kaute erneut auf einem Reisbällchen herum. »Vielleicht haben die auch einen? Kann doch sein?«, sagte Rei und zuckte mit den Schultern.
 

»Wer weiß; jedenfalls sollten wir dieses Mädchenteam nicht unterschätzen«, sagte Max. »Rei hat Recht, dass Cosima verdammt gut bladet. Auch Kaori ist nicht schlecht. Angie und Rogue habe ich noch nicht mit Dizzi analysiert«, sagte Kenny. »Analysiere lieber die nächste Matheklausur, die Rei und mir demnächst bevorsteht, anstatt so ein paar unwichtige Bladerinnen, sonst bekomme ich wieder eine scheiß Vier von dem Vollidiot Masanori darunter gekritzelt«, sagte Kai. Hinter ihnen hörte man plötzlich einen lauten Räusperer. Sie wendeten sich um und erstarrten. Masanori Sensei stand die ganze Zeit hinter ihnen und alles was Kai gesagt hatte, hatte er mitbekommen.
 

»Mein lieber Hiwatari, nach den Ferien geht es ihnen wohl zu gut. Aber gerne gebe ich ihnen die Gelegenheit noch etwas für die Matheklausur zu lernen und um auf dem Boden der Tatsachen zurückzufinden. Nach der Schule, Raum 15, versteht sich. Ich freue mich schon auf ihre Anwesenheit«, sagte Masanori Sensei mit einem hämischen Grinsen. Keiner wagte es, auch nur einen Laut von sich zu geben. Kai schluckte und seine Hände ballten sich zu Fäuste. Masanori Sensei ging grinsend davon.
 

»Der blöde Arsch. Der hat mich auf dem Kieker. Das könnt ihr mir glauben. Ich könnte so kotzen. Ausgerechnet heute, wo ich meinen neuen Dranzer ausprobieren wollte und unseren Ausflug, welcher demnächst ansteht, noch planen muss. So ein Mist«, meckerte Kai los. »Bist du bescheuert so zu schreien? Willst du, dass er das auch noch mitbekommt? Dann kannst du die ganze Woche nachsitzen. Und überhaupt, wo sind denn plötzlich alle hin?«, fragte Rei und hielt ausschau nach anderen Schülern. Doch sie waren die Einzigen, welche noch an ihrem Frühstückstisch saßen. Er schaute auf die große Schuluhr. Sie alle hatten das erneute Läuten der Schulglocke nicht mitbekommen. »Verdammt, jetzt kommen wir zum nächsten Unterricht zu spät«, fluchte Max und seufzte auf. Er, Tyson und Kenny hatten nun Chemie. Rei und Kai allerdings Englisch. Kai und Rei schauten sich an. Sie wussten schon, was auf sie zukommen konnte. Sie verabredeten sich zur nächsten Pause und alle rannten los.
 

Abgehetzt und hechelnd erreichten Rei und Kai den Film- und Diaraum und kamen in den Englischunterricht hereingeplatzt. Mita Sensei wendete sich zur Klassentür um, welche sich plötzlich öffnete und erblickte die beiden Jungen, welche nun im Raum standen. »Einen schönen guten Morgen wünsche ich den Herren. Es ist äußerst zuvorkommend, dass sie sich entschlossen haben am Unterricht doch noch teilzunehmen«, sagte Mita Sensei trocken, gelassen und

ruhig. Mita Sensei war eine Recht lustige Person, die sich nicht so schnell aufregte, aber wenn es ernst wurde, ja dann, wurde ihre Stimme ruhig und bedächtig. »Das zweite Halbjahr hat gerade erst begonnen und schon geht es weiter wie im Letzten, mit ihnen Beiden. The Twins, ja so nennt

man sie hier schon. Alles machen sie gemeinsam«, sagte sie. »Nicht ganz. Pinkeln gehen wir noch getrennt«, sagte Rei und wendete sich zu Kai, welcher ihn mit geweiteten, erstaunten Augen ansah. Dieser Kommentar war nicht gerade in dieser Situation angebracht, aber die ganze Klasse fing an zu lachen. »Ruhe!«, sagte Mita Sensei streng an die Klasse gewandt. Dann schaute sie wieder zu Kai und Rei. »Schlagfertigkeit ist gut und schön, aber an gewissen Stellen ist sie nicht angebracht. Kon-san, sie kommen nach der Schule in den Raum 15. Hiwatari-san, sie sind ja eh da, wie ich von Masanori Sensei erfahren habe. Setzen sie sich jetzt«, sagte sie mit strengem Blick.
 

