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23

Kapitel 23
 

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Blaine Anderson war bezaubernd.
 

Das entschied Kurt, als er am Dienstag vor Thanksgiving das Haus betrat, und Blaine mit Kreacher kuschelnd auf der Couch zu finden. Blaine war ganz klar im Tiefschlaf und sein sanftes Schnarchen war ein Beweis dafür. Kreacher bewegte sich immer wieder ein wenig, leckte über Blaines Wange und schlief dann wieder für ein paar Minuten ein, bevor er wieder aufwachte und den Vorgang wiederholte. Anscheinend war er sehr aufgeregt, dass er mit Blaine kuscheln konnte, der sonst immer „Ich will dich nicht, dummer Hund“ sagte, wann immer Kreacher auf seinen Schoß kletterte. Oder eigentlich immer, wenn er den Raum betrat.
 

Kurt ging zu ihnen hinüber, ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Kreacher sprang hoch und begann sofort mit dem Schwanz zu wedeln. Kurt hob ihn hoch. „Habt Blaine und du euch heute vertragen? Ja? Oh, weil er dich tief drinnen doch liebt, oder etwa nicht?“
 

„Tu ich nicht.“, murmelte Blaine verschlafen und drehte seinem jüngeren Freund den Rücken zu, sodass er die Couch ansah.
 

„Hast du schon gepackt?“, lachte Kurt, als Kreacher wiederholt sein Gesicht abschleckte. „Ich hab dich auch vermisst, ich hab dich auch vermisst!“
 

„Mmmh, wie ist deine Präsentation gelaufen?“
 

„Das werde ich als ein ‚Nein‘ deuten.“, lachte Kurt wieder, er fühlte sich gut. Alle Präsentationen waren erledigt. Er hatte bis nächsten Montag schulfrei. Bald würde er Melody sehen, worauf er sich schon sehr freute. Er war ausgegangen und hatte Tonnen an hinreißenden Kleidern gekauft und er konnte nicht warten, sie an ihr zu sehen. Und das Semester war fast vorüber. Endlich. Das war das erste Mal, dass er sich entspannen konnte seitdem das College im August begonnen hatte und in weniger als vier Wochen würde er sich sechs Wochen entspannen können, ohne sich um irgendwas zu kümmern – nun ja, außer man zählte die Frage, ob er und Blaine morgens oder abends Sex haben würden, oder sowohl als auch. Warum sollte er nicht fröhlich sein? „Und es lief wirklich gut. Ich habe die beste Note in Modeillustration.“
 

„Gott sei Dank. Vielleicht hörst du dann auf, so besessen von deinen Kursen und eurer Rivalität zu sein.“, antwortete sein Freund, die Stimme von den Couchkissen gedämpft. Er rollte sich noch mehr zusammen und streckte sich dann, ein Gähnen von sich gebend.
 

„Ich kann nicht glauben, dass du heute geschwänzt hast.“
 

„Ich habe nur einen Kurs geschwänzt. Alle anderen wurden abgesagt. Würdest du zwei Stunden fahren für einen anderthalbstündigen Kurs, der wahrscheinlich früher endet? Nein. Und selbst du bist früher zu Hause.“
 

Kurt setzte sich auf die Armlehne und strich mit seinen Fingern durch Blaines Locken, die Augen auf seinem Freund. „Du brauchtest den Schlaf. Das ist ein Scherz. Das weißt du, oder?“
 

„Mhmm, ich weiß.“ Blaine rollte sich hinüber und legte seinen Kopf schief um Kurt anzusehen. „Ich habe heute geputzt. Nur damit du es weißt. Ich bin fein heraus, obwohl ich am Sonntag das Spülen vergessen habe.“
 

„Und hast du gepackt?“
 

„Ich hab viel darüber nachgedacht.“
 

Kurt rollte mit den Augen. „Blaine, du bist so faul.“
 

„Ich bin nicht faul, ich bin erschöpft. Ich belege nie wieder fünf Tage die Woche Vorlesungen. Da Fahren bringt mich um. Und Freitage… oh Gott. Ich nehme nie wieder freitags einen Kurs. Zur UK fahren, dann nach Lima, dann nach Hause? Weißt du wie viel das kostet? Weißt du, wie viele Stunden das sind? Ich schwöre, manchmal krampft mein Bein freitags mitten in der Nacht nach dem ganzen Fahren.“, beschwerte sich Blaine und setzte sich gerade auf. „Ich weiß nicht was ich mir gedacht habe. Du hast es mir gesagt und ich hätte zuhören sollen.“
 

„Eines Tages wirst du herausfinden, dass ich immer recht habe.“, sagte Kurt glücklich.
 

Blaine schmollte ein wenig und stupste dann Kurts Hand an. „Wann fahren wir weg?“
 

Kurt beugte sich vor und küsste Blaines Wange. „Ich dachte, dass wir heute Abend fahren… aber wenn du bist morgen warten willst, können wir.“
 

„Aw, ich höre deine Enttäuschung. Wir können heute Abend fahren.“ Blaine küsste Kurts Wange und stand auf.
 

Kurt grinste. „Ich kann es nicht erwarten Melody zu sehen! Ich habe das Gefühl, dass ich sie schon wochenlang nicht mehr gesehen habe.“
 

Blaine stand auf, zog Kurt hoch und führte ihn ins Schlafzimmer. „Es sind nur ein paar Tage. Wir sind am Freitag dort geblieben, erinnerst du dich? Du hast sie am Samstag gesehen.“
 

„Sie ist bloß so kräftig geworden. Ich möchte immer mit ihr kuscheln. Und ich liebe ihre Haare. Sie sind so schön. Sie wird so hübsch werden, wenn sie älter ist.“
 

„Du freust dich auf die Semesterferien, oder?“ Blaine zog seinen Rucksack heraus und begann Sweater zu falten um die sorgfältig darin zu platzieren. „Du wirst sie wahrscheinlich die ganzen sechs Wochen auf dem Arm halten.“
 

„Ich bin sehr aufgeregt, jetzt, wo ich bemerkt habe, dass die Ferien länger sind als ich gedacht habe.“ Kurt setzte sich aufs Bett, neben seinen bereits gepackten Rucksack. „Aber ernsthaft, warum hat die CCAD überhaupt so kurze Lehrveranstaltungszeiten? Was kann man in so kurzer Zeit tun? Es bereitet mir Kopfschmerzen, auch nur darüber nachzudenken, wie stressig diese Kurse wären.“
 

Sein Freund zuckte mit den Schultern und sah Stirn runzelnd hinunter, als Kreacher herein gerannt kam. „Wenn du mein Ladegerät anrührst, Hund, werde ich dir wehtun.“
 

Der Hund kauerte sich auf den Boden, die Ohren hängen lassend und starrte zu Blaine hinauf. Er sah sehr schnell zu Kurt um sicher zu gehen, dass Kurt ihm seine Aufmerksamkeit schenkte und wimmerte.
 

„Sei nicht gemein zu meinem süßen Baby.“ Kurt rollte mit den Augen und klopfte neben sich. Kreacher sprang aufgeregt auf und ab, leckte Kurts Gesicht ab und begann dann in Kreisen über das ganze Bett zu rennen – das ganze inklusive regelmäßiges in Blaines Rucksack springen, als ob er versuchte etwas darin zu fangen und dann dramatisch zurück hinaus springen.
 

„Du hast diesen Hund verwöhnt, Kurt. Siehst du das? Er hat dich angesehen um sicher zu gehen, dass du zusiehst, weil er mich in Schwierigkeiten bringen wollte. Wenn du einmal mehr in diesen Rucksack springst, Kreacher, mach ich ihn zu und sperr dich ein.“, sagte Blaine und schaute mit erhobenem Finger zu dem Hund.
 

„Er ist nicht mehr so klein, Blaine.“ Kurt griff nach dem Hund und begann ihn zu streicheln um ihn zu beruhigen. „Du liebst ihn. Du willst es nur nicht zugeben. Ich denke, dass ihr zwei eure Streitereien genießt. Sie verbinden euch.“
 

„Ich streite nicht mit dem Hund.“ Sein Freund runzelte die Stirn.
 

„Das tust du. Du beschimpfst ihn, er knurrt und geht und frisst deine Sachen. Und manchmal finde ich, dass du es verdient hast.“
 

Der ältere Junge rollte einfach mit den Augen. „Nur dafür werde ich keine Weste mitnehmen.“
 

„Aber ich liebe dich in den Westen.“, schmollte Kurt, legte sich hin und setzte Kreacher auf seinen Bauch. „Besonders die Grüne… und die weiß und schwarz gestreifte… und die blaue…“
 

„Ja, ich weiß. Du listest sie immer in der Reihenfolge auf, wenn wir darüber diskutieren. Ich vermisse noch immer meine rote.“ Blaine faltete die grüne Weste ordentlich zusammen und legte sie in den Rucksack, obwohl er Kurt erst vor einer Minute gesagt hatte, dass er keine mitbringen würde. „Was trägst du zum Thanksgivingessen?“
 

„Ich weiß es nicht. Opa versucht Oma zu überreden es zu einer Pyjamaveranstaltung zu machen.“, schnaubte Kurt. „Allerdings nur, weil er noch einen Kater von der Party morgen haben wird.“
 

„Was macht er? Muss ich nervös sein? Muss ich-.“ Sein Freund wurde blass und seine Augen weiteten sich. Er hatte ganz klar vergessen, dass er einen neuen Hummel kennen lernen würde. Das war etwas, was ihn immer nervös machte.
 

„Entspann dich.“, lachte Kurt. „Wenn mein Dad dich mag, wird mein Opa dich lieben. Er ist sehr nett, er ist lustig und er ist klug. Er wird dich lieben ganz alleine für die Tatsache, dass du auf die UK gehst. Eigentlich liebt er dich wahrscheinlich jetzt schon.“
 

„Aber deine Oma hat gesagt, dass er senil ist.“
 

„Nur gegenüber Familienmitgliedern.“ Kurt winkte ab. „Er hat ein Privatunternehmen und feiert oft mit Klienten. Er ist sehr freundlich und lacht immer. Er hat noch nie jemanden getroffen, den er nicht mochte. Zumindest nicht so lange ich lebe.“
 

„Aber er hat das Outing deiner Tante nicht gut aufgenommen.“
 

Kurt zuckte mit den Schultern. „Ich denke, dass war der Schock. Er hat es überwunden. Und er liebt Taylor. Er wird dich nicht anders behandeln und er wird sich nicht verhalten, als ob er dich mag, wenn er es nicht tut. Du musst dir keine Sorgen machen, Blaine. Sei einfach du selbst. Es ist sehr viel beängstigender Oma kennen zu lernen als meinen Opa. Er wird dich lieben.“
 

Blaine gab ein Seufzen von sich, die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. „Gut.“
 

„Aw, du bist nervös meinen Opa kennen zu lernen. Das ist niedlich. Warst du nervös meinen Vater kennen zu lernen?“
 

Die haselnussbraunen Augen seines Freundes weiteten sich wieder und er sah zu Kurt. „Ja. Verängstigt, okay? Und er hat mich immer so angesehen. Mit diesem ‚Ich weiß, dass ihr mehr als nur Freunde seid‘ Blick.“
 

„Aber wir waren nur Freunde, als du ihn kennen gelernt hast.“, zeigte Kurt auf.
 

„Ich war dennoch verängstigt. Dein Vater ist beängstigend, Kurt. Oh mein Gott, ich hatte solche Angst. Ich hatte sie nicht, bis ich ihn gesehen habe und… einfach… beängstigend.“ Blaine sprach schnell, ganz klar wieder nervös werdend, als er sich daran erinnerte Kurts Familie kennen gelernt zu haben.
 

„Und jetzt liebt er dich.“ Kurt streckte sich und küsste ihn. Dann fügte er hinzu: „Und mein Vater hat versucht dir Angst einzujagen. Nur damit du es weißt. Aber Opa wird das nicht tun. Er wird wahrscheinlich alles über dich wissen wollen, also sei vorbereitet. Es ist so schade, dass Taylor nicht da sein wird, sie würde bei dir bleiben und verrückte Antworten für dich geben.“
 

„Hast du mit ihr geredet? Paige, meine ich?“
 

„Nein.“, gab Kurt zu und sah hinunter. „Ich weiß, dass Taylor mir gesagt hat, dass ich sie anrufen soll, aber… ich hab es… einfach nicht gemacht.“
 

„Warum nicht?“, fragte der ältere Junge, bewegte sich durch den Raum und zog verschiedene Jeans aus dem Schrank.
 

