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russian forests

snowrabbit
von

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russian forests

In einer Eiskalten Januarnacht lief eine einsame Gestalt bei -15°c suchend durch die verlassenen Straßen eines Randbezirks in Moskau. Zitternd vor Kälte schlug sie den Kragen ihres viel zu dünnen Mantels nach oben und vergrub Mund und Nase in ihrem Baumwollschal.

Warum war das Land dieses blöden Borschfressers auch nur so kalt? Selbst er, das großartige, mächtige, unbestritten tollste Land der Welt würde diesen Winter sicher nicht überleben. Kurz blieb das frierende, ehemalige Preußen stehen.

Die Straßen waren dunkel und sahen allesamt gleich aus. Menschenleer und verschneit.

Durch das dichte, extrem flockige Schneetreiben, das schon eher einem Blizzard glich wäre es schon ein Meisterstück gewesen, hier auch nur das Geringste zu erkennen. In seiner Heimat war es auch nicht sonderlich warm, eher im Gegenteil, (wenn man es denn mit seinen Freunden Antonio und Frankreich verglich) aber dennoch reichte sein Winter lange nicht an den russischen heran. Hätte er sich einfach ein Hotel genommen, so wie die meisten anderen Länder, dann wäre er jetzt sicher nicht in dieser sehr blöden Situation. Gilbert musste nun wirklich zugeben, dass er sich ein wenig verlaufen hatte, was natürlich nichts mit seiner awesomeness zu tun hatte. Das war eben ganz einfach Pech. Aber rumstehen würde ihn auch nicht weiterbringen, also schritt er raschen Ganges weiter, aus der Stadt hinaus und rutschte und schlitterte raus aus der Zivilisation, hinein in einen dunklen Nadelwald. Hier war es etwas heller, denn die Bäume leuchteten durch den vielen Schnee auf ihnen ein wenig im Dunkel der Nacht. Der Wind, der ihm bis eben noch um die Ohren geweht war verebbte auf einmal , ebenso wie alle anderen Geräusche, die bisher da gewesen waren. Totenstille. Aber einen Moment später heulte der Wind, trotz der schützenden Bäume umso heftiger. Peitschend schlug ihm die Kälte ins schon gerötete Gesicht. Hätte er doch bloß Handschuhe angezogen, oder einen zweiten Pullover. Weit konnte es bis zu Russlands Haus doch nicht mehr sein, das hatte er irgendwie Im Gefühl. Dass er sich da furchtbar täuschte und sogar in die falsche Richtung lief wusste Gilbert zu diesem Zeitpunkt nicht. Schniefend zog der Preuße die Nase hoch und versuchte irgendwo ein Licht zu erspähen. Nichts außer Dunkelheit. Es musste bereits sehr spät sein. Ob die anderen Länder sich Sorgen machten? Wohl eher nicht, da außer ihm, Deutschland, Der Schweiz und Frankreich niemand in Ivans Haus hatte nächtigen wollen. Natürlich lebten auch noch Ivan, Ekaterina, Natalia, Raivis, Toris und Eduard in diesem Haus.

Hätte er sich doch nur auch ein Zimmer in Moskau genommen, dann hätte er sich nicht verlaufen und würde auch nicht so bitterlich frieren. Ihm war so kalt. Erbarmungslos wehte ihm der Schnee in den Nacken, schmolz auf der Haut und floss verflüssigt unter Preußens Kleidung, sodass diese auch durchnässt wurde. Warum wohnte der dumme Russe so abgeschottet? Gilbert fiel auf die Knie. Er konnte nicht mehr weiterlaufen. Er musste dringend einen Unterschlupf oder etwas anderes finden, das ihn vor den tosenden Winden schützen würde.

Keuchend raufte er sich noch einmal zusammen, sammelte all seine Kraft und lief weiter, eine Höhle oder irgendwas andere suchend. Gilbert stieg eine Kleinen Hang an. So geschwächt war das eine ziemliche Herausforderung für den zierlich gebauten Mann. „Wenn Ich wieder Zuhause in Preußen bin, dann geh ich bei Schnee nie wieder raus“ brummte die Awesomness in Person verstimmt in ihren nicht vorhandenen Vollbart hinein.

Er fand nach gefühlten 2 Stunden doch noch etwas. Eine Art Unterschlupf, der von drei Seiten geschützt war. Erschöpft lies Gilbert sich dort auf den Boden fallen und wurde auch sofort schläfrig.

Gegen Schlaf ankämpfend schreckte der Albino immer wieder hoch, nur um die Augen dann wieder zu schließen. Mit aller Macht versuchte er nicht einzuschlafen, doch dies erwies sich als schwerer als Gedacht.

Er konnte nicht mehr…und schlief ein.
 

Es war so kalt….

