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What brings us closer together

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28

„Bist du dir sicher, dass ich mitkommen soll?“, fragte Kurt Blaine zum fünfzehnten Mal in einer Stunde. Er saß, die Beine übereinander geschlagen, auf der Bettkante und beobachtete Blaine beim Richten seiner Haare. Seit den Streits war ein guter Monat vergangen und sie waren mehr oder weniger zum Normalzustand zurückgekehrt – und wenn nicht normal, dann war es besser als zuvor. Nur weil die Dinge besser waren, beruhigte es allerdings nicht seine Nerven. Warum war Kurt Hummel nervös? Weil er nach Westerville fahren sollte um David zu treffen – und Davids Familie. „Ich meine, ich möchte nicht stören. Sie möchten vielleicht nur dich sehen.“
 

„Sei nicht dumm, Kurt.“, sagte Blaine fröhlich. Kurt sah im Spiegel, wie er mit den Augen rollte, als er seine Haare machte – Kurt war ziemlich sicher, dass er eine halbe Flasche Gel benutzte. „David hat seinen Eltern bereits erzählt, dass du kommst und seine Mutter war ganz hingerissen. Du kannst da jetzt nicht mehr raus.“
 

„Ich versuche nicht raus zu kommen. Ich weiß, dass sie dir wichtig sind und du sie kaum zu Gesicht bekommst. Ich möchte diese Zeit nicht wegnehmen.“, sagte Kurt, aber er wusste, dass Blaine ihn durchschaute.
 

Ein Grinsen breitete sich auf Blaines Gesicht aus und er drehte sich zu Kurt. „Du bist nervös!“
 

„Was? Bin ich nicht.“, log Kurt mit höherer Stimme als normal. Ja. Blaine durchschaute ihn definitiv. Nicht, dass er Zweifel hatte. Sein Freund war einfach so klug. „Warum sollte ich nervös sein?“
 

„Weil das Kennenlernen von Davids und Wes Familie für dich dasselbe ist, wie für mich deine Familie kennen zu lernen.“ Blaine legte seinen Kopf zur Seite, noch immer breit grinsend. „Du bist so bezaubernd.“
 

„Du liegst ganz falsch.“, höhnte Kurt. „Ich bin nicht nervös.“
 

„Ich war nervös als ich deinen Dad kennen gelernt habe, das weißt du. Und ich war noch nervöser, als ich ihn das erste Mal getroffen habe, nachdem wir zusammen gekommen sind… ich hatte Angst. Es ist okay nervös zu sein, aber ich bin mir sicher, dass sie dich lieben werden. Seine Mutter ist sehr locker. Sein Vater ist nett, aber er kann manchmal ein bisschen einschüchternd sein. Ich weiß allerdings nicht, ob er da sein wird. Oh und Megan ist nett. Nun zu mir, nicht so sehr zu David.“
 

„Megan?“
 

„Davids ältere Schwester. Sie ist jetzt drei- oder vierundzwanzig… Ich glaube nicht, dass sie da sein wird, da sie studiert. Aber du musst nicht nervös sein. Sie werden dich lieben.“
 

„Was, wenn nicht?“
 

„Die Möglichkeit besteht nicht.“, versicherte Blaine ihm, abwinkend. „Sei nicht nervös.“
 

„Und was soll ich anziehen? Weil sie wirklich reich sind und – .“
 

Blaine unterbrach ihn bevor er seine Aussage beenden konnte. „Ich trage Jeans und eine Jacke. Ich glaube nicht, dass es eine Rolle spielt, wie viel Geld sie haben. Hast du dir Sorgen gemacht, was du an der Dalton tragen sollst als du herausgefunden hast, dass ich Geld hatte?“
 

„Nun… nein… aber das ist anders. Du bist du. Und als ich erfahren habe, wie reich du bist, waren wir fast vier Monate zusammen.“, antwortete Kurt mit den Schultern zuckend. War er geschockt gewesen, als er herausgefunden hatte wie reich Blaine war? Natürlich. Aber er hatte sich nicht wegen dem Geld in Blaine verliebt. Eigentlich dachte er sogar kaum daran. Blaine war einfach Blaine, also gab es keinen Grund sich anders zu verhalten. „Aber das ist eine ganz andere Situation. Es ist als würde ich deine Familie kennen lernen. Ich kenne sie nicht schon. Es ist ein großer Druck.“
 

„Was du trägst ist perfekt.“, sagte Blaine aufstehend. „Sehen meine Haare gut aus?“
 

„Ja.“, sagte Kurt und reichte hinauf um die eine Locke, die in letzter Zeit nie kooperieren wollte herunter zu streichen. „Wie immer.“
 

Blaines Lächeln verließ sein Gesicht nicht. „Du hast das letzte Semester verpasst, als ich jeden Tag College hatte und zu müde war, um Gel zu benutzen, oder?“
 

„Du weißt, dass ich deine Haare mag, egal wie du sie trägst.“, antwortete Kurt, seine Hand nun in seinem Nacken ruhend.
 

„Du kannst nicht verleugnen, dass du die Locken liebst, Kurt.“, neckte Blaine. „Das wurde letztes Jahr eindeutig.“
 

„Unter dem Einfluss von sechs Schmerzmitteln und Medikamenten. Bild dir ja nichts ein.”, neckte Kurt sofort lächelnd. “Aber du hast Recht. Ich liebe sie.“
 

Blaine nickte und seufzte ein wenig. „Ich bin, um ehrlich zu sein, auch etwas nervös.“
 

„Was? Wieso?“, fragte Kurt und rückte zurück um ihn anzusehen. „Du freust dich darauf, seitdem du entschieden hast dorthin zu fahren.“
 

„Nein, ich freue mich wirklich zu ihnen zufahren. Wirklich. Ich bin einfach… Naja, ich denke immer wieder darüber nach. Und du erinnerst dich, dass ich nahe bei David gelebt habe? Das Haus meiner Eltern ist nur ein paar Häuser weiter und ich werde wahrscheinlich daran vorbei fahren müssen. Ich schätze, dass ich vorher nicht daran gedacht habe… und jetzt mache ich mir deswegen etwas Sorgen.“, gab Blaine seufzend zu. „Ich sollte mir gar keine Sorgen darüber machen müssen meine Eltern zu sehen. Das ist dumm.“
 

„Das solltest du nicht. Du hast Recht. Also mach es nicht.“, seufzte Kurt auch und zog ihn in eine Umarmung. „Aber sie werden nicht einmal wissen, dass du in der Gegend bist. Sie werden dich nicht sehen und sie werden nicht die Möglichkeit haben irgendetwas zu dir zu sagen. Ich verspreche es. Dafür werde ich sorgen.“
 

„Ich weiß, dass du das wirst.“ Blaine kuschelte sich an Kurts Schulter und seufzte wieder sanft. „Ich bin froh, dass du mitkommst. Danke, dass du die Hausaufgaben verschiebst.“
 

Kurt lächelte und küsste sein Ohr. „Gern geschehen. Ich habe gestern bloß viel gearbeitet, um sicher zu stellen, das sich nicht hinterher hänge… Ich möchte sie kennen lernen, wirklich. Ich bin ein wenig nervös, aber ich würde sie wirklich gerne kennen lernen… Ich war nur noch nie in einem Haus, in dem es ein Hausmädchen gibt. Ich wette, dass ihr Haus riesig ist.“
 

„Oh, auf jeden Fall.“, nickte Blaine, seinen Kopf noch immer an Kurts Schulter gelegt. „Du bist größer geworden.“
 

„Was?“, fragte Kurt.
 

„Du bist ein bisschen größer geworden.“, murmelte der ältere Junge, löste sich und runzelte die Stirn. „Mindestens zwei Zentimeter. Warum tust du mir das an?“
 

Kurt lachte laut. „Jetzt, da du es erwähnst, ich musste mich schon mal ein wenig mehr strecken um mein Kinn auf deinen Kopf zu legen.“
 

Blaine runzelte die Stirn. „Ich werde niemals größer werden, oder?“
 

„Ich denke, dass du perfekt bist.“, lachte Kurt wieder. „Ich liebe es, wie kurz du geraten bist.“
 

Das Stirnrunzeln seines festen Freundes wurde zu einem richtigen Schmollen. „Irgendwann einmal, wenn du mich kurz geraten nennst, lasse ich diesen verdammten Hund nach Peru verschiffen.“
 

Kreacher, der faul am Fußende des Bettes lag, sah auf und legte seinen Kopf schief.
 

„Ja. Du. Du denkst, dass du das Haus regierst, oder? Du denkst, dass du alle um die kleine Pfote gewickelt hast. Aber nicht mich. Ich finde dich gar nicht niedlich.“, sagte Blaine stur, entschieden seine Angst an ihrem (dieses Mal) unschuldigen Hund auszulassen.
 

„Oh Gott, nicht schon wieder.“ Kurt rollte mit den Augen. „Wie oft muss ich dir sagen, dass es hier demokratisch zugeht? Wir alle drei haben gleich viel zu sagen.“
 

„Er ist ein Hund. Er hat nicht das gleiche zu sagen, wenn er nicht sprechen kann!“, sagte Blaine. „Dieser Haushalt ist absurd.“
 

„Es ist das Leben, das du gewählt hast, Blaine.“, sagte Kurt süß und lächelte seinen Freund bezaubernd an. „No regrets, just love.”
 

“Benutz kein Katy Perry Zitat gegen mich.”, höhnte Blaine, obwohl er lächelte. „Ich werde mich umziehen und dann können wir fahren. Kannst du David schreiben und ihm sagen, dass wir auf dem Weg sind?“
 

„Das klingt nach etwas, was ich machen kann.“, nickte Kurt und beugte sich hinüber um seine Wange zu küssen. „Du solltest den grünen Cardigan tragen.“
 

„Das hatte ich vor, weil du ihn am liebsten magst und du, wann immer ich einen Anderen trage, dieses Gesicht machst.“, sagte Blaine, ging zum Schrank und durchsuchte ihn einige Sekunden bevor er seine liebste Jeans, ein gestreiftes Oberteil und Kurts Lieblingscardigan herauszog.
 

„Okay, Kreacher. Blaine und ich sagen Tschau-Tschau und du gehst in deinen Käfig wie ein guter Junge.“, sagte Kurt sich hinkniend.
 

Kreacher drehte nur seinen Kopf desinteressiert in seine Richtung.
 

„Kreacher…“, sagte Kurt, er versuchte streng zu klingen und versagte. Total. „Kreacher, du musst in deinen Käfig. Immer, wenn Blaine und ich dich allein lassen, isst du Blaines Sachen und trägst die Socken durch die ganze Wohnung. Wir haben noch immer nicht alle Socken vom letzten Wochenende wieder gefunden als wir zur Cheesecake Factory gefahren sind. Ich akzeptiere kein nein als Antwort.“
 

Blaine schnaubte laut, während Kreacher sich weigerte Kurt anzusehen. Er hätte es nervig finden sollen, dass Kurt mit dem Hund redete, als wäre er ein Kind, aber es war irgendwie hinreißend. Nicht, dass er jemals zugeben würde, dass irgendetwas in Verbindung mit dem Hund hinreißend sein könnte.
 

Blaine grinste und beugte sich hinunter, sein Oberteil glatt streichend. „Möchte Kreacher ein Leckerli? Möchte Kreacher happa happa? Möchte er?“
 

Kreacher sah sofort auf, sah Blaine an und wedelte eifrig mit dem Schwanz.
 

„Du bist unglaublich.“, zischte Kurt.
 

