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Blutgewitter

von

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Zwist

Vegeta war wütend. Unglaublich wütend. Weshalb von allen Planeten, die er kannte, hatte er erneut hier landen müssen? Yūwaku! Aufgerechnet Yūwaku! Außer sich vor Zorn schoss er einen mächtigen Ki-Strahl von sich, der weit in der Ferne einen Felsen zerschmetterte. Sein Atem ging stoßweise, doch er fühlte sich nur minimal besser.
 

„Vater?“, hörte er Trunks in seinem Rücken fragen. Er hatte es seinem Sohn noch nicht gesagt. Was sollte er ihm auch sagen? Dass die wenigen Wissenschaftler im Dienste der Saiyajins herausgefunden hatten, dass das Holz von Yūwaku beim verbrennen Enzyme freisetzte, die auf Saiyajins anregend wirkten? Anregend in jeglicher Art und Weise, abhängig auch vom Charakter des jeweiligen Kriegers? Die einen Saiyajins gaben sich der sexuellen Ausschweifung hin und die anderen einem mörderischen Blutrausch. Wiederrum andere, und dazu zählte der ehemalige Kommandant Cucumbero, waren beidseitig gepolt. Vegeta hatte es mit eigenen Augen gesehen, wozu ein Krieger unter dem Einfluss dieses Holzes fähig war.
 

Von den Auswirkungen betroffen waren jedoch nur erwachsene Saiyajins, männliche ebenso wie weibliche. Vegeta hatte damals der Wirkung nur widerstehen können, da er noch ein Kind und somit körperlich nicht ausgereift gewesen war. Keinem der Wissenschaftler war es geglückt, ein Gegenmittel zu finden oder herauszufinden, wie man das Enzym zu einer Waffe bündeln konnte. Da Vegeta ein Kind war, hatte er nicht alles mitbekommen, denn die Belange des Königs waren nicht seine Belange gewesen, doch so viel Vegeta erfahren hatte, war es im Interesse seines Vaters gelegen, das Enzym seinen Kriegern dosiert vor einem Kampf zu injizieren, um sie anzuheizen. Jegliche Experimente dieser Art waren zum Scheitern verurteilt - Krieger, welche den Duftstoff mehr als einmal eingeatmet hatten, wurden abhängig. Sein Vater war sehr erbost darüber gewesen, so erbost, dass Vegeta mehrfach zum König zitiert wurde und stundenlang die gleichen Fragen über die Geschehnisse auf dem Planeten hatte beantworten müssen. Doch da Vegeta nie etwas Neues zu berichten hatte, war der König nur noch zorniger geworden.
 

„Vater?“, fragte Trunks noch einmal und endlich drehte sich Vegeta zu seinem Sohn um. „Was ist hier los? Du weißt es, oder?“

„Wir sitzen in der Scheiße“, seine trockene Antwort. „Wir müssen zusehen, dass wir das Raumschiff reparieren und hier weg kommen.“

„Warum denn?“

„Es ist das Holz. Wenn wir es verbrennen, geraten wir in einen Ausnahmezustand. Je öfter wir dem Enzym, das es freisetzt, ausgeliefert sind, umso stärker wirkt es wie eine Droge, wir werden abhängig.“

„Eine Droge?“ Trunks war offensichtlich mehr als nur überrascht, fast schon schockiert. „Hast du mich deshalb geküsst? Weil du high warst?“

„Nein. So funktioniert das nicht. Das Enzym dockt im Gehirn an der Stelle an, die für die Impulskontrolle zuständig ist und blockiert gleichzeitig den Teil, der für Vernunft und Moral zuständig ist. Je häufiger man diesem Wirkstoff ausgesetzt ist, umso geringer wird die Hemmschwelle und man verroht. Ein Saiyajin besteht dann nur noch aus seinen animalischen Trieben.“
 

Trunks schwieg. Die Informationen musste er erst einmal sacken lassen. Vegeta nutzte diese wenigen Minuten, um sich für die weiteren Fragen, die Trunks garantiert haben würde, zu wappnen und er sollte mit seiner Ahnung recht behalten.
 

„Das heißt, wenn du und ich, wenn wir länger hier bleiben, dann werden wir auf jeden Fall miteinander schlafen?“
 

So gut sich Vegeta mental auf Fragen seines Sohnes vorbereitet hatte, mit dieser einen hatte er definitiv nicht gerechnet. Weshalb musste Trunks auch permanent an Sex denken? „Teenager!“, fiel es ihm siedend heiß ein und er stöhnte mental auf. Seine Miene, die sich unwillkürlich verfinstert hatte, glättete sich wieder, während er bemüht war, in einem ruhigen, wenngleich sehr knirschenden Tonfall zu antworten.
 