»Willkommen im Club«, flüsterte Kai Rei zu, während sie zu ihren Plätzen gingen. Die Beiden setzten sich in die hintere Reihe, wo Cosima und Angie auch saßen. Die beiden Mädchen lächelten und schauten zu Kai und Rei herüber. Rei grinste verlegen zurück, Kai folgte dem Unterricht und interessierte sich gar nicht für die Mädels, was Angie ärgerte. Sie wollte nur freundlich sein und er übersah sie einfach. Mita Sensei erklärte gerade auf Englisch, wie schön bestimmte Landschaften in England seien und dass es sich lohnen würde, dort auch mal einen Urlaub zu verbringen. »Urlaub, den brauche ich auch, wenn das noch so weitergeht bin ich demnächst auch noch Weltmeister im Nachsitzen«, murmelte Kai und Rei musste ein Lachen unterdrücken. »Pssst! Pssst!«, machte es neben Rei. Er drehte sich zur Seite und schaute in Cosimas lächelndes Gesicht.
 

»Hier«, murmelte sie, schob Rei einen Zettel herüber und zeigte auf Kai. Rei nickte und als er sich umdrehte, schnappte eine Hand nach dem Zettel. »Reicht es nicht, dass sie schon zu spät gekommen sind? Müssen sie den Unterricht jetzt wieder stören. Was steht auf diesem Zettel, was sie nicht auch später austauschen könnten?«, fragte Mita Sensei, ging zum Pult zurück und lehnte sich dagegen. »Wollen wir doch mal sehen was so wichtig ist und nicht warten kann«, sagte sie mit säuerlicher Stimme, faltete das Stück Papier auseinander und überflog es kurz. Angie wurde blass. Nein, sie durfte den Zettel nicht vorlesen. Das wäre eine Blamage. Oh lieber Gott, lass diesen Kelch an mir vorbei ziehen, dachte sie. Cosima sah Angies verzweifelte Blicke. Dann schaute sie zu Kai, doch er schaute als ob ihn das alles nichts angehen würde. Kein Wunder, Rei hatte ihm wohl nicht mitgeteilt, dass der Brief für ihn bestimmt war.
 

»Liebster Kai«, las Mita Sensei vor. Kais Kopf schnellte hoch und er schaute geschockt nach vorne. Sie fuhr fort: »Es tut mir ja so schrecklich Leid, dass du nachsitzen musst und ich wollte dir nur mitteilen, das ich mich in dich...«, Mita Sensei hörte auf zu lesen. Die ganze Klasse war so ruhig wie nie zuvor. Alle hielten inne und warteten, dass sie weiter las und dann fuhr sie fort: »...,dass ich mich in dir wirklich getäuscht habe. Du bist wirklich so dämlich, wie du aussiehst. Geschieht dir Recht, dass du nachsitzen musst. Ätsch.« In der Klasse brach lautes Gelächter aus. »Ruhe~!«, schrie Mita Sensei durch den Raum und ging auf Kai zu. »Kai, sie müssen ja wirklich einen innigen Fan haben, wenn sie solche Fanpost bekommen.« Kai wusste darauf einfach nichts zu sagen. Er war selbst noch zu erschrocken über den Inhalt von diesem blöden Stück Papier.
 