„Unglaublich wunderbar.“, grinste Blaine und rannte in die Küche. „Komm schon Kreacher. Wir holen dir happa happa!“
 

Kreacher sprang vom Bett, stolperte, rutschte einige Male, streckte sich und ging dann aus dem Schlafzimmer. Kurt ging aus dem Zimmer und in die Küche, den Kopf schüttelnd. Blaine beugte sich wieder hinüber und gab Kreacher ein Leckerli. Kreacher fraß es eifrig und sah dann mit großen, erwartenden Augen zu Blaine auf.
 

„Möchtest du noch eins, du dummes Ding?“, gurrte Blaine und holte ein weiteres aus dem Beutel. „Guter, dummer Junge. Hier ist noch eines.“
 

Kurt und Blaine würden anscheinend ein weiteres Gespräch darüber führen müssen, dass Blaine Kreacher dummes Ding nannte. Kreacher, unbeeindruckt, nahm sein nächstes Leckerli bevor er Blaine noch erwartender ansah.
 

Blaine schmiss ein Leckerli in den Käfig. „Geh und hol es, Dummchen! Ich werde dich nicht den Rest deines Lebens aus der Hand füttern.“
 

Kreacher sprang in den Käfig und hatte kaum den Mund geöffnet um das Leckerli zu fressen, als Blaine die Käfigtür schloss.
 

„Blaine! Das ist grausam!“, schrie Kurt mit weiten Augen als Kreacher zu wimmern begann.
 

„Und so viel einfacher als ihn durchs Haus zu jagen und ihn zu bekämpfen damit er selber in den Käfig geht.“, höhnte Blaine. „Er ist praktisch auf eigenen Willen hinein gegangen.“
 

„Aber du hast ihn ausgetrickst.“, protestierte Kurt. „Du weißt, dass er sich freut, wenn du mit ihm redest. Das ist unmoralisch. Du bist grausam.“
 

„Okay. Ich lasse ihn heraus und du jagst ihn wieder durch das ganze Haus. Das klingt für mich nach einem Plan.“ Blaine lehnte sich zurück und deutete an den Käfig zu öffnen.
 

„Nein! Nein, nein! Das wäre dumm. Er ist bereits drin!“, sagte Kurt schnell als Kreacher ein Wimmern von sich gab, sie ansehend als wäre er verletzt.
 

„Gut, gut, lass uns gehen.“ Blaine schmiss Kreacher ein weiteres Leckerli in den Käfig und nahm seinen Geldbeutel vom Tisch. „Vielleicht kann ich Dana überreden mir Pommes zu machen. Oh Gott, Kurt, ihre Pommes sind so gut. Sie benutzt dieses Gewürz. Sie hat versucht es mir zu zeigen, aber ich bin ein hoffnungsloser Fall.“
 

„Ich weiß, Süßer.“, lachte Kurt, zog seine Jacke an und gab seinem älteren Freund seine. „Ich weiß. Aber du bist nicht so schlimm wie Finn und dafür solltest du dankbar sein.“
 

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„Blainers! Kurtsie!“
 

„Hallo David.“ Kurt lächelte David an. Obwohl Blaine ihn nun sehr häufig sah, sah Kurt ihn kaum und es war schön David zu sehen. Obwohl man, nach all dem, was Kurt von Mercedes über David erfuhr, meinen könnte, David wäre Kurts bester Freund. Er hatte einige Dinge gehört, von denen er sich nicht einmal sicher war, ob Blaine sie wusste. Allerdings standen sie einander sehr nahe und Blaine wusste es bestimmt.
 

„Daviel!“ Blaine winkte voller Energie, als er aus dem Auto sprang.
 

„Ich heiße nicht Daviel.“, sagte David mit den Augen rollend.
 

„Und ich nicht Blainers oder Kurt Kurtsie. Ich würde Wes auch einen dummen Namen nennen, wenn mir etwas Gutes einfallen würde, aber sein Name gibt mir nicht viel mit dem man arbeiten kann.“, seufzte Blaine, als ob es das größte Dilemma seines Lebens wäre, schüttelte seinen Kopf und schloss die Tür.
 

„Wie läufts im College, Kurt?“, fragte David.
 

„Gut. Aber das hier ist ein collegefreier Tag. Blaine hat mir verboten auch nur etwas Collegerelevantes zu erwähnen.“, informierte Kurt ihn. „Wie ist es bei dir?“
 

„Das Aufbaustudium ist Mist. Ich wünschte Wes wäre hier und könnte mir mit meinen Chemiehausaufgaben helfen.“, zuckte David mit den Schultern. „Ansonsten ist es nicht schlecht.“
 

„Ich nehme nächstes Jahr Chemie. Und rate mal, wer in der Stadt sein wird, um mir zu helfen?“, grinste Blaine.
 

„Ich hasse dich, Blaine. Dreh dich um und geh nach Hause.“, scherzte David. „Wir wollen dich hier nicht.“
 

„Ist Wes gut in Chemie?“, fragte Kurt neugierig bevor Blaine eine geistreiche Antwort geben konnte. Vielleicht sollte Kurt nicht so schockiert sein, wenn man bedachte, dass der asiatische Junge immer gute Noten an der Dalton hatte. Er ging außerdem zur UCLA, von der Kurt wusste, dass sie sehr schwer war. Jetzt, wo er darüber nachdachte, wusste er nicht einmal was Wes studierte.
 

„Wes studiert Biochemie.“, informierte Blaine ihn. „Er wird Biochemiker. Was auch immer das ist. Also, ja, er ist sehr gut in Chemie. Wir hassen ihn dafür ein wenig.“
 

„Er möchte für die Regierung arbeiten.“, fügte David hinzu. „Weil wir natürlich Wes in einer Machtposition brauchen.“
 

„Wow.“, sagte Kurt mit großen Augen. „Er muss wirklich, wirklich, wirklich klug sein.“
 

„Das denkt er zumindest gerne.“, schnaubte Blaine, was ihm einen Stoß von David einbrachte. „Okay. Dana ist schon zu Hause, richtig?“
 

„Natürlich.“, nickte David und ging zu dem großen Haus vor ihnen. Es war ein weißes, dreistöckiges Haus mit großen Säulen vorne, vielen wunderschönen Fenstern und einem perfekt gepflegten grünem Rasen. Der Garten an sich war riesig, aber Kurt war auf jeden Fall noch niemals in einem so großen Haus gewesen. Um ehrlich zu sein wusste er nicht einmal, ob er schon einmal ein Vergleichbares gesehen hatte. Es gab in Lima kaum große Häuser und in Cincinnati sah er immer nur Apartmentkomplexe. Davids Plappern unterbrach Kurts Zustand der Ehrfurcht. „Sie putzt seit Dienstag ununterbrochen.“
 

„Meinst du nicht, dass die Hausmädchen putzen?“, fragte Kurt den Kopf schief legend.
 

David sah nachdenklich aus, bevor er den Kopf schüttelte. „Normalerweise schon, aber wir haben im Moment keine Hausmädchen. Maria musste gehen, weil ihre Tochter ein weiteres Baby bekommt und ich habe keine Ahnung was mit der anderen passiert ist.“
 

„Du weißt nicht was mit ihr passiert ist? Hat sie gekündigt?“, fragte Blaine, die Augenbrauen hebend. Er ergriff Kurts Hand und folgte David die Stufen hinauf.
 

„Als ich gesagt habe, dass ich nicht weiß, was mit ihr passiert ist, meinte ich, dass ich nicht weiß was mit ihr passiert ist. Es war kein großer Verlust. Sie war irgendwie unheimlich.“, lachte David und öffnete die große Tür. „Kurt, pass bei dieser Stufe auf wenn du herein kommst. Sie ist wirklich komisch… Mutter, dein verlorenes Entchen ist hier!“
 

„Ich bin kein Entchen.“, höhnte Blaine und drückte Kurts Hand, nachdem Kurt es sicher über die Stufe geschafft hatte, die sich in der Mitte durchbog, Kurts Balance fast aus dem Gleichgewicht bringend.
 

„Zumindest habe ich verloren und nicht hässlich gesagt.“ David grinste Blaine süß an.
 

„Blaine ist hier?“, hörten sie eine Frau von irgendwoher rufen.
 

„Ja, Blaine ist hier!“, rief David laut zurück, rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. „Das passiert immer, wenn wir Besuch haben. Warte einfach darauf.“
 

Kurt war nicht sich nicht sicher worauf er wartete, aber er stand stumm da und wartete.
 

„Blaine ist da?“, fragte eine weitere Stimme, diesmal die eines Mannes. Blaine gab ein lautes Schnauben von sich.
 

„Ja, Dad. Blaine ist da!“, rief David, bevor er Blaine ansah. „Passiert das nicht immer, wenn wir Besuch haben?“
 

Kurt sah zu Blaine, der nickte, während er noch immer amüsiert aussah. Obwohl Kurt es noch nicht verstand.
 

„Schatz, Blaine ist da!“, brüllte der Mann.
 

„Ich kann dich nicht verstehen, aber Blaine ist da!“, rief die Frau zurück.
 

Ah. Deshalb war es so lustig.
 

„Ich habe versucht sie zu verleugnen, aber sie haben zu viel Geld. Sie haben es einfach aufgehoben.“, sagte David, spottend seine Schläfe massierend. „Das kann einige Zeit so weitergehen bis sie verstehen was der andere sagt. Wie immer. Sie sind an den entgegen gesetzten Ecken des Hauses. Habt ihr Hunger?“
 

„Am verhungern!“, sagte Blaine, ließ Kurts Hand los und ging sofort in Richtung der Küche. Zwei Sekunden vergingen bevor es einen aufgeregten Schrei von Blaines Namen gab.
 

„Anscheinend hat Mom es in die Küche geschafft.“, lachte David wieder und winkte Kurt ihm zu folgen, aber bewegte sich sehr langsam um ihnen Zeit zu geben sich miteinander zu unterhalten. „War es okay für ihn herzukommen? Er hat nichts darüber gesagt, dass er seinen Eltern so nahe gekommen ist und ich wollte es nicht erwähnen, aber…“ David brach ab.
 

„Bis heute Morgen hat er nichts dazu gesagt. Ich denke, dass er ein wenig nervös ist ihnen so nahe zu sein, aber er hat sich wirklich gefreut deine Eltern zu sehen.“, antwortete Kurt und hoffte, dass seine Antwort David beruhigte. Er erkannte, dass David sich Sorgen um Blaine machte – was anscheinend oft der Fall war. „Ich denke, dass es ihm gut geht. Er hat nicht viel dazu gesagt, selbst als er es erwähnt hat. Manchmal denkt er einfach zu viel über Dinge nach.“
 

„Yep.“, sagte David fröhlich nickend. „Das ist ganz Blaine.“
 

Sie betraten die Küche und Kurts Unterkiefer klappte herunter. Sie war riesig und wunderschön. Er hatte noch nie eine solche Küche gesehen – nicht einmal in Filmen. Alles war viel größer und viel glänzender als nötig, aber es sah dennoch wunderschön aus. Die Wände waren orange-rot gestrichen und die braunen Marmor-Arbeitsplatten schienen perfekt dazu zu passen, obwohl Kurt nie gedacht hätte, dass es passen würde. Kurt würde eine so große und schicke Küche lieben. Mit zwei Öfen, wie in Davids Haus. Das Backen vor Weihnachten würde so viel einfacher und schneller gehen. Okay, vielleicht gab es keinen Grund für zwei schwule junge Männer zwei Öfen zu haben, aber wer konnte es ihm vorwerfen? Die Küche – okay, das ganze Haus – war einfach wunderschön.
 

