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Die Nacht ist mein Käfig...

Einen Vampir zu lieben, ist Selbstzerstörung...
von

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Ankunft an der neuen Schule


 

"DAS IST NICHT SEIN ERNST!" fauchte Chandra. Sie zwirbelte ihre kurze, zu einer Bob-Frisur geschnittene, blonde Mähne, zwischen ihren schlanken Finger. Das tat sie nur, wenn sie richtig wütend oder nervös war. In diesem Fall war sie wohl beides.

"Komm runter Chandra, so schlimm ist es gar nicht!" sagte Rue kühl.

"NICHT SO SCHLIMM?" fragte Raven und sah ihre Schwester an, als ob sie den Verstand verloren hätte.

"Was ist bitte an dieser Situation nicht schlimm!" sagte Chandra bestürzt.

„Naja – immerhin ist es noch nicht zusammengekracht!“ sagte Rue ruhig, sie trat näher. Raven, Chandra blieben hinter ihr und blickten ihrer Schwester nach. Elegant und so schnell es mit den relativ hohen Lackabsätzen ihrer Sandalen ging, war Rue die Stufen, wo bereits 80% der weißen Farbe abgeblättert war, nach oben gestiegen und war nun von einer ehemals eleganten Haustür stehen geblieben. Auch hier blätterte die Farbe ab und Rue hob ihre Hand und wischte die mindestens 3cm dicke Staubschicht von dem Fensterglas, mit dem die Haustür verziert war.

„Igitt – wasch dir ja hinterher die Pfoten!“ sagt Raven angeekelt.

„Was glaubst du wie viele Milben sich gerade durch deine Hautpartien nagen!“ schüttelte Chandra angewidert den Kopf. Na ja eher den ganzen Körper.

„Und ihr zwei kommt mal langsam wieder runter – Rue hat Recht, so schlimm ist es nicht!“ erwidert eine vierte Stimme, kühl und angenehm hell. Raven und Chandra drehten sich um, Rue entkam ein Lächeln. Neben den drei Schwestern blieb eine vierte Frau stehen. Sie hatte lange schwarze Haare, die lockig über den Rücken fielen und blau schimmerten, wenn ein Lichtstrahl darauf fiel.

„Nein sag jetzt bloß nicht, dass du mit Papas Entscheidung leben willst, Lucine?“ brummte Raven los.

Chandra stimmte dem zu: „Ja! Bist du auch Irre geworden – ich meine bei Rue ist das ganz normal!“

„Nein ich glaube mein Gehirn funktioniert einwandfrei – aber kommt schon!“ Lucine schnappte sich den großen Rucksack, den sie fallen gelassen hatte um sich zu strecken. Er war groß und schwer und man konnte nur erahnen, wie viel der wirklich wiegte. Sie sprang die Stufen zu Rue nach oben und blieb neben ihrer zweitältesten Schwester stehen. Lucine blickte ebenfalls durch das sauber gemachte Fenster, und grinste: „Versucht einfach so zu tun, als wäre es eine Schatzsuche, oder ein Wettbewerb!“ Sie wandte sich grinsend um.

„Oh ja, Klasse Idee. Die Schatzsuche „Wo ist am meisten Dreck in diesem heruntergekommenen Cottage zu finden?“ wollte ich schon immer gewinnen!“ meinte Raven.

„Oder den Wettbewerb „Wer findet den größten Staubfusel!“ meinte Chandra zynisch.

„Oh haltet die Klappe!“ sagte Lucine und drehte sich um. Die anderen sahen sie an: „Ich meine es ernst, was bringt es euch, wenn ihr nur die ganze Zeit am Meckern seid. Wir sollten lieber versuchen, das Cottage da bewohnbar zu machen!“ damit nahm Lucine Raven den Schlüssel ab und sperrte die Eingangstür auf. Prompt löste sich ein Holzscheit neben ihr und fiel zu Boden.

„Perfekte Startbedingungen – ein Cottage irgendwo am Arsch der Welt, in einem Dorf am Arsch der Welt, in einer Gegend am Arsch der Welt und das Cottage selbst ist auch im Arsch!“ sagte Chandra.

Das brachte sogar Rue zum Lächeln, während die anderen sich köstlich amüsierten.

„Okay – ich geb es zu – Vater hat einen Totalschaden, aber er ist immer noch unser Vater. Versuchen wir für ihn das verfallene Gemäuer so lange zu ertragen, bis er wieder zu Besinnung kommt und von seiner Geschäftsreise Heim kommt!“ sagte Lucine.

