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Der Bericht

von

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Nun mein Freund. Jedes Jahr gibt es neue Geschichten, die ich dir erzähle. Ich weiß dass ich es eigentlich nicht erzählen dürfte, aber... manchmal sind die Dinge eben nicht mehr ganz so geheim wie zu Beginn. Manchmal schreiben sie in der Zeitung, manchmal reden die Menschen einfach darüber. Aber es gibt auch Dinge, die niemand außer mir weiß. Ich möchte euch heute von einem wiedermal völlig rätselhaften und aus irgendeinem Grund absolut normalen Tag des Professors erklären. Es war folgendermaßen:
 

Es regnete in Strömen über dem Schauplatz an der Themse. Wie im Film, dachte ich mir und sah mich um. "Professor?", er blickte unter seiner Krempe sehr düster drein. Ob es am Wetter lag oder an den nicht gerade für ihn sprechenden Lichtreflexen, konnte ich nun wirklich nicht ausmachen. Als ich auch dann noch keine Antwort erhielt, blieb ich einfach stumm und sah mich um. Das Wasser rauschte in der Themse, noch viel viel schneller als sonst... und gefährlicher. Eigentlich mochte ich dieses Gewässer sehr. An schönen Tagen waren wir hier oft Spazieren gegangen, aber heute war kein schöner Tag. Und unser Spaziergang endete jäh an dieser Stelle, als der Professor die Leiche entdeckte.

Ihr glaubt auch gar nicht wie aufgeregt ich war. Eine echte Leiche! Ich spürte deutlich, wie ich jedes Mal versuchen musste mich dem Würgreflex der in mir aufkam nicht hinzugeben. Es war widerlich...

Der Körper war nicht zerfallen, nur sehr blass. Die Lippen...
 

"...sind bläulich gefärbt, also musste der Herr schon länger in diesem Wasser getrieben haben. Die Gelenke sind steif... ich gehe davon aus, dass der Körper schon seit gut vier Stunden tot ist. Was sagen Sie dazu?", der Komissar war nach dem Anruf des Professors gut eine Stunde später eingetroffen. Inspektor Shelby war leider (oder vielleicht auch nicht "leider". Ich mag den Kerl nicht.) nicht zugegen gewesen, da er wohl einem Auftrag nach Edinburgh, Schottland, gefolgt war. Was er dort wohl suchte? Eigentlich interessierte es mich gar nicht.

Der Komissar sah mich kurz kritisch an und wandte sich wieder an den Professor: "Sie sollten den Knaben hier weg schaffen. Das ist bei Weitem nichts für Kinder."

Und ich dachte ich höre nicht richtig. Noch ehe der Professor antworten konnte, hatte ich ihn bellend unternbrochen: "Hey!", protestierte ich: "Nur damit Sie es wissen! Ich- ich bin schon lange nicht mehr die Art von Kind. Ich habe schon viel erlebt!", womöglich hatte er es als provokant aufgefasst.

"Also Luke... beruhige dich doch bitte...", bat der Professor mich mahnend. Doch der Komissar war wohl selber noch ein junger, streitsuchender Knabe. Zumindest verhielt er sich so: "Na? Aber ich hab mehr erlebt!", keifte er und zeigte mir frech die Zunge. Beleidigt bließ ich die Backen auf, damit ich nicht in einem Donnerwetter in Schimpfereien stehen musste und blickte mit verschränkten Armen zur Seite. Schließlich- und da hatte der Professor immer wieder Recht- verhielten sich Gentleman nicht so. Ich seufzte innerlich und hörte gar nicht mehr auf das, was der Komissar redete. Er war mir genauso zuwider wie der Inspektor, mit dem wir leider öfter zu tun hatten als wir wollten. Kurz warf ich einen Blick zum Professor- hochgradig mit Zuhören und Nicken beschäftigt- und ging meiner Wege. Es waren schon einige Polizisten des Scotlandyard eingetroffen. Sie versuchten mich von dem Schauplatz fern zu halten, aber nichts würde den ehrenwerten Lehrling des großen Professor Hershel Layton aufhalten. Ich musste einen anderen Weg durch die Menge suchen...

Ich kämpfte mich also durch die Lücke, die noch nicht von Polizisten und Absperrband versperrt war. Ich wusste doch genau, irgendwas an dem Toten war mir aufgefallen! Und mein Geist würde nicht Ruhen, bis ich herausfand was es war! Es war nicht so, dass die Polizisten mich so nicht hätten sehen können. Nur glücklicherweise lenkte sie etwas ab. Irgendwas, und ich hatte auch keine große Lust selber zu sehen was es war. Vielleicht bestaunten sie gerade mit auf dem Boden liegenden Kinnladen ein Eichhörnchen, dachte ich mir kichernd und versuchte nicht in das Gesicht des Toten zu blicken. Er roch nicht sonderlich streng. Höchstwahrscheinlich war er an diesem Tag erst ertrunken, dachte ich mir. Ich war kein Inspektor oder Komissar, der alles besser wusste als ein kleiner Junge...

