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What brings us closer together

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15.3

Kapitel 15.3
 

„Ich hab dir Abendessen mitgebracht.“ Kurt kam mit zwei Tellern Pizza in einer Hand und zwei Bechern (wobei in einem eine ungeöffnete Sodaflasche war) in der anderen ins Schlafzimmer.
 

„Oh, Danke. Ich wusste nicht, dass die Pizzen da schon da sind.“ Blaine sah von seinem Laptop auf und griff nach den Tellern. „Ich nehme sie schon, geh dir dein Wasser holen.“
 

Kurt gab ihm die zwei Teller und das Glas mit dem Soda und verschwand mit dem zweiten Glas ins Badezimmer. Es war komisch zwischen ihnen, aber nicht unbedingt schlecht. Sie sprachen nicht so viel wie sonst, sie sahen einander nicht so häufig an, aber manchmal sagte er Dinge, die Blaine zum lachen brachten. Manchmal sagte Blaine Sachen, die Kurt den Älteren anlächeln ließen und wenn Blaine zurück lächelte, wusste er, dass irgendwann wieder alles okay sein würde. Es war beruhigend.
 

Blaine legte seinen Laptop auf den Boden und beugte sich hinüber als Kurt zurück in ihr Zimmer kam. Als der ältere Junge sich aufsetzte fasste er beinahe in seine Pizza. „Also das wär deprimierend.“
 

„Es gibt noch viel mehr. Carole hat drei Kartons mitgebracht. Sie hat sich gedacht, dass du eine ganze isst und Finn eine ganze…“
 

Blaine schnaubte, setzte sich im Schneidersitz hin und goss, nachdem er seinen Teller auf seinen Schoß gelegt hatte, Soda in sein Glas mit Eis. „Dagegen kannst du nichts sagen.“
 

Kurt lächelte nur schwach und setzte sich auf die Bettkante, vorsichtig um nicht auf Blaines Laptop zu treten oder sein Wasser in die Nähe zu stellen. Er wünschte sich er könne wieder vor dem Laptop sitzen, Blaines Bilder ansehen und Blaine damit ärgern, welcher nur lachen und versuchen würde ihn ihm aus seinen Händen zu reißen. Wie lange würde es dauern bis alles wieder normal sein würde? Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut zwischen ihnen. Es war komisch gewesen. Das einzige was in den letzten vier Tagen und drei Nächten normal gewesen war, waren die Nächte. Blaine hatte im Bett gelegen, während Kurt seine feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme aufgelegt hatte. Wenn Kurt ins Zimmer zurück kam, nach fünfzehn bis fünfundvierzig Minuten, je nach dem wie gründlich er war, legte er sich zu Blaine. Der ältere Junge zog ihn näher zu sich, einen Arm um ihn gelegt, so, dass sein Kopf auf Blaines Brust lag. Kurt kuschelte sich dann an ihn, einen Arm um Blaines Hüfte oder Brust geschlungen je nach dem auf welcher Höhe Kurts Kopf lag. Kurt schlief ein, während er Blaines Herzschlägen lauschte und Blaine Kurts sanftem Atem lauschte. Das war immer noch dasselbe und in den letzten Tagen schienen sich die letzten sechs Stunden bis sie nachts zu Bett gingen ewig hinzuziehen.
 

Blaine kaute still seine Pizza und sah Kurt alle paar Minuten an. Kurt aß sein Stück und seufzte leise. Sie saßen so dicht beieinander auf dem Bett und doch fühlte es sich an als wäre Blaine meilenweit weg. Es war, als ob der ältere Junge in den letzten drei Wochen eine Mauer um sich herum aufgebaut hatte. Kurt wusste nicht wie er diese Mauer durchbrechen sollte und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er hatte naiver weise gedacht, dass nach ein paar Stunden alles wieder... langsam so zurückgehen würde wie es vorher war. Allerdings war Blaine drei Wochen weg gewesen. Er war sicher sehr aufgebracht über das, was passiert war.
 

Kurt streckte seine Hand aus und berührte Blaines Wange. Blaines haselnussbraune Augen trafen seine hellblauen und Kurt lächelte schwach. „Ich liebe dich, Blaine.“
 

„Ich weiß... Ich liebe dich auch, Kurt.“, wisperte Blaine, drehte sein Gesicht ein wenig und küsste Kurts Handgelenk.
 

Sie saßen einige Sekunden so da, Kurts Hand an seinem Gesicht und Blaine mit seinem Gesicht gegen Kurts Arm gelehnt bis ein sehr leises Klopfen an der leicht geöffneten Tür zu hören war. Blaine setzte sich sofort gerader hin und beschäftigte sich damit einen Schluck zu trinken.
 

„Kurt, ich würde gerne mit dir alleine reden. Wenn du mit dem Essen fertig bist.“, seufzte Burt.
 

„Ich – .“
 

Blaine stieß ihn ziemlich hart in die Seite und sah ihn an. Blaine hatte die Spannung im Haus eindeutig genauso bemerkt wie Carole und Finn in den paar Tagen, die er zu Hause war. Nun gut. Wenn sie sich gegen ihn zusammenschließen würden, schätzte Kurt, dass er es tun musste. Er konnte es genauso gut hinter sich bringen. Es wurde langsam wirklich peinlich.
 

„Gut. Wir können reden. Ich werde später weiter essen, wenn Blaine nicht alles alleine aufgegessen hat.“
 

„Ich mag deine Pizzasorte eh nicht, also musst du dir keine Sorgen machen.“, sagte Blaine sanft und lächelte ihm zu. „Ich werde sie nicht essen.“
 

Kurt klopfte ihm leicht aufs Bein bevor er aufstand und seinem Vater aus dem Zimmer folgte, wobei er sich fühlte, als würde er seinem Tod entgegen gehen. Gleichzeitig wollte er es allerdings auch vorüber haben. Er wollte, dass alles wieder normal werden würde, da er seinen Vater wirklich vermisste. Burt, der sehr gestresst aussah, setzte sich an den Küchentisch. Er rieb seine Stirn, als Kurt sich ihm gegenüber setzte.
 

„Was?“
 

Burt seufzte. „Schau, Kurt... Es tut mir Leid, dass ich letztens diese Dinge zu dir gesagt habe. Ich hab die Geduld mit dir verloren und das hätte ich nicht sollen. Manchmal ist es einfach schwer dir Sachen zu erklären, weil du so verdammt stur bist. Das ist etwas, das du von mir hast... Ich war sehr hart zu dir, Kind... aber jemand musste es sagen. Ich kann nicht seelenruhig daneben sitzen und zusehen wie du etwas so einzigartiges wie dich und Blaine kaputt machst, nur weil du noch nicht sehen kannst, wie besonders es ist. Denn es ist wirklich etwas Besonderes, Kurt.“
 

Eine Entschuldigung war das letzte was er von seinem Vater erwartet hatte, weil er sie eindeutig nicht verdiente. Kurt sah mit Bauchschmerzen weg. Er versuchte all die schlimmen, aber wahren Dinge, die sein Vater zu ihm gesagt hatte zu vergessen. Einige davon schienen etwas übertrieben zu sein – nein. Sein Vater hatte recht gehabt. Er musste es zugeben, ansonsten würde er es nicht akzeptieren und ändern.
 