„Einverstanden!“ nickten ihre Schwestern, wobei Chandra noch oben blickte und seufzend ergänzte: „Das wird ein hartes Stück Arbeit!“

„Na dann – lasst uns anfangen!“ meinte Rue und die anderen hoben die Hand und stießen ein Kriegsgeheul der indianischen Art an und stürmten das Haus.

„IGITT! EINE SPINNE! MACH DIE TOT, LUCINE!“ schrie Chandra und die anderen begannen erneut zu lachen.

„Dafür dass du die Älteste von uns vieren bist, benimmst du dich manchmal wie eine verängstigte Vierjährige!“ grinste Lucine und erbarmte sich der kleinen Spinne, indem sie sie auf die Hand nahm und nach draußen trug.

„Okay, okay – ich bin vielleicht etwas Empfindlich-“ lenkte Chandra ein, ihre Schwestern verdrehten die Augen, „ABER – ich bin wie du richtig erkannt hast die Älteste und somit auch die Chefin der ganzen Abteilung hier!“ sagte Chandra und nahm eine wichtige Pose ein.

„Gut Boss – dann halt das Mal!“ sagte Rue und legte Chandra eine kleine Spinne in die Handfläche.

„IGITT! SPINNEN! AHHHHH!“ schrie Chandra und rannte panisch aus dem Cottage. Die anderen brachen in Lachsalven aus.

„Und so was von der eigenen Schwester!“ kam Chandra wütend zischend zurück.

„Los Mädels – auf die Wischmobbe und los!“ grinste Lucine und begann mit Raven einen Wettkampf um den besten Besen.

Sie putzten, wischten, um die Mittagszeit herum machte Rue sogar ein paar belegte Brote und es wurde bis spät in die Nacht geputzt, gesaugt, gewischt und gereinigt.
 

Schließlich neigte sich der Tag dem Ende zu und erledigt vielen die vier Schwestern in die Sofabetten, sie waren gerade einmal mit dem Erdgeschoss fertig geworden, die drei weiteren Etagen waren immer noch starr vor Schmutz und schliefen bald darauf ein.

„Ich bringe Papa wirklich noch um!“ dachte Chandra noch müde und ihr letzter Gedanke galt der grausamen Wirklichkeit die sie morgen erwarten würde.
 


 

Das verschlafene Nest Countimbory lag nah am Meer, am Ende der Welt sowie es schien. In Wahrheit lag es rund mehrere Kilometer von der nächsten großen Stadt entfernt und befand sich auf wunderbarem irischen Boden. Countimbory war ein kleines Dorf mit gerade an die 500 Einwohner, wo jeder jeden kannte und so ziemlich jeder auf irgendeine Weise mit dem andern verwandt war. Das Dörfchen zeichnete seine malerische Landschaft und seine freundlichen Bewohner aus, so hatte man es im Internet beschrieben – oh Wunder ja das Internet kannte den kleinen Ort, aber mit keiner Silbe hatte man folgendes Problem erwähnt.

„Leute hat irgendwer von euch einen Empfang?“ fragte Rue und hob ihr Handy in die Höhe, während sie brav und sittsam Richtung Schule unterwegs waren.

„Das kannst du vergessen Rue!“ meinte Raven dumpf und deutete mit den Augen auf einige Bauern, die ihnen verwundert hinterher sahen.

„Wieso?“ fragte Rue.

„Weil, so befürchte ich, haben die Leute hier noch nicht einmal von der Erschaffung des Fernsehers gehört!“ gab Raven zurück.

„OH GOTT! KEIN FERNSEHER?“ meinte Chandra hysterisch.

„Ergo kein Internet, kein Facebook, kein E-Mail und –“ Raven blieb stehen, nahm Rue ihr Handy ab und verstaute es in deren Rucksack, „-kein Handyempfang.“

„Wollte Papa uns eigentlich langsam zu Tode foltern?“ fragte Lucine und streckte sich verschlafen. Prompt schlug sie damit einem Bauern seinen Strohhut vom Kopf, als sie bei einem Feld vorbeigingen.

„HEY MÄDCHEN!“ rief er ihr noch verblüfft nach.

Doch weder Lucine noch eine der anderen gab auch nur eine Bewegung von sich.

„Gott wir werden hier elendig verrecken!“ sagte Chandra düster.

„Außer es geschieht noch ein Wunder!“ meinte Raven.

Sie gingen weiter den langen Weg entlang, bis sie endlich das „Stadtzentrum“ erreichten – was hier so etwas wie ein winziger Marktplatz oder Dorfplatz war. Staunend und leicht verdutzt sahen sich die vier um. Es gab viele kleine Stände, wo Bauern, Fischer und Näher ihre Waren anpriesen. Genau wie man es vor vielen Hundert Jahren getan hatte.