Angie jedoch, war der Ohnmacht nahe. Cosima schaute zu Rei herüber, der ziemlich sauer dreinschaute und Kai sah aus wie tiefgefroren, jeder Eiszapfen wirkte warm dagegen. Als sie merkte, dass von Kai keine Reaktion kam, wendete Mita Sensei sich zu Cosima um, ging auf sie zu, musterte sie und wedelte mit dem Brief vor ihrem Gesicht herum. »Was meinen sie Kazumi-san, wer könnte diesen netten Brief geschrieben haben?« Cosima schaute kurz neben sich und Angie zuckte zusammen. Kai hatte in diesem Moment geschnallt, wer den Brief geschrieben hatte. Er wollte sich gerade zu Wort melden, da stand Cosima hektisch auf. »Ich war es. Ich habe ihn geschrieben«, sagte sie mit fester Stimme. Kai schaute sie mit großen Augen an und auch Rei konnte es nicht glauben.Wie konnte sie nur so gemein sein? So etwas hatte er von jedem erwartet aber nicht von Cosima.
 

»Nach der Schule, Raum 15 Kazumi-san«, sagte Mita Sensei. Kai schaute böse zu Angie herüber und sie schaute beschämt weg, denn sie wusste sofort, dass er es wohl erfasst hatte, von wem der Brief wirklich stammte. Kai passte es gar nicht, dass sie den Kopf aus der Schlinge gezogen hatte und Cosima an ihrer Stelle nachsitzen musste. Nach seinen Blicken zu folge, wünschte er sie unter die Guillotine. Kopf ab, rappel die zapp.
 

Angie konnte nicht mehr anders, sie schluckte und fing an zu weinen. Nun stand sie auf und rannte aus dem Film- und Diaraum ohne einen weitern Ton zu sagen. »Ist hier eigentlich der Wahnsinn ausgebrochen oder was?«, kam es erstaunt von Mita Sensei. Rei schaute fragend Angie hinter her und dann zu Kai. »Weiber halt«, antwortete Kai und zuckte mit dem Schultern. »Darf ich ihr nach gehen? Angie geht es schon seit heute morgen nicht so gut«, fragte Cosima. Mita Sensei nickte und Cosima verließ den Raum um Angie zu folgen.
 

Angie war in die Mädchentoilette gerannt. Sie schaute in den Spiegel. Ihre Augen waren gerötet. Verdammt, dachte sie. Warum musste das gerade ihr passieren. Jetzt hatte sie groß und fett auf der Stirn stehen: 'Heulsuse'. Hinter ihr ging die Tür auf und Cosima kam herein. Sie beide hatten einmal beschlossen, sollte eine von ihnen in der Schule weinen müssen, egal warum, war der ausgemachte Treffpunkt die Mädchentoilette im Erdgeschoss. Da hatte man wenigstens seine Ruhe.
 

»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Cosima. Angie drehte sich um. »Alles klar, mehr oder weniger«, antwortete sie etwas geknickt. »Das war echt ein hammerharter Auftritt von dir. Rei und Kai, denke ich, sind ganz schön sauer, ich glaube die haben wir erst mal für die nächste Zeit vergrault«, sagte Cosima und lehnte sich, mit verschränkten Armen vor der Brust, gegen die Fliesenwand. »Mist, genau das wollte ich eigentlich nicht. Ich wollte Kai nur ein paar fiese Zeilen zukommen lassen, weil er so großkotzig zu mir war. Ich wollte aber nicht, dass durch die entstandene Situation Beide so einen schlechten Eindruck von uns haben. Glaube mir bitte, Cosima. Es tut mir wirklich Leid, dass Rei jetzt denkt du wärst es gewesen. Er hat dich mit einem verachtenen Blick angeschaut«, jammerte Angie und wischte sich erneut Tränen aus dem Gesicht.
 

Cosima stieß sich leicht von der Wand ab und nahm Angie im Arm. »Halb so schlimm. Ich mache mir mehr Gedanken darüber, dass du jetzt noch mehr Liebeskummer hast als vorher«, sagte Cosima sanft zu ihr, nahm Angie das Taschentuch aus der Hand und wischte ihr wieder ein paar Tränen weg. »Sieht man mir das so sehr an, dass ich verliebt bin?«, fragte Angie. Cosima fing an zu lächeln. »Weißt du was am Schlimmsten an der ganzen Sache ist? Das der Eisbär noch nicht mal gemerkt hat, dass du ihn magst. Aber das werden wir schon ändern. Lass mich mal machen. Den werden wir uns angeln!«, sagte Cosima mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck.
 