„Ich bin dein Vater. Ich werde immer für dich da sein, Kind. Aber ein Teil meines Jobs ist e dir beizubringen, wie du ein besserer Mann wirst. Und ich werde dir nichts verschweigen, nur weil es deine Gefühle verletzen könnte. Diese Dinge sind meistens die Wichtigsten. Es ist meine Aufgabe... dir zu sagen was richtig und falsch ist. Ich kann nicht mehr alles für dich beschönigen. Du bist kein kleiner Junge, Kurt. In vier Monaten wirst du ausziehen, das lässt mir nicht sehr viel Zeit, um sicher zu gehen, dass du bereit dazu bist. Es bleibt keine Zeit mehr um darum herumzureden, Sohn. Du bist jetzt erwachsen. Wie schwer es auch für dich sein mag – und für mich – es zuzugeben. Und diese Sache mit Blaine, daran musst du verdammt hart arbeiten. Denn ihr Beiden müsst euch bald umeinander kümmern. Dann wird es kein ‚Ich bin erst achtzehn‘ mehr geben. Es werden du und er alleine in Cincinatti sein. Du musst dafür erwachsen genug sein. Es gibt Dinge, die du wissen musst.“
 

Kurt biss sich auf die Lippe und hörte aufmerksam zu. Er wusste, dass er noch viel schneller erwachsen werden musste. Er wusste, dass es noch Dinge gab, die er lernen musste, die er bewältigen musste, bis er aus diesem Haus auszog.
 

„Ich liebe dich, Kurt. Niemand wird dich jemals auf diese Art lieben wie ich es tue oder wie es deine Mutter getan hat. Deine Mutter wäre mit dem Gespräch vor einigen Tagen deutlich besser umgegangen als ich... sie konnte solche Dinge immer besser. Aber leider bist du nun alleine mit mir. Ich bin nicht gut darin, Sohn, aber ich versuche es.“
 

„Ich weiß, Dad.“, sagte er sanft.
 

„Du hast mir so viel beigebracht, was es heißt ein Mann zu sein, Kurt. Du bist so stark und mutig. Die Dinge mit denen du jeden Tag klar kommen musst. Wie du mit Blaine auf Dates gehen kannst in Lima, Ohio und dennoch seine Hand halten. Das braucht wirklich Courage.“
 

Es brauchte keine Courage. Es war ganz natürlich für ihn. Wenn sie herum liefen war es als ob ein Magnet zwischen ihren Händen wäre. Sie kümmerten sich nicht darum, was andere Leute dachten oder sagten. Sie mussten einander nahe sein und Händchen halten mit Blaine bedeutete oft mehr als Sex. Händchen halten war ein sehr viel emotionaleres Band. Sex war schön, war es wirklich. Aber es war mehr ein körperliches Bedürfnis.
 

„Ich muss mit dir über deine Tante Paige reden, Kurt... darüber was ich getan habe. Aber du musst wissen, dass ich nie, auch nicht für eine Minute, nicht akzeptiert habe wer du bist. Du bist mein Sohn und ich würde niemals so über dich denken wie ich vor zwanzig Jahren über sie gedacht und geredet habe. Du musst das als erstes wissen, weil es wichtig ist. Ich habe dich immer akzeptiert und geliebt, Kurt. Das wird sich niemals ändern.“
 

Kurt traf kurz die Augen seines Vaters und nickte. Er würde dieses Gespräch nicht sehr mögen. Allerdings dachte er gleichzeitig, dass er es hören musste.
 

„Ich bin jetzt ein anderer Mensch, Kurt. Du.. hast mir viel beigebracht. Auch schon bevor ich wusste, dass du schwul bist... alleine dein Vater zu sein und jemanden so bedingungslos zu lieben hat mich viel gelehrt. Denn als du geboren wurdest, wussten Elizabeth und ich nicht ob wir es schaffen würden... nichts in der Art interessierte. Du warst unser Sohn und wir wollten – wir wollten, dass du gesund bist und das war alles was wichtig war. Wir wollten, dass du gesund bist, wir dich nach Hause bringen konnten und dich bedingungslos lieben. Das war, was wir taten. Deine Mutter war besser darin als ich und sie... sie half mir einzusehen, dass ich nicht versuchen konnte dich in Sportvereinen und ähnlichem anzumelden, aber ich habe es nur getan, weil ich wollte, dass du Freunde findest. Ich wollte, dass du glücklich bist.“
 

„Ich weiß, Dad...“, wiederholte Kurt.
 

„Kurt als ich vierzehn war, kam ich vom Footballtraining nach Hause und... ich habe deine Tante Paige mit einem Mädchen auf der Couch gesehen... sie küssten einander. Paige hatte zu der Zeit einen festen Freund – zumindest hatte sie uns das gesagt. Ich kam herein und sie küsste einfach dieses Mädchen.“
 

Er sah wieder hoch zu seinem Vater. „Und was hast du getan?“
 

„Ihr fester Freund war im Fußballteam und wir hatten gemeinsame Freunde… Ich habe seine Adresse von einem von ihnen bekommen und ging hin und… habe es ihm gesagt.“ Burt stand auf und durchquerte den Raum zur Spüle gehend. Er starrte aus dem Fenster als er sprach. „Paige wusste nicht, dass ich sie gesehen hatte. Sie hatte keine Ahnung, sie beide wussten nicht, dass ich sie gesehen hatte Deine Tante war in ihrem Junior-Jahr und das Mädchen, das sie geküsst hatte, hieß Sarah und sie war im Senior-Jahr und Cheerleaderin – sie traf sich mit jemand anderem aus dem Footballteam. Du musst das verstehen, Kurt, dass war Lima, Ohio und dort machte man so etwas einfach nicht. Ich hatte noch nie zuvor auch nur eine homosexuelle Person gesehen. Im Footballteam haben wir Leute Schwuchtel genannt, wenn sie nicht hart genug spielten, wir haben uns einen Spaß daraus gemacht jemanden als schwul zu bezeichnen. Und herauszufinden, dass meine eigene Schwester homosexuell war? Meine ältere Schwester, die immer der Liebling von allen war war… eine Lesbe? Ich war angewidert.“
 

Kurt zuckte zusammen, rutschte in seinem Stuhl zurück und sah schnell von seinem Vater weg, welchen er beobachtet hatte, als er zur Spüle gegangen war. Diese Worte passten nicht zu Burt. Das war, wie wenn Blaine, der immer anständig war, wütend wurde und Schimpfworte sagte.
 

Burt holte tief Luft, er starrte noch immer aus dem Fenster und sah jetzt wütend aus. „Ich war verdammt sauer, Kurt. Ich war vierzehn, versuchte beliebt zu sein, im Footballteam. Was sie tat war falsch und alles was ich sah, war, dass meine Beliebtheit den Bach runter geht. Ich war dumm, Kurt. Ich war dumm.“
 

„Was ist passiert?“ Vielleicht wollte Kurt es gar nicht wissen. Sein Magen schmerzte noch immer nur dass es schlimmer wurde und er sehr angespannt war.
 