„Gott Leute hier ist die Zeit stehen geblieben!“ meinte Lucine.

Sie gingen nebeneinander oder zu zweit eingehakt auf den Platz, da sie diesen überqueren mussten um zur Schule zu gelangen. Viele starrten die vier an.

„Was haben die denn? Noch nie was von Mode gehört?“ meinte Rue gelangweilt.

„Eher haben die noch nie was von solcher Mode gehört, Sister!“ sagte Raven um Rue zu beruhigen.

Fakt war, dass alle vier Mädchen eine ganz gewisse Moderichtung eingeschlagen hatte. Ergo sahen sie auch so aus.

„Sind das Teufelsanbeterinnen?“ fragte eine Bauersfrau eine andere flüsternd.

„Ich glaub schon – schau die hat sogar eine Tätowierung!“ flüsterte eine dritte dazu.

„Habt ihr die Ohrringe gesehen? Sind das verkehrte Jesuskreuze?!“

„Oh Gott – die eine hat so einen kurzen Rock an, dass man ihren Hintern sehen kann!“

„Seht euch mal die Stiefel an?“

„Ist das ein Zungenpiercing?“

Genervt, aber mit liebevollem Lächeln drehte sich Chandra plötzlich um und wandte sich dem Bauern-Läster-Quintett zu.

Sofort verstummten sie.

„Entschuldigen Sie, sie sollten ganz schnell lernen, lauter zu sprechen! Ich glaube in New York hat man ihre Lästereien noch nicht gehört!“ sagte Chandra liebenswert.

Eine antwortete verdutzt: „Wie bitte, Mädchen?“

„Sie sollten ihre dreckigen Münder lieber ganz schnell ausspülen, am besten mit Weihwasser . Sie versündigen sich sonst noch!“ setzte Raven nach und gesellte sich neben ihre Schwester. Sie lehnte sich lässig gegen sie und schob ihren kurzen Rock, dadurch gewollt noch ein wenig höher.

„Ich verstehe nicht…“ Stotterte eine zweite.

„Oh natürlich, mit der artigen niedrigen Intelligenzquotienten ist es sicherlich schwer, auch nur irgendetwas zu verstehen!“ sagte Rue und kam eingehackt mit Lucine zu den beiden dazu.

Sie wirkten unaufhaltsam und erschreckend schön und einschüchternd, wie sie da vor den fünf Bäuerinnen standen, die sich unwohl ansahen.

„Ich- ihr müsst entschuldigen, aber wir haben noch nie… solche Wesen wie euch gesehen!“ sagte eine der Bäuerinnen.

„Sie sollten ihre dummen Aussprüche für sich bewahren!“ sagte Lucine kalt und ihre grünen Augen blitzten gefährlich auf.

Die Frauen schluckten vernehmlich.

„Und was das mit Satan betrifft…“ lächelte Chandra und beugte sich vor. Ihre Augen blitzten gefährlich auf, als sie plötzlich die Hand einer Bäuerin ergriff. Diese erstarrte vor Entsetzen. Chandras Augen leuchteten kurz auf und dann sagte sie giftig: „… so hat er mir gerade verraten, dass du ein scheinheiliges Biest bist, dass gerne den Ehemann der Kleinen da drüben fickt. Ich an deiner Stelle würde übrigens lieber einen Arzt aufsuchen – könnte sein, dass der Arsch dir eine Krankheit angehängt hat – denn der gute Derek treibt es mit so gut wie jeder hier im kleinen Countimbory.“ Damit ließ sie ihre Hand los und hackte sich bei Raven ein. Sie wandten sich eine nach der anderen ab und gingen geschlossen wie eine Mauer weiter.

Zurück blieben verschreckte Ehefrauen, bis die Kleinste von ihnen fassungslos sagte: „Maria hast du wirklich mit Derek geschlafen?“

„Natürlich nicht…“ flüsterte Maria zurück, doch sie wusste es besser. Woher hatte das fremde Mädchen von ihrer Affäre gewusst – wie ihre Augen geglüht hatten – das war so gruselig gewesen.
 

„Echt – diese Schlampen sind doch unmöglich!“ ereiferte sich Raven noch den ganzen Weg weiter bis zur Schule.

„Sie hat ihre Lektion gelernt!“ sagte Chandra lächelnd.

„Ist dieser Derek es wert gewesen?“ fragte Rue kühl.

„Sagen wir so – sein bestes Stück sprach für sich!“ grinste Chandra.

