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Sunshine - Wenn die Sonne lacht

Die Sonne scheint weiter.
von

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Aus Eins mach Zwei und aus Zwei ein Paar

Kapitel 49: Aus Eins mach Zwei und aus Zwei ein Paar
 

[Sunshine]

Ich fragte mich noch immer, wieso ich dass alles tat. Vielleicht, weil ich das blöde Gefühl hatte, dass ich für den Kerl verantwortlich bin. Oder vielleicht, weil ich zu gesagt hatte, dass ich auf ihn aufpasse. Warum auch immer, ich könnte mir dafür am liebsten mit aller Kraft in den Arsch treten. Denn genau in diesem Moment, befand ich mich mit Alec in Raynes altem Zimmer und erklärte ihm die Hausregeln. Und wehe, er wagt es sich, eine davon zu brechen. Dann breche ich ihm was! Und nicht nur einen Knochen.

“Solltest du irgendwelchen Ärger machen, bekommst du Ärger mit mir! Klar so weit?” fragte ich ihn.

“Ja, Chef.” antwortete er mit einem sarkastischen Lächeln.

Dafür warf ich ihm einen genervten Blick zu.

“Kann ich dich etwas fragen?” setzte er wieder an.

“Was? Mach es kurz, sonst kürze ich dich!” sagte ich gereizt zu ihm.

Er lachte kurz auf. “Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?”

“Was interessiert es dich?” hakte ich genervt nach.

“Einfach so.” sagte er ruhig und setzte sich dabei auf den Bettrand von Raynes Bett.

Ich schnaubte kurz. “Ich hab besseres zu tun, als mich um andere Leute zu kümmern. Da kann ich dich hier nicht auch noch gebrauchen.”

“Keine Sorge. Ich werde auch ganz brav sein.” grinste er.

“Das haben schon viele gesagt.” entgegnete ich spitz.

“Bei wie vielen hat es schon zu getroffen?” fragte er.

“Bei keinem! Sagtest du nicht, du willst mir nur eine Frage stellen?” fragte ich wütend.

“Nö. Du sagtest nur, ich soll es kurz machen.” lächelte er.

“Du gehst mir auf die nerven.” warf ich ihm an den Kopf.

“Gut zu wissen.” lächelte er wieder.

Ich verdrehte die Augen. Ich war noch immer wütend, wegen dem Kuss von neulich. Was dachte er sich überhaupt dabei, mich einfach zu küssen? Frechheit! Vor allem, da er vor ein paar Tagen noch meinte, wir würden es nicht mehr tun. Na, so viel zum Thema…

“Du gehst hier auf keinen Fall raus.” setzte ich wieder in strengem Ton an. “Vor allem nicht, bei Tagesanbruch. Ich werde versuchen, nach dem Unterricht, nach dir zu sehen. Wenn es irgendwelche Probleme gibt, wende dich bloß nicht an mich.”

“Ja, Chef. Sonst noch was?” entgegnete er gelassen.

“Wenn du irgendwem verrätst, dass du dich hier versteckt hältst, wirst du dein blaues Wunder erleben. Keinen Lärm und hallte dich von Rayne fern. Solltest du ihr nur ein kleines Stück zu nahe treten, dann wirst du den nächsten Tag nicht mehr erleben. Klar so weit?” predigte ich ihm die Haushaltsvorschriften weiter vor.

“Alles verstanden.” sagte er nur, wieder vollkommen gelassen, ohne dabei eine Miene zu verziehen.

“Gut.” sagte ich knapp. “Willst du sonst noch irgendwas wissen?”

“Wie alt bist du eigentlich?” fragte Alec.

Schweigend, hielt ich einen kurzen Moment inne und sah ihn dabei an, brach aber nach wenigen Sekunden mein Schweigen und knallte ihm nur ein zickiges :”Das geht dich nichts an!” an den Kopf.

“Auch gut.” sagte er ruhig. Wieso blieb er nur bei allem so gelassen? Störte es ihn denn nicht, dass ich ihn so anzickte?

Ich schnaubte. “Neunzehn.” sagte ich dann knapp.