„An diesem Abend ging ich nach Hause und… und habe nichts gesagt. Paige hatte keine Ahnung, als sie am nächsten Morgen zur Schule ging… aber du weißt, wie schnell so etwas die Runde an der McKinley macht. Die Leute haben sie herumgeschubst und haben sie so genannt, wie sie jetzt dich nennen.“ Er seufzte tief. „Das Mädchen, Sarah, traf es noch schlimmer. Der Name von Paiges festem Freund war Chad und Sarah war mit Chads besten Freund zusammen, der im Footballteam war. Sarahs beste Freundin, die mit einem anderen von Chads Freunden zusammen war, hat es nicht gut aufgenommen und Sarah die Haare abgeschnitten und… die Cheerleader haben sie ziemlich aufgemischt. Sie ist an diesem Tag vor dem Mittagessen gegangen und nie wieder zurückgekommen…“ Er schüttelte, sich umdrehend und seinen Sohn ansehend, den Kopf. „Ich glaube, dass Paige sie danach nie mehr wieder gesehen hat.“
 

Kurt sah sofort wieder weg, er konnte es nicht ertragen seinen Vater anzusehen. Er konnte sich das nicht anhören. Nicht von seinem Vater, der etliche Male zur McKinley gegangen war, um für Kurts Rechte einzustehen. Sein Vater konnte so etwas nicht verursacht haben. Auf keinen Fall. Aber plötzlich dachte er zurück. Hatte Burt wirklich versucht seiner Oma auszuweichen als er ihn ‚The Sound of Music‘ nicht mit seinen Tanten hatte sehen lassen? Hatte Burt es deswegen immer so eilig gehabt zu gehen, wenn sie bei Taylor und Paige waren, egal ob an Geburtstagen oder an Weinachten? Hatten sich die Geschwister deshalb nie umarmt beim Abschied? Hatte Taylor deshalb immer eine so viel größere Rolle in seinem Leben gespielt, als seine biologische Tante, weil sie eifersüchtig darauf war, wie gut Burt ihn behandelte nachdem er ihr diese schrecklichen Dinge angetan hatte? Seine Tante Paige war nie gemein zu ihm gewesen. Sie hatte ihm schöne Geschenke gekauft, ihn ausgeführt und mit ihm telefoniert. Aber Taylor war die erste gewesen mit der er darüber geredet hatte schwul zu sein, als er dreizehn war. Taylor hatte ihm angeboten ihm Bücher zu kaufen, wie er sich seinem Vater gegenüber outen sollte, sie bot ihm an Bücher über Sex zu kaufen (er hatte das offensichtlich immer abgelehnt), sie versicherte sich andauernd, dass es ihm gut ging. Noch heute gab es regelmäßige SMS und Anrufe von Taylor. Nun, zumindest bis zum Tag von Paiges Besuch.
 

Burt, der sich zu Kurt umgedreht hatte und verstummt war, sprach nun wieder: „Paige bemerkte schnell, dass ich... dass ich es verursacht hatte. Sie ist sehr klug, musst du wissen. Sie war immer zu klug und zu laut. Sie hat mich im Flur in die Enge getrieben und schrie mich an, sagte, dass sie wüsste, dass ich es getan hatte, dass ich sie gezwungen hätte...“, Er seufzte, als ob es schwerer wurde zu sprechen. „Das ich, dass Mädchen aus der Schule vertrieben hätte, mit dem was ich gesagt hätte, und dass ich ihr Leben rui... ruiniert hätte. Dass Sarah nirgends hin könne, da sie mit ihrem abgeschnittenen Haar ihren Eltern die Wahrheit sagen müsste und dass... dass ihre Eltern sie rausschmeißen würden.“
 

Kurt sah auf, traf die Augen seines Vaters und sah wieder weg.
 

„Ich habe sie geschubst. Ich habe Paige geschubst und sie angeschrieen, dass ja, ich es getan hätte und dass ich... froh war, dass ich es getan hätte. Und dass das was sie tat... falsch sei und dass sie für ihre Sünden in die Hölle kommen würde. Ich habe meine eigene Schwester geschubst und geschrieen, so dass es danach der Rest der Schule, der es noch nichts wusste, auch mitbekommen hatte.“
 

Kurt holte tief Luft. Er wusste nicht, ob er wütend oder traurig sein sollte. Alles was er wusste, war, dass er gerade fast den gesamten Respekt vor seinem Vater verloren hatte. Er sprach langsam: „Und was hast du dann getan?“
 

„Kurt, ist das nicht genug?“
 

„Was hast du dann getan?“
 

„Ich bin von der Schule nach Hause gekommen und habe es Dad erzählt.“
 

Kurt versteckte sein Gesicht in seinen Händen. Das war das schlimmste, was Burt hatte tun können, zu seinem Vater gehen und es erzählen.
 

„Dad war stinksauer. Du weißt, wie christlich er ist. Er hat einige von Paiges Sachen gepackt und sie auf die Straße gesetzt, als sie durch die Tür kam. Sie ist zu dem Mädchen gegangen, dass sie von der Arbeit kannte. Mum hat sie nach ein paar Tagen angerufen und sie... kam nach Hause. Sie kam nach Hause und Mum gewöhnte sich daran. Dad schließlich auch. Ich... nicht. Ich konnte es einfach nicht. Ich kam nicht damit klar, dass meine Schwester so war.“ Er holte tief Luft. „Mum war total wütend auf mich, nachdem der Schock abgeklungen war. Sie hat mir gesagt, dass ich ein schrecklicher Bruder wäre, für das was ich getan habe und ich glaube nicht, dass Dad mir jemals vollkommen verziehen hat. Die Schule war für sie danach ziemlich schrecklich... nun, für den Rest der High School. Die ersten Wochen waren die schlimmsten, aber sie... sie kam immer mit blauen Flecken und aufgeplatzten Lippen oder blutiger Nase nach Hause. Das.. ging nicht vorbei. Und ich... Ich habe es nicht akzeptiert, Kurt. Paige und ich haben praktisch so getan, als gäbe es den anderen nicht. Wir haben nie miteinander geredet, nicht mal beim Essen. Ich ging nicht mal zu ihrem Abschluss. Ich... Ich habe meine Freunde ihr das antun lassen. Ich war niemals für sie da. Eigentlich dachte ich sogar, dass sie all das verdiente.“
 

Kurt sah nicht von seinen Händen auf. Er wollte weinen, er wollte wirklich weinen. Er versuchte, es nicht zu tun.
 