„Ich schätze, dass ich noch immer wütend auf sie bin… sie war gemein zu dir, sie hat versucht zwischen mich und meinen Dad zu kommen… und sie hat Taylor verletzt.“
 

„Taylor war diejenige, die das Ultimatum gesetzt hat.“
 

Kurt sah geschockt zu ihm zurück. „Das ist egal. Sie hat Tante Paige einen Antrag gemacht und Paige hat nein gesagt. Nach zwanzig Jahren.“
 

Sein Freund sprach in einer ruhigen Stimme. „Ich sage nicht, dass ich mich auf eine Seite schlage oder so… offen gesagt möchte ich in dieser Diskussion nicht involviert sein, nachdem ich das letzte Mal gesehen habe, was das ganze zwischen uns verursacht hat. Ich denke noch immer nicht, dass du darüber hinweg bist. Aber ich denke, dass du realisieren musst, dass es zwei Seiten gibt und zwei erwachsene Menschen, die gemeinsam eine Entscheidung getroffen haben. Ich weiß, dass es enttäuschend ist…“
 

„Es ist ja nicht nur das.“ Kurt presste seine Lippen zusammen. Er versuchte, nicht viel an seine Tanten zu denken, weil es ihn immer wütend machte oder aufregte. Er wusste nicht, wie er ausdrücken sollte, was er fühlte. Es war mehr, als wütend auf sie zu sein, wegen dem Streit und allem was daraus entstanden war.
 

Nein. Er war hauptsächlich aufgebracht, wegen allem, was vor dem Streit passiert war. Jetzt da er wusste, dass seine Tante eifersüchtig auf seine Beziehung mit seinem Vater war… änderte es, was er über seine Beziehung mit ihr dachte.
 

Er liebte Paige. Das tat er wirklich. Aber er begann zu realisieren, dass es Taylor war, mit der er ein emotionales Band hatte. Paige war eine gute Tante – sie rief ihn an, kaufte ihm Geschenke, nahm ihn auf Ausflüge mit. Taylor, aber, war ihm nahe. Taylor war diejenige, die ihn nach der Schule abgeholt hatte, als er dreizehn war, ihn zu einem schönen Restaurant gebracht hatte und ihn gefragt hatte, ob er schwul sei. Nur gefragt, als ob es nichts wäre. Sie war diejenige, die ihn umarmt hatte als er geweint hatte, diejenige, die ihm sagte, dass es okay war, diejenige, die ihm versicherte, dass er glücklich werden würde. Taylor bat ihm an, ihm zu helfen es Burt zu sagen und als Kurt es ausschlug, bat sie ihm an, ihm Bücher zu kaufen um ihm zu helfen. Und sie bat ihm an, Kurt einigen ihrer schwulen Freunde vorzustellen, die ihn vielleicht ein wenig besser verstehen würden. Sie bot ihm an ihm Bücher über Sex zu kaufen. Als das Mobbing begann und schlimmer wurde, war es Taylor, die er anrief, bevor er Blaine hatte – auch wenn es drei Uhr in der früh war, saß sie stundenlang mit ihm da und ließ ihn sich einfach abreagieren. Und sie beschwerte sich nicht einmal. Taylor war seine Tante.
 

Paige war seine Tante, aber sie würden sich niemals so nahe sein, wie Kurt und Taylor. Es verletzte ihn, realisieren zu müssen, dass er Paige wahrscheinlich einfach nicht so nahe war, weil sie eifersüchtig auf ihn war. Das hatte er nie zuvor bemerkt. Aber jetzt war es klar. Warum hatte Paige ihn nicht angerufen? Sie war seine Tante, die reifere, die „Erwachsene“. Sollte sie nicht versuchen auf Kurt zuzugehen? Taylor hatte Kurt angerufen. Taylor hatte sich mit Kurt zum Essen getroffen, um mit ihm zu reden.
 

„Ich war einfach noch nicht bereit, mit ihr zu reden.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Es ist nicht so, als hätte sie mit mir geredet, verstehst du?“
 

Blaine lächelte ihn traurig an. „Ich bin fast fertig mit dem Packen, okay? Welches Auto möchtest du nehmen?“
 

„Das ist mir wirklich egal. Ich kann fahren, wenn du nicht möchtest.“, zuckte der Jüngere wieder mit den Schultern.
 

„Ich werde fahren. Ich fühle mich nicht nach irgendwelchen Panikattacken auf der Autobahn so kurz vor den Ferien.“, scherzte der Ältere.
 

Kurt verzog bloß das Gesicht und ging ins Badezimmer, nahm Blaines Sachen und schmiss sie in einen kleineren Rucksack. Es war nur eine Frage der Zeit bevor Blaine etwas Ablenkendes fand (am wahrscheinlichsten würde es etwas mit Junk Food oder dem Fernsehen zu tun haben) und Kurt wollte dort ankommen bevor Melody zu einem Schläfchen hingelegt wurde. Warum sollte er so früh fahren, wenn nicht um mit seiner kleinen Schwester zu spielen? Obwohl, sobald Burt zu Hause sein würde, all ihre Aufmerksamkeit bei ihm sein würde. Das war weil Melody, so wie Carole es Blaine und Kurt vor ein paar Tagen am Telefon gesagt hatte, Verlustängste hatte, wenn es um ihren Vater ging. Bevor Burt von der Arbeit nach Hause kam, ging es ihr super. Aber sobald sie ihren Vater sah würde sie hilflos wimmern, sobald er den Raum verließ. Kurt beschuldigte sie ehrlich gesagt nicht, weil sie seiner voreingenommenen Meinung nach, den besten Vater überhaupt hatten.
 

„Du versucht mich zu drängen.“, schmollte Blaine und packte sein Ladegerät ein. „Ich habe dich durchschaut, Mr. Hummel.“
 

„Okay, okay, tu ich.“ Kurt seufzte tief. „Aber wenn wir uns nicht beeilen, wird sie schlafen.“
 

„Manchmal denke ich, dass der einzige Grund dafür nach Hause zu gehen, der ist, dass du das Baby sehen wirst.“, lachte Blaine, stellte den kleineren Rucksack, den Kurt ihm hinhielt, schließlich hin und schloss ihn. „Okay, okay. Du nimmst die teuflische Bestie und wir werden gehen.“
 

Kurt nahm seinen Rucksack und seinen Hund mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht hoch. „Wir kriegen Melody zu Gesicht! Wir kriegen Melody zu Gesicht! Sie wird dich lieben, Kreacher!“
 

Blaine rollte mit den Augen, als er das Haus hinter seinem Freund verschloss. Anscheinend würde jegliche Konversation in ihrem Auto nicht sehr intelligent sein, wie immer wenn Kreacher im Auto war. So lange sie nicht Lady Gaga hören mussten, würde Blaine damit klarkommen.
 

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„Wo ist meine Schwester.“, forderte Kurt zweieinhalb Stunden später, nachdem er ins Haus gerannt war und seine Jacke ausgezogen hatte. Es gab nicht viele Dinge, die ihn dazu bringen würden seine Designerjacke ohne Zögern auf einen Stuhl zu schmeißen, aber Melody war ganz klar eines davon.
 

„Oh, hallo Schatz.“, sagte Carole, verließ die Küche und kam ins Wohnzimmer. Sie hielt eine sehr launische Melody in ihren Armen und sah absolut erschöpft aus. Sie gab ihr fünf Monate altes Baby ihrem Stiefsohn als sie sprach: „Sie ist ein wenig erkältet, sie ist schon den ganzen Tag quengelig.“
 

Kurt presste einen Kuss auf Melodys Wange, die ein bisschen rosiger war als sonst, und kuschelte sich dann an sie. Sie verzog ihr Gesicht, streckte ihre Lippe vor und begann zu wimmern. Normalerweise lächelte und kicherte sie, wenn Kurt sie hielt, weil Kurt eine ihrer Lieblingspersonen war.
 

„Oh, oh, lass mich sie sehen.“, seufzte Carole und nahm sofort ihre Tochter zurück. Sie sah extrem gestresst aus und Kurt sah ihre tiefen Augenringe und ihr strubbeliges Haar, er fühlte sich schlecht für sie. „Ich habe noch nicht einmal mit dem Essen angefangen, Jungs. Es tut mir Leid. Ich habe gewartet, dass Burt nach Hause kommt, damit er sich mit ihr beschäftigen kann und Finn hat gerade angerufen, dass er es heue Abend nicht schafft und es war einfach ein langer Tag.“
 

„Mach dir keine Sorgen.“, sagte Kurt sofort, nahm Melody zurück und zwang das weinende Baby in die Arme seines Freundes. „Blaine wird sich um das Baby kümmern und ich kümmere mich um das Essen. Und du gehst schlafen.“
 

„Aber sie ist wirklich weinerlich und ich denke nicht, dass – oh.“
 

Melody kuschelte sich an Blaine, legte ihren Kopf an seine Brust und schlief ein.
 

„Ich habe den ganzen Tag versucht sie zum Schlafen zu bewegen. Wie hast du das getan?“, forderte Carole. „Wie hast du das gemacht, Blaine?“
 

Kurt sah liebevoll zu seinem Freund. „Wir denken, dass es eine Genmutation oder so ist. Blaine ist der erste Mensch dieser neuen Art. Sie werden alle perfekt werden.“
 

Blaine rollte mit den Augen und bewegte das schlafende Baby. „Ich bin nicht perfekt.“
 

„Nur sehr nah dran.“ Kurt rollte mit den Augen und stemmte seine Hände gegen die Hüfte. „Los, Carole. Ich will dich mindestens eine Stunde nicht hier unten sehen.“
 

„Ich brauche keinen Schlaf, wirklich.“, seufzte Carole und versuchte ihre schlafende Tochter von Blaine zu nehmen. Melodys Lippen begannen zu zittern und ihre kleinen Fäuste ballten sich so, dass Carole sofort nachgab. „Okay, okay, okay. Gut. Blaine, macht es dir etwas aus dich – .“
 

„Nein.“, sagte Blaine fröhlich und ließ sich auf die Couch sinken. „Ich freue mich auf Mellie aufzupassen.“
 

„Los.“, wiederholte Kurt und nickte in Richtung der Stufen.
 

„Aber ihr habt Ferien. Ich wollte Essen machen und-.“
 

„Carole, geh dich ausruhen. Blaine wird es mit Melody gut gehen und ich habe Essen gekocht seitdem ich elf war. Ich genieße es zu kochen und Blaine genießt es Dingen zu zu gurren, die ihm nicht antworten können, besonders Hasen im Tierhandlung. Uns geht es gut.“
 

Blaine schnaubte leise als Carole sich vorbeugte und die Haare ihres Stiefsohnes küsste. „Danke, Schatz.“
 

„Kein Problem.“, antwortete Kurt ehrlich und das war es wirklich nicht. Er griff nach der Fernbedienung und schaltete den Sportkanal ein, da Blaines Arme voll waren und dann ging er in die Küche.
 

Blaine sah einige Minuten fern und sah dann auf das schlafende Baby in seinen Armen. Jetzt, da er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass er noch nie alleine mit ihr ein einem Raum gewesen war. Jemand anderes war immer da gewesen für den Fall, dass etwas passierte.
 

„Oh Gott, wenn du jetzt anfängst zu weinen, weiß ich nicht was ich tun soll. Und ich werde vielleicht auch anfangen zu weinen, weil du erbärmlich aussiehst. Und ich erkälte mich so schnell. Ich wette, dass ich mir das einfange, was auch immer du hast. Worum willst du wetten? Ein Schnuller, ein Lätzchen? Ich mag dein lilafarbenes mit den Blumen wirklich.“, sagte er beiläufig und dann blinzelte er einige Male. „Habe ich den Verstand verloren? Erst rede ich mit Kreacher über Happa Happa und jetzt sitze ich hier und rede mit dir. Du schläfst und bist krank. Und erst fünf Monate alt. Vielleicht sollte ich dir mehr zugestehen, du bist fast sechs Monate alt. Ich wette, dass du mich, wenn du fünf Jahre und fast sechs wärst, verbessert hättest. Oh mein Gott. Was stimmt mit mir nicht?“
 

Melody kuschelte sich bloß an seine Brust und machte es sich bequemer.
 

Blaine berührte ihre winzige, weiche Hand mit seinen Fingern. „Aw, du bist so winzig. Es tut mir Leid, dass du Melonenkopf genannt wirst. Ich wurde in der Grundschule Pudelkopf genannt… und auch die halbe Mittelschule lang.
 

Ihre Nase zog sich hoch, aber sie antwortete natürlich nicht. Sie schlief einfach weiter, ziemlich zufrieden – zumindest so zufrieden wie sie sein konnte, während sie krank war.
 