“So jung?” frage er überrascht.

“Was dagegen?” entgegnete ich genervt.

“Nein, rein gar nicht.” er erhob sich und kam dann gemütlich zu mir gelaufen, bis er ein paar Zentimeter vor mir zum stehen kam. “Ich frage mich nur, wann ich das letzte Mal von jemandem in diesem Alter getrunken habe.”

“Wenn du mich nur mit den Fingerspitzen berührst, bringe ich dich um!” drohte ich ihm.

“Ach wirklich?” er hob die Hand, um meine Wange mit dem Handrücken zu streicheln.

“Versuch es gar nicht erst!” drohte ich ihm und packte dabei sein Handgelenk.

“Ich weiß nicht wieso, aber ich hab das Gefühl, dass wir zwei niemals Freunde werden.” antwortete er stattdessen selbstsicher.

“Da fühlst du vollkommen richtig!” ich ließ sein Arm wieder los, den er gleich darauf sinken ließ.

“Na, gut zu wissen.” schweigend sahen wir einander an.

Das war es also. Der letzte Tag vor dem Wochenende war schon fast um.

Komischerweise fragte ich mich noch immer, wieso ich diesen Kerl hier versteckt hielt. Ich konnte nur hoffen, dass es bald vorbei war.
 

Ich kam in der Schule an, vollkommen übermüdet und froh endlich in mein Bett zukommen.

Spät war es, dennoch fiel mir es schwer, schlaf zu finden und der Tag morgen hatte 7 Unterrichtsstunden. Wie ich den Freitag doch manchmal hasse.

Der Versuch, endlich schlaf zu finden, brachte mich nicht weit. Ich konnte es einfach nicht.

Ich sah, seltsamerweise, ständig Alec vor meinen Augen.

Ein seltsamer Kerl ist das. Sein Verhalten, zum Anfang hin und seine Art, die er mir jetzt zeigt. Er hatte sich verändert. Interessanterweise verändert. Noch nie, war mir jemand wie er begegnet. Und vor allem wusste ich nicht, dass es Vampire mit roten Augen gibt.

Doch, er war seltsam. Sehr seltsam sogar.
 

Als ich meine Augen wieder öffnete, stand ich in mitten des Mausoleums. Als wäre ich nie von hier weg gegangen.

Schweigend sah ich mich um, lief dann durch die einzelnen Räume und schließlich in Raynes altes Zimmer, dort, wo ich Alec alleine ließ. Wenn wir schon vom Teufel sprechen, dort stand er.

“Keine Sorge, ich bin noch hier.” sagte er ruhig zu mir, als ich das Zimmer betreten hatte, ohne mich dabei anzusehen.

“Gut zu wissen.” entgegnete ich tonlos. Erst dann, wandte er sich zu mir um und sah mich an.

“Schön dich zu sehen.” sagte er freundlich.

“Klar doch!” antwortete ich stur. Wer glaubte ihm das schon? Ich jedenfalls nicht.

Er machte ein paar Schritte auf mich zu. “Du kannst mich wohl noch immer nicht leiden, oder?”

“Und da fragst du noch?” konterte ich mit einer Gegenantwort.

Seine Antwort war ein sanftes Lächeln. “Und wenn wir es versuchen?” fragte Alec ruhig.

“Wenn es sein muss.” antwortete ich, nun im selben Ton wie er. Wieder kam er mir ein Stück näher. Langsam und graziös, als würde er schweben. Er hatte etwas fremdes, aber auch etwas vertrautes an sich. Als würde ich ihn schon ewig kennen.

Ich wusste nicht, woher er kam und aus welchem Grund er flüchtete, aber irgendwie fühlte ich, dass er etwas besonderes an sich hatte. Selbst die Art, wie ich mich zu ihm hingezogen fühlte, war besonders. Ich wusste nicht, was mich so sehr mit ihm verband. Trotzdem wollte ich es heraus finden. Auch wenn es gut oder schlecht war, ich wollte, nein, MUSSTE es wissen. Irgendwas in mir, obwohl ich mir nicht sicher war, ob es richtig ist, oder nicht, wollte ihm vertrauen. Wenigstens ein kleines bisschen…

“Also, sind wir jetzt Freunde?” stellte er fest.