„Ich habe deine Mutter deshalb fast verloren. Wir haben uns in meinem zweiten Jahr kennen gelernt, als Paige im Seniorjahr war. Liz hat sich immer für Paige eingesetzt. Sie wurden gute Freunde nachdem wir zusammen kamen. Sie wusste nicht viel über Liz, weil sie mitten im Schuljahr zur McKinley gewechselt war. Ich weiß nicht warum sie überhaupt mit mir zusammen geblieben ist nachdem sie all die schrecklichen Dinge herausgefunden hat, die ich Paige angetan habe und die ich die Leute tun ließ... Es hat zu vielen Streits geführt. Wir haben uns deshalb ein oder zwei Mal getrennt.... Es tut mir Leid, Kurt. Wenn ich irgendetwas davon rückgängig machen könnte, würde ich es tun. Ich... habe gehofft, dass du es niemals herausfindest. Deshalb wollte ich, dass Blaine dich rausbringt, damit... damit du dich nicht so fühlst als ob du nicht zu mir kommen könntest, Kind. Ich möchte nicht, dass du mich dafür hasst was ich getan habe. Ich bin jetzt ein komplett anderer Mensch, Kurt. Ich war damals ein Kind... Ich habe schreckliche Dinge getan, aber das bin ich nicht mehr. Ich bin schon seit einer sehr, sehr, sehr langen Zeit nicht mehr so.“
 

„Du hast das Leben des Mädchens zerstört, Dad.“, Sagte Kurt sehr langsam.
 

„Und meinst du, dass ich mich deswegen nicht jeden Tag schlecht fühle? Meinst du ich hätte nicht daran gedacht, wann immer du mit blauen Flecken an der Schulter nach Hause kamst, weil du gegen einen Spind gerammt wurdest?“
 

„Du hast versucht Tante Paiges Leben zu zerstören. Sie ist deine Schwester.“
 

„Kurt – .“
 

„Durfte ich deshalb nicht den Sommer über bei ihnen bleiben?“ Er traf schließlich die Augen seines Vaters. „Gehen wir deshalb nie zu Familientreffen wenn sie bei ihnen zu Hause sind? Kanntest du Tante Taylor damals auch schon? Hast du ihr dasselbe angetan?“
 

„Deine Tante Taylor... Sie sind direkt nachdem Paige die High School beendet hatte zusammen gekommen, vielleicht sogar kurz davor. Sie haben sich kurz nachdem du geboren wurdest getrennt und kamen als du drei warst wieder zusammen. Aber, nein. Ich kannte deine Tante Taylor nicht, als ich in der High School war und ich habe deine Tante Paige bis du geboren wurdest, immer nur an Weihnachten gesehen.“
 

„Also hast du sie ebenfalls verurteilt? Als sie sich kennen lernten, dachtest du da, dass sie in die Hölle kommen würden? Als du gehört hast, dass sie zusammen waren?“
 

„Kurt...“, seufzte Burt und massierte seine Stirn.
 

„Antworte mir!“
 

„Ja. Ja, ich dachte, dass sie in die Hölle kommen würden.“
 

Kurt gab ein Geräusch zwischen einem Höhnen und einem Stöhnen von sich und sah weg. Er biss die Zähne zusammen. “Also denkst du, dass Blaine und ich in die Hölle kommen werden? Meinst du, dass ich es nicht verdient habe zu heiraten und Kinder zu bekommen? Oder, dass ich nicht dasselbe Recht haben sollte, wie Mum und du? Oder du und Carole?“
 

„Ich möchte all diese Dinge für dich, Kurt.“, sagte sein Vater ernst und bewegte sich so, dass er vor dem Jungen stand.
 

„Warum hat Tante Paige es dann nicht verdient?“ Kurt sah ihm direkt ins Gesicht.
 

„Ich wurde so erzogen, dass ich jeden Mittwoch und Sonntag in die Kirche ging, Kind. Als ich klein war wurde mir gesagt, dass es falsch ist, schwul zu sein, dass es eine Sünde sei. Es hat eine lange Zeit gedauert, um das zu überdenken.“, sagte Burt langsam. Er hasste es, dass zu seinem Sohn zu sagen. Besonders wenn die Augen von Kurts Mutter ihn wütend anstarrten, genau, wie wenn er und Elizabeth über genau dieselben Dinge gestritten hatten.
 

„Schieb das nicht auf Religion, Dad! Das ist nicht wegen der Religion passiert. Es kam von dir... du dachtest, dass schwul sein ekelhaft ist.“ Kurt wurde schlecht, wenn er nur wiederholte, was sein Vater gesagt hatte. „Bin ich ekelhaft, Dad? Ekelt dich der Gedanke an, dass ich und Blaine einander küssen?“
 

„Ich habe dich und Blaine immer akzeptiert! Ich hätte ihn nicht eingeladen hier zu leben, wenn ich euch zwei nicht akzeptiert hätte!“
 

„Ekelt es dich an?“
 

„Ich denke nicht darüber nach, Kurt!“ Burt schmiss die Hände in die Luft. „Ich denke nicht darüber nach, okay? Ich denke auch nicht darüber nach, dass Finn dieses verrückte Mädchen küsst! Ihr zwei wollt rummachen, dann los! Genauso wie bei Finn und Wie-immer-ihr-Name-ist! So lange ihr es nicht mit mir in einem Zimmer tut, ist es mir egal!“
 

„Was denkst du dann, wenn ich seine Hand halte? Willst du dann zurückschrecken? Wenn wir vier Essen gehen und Blaine meine Hand nimmt, wenn wir ins Restaurant gehen, ist dir das unangenehm? Denkst du, dass wir Schwuchteln sind oder wünscht du dir, dass jemand da wäre, der uns zurechtweist?“, fragte Kurt mit erhobener Stimme. Er wusste nicht, ob es laut genug war, dass Blaine und Carole es oben hören konnten, aber es war auf jeden Fall laut.
 

„Nein! Nein, tue ich nicht! Ich möchte nicht, dass irgendjemand dir oder Blaine irgendetwas tut! Ich möchte, dass du glücklich bist, ich möchte, dass Blaine glücklich ist! Kurt, ich habe absolut kein Problem damit, dass du schwul bist! Ich lasse den Jungen in deinem Bett schlafen, um Himmels Willen! Meinst du, ich weiß nicht, was nachts passiert? Ich bin kein Idiot! Ihr zwei seid zusammen und das schon für eine lange Zeit und ihr zieht aus. Ein Mann kann zwei und zwei zusammenzählen und kriegt vier dabei heraus! Wenn ich ein Problem damit hätte, wäre er auf der Couch oder in Finns Zimmer oder im Gästezimmer! Oder, wenn es mir so unangenehm wäre, würde er nicht unter meinem Dach leben!“
 

Der erste Gedanke war: ‚Oh Gott, er weiß, dass ich Sex habe. Leugne es, leugne es.‘ Aber das wurde schnell durch noch mehr Wut ersetzt. „Warum war es dann so ein Problem, dass Tante Paige homosexuell war? Wenn du mich so sehr akzeptierst?“
 

„Weil du mein Sohn bist. Weil ich kein High-School-Junge mehr bin, der sich mehr um seinen Ruf fürchtet, als um alles was wichtig ist. Du kannst hier die ganze Nacht sitzen und mir diese Fragen stellen, Kurt. Ich kann nichts anderes sagen, als dass es mir Leid tut, dass ich falsch lag und dass ich dich immer akzeptiert habe und es auch weiterhin immer werde. Also werde ich es noch einmal sagen und hör mir gut zu. Es tut mir Leid was ich getan habe, Ich lag falsch und leider ist es etwas, was ich nicht zurücknehmen kann – wenn ich es könnte, würde ich es, Kurt. Ich bereue jeden Tag was ich meiner Schwester angetan habe. Jeden einzelnen Tag meines Lebens, Kurt.“
 

Kurt starrte ihn bloß emotionslos an.
 