„Es tut mir Leid, dass du dich nicht gut fühlst. Meinst du es würde deinen Dad stören, wenn wir Kreacher hier lassen und stattdessen dich mit nach Hause nehmen? Ich mag dich verdammt gerne.“, fuhr er noch immer flüsternd fort. Er hatte natürlich schon zuvor ein Baby gehalten. Aber niemals ein so süßes wie Melody. Und früher hatte ihn das Halten eines Babys nie daran denken lassen selber Babys zu wollen und jetzt tat es das irgendwie. Aber er war viel zu jung, um darüber nachzudenken.
 

Es gefiel ihm ganz einfach, wie Kurt mit Melody umging, es brachte ihn dazu… nun ja, wirklich Babys mit ihm haben zu wollen. Eines Tages. Dass Melody sich an ihn kuschelte, ganz erbärmlich und dennoch bezaubernd, half ihm dabei nicht wirklich. Er hasste es, dass sie krank war, aber es war schön sie zu halten und ihr kleines Gesicht ansehen zu können, ohne dass sie sich hin und her wand und in seine Ohren kreischte. Er mochte die friedliche Melody.
 

„Ich denke, dass es ihn ein bisschen stören würde.“, sagte Kurt von der Tür aus, gegen die er lehnte. Er ging ins Zimmer, ein leichtes Grinsen im Gesicht. „Wenn du nicht einmal fernsiehst und nur mit jemandem redest, der nicht antworten kann, kannst du genauso gut in die Küche kommen und mit mir reden, weißt du? Zumindest werde ich antworten.“
 

Blaine sah schnell auf und hoffte, dass er nicht errötete. Er stand auf, lächelte Kurt fast verlegen an und folgte seinem Freund ohne ein Wort in die Küche, ehrlich gesagt etwas zu beschämt, um zu sprechen. Melody bewegte sich ein bisschen, aber entspannte sich wieder gegen ihn sobald er sich an den bereits gedeckten Tisch setzte.
 

„Merkst du, dass du andauernd mit Dingen redest, die nicht antworten können, Blaine Warbler? Weil manche Leute sagen würden, dass das ungesund sein könnte.“, zwitscherte sein jüngerer Freund.
 

„Manche Leute würden sagen, dass es unhöflich ist privaten Gesprächen zuzuhören.“, antwortete Blaine und fügte dann im Nachhinein hinzu: „Anderson. Nicht Warbler. Wie würdest du es finden, wenn ich dich Kurt McKinley nennen würde?“
 

„Das ist okay. Ich werde dich einfach Pudelkopf nennen.“ Kurt lächelte schelmisch.
 

„Hey! Du kannst mich nicht ausspionieren und dann das, was ich gesagt habe, gegen mich verwenden.“
 

Woher weißt du, dass Melody mir nicht gesagt hat, was du erzählt hast, hmm?“
 

Blaine rollte mit den Augen und nickte zu dem schlafenden Säugling, der jetzt etwas von Blaines Oberteil in seiner Faust geballt hielt. „Ich denke nicht, dass sie weiß, wie man spricht, Kurt. Die meisten fünf-fast-sechs Monate alten Säuglinge wissen es nicht.“
 

„Vielleicht ist es das Geschwisterband?“
 

„Vielleicht bist du ein schrecklicher Spion.“, schnaubte Blaine. „Manche Dinge werden sich nie ändern, schätze ich.“
 

Kurt zeigte einen ziemlich geschockten Ausdruck und wandte sich dann wieder dem Ofen zu. Er hatte ganz klar keine clevere Antwort parat, was Blaine mit stolz sah. Es war schwer Kurt Hummel zu verblüffen.
 

„Ich kann nicht glauben, dass die ersten Worte, die du zu mir gesagt hast, eine Lüge waren. Was sagt das über unsere Beziehung aus, huh? Was, wenn ich dumm genug gewesen wäre, dir zu glauben, hmm?“
 

„Okay, woher sollte ich wissen, dass ihr alle Uniformen tragt?“ Kurt schmiss seine Hände in die Luft.
 

„Die Tatsache, dass es eine reine Jungenschule ist, hätte ein Hinweis sein können.“, sagte Blaine mit leuchtenden Augen.
 

„Nächstes Mal, wenn ich an einer reinen Jungenschule spioniere, werde ich daran denken.“ schnaubte Kurt. „Du machst dich einmal zum Idioten und plötzlich meint dein Freund, dass er es den Rest deines Lebens gegen dich verwenden muss.“
 

Blaine kicherte eine wenig, drückte Melody noch näher an sich und beobachtete Kurt beim Kochen. „Ich hab dir schon gesagt, dass wir dachten, dass du liebenswert warst.“
 

Kurt machte ein klickendes Geräusch mit der Zunge und wurde still, er konzentrierte sich aufs Essen, das fast fertig war.
 

„Du warst liebenswert, weißt du?“, fuhr Blaine noch immer lächelnd fort. „Mit deinem schüchternen Lächeln und diesen großen hellblauen Augen.“
 

„Hör auf zu versuchen mich zu blamieren, Blaine.“
 

„Ich muss das nicht versuchen. Wenn ich dich lange genug in Ruhe lasse, wirst du es selber tun.“
 

Kurt drehte sich wieder um und zeigte auf ihn. „Das kommt von einem Jungen, der in Themenparks gesungen hat?“
 

„Ouch, Kurt Hummel.“, spottete Blaine sich krümmend. „Und es war nur ein Park. Kings Island. Weil ich den Part bei Six Flags nicht gekriegt habe.“ Der letzte Teil kam sehr schmollend heraus. Er war noch immer genervt, dass der große Junge mit den blonden Haaren und blauen Augen den Part gekriegt hatte. „Wie konnte ich ihn nicht bekommen? Ich hatte mit Abstand die beste Stimme. Die hatten ein Größenproblem, Kurt. Ich bin bezaubernd. Die Leute bei Six Flags hätten mich geliebt.“
 

„Ich bin mir sicher, dass sie das hätten, Baby.“ Kurt schaltete den Ofen aus und setzte sich zu seinem Freund an den Tisch. „Ich frage mich, ob Carole enttäuscht ist, dass sie Finn erst nach Thanksgiving sehen wird.“
 

„Wahrscheinlich.“, sagte Blaine sanft und gab Kurt sehr vorsichtig seine Schwester. „Er ist aber sehr gut auf dem Feld. Er ist einer der besten Spieler des Teams. Ich wusste nicht, dass er so gut ist.“
 

„Ich schätze einen richtigen Coach zu haben, macht einen großen Unterschied.“, zuckte Kurt ein wenig mit den Schultern und berührte Melodys Wange mit seinem Handrücken. „Ich hoffe, dass es ihr morgen besser geht.“
 

„Ich hoffe, dass du mir etwas von dem Kuchen gibst, den du morgen machst.“
 

„Absolut nicht. Er ist für Donnerstag.“, sagte Kurt sofort ohne von seiner Schwester auf zu sehen.
 

Blaine machte ein langes Gesicht. „Aw, wirklich?“
 

„Wenn du brav bist, lasse ich dich vielleicht die Schüssel auslecken.“, sang der Jüngere.
 

„Deswegen liebe ich dich, Kurt. Danke, dass du meinem frühzeitigen Tod beiträgst.“
 

„Jederzeit, Schatz. Jederzeit.“, sagte Kurt, griff so vorsichtig wie möglich hinüber um seine schlafende Schwester nicht anzurempeln und strich durch die Locken seines Freundes. „Und ich liebe dich auch.“
 

Blaine hatte schon lange nicht mehr so gestrahlt.
 

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„Das ist Wahnsinn.“, schnappte Blaine nach Luft als er am Thanksgiving-Morgen aus dem Auto stieg und sich das alte, weiße Haus vor sich ansah. Ein großer Baum stand mit Weihnachtsschmuck und Lichtern geschmückt davor und an der schwarzen Tür war ein großer, weißblauer Kranz. Der Boden war schon mit Schnee bedeckt und er bedeckte auch den größten Teil des schwarzen Daches. Das Haus, das ebenfalls schon jetzt für Weihnachten geschmückt war und viele schöne rote Lichter hatte, war so schön, dass es auch aus einem Weihnachtsfilm hätte stammen können.
 

„Oma mag Weihnachten.“, lachte Kurt und verschloss die Autotür. „Du hattest ein riesiges Haus. Habt ihr es nie geschmückt?“
 

„Nicht so früh, nein. Und es hat nie so schön ausgehen wie das hier.“ Blaine sah noch immer in Ehrfurcht zu dem Haus auf. „Wir haben vor dem dreiundzwanzigste keinen Baum aufgestellt.“
 

„November? Das ist nicht schlecht!“
 

„Dezember.“, korrigierte Blaine und drückte Kurts warme Hand, die seine ergriffen hatte.
 

„Wie kann man sich auf Weihnachten freuen, wenn man keinen Weihnachtsbaum hat?“, schnappte Kurt nach Luft, die blauen Augen geweitet. „Ist das dein Ernst?“
 

„Der Baum ist riesig.“ Blaines Augen waren auf den geschmückten Baum gerichtet. Er wollte nicht wirklich über seine wenig perfekten Weihnachtsfeste zu Hause nachdenken. „Und wunderschön.“
 

„Der Sohn der Nachbarn schmückt ihn immer für Oma und Opa.“, sagte Kurt und schlang einen Arm um die Hüfte seines Freundes. „Gefällt es dir?“
 

„Es ist bezaubernd.“, sagte der Ältere und konzentrierte sich jetzt auf seinen Freund.
 

Die Haustür öffnete sich und Burt streckte grinsend seinen Kopf hinaus. „Kommt besser herein, Jungs. Wir haben eine Überraschung für dich, Kurt.“
 

„Ist es ein Ausflug nach Disneyland über Weihnachten?“, fragte Kurt, was er an Thanksgiving immer fragte. Er zog sanft an Blaines Arm und führte ihn zur Veranda. „Innen ist es wahrscheinlich auch geschmückt.“
 

„Nein, es ist nicht Disneyland.“ Burt rollte mit den Augen und schloss die Gittertür, ließ die Haustür aber offen.
 

„Statistisch gesehen.“, sagte Kurt. „Wird ein Ja wahrscheinlicher, umso öfter ich frage. Das macht fünfzehn Mal, die ich gefragt und ein nein bekommen habe. Ich glaube nicht, dass du mir überhaupt zuhörst, Blaine.“
 

Blaine folgte Kurt, sah sich voller Ehrfurcht um und hörte wirklich kein Wort, das sein Freund sprach. Sein Haus war groß gewesen, aber nicht schön. Es war langweilig und durchschnittlich. Dieses Anwesen sah wirklich aus, als wäre es aus einem Film.
 

„Sei vorsichtig, es ist rutschig.“, sage Kurt bevor er den ersten Schritt machte.
 

„Woher weiß du das?“ Blaine löste schließlich seine Aufmerksamkeit von der wunderschönen Szenerie um ihn herum.
 

„Natürlich hast du das gehört.“, lachte der jüngere Junge. „Ich weiß es, weil es immer rutschig ist.“ Er ließ seinen Arm um Blaines Hüfte geschlungen als sie die paar Stufen zur Veranda hinauf gingen – und es war rutschig. „Ich hoffe, dass der Weihnachtsbaum schon steht!“
 

„Tut er nicht!“, rief Kurts Großmutter vom Inneren des Hauses als Blaine die Tür öffnete. „Wir wurden etwas abgelenkt! Kommt rein, Jungs!“
 

Blaine sah fast zögerlich zu Kurt. Er erholte sich langsam von dem Schock des wunderschön geschmückten Hauses und erinnerte sich daran, was passieren würde – er sollte Kurts Großvater kennen lernen. Jeder hatte ihm erzählt wie nett der Mann war, aber er konnte dennoch nicht anders, als nervös zu sein. Er war genauso gewesen, als er Kurts Tanten und seine Großmutter kennen gelernt hatte – und doppelt so schlimm mit Carole und Burt. Er war verängstigt gewesen, als er Finn das erste Mal gesehen hatte, hauptsächlich weil er so verdammt groß war und Blaine wahrscheinlich zerquetschen konnte, indem er ihn nur ansah. Das Kennenlernen aller anderen war allerdings gut verlaufen, so, dass er eigentlich keinen Grund hatte zu denken, dass es jetzt anders werden würde. Aber das beruhigte seine Nerven dennoch nur wenig.
 