„Nicht, wenn ich es verhindern kann!“

„Aber du sagtest doch, dass unsere Hemmschwelle sinken wird.“

„Wir werden kein Holz mehr verbrennen. Wenn es sein muss, trage ich alles andere Brennbare auf diesem Planeten zusammen oder ich friere mir den Arsch ab.“

„Warum? Was ist denn so schlimm daran?“, fragte Trunks, dessen Hormone offenkundig mit ihm durchgingen. „Du willst es, ich will es. Sollte es da nicht egal sein, dass wir verwandt sind?“

„Trunks“, knurrte Vegeta bedrohlich.

„Du küsst mich, du berührst mich und dann rennst du weg. Ich bin es leid. Ich will mich nicht mehr zurückhalten. Die ganze Sache mit dem Holz hier ist doch nur ein Vorwand. Du hättest mich auch so nochmals geküsst! Du kannst gar nicht anders!“

„Hör auf!“, polterte Vegeta. „Junge, du hast doch keinen Schimmer, wovon du gerade sprichst. Dir hängt noch was von dem Enzym in den Hirnwindungen!“

„Warum? Weil ich mit dir schlafen will?“

„Ja, verdammt!“

„Daran bist du Schuld. Ich will es, seit du mich das erste Mal geküsst hast!“
 

Die Luft war raus. Beide Saiyajins starrten sich heftig atmend an. Es war Vegeta, welcher als erstes seine Fassung zurückgewann.

„Du hast Recht, ich hätte dich niemals berühren dürfen. Wegen mir hast du diese Flausen im Kopf und ich werde alles tun, um sie dir wieder auszutreiben.“

„Was meinst du damit?“
 

Ein bitterböses Grinsen verzog Vegetas Mundwinkel.
 

„Vater!“, keuchte Trunks entsetzt, als er den finsteren Blick deuten konnte. „Tu das nicht!“

„Warum? Du wolltest doch von mir berührt werden. Ein bisschen Bewegung kann dir da nicht schaden.“
 

Mit diesen Worten schoss Vegeta auf Trunks zu. Gerade noch rechtzeitig hob dieser seine Arme zur Deckung. Doch Vegeta fackelte nicht lange. Gekonnt und mit Jahrzehnte langer Erfahrung attackierte er seinen Sohn weiterhin. Trunks handelte. Er wehrte sich so gut es ihm möglich war gegen Vegeta und dieser genoss es. Beinahe hätte es ein Trainingskampf zwischen Vater und Sohn sein können, doch dafür waren die einzelnen Attacken zu hart. Vegeta genoss es, Trunks in die Defensive zu drängen, doch er drosch nicht einfach so auf seinen Sohn ein. Nein, es entbrannte ein Kampf, mit dem er Trunks herausforderte und nach einigen Minuten platze auch Trunks der Kragen. Nun ließen sie beide ihren Zorn und ihre unbefriedigten sexuellen Gefühle hinaus, und sie kämpften verbissen gegeneinander.
 

oooOOOooo
 

Erschöpft stand Vegeta auf zwei Beinen. Seine Glieder schmerzten. Die Wunde an seinem Arm war wieder aufgerissen. Er war fix und alle und doch würde er nicht klein beigeben. Nicht solange Trunks noch aufrecht stand. Sein Sohn sah aber genauso erledigt aus, wie er sich selbst fühlte. Vegeta hatte keine Ahnung, wie lange sie gegeneinander gekämpft hatten, aber hinter Trunks sah er die Sonne untergehen. Wenn er sich recht entsann, waren sie kurz nach Sonnenaufgang aufgewacht.
 

„Was ist?“, rief er Trunks hinüber. „Greif mich an oder gibst du schon auf?“
 

Trunks' Augen funkelten wütend zu ihm hinüber. Wie viel Leben doch noch in seinem Sohn steckte. Es machte Vegeta verdammt stolz. Er hätte nie gedacht, dass Trunks so lange durchhielt, wenn er bedachte, wie oft sein Sohn das Training schwänzte, um mit Goten abzuhängen.
 

Ein Schrei ertönte und Trunks jagte auf ihn zu. Ja, sein Junge würde so schnell nicht aufgeben. Mit letzter Kraft wich Vegeta aus und schlug sein Knie tief in den Magen von Trunks. Dieser spuckte, keuchte und fiel dann zu Boden, wo er liegen blieb. Erst als Vegeta sah, dass Trunks keine Energie mehr hatte, um aufzustehen, gab er sich seiner eigenen Erschöpfung hin. Auch er sackte auf dem Boden zusammen. Es musste ein merkwürdiges Bild abgeben, wie Vater und Sohn, verschrammt, blutend und dreckig, nebeneinander auf dem staubigen Boden lagen.
 

Vegeta schloss seine Augen. Sein Atem ging hektisch und er füllte seine Lungen mit Sauerstoff, den sein Körper dringend benötigte. Die Schmerzen in seinem Körper waren eine gleichbleibende Masse pochender Qual, doch es fühlte sich gut an. So befriedigt war er schon lange nicht mehr gewesen. Warum hatte er nochmals gegen Trunks gekämpft? Es dauerte eine Weile, bis ihm einfiel, was der Grund für diesen Zwist gewesen war.
 