Schließlich konzentrierte Kurt sich auf Blaine, der eine Frau fest umarmte, die nur Davids Mutter sein konnte. Die Frau war älter als Kurt erwartet hatte und sah sehr, sehr freundlich aus. Sie sprach leise mit Blaine und er murmelte seine Antwort nickend zurück, sodass niemand anderes sie hören konnte.
 

“Mom, erstick ihn nicht.“, lachte David. Er sah zu Kurt. „Sie wird ihn vielleicht nie wieder gehen lassen. Ich hoffe, dass weißt du.“
 

Die Frau löste sich von Blaine und schüttelte ihren Kopf in Davids Richtung, bevor sich ein großes Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Du musst Kurt sein. Ich habe so viel von dir gehört, Schatz.“
 

„Hallo, Mrs. Thompson. Es ist schön sie kennen zu lernen.“, sagte Kurt nervös lächelnd. Diese Frau war wahrscheinlich der reichste Mensch, den er je getroffen hatte. Ihr Haus war perfekt, Blaine verehrte sie und sie sah so nett aus. Was würde passieren, wenn sie ihn nicht mögen würde? Ihre Meinung wäre für Blaine sehr wichtig, da war er sich sicher.
 

„Du kannst mich Dana nennen.“ Die Frau lächelte noch mehr und kam auf ihn zu. Kurt streckte ihr seine Hand hin, aber sie zog ihn einfach in eine Umarmung.
 

„Dana mag Umarmungen.“, sagte Blaine fröhlich, sich schon durch den Kühlschrank wühlend.
 

„Blaine!“, lachte Kurt nachdem Dana die Umarmung löste.
 

„Oh, er ist hier ganz zu Hause.“ Dana winkte ab. „Wenn du irgendwas möchtest, nimm es dir einfach. Blaine, ich mache dir Pommes bevor du gehst.“
 

„Ja!“, schrie Blaine bevor er eine Tupperware-Dose aus dem Kühlschrank nahm. „Ich liebe das Zeug! Es ist das Beste! Kurt, du musst es probieren.“
 

„Schon im Kühlschrank, Blaine?“, lachte ein großer Mann, den Raum betretend. „Allerdings höre ich immer wieder, dass David dein ganzes Essen isst, also sollten wir dir vielleicht Geld geben.“
 

„Ich weiß nicht, warum Blaine sagt, dass ich ihm die Haare vom Kopf fresse. Kurts Bruder isst genauso so viel.“, höhnte David. „Dad, das ist Kurt.“
 

Der Mann schüttelte lachend Kurts Hand. „Es ist schön dich kennen zu lernen, Kurt.“
 

„Sieh auch, Sir.“ Kurt lächelte ebenfalls als er seine Hand schüttelte. Der Mann sah David sehr ähnlich, nur sehr viel größer. Er sah genauso freundlich wie seine Frau aus, aber Kurt konnte sehen, warum einige Leute ihn beängstigend finden konnten. Nachdem der Mann sich löste, sah Kurt wie er Blaine umarmte, der sich Essen in den Mund stopfte.
 

„Lo, Derek.“, sagte Blaine, die Stimme gedämpft, weil sein Mund noch immer voll war.
 

„Er ist so ein Junge.“ Dana schüttelte lachend ihren Kopf. „Er war nicht so, bis er angefangen hat mit Wes und David zusammen zu sein. Ich habe noch immer nicht herausgefunden welcher der Beiden der schlechte Einfluss war, weil die beiden einander so ähnlich sein können.“
 

„Sie sind ganz klar beide gleich schlechte Einflüsse.“, scherzte Derek. „Läuft es gut im College, Blaine?“
 

Blaine schluckte das Essen herunter und nickte, sich neben Kurt stellend. „Ja. Ich habe wieder sieben Kurse. Nächstes Semester muss ich nur sechs nehmen und dann habe ich weit genug aufgeholt um nur noch fünf zu nehmen und dennoch rechtzeitig fertig zu sein.“
 

„Rechtzeitig?“, fragte Kurt, die Augenbraue hebend. Das letzte was er gehört hatte, war dass Blaine mindestens ein Semester zusätzlich nehmen müsste, wenn nicht zwei.
 

„Ja.“, nickte Blaine und sah ihn an. „Als ob ich kein Semester Pause gehabt hätte.“
 

„Sieben Kurse?“, schnappte Dana nach Luft. „Wann schläfst du?“
 

Blaine zuckte mit den Schultern. „Ich komme klar. Kurt hier ist derjenige mit dem du reden solltest. Er belegt unglaublich viele Kurse.“
 

„Was ist dein Hauptfach?“, fragte Dana eifrig.
 

„Modedesign.“, antwortete Kurt, vorbereitet auf die schockierten Gesichter von Davids Eltern. Er war überrascht, als sie überhaupt nicht geschockt erschienen, aber auf eine gute Weise. Er hasste es, wenn Leute ihn ansahen, als wäre er dumm, wenn er sagte, dass er Modedesign an der CCAD studierte. Es war schön, wenn mal jemand nicht negativ kommentierte, besonders wenn selbst sein Opa Kommentare darüber machte.
 

„Nun das klingt nach Spaß!“, sagte Dana. „Wow! Du musst gut sein!“
 

„Kurt und ich sind beide im selben Boot.“ Blaine ließ sich beim Küchentisch fallen. „Beide mit einem Hauptfach bei dem eine 50/50-Chance besteht, dass es uns im Leben nichts bringt.“
 

„Perfekte Kombi.“, schnaubte David. „Ihr beide beginnt besser mit einem Swingerclub-Lebensstil. Blaine, finde einen heißen Arzt. Kurt, such dir jemanden, der bereits ein heißer Anwalt ist. Ihr beide könnt einfach eure neuen Lover abstauben und für immer glücklich leben.“
 

„Erstens, ew.“, sagte Blaine angewidert aussehend. „Zweitens, es wird schon alles gut ausgehen. Wenn es mit Jus nicht funktioniert und Kurt nichts ganz Großes schafft, werden wir einfach in einem sehr modischen Karton leben.“ Blaine lächelte süß und fügte dann hinzu: „Was sehr viel moralischer ist, als für Geld Swinger zu werden.“
 

„Du würdest es wahrscheinlich mögen.“, lachte David. „Du würdest mehrere Kartons finden und Burgen bauen, oder?“
 

„Die coolsten Burgen überhaupt.“, nickte Blaine. „Kurt könnte sie dekorieren. Und ich könnte draußen Gitarre spielen um Geld fürs Essen zu verdienen.“
 

Kurt sah zwischen den beiden Jungs hin und her. Warum hatte er daran nie gedacht? Nicht über das Leben in einer Burg mit Blaine – was natürlich niemals passieren würde. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass sie beide Hauptfächer hätten, die wahrscheinlich sinnlos sein würden. Er hatte keine Zweifel daran, dass Blaine es schaffen würde, Anwalt zu werden, aber finanziell? Sicher, er bekam vierteljährliche Auszahlungen. Aber die waren nicht annähernd genug, um für ein Jusstudium zu zahlen. Nicht nur dass… was wenn Kurt es nicht schaffen würde? Was, wenn er es trotz seinem Talent einfach nicht schaffen würde? Was wenn er ein Diplom von der CCAD bekam und das war‘s? Würde er zurück zu einem normalen College gehen wie Finn? Würde er für den Rest seines Lebens in der Werkstatt seines Vaters arbeiten? Was würde Blaine tun? Was würde er mit einem Englischabschluss anfangen? Er kannte keinen Beruf bei dem man fürs Lesen bezahlt wurde. Schreiben vielleicht. Aber selbst die fünfseitigen Essays frustrierten Blaine unglaublich. Kurt konnte sich nicht vorstellen, dass sein Freund sein Leben durch Schreiben finanzieren würde.
 

Was wenn Kurts College sinnlos war? Der ganze Stress? Was wenn er es nirgendwohin schaffen würde?
 

Aber er war so gut. Er wusste es, seine Professoren wussten es. Aber Wissen war nicht genug, um Rechnungen zu bezahlen. Oder Blaine zu helfen seine Rechnungen fürs Jusstudium zu bezahlen, weil – weil das Jusstudium teuer war. Wieso war ihm das nicht vorher in den Sinn gekommen? Blaine arbeitete so hart um fürs Jusstudium angenommen zu werden und es aufgeben zu müssen, weil er kein Geld hatte, ließ Kurt schlecht werden. Hauptsächlich weil das Geld kein Problem sein würde, wenn Kurt nicht in sein Leben gekommen wäre. Kostete Blaine ihre Beziehung das Studium?
 

Sie waren Investitionen, erinnerte er sich. Es könnte es wert sein so viel auszugeben, um es durchs Studium zu schaffen, weil Anwälte viel Geld verdienten. Dieses Geld würde sich relativ schnell bezahlt machen.
 

Nein. Kurt musste sich darum keine Sorgen machen. Zumindest noch nicht. Vielleicht würde er Blaine später danach fragen. Blaine war sehr klug. Er war sich sicher, dass Blaine einen Plan hatte. Blaines Plan zu hören würde ihn sicher beruhigen… außer Kurt hatte seine ganzen Pläne durcheinander gebracht.
 

Er fühlte Blaines Hand seine drücken und er lächelte, den Händedruck erwidernd. Er versuchte seine Gedanken nicht abschweifen zu lassen.
 

„Ich bin mir sicher, dass es beiden gut gehen wird.“, sagte Davids Vater. „Du, andererseits, brauchst eine bessere Arbeitsmoral. Es interessiert mich nicht wie gut deine Noten sind, David. Wenn du aus deinen Kursen nichts lernst wie willst du es dann durchs Medizinstudium schaffen? Das Zeug ist nur die Basis für die wichtigen Dinge.“
 

„Ja, David.“, sagte Blaine, höhnisch spottend. "Reiß dich zusammen."
 

„Fang gar nicht erst an, Anderson.“ David rollte mit den Augen. „Sag mir eine Sache, die du von deinem Psychologie-Kurs letztes Semester noch weißt. Nur eine.“
 

Davids Vater, von dem Kurt wusste, dass er irgendein Therapeut war, wartete auf eine Antwort.
 

„Uhm… nun… Ich kenne den Unterschied zwischen einer abhängigen und einer unabhängigen Variable?“, sagte Blaine, aber es kam eher als eine Frage heraus. „Denke ich.“
 

Davids Mutter rollte mit den Augen. „Ihr Jungs seit nicht genug gefordert. Weißt du, Derek, dass Wes‘ Mutter mir erzählt hat, dass manche Universitäten einfacher sind als die Dalton? Ich denke deswegen passiert das.“
 

„Wartet nur darauf bis ihr Jungs in die schwierigeren Kurse kommt.“ Davids Vater zeigte zwischen den beiden hin und her, David, der noch immer stand und Blaine. „Es wird zurückkommen und euch in den Hintern beißen. Wartet nur ab.“
 

„Wenn wir von Wesley reden.“ David grinste. „Unser asiatischer Freund hat entschieden zu einem College in Ohio zu wechseln. Nach Columbus, denke ich?“
 

„Ich glaube schon.“, nickte Blaine. „Weil er mir gesagt hat, dass er täglich zur CCAD fahren würde um Kurt in der Mittagspause zu quälen.“
 

„Suuuper.“, lachte Kurt. „Das ist genau das, was ich brauche. Wes, der mich ablenkt, wenn ich Arbeit erledigen könnte.“
 

„Oh Gott. Wes Mutter hat mir davon nichts erzählt!“, schrie Davids Mutter aufgeregt und setzte sich zu Blaine und Kurt an den Tisch. Ihr Ehemann und David folgten bald. „Wie konnte sie mir das nicht erzählen?“
 

„Ich glaube nicht, dass er es ihnen schon erzählt hat. Er wird wahrscheinlich einfach mit seinen ganzen Sachen auftauchen.“, kicherte Blaine.
 