„Geh hinein.“, lachte Kurt und hielt die Tür für ihn auf. „Ich verspreche dir, dass mein Opa nicht hinter der Tür hervorspringen wird... eigentlich, kann ich das nicht versprechen.“
 

„Danke, Kurt. Das hilft.“
 

Kurt schubste ihn nur nach vorne und ins Haus. „Opa, das ist – TAYLOR!“ Kurt rannte an Blaine vorbei und zu seiner Tante, schmiss seine Arme um sie und umarmte sie. „Oh mein Gott! Was machst du denn hier?“
 

Taylor lachte laut und schlang ihre Arme um Kurt. „Meine Familie hat ihr Essen erst spät abends, weil meine Schwester später kommen wird. Also hat dein Opa mich angerufen und gefragt, ob ich kommen will.“
 

Blaine sah sich im großen Raum um. Burt und Carole saßen mit Melody auf der Couch, die sich viel besser fühlte und ein wunderschönes braunes Kleid trug, bei dem er den Verdacht hatte, dass Kurt es gekauft hatte, was er aber nicht beweisen konnte. Ein großer Teil des Wohnzimmers war bereits für Weihnachten geschmückt, was für Blaine sehr fremd war. Normalerweise hatte sein Vater ein bisschen außerhalb des Hauses gemacht und den Baum hatten sie direkt vor Weihnachten aufgestellt. Außer dem Baum gab es innen keine Dekoration. Davids Eltern schmückten immer ein wenig und Blaine hatte es bei ihnen immer geliebt, aber es war kein Vergleich mit dem hier. Das Haus von Kurts Großeltern war sehr elegant geschmückt – aber nachdem er Kurts Großmutter drei Mal getroffen hatte und wusste wie ähnlich sie Kurt war, hätte Blaine das nicht überraschen sollen. Das Innere des Hauses war genauso bezaubernd wie die Außenseite.
 

„Es tut mir Leid, dass so ein Chaos herrscht, Blaine.“, sagte Kurts Oma, Annie. Sie saß in der Ecke des Raumes neben dem Baum auf dem Boden und suchte in Kartons mit Schmuck herum. „Normalerweise sieht es hier nicht so aus, das verspreche ich. Ich wollte den Baum fertig kriegen und diesen Müll zurück auf den Dachboden bringen, aber Paige hat angerufen und gesagt, dass sie es nicht schafft. Also hat Andrew natürlich Taylor angerufen. Wir haben sie alle schrecklich vermisst und ich wusste, dass Kurt sich einfach wahnsinnig freuen würde.“ Um das zu verdeutlichen zeigte sie auf Taylor und Kurt, die jetzt auf einem großen Sessel am Feuer saßen und über irgendwas auf Taylor Handy kicherten. „Und ich hatte recht. Oh, diese beiden. Wir werden kein Wort dazwischen bekommen, oder?“
 

„Wahrscheinlich nicht.“ Blaine lächelte sie an. Es war schwer, sich auf sie zu konzentrieren, wenn er sich im Haus umsah.
 

„Wir hatten viel schöneren Weihnachtsschmuck.“, seufzte sie. „Aber wir haben ihn in Andrews Büro gelagert gehabt: Das Büro ist abgebrannt und wir haben viel verloren. Natürlich haben wir, zum Glück, die besonderen Dinge zu Hause aufbewahrt. Das Haus sieht aber dennoch nicht mehr so gut aus.“
 

„Ich finde, dass es bezaubernd aussieht. Wir haben so etwas nie getan.“, sagte Blaine ehrlich.
 

„Burt, könntest du mal nach dem Truthahn sehen?“, fragte Annie, ihrem Sohn ihre Aufmerksamkeit schenkend.
 

„Als ob ich wüsste, wie er aussehen soll.“, grunzte Burt und stand auf, zu einer Tür gehend, von der Blaine ausging, dass sie zur Küche führte. „Das letzte Mal, das sich etwas Derartiges gemacht habe, war das Ergebnis nicht genießbar. Frag Kurt.“
 

Sobald Burt den Raum verlassen hatte, begann Melody zu wimmern. Erst begann sie sehr leise und starrte zur Tür, durch die ihr Vater verschwunden war. Dann wurde es allerdings zu einem Weinen. Schließlich begannen die Tränen zu fließen und sie jammerte laut und hilflos. Carole versuchte sie abzulenken, indem sie sie anders hinlegte und gurrte, aber das half nicht. Die Schluchzer wurden nicht besser bis Burt zurück in den Raum kam, dumm grinste und sie hochhob. Er begann Geräusche zu machen und ihre Wange zu küssen und sie wurde sofort still.
 

„Ich weiß nicht warum dieses Baby so vernarrt in dich ist, Burt. Aber Kurt hat dasselbe getan. Babys müssen in dir etwas sehen, dass der Rest der Welt nicht sieht.“, neckte Annie und lächelte dann Blaine an, gestikulierte und zeigte neben sich auf den Boden. „Setz, dich, setz dich, setz dich. Du kannst mir helfen. Wir müssen sicher gehen, dass keine Haken zusammenhängen und das nichts kaputt ist.“
 

„Uh oh. Annie hat sich einen Weihnachtsschmuckhelfer besorgt!“, sagte Taylor von der anderen Seite des Raumes. „Das wird jetzt dein Leben lang dein Job bleiben, Blaine.“
 

„Was?“, fragte Blaine und setzte sich.
 

„Sie wird dich jetzt jedes Jahr dazu bringen ihr zu helfen.“, antwortete Taylor wissend und nickte. „Wahrscheinlich wird sie dich und Kurt jetzt sogar extra einen Tag früher kommen lassen, damit du ihr helfen kannst. Kurts Job ist es, für die Feiertage zu backen. Burts Job ist es auf den Fernseher zu starren und Sport zu sehen, weil er alles verbrennt was er kocht und alles zerbricht was er berührt. Wir denken, dass er es mit Absicht tut, um nichts machen zu müssen.“
 

„Oh, das ist perfekt! Kurt backt dann einfach am Mittwoch alles!“, schnappte Annie nach Luft, sie schien nichts von ihrem Sohn gehört zu haben. „Oh, Kurt, du hast daran gedacht, richtig?“
 

„Wir haben es mitgebracht, Annie.“, lächelte Carole. „Er hat gestern den ganzen Tag daran gearbeitet. Ich wusste, dass er gute Kuchen backen kann, aber ich habe noch nie jemanden so gute und so viele Süßigkeiten machen sehen. Sie sehen köstlich aus, besonders die Potato-Candys.“
 

„Es schmeckt auch köstlich.“, sagte Blaine und dann weiteten sich seine Augen. „Whoops.“
 

„Blaine! Hast du welche geklaut, als ich geschlafen habe?“, fragte Kurt streng.
 

„Äh... natürlich nicht.“ Blaine beschäftigte sich schnell damit, drei verworrene Schmuckstücke aus der Kiste zu ziehen, als Burt sich, seine Tochter wiegend, wieder auf die Couch setzte.
 

„Was hat er nicht getan?“, fragte Burt brummend und nahm mit einer Hand seinen Hut ab.
 

„Er hat Potato-Candys gestohlen. Und jetzt steckt er in Schwierigkeiten.“, antwortete Kurt und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

„Kind, jeder hat welche genommen, als du zu deiner dreizehnstündigen Gesichtpflege verschwunden bist. Und ich hasse es, dir das zu sagen, aber ich mache das schon seit acht Jahren.“
 

Kurt sah empört zu seinem Vater. „Das ist schrecklich!“
 

Burt zuckte bloß mit den Schultern. „Du machst die Candys und sagst uns, dass wir sie einen ganzen Tag lang nicht essen dürfen? Sei froh, das Finn nicht zu Hause war. Mit uns dreien wären alle weg gewesen.“
 

Annie rollte mit den Augen. „Carole, es tut mir Leid. Dein Leben muss sehr schwer sein.“
 

„Oh, ich habe Finn alleine groß gezogen. Danach scheint nichts mehr schwer zu sein.“, lachte Carole und nahm ihre nun ruhige Tochter und küsste ihre Wangen. „Gibt es irgendwas, wobei ich helfen kann?“
 

„Nein, nein, ich denke nicht.“, seufzte die ältere Dame und sah aus dem Fenster. „Es schneit noch immer. Ich hoffe, dass die Straßen nicht zu schlimm sind.“
 

„Das interessiert mich nicht. Ich fahre morgen nach Hause.“, sagte Kurt mit sicherer Stimme. „Mercedes, Rachel und ich treffen uns um drei Uhr morgens. Ich muss diese Schuhe haben die runter gesetzt werden. Ich musste letztes Jahr vielleicht das Shoppen am Black Friday verkürzen... aber Kurt Hummel kommt morgen mit voller Gewalt zurück. Schnee und Eis werden mich nicht aufhalten.“
 

laine verzog das Gesicht, froh, dass Kurt es nicht sehen konnte. Für jemanden, der nie Freizeit hatte, schien Kurt immer Zeit zu finden, um zu Shoppen. Allerdings machte er es vielleicht auch im Schlaf. Um ehrlich zu sein, wäre Blaine nicht überrascht. Und wann immer Blaine ihn nach dem Shoppen fragte, bekam er diesen schuldbewussten Gesichtausdruck und zwitscherte in einer viel höheren Stimme als normalerweise: „Ich weiß nicht wovon du redest. Ich war den ganzen Tag am College/in der Werkstatt/zu Hause.“ Ja, genau.
 

„Du kannst nicht nach Hause fahren, wenn die Straßen vereist sind, Kurt.“, sagte Carole leise.
 

„Ich komme mit vereisten Straßen klar, Carole. Du vergisst, dass mein Auto riesig ist. Und Dad geht immer sicher, dass ich für den Winter gute Reifen habe.“, versicherte Kurt ihr. „Blaine, andererseits, hat letzte Woche das College geschwänzt, weil es zu hageln begonnen hat.“
 

„Hab ich nicht. Es ging mir nicht gut.“
 

„Dir ging es perfekt gut bis du dir den Wetterbericht angesehen hast.“, sang der Jüngere, fröhlich auf seinen Freund hinunter lächelnd.
 

„Also, Blaine, ich habe gehört, dass du etwas nervös warst heute her zu kommen?“, fragte Annie und beendete somit effektiv jedes Gezanke, das beginnen könnte.
 

„Ich bin jetzt nicht mehr nervös.“, sagte Blaine sanft und ein wenig beschämt.
 

„Gut! Taylor kann es dir sagen. Andrew ist wirklich nett.“
 

Taylor kam zu ihnen, sehr glücklich aussehend. „Er ist der beste. Erwarte einfach sehr viele Fragen, aber ansonsten wird alles gut. Burt kennen zu lernen, ist dreißigmal so schlimm als Andy. Das verspreche ich.“
 

„Du weißt, dass er es hasst, wenn du ihn Andy nennst.“, lachte Kurt, kam zu ihnen auf den Boden und ergriff Blaines Hand. „Was muss Blaine sonst noch wissen.“
 

“Pscht.“ Taylor winkte bloß ab. „Andy ist toll. Er muss nichts anderes wissen.”
 

„Obwohl ich das schätze, Taylor, denke ich nicht, dass das wahr ist.“
 

„Opa!“ Kurt sprang auf und zog Blaine mit sich. „Das ist Blaine Anderson.“
 

Kurts Großvater, der im Gegensatz zu seiner kleinen Frau, sehr groß war, trug einen schönen Anzug. Er sah genauso gut angezogen aus, wie Kurts Großmutter. Er zog seine Jacke aus und schüttelte dann Blaines Hand. „Hallo Blaine, ich bin Andrew. Es ist schön dich kennen zu lernen.“
 

„Ich freue mich auch dich kennen zu lernen.“, sagte Blaine ein wenig schüchtern.
 

„Nenn ihn Andy.“, sagte Taylor fröhlich vom Boden aus.
 

„Nenn mich nicht Andy.“, korrigierte der Mann.
 

Taylor murmelte ‚Nenn ihn Andy‘ als er nicht hinsah, was Blaine zum Lachen brachte. Er war froh, dass Taylor hier war, da sie es anscheinend gut konnte, die Spannung zu nehmen.
 

„Gut, gut!“ Kurts Großmutter stand auf und nahm ihrem Mann die Butter ab. „Ihr seht euch, während ich das Essen fertig mache, das restliche Schmuckzeug an und sortiert sie. Andrew, mach es Blaine nicht zu schwer. Er ist ein Schatz und du wirst das arme Ding mit deinen Scherzen verängstigen.“
 

„Hey! Er hat es mir schwer gemacht, dann wird er es auch Blaine schwer machen. Dafür werde ich sorgen.“, sagte Taylor und zog Kurt neben sich. Sie gab, eine Weihnachtsdekoration hochhaltend, ein Geräusch von sich. „Erinnerst du dich daran, Kurtsie? Burt hat dir immer wieder gesagt, dass du es nicht aufstellen könntest und du hast total geweint.“
 

Carole stand auf und ging zu ihnen. „Wer möchte das Baby halten, während ich Annie helfe?“
 

Kurt hatte seine Arme ausgestreckt noch bevor Carle die Frage beendet hatte. „Dad, du bleibst besser im Zimmer. Ich komme mit Melodys Krisen nicht klar.“
 

„Okay, okay.“, sagte Burt brummend, ging durch den Raum und setzte sich zu ihnen auf den Boden. „Fang mit der Befragung an, Dad. Ich möchte nicht, dass du das Kind beim Essen belästigst.“
 

„Ich werde ihn nicht belästigen. Er werde ihm bloß Fragen stellen. Schließlich ist er mit Kurt zusammen. Und wir sind alle sehr beschützerisch was Kurt angeht.“, fügte Kurts Großvater hinzu und sah Blaine versucht streng an. Er sah allerdings viel zu glücklich aus, um streng zu sein und sein Versuch scheiterte.
 