„Hast du sie etwas verflucht? Du weißt wir sollen das nicht tun – deswegen sind wir von der letzten Schule geflogen.“ Sagte Lucine warnend.

„Mach jetzt keinen Wirbel, Lu!“ sagte Chandra.

Lucine starrte Chandra warnend an, bis diese seufzte und sagte grimmig: „Doch habe ich und wenn sie die gute Krätze wieder loswerden will, muss sie ihrer Freundin nur die Wahrheit sagen…“

„Oh Chandra – das hättest du nicht tun dürfen.“ Seufzte Lucine auf, kannte ihre Schwester allerdings gut genug, um zu wissen, dass sie wirklich nichts ändern würde.

„Hey Leute unsere neue Schule!“ grinste auf einmal Rue. Sie blieben stehen.

„White Dorson“ eine Eliteschule, die seit 500 Jahren bestand, war das absolute Highlight der kleinen Dorfgemeinschaft. Hier gingen die berühmtesten Persönlichkeiten Irlands zur Schule, sie war eine absolute Nobelschule. Früher hatten nur Adelige oder Reiche Zutritt gehabt. Immer noch stand die Schule erhaben und elegant auf einem kleinen grünen Hügel, mit einer eigens angelegten Allee aus Ahornbäumen, die in voller Blüte standen. Die Wiesen waren hoch, dicht, gut gepflegt und sie waren frisch und grün. Die Schule selbst war ein altes Herrenhaus, über vier Etagen und weiß und hellgelb gestrichen. Sie sah geradezu majestätisch aus. Die Fenster waren gigantisch und die Eingangstür war doppelt so hoch wie nötig. Das Haus war aus alten Steinen erbaut und wunderschön verziert worden. Feinste Steinböden waren in weißen, grauen Mustern ausgelegt und es sah zauberhaft aus.

„Würg!“ sagte Chandra.

„Doppelwürg!“ stimmte Rue zu.

„Kotz! Doppelwürg!“ übertrumpfte Raven.

„Leute ich geh kurz kotzen!“ sagte Lucine.

„GOTT wie konnte Vater uns nur in ein Lernanstalt schicken, wo alle schicke Modepüppchen und Musterknaben in weißen Uniformen sind – ich möchte schreien und irgendjemanden schlagen!“ sagte Rue, sie zupfte unwohl an ihren langen roten Haaren.

„Okay – ich glaube du kriegst gleich die Chance – Mutter Theresa als Teenager!“ flüsterte Raven ihr zu. „Auf 12 Uhr!“

„Uhhhhh!“ kam als Antwort und plötzlich sah Rue wie ein gefährlicher Wolf aus.
 

Tatsächlich kamen drei blonde, hübsche Mädchen, allesamt adrett mit glatten Haaren, alle zu zwei Zöpfen geflochten und exakter Seitenscheitel, in die Schuluniform (schwarzer Knielanger Rock, weiße Strümpfe, schwarze Lackschuhe, weiße Bluse, schwarzer Blazer mit dem Logo der Schule auf der linken Brustseite) gehüllt. Die mittlere Blondine lächelte als wolle sie einen Zahnpasta-Wettbewerb für die strahlendesten Zähne gewinnen. Sie zuckten nur eine Sekunde zusammen, als sie die vier Schwestern erblickten. Alle anderen Schüler und Schülerinnen die gerade auf dem Pausenhof waren, hatten schon längst angefangen die vier Neuen anzustarren.

Die drei Mädchen gingen aufrecht mit falschem Lächeln auf die vier Schwestern zu. Rue wirkte unruhig, wie ein Wolf vor dem Angriff auf das Futter. Raven stellte ein hämisches Lächeln zur Schau, Chandra blickte kalt aus ihren schönen, großen Augen. Lucine wirkte als einzige unbeteiligt und betrachtete weiterhin das Schulgebäude.

„Oh hallo – seid ihr vier neu hier?“ fragte die Mutter Theresa Teenager und strahlte die vier mit ihrem blendenden Lächeln an.

„Merkt man das etwa?“ erwiderte Rue genauso lächelnd zurück.

„Oh weh!“ dachte Lucine.

„Also heißt das ja?“ fragte die zweite Blondine des Trios.

„Du bist eine von der ganz schnellen Sorte!“ lächelte Rue weiter.

„Äh?“ das Mädchen sah ihre Freundinnen verwirrt an.

„Sagen wir so – wenn Dummheit schmerzen würde, müsstest du dich am Boden wälzen und schreien!“ setzte Raven hinzu.

„Oha – seid ihr immer so mies gelaunt?“ fragte die dritte im Bunde.