Vorsichtig schob ich meine Hand in die Innenseite der Weste: "Ah... da, ich wusste es.", raunte ich vor mich hin und nahm den Gegenstand so schnell an mich, wie der Polizist mich am Kragen gepackt und aus dem abgesperrten Bereich gezerrt hatte. Meine Proteste gingen im Regen unter, der Einzige der mich hörte war der Professor: "Luke mein Junge!", sagte er aufgebracht. Aber überraschend ruhig. Dieser Mann war unglaublich, es fiel einem schwer wütend auf ihn zu sein: "Du darsft nicht einfach in diesen abgesperrten Bereich eindringen!"

Ich senkte den Blick: "Verzeihen Sie, Herr Professor.", dass ich eine Hinweis gefunden hatte, behielt ich erstmal für mich.

Kurze Zeit später, die Ermittlung war im vollen Gange, dackelte ein Mann auf den Komissar zu. Ich schmunzelte, da ich schon erwartete was passieren würde. Und ja, der Professor ging tatsächlich zum Komissar und sah über dessen Schulter in den Bericht hinein. Seinen äußerst kritischen Blick gepaart mit dem nachdenklichen Gesicht... ein Bild für die Götter, wenn man den Professor so gut kannte wie ich. Fragend blickte ich ihn an: "Herr Professor..."

Er wandte seinen Blick einige Zeit nicht ab, dann sah er zu mir und fragte mich was denn sei. Eigentlich müsste man es mir ansehen, dachte ich mir, aber ich antwortete dennoch brav auf seine Frage: "Ich möchte gerne wissen, was in dem Bericht steht... bitte."

Und auf mein "Bitte" hin lächelte er und nahm mich beiseite. Er erzählte mir ausfürhlich dass in dem Bericht stand:

1. Das Opfer sei seit drei Stunden und circa 30 Minuten tot.

2. Das Opfer ist eindeutig männlich. Wollte ich wissen, woher die das wussten?

3. Das Opfer war ertrunken.

"Aber das machte mich stutzig, mein Junge.", ich sah ihn fragend an. Der Mann dort war eindeutig ertrunken, oder? Er wurde tot an Land gespült und es war nachgewiesen dass er Wasser in der Lunge hatte.

"Wieso denn das?", wollte ich wissen. Der Professor sah sich kurz um, sein Blick schweifet einen kurzen Moment durch die Massen zum Tatort und dann sah er mich wieder an: "Der Mann ist tot, das stimmt. Aber es ist nicht ertrunken. Es war kein Selbstmord. Und ebenfalls kein Unfall."

Ich stockte. Sollte das heißen dass es Mord war? Ich spürte wie mein Atem einen Moment stockte. War das nun wirklich etwas für einen Zwölfjährigen...? Jäh schüttelte ich meine Zweifel ab. Natürlich war es nichts für einen Zwölfjährigen, aber eindeutig für eine- nein- die rechte Hand des großen Professor Hershel Layton! Und der war ich nunmal. Ich schluckte und sah ihn tapfer an: "Also war es Mord?"

Der Professor schmunzelte kurz. Auch er schien zu wissen, dass ich eindeutig zu jung dafür war. Und er schien auch zu merken, dass ich mir Mühe gab mir das nicht ansehen zu lassen: "Falsch."

Ich stutzte. Wie: Falsch?

"In dem Bericht wird stehen es sei Mord gewesen.", ich betrachtete das inzwischen relativ nasse Blatt Papier in den Händen des Kommissars. Aber wenn es kein Mord war, was-

Meine Gedankengänge brachen ab, als sich jemand dem Professor näherte. Der Kommissar hielt ihm den nassen Bericht unter die Nase und redete mit ihm. Ich bekam nur Fetzen mit, hörte ich doch gar nicht richtig zu, da ich den Herren ohnehin nicht leiden mochte. Der Professor nickte ihm nur zu, nahm den Bericht entgegen, las ihn kurz durch und meinte dann auf seine unschlagbar höfliche und geheimnissvolle Art zu einem Polizisten: "Erwarten Sie Anweisungen?"

Der Polizist blieb stehen und sah ihn an: "Ja, Mister, was sollen wir tun?"

Professor Layton räusperte sich: "Zuerst gehen Sie zu Miss Landton in die Dellstreet, durchsuchen die Vase mit den Blumen und lösen das Rätsel über die Dominosteine damit sie Ihnen verrät zu wem Sie als nächstes müssen."

Verwundert sah er ihn an. Eine kurze Zeit hörte man nur das Rauschen des Regens.

Irritiert sah er dann auf.

"Äh... was zu-"

"So arbeite ich nunmal."

Ich kannte die Art des Professors zu arbeiten. Aber der verwirrte Blick des Polizisten war köstlich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phantom_Kim
2014-01-11T16:04:59+00:00 11.01.2014 17:04
Cool das du es aus der sicht von Luke geschrieben hast und ich find es einfach toll das du das mit dem Rätsel hingeschrieben hast aber so ist er nun mal unser layton.(ich find schade sonst noch keiner ein Kommentar da gelassen hat deswegen mach ich es :D )


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