„Oh, vertrau mir.“, sagte Kurt und schaukelte Melody ein wenig. „Blaine ist auch sehr beschützerisch, was mich angeht. Ihr solltet alle einen Club eröffnen und Newsletter und Buttons machen.“
 

Burt sah seinen Sohn an. „Vielleicht würden die Leute nicht so beschützerisch sein, Kiddo, wenn du dich besser, um dich selbst kümmern würdest.“
 

„Was heißt, wenn du dich um dich selbst kümmern würdest?“, fragte Taylor, Kurt ansehend.
 

„Kurt lässt Mahlzeiten aus und bleibt die ganze Nacht wegen dem College auf.“, brummte Burt.
 

„Nein.“, sagte Taylor scharf. „Nein, Kurt. Das ist ganz schlecht. Du kannst so etwas nicht tun. Du wirst krank werden, Schatz.“
 

„Oh mein Gott. Sollte sich nicht jeder auf Blaine konzentrieren? Seht euch sein Gesicht an. Ist es nicht bezaubernd?“, fragte Kurt auf Blaine zeigend.
 

“Ja, ja, sehr bezaubernd.“, sagte Taylor und wand sich an Blaine. „Blaine, du musst ihn zwingen. Tritt streng auf, Schatz. Oder bestich ihn.“
 

„Ihn bestechen?“, fragte Blaine.
 

„Du weißt schon.“, sagte Taylor und machte ungezogene Gesten.
 

„Okay!“, sagte Burt laut, griff hinüber und verdeckte Melodys Augen. „Großvater und Vater im Raum!“
 

Blaine verdeckte sein Gesicht und errötete. Kurt starrte seine Tante mit offenem Mund und ganz klar geschockt an.
 

„Und mein Job ist es, jeden zu beschämen.“, lachte Taylor laut. „Und ich habe wieder niemanden enttäuscht.“
 

Es gab eine lange Stille bevor Melody gurrte und nach Blaine greifen wollte. Blaine nahm sie schnell hoch und kuschelte sich an sie, sehr froh über die Ablenkung von der Peinlichkeit, die ihn überall hin zu verfolgen schien.
 

„Ich kann nicht glauben, dass du das gerade gesagt hast, Taylor.“, seufzte Kurt schließlich wieder in der Lage zu sprechen.
 

„Ich mag es einfach die Dinge interessant zu halten. Du kennst mich doch.“, lachte Taylor.
 

Was als nächstes passierte, war sehr plötzlich und unerwartet. Man hörte weit entfernt das Öffnen und Schließen einer Tür. Ein paar Minuten später kam Paige durch die Küche in den Raum, ein Mann, dessen Hand sie hielt, war hinter ihr. Paiges rote Haare waren zurückgebunden und es war Schnee darin und sie hatte noch nicht einmal ihre Jacke ausgezogen.
 

„Sei nicht lächerlich.“, sagte Kurts Großmutter, als sie hinter ihr herlief. „Ihr werdet bloß wieder einen sinnlosen Streit anfangen. Paige Marie, hör sofort auf.“
 

„Was machst du hier?“, forderte Paige, direkt zu Taylor gehend.
 

Taylor blinzelte einige Sekunden lang ihre Ex nur an, einen unleserlichen Gesichtausdruck auf dem Gesicht. Sie schluckte einmal, sah zu dem Mann, dessen Hand Paige hielt und stand dann auf. „Was machst du hier? Sie haben mir gesagt, dass du nicht kommen würdest.“
 

„Du kannst es nicht aushalten von mir getrennt zu sein, oder?“, sagte Paige laut, ganz klar interessierte es sie nicht wie unhöflich sie den anderen im Raum gegenüber war. „Du wusstest, dass ich kommen würde oder etwa nicht?“
 

„Wer ist das.“, schoss Taylor zurück. Es war, als ob sie die Fragen nicht beantworten, sondern einfach das Erste fragen würden, was ihnen in den Sinn kam. Was Blaine und er manchmal taten wenn sie zankten, aber das war nicht wichtig.
 

Kurt sah Taylor auf den Mann neben seiner Tante zeigen, der sehr unbehaglich aussah. [style type="italic"] Das sollte er auch, [/style] dachte er, [style type="italic"]wenn man bedachte, dass er mit einer Lesbe zusammen war. [/style]
 

„Haben wir ans andere Ufer gewechselt? Anscheinend waren dir Rachel und Becky nicht gut genug?”, fuhr Taylor fort, ohne Paige auch nur die Chance zu geben zu antworten.
 

„Wovon spricht sie?“, fragte der Typ, jetzt verwirrt aussehend.
 

„Vergiss es.“ Taylor stand auf und drehte sich zu Kurt. „Kurt, ich werde dich heute Abend anrufen, Süßer.“
 

Kurt öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen und sah zwischen seinen beiden Tanten hin und her. Dann nickte er. Wer war er Taylor zu sagen, dass sie bleiben sollte? Er konnte sich vorstellen, wie peinlich es werden würde... und er konnte sehen wie aufgebracht Taylor aussah. Er wollte sie dem nicht aussetzen.
 

„Was? Du kannst mit Taylor reden, aber nicht mit mir?“, schrie Paige, dieses Mal ihren Ärger auf Kurt gerichtet und schmiss ihre Hände in die Luft. „Taylor ist nicht mal wirklich deine Tante!“
 

„Versuch ja nicht, ihn wieder damit hinein zu ziehen.“, sagte Burt laut als Melody zu weinen begann und stand auf. „Lass Kurt daraus, Paige. Ich meine es ernst.“
 

„Möchtest du das wirklich nochmal durchgehen?“, schrie Taylor schnappend. „Möchtest du wirklich? Denn, Schatz, dann werden wir.“
 

„Draußen.“, sagte Kurts Großvater scharf und zeigte auf die Tür. „Sofort, Mädchen. Beide.“
 

“Mach dir keine Mühe.“ Taylor griff nach ihrer Jacke. „Ich gehe. Danke für die Einladung, Andy und Annie. Es war schön euch alle zu sehen.“
 

„Geh jetzt ja nicht!“, kreischte Paige und folgte ihrer Ex aus der Tür. Sie hielt sich nicht damit auf die Tür hinter sich zu schließen, so dass jeder jedes Wort verstehen konnte. „Das ist meine Familie!“
 

„Deine verdammte Familie? Du wolltest verdammt noch mal einfach so nicht auftauchen, weil du dich mit einen vierzig Jahre alten Mann triffst, der ein Nascar-Shirt trägt, Paige! Weißt du was? Sie haben mich angerufen. Dein Vater hat mich angerufen! Ich habe seit Wochen nicht mit dir geredet und es gefällt mir so!“
 

Kurt biss ich auf die Lippe. Er wusste, dass das nicht ganz... wahr war. In den letzten Monaten hatten sich seine Gedanken, über seine Tanten und ihre Beziehung verändert. Natürlich wollte er noch immer, dass sie wieder zusammen kamen, aber umso mehr er mit Taylor sprach, umso mehr zweifelte er dran, dass es jemals passieren würde. Dieser Besuch verstärkte bloß das Gefühl, das seit Monaten da gewesen war. Er hatte versucht sich nicht zu viel an die ganze Sache mit Paige und Taylor zu denken, weil es ihn noch immer mehr störte, als es sollte und er nicht im Weg sein wollte. Auch wenn er sie wieder zusammen sehen wollte, hatte er einfach keine Zeit sich Sorgen um die Dinge zu machen, die zur Trennung geführt hatten. nicht. Und das war der Grund, warum er alles weggedrückt hatte. Zumindest zum größten Teil. Umso mehr Zeit verging, umso öfter war Paige in den Gesprächen mit Taylor aufgetaucht. Taylor und Kurt waren einander sehr nahe, wie beste Freunde, also wäre es komisch gewesen, wenn sie über etwas, dass so einen großen Effekt auf ihrer beiden Leben hatte, nicht geredet hätten.
 

In den ersten Monaten hatte Taylor genauso viel mit Kurt geredet wie vor der Trennung, aber sie sprach kaum über ihre Ex. Aber Anfang August war Taylor an einen Punkt gekommen an dem sie entweder mit Kurt darüber reden wollte, oder es einfach musste. Direkt bevor er an der CCAD begonnen hatte, hatte Taylor ihm schließlich gesagt, dass Paige egoistisch war und richtig voller Hass. Am Anfang hatte er gedacht, dass sie bloß noch immer aufgebracht wegen der Trennung war. Taylor war sehr aufgebracht gewesen, als sie gehört hatte, dass Paige begonnen hatte ‚ungezwungen auszugehen‘ auch wenn sie es nicht sagte. Was Kurt komplett verstand, weil er sich in Taylors Situation genauso gefühlt hatte.
 

Wenn das Thema Ausgehen aufgekommen war, hatte Taylor allerdings nie erwähnt, dass Paige mit einem Mann zusammen war. Und er war sich ziemlich sicher, dass sie es erwähnt hätte, wenn sie es gewusst hätte. Kurt hatte viele Telefonate erlebt, in denen Taylor darüber geredet hatte, wie manche Freunde einem Freund erzählt hatten, dass sie einem anderen Freund erzählt hätten, dass Paige eine neue Beziehung hätte. Natürlich hatte Taylor es nie direkt von Paige gehört. Sie hatten das ganze „Freunde sein“ Ding probiert, aber es hatte nicht funktioniert. Taylor weigerte sich mit Paige zu reden und Kurt hatte das Gefühl, dass alles was Paige tat, und dass Taylor über Freunde herausfand, sie nur tat um eine Konversation zwischen ihnen beiden zu starten – auch wenn es ein großer Streit wie dieser war. Weil er noch immer meinte, dass Liebe nicht einfach so nach zwanzig Jahren aufhörte. Paige konnte diese Gefühle nicht einfach aufgegeben haben und er wusste, dass Taylor es nicht getan hatte. Egal wie viele Leute Paige ungezwungen traf – und es waren sechs Mädchen von denen Kurt wusste und nun anscheinend auch ein Mann. Das gab es einfach nicht.
 

Es begann nach den Verabredungen, dass Taylor Kommentare darüber machte, dass Paige egoistisch und unhöflich war – die Kommentare nahm sie immer nach einigen Minuten zurück und entschuldigte sich überschwänglich dafür. Jetzt zu sehen wie Paige in den Raum platzte und mit Taylor zu streiten begann, zu sagen, dass Taylor kein Teil der Familie war, dass es ihre Familie war, der Kommentar über Kurt… Vielleicht war Paige noch immer verletzt wegen der Trennung und hatte den Eindruck, dass nur sie davon betroffen war. Aber das war falsch. Komplett und absolut falsch. Obwohl es einige Zeit dauerte ein Teil der Hummelfamilie zu werden, kam man, wenn man einmal drin war –wirklich drin – nie mehr heraus. Wie konnte sie also sagen, dass es ihre Familie wäre und nicht Taylors? Wie konnte sie sagen, dass Taylor nicht bei den Familienessen willkommen war?
 

Seine Großeltern waren für Taylor was Kurts Eltern für Blaine wurden. Taylor war eines ihrer Babys. Es gab jährliche Geburtstagspartys für Taylor. Wann immer die Familie in New York war und in der Nähe von Taylor, würden sie sicher gehen sie bei der Arbeit zu treffen oder sie zum Essen einzuladen. Es war nicht oft passiert, aber manchmal brachte seine Arbeit Kurts Großvater nach New York und nicht bei Taylor vorbeizugehen war niemals eine Option. Egal was für ein Umweg es war. Kurts Großvater war besonders verstört über die Trennung, weil er, genau wie Burt mit Blaine, oft scherzte, dass Taylor sein liebstes Kind von seinen dreien war. Taylor war Paiges erste feste Freundin, die die Familie mochte und was sie betraf würde Taylor immer das einzige Mädchen für ihre Tochter sein. Und sie würde immer Teil ihrer Familie sein.
 