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„Gilbert!!“ Hörte man jemanden durch den eisigen Sturm schreien. Mittlerweile war Gilbert seit einigen Stunden verschwunden, die Nacht war bereits hereingebrochen und es hatte sich auf -22°c abgekühlt. Selbst für Russlands Verhältnisse war es den Tag über bitter kalt gewesen. Der suchende folgte Gilberts nahezu völlig verwehten Fußspuren schwerfällig. Dick eingepackt und mit einem großen Rucksack beladen lief Ivan durch den Schnee. Die anderen waren ebenfalls losgezogen um den Albino zu suchen. Nur die Mädchen waren Daheimgeblieben, für den Fall dass er noch dort auftauchte. Russland blieb stehen. Er hatte Gilberts Unterschlupf soeben erreicht. Und dort, in eben diesem Unterschlupf, der eigentlich nichts weiter als ein umgerissener, riesiger Baum, der innen hohl war lag Gilbert, schlafend oder, wie Ivan befürchtete, erfroren. Er schüttelte den Kopf über diesen mehr als blöden Gedanken. Ein Land konnte nicht so einfach wie ein normaler Mensch erfrieren. Dennoch stapfte der 2Meter große Russe zu Gilbert und kroch in dessen Baumstamm hinein. Wie erwartet atmete der Albino, wenn auch schwach. Ivan häufte Schnee vor den Eingang auf, dass sie noch besser vor dem Wind geschützt waren und begann in seinem Rucksack zu kramen. Er holte ein Handy raus, wählte eine Nummer und wartete. „Ja?“ kam es vom anderen Ende der Leitung. „Ich habe ihn gefunden, Ekaterina. Sag den anderen Bescheid, wir kommen Morgen Heim.“ Damit legte er, nach einem kurzen ´Auf Wiedersehen ´auch schon wieder auf, steckte das Handy weg und zückte stattdessen Decken. Sie alle hatten welche mitgenommen, da sie geahnt hatten dass Gilbert sich verlaufen hatte.

In diese wickelte er den halbtoten Gilbert nun ein, drückte ihn zusätzlich noch leicht an sich. Ivan merkte dass die Kleidung Preußens völlig durchweicht war. „Ach Prussii“ murmelte der hoch gewachsene Russe leise, ehe er sich Mantel und die Oberbekleidung auszog. Gilbert, der durch das Rascheln neben ihm mittlerweile wieder erwacht war sah sich das mit skeptischer Miene an. „was hast du vor, d-dummer Russe?“ fragte er den anderen mit brüchiger Stimme. Ivan sah auf und lächelte wieder sein Ivanlächeln. „wie schön du bist wach, da. Zieh deine Nassen Sachen aus, Preußen“ Einen Moment starrte Gilbert den älteren schräg an. Dann leistete er der Aufforderung widerstandslos Folge und entledigte sich zuerst seiner Jeans, dann seiner Jacke und des Pullovers. Die Boxershorts jedoch behielt er an. Russland reichte Preußen sein Oberteil und gab diesem zu verstehen es anzuziehen, ehe er seinen Mantel wieder anzog, ihn allerdings offen ließ. Der Wind heulte draußen. Ivan war wirklich sehr, sehr froh Gilbert halbwegs unversehrt gefunden zu haben und legte die Decken zu einer Art Bett zurecht. Eine als Unterlage, eine wurde zusammengerollt für ein Kissen und eine dritte eben zum Zudecken. Der Albino hatte nur schweigend dagesessen und den gut gebauten Russen unauffällig beobachtet. „Leg dich da hin, Preußen, daa~“

Angesprochener hätte diesem dämlichen Borschfresser am liebsten das widerliche Grinsen aus dem Gesicht gewischt. Jedoch meldeten sich da die Müdigkeit und die Erschöpfung mehr als nur deutlich zu Wort. Träge krabbelte er auf die provisorisch hergerichtete Schlafstelle. Auch Ivan legte sich hin.

„Bleib ja auf deiner Seite“ Zeterte der linksliegende (*) auch gleich los. „Mhm“ kam es vom Russen nur leise. Plötzlich schreckte eben dieser auf. „Warte. Nicht einschlafen Gilbert. Man darf in Kälte unter keinen Umständen schlafen, da“ Er sagte es so beiläufig, als würde er über das Wetter sprechen.

Preußen nickte schwach, fing aber an zu protestieren, als sich zwei Arme um ihn schlossen und er schraubstockartig an den Russen gedrückt wurde. „Hey!!“ zeterte der bedeutend kleinere los. „Willst du erfrieren, Gilbert, da??“ gab er tonlos zurück und zog die Decke ein Stück höher. Ivans Füße guckten am anderen Ende wieder hinaus. „Nein…“ meinte der Albino dann doch etwas kleinlaut unter der Decke. „Also. Dann sei jetzt ein braves Häschen, da?“ Das mit dem Häschen wurde von Gilbert geflissentlich ignoriert, da er zu müde war noch großartig irgendwas zu machen. Immer wieder fielen nicht nur ihm, sondern auch Ivan die Augen zu, beide schliefen andauernd in Sekundenschlaf, nur um dann wieder hochzuschrecken.
 