Allmählich verzweifelte er. Jedes Mal, sobald er dachte, Trunks hätte wirklich begriffen, jedes Mal, wenn er glaubte, seine eigenen Gefühle kontrollieren zu können oder vor ihnen zu fliehen, geschah etwas, das ihn aus dem Konzept brachte. Er durfte nicht mit Trunks schlafen, es wäre falsch, so falsch. Doch es war nicht die Furcht vor der Verachtung, die ihm Bulma oder Son Goku entgegen bringen würden, die Vegeta an sein Moral- und Ehrgefühl appellieren ließ. Es war die Furcht davor, dass Trunks diesen Schritt bereuen würde. Sie könnten es niemals ungeschehen machen. Es niemals vergessen. Vegeta hatte Angst vor dem Schaden, den er mit seinem schmutzigen Verlangen anrichten würde.
 

Er stöhnte auf. Yūwaku! Dieser verfluchte Planet, dessen Name alleine hätte schon eine Warnung sein müssen, denn welches Volk nannte seinen Heimatplanet schon Leidenschaft? Gerade jetzt wäre es so ein leichtes, seinen Trieben nachzugeben. Er könnte behaupten, dass es nur an der Wirkung des Holzes lag. Könnte, wenn er von seinen Freunden auf der Erde angeklagt würde, behaupten, dass die drogenartige Wirkung an diesem Vorfall Schuld wäre. Die Versuchung wuchs.
 

Das Knirschen von Schritten auf Sand ließ ihn aufhorchen. Nur wenige Schritte später tauchte Trunks auf wackligen Beinen in seinem Blickfeld auf. Sie sahen sich an. In Trunks' Augen loderte noch immer ein Feuer, doch es war nicht länger das Feuer des Kampfes. Vegeta wusste, was es bedeutete. Seine Augen schlossen sich, als Trunks sich neben ihn zu Boden fallen ließ und nun halb auf Vegeta lag. Dieser konnte Trunks' warmen Körper fühlen - der ein starker Kontrast zur Kälte war, welche sich über Yūwaku ausbreitete, da die Sonne inzwischen fast versunken war.
 

Trunks' Fingerspitzen berührten seine Brust, wanderten langsam weiter hoch zu Vegetas Gesicht. Zärtlich strich er die Konturen nach und Vegeta wehrte sich nicht. Es hatte keinen Sinn mehr. Er hatte verloren. Sanft strichen die Finger über seine Lippen und Vegeta öffnete sie. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Wenn er sich jetzt nicht wehrte, dann würde alles, wofür er die letzten Wochen gekämpft hatte, umsonst gewesen sein. Wenn er jetzt nicht seine Augen öffnete und Trunks vernichtend ansah, dann… Was dann? Vegeta konnte einfach nicht mehr. Sein Widerstand war erschöpft.
 

Ergeben seufzte er auf, als Trunks' Lippen sich auf seine legten.
 

Fortsetzung folgt…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey, sorry, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, aber leider war mein Hirn komplett Harry Potter overloadet und da ist kein DBZ reingegangen. ^^°°° Jetzt ist es immerhin wieder umgekehrt und ich hab nur noch DBZ im Kopf. XD Liebe Grüße eure Amunet Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tinili05
2014-09-09T10:59:47+00:00 09.09.2014 12:59
Ahhhh...was für ein Kapitel...auf diesen verfluchten Planeten...dann der Kampf und dann dieses Ende...ahhhhhhhh...

Antwort von:  Amunet
09.09.2014 23:10
Hey ^^ Vielen Dank für dein Kommi. *freu* Als kleiner Hint zu Kapitel 12 nur drei Worte -> Es wird heiß. XD
Antwort von:  Tinili05
10.09.2014 07:32
Uhhhh, das hatte ich irgendwie gehofft! *bösevorvorfreudegrinsend*
Von:  katzendrache
2014-09-05T13:00:23+00:00 05.09.2014 15:00
ich bin so gespannt aufs nächste kapitel *_*
Antwort von:  Amunet
05.09.2014 16:14
Ich auch! XD Hab heute schon damit angefangen. Ich hoffe mir gelingt, was ich damit ausdrücken möchte und bis dahin - Vielen Dank für dein Kommi. <3
Von:  Elija
2014-09-05T02:29:30+00:00 05.09.2014 04:29
das ist Wahnsinn die erste Story die ich in einem Zug durch lese bis an diesen punkt, meistens höre ich schon nach den ersten Absatz auf, oft auch schon nach dem ersten Satz aber das hier hat mich echt gefesselt bin gespant wie es weiter geht. Du schreibst wirklich gut. Der Spannungsbogen ist perfekt.


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