„Du musst mir immer aufzeigen, dass jeder dich lieber mag als mich! Du hast immer mit meiner Mom und meinem Dad telefoniert! Immer Kurt besucht, auch wenn es ein dreistündiger Umweg war! Du hast immer versucht, besser zu sein als ich! Ihn dazu zu bringen dich mehr zu mögen als mich!“
 

„Ich habe nicht versucht, dass er mich mehr mag! Ich habe versucht ihm eine Tante zu sein! Etwas was du niemals tust, weil du zu eifersüchtig auf einen kleinen Jungen warst!“, kreischte Taylor, laut genug, dass es jeder klar verstehen konnte. Kurts Magen schmerzte bei jedem einzelnen Wort mehr. „Du hast ihn angerufen, du hast ihm Geschenke gekauft! Aber wann hast du jemals wirklich mit ihm gesprochen? Alleine, ohne mich? Hast du ihn nach dem Streit angerufen? Hast du seinen Freund angerufen und dich entschuldigt, weil du ihn so beleidigt hast? Nein! Ich musste Kurt nie dazu zu bringen mich mehr zu mögen, Schatz, weil du niemals versucht hast, etwas zu tun, dass er dich mag! Weil du eifersüchtig warst! Verdammt eifersüchtig auf deinen eigenen Neffen!“
 

„Ich war nicht eifersüchtig!“
 

„Warum hast du einen Typen zum Essen mitgebracht, huh? Warum? Es muss harte Arbeit sein seine sexuelle Orientierung so schnell zu ändern, denn letzte Woche waren du und Elizabeth Adams Fick-Freunde! Oder weiß Mr. Nascar-Shirt etwa nichts davon? Huh? Weiß er von Rachel, Becky, Sarah, Courtney? Warum hast du sie nicht nach Hause mitgebracht? Huh? Du wolltest ihn aufbringen, damit er es mir erzählen würde! Gib es zu! Das ist ein weiterer hinterhältiger Versuch mich dazu zu bringen mit dir zu reden!“
 

„Red nicht so mit mir! Du kannst das nicht sagen! Du bist diejenige, die nicht mit mir reden will!“ Paige klang mittlerweile hysterisch. Kurt war sich ziemlich sicher, dass sie weinte.
 

„Warum sollte ich? Wenn du das alles tust? Ist es das, was du wolltest, Paige? Du wolltest reden, richtig? Weißt du was? Ich hoffe, dass du und Mr. Nascar T-Shirt ein liebvolles Leben zusammen haben werdet. Ich hoffe, dass du den Heterosex lieben wirst. Aber werd nicht schwanger, Schatz. Weil sobald er das Baby ein zweites Mal ansieht, wirst du wieder eifersüchtig werden!“
 

Es gab das Geräusch einer Ohrfeige und Kurts Großvater rannte mit Burt auf den Fersen hinaus.
 

Kurt sah schließlich durch die Tür. Sein Großvater zog eine schluchzende Paige zurück während Burt mit einer tretenden Taylor kämpfte, die ebenfalls weinte.
 

Er fühlte sich wie ein kleines Kind, wenn er sie so Streiten sah. Es verursachte ihm Bauchschmerzen, wie er an die Ausflüge in den Zoo mit den beiden zurückdachte, wie sie Hand hielten und fröhlich erzählten. Oder an die Shoppingtrips, bei denen sie Kurt helfen sollten, der ihnen im Endeffekt mehr half als sie ihm, die passenden Kleidungsstücke auszusuchen. Es war so ein scharfer Kontrast zu der Interaktion, die er kannte.
 

„Oh mein Gott.“, sagte Kurts Großmutter und zog Kurts Aufmerksamkeit von dem Streit weg. „Sie kam einfach durch die Hintertür herein und ich habe versucht ihr zu sagen, dass Taylor hier ist, um so etwas zu vermeiden, aber sie ist einfach an mir vorbei gelaufen und – Ich kann das nicht fassen. Ich kann es wirklich nicht glauben.“
 

„Fick dich, fick dich, fick dich!", schrie Taylor noch immer gegen Burt ankämpfend. Kurt konnte es sehen, als er wieder zur Tür hinaus sah. Er wollte sie nicht beobachten, aber er musste einfach.

„Du bist so ein Miststück! Wie kannst du so mit mir reden?“

„Ich hoffe, dass es dir gefallen hat, Schatz, denn das ist das letzte ,was du jemals von mir hören wirst!“

„Sieh ihnen nicht zu. Das ist privat.” Blaine, der aufgestanden war, nahm Kurts Hand und führte ihn von der Tür weg. „Wir würden nicht wollen, dass sie uns beim Streiten beobachten.“

„Wir würden niemals so streiten.“, wisperte Kurt und biss ich auf die Lippe. Ja, jetzt fühlte er sich definitiv wie ein kleines Kind.

Und dann war Ruhe. Zwei Minuten später führte Burt eine total wütend aussehende Paige herein. Kurt öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, aber Blaine griff hinüber und zwickte, den Kopf schüttelnd, sanft seinen Arm.

„Paige Marie, ich weiß nicht, was – .“

„Mom, jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, okay?“, schnappte Paige, zog ihre Jacke aus und schmiss sie auf die Couch. „Wann gibt es Essen?“

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„Du fährst auf keinen Fall in diesem Chaos, Kind.“
 

„Es wird uns gut gehen. Es ist nur zurück nach Lima.“, schnaubte Kurt. „Und ich bin neunzehn.“
 

„Es interessiert mich nicht, und wenn du neunzig wärst, Kurt. Die Straßen sind zu schlecht.“
 

„Ich habe Dinge zu erledigen.“ Kurt verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Wie stehen die Chancen, dass er nachgeben wird?“, fragte Kurts Großvater, zu Blaine tretend und sich dann neben ihn auf die Couch setzend.
 

„Ungefähr fünfzig-fünfzig.“, antwortete Blaine, ohne dass seine Augen seinen Freund verließen. „Er war in letzter Zeit meistens wirklich erwachsen. Besonders seit August seit er mit dem College begonnen hat… aber andererseits haben er, Mercedes und Rachel das schon seit drei Monaten geplant. Also ist es sehr wahrscheinlich, dass er einen Wutanfall bekommt.“
 

„Hier gibt es nicht einmal genug Räume“, versuchte Kurt in einem schwachen Versuch seinen Vater zu überzeugen, ihn gehen zu lassen.
 

„Doch, die gibt es. Es ist ein Haus mit drei Schlafzimmern. Paige und Nascar Typ sind vor zwei Stunden gegangen.“
 

„Ich wäre vor zwei Stunden gegangen, aber ihr habt mir gesagt, dass ich warten müsste, bis es aufhört zu schneien.“
 

Burt zeigte bloß in Richtung Couch. „Blaine, möchtest du im Auto sitzen und in diesem Wetter hauptsächlich auf der Landstraße fahren?“
 

[style type="italic"]Nein.
 

Eigentlich, [/style]wirklich[style type="italic"] nein.
 

Kurt ist ein beängstigender Fahrer bei den sichersten Voraussetzungen.
 

Das war es allerdings nicht was er sagte. [/style]
 

„Wenn er wirklich möchte… Ich meine…“
 

Kurt seufzte und schmiss sich dramatisch neben Blaine auf die Couch. „Gut. Gut, wir werden bleiben. Aber ihr solltet wissen, dass ich voll in der Lage bin bei diesem Wetter zu fahren.“
 

„Krise abgewendet und ohne die Hilfe von Taylor. Wir haben einen großen Fortschritt gemacht, Jungs!“, sagte Andrew, griff hinüber und strich durch Kurts Haar.
 

„Und das heißt auch.“, begann Annie. „Dass ihr zwei nicht auf die tolle Idee kommen könnt um Mitternacht zu verschwinden. Keiner verlässt das Haus, bis es von Carole und mir genehmigt wurde. Das schließt dich mit ein, Andrew.“
 

„Ich muss morgen früh wo sein.“, sagte Kurts Großvater und klang genauso wie sein Enkel. Es ließ Blaine innerlich auflachen.
 

„Dann solltest du wohl am besten hoffen, dass es aufhört zu schneien, oder?“, lachte sie und setzte sich auf Kurts andere Seite.
 

„Ich geh und hol mir ein Stück Kuchen, bevor ich hinein gezogen werde. Ich brauche heute Nacht keine weiteren Kommentare über mein Sexleben.“, schrie Kurt und stand sofort auf.
 

„Kommentare worüber?“, fragte Annie, die während Taylors Sprüchen und dreckigen Gesten in der Küche gewesen war.
 

„Darüber wie Blaine… egal, Schatz. Kurt, bring mir etwas von dem Kuchen mit!“, rief Andrew seinem Enkel hinterher.
 

„Mmkay!“, rief Kurt, als er den Raum verließ.
 

„Ich hasse es, derjenige zu sein, der den großen Elefanten im Raum vorbringt…“, begann Andrew laut genug, um Burts Aufmerksamkeit zu erregen, sobald Kurt außer Hörweite war. „Aber ich war der Meinung, dass er nach dem Krankenhausaufenthalt wieder normal geworden ist.“
 

„Er steht nur unter sehr viel Stress, Dad.“, sagte Burt mürrisch herüberkommend. „Ich denke, dass er sich mit dem College zu viel vorgenommen hat.“
 

„Es ist nicht nur das.“, sagte Andrew, aufrecht sitzend. „Er erscheint einfach… anders. Und er hat Gewicht verloren.“
 

„Ich denke, das ist der Stress.“, sagte Blaine leise und fühlte sich fast, als sollte er an dieser Diskussion nicht beteiligt sein. Es fühlte sich fast wie ein Verrat an, über Kurt zu reden, wenn er nicht im Raum war, obwohl er nichts Schlechtes sagte. „Er hatte nicht wirklich viel Eingewöhnungszeit.“
 

„Die Semesterferien werden dem Kind gut tun.“ Burt setzte sich dorthin, wo Kurt zuvor gesessen hatte. „Die Jungs werden die gesamte Zeit bei Carole und mir bleiben und keiner von ihnen wird arbeiten. Und hoffentlich werden Blaine und ich es schaffen ihn davon zu überzeugen weniger Kurse zu belegen.“
 

„Kurt hat sich schon immer zu viel aufgehalst.“, seufzte Annie und drückte Burts Bein.
 

Kurt kam fröhlich mit einem Teller voller Kuchen für seinen Großvater zurück. „Möchte noch jemand etwas? Er ist köstlich. Natürlich ist er das.“
 

Blaine zog Kurt einfach hinunter auf seinen Schoß, nachdem der Kuchenteller weggelegt wurde und drückte ihn, die Arme um seine Hüfte schlingend. Das war der Hauptgrund warum er das Gespräch über Kurt nicht fortsetzen wollte. Hatte er sich denn wirklich so sehr verändert? Er wurde erwachsener, passte sich an… Und um ehrlich zu sein, hatte er nicht die Zeit gehabt, die er gebraucht hätte um sich anzupassen und komplett über die Dinge hinweg zu kommen. Er hoffte, dass Burt Recht hatte und dass die sechswöchigen Ferien Kurt helfen würden, sich besser anzupassen, aber das war mehr für Kurts geistige Gesundheit als für seine eigene.
 

Kurt entspannte sich gegen ihn und aß etwas von seinem eigenen Stück Kuchen. „Kommen wir dieses Jahr zu Weihnachten hierher oder was?“
 

„Wenn du möchtest, Schatz. Wir würden es lieben euch alle hier zu haben. Inklusive Finn.“
 

„Finn war traurig, dass er nicht kommen konnte.“ Carole lächelte traurig. „Aber ich bin froh, dass sie das Spiel gewonnen haben. Er war besonders traurig dich zu verpassen, Andrew. Ich denke, dass er dieses Scary-Movie Gespräch ein wenig zu sehr mochte.“
 

„Er ist einfach ein Schatz. Es ist eine Schande, dass er nicht kommen konnte.“ Annie griff hinüber und strich Kurts Haare zurück. „Deine Haare werden wieder lang. Nun ja, für deine Verhältnisse, Süßer.“
 

„Keine Zeit für einen Haarschnitt.“, sagte Kurt ehrlich, nachdem er etwas Kuchen heruntergeschluckt hatte. „Beschäftigt, beschäftigt und beschäftigt.“
 

„Machst du schon wirklich Sachen?“, fragte Carole interessiert und setzte sich neben Melody auf den Boden. Melody hielt ihre Augen auf Blaine, der ein dummes Gesicht machte in der Hoffnung, dass sie eine Himbeere ausspucken würde – und sie tat es natürlich nicht.
 