„Oh nein.“ Dana sah Blaine an. „Du. Blaine Wyatt Anderson, du lässt deine Noten besser nicht schlechter werden. Hast du mich verstanden? Ich weiß, dass du und Wes es mögt zu trinken und euch idiotisch zu verhalten, aber ihr seit jetzt im College. Eure Professoren werden sich nicht von euren bezaubernden Lächeln überzeugen lassen, wie die Lehrer an der Dalton.“
 

„Und wenn du dich doch betrinkst und wütend wirst, um Gottes Willen, lass dich ja nie wieder verhaften.“, fügte Derek hinzu. „Bitte.“
 

„Kann ich nicht trinken, ohne mich in Schwierigkeiten zu bringen?“, fragte Blaine sich im Raum umsehend.
 

„Nein.“, sagten alle gleichzeitig, inklusive Kurt. Er hatte den Vorfall mit Rachel Berry noch immer nicht vergessen. Er zweifelte daran, dass er es jemals würde.
 

„Oh, Kurt, du kennst nicht mal die Hälfte.“, verkündete Dana und lehnte sich näher zu ihm. „Er ist schrecklich, wenn er trinkt.“
 

“Ich musste es erleben. Einmal.”, nickte Kurt zustimmend. „Es war schrecklich.“
 

„Das war nichts, Kurt.“, sagte David und schüttelte seinen Kopf. „Gar nichts. Du kannst nicht behaupten, dass du ihn betrunken gesehen hast bevor du ihn nicht gemeinsam mit Wes betrunken erlebt hast.“
 

„Und er bekommt eine schreckliche Laune.“, fügte Davids Vater hinzu.
 

„Ich hab mich seit ich fünfzehn war nicht mehr so betrunken.“, protestierte Blaine. „Ich bin jetzt fast zwanzig. Ihr könnt das nicht mehr gegen mich verwenden. Es sind schon fünf Jahre.“
 

David grinste. „Er kann allerdings auch ein lustiger Betrunkener sein. Er mag es Jungs zu verführen, wenn er betrunken ist.“
 

„Yep. Das weiß ich auch.“, grinste Kurt.
 

„Hey! Du hast es versprochen!“, rief Blaine, ihn ansehend.
 

„Erzähl.“, sagte David eifrig. „Ich brauche eine weitere Betrunkener-Blaine Geschichte für meine Kollektion. Was ist nach der New Directions Party passiert, Kurt? Hat er dich mit Do You Think I'm Sexy verführt wie Thad?“
 

Blaine schüttelte sehr schnell seinen Kopf und betete, dass Kurt es nicht erzählen würde, als jeder zu lachen begann.
 

„Ich habe versprochen, es nicht zu erzählen.“, sagte Kurt, es fast bereuend. Er würde es lieben jemandem von Blaines Darbietung von The Man I Love zu erzählen, wenn auch nur damit jemand anderes mit ihm lachen konnte. Aber ein Versprechen war ein Versprechen. Sicher, er hatte nur versprochen es David und Wes nicht zu erzählen, aber niemand anderes würde es so lustig finden wie die beiden.
 

„Es wird früh genug herauskommen.“ Dana winkte ab.
 

„Ich muss arbeiten.“ Derek stand auf und schüttelte Kurts Hand. „Es war sehr schön dich kennen zu lernen, Kurt. Lass Blaine nicht zu viel durchgehen, wenn Wes hier ist, okay?“
 

„Mach dir keine Sorgen darum, Dad.“ David rollte mit den Augen. „Blaine ist um den Finger gewickelt. Was Kurt sagt, wird gemacht und Kurt mag es nicht, wenn Blaine trinkt.“
 

„Es war auch schön dich kennen zu lernen.“ Kurt lächelte als Blaine mit den Augen rollte und murmelte, dass er nicht um den Finger gewickelt war.
 

Derek umarmte Blaine. „Du kümmerst dich um dich und behältst gute Noten, okay? Ich erwarte, dass du uns in zwei Jahren anrufst um uns zu erzählen zu welchen College du zum Jusstudium gehst.“
 

Blaine lachte und umarmte ihn. „Natürlich. Es war schön, dich mal wieder zu sehen, Derek.“
 

„Dich auch.“ Davids Vater küsste die Wange seiner Frau, verabschiedete sich und verließ das Haus.
 

„Er hat im Büro angerufen und gesagt, dass er später kommt um dich zu sehen, Blaine.“, sagte Dana sobald sich die Tür schloss.
 

„Er musste das nicht tun!“, sagte Blaine, schockiert aussehend.
 

„Natürlich musste er das! Wir haben dich seit… Gott, im Mai sind es zwei Jahre, nicht mehr gesehen.“, schrie sie. Sie sah Kurt an. „Weißt du, er ist oft bei uns gewesen. Wir haben es geliebt, ihn bei uns zu haben. David und Megan, Davids ältere Schwestern sind unausstehlich. Aber Blaine war immer ein Schatz.“
 

„Nur bei Erwachsenen oder Kurt.“, schnaubte David, Blaine anstupsend. „Wes und ich werden es aufnehmen, wenn Wes zurückkommt. Wir werden jedem Erwachsenen und Kurt zeigen, wie Blaine wirklich ist.“
 

„Ich denke, dass ich es bemerken würde, wenn ihr mich aufnehmt, David.“, sagte Blaine.
 

„Ich weiß nicht. Wenn Wes sich über Google in Regierungsdaten hacken kann, bin ich mir ziemlich sicher, dass er alles tun kann.“, seufzte Davids Mutter. „Dieser Junge ist zu klug für sein eigenes Wohl. Aber er hat drei Jahre faulenzend an der UCLA verbracht. Seine Mutter sagt, dass er gute Noten schreibt, aber… Ich weiß nicht, Wes und dein Feiern. Ich würde fast Mitleid mit dir haben, David, wenn du nicht so ein verwöhntes Kind wärest.“
 

„David war schlimm?“, fragte Kurt neugierig.
 

„Nicht schlimm. Nur sehr spitzbübisch.“, lachte sie.
 

„In anderen Worten, schlimm.“, fügte Blaine hinzu.
 

„Nur wenn er nicht bekommen hat, was er wollte… und Megan hat ihn oft angestachelt. Das muss ich ihm lassen. Ich war so geschockt, als er sich mit dem stillen Blaine Anderson angefreundet hat. Und seht was sie ihm angetan haben.“
 

„Das ist der allgemeine Konsens.“, sagte Blaine fröhlich zu Kurt, extrem glücklich aussehend. Es ließ Kurt sich so gut fühlen Blaine so glücklich zu sehen. „Wes Mom sagt dasselbe. Aber ich bin nicht so schlimm.“
 

„Natürlich nicht.“ Sie schüttelte ihren Kopf und tätschelte seine freie Hand. „Er gehört für uns zur Familie, Kurt. Also hoffe ich, dass du dich gut um ihn kümmerst. Wir alle sorgen uns um ihn.“
 

„Ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert.“, zuckte Blaine mit den Schultern. „Mir geht es gut. Ich bin gut im College, ich habe zwei Jobs zwischen und vor dem Unterricht, ich habe genug zu essen und ich treibe Sport, so dass ich nicht fett von dem vielen Essen werde.“
 

„Bist du glücklich?“, fragte sie und sah ihn besorgt an. Kurt konnte sagen, dass diese Frau wie eine Mutter für ihn war. Er sah, dass dies Teil seiner Familie war, Teil seiner Stütze. Blaine hatte andere Leute, die sich um ihn sorgten. Andere Leute, die, davon war Kurt nun überzeugt, Blaine öfter sehen musste.
 

Blaine sah einige Sekunden nachdenklich aus bevor er lächelte. „Ja… Meine Eltern stören mich nicht mehr.“ Er sah zu Kurt. „Das letzte Jahr war hart… aber das ist jetzt vorbei und… sicher, ich bin etwas im Stress. Aber ich denke, dass jeder, der neunzehn ist und nicht zu Hause lebt während er zum College geht, arbeitet und eine Beziehung führt, gestresst ist, weißt du? Ich bin glücklich… Die Dinge sind besser und… und ich hoffe, dass sie noch besser werden.“
 

Sie stand auf und umarmte ihn. „Ich bin froh. Du bist zu viel in deinem Apartment. Du solltest öfter zu uns kommen. Kurt, du bist auch immer willkommen. Und ich weiß, dass Wes Mutter dich ebenfalls vermisst. Wir wollen dich aufwachsen sehen, Blaine.“
 

„Ich bin ein erwachsener Mann.“ Blaines Stimme wurde von ihrer Schulter gedämpft.
 

„Oh nein, noch nicht.“, lachte sie. „Ich werde dich niemals als Erwachsener sehen so lange du deine hinreißenden Wangen nicht verlierst.“
 

„Oh Gott.“, stöhnte Blaine und errötete als Kurt und David laut lachten. „Das wird niemals passieren.“
 

„Es gibt immer noch Fettabsaugung.“, verkündete David.
 

„Wage es ja nicht!“, schnappte Kurt nach Luft. „Er ist gut so, vielen Dank. Ich finde ihn hinreißend, so wie er ist.“
 

„Ja, das ist er.“, gurrte Davids Mutter und drückte ihn fest. „Kurt, ich möchte, dass du uns versprichst, dass du ihn dazu bringen wirst zu uns zu kommen, okay?“
 

„Ich werde mein Bestes geben… ich denke, dass es gut für ihn sein würde euch alle mehr zu sehen.“, sagte Kurt nickend. Das war etwas, worüber er definitiv mit Blaine reden würde. Kurts Familie war toll, aber Blaine brauchte mehr Unterstützung als nur Kurts Familie. Besonders, wenn er offensichtlich so ein starkes Band mit Davids Familie hatte – und wahrscheinlich auch mit Wes.
 

„Okay. Ich werde gehen und Blaine das Programm zeigen, Momma.“, sagte David und stand auf. „Ich werde Blaine und deinen neuen schwulen Freund bald für mehr Gequatsche zurück bringen.“
 

„Wag es nicht Blaine gehen zu lassen, bevor ich ihn noch einmal gesehen habe.“, sagte sie und zeigte auf ihren Sohn.
 

„Okay, okay, okay.“, seufzte David und gestikulierte zu Kurt und Blaine, dass sie aufstanden. „Kommt schon, Jungs. Das ist das Beste. Blaine, du wirst sterben.“
 

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„Wir müssen das nicht tun, weißt du?“, wisperte Kurt einige Stunden später als sie in Blaines Auto stiegen. „Es muss einen Weg aus dieser Nachbarschaft geben ohne an deinem Haus vorbei zu fahren.“
 

Blaine drehte die Heizung auf und rieb seine Hände, als er darauf wartete, dass das Auto sich aufwärmte. Er sprach in einem gefälscht heiteren Ton: „Es ist nur ein Haus, Kurt.“
 

„Wenn es nur ein Haus wäre, hättest du nicht diesen Gesichtausdruck, den du versuchst zu verstecken.“, sagte Kurt sanft und legte seine Hand über Blaine, effektiv ihre Bewegung stoppend. „Du musst es nicht sehen. Hier, ich werde einfach zurück in die Auffahrt fahren und wir fahren heraus wie wir hergekommen sind.“
 

„Ich… Ich möchte es sehen.“, sagte Blaine langsam. „Ich…“ Er schloss seine Augen und zuckte mit den Schultern. „Ich möchte es irgendwie sehen.“
 

Kurt schluckte, beobachtete ihn vorsichtig und war sich nicht sicher, was er sagen sollte. Es kam nicht oft vor, dass etwas Blaines Eltern betreffendes aufkam. Normalerweise wurde das Thema vermieden – und es war seit dem Streit erst recht vermieden worden. Es war hart für Kurt, zu wissen, was er zu Blaine sagen sollte, weil sein eigener Vater ihn immer bei allem unterstütze. Er kannte die Art Schmerzen nicht, die Blaine fühlte und wusste nicht die richtigen Worte um es besser zu machen. Aber er hatte das Gefühl, das es für Blaine alles noch schlimmer machen würde, wenn er das Haus sah.
 