Burt fuhr fort. „Ich werde dich immer akzeptieren und ich werde immer dafür kämpfen, dass du dieselben Rechte hast, wie jeder andere auch. Ich weiß, dass du momentan wütend auf mich bist und ich weiß, dass... du tun musst... was du tust, wenn du wütend auf mich bist. Was ich getan habe war falsch, Kurt. Ich weiß das. Jeder weiß das. Aber ich kann es nicht ändern. Was kann ich tun? Das war vor zwanzig Jahren, Kind. Alles was ich jetzt tun kann, ist dich zu unterstützen. Ich kann versuchen nachts zu schlafen mit dem Wissen, dass ich verursacht habe, dass ein Kind zu Hause rausgeschmissen wurde, indem ich jemand anderen aufnehme und sicher gehe, dass er nicht auf der Straße landet, so wie das Mädchen es vielleicht getan hat. Ich möchte Blaine hier haben, Kurt. Den Jungen aufzunehmen, ist wie eine zweite Chance für mich, okay? Ich habe ihn allerdings nicht einziehen lassen um etwas zu rechtfertigen, was ich vor zwanzig Jahren getan habe. Der Junge ist mir wirklich wichtig. Ansonsten hätte ich ihn nicht aufgenommen.“
 

„Nun, er ist mir auch sehr wichtig.“, murmelte Kurt, da er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er hatte nicht erwartet, dass Blaine in diesem Gespräch auftauchen würde.
 

Burt zeigte zur Treppe. „Ich möchte, dass du Blaine heiraten kannst, wenn du es möchtest, Kurt. Ich möchte, dass ihr ein Haus zusammen kaufen könnt, Kinder habt und eine Familie gründet. Habe ich vor zwanzig Jahren genauso empfunden? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber jetzt schon. Du kannst wütend sein, Kiddo. Du hast jedes Recht dazu, das, was ich getan habe, war falsch – verdammt falsch. Ich weiß nicht was ich noch sagen soll, Kurt. So ist es. Jetzt weißt du es. Also... wenn du mehr reden möchtest, gut. Ich werde dir für das, was ich getan habe, Rede und Antwort stehen. Ich verdiene es.“
 

Kurt stand auf. Nicht auf dramatische Art und Weise. Er sah seinen Vater dabei auch nicht böse an. Er stand bloß auf, wie sonst auch. „Ich möchte momentan nicht reden... Ich möchte einfach nachdenken... oder so. Ich will in mein Zimmer gehen.“
 

Sein Vater legte seine Hand auf seine Schulter. „Ich liebe dich, Kurt. Wirklich.“
 

„Ich weiß Dad... ich liebe dich auch. Aber ich... weiß wirklich nicht, was ich momentan sagen soll.”
 

Burt tätschelte seine Schulter und drückte sie. Er sah gestresst aus. „ Ich versteh das. Wir reden später nochmal darüber, wenn du willst. Es muss nicht heute oder diese Woche sein … aber wir werden reden, wann immer du dazu bereit bist“
 

„Gute Nacht“ murmelte Kurt, als er die Stufen zu seinem Zimmer hinauf ging. Sein Vater hatte Recht. Sie müssten darüber definitiv noch einmal reden. Er saß einige Minuten vor seinem Zimmer, da er noch nicht bereit war, Blaine zu sehen. Oder überhaupt jemanden.
 

Am Anfang war er wütend gewesen, weil er immer zu seinen Tanten aufgesehen hatte. Er hatte Leroy und Hiram erst kurz vor seinem sechzehnten Geburtstag kennen gelernt. Seine Tanten andererseits hatte er sieben oder acht Mal im Jahr gesehen. Sie hielten Kontakt mit ihm. Und als er bemerkt hatte, dass er anders war, dass er schwul war, hatte er angefangen wirklich zu ihnen aufzusehen.
 

Es hatte wahrscheinlich angefangen als er neun oder zehn war. Er und seine Tanten hatten nicht darüber gesprochen, dass er schwul sei bis er dreizehn war, aber er hatte schon lange vorher komische Gefühle gehabt. Er mochte es nicht mit Power Rangers oder Cowboys zu spielen. Er wollte Teepartys und Puppen zum spielen haben. Er war für eine lange, lange Zeit anders gewesen. Und seine Tanten waren auch anders. Er konnte es einfach sagen. Er wusste nicht wieso, doch der Gedanke von zwei gleichgeschlechtlichen Personen zusammen hatte ihn nie... verwirrt. Bryden lachte und nannte es dumm, dass er schwul war, aber in ihrem Alter hatte er nicht gedacht, dass es komisch sei. Eigentlich hatte er sogar gedacht, dass mit jemanden des gleichen Geschlechts zusammen zu sein, viel bequemer war. War bequem das richtige Wort?
 

Er hatte sich oft die Hochzeitsfotos seiner Eltern mit seiner Mutter angesehen, doch er konnte sich nie selbst vorstellen wie er eine Frau heiratete. Oder eine Frau küssen, mit einer Frau zusammen zu leben. Er hatte seiner Mutter gesagt, dass er niemals heiraten würde oder Kinder haben würde, weil es komisch sei. Bryden hielt die Idee einen Mann zu heiraten wahrscheinlich für angenehm, während die Idee eine Frau zu heiraten komisch war. Konnte er wirklich schon so früh tief drinnen gewusst haben, dass er schwul ist? Nun, er wusste auf jeden Fall schon sehr früh, dass er anders war. Auch wenn er nicht gewusst hatte, was das hieß.
 

Aber er sah zu ihnen auf. Er sah zu Taylor und Paige auf, weil er, als er älter wurde und mehr über sich selbst lernte, wusste, dass er das wollte. Einen festen Freund um mit ihm zu leben, sich mit ihm behaglich zu fühlen und ihn zu den Familientreffen mitzubringen wie Paige es immer mit Taylor tat. Er liebte es, wenn Taylor und Paige ihn in den Zoo mitnahmen oder hin und wieder zum Shoppen. Er mochte es, ihnen einfach dabei zu zusehen wie sie mit einander umgingen und dann ging er nach Hause und tat so, als habe er einen festen Freund und sie einander so anlächeln und ansehen würden. Die kleinen Küsse auf die Wange, das Händchenhalten.
 

Er wollte es so sehr und sie wurden seine Vorbilder. Das war etwas wofür er arbeitete.
 

Und nun hatte er das in Blaine gefunden... und Taylor und Paige hatten sich voneinander getrennt?
 

Einfach so?
 

Wie war das überhaupt möglich? Sie schienen immer so glücklich zu sein. Man war nicht fünfzehn Jahre mit jemandem zusammen und dann ‚Oh! Was solls, auf Wiedersehen! ‘ Wenn Paige nicht heiraten wollte, gut. Warum mussten sie sich deshalb trennen? Wenn das der Fall war, hätte die Ehe dann nicht... vielleicht fünfzehn Jahre früher beredet werden sollen?
 