„Nicht wirklich.“, zuckte Kurt mit den Schultern. „Nur sehr viel zeichnen. Nächstes Semester werde ich einen schicken Tablet Computer benutzen und bessere Skizzen machen… und vielleicht auch richtige Kleider machen. Ich weiß es noch nicht genau.“
 

„Einfach nur die Grundlagen lernen?“, fragte Burt und schnaubte, als er Blaines und Melodys Interaktion beobachtete.
 

„Ja, schätze schon.“, sagte Kurt. „Es verschlingt allerdings sehr viel Zeit, auch wenn es einfach ist.“
 

„Und wie stehen die Chancen, dass du wirklich Karriere machen wirst?“, fragte Andrew mit einer strengen Stimme. „Ich weiß, dass du gesagt hast, dass es dich nicht interessiert, aber mich interessiert es.“
 

„Blaine wird Anwalt werden. Also musst du dir keine Sorgen machen.“, scherzte Kurt und zeigte auf Blaine, der sofort mit den dummen Gesichtern aufhörte. „Er wird genug Geld verdienen um mich zu unterstützen.“
 

„Ein Anwalt? Wirklich?“
 

„Andrew, du wusstest das bereits. Ich habe es dir gesagt.“ Annie schüttelte den Kopf. „Du hörst mir nie zu.“
 

„Manchmal redest du zu viel, Schatz. Wo möchtest du zur juristischen Fakultät, Blaine?“
 

„Toledo klingt, als wäre es okay… aber ich bin mir nicht wirklich sicher.“ Blaine zuckte ein wenig mit den Schultern, die Arme noch immer um Kurt. „OSU hat auch ein gutes Jus Programm, denke ich.“
 

„Du solltest in meiner Nähe bleiben.“, zwitscherte der Jüngere.
 

„Wir werden sehen.“, lachte Blaine ein wenig. „Ich denke, dass ich mir verschiedene Unis ansehen werde und sehe wo ich hineinkomme… Ich denke allerdings nicht, dass ich sehr viele Optionen haben werde.“
 

„Warum nicht?“, fragte Burt, ziemlich mürrisch. „Sind deine Noten nicht gut?“
 

„Oh nein, sie sind wirklich gut.“, sagte Blaine nervös. Und seine Noten waren gut, exzellent sogar, also wollte er nicht, dass Burt dachte, dass sein Geld verschwendet wurde – auch wenn Blaine wirklich die Absicht hatte alles zurück zu zahlen „Es ist nur… dass ich eine Pause gemacht habe. Das wird auf meinen Bewerbungen nicht gut aussehen.
 

Kurt sah stirnrunzelnd nach unten. „Das wusste ich nicht, Blaine…“
 

„Es ist okay.“, versicherte der ältere Junge ihm. „Es ist nicht so als würde ich versuchen nach Harvard zu kommen oder so.“
 

„Mein alter Zimmernachbar im College unterrichtet in Harvard. Ich bin mir sicher, dass sie die besondere Situation berücksichtigen würden, besonders wenn du ihnen die gesamte Studiengebühr zahlst.“, sagte Andrew nachdenklich. „Es ist allerdings sehr schwer an der Uni aufgenommen zu werden. Sie sind sehr wählerisch. Aber es ist eine sehr gute Schule. Möchtest du Anwalt werden, Blaine?“
 

„Ja.“, nickte Blaine.
 

„Irgendwelche besonderen Gründe warum?“
 

Blaine zögerte. „Nun ja... ich weiß es nicht. Es passiert überall so viel Mist und ich schätze, dass ich Menschen helfen möchte... Ich möchte irgendwie mit Hassverbrechen arbeiten. So kommen die Leute nicht so einfach davon, wie die Leute, die Kurt das angetan haben... weil zu viele Menschen blind solchen Dingen gegenüber sind und... und ich würde das gerne verändern, denke ich.“
 

„Das ist ein sehr guter Grund.“, sagte Andrew ernst. „Wenn Menschen gute Gründe haben zu tun, was sie tun, gibt es ihnen einen Grund gut darin zu werden. So viele Leute werden Ärzte oder Anwälte wegen dem Geld und interessieren sich nicht für die Leute für die sie arbeiten. Du weißt natürlich, dass du nicht nur solche Fälle betreuen kannst?“
 

„Ja, Sir.“, nickte Blaine und hatte das Gefühl, dass seine Antworten unglaublich lahm klangen. Allerdings wurde er auch in den Mittelpunkt gestellt und wünschte sich, dass er auf Kurts Rat gehört hätte und sich Antworten auf solche Basisfragen überlegt hätte. Natürlich fragte der Mann, was er mit seinem Leben anfangen wollte und wie er Kurt unterstützen wollte. „Aber ich kann anderen Leuten genauso helfen, wie den Leuten mit denen ich etwas gemeinsam habe.“
 

„So etwas braucht viel Hingabe und Entschlossenheit.“, sagte Andrew. „Es ist schwer. Ich habe viel mit Investitionen zu tun. Es ist schwer sich selbst einen Namen zu machen und dahin zu kommen wo man hin will. Genauso mit deinem Zeug, Kurt. Du musst es wollen und wissen, dass du es schaffen kannst. Und du kannst nicht aufhören, egal was die anderen sagen.“
 

„Selbst der eigene Opa?“, schmunzelte Kurt.
 

„Selbst der dumme, von Sorgen geplagte Opa, ja.", lachte er. „Ich mache mir nur Sorgen um dich, Kurt. Ich denke, das tun wir alle. Ich weiß, dass du es hasst, aber es ist einfach wie es ist.“
 

„Ich kann selbst für mich sorgen. Es geht mir gut.“, versprach Kurt. „Und jetzt ist es Blaine statt Dad, der mich dazu hetzt, dass ich alles tue, was ich nicht will. Und manchmal kann Blaine schlimmer sein als Dad. Dad ist irgendwann genervt und stapft davon, aber Blaine schmollt nur und bleibt so lange dran bis ich nachgebe. Es ist wirklich gut so.“
 

„Wenn es Schmollen ist, was man machen muss, um dich dazu zu bringen, dich um dich zu kümmern, dann wird er einfach damit weitermachen müssen.“, seufzte Burt. „Obwohl ich euch lieber dazu zwingen würde, noch ein paar Jahre in Lima zu leben.“
 

„Er vermisst dich, Schatz.“, sagte Carole. „Er redet dauert davon, dass er hofft, dass du isst und schläfst. Wenn wir von schlafen reden, ich denke, dass wir das Baby ins Bett bringen müssen.“
 

„Ich werde das machen.“, brummte Burt und stand auf. „Sonst wird sie vier Stunden lang weinen.“
 

Carole küsste Melodys Haare und übergab sie dann an ihren Mann. „Es ist schrecklich, Annie. Ihr geht es gut bis sie ihn sieht, aber sobald er durch die Tür kommt und weiß, dass er zu Hause ist...“
 

„Oh, Kurt war genauso.“, sagte Annie. „Nur dass es schlimmer war. Selbst wenn Burt nicht zu Hause war, plärrte er. Zweieinhalb Jahre, Carole. Er hat einmal ein Wochenende bei uns verbracht und...“
 

„Schrecklich.“, unterbrach Andrew, als Burt den Raum verließ. „Er hatte tolle Lungen. Du würdest nicht glauben wie laut so ein kleines Ding weinen kann.“
 

„Oh Gott.“, stöhnte Kurt. „Bitte, nein.“
 

„Ich finde es niedlich.“, sagte Blaine fröhlich, froh, dass nicht er das Opfer von peinlichen Geschichten war.
 

„Du hast die arme Elizabeth verrückt gemacht, Kurt.“, lachte Annie und drehte sich zu Carole. „Aber sie hat herausgefunden, dass es für eine kleine Weile half, wenn sie gesungen hat. Manchmal musste sie allerdings auch einfach Burt anrufen und Burt musste am Telefon mit ihm sprechen.“
 

„Und es gab ein paar Mal, wo sie Kurt zur Werkstatt bringen musste.“, nickte Andrew.
 

„Nein, nein. Das war als er älter war und Wutanfälle bekam. Er hat eine schreckliche Phase durchgemacht, als er vier oder fünf war. Nicht wahr, Kurtsie?“
 

„Kein Kommentar.“, antwortete er, obwohl er sich wage daran erinnerte, solche Geschichten gehört zu haben, wie Burt streng mit Kurt in seinem Büro gesprochen hatte. Allerdings endeten sie meist damit, dass Kurt mit einem Lutscher freudestrahlend herauskam, während Burt verlegen seine Frau ansah und ‚ich hab‘s versucht‘ murmelte.
 

Jeder außer Kurt lachte und Blaine strich durch sein Haar.
 

„Also, Blaine... erzähl uns von deiner Familie. Was machen deine Eltern?“, fragte Andrew.
 

Carole sah sofort sehr angespannt aus, aber Blaine sagte nur problemlos: „Mein Vater ist Kinderarzt. Meine Mutter war mehr eine Hausfrau... sie hatte verschiedene Jobs, aber keine wirkliche Karriere.“
 

„Du kommst mir so bekannt vor.“, sagte der ältere Mann nachdenklich aussehend. „Ich weiß aber nicht woher. Du hast nie hier gelebt, oder?“
 

„Nein, Sir.“ Blaine schüttelte den Kopf. „Aber meine Großmutter kandidiert für politische Ämter, also könntest du eines der Familienfotos gesehen haben oder so.”
 

„Nein, nein. Das wüsste ich. Das ist es nicht.“ Der ältere Mann schüttelte seinen Kopf. „Ich würde sagen... aber nein...“
 

„Ich glaube nicht, dass du ihn je getroffen hast, Opa.“, sagte Kurt und setzte sich neben Carole auf den Boden. „Er ist nicht einmal in Lima zur Schule gegangen, also kannst du ihn nicht bei mir zu Hause gesehen haben. Und er wohnt nicht in der Nähe.“
 

„Ich erinnere mich! Du! Du singst die Weihnachtsshows in Kings Island!“, schrie er plötzlich. „Erinnerst du dich, Annie? Mit dem blonden Mädchen!“
 

„Nein!“ Kurts Oma verdeckte ihren Mund. „Ja! Du bist der bezaubernde kleine Junge! Sie haben ein Foto von dir mit ihr auf die Broschüren gepackt! Sie sind jedes Jahr in der Post gewesen!“
 

„Oh mein Gott!“ Blaine verdeckte errötend sein Gesicht. Er war sich bewusst, dass seine Mutter bis er dreizehn war jede Broschüre in einer Box mit verschiedenen anderen Dingen von seinen Gesangswettbewerben hatte. Warum hatte er jemals in einem Themenpark gearbeitet? Warum?
 

„Ja! Oh mein Gott! Wir sind mit Kurt hingegangen bis er neun oder zehn war. Das warst du, oder? Oh, ich wusste, dass du mir bekannt vorkommst, aber ich habe gedacht von den Wahlfotos!“
 

„Oh mein Gott.“, wiederholte Blaine. „Das war wahrscheinlich ich.“
 

„Kein wahrscheinlich.“, sagte Kurts Opa sicher. „Du warst es.“
 

„Das wusste ich nicht!“, lachte Carole, Blaines Bein klopfend. „Wie lange hast du das gemacht?“
 

„Von acht bis ich siebzehn Jahre alt war, denke ich.“, murmelte Blaine in seine Hand.
 

„Das ist wunderbar! Kurt, erinnerst du dich?“
 

„Huh?“, fragte Kurt. „An was erinnern?“
 

„Als du neun oder zehn warst, waren wir dort. Und wir haben Blaine und das Mädchen singen sehen.“
 

„Oh mein Gott.“ Blaines Gesicht wurde nur noch röter. Kurt hatte ihn bei einer Weihnachtsshow singen sehen, als er ein kleines Kind gewesen war? Es wurde immer besser. „Ernsthaft?“
 

„Auf keinen Fall!“, grinste Kurt und hüpfte aufgeregt auf und ab. „Wirklich?“
 

„Ja! Und Blaine, er sagte dann ... ‚Also der Junge klingt super und sein Anzug ist toll, aber das Mädchen könnte noch einiges an Arbeit gebrauchen!‘ “, sagte Annie laut. „Erinnerst du dich, Kurt?“
 

„Ich erinnere mich nicht.“, gab Kurt zu. „Ich glaube, dass ich mich an den Weihnachtsbaum erinnere.“
 

„Oh, Andrew hat tagelang darüber gelacht. Er hat immer gesagt, das Kurt etwas besonderes ist.“
 

„Mein Leben ist so peinlich.“, stöhnte Blaine und senkte schließlich seine Hände.
 

