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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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I. Señorita Vampírica - 07. Kapitel: Silber

I. Episode

Señorita Vampírica
 

07. Kapitel: Silber
 

Schon als Logan den Boden in der Kanalisation berührte wurde ihm vollkommen übel. Überall liefen kleine, eklige Ratten durch die Gegend und dementsprechend verstärkte sich der ekelige Geruch hier unten noch weiter. Er stieß einen würgenden Ton aus und schüttelte sich einmal, bevor er sich auch schon in Bewegung setzte und dabei seinen Blick starr auf den Boden richtete. Er wollte einfach nicht sehen, wie es um ihn herum aussah, aber er konnte auch darauf verzichten die anderen zu verlieren. Guillermo und Mick waren bereits ein ganzes Stück voraus und hatte anders als Logan so gar kein Problem mit dem Ort, an dem sie sich gerade befanden.

„Kommst du jetzt endlich?“, tönte Guillermo und konnte sich ein süffisantes Grinsen nicht länger verkneifen. Das Gesicht von Logan war auch wirklich zu komisch. So wartete der eine auf den anderen Vampir, als Mick an einer Weggabelung ankam und sofort entdeckte, wonach er gesucht hatte.

„Josef...“

Ein schmerzliches Lächeln umspielte seine Züge, als er die letzten paar Meter überbrückte und vor ihm stehen blieb.

„Du bist es...“ Josef grinste breit und machte keine Anstalten aufzustehen. Wie auch, er war gelähmt vom Silber.

“Wer sonst sollte dich finden, Dad?“ Auch in Anbetracht seiner Situation konnte er sich diesen kleinen scherzenden Ausspruch nicht verkneifen. Auf diesen griff er seit seiner Wiederverwandlung durch Josef immer wieder zurück. Dieser verzog nur leicht das Gesicht und verkniff sich diesmal empörte Worte.

„Deine Ex-Frau beispielsweise.“

Micks Gesichtszüge verhärteten sich augenblicklich. „Coraline?“, stieß er atemlos hervor.

„Ja... sie hat eine Botschaft für dich, aber wie wäre es, wenn du mir jetzt erstmal hilfst, ich komm mir so schrecklich gedemütigt vor.“, murrte Josef vor sich hin und warf einen prüfenden Blick zu seinem besten Freund, dessen Gesichtszüge heute seltsam verhärtet waren. Oh, Josef ahnte noch nicht, welch schweren Verlust Mick hatte ertragen müssen. Vielleicht sogar noch um Vieles schlimmer, als der Verlust von Simone, der noch immer durch Josef Kopf spuckte.

„Was hat sie gesagt?“, fragte Mick unvermittelt und ging vor Kostan in die Hocke. Er besah sich die Wunde am Bauch, wagte es im ersten Moment gar nicht ihn zu berühren, sondern versuchte nur die Quelle der Blutung auszumachen. Es gab nicht vieles, was einen Vampir so lähmen würde, wie es bei Josef jetzt der Fall war. Drum lag es klar auf der Hand, dass es sich hier gerade um Silber handelte. Er zog leicht die Augenbrauen zusammen und knirschte mit seinen Zähnen, als Josef zwar seinen Mund öffnete, aber nichts sagte. Schweigend starrten die beiden Vampire einander an, ehe ein Ausruf des Ekels die Stille unterbrach. „Wisst ihr was, ihr könnt das auch wann anders besprechen, denn ich will hier raus!“ Logan hatte sich übergeben, als ihm eine Ratte über die Füße spaziert war. Guillermo amüsierte sich zwar gerade köstlich, aber er pflichtete ihm mit einem kleinen Nicken bei. „Wir sollten das wirklich wo anders klären, nicht dass wir hier noch andere unliebsame Bekanntschaften machen.“

Mick schien zwar alles andere als begeistert, aber er ordnete sich schließlich der Allgemeinheit unter. Schweigend schob er seine Hände unter die Arme von Josef und hob ihn bereits hoch. Logan klemmte sich die Beine von Josef unter die Arme und so konnte es mit dem gelähmten Vampir auch schon in Richtung Ausgang los gehen.

„Hast du jemals eine Silberkugel entfernt?“ fragte Mick leise in Guillermos Richtung.

„Bislang noch nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob wir hier alle dazu so einfach in der Lage sind. Sicher, wir können Silberbesteck anfassen, aber … ich weiß nicht ob aufgeplatztes Kugelsilber nicht eine andere Wirkung auf uns hat.“ Ein Gedanke der Mick natürlich nicht zusagte.