“Wenn du es so nennen willst, von mir aus.” gestand ich abwesend.

Schweigend sahen wir einander an. Wenn ich doch nur wüsste, was mich so sehr zu ihm führt…

“Du hast wunderschöne Augen…” sagte er mir plötzlich, als hätten wir schon die ganze Zeit von meinen Augen gesprochen. Eigentlich wollte ich “Danke” sagen, doch leider war er dieses mal schneller als ich. Er hatte mir eine Hand unter das Kinn gelegt, mich zu sich geführt und mich… geküsst? Er küsste mich?

Sofort schloss ich die Augen. Ein Gefühl der Wärme erfüllte mich und machte sich immer breiter in mir. Es fühlte sich so schön an, so vertraut, so…

Ich riss die Augen wieder auf und schreckte hoch. Also war alles nur ein Traum…

Wieso fühlte sich dann alles so echt an?
 

Am nächsten Morgen, im Unterricht saß ich auf meinem Platz, am Fenster einen Tisch vor meiner Schwester Rayne.

Schweigend sah ich nach draußen und dachte über meinen Traum nach. Ich hoffte und wünschte mir, dass er nichts zu bedeuten hatte. Ich wusste nicht, ob ich das noch einmal ertragen könnte. Obwohl, normalerweise müsste ich mir ja keine Sorgen machen. Alec denkt, ich mag ihn nicht. Und eigentlich ist es ja auch so. Nur, will er mir nicht aus dem Kopf gehen. Sollte ich ihn wirklich in dem Glauben lassen? Oder sollte ich ihm vielleicht doch mehr vertrauen. So ganz genau wusste ich nicht, was in mir vorgeht.

»“Sunshine”« rief mich eines der Mädchen über meine Gedanken. Einer der großen Vorteile am Fee sein. Wir können uns über unsere Gedanken verständigen. Der einzige Nachteil daran war, dass uns nach einer knappen halben Stunde der Kopf davon weh tat.

»“Nami, was ist den?”« fragte ich.

»“ Der Professor spricht mit dir.”« dachte sie mir zu.

“Ja?” fragte ich schnell, den Blick auf unseren Professor gerichtet.

“Beantworte bitte meine Frage.” entgegnete er streng. Normalerweise war er ja nicht sehr streng. Nein, Professor Bayle war eigentlich ein sehr lockerer… Lehrer. Er gibt nicht gerne Strafarbeiten aus, dafür immer ein ganzer Haufen Hausaufgaben.

“Tut mir leid. Ich hab nicht aufgepasst.” gestand ich.

“Hör mir doch das nächste mal, bitte zu. Die Frage…” setzte er an und wurde dabei vom Klingeln der Schulklingel unterbrochen. Alle Schülerinnen erhoben sich, packten hier und da ein paar Sachen zusammen und verließen dann den Raum. Was ich ihnen nach tat. Die Mädchen warteten bereits draußen auf mich.

“Hätte es noch langweiliger sein können?” fragte Looma, als wir uns auf den Weg zu unserem Zimmer machten.

“Ich denke nicht.” antwortete ihr Mey. Noch bevor sie in den Flur zu unseren Zimmern einbogen, fiel ich ein.

“Leute, ich werde kurz…” setzte ich an.

Schweigend drehten sie sich zu mir um. “Du willst zu Alec, oder?” fragte Nami mich.

“Ich will… nur wissen, ob er auch… wirklich keine Dummheiten anstellt.” sagte ich schüchtern.

“Ich werde dann nach kommen.” entgegnete Rayne nur.

“Gut, ich warte dort auf dich.” antwortete ich ihr. Sie nickte zustimmend. Dann machte ich mich sofort auf den Weg zum Friedhof, in Jareths Mausoleum.
 

Ich öffnete die Tür zum Mausoleum schweigend und trat ein. Sofort lief ich zu dem kleinen Raum, in dem ich ihn gestern Abend allein gelassen hatte.