Blaines Gesicht, das keine fünf Minuten zuvor noch so glücklich gewesen war, veränderte sich. Er runzelte die Stirn, seine Augenbrauen hoben sich und er schlug frustriert gegen das Lenkrad. „Es sollte mein Haus sein. Ich habe alle möglichen Dinge darin, die ich nie wieder sehen werde. Wenn sie sie nicht schon weggeschmissen haben. Ich habe noch immer Kleidung dadrin. Ich habe Fotos, Geschenke von Freunden, Musik, zwei Gitarren, mein Piano, mein erstes Kennzeichen, um das ich den Mechaniker anbetteln musste um es zu behalten. Und ich werde es nie wieder sehen. Nichts davon.“
 

„Ich…“ Kurt pausierte. „Ich weiß nicht was ich sagen soll.“
 

„Es ist wahrscheinlich so viel Zeug dadrin, an das ich mich nicht einmal erinnere… es ist Scheiße. Was sie mir antun ist Scheiße. Und es macht mich wütend. Sie sollten meine Familie sein und dass Haus sollte mein Zuhause sein. Sie sollten sich um mich kümmern. Ich sollte heute nach Hause zu meiner Familie kommen, nicht zu Davids. Ich sollte meine tägliche Mittagspause damit verbringen mit meiner Mutter zu reden, nicht mit Carole.“, sagte Blaine wütend und starrte wütend aus dem Fenster. „Ich verstehe einfach nicht was ich gemacht habe… was so schlimm ist!“
 

Kurt griff hinüber um Blaines Hände hinunter zu bringen und sie zu drücken. „Ich liebe dich.“
 

„Das weiß ich.“, sagte Blaine miserabel. „Ich verstehe einfach nicht, warum die Liebe mich meine Familie kosten muss.“
 

Kurt öffnete seine Hände und küsste Blaines Handrücken. Er wünschte, dass er die Antworten für Blaine hätte. Er wünschte sich zumindest, dass er wüsste, was er sagen konnte, damit Blaine sich besser fühlte. Aber er wusste es einfach nicht. „Ich weiß nicht, Blaine…ich weiß es nicht.“
 

„Es ist einfach nicht fair. Ich… ich kann mich nicht ändern, Kurt. Es ist ja nicht so als könnte ich einen Knopf drücken könnte u-und mich nicht so fühlen. Und ich würde es nicht wollen.“ Da war es. Der Ruck in seiner Stimme. Er wurde emotional. Blaine würde zu weinen beginnen. Kurt wollte nicht, dass er weinte, weil er es absolut hasste Blaine so gebrochen und aufgebracht zu sehen.
 

„Ich weiß, Baby.“ Kurt rutschte näher und wünschte, dass sie nicht auf den Vordersitzen seines Autos wären. Es machte es schwieriger ihn zu beruhigen. „Ich weiß.“
 

Blaine löste seine Hände von Kurts und schüttelte seinen Kopf. „Du würdest niemals in einem Auto sitzen, fünf Häuser entfernt von deinem und das tun. Du hast immer alles mit solcher Würde gemacht. Du nimmst dir zu viel vor und schaffst es dennoch irgendwie alles perfekt zu machen, Kurt. Wenn die Rollen vertauscht wären, wenn du ich wärest, würde es dich nicht interessieren was sie denken. Du würdest nicht weinen wollen, du würdest nicht so oft in den letzten acht Jahren gedacht haben ‚Was wenn ich mich nicht geoutet hätte?‘ Weil du stärker bist. Weil du dich liebst und du du selbst bist und es dich einfach nicht interessiert, was die anderen denken. A-Aber ich kann das nicht, Kurt.“
 

„Du gibst mir viel zu viel Anerkennung, die ich nicht verdiene. Ich habe mich erst mit sechzehn geoutet.“, wisperte Kurt. „Ich habe es so lange in mir behalten, bevor ich es jemandem erzählt habe. Und ich habe es meinem Dad nicht einmal als erstes gesagt.“
 

Blaine gab ein zitterndes Seufzen von sich und sah ihn gebrochen an. „Wirklich?“
 

„Ich wusste eine sehr lange Zeit nicht, wie ich mich selber akzeptieren sollte.“, gab Kurt zu, hinunter sehend. „Ich meine, Taylor…“ Er holte tief Luft. „Taylor hat mich gefragt, ob ich schwul sei als ich dreizehn war und ich… nun, sie wusste… aber ich habe es niemandem gesagt bis ich sechzehn war. Und ich habe es Mercedes als erstes erzählt… aber, Blaine… Ich hatte solche Angst meinen Dad zu verlieren. Er war einfach… einfach alles was ich hatte und ich hatte solche Angst ihn zu verlieren. Ich wusste nicht wie er reagieren würde… Also habe ich es Jahrelang für mich behalten… Es tut mir Leid, dass dir passiert ist, was ich am meisten gefürchtet habe, Blaine, und es tut mir Leid, dass du so jung warst. Aber du bist so viel mutiger als ich.“
 

Blaine lachte sarkastisch. „Nein, bin ich nicht. Bin ich gar nicht, Kurt.“
 

„Meinst du ernsthaft, dass es mich nicht interessiert, was die Leute denken, wenn Leute uns ansehen, wenn wir einkaufen gehen? Meinst du es stört mich nicht? Meinst du, dass ich, wenn ich meine Familie verloren hätte, mich nicht genauso verhalten würde, wie du? Es tut dir weh, Blaine. Aufgebracht zu sein und dir zu wünschen, dass die Dinge anders wären, macht dich nicht schwach. Zumindest hast du keine Jahre gebraucht um dich selbst zu akzeptieren. Zumindest hast du den Leuten nicht gesagt, dass du nicht schwul wärst.“
 

„Du hast viel schlimmeres durchgemacht.“, protestierte Blaine.
 

„Nein, habe ich nicht.“, sagte Kurt, die Stimme hebend. Er war nicht wütend. Er wollte einfach nur, dass Blaine es verstand. „Seitdem du zwölf warst, haben dir die Leute konstant erzählt, dass du falsch und ekelhaft wärst. Du warst nur ein kleines Kind! Deine Eltern haben dich nicht nur abgewiesen, sie haben dich weggeschickt und versteckt, als ob du etwas wärst, weswegen man sich schämen muss! Die Leute haben dich verletzt und gemobbt! Alles in allem zählen der letzte Herbst und Karofsky nicht. Und um ehrlich zu sein, habe ich nichts davon gut gehandhabt, okay? Ich bin weggerannt zur Dalton und manchmal bin ich noch immer aufgebracht wegen letztem Herbst. Ich sage nur nichts, weil nichts etwas ändern kann. Also sag nicht, dass ich schlimmeres durchgemacht habe, Blaine, oder dass ich es alles besser gehändelt hätte. Es sind, erstens, ganz unterschiedliche Situationen. Und zweitens bist du viel mutiger, weil du mit dem Hass deiner ganzen Familie viele Jahre klargekommen bist. Mein Angriff hat fünfzehn Minuten gedauert.“
 

Blaine starrte kaum blinzelnd durch die Windschutzscheibe.
 

„Es ist okay, dass es noch immer weh tut, Blaine. Es ist okay noch immer aufgebracht zu sein und sie zu hassen… Ich hasse sie dafür, was sie dir angetan haben.“, wisperte Kurt und nahm wieder seine Hand. „Weißt du was ich heute realisiert habe?“
 

„Was?“, murmelte Blaine.
 

„Dass du eine Familie hast… Davids Familie sorgt sich wirklich um dich, Blaine. Sein Dad ist später zur Arbeit gegangen um dich zu sehen. Seine Mom hat fast geweint als du gegangen bist. Sie vermissen dich, Blaine. Sie lieben dich. Und ich würde wetten, dass Wes Familie genauso ist, oder?“
 

„Sie sind aber nicht meine Familie. Sie sind ihre Familien.“, protestierte Blaine.
 

„Du sagst, dass ich deine Familie bin.“ Kurt rutschte näher und beugte sich hinüber um seine Wange zu küssen. Seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. „Was ist der Unterschied?“
 

„Wir sind zusammen. Es ist anders.“
 

„Aber wir sind nicht blutsverwandt.“
 

„Aber wir lieben einander.“, murmelte Blaine hinunter sehend.
 

„Sie lieben dich auch. Nicht genauso, aber sie lieben dich auch. Du musst mit niemandem verwandt sein, um ihre Familie zu sein. Du hast mehr Leute, die sich um dich Sorgen, als du denkst… und das macht dich sehr, sehr glücklich.“
 

Blaines Gesicht verzog sich, aber er holte tief Luft, um seine Tränen zu stoppen. Er weigerte sich aufgelöst zu sein.
 

„Ich weiß, dass du und Dad nicht miteinander reden… aber du hast auch noch immer meine Familie. Dad inklusive.“, fuhr Kurt fort. „Ich weiß, dass Dad ein kompletter Idiot war, aber manchmal… manchmal verhalten sich sogar Familienmitglieder wie komplette Idioten. Und ich wette, dass alles wieder normal werden würde, wenn ihr zwei euch wieder vertragen würdet.“
 

„Ich möchte nicht mal in seiner Nähe sein.“, sagte Blaine mit heiserer Stimme.
 

„Ich im Moment auch nicht.“, stimmte Kurt zu. „Aber er gehört noch immer zu meiner Familie. Und ich weiß, dass er dich als Teil dieser Familie ansieht… und sieh dir einfach an, wie nahe du und Carole euch seid. Letzten Herbst hast du jeden Tag mit ihr gefrühstückt bevor sie zur Arbeit gegangen ist. Dann, als das College begonnen hat, hast du mit ihr telefoniert. Du hast gerade selber gesagt, dass du jede Mittagspause mit ihr gesprochen hast. Nicht wahr?“
 

„Ja.“ Blaine rieb seine verweinten Augen.
 

„Ihr zwei seid euch so nahe. Carole und ich reden häufig, aber du und Carole seid euch so viel näher, als Carole und ich es sind. Dad nennt dich aus gutem Grund Caroles Baby. Sie liebt dich wirklich. Und ich weiß, dass du sie auch sehr magst, Blaine.“
 

„Ich möchte nicht deine Familie oder Wes oder Davids. Ich möchte meine Familie! Ich hasse das Gefühl ein verlorenes Hündchen zu sein, das jeder aufnimmt oder mag, weil sie sich schlecht für ihn fühlen!“ Blaines Gesicht verzog sich und er verdeckte seinen Mund, ein gedämpftes und ersticktes Schluchzen von sich gebend. Kurt eilte aus dem Auto und herum zum Fahrersitz, die Tür öffnend und seine Arme in einer Umarmung um Blaine schlingend.
 