Einige Minuten später gingen sie zurück zum Unterricht. Es fiel kein Wort mehr über die Briefchen-Aktion und auch über Angies Emotionsausbruch wurde geschwiegen und das war auch gut so. Cosima war froh, als sie diese Doppelstunde Englisch endlich hinter sich gebracht hatte. Es war ihr so unangehem nun neben Rei zu sitzten. Er hatte sie kein einziges Mal mehr angesehen. Er war wohl wirklich sauer auf sie gewesen. Selbst als die Schulglocke läutete und alle ihre Sachen zusammen packten, würdigte er sie keines Blickes und auch sonst blieb jegliche Freundlichkeit ihr gegenüber aus. Er und Kai verließen wortlos den Film- und Diaraum. Cosima schaute den Beiden stumm hinter her. Sie schreckte zusammen und schaute zu Angie. Sie hatte eine Hand auf Cosimas Schulter gelegt. »Ich weiß, es tut verdammt weh, wenn man von dem Menschen ignoriert wird, den man besonders mag. Komm lass uns zu den Mädels gehen. Die warten bestimmt schon draußen. Wir wollten uns doch auf dem Schulhof treffen«, sagte Angie und griff nun nach Cosimas Hand und zog sie hinter sich her. Cosima schaute sie nur irritiert an und nickte dann.
 

Tyson, Max und Kenny standen schon draußen und warteten auf Kai und Rei. »Endlich Schulschluss. Vier Stunden reichen auch für den ersten Tag nach den Ferien«, sagte Tyson und reckte sich. »Tja, Kai wird hier wohl noch etwas länger hocken müssen. Schließlich hat Masanori ihn zum Nachsitzen verdonnert«, kam es von Max und er musste ein Glucksen unterdrücken. »Ach stimmt ja, das hatte ich ganz vergessen. Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Ich bin der selben Auffassung wie Kai, dass Masanori es echt auf ihn abgesehen hat. Soweit ich weiß, hat er sogar Aufsicht beim Nachsitzen heute«, antwortete Kenny und schob seine Brille hoch. »Na bravo, dann wissen wir ja, wie unser Leader-sama gleich drauf ist«, meldete sich Dizzi. »Was ist mit Leader-sama?«, fragte Kai, welcher mit Rei hinter den Anderen aufgetaucht war. Sie wendeten sich zu Kai und Rei um. »Wir haben darüber geredet, das Masanori Sensei heute Aufsichtslehrer beim Nachsitzten ist«, antwortete Tyson. Kais Gesichtsmimik verzog sich. »Bleib ruhig. Bist ja nicht alleine. Ich muss ja auch hier bis heute Nachmittag nachsitzen.«, sagte Rei, klopfte ihm auf die Schulter und versuchte Kai so zu beruhigen. »Wie? Du auch?«, fragte Max. »Ja, wegen zu spätes Erscheinen im Unterricht.« - »Das ist ja blöd. Hmm, lasst uns doch alle zusammen die Mittagspause verbringen. Dann gehen wir nach Hause und ihr könnt Nachsitzen.« schlug Kenny vor. »Das ist gut, dann können wir doch noch einiges bereden«, meinte Kai, drehte sich um und lief in Richtung Schulgebäude. Max, Kenny und Tyson schauten Rei fragend an. »Was ist ihm denn begegnet? Ist er nur so mies drauf, weil er nachsitzen muss?«, fragte Tyson und schaute Kai hinter her. Rei schüttelte den Kopf. »Nein, es ist was Anderes. Seid froh, dass ihr unseren Englischunterricht nicht mitbekommen habt«, sagte Rei und ging nun mit dem Rest Kai hinter her. Sie setzten sich wieder an den Tisch, wo sie in der Pause zuvor auch gesessen hatten. Rei hatte Max, Tyson und Kenny die Geschichte mit dem Brief auf dem Weg zum Tisch erzählt. Nun saßen die Drei gegenüber von Kai und Rei. »Diese dämliche Tussi. Was glaubt sie eigentlich wer sie ist. Mich vor der ganzen Klasse so bloß zu stellen«, fauchte Kai wütend in die Runde. Max und Tyson konnten sich ihr Grinsen einfach nicht verkneifen. »Ja, verarsch mich ruhig auch noch, Freßsack«, motzte Kai. »Hey, was machst du mich so dämlich von der Seite an? Kann ich etwas dafür, das dir das Mädel eins ausgewischt hat, weil du sie nicht beachtest?«, konterte Tyson. »Halts Maul, du verfressener Arsch oder es gibt eins auf die Zwölf. Sehe ich so aus als ob ich jemand bin, mit dem die Mädchen eine Runde rumbaggern wollen?! Mich interessieren keine Weiber. Bladen ist es, wofür ich lebe, liebe und sterbe«, motze Kai zurück. Plötzlich hatten sie die Aufmerksamkeit der ganzen Schulkantine. »Los! Wir gehen.« Kai stand auf und ging ruhig und schweigend durch die Menge. Die Anderen schauten sich an, standen gleichzeitig auf und folgten ihrem Teamleader ohne ein Wort zu verlieren.
 