Er stand da und sah sich etwas an, dass auf einem der Regale stand.

“Hey.” sagte ich und ließ dabei meine Schulsachen neben den Türrahmen fallen.

Er wandte sich zu mir um. “Hey.” begrüßte er mich matt.

“Was tust du da?” fragte ich ihn.

“Mir meine Umgebung ansehen.” antwortete er.

“Wehe, du machst etwas kaputt.” knallte ich ihm an den Kopf.

“Wieso sollte ich?” vorsichtig machte er ein paar Schritte auf mich zu.

“Halt dich ja fern von mir.” sagte ich streng.

Nun stand er genau vor mir. “ Erzähl mir etwas von dir.”

“Wozu?” entgegnete ich misstrauisch.

“Ich will dich besser kennen lernen.” sagte er locker. “Das ist alles.”

“Ich heiße Sunshine, bin 19 Jahre alt und du gehst mir gewaltig auf die Nerven, Alec!” erzählte ich ihm.

“Erzähl mir mehr.” lächelte er.

“Du nervst!”

“Sehr freundlich.” grinste er. “Gibt es noch etwas anderes, dass du mir sagen willst?”

“Du bereitest mir Alpträume!” zischte ich.

“Okay, das ist mal was neues.” entgegnete er leicht überrascht.

“Sag mal, was ist eigentlich los mit dir? Wieso willst du so viel unnützes Zeug über mich wissen?” fragte ich ihn. Langsam wurde mir dieses ganze Theater zu bunt. Was auch immer er von mir wollte, er sollte endlich mit der Sprache rausrücken.

“Du bist eben interessant.” lächelte er.

“Guter Witz! Ein Buch ist interessant. Filme sind interessant. Sport kann manchmal auch interessant sein. Aber ich nicht. Wieso hältst du mich bitte für interessant?” fast schon verärgert, sah ich zu ihm auf.

“Wieso denn auch nicht? Du bist für mich fast schon Fremd. Wieso sollte ich da nicht versuchen dich besser kennen zu lernen?” gemütlich lief er zu seinem Bett und setzte sich auf den Rand. Dann sah er zu mir auf. Schweigend sah ich ihn an.

“Gut, du hast Recht.” sagte ich zu ihm, setzte mich dann neben ihn und sah ihm in die Augen.

In seine wunderschönen, rot - orange, schimmernden Augen…

“Also?” setzte er an.

“Was?” hakte ich nach.

“Erzählst du mir von dir?” hakte er nun nach.

Ich kicherte über seine Worte. “Du gibst wohl nie auf, was?” lächelte ich.

“Sag mal, lächelst du?” fragte er freundlich. Sofort wandte ich das Gesicht ab. Doch plötzlich hob er mein Kinn ein Stück an und drehte mein Gesicht zärtlich zu sich. “So gefällst du mir.”

Überrascht sah ich ihm in die Augen. Er war plötzlich so anders. So sanft und liebenswürdig. Wie an dem Abend, als er mich das erste Mal richtig geküsst hat…

Es wunderte mich, dass er so anders zu mir war. Wenn man mal bedachte, wie er mit Sky umsprang…

“Du hast ein sehr schönes Lächeln, Sunshine.” sagte Alec sanft zu mir.

Ich sah ihn noch immer sprachlos an. Ich konnte gar nichts dazu sagen. Mein Herz schlug gerade Saltos in meiner Brust. Also tat ich etwas, völlig unüberlegtes.

Vorsichtig beugte ich mich zu ihm noch vorne und küsste ihn. Zuerst etwas zurückhaltend. Erst als ich die Arme um ihn legte und er mich an der Taille berührte, wurden meine Küsse leidenschaftlicher. Mal wahren es einfache Schmetterlingsküsschen, mal wahren es sehr innige Küsse, bei denen ich zu gerne seine Zunge an meiner gespürt hätte. Wieder und wieder küssten wir uns. Bis plötzlich etwas auf den Boden fiel.

Wir schreckten beide auf und ohne zu zögern erhob ich mich.

“Rayne…!” platze ich überrascht heraus.



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