Und zu sagen, dass er und Blaine zusammen zogen. Sie waren glücklich, hatten ihre Familie mit dem teuflischen Hund und sie... sie trennten sich einfach so?
 

Was, wenn er und Blaine sich trennen würden? Denn Taylor und Paige erschienen immer so glücklich mit ihrer Beziehung. Zurzeit… zurzeit war Kurts und Blaines Beziehung konstant ein bisschen angeknackst. Er wusste nicht einmal, ob er Blaine genug vertrauen konnte, um bei Kleinigkeiten ehrlich zu ihm zu sein, also konnte er nicht einfach so sagen „Hey, wenn ich dir in fünfzehn Jahren einen Antrag mache, wirst du dann nein sagen?“ Er konnte Blaine nicht einmal vollkommen vertrauen was den Grund für sein ausgeprägtes Sexleben als Teenager anging und das war etwas, das in der Vergangenheit lag.
 

Er war nicht einmal bei den anderen Dingen angelangt, die ihn beschäftigten, wie die Beziehung zwischen seinem Vater und seiner Tante, als die Tür sich öffnete und Blaine, auf dem Weg ins Badezimmer, praktisch über ihn stolperte. Seine Augen weiteten sich, er machte eine seltsam aussehende beachtliche Schrittfolge, die Wes stolz gemacht hätte, um nicht über den Jungen zu fallen und hob dann seine Augenbraue. „Die Tür war nicht verschlossen, oder?“
 

„Nein.“, sagte Kurt sanft während er einfach vom Boden hoch blinzelte.
 

„Uh… Ich muss wirklich pinkeln, aber ich bin sofort zurück.“
 

Kurt winkte ihm zu und lehnte seinen Kopf an der Wand an. Blaine strich durch sein Haar, sehr besorgt aussehend, und ging dann ins Badezimmer. Zwei Minuten später setzte er sich neben Kurt auf den Boden und lehnte seinen Kopf ebenfalls gegen die Wand.
 

„Ich hab rasende Kopfschmerzen.“, gab er zu.
 

Kurt drehte seinen Kopf, sodass er zwar immer noch an der Wand lehnte, er Blaine jedoch ansehen konnte. „Geht es dir gut? Soll ich dir eine Schmerztablette holen?“
 

„Nein, es wird schon wieder.“ Blaine drehte seinen Kopf ebenfalls und lächelte ihn leicht an. „Ich habe Thoreau gelesen.“
 

„Das würde bei jedem zu Kopfschmerzen führen.“ Kurt bewegte seinen Kopf wieder so, dass er genau geradeaus sah.
 

„Es ist definitiv nicht mein Lieblingsbuch. Ich werde der erste sein, der das zugibt.“ Er kratzte sich am Arm und setzte sich auf. „Was ist los?“
 

„Es ist nichts.“ Er konnte mit Blaine nicht darüber reden. Sie waren noch immer nicht ganz über ihren eigenen Streit hinweg. Außerdem hatte Wes gesagt, dass Blaine wirklich eine Pause von dem ganzen Drama bräuchte für eine Weile. Er wollte den Jungen nicht belasten. Er hatte wirklich schon genug am Kopf.
 

Blaine sprach sanft: „Kurt, irgendetwas stimmt nicht. Ich möchte wissen, was es ist.“
 

„Ich will dich nicht belasten, Blaine. Es ist wirklich keine große Sache.“ Kurt griff hinüber und legte seine Hand auf Blaines Oberschenkel. „Wie geht es dir?“
 

Blaine sah aus, als ob er protestieren wollte, doch dann entspannte er sich und legte seinen Kopf auf Kurts Schulter. „Gut, denke ich.“ Er zuckte mit den Schultern, aber nach ein paar ruhigen Minuten sprach er wieder. „Ich bin allerdings wirklich etwas gestresst.“
 

„Weshalb?“ Kurt schlang einen Arm um Blaine bewegte sie so, dass Blaine halb eingerollt war mit seinem Kopf auf Kurts Brust.
 

Blaine schloss seine Augen und Kurt küsste sein Haar. „Einfach...wegen allem.“
 

„Könntest du das näher ausführen?“ Kurt umarmte ihn fester in der Hoffnung, dass er es nicht übertrieb. Blaine schien das Kuscheln allerdings überhaupt nicht zu stören, im Gegenteil, er rutschte noch näher und griff nach Kurts freier Hand.
 

„Ich... Ich habe momentan ziemlich viel am Kopf, Kurt. Ich mache mir Sorgen um dich... Ich wünschte ich könnte dich einsperren, damit du nie wieder über diese Leute nachdenken musst.“, sagte er mit noch immer geschlossenen Augen. „Ich wünschte, dass du nicht mit diesen ganzen Dingen klar kommen musst... und ich habe Angst.“
 

„Warum hast du Angst?“ Kurt rieb seinen Rücken mit der Hand die nicht von Blaines gedrückt wurde.
 

„Weil ich das letzte Mal, als ich ausgezogen bin, dass Geld meiner Eltern hatte. Was ist, wenn ich meine Jobs verliere und die Miete nicht bezahlen kann? Oder was ist, wenn eines unserer Autos kaputt geht? Wir können einander nicht zum College fahren. Unsere Colleges sind zu weit von einander entfernt und in der entgegen gesetzten Richtung.“
 

„Dad würde uns ein Leihauto geben.“, sagte Kurt einfach. „Das ist das gute daran mit mir zusammen zu sein. Dad kann dein Auto in null Komma nichts reparieren und in der Zwischenzeit kann er uns super Leihautos besorgen. Er hat viele Beziehungen.“
 

„Daran habe ich nicht gedacht.“, sagte Blaine sanft.
 

„Ja, ich habe mein Auto einmal total geschrottet. Gleich am Anfang, als ich bekommen habe. Also, es war kein Totalschaden, aber ziemlich nahe dran.“
 

„Wie hast du das geschafft?“ Blaine sah ein wenig auf.
 

„Das werde ich dir nicht verraten. Du wirst sagen, dass ich ein schlechter Autofahrer bin.“ Kurt lächelte ihn an.
 

„Du bist über eine rote Ampel gefahren während du die Lieder auf deinem iPod gewechselt hast, oder?“ Blaine legte sich an ihn kuschelnd seinen Kopf zurück.
 

„Wie machst du das?“
 

„Ganz einfach. Ich kenne dich, Kurt.“ Seine Stimme wurde von Kurts Brust gedämpft. „Ich kenne dich.“
 

Kurt küsste wieder sein Haar und sah auf ihn hinunter. Irgendwie, wenn Blaine solche Sachen sagte, drangen sie tief in Kurts Seele ein. ‚Ich kenne dich. Du berührst mich. Ich liebe dich‘. Und besonders jedes Mal, wenn Blaine ‚mein Liebster‘ zu ihm sagte. Das ging sofort auf direktem Weg in Kurts Herz. Er hatte immer gedacht, dass Spitznamen dumm und albern wären, billig, aber wenn Blaine so etwas sagte... dann verstand er die Aufregung drum herum. Und es interessierte ihn nicht, dass wahrscheinlich sehr viele Jungs ‚mein Liebster‘ sagten, da es, wenn Blaine es sagte etwas Besonderes war. Blaine war etwas Besonderes. Und er war wirklich hübsch, sogar, wenn er im Halbschlaf war, die Haare kreuz und quer abstehend und in Kurts Kings-Island-Schlafanzughose war. „Blaine, warum hast du dieses Jahr nicht in der Weihnachtsshow gesungen? Ich dachte, du hast das jedes Jahr getan seitdem du acht bist.“
 

Blaine zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Meine Kirche hat mir das immer vermittelt und ich bin, seitdem ich die Dalton verlassen habe, nicht mehr wirklich dort hingegangen...“
 

„Du bist zur Kirche gegangen?“, fragte Kurt verblüfft.
 