„Ich weiß, dass es dir wehtut.“, wisperte Kurt, schaukelte ihn und küsste sein Gesicht. Sein Magen schmerzte als er versuchte seinen festen Freund zu beruhigen. Er hoffte wirklich, dass es nicht so weit gehen würde, dass Blaine weinte. „Blaine, ich weiß, dass es schwer ist… ich weiß…“
 

„Ich weiß nicht was ich hätte tun können.“, schluchzte Blaine gegen Kurts Brust. „Ich weiß e-einfach nicht, was ich hätte tun können, Kurt!“
 

„Ich liebe dich so sehr. Ich liebe dich so sehr.“, wisperte Kurt wiederholt in sein Ohr als er ihn schaukelte. Blaines Hände begannen zu zittern, er versuchte Kurts Jacke zu ergreifen, aber Kurt nahm sie und drückte sie fest. „Ich liebe dich so sehr.“
 

„Ich l-liebe dich auch.“, weinte Blaine und erwiderte den Händedruck so fest, dass es fast schmerzhaft war.
 

„Shh, shh.“, gurrte Kurt, ihn langsam schaukelnd. „Es ist okay, Blaine… es ist okay… ich bin hier. Ich gehe nirgendwohin.“
 

Blaines Schultern erzitterten noch mehr, sein Griff auf Kurts Hand festigte sich noch mehr, als ob er versuchte sicher zu gehen, dass Kurt wirklich da wäre. Es brach Kurt das Herz. Er hasste es Blaine so zu sehen. Er hasste es zu wissen, dass die Leute, die Blaine diesen Schmerz zugefügt hatten, fünf Häuser weiter waren. Kurt würde jedes Geld der Welt dafür bezahlen um in das Haus zu platzen, ihnen zu sagen wie grausam sie wären, ihnen zu sagen wo genau sie sich ihre beschissenen Ansichten hinschieben könnten und ihnen zu sagen wie falsch sie bei ihrem Sohn lagen. Alles was er allerdings tun konnte, war Blaine zu umarmen, ihn zu beruhigen und zu versuchen ihn zu trösten.
 

Es schien Jahre zu dauern bis Blaines Schluchzen abklang. Kurt stand still da, es interessierte ihn nicht, dass es schneite, dass er draußen über ein Auto gebeugt stand und dass es eiskalt war. Alles was zählte war Blaine, es aus ihm heraus zu bekommen, so dass er es nicht einschloss und es schlimmer wurde.
 

Schließlich wurde Blaines Schluchzen zu weinen welches zu Schluckauf und dann zu leisem Schniefen wurde. Er wagte es nicht den Griff an Blaine zu lösen bis der ältere Junge sich löste, die Augen geschwollen und rot, die Wangen Tränen überströmt.
 

„E-Es tut mir Leid.“, schniefte er und löste seinen Griff um Kurts Hand. „Ich weiß n-nicht w-warum ich keine s-sechs Monate kann ohne das zu t-tun.“
 

„Shh.“, beruhigte Kurt ihn. „Entschuldige dich nicht. Du musst dich für nichts entschuldigen, Blaine. Für gar nichts.“
 

„Ich möchte das Haus nicht s-sehen. I-ich werde einfach zurück und den anderen Weg fahren.“
 

„Nein.“ Kurt schüttelte seinen Kopf.
 

„Kurt, ich kann nicht.“, quietschte Blaine.
 

„Ich meine, nein. Du fährst nicht. Ich werde uns nach Hause fahren.“, wisperte Kurt und küsste seine Stirn. „Also wann immer du bereit bist zu fahren, fahre ich.“
 

Blaine nickte und seine Lippen begannen wieder zu zittern.
 

„Nein, Blaine, nein.“, gurrte Kurt und zog ihn in eine weitere Umarmung. „Es ist okay. Ich verspreche es, es ist okay.“
 

„Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde.“, würgte Blaine. „B-Bitte verlass mich nie, Kurt.“
 

„Ich gehe nirgends hin, Schatz.“, wisperte Kurt und presste einen Kuss auf seine Lippen. „Ich verspreche es. Ich gehe nirgendwohin.“
 

Blaine nickte und ergriff bloß wieder fest seine Hand.
 

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Blaine war eingeschlafen, als Kurt auf die Autobahn fuhr, zusammen gerollt, die Füße unter sich gezogen. Er schlief den ganzen Weg, sanft schnarchend und hin und wieder im Schlaf schniefend. Er wachte nur lange genug auf, um es ins Bett zu schaffen, als sie nach Hause kamen. Als sie drinnen waren, schlief er, bevor sein Kopf auch nur das Kissen berührt hatte.
 

Kurt schaffte es kaum ins Schlafzimmer, als sein Handy klingelte. Er versuchte so schnell wie möglich abzuheben um seinen schlafenden Freund nicht zu wecken. „Hallo?“
 

„Ist er okay? Ihr Jungs habt ewig da draußen gesessen. Ich wollte schon raus kommen und nachsehen, aber ich wollte mich nicht einmischen.“, sagte David ohne Begrüßung. „Ist er okay? Es geht um seine Eltern, oder? Ich wusste, dass es eine schlechte Idee war ihn hierher einzuladen.“
 

Kurt schloss leise die Schlafzimmertür und ging in die Küche um sich Milch einzuschütten. „Was ist deine Definition von okay?“
 

„Mist.“ Seufzte David. „Er schien in Ordnung zu sein, als er hier war.“
 

„Ich weiß… Es scheint als ob das nur selten passiert…“, seufzte Kurt, als er den Becher in die Mikrowelle stellte. „Es ist nicht mehr passiert seit wir in das Apartment gezogen sind. Er ist ziemlich aufgebracht. Er hat sich selbst in den Schlaf geweint auf dem Nachhauseweg.“
 

„Ich werde ihn morgen anrufen und mit ihm reden und mich entschuldigen.“, sagte David leise. „Es tut mir Leid, Kurt. Ich hatte gehofft, dass es okay für ihn wäre in der Nachbarschaft zu sein.“
 

„Es ist nicht deine Schuld, David. Du musst dich für nichts entschuldigen. Es ging darum auf dem Nachhauseweg an dem Haus vorbei zu fahren.“, sagte Kurt. „Deswegen glaube ich, dass es dann passiert ist… Ich habe ihm gesagt, dass wir einfach umkehren und den anderen Weg fahren können, aber…“
 

„Aber er war bereits zu aufgebracht, als das es etwas geändert hätte.“, seufzte David. „Ist er wach? Kann ich jetzt mit ihm sprechen?“
 

„Er ist sofort ins Bett gekrabbelt und eingeschlafen.“, antwortete Kurt und trank einen Schluck seiner nun warmen Milch. „Er wird sich wahrscheinlich besser fühlen, wenn er aufwacht. So ist es immer, wenn er sich wegen etwas aufregt. Versuch dir keine Sorgen zu machen. Es wird ihm gut gehen.“
 

„Okay. Ich werde auflegen und Wes anrufen und ihn warnen, falls Blaine ihn anruft, bevor ich die Chance habe mit Blaine zu reden. Wenn etwas passiert, wirst du mich anrufen?“
 

„Natürlich, David.“, sagte Kurt ein wenig lächelnd. Er erinnerte sich daran, dass Blaine erzählte, wie David sich gegen Blaines Vater gestellt hat. Er kümmerte sich immer um Blaine. Er war ganz klar sehr beschützerisch bei dem kleineren Jungen. „Noch einmal danke, dass wir zu dir kommen konnten.“
 

„Immer gerne, Kurt. Gute Nacht.“
 

„Dir auch, David. Bye.“ Kurt schloss sein Handy und ging ins Schlafzimmer nachdem er Kreacher hinaus ließ. „Also, Kreacher, du musst heute Nacht am Rand des Bettes bleiben. Blaine muss geschmust werden und du bist nur im Weg.“
 

Kreacher, noch immer wütend wie er zuvor behandelt worden war, sah Kurt an, tat aber wie befohlen, als sie ins Schlafzimmer gingen, sprang auf das Bett und machte es sich am Fuße dessen bequem. Blaine war wach und starrte an die Decke. Seine Augen waren noch immer rot.
 

„Hey, möchtest du etwas trinken? Oder essen?“, wisperte Kurt, ging auf seine Seite des Bettes und beugte sich über ihn.
 

„Mir geht’s gut.“, wisperte Blaine und bewegte seinen Kopf um Kurt anzusehen. „War das David, der angerufen hat?“
 

„Es hat dich geweckt. Es tut mir Leid.“ Kurt runzelte die Stirn. „Aber ja, er war es.“
 

„Er hat uns gesehen. Ich wusste, dass er es würde. Er hat wahrscheinlich nachgesehen um sicher zu gehen, dass das Auto startet und ich habe begonnen zu flennen.“
 

„Du hast nicht geflennt.“, sagte Kurt beruhigend, bewegte sich und legte sich neben ihn ins Bett. „Möchtest du kuscheln?“
 

Blaines einzige Antwort war, sich an Kurt zu kuscheln, in seine Arme zu kriechen und sich an seine Brust zu kuscheln. „Ich mag es hier.“
 

„Ich mag dich auch hier.“ Kurt lächelte und drückte Blaine. „Geht es dir gut, Baby?“
 

„Ja und nein.“, seufzte Blaine ein wenig. „Morgen wird es mir besser gehen… Zumindest hoffe ich, dass es das wird.“
 

„Es tut mir Leid, dass es dir weh tut.“, wisperte Kurt und strich mit seinen Fingern über Blaines gestreiftes T-Shirt seinen Rücken hinauf und hinunter (Kurt hatte Blaine nur den Cardigan und die Jeans ausgezogen, bevor er Blaine ins Bett gebracht hatte).
 

Blaine kuschelte sich an ihn. „Ich hab dich eh lieber als sie.“
 

Kurt zog ihn bloß noch näher zu sich, während er wisperte: Ich liebe dich so sehr.“
 

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Wann immer Blaine einen Zusammenbruch wegen seiner Familie hatte, waren einige Dinge garantiert. Blaine würde nahe an Kurts Seite bleiben, als ob es einen magischen Faden gäbe. Egal was Kurt tat, Blaine würde nahe bei ihm sein mit seinem Kopf auf Kurts Schulter oder seiner Hand auf Kurts Knie. Nur nahe genug um ihn zu berühren, zu wissen dass Kurt noch immer da war. Blaine war niemand, der klammerte, aber er wollte auf jeden Fall nahe bei Kurt sein, nachdem etwas wegen seiner Eltern passiert war. Er mochte es getröstet zu werden.
 

Die nächsten Tage waren nicht ereignisreich, aber Kurt versuchte so viel Zeit wie möglich mit Blaine zu verbringen, alleine deswegen, weil es den Jungen tröstete. Wenn er nicht an den Hausaufgaben arbeiten musste, tröstete er ihn so viel wie möglich.
 

Während Blaine nach dem vierten Tag zu seinem fröhlichem selbst zurück zu kehren schien, wollte Kurt sicherstellen, dass er wusste, dass Kurt immer für ihn da war und da sein würde. Wenn das hieß, dass er noch länger aufbleiben musste um die Arbeit zu erledigen, dann war das eben so. Er war so daran gewöhnt lange auf zu bleiben und Blaine war es mehr als wert.
 

„Ich möchte immer noch eine Katze.“, zwitscherte Blaine am vierten Tag auf einmal von dem Sessel aus, als er einen Englischen Roman las und Kurt an seiner neuesten Skizze arbeitete – eine, die endlich die Benutzung seines Tablets erforderte.
 

