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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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III. Wandel & Wechsel - 08. Kapitel: Verderben oder Heilung?

III. Episode

Wandel & Wechsel

 
 

08. Kapitel: Verderben oder Heilung?
 

Gabriel ließ sich den Brief von Guillermo aushändigen, nachdem dieser sich am Steuer des Wagens platziert hatte. Mick saß auf dem Rücksitz und hielt weiterhin Zara in seinem Arm. Gab warf einen Blick zurück und seufzte einmal leise auf. Hoffentlich klammerte sich Mick nicht vergebens an sie, denn ihr Zustand gab jedem Vampir im Wagen wohl zu Denken auf. Er öffnete den Brief, achtete gar nicht darauf, dass er nicht an ihn adressiert war und überflog eilig die Zeilen.

„Deine Frau wünscht, dass du nach Frankreich kommst.“, stellte er matt und mit einem kleinen Augenrollen fest. Diese Bitte war eindeutig nichts Neues und langsam wurde sie lächerlich. „Außerdem liegt ein Flugticket bei. Du sollst sie suchen, denn ansonsten wird sie jeden Menschen und Vampir der dir besonders Nahe steht erlegen.“ Anscheinend war Coraline nun vollends in den Jagdbetrieb eingestiegen. Gabriel konnte darüber nur seinen Kopf schütteln. Er las den Brief noch einmal, aber nachdem Mick gar nicht auf seine Worte reagierte, steckte er in vorerst in die Tasche. „Was soll das eigentlich mit dem Schwert. Warum sollte ich es mitnehmen?“, fragte er nach und betrachtete die Klinge, die an seiner Seite stand.

Wieder blieb Mick stumm, aber Guillermo ergriff das Wort, während sein Wagen durch die Straßen von LA brauste. „Das ist eine Waffe die Vampire töten kann.“

„Das ist mir durchaus bewusst, aber warum brauchen wir gerade dieses Schwert.“ , wollte der blonde Vampir wissen. Doch Guillermo wusste keine Antwort, weshalb er lediglich mit seinen Schultern zuckte und einen kurzen Blick mit seinem Beifahrer tauschte.

Mick war wie gefangen in seiner Starre, drückte seine Hand fest gegen die Wunde an Zaras Bauch und hielt sie an sich gedrückt. Es war merkwürdig, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ganz bewusst mit einem Schwert angegriffen worden war. So als ob irgendwer wusste, dass sie solch panische Angst vor Klingen hatte. Aber wer konnte das sein, außer jemand, der in ihrem Clan lebte? Gab es schon jetzt einen Verräter in ihren Reihen, der ihn und Zara beim Training Letzens beobachtet und belauscht hatte? Jemand der Coraline auf seine Fährte gelockt hatte und ihr Zara ausgeliefert hatte. Mick knirschte mit seinen Zähnen. „Sind wir endlich da???!“, keifte er mit einem Mal, woraufhin der Spanier zusammenzuckte.

„Gleich… ich kann ja schließlich nicht noch schneller fahren. Hier gibt es auch noch sowas wie andere Verkehrsteilnehmer.“, erwiderte er schroff und warf einen Blick in den Rückspiegel. Mick hatte von der Unterhaltung gerade gar nichts mitbekommen wie es schien. Hoffentlich ging es ihm wirklich gut, denn gerade wurde Guillermo den Eindruck nicht los, dass Mick nach wie vor sehr unter dem Tod von Beth litt. Zugegeben, es waren erst fast zwei Monate, aber trotzdem war Mick St. John so leicht in sein tiefes Loch zu stürzen und langsam sollte er doch wieder an die Zukunft glauben um den Schmerz hinter sich zu lassen. Blieb nur zu hoffen, dass Zara das alles überlebte, denn sie war wohl eine sehr wichtige Stütze für den Vampir.

„Wir sind da…“, murmelte er schließlich und parkte direkt vor dem …. Leichenschauhaus.