„Sarah sei nicht so unhöflich, die vier sind sicher nur unsicher und wissen nicht wie sie sich benehmen sollen!“ erwiderte Mutter Theresa Teenager.

„Ja – Sarah, sei nicht so unhöflich!“ stimmte Rue zu.

„Wir sind neu hier, und so furchtbar unsicher!“ sagte Raven.

„Deswegen musst du schön deine strahlenden Zähne zusammenbeißen und ganz schrecklich lieb zu uns sein!“ sagte Chandra.

„Sonst könnten wir uns gar nicht wohl fühlen und akzeptiert!“ lächelte Lucine.

„Da haben wir ja drei wirkliche Frohnaturen, Mädels!“ sagte die Dritte.

„Beruhig dich, Carmen. Die vier sind auf Ärger aus, und wir sind leider zu schlau und zu gut erzogen, um auf so etwas überhaupt zu reagieren!“ rief die Mutter Theresa Puppe den anderen ihre guten Manieren ins Gedächtnis.

„Oh ja – ihr seid einfach viel zu intelligent und zu gut für uns – also solltet ihr lieber ganz schnell so tun, als wären wir Luft, weil wir sonst euer Miss Makellos-Image beschmutzen!“ lächelte Rue. Sie trat auf die Mittlere zu.

„Wie heißt du, Miss Perfekt Nummer 1?“ fragte Rue gelassen.

„Mein Name ist Angelina, Angelina Dorson!“ erwiderte das Mädchen.

„Oha – eine geborene Dorson. Wie nett eine von der Schulvergangenheit kennenzulernen – und dann auch noch so eine wichtige Person.“ Rue blickte ihr fest in die Augen und sagte leise: „Ich geb dir einen guten Rat – nerv uns nicht und ich bringe dich nicht zum Weinen – Deal?“

„Klingt ganz angenehm, Neue!“ sagte Angelina traurig. Damit wandte sie sich ab und ging mit den anderen weg, doch sie drehte sich noch einmal um und sagte leise: „Schade das du so wütend bist, ich weiß nicht warum und auf wen, aber du tust mir Leid!“ Sie sah jede einzeln an, ihr Blick verharrte lange auf Lucine, die eiskalt zurückblickte: „Sehr leid sogar…“ damit gingen sie zurück ins Schulgebäude und exakt in diesem Moment läutete es.

„Oha – erster Schultag, die gesamte Schule starrt uns an und wir haben die Königin mit ihren zwei Pseudoprinzessin verärgert!“ grinste Chandra und legte ihre Hand auf Rues Schultern: „Kein schlechter Zwischenstand!“

„Oh ja, wir werden immer besser darin, andere von uns zu stoßen!“ sagte Lucine leise.

„Lu…“ sagte Chandra und ignorierte die bohrenden Blicke der anderen, während diese ins Schulgebäude gingen.

Sie nahm Lucines Hände und drückte sie ganz sanft: „Hast du es schon wieder vergessen?“

„Nein – ich kenne den Grund. Wir haben es oft genug versucht, doch erkennen sie unsere Fähigkeiten werden wir verurteilt und gejagt!“ wiederholte Lucine jene Worte, die sie so oft schon vor sich hingemurmelt hatte, das es ihr wie ein Mantra erschien.

„Richtig – wir können nur uns trauen!“ sagte Rue und nahm die zweite Hand von Chandra.

„Denk daran – wir brauchen nur uns!“ stimmte Raven zu und nahm Rues zweite Hand und eine Hand von Lucine.

„Ja – wir sind stark. Durch die Kraft der vier Schwestern!“ sagte Lucine lächelnd.

„Kommt wir sollten zumindest so tun, als würden wir rechtzeitig zum Unterricht aufbrechen wollen!“ grinste Rue und gemeinsam gingen sie Hand in Hand Richtung Schulgebäude.
 

Dass sie dabei von vier Augenpaaren beobachtet wurden, hatten sie nicht bemerkt.

„Endlich mal eine Erlösung aus der unsagbaren Langeweile dieses öden, furchtbar reinen Ortes!“ lächelte ein Junge mit braunen, mittellangen Haaren.

„Oh ja – es wird ein Fest werden!“ lächelte ein zweiter junger Mann um die 20 und nahm einen tiefen Zug von einer Zigarette. Er trug eine schwarze Brille und hatte blonde Haare.

„Komm sie warten schon!“ sagte der Braunhaarige.

„Verwandtschaft!“ grinste der Blonde und warf die Zigarette zu Boden und drückte sie aus, „Kann man sich eben nicht aussuchen!“



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