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Nach einer schier endlosen Nacht, beide waren sie gegen 3 Uhr morgens doch noch eingeschlafen hörte man entferntes Rufen und Schritte durch den morgendlichen, russischen Schnee stapfen. Man suchte sie schon. Litauen schritt, in mehrere Pullover eingepackt und in einer dicken Jacke durch das verschneite Wäldchen. Hier lang hätte Ivan gehen sollen, wenn er Gilbert nicht doch am Außenbezirk der Stadt fand. Die tiefen Spuren des schwerfälligen Russen waren, trotz des vielen gefallenen Schnees noch zu erkennen und so brauchte der brünette den Spuren nur zu folgen, bis er zu der Stelle kam, an der Russland und Preußen noch selig schlummerten. Er musste unweigerlich lächeln als er sah wie die zwei dort zusammen lagen. Eng mit ihm umschlungen, hatte Ivan sein Gesicht in Gilberts Haar geschmiegt, der sich in den warmen Mantel des Russen gekuschelt hatte. Leise zückte er seine Kamera und schoss ein Foto für Ungarn. Sie würde sich sicher sehr darüber freuen, war sie doch der Meinung, dass Russland und Preußen ein tolles Paar abgeben würden ♥



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Niekas
2012-06-10T11:40:57+00:00 10.06.2012 13:40
Ich wundere mich gerade, dass das hier noch niemand kommentiert hat. Der Stil ist gar nicht schlecht, auch wenn du gerne mal Adjektive groß schreibst, die gar nicht groß gehören.

Der eigentliche Grund dieses Kommentars, ich gebe es zu, ist folgender: Es gibt vier Punkte in dieser FF, die mir ein bisschen unlogisch vorkommen, auch wenn man die meisten vielleicht mit „Muss so wegen dem Plot“ erklären kann. Aber ich dachte, ich sage trotzdem mal Bescheid.
Erstens. Gilbert verläuft sich in Moskau, schön und gut. Was ist so schwer daran, jemanden nach dem Weg zu fragen, oder (wenn zu dieser Zeit und bei der Kälte niemand auf den Straßen ist, in Ordnung) irgendwo anzuklingeln und zu fragen, ob er mal eben telefonieren darf? Telefon hat Ivan ja offensichtlich, der könnte ihn ja abholen kommen. Oder von mir aus Ludwig, der ist ja auch da. Es hätte ja genügt, in einem Satz zu schreiben, warum er dazu zu awesome ist.
Zweitens. Was hat Gilbert im WALD zu suchen? Sich in einer Stadt verlaufen ist eine Sache, aber dann in den Wald zu gehen (keine Beleuchtung, keine befestigten Wege und die Chance, dass einen monatelang niemand findet, wenn man sich zum Beispiel ein Bein bricht), ist nicht ganz nachvollziehbar. Vielleicht könntest du noch erwähnen, was ihn dazu treibt, in der Wald zu gehen anstatt weiter ins Stadtzentrum?
Drittens. Wieso ist es im Nadelwald heller als in der Stadt? Weil da der Schnee reflektiert? Bei fünfzehn Grad unter Null bleibt der Schnee auch in der Stadt liegen, und da gibt es Straßenbeleuchtung, vielleicht sogar Smog über einer Großstadt wie Moskau, dann bleibt der Himmel sowieso hell. Nadelwälder dagegen sind selbst an Sommertagen düster, und da sie die Nadeln nie verlieren, dürfte das in einer Winternacht nicht viel heller aussehen. Im Text steht aber „...hinein in einen dunklen Nadelwald. Hier war es etwas heller.“ Ein wenig paradox, nicht?
Viertens. Dass Ivan Decken mitbringt, anstatt Gilbert mit Unterkühlung ins Krankenhaus zu bringen, lasse ich jetzt einfach mal so stehen. Danach sagt er Gilbert (durchaus berechtigt) „du darfst auf gar keinen Fall einschlafen“... nachdem er ihm ein Schlaf(!)lager aus den Decken gebaut hat. Ein bisschen inkonsequent, wenn du mich fragst.

So. Abgesehen davon, die Kälte war ziemlich stimmungsvoll beschrieben, das hat mir gefallen. Die Atmosphäre ist gut rübergebracht. Und nein, du bist natürlich nicht die Einzige, die wegen der Romantik die Logik ein wenig „beugt“, das habe ich auch schon gemacht... also nimm es bitte nicht persönlich, okay?

Liebe Grüße,
E-vieh


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