„Ist das dein Ernst?“, wollte Mick verwirrt wissen.

„Wir können sie ja wohl schlecht in ein Krankenhaus fahren, also müssen wir uns gerade hiermit begnügen. Ich hab ihr alles was ich brauche, also rede nicht lange rum, sondern komm!“, befahl er ihm und schon war er ausgestiegen. Mick folgte mit Zara auf seinem Arm. Sanft hielt er sie nach wie vor bei sich und flüsterte ihr immer wieder die leise Bitte zu, dass sie doch überleben möge.
 

Er war so vorsichtig im Umgang mit Zara. Gerade spürte er die große Angst, sie könne einfach in seinem Arm zerbrechen wie eine Porzellanpuppe. So hielt er sie fest und schützend in seinen Armen, während Guillermo voraus eilte um den Weg zu sichern. Keiner sollte ihnen im Moment über den Weg laufen, denn das könnte nur unnötige Fragen aufwerfen.

Sachte legte er sie auf den kühlen, blechernen Tisch, auf dem sonst nur Leichen lagen und sah Guillermo abwartend entgegen. Der junge Vampir schlüpfte in seine Handschuhe und schob vorsichtig Zaras Oberteil nach oben. Micks Hemd, das als Druckverband gedient hatte, nahm er von ihrer Wunde. Sekundenlang starrte er darauf und wirkte ein wenig unsicherer.

„Was ist los?“, wollte Mick wissen.

„Ich habe noch nie eine Silberwunde bei einem Vampir behandelt, also lass mir etwas Zeit nachzudenken…“, murmelte der Spanier ein wenig genervt. Er fühlte sich unter Druck gesetzt und das war kein Gefühl, das sonderlich viel Freude bereitete.

Gabriel schlenderte – als wäre es das normalste der Welt – zu der großen Kühltruhe, in der viele Blutkonserven aufbewahrt wurden und pickte sowohl sich einen Beutel heraus, als auch einen, den er Mick zuwarf. „Ein wenig Blut würde Zara in diesem Zustand sicher nicht schaden.“, gab er deutlich zu verstehen, weshalb Mick nur etwas nickte und den Beutel öffnete. Wie damals, als sie noch auf seinen Boden gepfählt war, legte er seinen Daumen sanft an ihre Unterlippe und öffnete ihren Mund. Es gab jedoch einen entscheidenden Unterschied. Im Moment war er sanft, zärtlich, während er vor ein paar Wochen grob und unachtsam war. Er ließ ihr ein paar Tropfen Blut in den Mund tropfen und beobachtete ihr regungsloses Gesicht. Der Eindruck einer Porzellanpuppe wurde nur noch verstärkt. Sie sah so wunderschön aus.

Guillermo begann damit die Wunde zu reinigen und allmählich kehrte wieder Regung in Zaras Körper zurück. Schon nach ein paar Minuten krümmte sie sich vor Schmerz und kniff ihre Augen zusammen. Sogleich setzte sich Mick neben sie auf die kalte Barre. Sachte legten sich seine großen Hände auf ihre kühlen, aber weichen Wangen.

„Schhh… ich bin hier Zara.“, flüsterte er leise. „Es wird alles wieder gut, dass verspreche ich dir.“ Er hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Nase und lehnte seine Stirn gegen die ihre. Mit geschlossenen Augen verweilte er in dieser Position bei Zara und versuchte ihr die Pein, die sie gerade ertragen musste ein Stück weit erträglicher zu gestalten. Hin und wieder entkam ihren Lippen ein leises Wimmern, denn Guillermo weitete und reinigte die Wunde gründlich, ehe er zu Nadel und Faden griff. Ein leises Entschuldigung murmelnd verschloss er die Wunde, wobei Zara jeden einzelnen Stich deutlich fühlte. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit beendeten Guillermo das schmerzliche Prozedere.

„Ich bin nicht sicher, aber das müsste reichen.“, sagte er und trat einen Schritt zur Seite.