Die Turbo Teens, bestehend aus Midori, Rogue, Kaori, Angie und Cosima saßen in der Schulkantine einige Tische weiter entfernt von den Blade Brakers. »Wie? Und du musst nun nachsitzten, obwohl der Brief gar nicht von dir war?«, fragte Midori. Cosima nickte. »Ja, aber was soll's«, sagte sie und rührte lustlos in ihrem Kakao herum. »Das nenne ich mal eine beste Freundin. Wäre ich du, Angie, würde ich Cosima trotzdem begleiten, weil eigentlich ist es ja deine Schuld«, meinte Kaori und schaute sie eindringlich an. Angie schluckte. »Ähm...das hatte ich eh vor. Weil es ja nun mal wirklich meine Schuld ist. Ich war feige. Ich hätte sofort sagen müssen, dass ich es war«, sagte sie kleinlaut und schaute kurz zu Cosima. »Ach egal. Die beiden Stunden überlebe ich, beziehungsweise wir. Das Drama an der ganzen Sache ist nur, das Kai und Rei auch da sind.« Rogue schaute kurz zu dem Tsch mit den Bladern herüber. »Echt? Die Beiden sind auch da? Na das ist ja doof. Aber wisst ihr was. Stellt die Ohren einfach auf Durchzug. Dann wird das schon klappen«, meinte sie aufmunternd. »Danke Rogue.«, sagte Cosima lächelnd und schaute zu Angie. »Mach ein anderes Gesicht. Es ist schon okay.«, sagte sie und knuffte sie in die Seite. Angie schreckte zusammen und alle lachten.
 

»Mich interessieren keine Weiber. Bladen ist es, wofür ich lebe, liebe und sterbe.«
 

Das Gelächter des Mädchenteams verstummte abrupt, als diese Worte in ihre Ohren drangen. Sie schauten in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickten Kai, welcher gerade aufstand und nach draußen ging. »Oh, klare Worte«, sagte Rogue. »Das sagt er doch nur, weil ihm noch keine anständige Frau begegnet ist, wo es auch bei ihm knallt«, meinte Kaori. »Oder er ist einfach nur schwul«, sagte Midori trocken und schlürfte ihren Kakao. Für diese Äußerung erntete sie einen bösen Blick von Angie. »Was denn? Kann doch sein«, verteidigte sie ihre Meinung und zuckte mit dem Schultern. Nun schauten sie sich alle an und fingen wieder an zu lachen. Das nannte man dann wohl gemeinsames Kopfkino.
 