Kurt sah vom Tablet auf. „Auf keinen Fall.“
 

„Auf keinen Fall?“, fragte Blaine und sah ebenfalls von seinem Buch auf. „Warum nicht? Ich habe dir ein Hündchen gekauft. Ein teuflisches Hündchen.“
 

„Und ich bin dir unendlich dankbar, Blaine, aber wir können im Moment keine Katze kaufen. Außerdem sind Katzen gemein.“
 

„Nur wenn du gemein zu ihnen bist.“, protestierte Blaine und leistete Kurt auf der Couch Gesellschaft. Er wäre sofort zu ihm gekommen, aber er war im Sessel eingeschlafen, bevor Kurt vom College nach Hause gekommen war und hatte begonnen zu lesen sobald er aufgewacht war. „Komm schon. Ich habe dir schon gesagt, dass ich mit dir zu dem dummen Lady Gaga Konzert gehe und wir wissen beide was ich von Lady Gaga halte.“
 

„Gaga ist wunderbar.“, sagte Kurt und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Tablet. Wusste er, dass er irgendwann Blaine ein kleines, pelziges Tier adoptieren lassen müsste? Ja. Wusste er, dass es wahrscheinlich eine Katze sein würde, da Blaine zugegeben hatte, dass er schon immer eine ‚fette Katze, die sich beim Lesen an einen kuschelt‘ haben wollte? Ja. Musste dieser Tag heute sein? Nicht wenn er es verhindern konnte. Zwei junge Männer und ein verrückter Hund was alles was ihr winziges Apartment ertragen konnte.
 

„Quatsch, Qua-a-atschhh.” Blaine winkte seine Hand in der Luft. „Komm schon, Kurt. Ich bin darauf vorbereitet meine Gitarre raus zu holen und Lieder darüber zu spielen, dass ich eine Katze möchte bis du zustimmst.“
 

„Wir haben genug Probleme damit sicher zu stellen, dass Kreacher nicht das ganze Apartment verpestet. Du kannst keine Katze da hinein bringen wollen. Das Apartment wird wie ein Zoo stinken.“, sagte Kurt.
 

„Was wenn wir ein größeres Apartment mieten?“
 

„Wir brauchen kein größeres Apartment.“
 

„Doch, brauchen wir. Wir haben beide den Schrank des jeweils anderen übernommen. Sieh es ein. Zwei schwule Jungs in einem Apartment mit zwei winzigen Schränken funktioniert nicht. Vielleicht können wir eines mit zwei Schlafzimmern nehmen und Kreacher ins zweite einsperren.“
 

„Blaine…“, lachte Kurt und legte sein Tablet weg, näher zu seinem Freund rutschend. Er klopfte sanft seinen Bauch. „Du bist so ablenkend. Deshalb bin ich jeden Abend nach dem Unterricht am College geblieben.“
 

„Nun, wenn du mich eine Katze adoptieren lässt, werde ich einen neuen Freund haben mit dem ich spielen kann.“ Blaine lächelte bezaubernd und legte seinen Kopf auf Kurts Schulter. „Biiiiiiitteeeee.“
 

„Ernsthaft?“, fragte Kurt.
 

„Uh huh.“ Blaine streckte seine Unterlippe zu einem hinreißenden Schmollen vor. „Ich hätte gerne eine Katzenfreundin.“
 

„Würdest du dich mit einem Hamster zufrieden geben?“, fragte Kurt. Vielleicht konnte Kurt es abwenden. Vielleicht, ganz vielleicht, würde es zu Kurts Vorteil funktionieren.
 

„Nope.“ Blaine schüttelte seinen Kopf. „Ich könnte mich allerdings vielleicht mit einem Kurzkopfgleitbeutler zufrieden geben.“
 

„Zufrieden geben? Das ist ein exotisches Tier!“ Kurts Augen weiteten sich. „Bist du verrückt? Ein Kurzkopfgleitbeutler in diesem Apartment?
 

„Ein süßes und winziges exotisches Tier!“, korrigierte Blaine. „Es würde perfekt zu mir passen – schließlich sagst du immer, dass ich süß und winzig bin.“
 

Nun Kurt würde das sicher niemals wieder sagen, wenn es zu so etwas führen würde. Er rollte mit den Augen. „Was ist mit einem Igel?“
 

„Nah. Ich bin zu größeren und besseren Dingen gelangt. Vielleicht ein Kaninchen? Mit Schlappohren?“
 

„Oh Gott.“, stöhnte Kurt und verdeckte sein Gesicht. „Du wirst wirklich so lange hier sitzen bis ich einem neuen Haustier zustimme, Blaine. Du realisierst, dass wir praktisch noch nicht einmal Kreacher hier haben dürften, richtig?“
 

„Wenn ich meine nächste vierteljährige Zahlung bekomme, gehe ich mit dir shopppppppppen.“
 

„Wage es ja nicht Geld hier rein zu bringen!“, lachte Kurt. „Du bist gemein und verrückt, Blaine Anderson.“
 

„Ich bin stolz darauf.“, sagte Blaine fröhlich. „Weißt du, ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir eine Katze versprochen hast.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es nicht getan habe, weil ich keine Katzen mag.“
 

„Ich werde dafür sorgen, dass es sich für dich lohnt.“, sagte Blaines, setzte sich auf und grinste.
 

„Was um Himmels Willen tust du?“, schrie Kurt als Blaine auf seinen Schoß krabbelte.
 

„Nichts.“, sagte Blaine und beugte sich hinunter, um ihn zu küssen.
 

„Mmh, du bist sehr überzeugend.“, grinste Kurt ebenfalls und legte seine Hände auf Blaines schmale Hüfte.
 

„Das wurde mir schon ein oder zwei Mal gesagt.“, murmelte Blaine bevor er seine Lippen zusammen presste.
 

„Ich kann nicht glauben, dass du das tust.“, kicherte Kurt in den Kuss, ihn näher ziehend.
 

„Nur weil du so lecker schmeckst.“, sagte Blaine und küsste sich seinen Nacken hinunter.
 

„Freu dich nicht zu früh. Ich glaube nicht, dass ich mich von letzter Nacht schon ganz erholt habe.“, neckte Kurt und legte seinen Kopf schief.
 

Blaine kicherte nur bezaubernd gegen seine Haut. „Katze?“
 

„Mmh, noch nicht ganz überzeugend.“
 

„Nein?“, fragte Blaine und seine Finger bewegten sich um die ersten paar Knöpfe an Kurts langärmligem lila Shirt. „Und jetzt?“
 

„Vielleicht bin ich einfacher zu überzeugen, wenn dein Oberkörper auch nackt ist?“, fragte Kurt mit unschuldiger Stimme als Blaine sein eigenes Oberteil auszog - endlich. „Obwohl ich das Oberteil an dir wirklich mag, denke ich, dass ich dich ohne Oberteil lieber mag.“
 

„Das kann arrangiert werden.“, sagte Blaine und zog eifrig seinen Sweater aus. „Jetzt?“
 

„Ich werde einer Katze zustimmen-.“
 

„Ja!“
 

„Wenn wir sie bekommen, wenn das College vorbei ist.“, beendete Kurt.
 

„Es ist Mitte März. Das sind nur noch zwei Monate! Kann ich wirklich eine Katze bekommen?“
 

„Nur weil ich dich liebe und du so nett gefragt hast.“ Kurt zog ihn für einen weiteren Kuss hinunter bevor es an der Tür klingelte.
 

“Ignorier es. Es ist wahrscheinlich wieder irgendein verrückter Bibelträger.“, sagte Blaine und beugte sich hinunter, um wieder sein Schlüsselbein zu küssen. „Ich schwöre, dass die Frau gegenüber sie hier rüberschickt, weil wir schwul sind. Ich denke immer noch, dass wir ihnen das nächste Mal, wenn sie kommen, eine Show machen sollten.“
 

„Ich werde nicht mit dir vor einem Zeugen Jehovas rummachen, Blaine. Du bist derjenige, der zur Kirche gegangen ist.“, sagte Kurt und küsste ihn wieder, als es ein zweites Mal klingelte. „Oh mein Gott. Verstehen sie den Hinweis nicht?“
 

Blaine rollte von Kurt herunter und zog sein Oberteil stirnrunzelnd an. „Anscheinend möchte Gott, dass ich nur einmal die Woche flach gelegt werde, manchmal nicht einmal das.“
 

Kurt knöpfte sein Oberteil zu und öffnete die Tür. Seine Augen weiteten sich als er seinen Vater sah. „Dad?“
 

„Hallo, Kind.“, sagte Burt, nervös schlurfend. „Kann ich herein kommen?“
 

Kurt sah zu Blaine, der nun sehr schnell sein Oberteil glatt strich. „Ich schätze schon, Dad, aber was machst du hier? Nichts für ungut, aber ich bin aus gutem Grund nicht nach Lima gekommen.“
 

„Schau, Kurt, ich verstehe, warum du wütend auf mich bist. Ich verstehe warum Blaine wütend auf mich ist. Aber das ist nicht dein Streit.“, sagte Burt ihn ansehend. „Ich möchte reden…“ Er brach ab und sah Blaine an. „Können wir reden, Blaine?“
 

„Dad, nein.“, seufzte Kurt. „Er will nicht mit dir reden.“
 

Burt ignorierte Kurts Aussage. „Warum gehst du nicht in die Küche, so dass ich mit ihm reden kann, okay?“
 

„Nein.“ Kurt schüttelte seinen Kopf. „Das wird nicht passieren.“
 

„Es ist okay, Kurt.“, sagte Blaine leise. Was konnte schon passieren, wenn Kurt im Nebenraum war? Blaine sah keinen Flammenwerfer in seinen Händen und er war winzig. Wenn Burt ihn angreifen würde, würde er an ihm vorbeirennen können.
 

„Wenn du wieder irgendwas anfängst, Dad, rede ich drei Monate nicht mit dir.“, drohte Kurt bevor er aus dem Raum stolzierte.
 

Blaine sah nervös auf den Boden hinunter, Burt nicht ansehen wollend, der seine Hände in den Taschen hatte.
 

„Schau, Blaine…“, begann Burt nach einigen Sekunden, tief seufzend. „Ich hätte niemals… herkommen und dich beschuldigen sollen ihn… nun, du weißt schon. Und ich bereue es. Ich mag es nicht, dass ihr zwei nicht mehr kommt. Ich weiß, dass es meine Schuld ist.“
 

Blaine sprach nicht. Er sah auf, aber ging sicher nicht in Burts Richtung zu sehen.
 