„Wir sollten vielleicht gehen.“, meinte Gabriel, der ein wenig weiter weg vom Geschehen saß und alles überaus skeptisch beäugte. „… oder du erzählst uns einfach hier was passiert ist.“, fuhr er fort, nachdem sich Mick und Zara gar nicht bewegten.

St. John hatte seine Augen geöffnet, lehnte noch immer an ihrer Stirn und konnte nun endlich wieder ihren Atem fühlen, der seinen Lippen entgegen schlug. Nur ein kleines bisschen hob er seinen Kopf um ihr in die warmen, karamellbraunen Augen zu schauen. „Hatte ich nicht gesagt, dass du auf mich warten sollst?“, fragte er leise nach.

Sie reagierte nicht, sondern sah ihm einfach nur in das strahlend, tiefe Blau seiner Augen. Konnte sie ein wenig mehr Glanz in seinem Blick erkennen? Freute er sich tatsächlich, dass sie wieder bei ihm war? „… ich kann ja nicht alles machen, was du von mir willst… wie würde das den sonst aussehen.“, flüsterte sie schließlich zurück und schluckte einmal schwer. Ihr Mund war staub trocken und in ihrem Bauch brannte neben dem Schmerz auch noch der gewaltige Hunger! Sie befeuchtete ihre Lippen leicht und atmete einmal tief ein und wieder aus, sog seinen herben, verlockenden Duft ein und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „… Love… es geht mir gut.“, sagte sie schließlich und erst jetzt setzte sich Mick wieder vollends auf. Noch immer zeichnete sich eine steile Falte auf seiner Stirn ab, die deutlich verriet, dass er noch überaus besorgt war. Mit dem Zeigefinger strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und half der Latina sich aufzusetzen. Gabriel wedelte mit einem Blutbeutel, den sie mit einem dankenden Lächeln entgegen nahm. Guillermo trat an sie heran und nahm ihr den Beutel jedoch wieder ab. „Das Blut sollte schneller in die Blutbahnen gelangen, also erlaub mir, dich nochmal mit einer Nadel zu pieken.“, lächelte er sanft und zog einiges von dem Blut in eine überaus große Spritze. Sie nickte nur etwas und bot ihm schon den Arm an.

Binnen weniger Sekunden verteilte sich der süße, rote Lebenssaft in ihren Venen und ließ sie einmal tief durchatmen.

„Also … fahren oder reden?“, fragte Gabriel nun mit wachsender Ungeduld. Er wollte nicht länger als unbedingt nötig in diesem Leichenschauhaus bleiben.

„Fahren …“, stieß Zara heißer aus. „Ansonsten muss ich zweimal erzählen, was passiert ist.“

So war es entschiedene Sache und die Männer erhoben sich. Mick reichte der Lady im Bunde seine Hand und half ihr auf und stützte sie beim Gehen. Noch schien Zara ein wenig wacklig auf ihren Füßen zu sein.

Die Fahrt zurück verlief äußerst schweigsam, allerdings gelang es Mick nur schwerlich seinen Blick von Zara zu nehmen. Beinahe könnte man meinen, er habe Angst, dass sie ganz plötzlich einfach so verschwindet. So hatte er seine Hand dicht neben ihrem Sitzplatz abgestützt und berührte ganz leicht ihren Körper.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-03-02T20:31:21+00:00 02.03.2012 21:31
Ah ja, der Lieblingsort des Vampirs wie es scheint, aber immerhin, bin gespannt ob sie sie retten können, auch wenn ich da schon meine Vermutung habe, dass sie überleben (wenn man das als Vampir so sagen kann) wird.
Aber noch immer ganz die Alte kaum, dass sie wieder reden kann XD trotzig wie ein kleines Kind. Coraline mochte ich noch nie, und sie hatte ja schon immer merkwürdige Methoden, was wohl dahinter steckt, na?



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