Tyson seufzte und verschränkte die Arme hinterm Kopf. »Nun, jetzt sind wir hier draußen. Ich habe eigentlich Schulschluss, bin aber euch zu liebe länger geblieben, habe kein Mittagessen bekommen und die Stimmung ist auf den Nullpunkt«, meckerte Tyson. Rei schaute ihn böse an. »Ja, ist schon okay. Ich soll meinen Mund halten. Hat jemand etwas Essbares für mich, dann klappt das besser«, sagte Tyson. »Ich freue mich echt schon auf unseren Wochenendausflug, Leute«, sagte Kenny um die Stimmung etwas aufzulockern. »Wenigstens etwas wo wir uns drauf freuen können«, meinte Max strahlend. Die Schulglocke läutete. »Hey, Jungs, die Uhr schlägt Nachsitzen!«, bemerkte Kenny und Kai und Rei verdrehten die Augen. Sie verabschiedeten sich von den Andern und gingen.
 

Der Raum 15 war bekannt dafür, dass sich alles dort traf um nachzusitzen.

Rei und Kai setzten sich hin. Anscheinend waren sie bis jetzt die Einzigen, die hier absitzen mussten. »Herzlich Willkommen meine Damen und gearschten Herren. Treten Sie doch näher«, meinte Kai. Dabei verzog er keine einzige Miene, wie immer. Es klopfte. Rei drehte sich herum und schaute zur Klassenzimmertür. »Herein«, rief er.
 

Die Tür wurde geöffnet und ein blonder Mädchenschopf lugte um die Türecke. »Gefahrenzone oder sind die Mienenfelder entschärft?«, fragte Cosima. Kai murmelte vor sich hin. »Sieht aus, als ob wir drei heute die einzigen sind die nachsitzen müssen und...« Er verstummte. »Hallo«, sagte eine zweite Mädchenstimme. Angies Kopf schob sich über Cosimas Schulter. Sie schaute in Richtung Kai, der sie natürlich gleich erkannte. »Halte bloß diese Tarantel von mir fern, sonst spring ich aus dem Fenster«, drohte er. »Wir sind im dritten Stock Kai. Ich wusste noch gar nicht dass du das Fliegen drauf hast oder hat es dir Dranzer beigebracht?«, fragte Rei grinsend, stand auf, ging an den beiden Mädchen vorbei und verließ den Raum um zu sehen ob Masanori Sensei im Anmarsch war. Cosima setzte sich etwas weiter entfernt von Rei und Kai auf einen Stuhl und Angie lief sofort zu Kai.
 

»Es tut mir wirklich Leid, das war nicht so gemeint was auf dem Zettel stand«, sagte Angie. Kais Augen blitzten vor Zorn. »Natürlich nicht, hiermit vergebe ich dir und spreche dich heilig.Vergiss es! Bleib mir vom Hals oder ich vergesse das du ein Mädchen bist. Ach ja, was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen. Du bist die beschissenste Bladerin die mir je versucht hat in den Arsch zu kriechen«, sagte Kai. »Böse Worte«, sagte Rei, der sich wieder auf seinen Platz setzte. Angie wollte gerade kontern da machte es rumms, die Tür ging zu und Masanori Sensei stand im Klassenraum.
 

»Willkommen meine Damen und Herren. Oh, was sehe ich. Noch eine Schülerin mehr?« - »Ich begleite nur Kazumi-san, Masanori Sensei« - »Okay! Geht in Ordnung Araki-san, sie sind eh ein bisschen in Mathe zurück. Dann können sie die Übungsaufgaben die ich für Hiwatari mitgebracht habe mit machen«, sagte er, legte einen Bogen Papier vor Kai auf den Tisch und drückte einen weitren Bogen Papier Angie in die Hand und deutete ihr, Platz zu nehmen. Dann ging er auf Cosima zu und hockte sich auf die Tischkante. »Hier bitte, Kazumi-san. Mita Sensei hat für sie einen Aufsatz vorgesehen über das Thema 'Wie verhält man sich gegenüber seinen Mitschülern mit Respekt und Zuvorkommenheit'. Mindestens vier Seiten sollen sie schreiben, hat sie gesagt«, sagte er mit freundlicher Stimme und lächelte sie an. Cosima schaute genervt zu Angie herüber. Rei hatte es immer noch nicht mitbekommen, das der Brief von Angie war und nicht von ihr.
 