„Ich habe vorschnell Schlüsse gezogen. Kurt kam mitten in der Nacht schniefend nach Hause, wollte nichts sagen, wollte nichts Essen, wozu Carole ihn nicht zwang. Er wollte nicht einmal mit Melody spielen. Es hat mir Angst gemacht. Das einzige was er gesagt hat war, dass er schlimme Dinge gesagt hätte – denen ich nicht zustimme – und dass du ihn einen Idioten genannt hast. Meiner Meinung nach, in dem Moment, ich dachte…“ Burt brach ab. „Ich habe das nie von dir erwartet. Als Kurt noch krank war und er frech war, hast du es ihn einfach gelassen und darauf gewartet, dass er sich beruhigt. Ich verstehe es. Die Dinge sind jetzt anders. Für dich. Nicht für mich. Nach der Verhandlung ist er mit dir ausgezogen. Ich sehe ihn einmal die Woche, aber ich lebe nicht mit ihm zusammen. Ich sehe nicht die täglichen Streitigkeiten, die ihr habt, ich sehe nicht, ob er ein fröhliches Gesicht aufsetzt, weil er zu Hause ist und nicht möchte, dass ich mir Sorgen mache. Ich bin sehr beschützerisch was ihn angeht. Kannst du es mir übel nehmen?“
 

„Ja.“, sagte Blaine einfach, nicht in der Lage sich zu stoppen. „Ja, ich kann es dir übel nehmen, dass du den ganzen Weg von Lima nach Cincinnati gefahren bist um mir zu sagen, dass ich mich nicht gut um Kurt kümmere. Ich habe mich seit letztem Herbst exzellent um Kurt gekümmert. Ich war derjenige, der Mitten in der Nacht aufgestanden ist. Ich bin jede Nacht im Krankenhaus geblieben – viel mehr Nächte als du, weil du Arbeiten musstest. Ich bin mit ihm zum Arzt gefahren, ich habe ihn gefüttert, ich habe ihn während der Albträume gehalten, ich habe sichergestellt, dass er seine Medikamente nimmt, obwohl er es absolut gehasst hat und ich es gehasst habe, ihn dazu zu zwingen. Ja, ich nehme es dir übel, dass du mir gesagt hast, dass ich mich nicht um Kurt kümmere.“
 

„Ich habe so viel geholfen wie ich konnte.“, protestierte Burt. „Ich habe viel geholfen.“
 

„Ich sage nicht, dass du das nicht getan hast. Ich sage nur, dass ich es getan habe. Ich mag es nicht, dass du das aus dem Fenster schmeißt, als wäre es nie passiert. Weil es hart war. Aber ich habe es getan, weil ich ihn liebe. Und ich habe mein bestes gegeben, um mich um ihn zu kümmern. Ich versuche sicher zu stellen, dass er Schlaf bekommt, selbst wenn es nur ein Nickerchen ist. Ich versuche sicher zu stellen, dass er auch etwas isst. Ich kümmere mich um ihn.“
 

„Das tust du. Deswegen war es so falsch, was ich gesagt habe.“, sagte Burt sehr ruhig. „Ich denke, dass du dich gut um ihn kümmerst. Ich denke einfach nicht, dass du Kurt, während des ganzen Streits, Respekt gezeigt hast.“
 

„Wir beide haben furchtbare Dinge gesagt. Wir beide haben Dinge getan. Ich fühle mich schrecklich, wegen dem was ich gesagt habe und ich habe mich mehr als einmal bei Kurt entschuldigt.“, sagte Blaine sehr langsam. „Wir beide hätten einander mehr Respekt zeigen können. Aber das ist unsere Entscheidung und nicht deine. Tatsache ist, dass ich Kurt respektlos behandelt habe und er mich. Ich finde es unglaublich unfair, dass du es gegen mich benutzt – besonders wenn der Streit nichts mit dir zu tun hatte. Weil es nichts mit dir zu tun hatte.“
 

„Es hatte etwas mit mir zu tun, sobald er in meinem Haus aufgetaucht ist, Blaine.“, stritt Burt. „Wie sollte ich reagieren?“
 

„Du solltest nicht denken, das sich ihn jemals so verletzen würde. Warum hast du mich so schnell a-abgeschrieben? Nach allem was ich für Kurt getan habe?“, fragte Blaine, verletzt aussehend. Er wurde wieder emotional – genau wie er es immer tat, wenn er wirklich darüber nachdachte. Es verursachte ihm Magenschmerzen, dass irgendjemand so etwas denken könnte, dass er so – etwas tun würde. „Ich habe mein gesamtes Leben sechs Monate lang für ihn angehalten. Ich würde alles für ihn tun. Du bist derjenige, der mich in eurem Haus hat bleiben lassen. Du bist derjenige, der mit mir letzte Saison jeden Samstag zu Finns Football spielen gegangen ist. Du solltest mich besser kennen. W-Wie konntest du glauben, dass ich jemals Hand an Kurt anlegen würde?“
 

Der letzte Teil klang gebrochen. Selbst Burt musste wegsehen. „Es tut mir Leid.“
 

Blaine gab ein hohles Lachen von sich. „Richtig. Weil das alles verschwinden lässt. Eine Entschuldigung macht alles besser, oder? Oder warte. Für dich macht es alles besser, Kurt dazu zu zwingen mich zu verlassen. Ich verstehe nicht einmal wie du denken kannst, dass du irgendeine Kontrolle darüber hast mit wem Kurt zusammen ist.“
 

„Ich habe mir Sorgen um meinen Sohn gemacht.“, sagte Burt mürrisch als Kurt hereinkam, zwischen ihnen beiden hin und her sehend.
 

„Gut. Mach dir Sorgen um ihn. Versuch nicht ihn zu kontrollieren. Lass ihn nicht immer mit allem zu dir rennen. Wie soll er – wie sollen wir – Dinge alleine regeln, wenn du immer im Weg bist? Immer da um alles wieder richtig zu machen? Wir müssen Fehler machen, okay? Er soll dumme Dinge tun und alleine herausfinden wie man da wieder herauskommt. Du kannst nicht ewig seine Hand halten. Irgendwann musst du akzeptieren, dass er ein Erwachsener ist, der seine eigenen Entscheidungen treffen kann, genauso wie seine eigenen Fehler machen. Du hast einen guten Job gemacht, ihn groß zu ziehen. Jetzt ist es Zeit ihn übernehmen zu lassen.“
 

„Er ist zu jung. Er lernt noch.“, protestierte Burt.
 

Kurt, der die letzten Minuten still aus dem Flur zugehört hatte, trat in den Raum und blieb erst bei Blaine stehen. „Dad, Blaine hat Recht. Ich bin neunzehn. Im August werde ich zwanzig… Es ist wahrscheinlich – nein, es ist an der Zeit, dass ich alleine mit den Dingen klar komme, denke ich.“
 

„Neunzehn ist nicht alt genug um ganz alleine auf dich gestellt zu sein.“
 

„Ich bin nicht alleine.“ Kurt ergriff Blaines Hand und drückte sie fest. „Du hast gerade gesagt, dass du ihm vertraust sich um mich zu kümmern und dass er sich gut um mich kümmert. Er hat sich lange Zeit um mich gekümmert… Ich werde dich noch immer für verschiedene Dinge brauchen… aber da sind einige Dinge, die ich alleine herausfinden muss, richtig? Ich möchte nicht für den Rest meines Lebens für fast alles zu dir kommen müssen… das heißt nicht, dass du mich verlierst oder so. Es heißt einfach, dass ich es stärker versuchen muss, aber das ist gut. Du solltest das für mich wollen. Du solltest wollen, dass ich an einem Punkt bin, an dem ich alleine Leben kann und nicht zu dir rennen muss für Geld oder Hilfe für alles Mögliche, richtig?“
 

„Ich schätze schon.“, sagte Burt barsch, seine Schläfe reibend. „Schau, ich verstehe es. Ich weiß, dass das, was ich getan habe, falsch war. Und Blaine, vielleicht rechne ich es dir nicht genug an, was du alles für Kurt getan hast. Das tut mir Leid. Beides. Du hast viel für meinen Sohn getan. Du hast Recht. Du bist hundertprozentig für ihn da. Kurt… Kurt hat wirklich Glück so jemanden wie dich zu haben.“
 

„Ich weiß nicht was du hören willst. Ich schätze, dass du hergekommen bist um das alles zu sagen.“ Blaine holte tief Luft. „Aber ich bin noch nicht bereit einfach… so zu tun, als ob nichts passiert wäre. Aber egal was ich zu dir sage, ich werde verlieren.“
 

„Warum?“
 

„Wenn ich sage wie ich mich wirklich fühle, bin ich kein Teamplayer. Wenn ich sage, wie ich mich wirklich fühle, sind alle anderen aufgebracht. Ich soll einfach sagen, dass ‚alles okay ist‘, weil du Kurts Dad bist. Ansonsten bin ich der Böse, der nicht akzeptieren und weitermachen kann.“
 

„Ich habe dich aufgebracht, Kind. Du musst meine Entschuldigung nicht akzeptieren so lange du nicht bereit dazu bist.“, seufzte Burt.
 

„Das sagst du, aber du meinst es nicht. Wenn ich es nicht tue, werden du und alle anderen mich für den Rest meines Lebens verurteilen.“
 

„Das ist ein wenig dramatisch.“, scherzte Burt bevor er mit ernsterer Stimme sprach: „Ich werde dich nicht verurteilen. Ich denke nicht, dass es irgendjemand würde. Weil du jedes Recht hast sauer zu sein. Ich hätte mich niemals so in Kurts Leben einmischen sollen. Ich hätte das alles niemals zu dir sagen dürfen und ich verdiene alles, was du an dem Tag zu mir gesagt hast. Du solltest meine Entschuldigung nicht akzeptieren, wenn du noch nicht bereit dazu bist. Aber wenn du es bist, lass es mich wissen. Weil ich denke, dass wir alle es mögen würden, wenn alles wieder normal ist. Carole vermisst es, euch zumindest einmal die Woche zu sehen. Ich weiß, dass ihr jeden Tag redet, aber das ist nicht dasselbe.“
 

Das war eine Sache, die er an dem Streit hasste. Er vermisste es Carole jeden Freitag zu sehen. Burt hatte Recht und Kurt hatte es zuvor erwähnt. Sie telefonierten jeden Tag. Blaine fühlte sich ihr näher als Davids oder Wes‘ Mutter. Er wusste, dass Carole es genoss von ihm zu hören und von seinem Tag zu hören und das war schön. Weil er nur der feste Freund ihres Stiefsohnes war. Sie musste es nicht tun, ihn sich willkommen fühlen lassen, aber sie tat es. Es war schön dieses Band zu fühlen. Kurt hatte Recht als er gesagt hatte, dass Blaine sie mochte.
 

„Ich fahre zurück nach Lima.“, seufzte Burt nachdem Blaine nicht antwortete. Er legte seine Hand auf Blaines Schulter. „Hör zu, Kind. Es tut mir Leid. Ich kann nicht genug sagen wie Leid es mir tut, dass ich alles herab gewürdigt habe was du getan hast und dich zu beschuldigen, dass du Kurt verletzt hättest. Das tut mir alles Leid und ich möchte es alles wieder gut machen… Ich habe im Krankenhaus nicht gelogen als ich dir gesagt habe, dass du Teil der Familie bist. Und du bist es noch immer, auch wenn du momentan wütend auf mich bist. Wenn du bereit bist, daran zu arbeiten, lass es mich wissen.“
 

Blaine sagte nichts. Er nickte nur und unterdrückte ein Seufzen.
 

Kurt drückte seine Hand, bevor er sie fallen ließ und sich bewegte um seinen Dad zu umarmen. Blaine hörte ihn sehr leise „Danke“ wispern.
 

„Ihr Jungs kümmert euch um euch.“, sagte Burt, erwiderte die Umarmung und ging dann.
 

Kurt presste seine Lippen zusammen und sah Blaine behutsam an. „Also… Ich denke die Stimmung ist verdorben und wir werden nicht weitermachen wo wir aufgehört haben?“
 

„Da muss ich zustimmen.“ Blaine seufzte und nickte. „Das hat uns ein wenig die Tour vermasselt, weißt du.“
 

Kurt presste seine Lippen zusammen und schaukelte einige Sekunden auf dem Absatz bevor er lächelte. „Eine Katze, huh?“
 

„Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte.“, sagte Blaine und begann zu lächeln. „Eine wirklich kleine, die in meine Hand passt.“
 

„Okay.“, nickte Kurt und umarmte ihn. „Wir werden nach deiner Katze suchen sobald die Abschlussprüfungen durch sind. Klingt das nach einem Deal?“
 

„Das klingt nach einem guten Deal.“, sagte Blaine und drehte sich um, um Kreacher seine Zunge heraus zu strecken, der als Antwort nur knurrte.



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