Kurt ergriff Blaines Hände und zog ihn hoch. „Ich schaffe ihn lieber von euch Irren weg, bevor er bemerkt wie verrückt ihr alle seid und sich von mir trennt.“
 

„Gute Nacht, Jungs.“, sagte Carole fröhlich. „Kein Verschwinden mitten in der Nacht, Kurt! Die Shoppingtour muss warten!“
 

“Shopping wartet nicht.”, sagte Kurt sicher und zog Blaine zu der Treppe. „Ich habe für diesen Fall meinen Laptop mitgebracht. Ich google die besten Angebote online sobald wir ihm Gästezimmer sind. Ich hoffe, Blaine, du bist bereit die ganze Nacht aufzubleiben.“
 

„Wirklich? Du zwingst mich zu dieser Demütigung und dann lässt du mich die ganze Nacht aufbleiben und online-shoppen? Was wenn die Sachen nicht passen?“
 

„Dann werde ich sie umtauschen.“, zuckte Kurt mit den Schultern und zog sein Handy heraus. „Mercedes, hör zu. Ja, wir sind eingeschneit. Ich weiß, ich weiß. Du musst mir alles kaufen, was du findest und ich werde es dir zurückzahlen, sobald ich in Lima bin. Oh und lass Rachel nichts mit Tieren drauf kaufen, okay?“
 

Kurt drückte die Tür auf und zeigte hinein. Blaine ging hindurch und sah sich in dem sehr kuscheligen hellrosa Schlafzimmer um, die Nase bezaubernd hochgezogen. „Rosa? Du lässt mich wirklich in einem babyrosa Raum schlafen?“
 

Kurt rollte bloß mit den Augen. „Du bist schwul, sei still. Nein, nicht du Mercedes. Blaine kommentiert das Gästezimmer. Ja, das rosafarbene. Ich finde es auch niedlich.“
 

Blaine setzte sich aufs Bett und sah sich um. Vielleicht war es ein süßes Zimmer, aber das hieß nicht, dass er den Rest der Nacht auf rosa Wände starren wollte. Kurt gab Blaine seine Umhängetasche und er öffnete sie, er zog seinen Laptop und eine Schachtel voll Potato-Candys. „Für mich? Sind die Süßigkeiten für mich?“
 

Kurt nickte mit den Augen rollend.
 

„Ich würde dir ein Ständchen halten, aber ich bin zu beschäftigt damit, dass Zeug zu verschlingen“, sagte Blaine aufgeregt, öffnete die Tupperwaredose und zog ein großes Stück Potato-Candy heraus. Er hatte vor der letzten Nacht noch nie Potato-Candy gegessen, aber er war sich sicher, dass es das Beste war, was er je gegessen hatte. Und er fand auch einige andere Dinge köstlich, also sagte das schon einiges aus. Er seufzte laut und rollte mit den Augen. „Dieses Zeug ist so lecker, Kurt.“
 

„Red nicht mit vollem Mund.“, lachte Kurt, bevor er sich von Mercedes verabschiedete und auflegte. „Ich kann nicht glauben, dass ich morgen nicht shoppen gehen kann. Der Black Friday ist der größte Shoppingtag des Jahres.“
 

„Du hast schon gesagt, dass du online bestellen wirst.“, zuckte Blaine mit den Schultern, nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. „Wir können Teleshopping ansehen und uns über die alten Oma-Klamotten lustig machen, wenn du möchtest.“
 

„Du findest es lustig. Ich finde es erschreckend.“
 

„Nun.“ Blaine stopfte sich ein weiteres Stück in den Mund. „Wirköööönten.“
 

„Nein. Wir machen nicht im Haus meiner Großeltern rum.“
 

Blaine schluckte und runzelte die Stirn. „Du hast gestern Nacht im Haus deines Vaters rum gemacht.“
 

„Shh! Jemand könnte uns hören!“, zischte Kurt und schmiss ein rosa Kissen nach ihm. „Und das war dein Fehler. Du hast mich gezwungen.“
 

„Ich habe nicht gesehen, dass du widersprochen hast. Eigentlich hast sogar du, wenn ich mich recht erinnere, es auf die nächste Stufe gebracht.“
 

„Du darfst nie wieder ins Badezimmer wenn ich dort bin, Blaine. Hast du mich verstanden?“
 

„Du versuchst mich fett zu machen mit diesen Süßigkeiten, damit du der einzig attraktive in dieser Beziehung bist, oder?“, antwortete Blaine, nicht in der Lage etwas geistreiches auf Kurts Frage zu antworten. „Oder etwa nicht?“
 

„Ich muss es nicht versuchen. Ich kann nicht glauben, dass du deinen Bruder dazu gebracht hast, dir Gutscheine für Taco Bell zu schicken, weil ich dich gerügt habe, weil du so viel Fast Food isst.“
 

„Ich kann nicht glauben, dass du einkaufen gehst und gesunde Dinge kaufst. Jeder weiß, dass von Oktober bis Februar Junk Food Zeit ist. Es ist Junk Food Saison, Kurt. Und auch wenn ich zunehme, verliere ich das Gewicht immer bis März wieder, wenn ich anfange zu laufen. Wenn du so besorgt bist, warum gibst du mir dann eine Dose voller Süßigkeiten?“
 

„Weil ich dachte, dass es süß wäre, weil du so bereitwillig zugestimmt hast, bis heute nichts von den Süßigkeiten zu essen. Anscheinend war das alles eine Lüge.“
 

Blaine drehte sich so, dass er Kurt ansah, seine Candys beschützend. „Du kannst sie mir nicht wegnehmen. Ich habe es schwer genug, mich an eine Woche ohne meine Fische zu gewöhnen.“
 

„Können wir darüber reden wie traurig es ist, dass du ganze Konservationen mit Plastikfischen in einem Zahnputzbecher hast? Blaine, ich denke, dass du David öfter einladen solltest. Oder an der UK Freunde finden.“
 

„Ich habe Freunde an der UK.“, sagte Blaine. „Und normalerweise besuchen sie mich, wenn ich in der Bibliothek arbeite. Aber es ist schwer jemanden, der in Lexington wohnt, nach Cincinnati einzuladen, weißt du? Warum bringst du nie jemanden von der CCAD mit?“
 

„Weil ich mit niemanden so viel geredet habe.“, gab Kurt zu, seinem Freund schließlich auf dem Bett Gesellschaft leistend. „Es ist so ein Konkurrenzkampf, verstehst du? Nicht wirklich die Umgebung um Freunde zu finden.“
 

„Ich denke, dass du es zu ernst nimmst. Ich würde an der UK verrückt werden, wenn ich keine Leute zum reden hätte. Ich habe während meiner gesamten Soziologie Vorlesung mit diesem Typen über den Computer auf Facebook gechattet. Und ich habe diese Gruppe von Leuten, mit denen ich Englisch zusammen habe, also reden wir immer vor und nach dem Unterricht.“
 

„Ja, aber du bist du. Du findest es einfach auf Leute zuzugehen und ein Gespräch anzufangen. Ich meine sieh dich an. Du bist bezaubernd und du bist nett.“, sagte Kurt, alle Argumente an seinen Fingern abzählend.
 

„Du bist das auch alles, Kurt. Du denkst einfach, dass alle am College deine Feinde sind. Besonders dieser Aaron oder wie immer er heißt.“
 

„Alec.“ Kurt runzelte die Stirn. „Und ich bin froh, dass ich letzten Dienstag die beste Präsentation hatte.“
 

„Ich denke einfach, dass du weniger gestresst wärst, wenn du Freundschaften schließen würdest mit Leuten, die wissen was du durchmachst… ich meine, ich weiß, dass das College hart ist. Aber ich kann nicht ganz genau wissen was du durchmachst, weil wir komplett andere Studienrichtungen belegen…“ Blaine legte sich hin, stellte die Dose auf den Nachttisch und zog Kurt nahe zu sich. „Möchtest du niemanden zum reden, der dich versteht?“
 

„Ich habe Mercedes. Sie versteht es.“, sagte Kurt, verschränkte seine Finger mit Blaines und legte seinen Kopf auf seine Brust.
 

„Aber sie ist nicht hier… genauso wie ich nicht die ganze Zeit mit Wes und David reden kann, weil sie nicht hier sind, also rede ich mit meinen Fischfreunden. Deswegen musst du Freunde finden, dort wo du bist. So, dass du mehrere Leute hast, zu denen du gehen kannst.“
 

„Ich weiß, ich weiß.“ Kurt spielte mit seinen Fingern und dachte, dass es vielleicht langsam Zeit war Blaine einen echten Fisch zu kaufen. „Ich werde nächstes Semester daran arbeiten. Aber für jetzt möchte ich bloß durch die Abschlussprüfungen kommen, damit wir etwas Zeit für uns alleine haben.“
 

„Wir haben jetzt gerade Zeit für uns alleine.“, sagte Blaine, sah hinunter und schmunzelte.
 

„Gut, gut. Aber wir müssen warten bis sie im Bett sind.“, schnaubte Kurt und kuschelte sich an Blaines Seite. „Weil Weihnachten sehr peinlich sein wird, wenn jemand hereinplatzt.“
 

„Sie wissen, dass wir Sex haben.“ Blaine rollte mit den Augen, drängte aber nicht weiter. „Ich meine, sie müssen es wissen.“
 

„Finn nicht.“
 

„Was?“ Blaine drückte sich hoch, verlagerte sein Gewicht auf seine Ellebogen und starrte Kurt an.
 

„Finn weiß nicht, dass wir Sex haben.“, schnaubte Kurt. „Anscheinend denkt er, dass schwule Jungs es nicht tun.“
 

„Was?“
 

„Das hat er Rachel erzählt.“ Der Jüngere kicherte ein wenig, griff hinüber und nahm ein Stück Candy aus der Dose vom Nachttisch. „Und Rachel hat versucht ihm zu erklären, dass schwule Männer Sex haben und hat ihm erzählt, wie sie einmal bei ihren Eltern hereingeplatzt ist und er hat gesagt: ‚Kurt und Blaine tun das nicht.‘ “
 

„Warte, warte… Finn denkt wirklich, dass wir keinen Sex haben?“, fragte Blaine langsam.
 

„Ich schöre dir, dass ich es dir erzählt habe, Blaine. Sie haben direkt nach Halloween darüber geredet. Erinnerst du dich?“
 

„Alles woran ich mich von der Party erinnere ist, dass du und Sam versucht haben eure High Scores bei Angry Birds zu schlagen.“, sagte der Ältere. „Finn denkt wirklich, dass wir keinen Sex haben?“
 

„Deshalb ist er wahrscheinlich so nett zu dir.“, sagte sein Freund fröhlich, auf seinen Süßigkeiten herumkauend und dann kichernd. „Sie haben es noch immer nicht getan. Er mag dich wahrscheinlich, weil er denkt, dass ihr das gemeinsam habt. Keinen Sex. Wenn er wüsste, dass ich Sex habe und er nicht…“
 

„Du lügst.“, sagte Blaine. „Du lügst absolut.“
 

„Tu ich nicht! Finn denkt, dass ich Jungfrau bin!“, schrie Kurt in einer gedämpften Stimme. „Ist das nicht lustig?“
 

„Kurt, Finn kann auf keinen Fall denken, dass wir in einem Apartment mit nur einem Schlafzimmer zusammen leben und noch keinen Sex hatten. Auf. Keinen. Fall.“ Blaine schüttelte seinen Kopf. Weil es einfach nicht möglich war, dass irgendjemand das jemals über die beiden Jungen denken würde. Wenn man eine Woche alleine mit ihnen in ihrem Haus verbrachte, war die sexuelle Spannung absolut lächerlich. Wenn beide Jungs auf der Couch waren, würde immer einer der beiden versuchen den anderen von einer Pause zu überzeugen für „zumindest einen Blowjob“. Und an den sehr wenigen Tagen, an denen beiden keine Projekte zu beenden hatten… nun ja, gab es große Chancen, dass sie das Schlafzimmer nicht verlassen würden außer um ins Badezimmer, unter die Dusche oder um Essen zu holen in die Küche zu gehen.
 

„Ruf ihn an und frag ihn, wenn du mir nicht glaubst, Blaine. Aber das ist zumindest eine Person, die überrascht wäre, wenn jemand hereinplatzen würde, wenn wir jetzt rummachen würden.“
 

„Also warten wir?“ Blaine streckte seine Unterlippe vor und sah auf die Uhr.
 

„Wir warten.“ Kurt beugte sich hinüber, küsste sein Ohr und wisperte: „Aber es könnte es wert sein.“
 

„Oh Gott, Kurt, wenn du wüsstest, was du mir damit antust.“, Blaine wand sich und schnappte nach Luft.
 

Sein Jüngerer Freund sah ihn bloß schelmisch an und aß ein weiteres Stück Potato-Candy.
 

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