„Mir egal, wer die Kugel raus holt, solange es jemand macht.“, zischte Josef, dessen Grat der Scham gerade noch weiter anstieg. Er kam sich einfach so schrecklich lächerlich vor und drum ließ er keinen Zweifel daran offen, dass er unglaublich genervt war. Das wurde auch nicht besser, als sie alle schwiegen und auch im Auto keinen vernünftigen Vorschlag bezüglich der Behandlung von Josef fanden. Schließlich lag der Vampir auf Micks Sofa und bekam einen kleinen Blutcocktail.

Guillermo und Mick diskutierten in der Küche und Logan schaltete den Fernseher ein. Wie gut das Mick einen Festplattenrekorder hatte. So konnte er gleich eine Runde Twillight anschauen.

„Ist das dein ernst?“, fragte Josef erschüttert nach.

„Du kannst mich ja daran hindern, wenn dir das Programm nicht passt.“ Für ein paar Sekunden herrschte Stille zwischen dem alten und den überaus jungen Vampir. Sie starrten einander einfach nur an. „Okay… ich schalt um…“, murmelte Logan schließlich kleinlaut und fand einen Sender mit Nachrichten. Dieser berichtete gerade über eigenartig viele Tote in der Stadt Los Angeles.

„Hey, habt ihr das schön gehört?“, fragte Josef laut in die Richtung der Küche.

„Ja…“, kam es monoton von Beiden. Mick war zwar noch nicht das Ausmaß dieser kleinen Angriffsreihe bewusst, aber es war ihm im Moment auch egal, immerhin hatte er das einzige menschliche Wesen verloren, das ihm etwas bedeutet hatte.

„Mick?“, fragte Josef mit einem Mal: „Warum rufst du nicht einfach Beth an? Sie ist ein Mensch und kann mir die Kugel sicher ohne Probleme raus holen und ich will dieses Teil endlich los werden!!“ Nur dann konnte er sich endlich auf die Jagd begeben und nach dieser dürstete es ihn geradezu. Logan schluckte schwer. „Beth ist tot….“, flüsterte er ganz leise und warf einen Blick über seine Schulter. Da stand er. Mick. In dessen Augen sich die Trauer nur so widerspiegelte. Schwer verletzt und zutiefst getroffen ließ er seinen Kopf senken. Josef richtete sich etwas auf, starrte ihn an. „Tot?“, wiederholte er krächzend, kaum dazu in der Lage den unendlichen Schmerz aus Micks Augen aus zu halten.

„Tot.“, bestätigte Mick und machte kehrt. Er wanderte hinaus auf den Balkon und blickte über die Stadt, die gerade im wunderschönen Licht des neuen morgens erstrahlte. „… sie ist tot …“, murmelte er zu sich selber und begann langsam zu begreifen, dass sie wirklich nicht mehr war. Gerade lag Beth vermutlich in einem Leichenschauhaus und wurde einer Obduktion unterzogen. Er legte seine Hände auf dem Handlauf des Balkons ab und sah hinab in die Stadt. Sein Herz zog sich eiskalt zusammen, während er an das letzte kleine Lächeln dachte, das sie ihm geschenkt hatte. Nie hätte er gedacht, dass das ein Abschied für immer war, aber sie war unwiederbringlich ins Jenseits getreten.

Es klingelte.

Alle Vampire tauschten kurze Blicke miteinander, aber Mick blieb auf dem Balkon.

„Mick … da ist jemand an der Tür.“

Es kam keine Antwort, weshalb Guillermo nur einmal schluckte und sich auf den Weg zum Eingang machte. Dabei warf er einen kurzen Blick zu Josef. „Versteck deine Verletzung, ansonsten kippt mir irgendein Ahnungsloser um.“ Josef deckte sich maulend zu und sah dann genauso gespannt Richtung Eingang. Nur Logan hatte sich ungewohnt verkrampft. Er mochte keinen Besuch. Doch es klingelte erneut.

Guillermo öffnete langsam – und noch ein wenig skeptisch – die Tür und blickte in zwei vertraute Gesichter…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-02-05T23:07:35+00:00 06.02.2012 00:07
Kapitel 7:

Ein Vampir, der sich übergibt... das verwundert mich nun wirklich, aber gut, immerhin hat es sich gelohnt, sie haben Joseph ja gefunden.
Ach... vertraut, na nu und wer isses? Och Mann, das is schon arg gemein muss ich sagen...
Na weiter so in jedem Fall, spannend und ich will wissen wies weitergeht!



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