„Natürlich. Alle Familien von Politikern gehen zur Kirche und verhalten sich wie Heilige.“ Er machte es sich bequemer. „ ‚Es sorgt für einen tollen Rückhalt, wenn man im Wahlkampf ist, Blaine‘. Es war okay. Mein Pastor war ziemlich cool. Es war auch Davids Kirche. So haben wir uns kennen gelernt.“
 

„Ich habe gedacht ihr zwei habt euch an der Dalton kennen gelernt...“ Er küsste ihn wieder auf den Kopf.
 

„Mmh, nein. Wir waren vor der Dalton keine engen Freunde oder so, aber wir kannten einander. Er hat ungefähr fünf Häuser weiter gelebt. Also haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Und Wes lebte auf der anderen Seite der Stadt. Ich kannte Wes nicht bis zu der Zeit, kurz bevor ich die Schule wechselte... David hat ihn mitgebracht damit ich ihn kennen lerne. Damit ich mich an der Dalton wohler fühlen würde. Ich würde ein paar Leute kennen... Dann wurden wir alle wirklich gute Freunde.“
 

„Was beschäftigt dich sonst noch?“
 

„Meine Eltern.“ Er seufzte tief, und klang dabei wie ein kleines Kind. „Ich... ich weiß einfach, dass sie etwas versuchen werden.“ Er gestikulierte, als er sich gerade aufsetzte und schlug sich dabei gegen das Knie. „Ich weiß es, Kurt. Weil sie nun mal so sind. Sie warten bis alles gut ist und dann – und dann werden sie einfach...“ Er gestikulierte wieder. „Über mich kommen. Sie… zerstören es einfach.”
 

„Hey...“ Kurt schlang wieder seine Arme um ihn und zog ihn nahe zu sich. „Wir werden sicher gehen, dass das nicht passiert. Dein Auto ist deins, also können sie das nicht gegen dich verwenden, richtig?“
 

„Richtig.“, murmelte Blaine gegen seine Schulter, stirnrunzelnd. „Ich habe es gekauft.“
 

„Wir werden deine Handynummer ändern, damit sie dich nicht kontaktieren können.“
 

„Es läuft über ihr Konto. Es überrascht mich, dass sie es noch nicht abgeschaltet haben. Sie benutzen es wahrscheinlich um mich zu verfolgen. Auf diese Art können sie dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, den roten Knopf drücken, damit der Chip in meinem Kopf explodiert.“
 

Kurt hob bloß seine Augenbraue an. „Wenn du mürrisch bist, Blaine, hast du eine sehr wilde Fantasie.“
 

„Nein. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie mir einen Chip in den Kopf gepflanzt haben. Meine Mutter ist verrückt.“
 

„Hast du es daher?“, fraget Kurt süß.
 

„Wahrscheinlich.“, gab Blaine sich auf die Lippe beißend zu.
 

„Sie werden nichts zerstören, Blaine... es gibt nichts das sie zerstören können.“
 

„Es gibt uns.“, murmelte der ältere Junge leise.
 

„Wenn sie versuchen würden zwischen uns zu kommen, wären sie dumm. Denn das wäre Zeitverschwendung.“, flüstere Kurt zurück und zog ihn noch näher.
 

Sein Freund lächelte ein wenig und zuckte dann mit den Schultern, sich aus seinen Armen lösend. „Du hast wirklich meine Gefühle verletzt, Kurt.... Ich weiß, dass ein Teil davon daran lag, dass ich übersensibel bin, doch...“ Er presste seine Lippen zusammen. „Ich weiß nicht. Vergiss es.“
 

„Du solltest es sagen.“, sagte Kurt sanft. „Vielleicht fühlst du dich dann besser.“
 

„Ich meine, es ist einfach so, dass meine Gefühle verletzt waren. Es hat sich so angefühlt als ob das, was du gesagt hast, sehr unsensibel war und ich... hoffe wirklich, dass, wenn wir streiten, nicht jedes Mal meine Vergangenheit zur Sprache kommt. Denn ich bin deswegen wirklich unsicher. Es... es quält mich, dass ich mich selbst auf diese Weise abgewertet habe, Kurt. Ich mag es nicht, überhaupt darüber nachzudenken, ganz abgesehen davon, dass es jemand anderes gegen mich verwendet... dann wünsche ich mir, dass ich es dir nicht erzählt hätte. Ich habe dann das Gefühl, dass ich dir nicht alles sagen kann.“
 

„Du musst verstehen.“ Kurt sah ihm in die Augen. „Dass das, was ich gesagt habe... ich habe nicht einmal an deine Vergangenheit gedacht. Das ist, was Leute über schwule Menschen denken. Das wir alle Sex haben und AIDS kriegen und sterben. Du hattest Sex. Sehr viel davon. Das ist eine große Sache. Für mich heißt das nicht automatisch, dass du AIDS hast. Als ich das gesagt habe, habe ich das „Schwule haben AIDS“-Vorurteil benutzt in... einem schlimmen Streit. Aber ich habe niemals gemeint, dass du AIDS hast oder AIDS haben könntest oder dass du AIDS kriegen wirst. Ich habe es gesagt, um meinen Vater schlecht dastehen zu lassen... und es hat dich verletzt, weil du es anders verstanden hast. Es tut mir Leid.“
 

Blaine nickte ein wenig.
 

„Jetzt verstehe ich warum. Aber zu dem Zeitpunkt hätte ich nie in Betracht gezogen, dass du es so verstehst. Denn auch, wenn du vielleicht über deine Vergangenheit nachdenkst.... Ich meine, ich habe darüber nachgedacht. Aber es ist nicht so, als würde ich immer darüber nachdenken. Deshalb wurde ich wütend als du wütend wurdest. Weil ich den Zusammenhang zwischen dem Gesagtem und deinem Wütend werden nicht gesehen habe. Und dann hast du mir nicht gesagt, warum du wütend bist. Du hast erwartet, dass ich es einfach weiß... aber ich kann keine Gedanken lesen, Blaine. Wenn du für fünfzehn Minuten verschwindest und zurückkommst und mir nicht sagst, dass du geweint hast, woher soll ich es dann wissen? Ich wünschte, ich könnte deine Gedanken lesen...“ Kurt sprach sehr leise und sanft. „Wenn du aufgebracht bist, musst du es mir sagen. Du bist sehr oft leise, wenn du nicht aufgebracht bist. Manchmal ist es schwer das zu unterscheiden, Blaine. Ja, ich hätte sicher vermuten sollen, dass etwas nicht stimmt, als du so lange gebrauchst hast, aber ich war gerade am ausflippen. Offenbar hast du, wie Wes mir erzählt hat, ein sehr großes Problem damit zu Leuten zu kommen.“
 

Blaine seufzte. Wes würde so etwas sagen.
 