Masanori Sensei stand vom Tisch auf und ging zur Tür. »Ich denke mal, sie sind alle alt genug um hier alleine bleiben zu können. Sollte doch etwas sein, ich bin im Lehrerzimmer. Wenn Fragen sind können sie ja zu mir kommen. Ach, Araki-san, kommen sie auf jeden Fall zu mir, wenn sie Fragen zu den Aufgaben haben. Hiwatari hat wohl schon genug selbst damit zu tun, die Aufgabenstellung erst mal richtig zu verstehen«, sagte Masanori Sensei. Kai kochte, broddelte und schäumte zu gleich. Masanori Sensei verließ den Raum. Alle schauten sich an. »Ich werde einfach Pirat, wie die Jungs aus dem Anime One Piece, dann darf ich dem Schleimi Masanori den Kopf abhacken. Zack, Kopf ab«, phantasierte Kai. Angie blickte ihn erschrocken an. »Eispickel digitiert zu Blutpickel«, sprudelte es aus ihrem Mund. »Verpiss dich oder ich küss dich«, sagte Kai zu Angie.
 

Ihre Augen strahlten und glitzerten wie die Sonne. Er will mich küssen, er will mich küssen zuckte es durch ihren Kopf. Sie lächelte, schloss die Augen und spitzte die Lippen. »Dich kann auch nichts erschrecken, was?! Schmink dir das ab. Lieber küsse ich einen Kaktus«, sagte er unterkühlt. Angie streckte ihm die Zunge entgegen. »Wer will schon einen Eisblock küssen? Verbrenne ich mir hinter her noch die Zunge daran.« - »Wenn ich küsse, dann brennt es wirklich lichterloh, Kleines. Das kannst du mir glauben«, hauchte Kai lässig zu ihr herüber. »Hallo! Wir sind auch noch da ihr Zwei«, sagte Cosima. »Lass sie doch. Was sich neckt das liebt sich«, meinte Rei zuckersüß. Kais bitterböse Blicke fingen an ihn zu zerteilen. Rei grinste nur, stand von seimem Platz auf, ging zu Cosima herüber und setzte sich neben sie. »Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll und wenn ich dann endlich einen Anfang gefunden habe komme ich nicht zum Ende«, sagte Cosima, um die Situation zu entschärfen.
 

»Hey, Masanori Sensei hat ganz vergessen mir eine Aufgabe zu geben. Eigentlich könnte ich ja verduften«, sagte Rei. Kais Blicke sprachen Bände. 'Lass mich bloß nicht hier alleine mit den Weibern', funkelte es zu Rei herüber. »Soll ich dir bei deinem Aufsatz helfen Cosima?«, fragte Rei. »Wenn du gerne willst, musst du aber nicht«, antwortete sie. Beide lächelten sich an. Alle machten sich an die Arbeit und als die Schuluhr um 15:50 Uhr klingelte waren sie endlich fertig. Ihre Strafarbeiten gaben sie im Lehrerzimmer ab und liefen dann zusammen über den Schulhof. Jemand tippte Rei von hinten auf die Schulter. Er drehte sich um und Klatsch war eine Hand auf seiner rechten Wange geparkt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Katze_Misa
2012-02-22T12:20:38+00:00 22.02.2012 13:20
Ich bin echt platt, auch bei diesem Teil ist alles supi^^
Ich hätte mich aber tot gelacht wenn Angie so frech gewesen wäre und Kai einfach geküsst hätte, man den ausdruck auf seinem Gesicht hätte ich gerne gesehen. XDDDD
Also schön weiter schreiben, damit ich was zu lachen habe. Ganz besnders wenn nun Mariah noch was am Kopf bekommt. XDDD

Lg Misa


Zurück