„Du musst wissen, dass du zu mir kommen kannst, wenn du aufgebracht bist. Ich... komme einfach automatisch zu dir, weil du immer da bist. Du fragst normalerweise. Aber ich bin eine sehr ausdrucksvolle Person. Die Leute können meine Stimmung feststellen wenn sie mich ansehen. Man kann nicht sagen, wie es dir geht wenn man dich ansieht. Wenn du glücklich bist, bist du sehr ausdrucksstark, Blaine. Dein Lächeln kann einen ganzen Raum erhellen. Aber wenn du gelangweilt bist oder aufgebracht oder müde... diese Ausdrücke sind nicht so stark. Und ich werde Hilfe brauchen um sie besser zu verstehen. Also musst du zu mir kommen, wenn du aufgebracht bist. Ich möchte für dich da sein.“
 

„Du hast so viel anderes am Kopf. Du brauchst nicht auch noch meinen Stress.“
 

Kurt stieß ihn an. „Also kannst du den ganzen Stress nehmen, aber ich nicht? Das ist nicht sehr fair, Blaine Anderson. Man sollte meinen, dass unsere Beziehung für uns beide gleichwertig ist.“
 

„Ich... mag es nicht über Dinge zu reden. Es macht das Leben schwieriger.“
 

„Okay.“ Kurt setzte sich auf und bewegte Blaine ebenfalls in eine aufrechte Position. Er nahm Blaines Hände in seine. „Ich sage nicht, dass das hier das Ende der... dieser schönen und aufregenden Phase der Peinlichkeit, in der wir uns befinden, ist. Ich weiß, dass das noch einige Zeit dauern wird.”
 

Blaine nickte und sah ihm in die Augen.
 

„Aber ich verspreche weniger unsensibel, weniger verurteilend, weniger kindisch und weniger unaufmerksam zu sein. Ich versuche es. Es könnte… etwas dauern.“
 

„Okay.“, wisperte Blaine.
 

„Und du versprichst mir zu mir zu kommen, wenn du aufgebracht bist oder… oder gestresst, oder müde, oder krank, oder genervt, oder wütend und ganz besonders wenn du Angst hast. Du musst mir außerdem versprechen, dich mehr zu öffnen und mich einen Teil der Probleme lösen zu lassen. Und du wirst mir versprechen, dass du aufhörst früher aufzustehen um mich zur Schule zu bringen. Es geht mir gut und du brauchst deinen Schlaf. Du bleibst abends lange genug auf, um Hausaufgaben und ähnliches zu machen.“
 

„Aber – .“
 

„Wenn wir zusammen bleiben wollen, kann das keine einseitige emotionale Beziehung sein… vielleicht ist das nicht die richtige Art es zu sagen.“ Kurt starrte für einige Minuten geradeaus. „Was ich meine ist…. Wir beide müssen uns gegenseitig einander öffnen… wir müssen einander alles erzählen… Du kannst mir helfen meinen Stress zu bewältigen… aber nur, wenn ich dir auch bei deinem helfen kann. Macht das mehr Sinn?“
 

Blaine versteckte sein Gesicht an Kurts Brust und zog den jüngeren Jungen näher.
 

„Ich möchte genauso für dich da sein, wie du es für mich bist, Blaine… aber ich kann es nicht wenn du mich nicht lässt. Okay? Du musst mir helfen und während der ganzen Zeit meine Hand halten, weil ich das noch nie zuvor getan habe und ich darin wirklich schlecht bin.“
 

Der Ältere nickte gegen seine Brust.
 

„Lass uns dich ins Bett bringen. Wir können uns König der Löwen ansehen bis wir einschlafen.“ Kurt küsste noch ein weiteres Mal sein Haar.
 

„Ich habe noch Hausaufgaben.“
 

„Dein Unterricht beginnt erst um halb sechs Uhr abends. Du kannst es morgen machen. Heute Nacht werden wir uns nur entspannen, einen Film ansehen und kuscheln. Ich muss nur irgendwann dazwischen noch meine Pizza aufessen.“
 

„Okay.“ Blaine seufzte resigniert und stand auf. „Mein Kopf tut eh noch immer weh. Ich würde nicht viel schaffen, auch wenn ich jetzt daran arbeiten würde.“
 

Kurt nahm die Hand an, die sein Freund ausstreckte und erlaubte Blaine ihn vorsichtig hoch zu ziehen. „Geh ins Bett und ich werde den Film starten. Tritt nicht auf deinen Laptop, so wie du es fast immer tust.“
 

Blaine kletterte in die Mitte des Bettes und streckte sich aus. Dabei beobachtete er wie Kurt durch seine riesige DVD Sammlung suchte (die immer strategisch organisiert gewesen war, doch in letzter Zeit hatte es keinen Sinn, jetzt wo Finn mit ihm zusammen lebte) bis der Jüngere ein „Aha!“ des Triumphes ausstieß, die DVD in den Player legte und sich neben ihn legte.
 

„Danke, dass du mir zugehört hast, Kurt.“, wisperte Blaine und kuschelte sich an seinen Freund.
 

Kurt fühlte einen kleinen Stich im Herzen. „Ich bin immer da, um dir zuzuhören, Blaine. Aber gern geschehen, Baby.“
 

Blaine küsste seinen Arm und lächelte. „Du bist noch mein Liebster. Ich hoffe du weißt das. Du wirst es immer sein.“
 

Kurt lächelte ebenfalls und ihre Augen trafen sich. „Gut. Du wirst auch immer meiner sein.“
 

Blaine kuschelte sich näher an Kurt und schaute sich König der Löwen an, seine Augen klebten am Bildschirm bis er schließlich bei der Hälfte des Films einschlief. Kurt setzte sich sehr langsam auf und legte Blaine, der halb auf ihm lag, aufs Bett. Blaine wimmerte sanft, bewegte einen Arm und versuchte ihn zu finden. Kurt beugte sich hinunter küsste seine Wange, was das Wimmern seines festen Freundes sofort beendete. Der Jüngere schaltete den DVD Player und den Fernseher aus, schloss Blaines Laptop ans Ladegerät an, schaltete das Licht aus und krabbelte dann ins Bett.
 

„Gute Nacht, Blaine.“
 

„Gu‘acht, ‘Urt.“ Murmelte Blaine schläfrig, während er wieder in Position rutschte, sodass er halb auf Kurt lag.
 

„Ich liebe dich, Blaine“ Kurt strich durch sein Haar.
 

„Mmh. Gruß und Kuss.“ Blaine küsste müde seine Schulter, bevor er ein Schnarchen von sich gab.
 

Es würde alles wieder gut werden.
 

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Spoiler
 

Im letzten Teil des 15. Kapitels meldet sich Taylor bei Kurt. Außerdem quälen Blaine und kurt ein paar Teddy Grahams 



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