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Pirate's Dreams

...might turn into nightmares
von

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Irupatti iraṇṭu

Still sah Saga auf seinen schlafenden Freund, neben dem Nao auf der Bettkante saß und sanft durch die braunen Haare strich. Er hatte Nao selber gebeten, sich ein wenig um Shin zu kümmern, weil dieser einfach nicht ruhiger wurde und trotz der ruhenden Position Schwindelanfälle gehabt hatte.

Wenigstens schien der Jüngere ruhig genug geworden zu sein, um zu schlafen, aber das ganz sicher nicht nur durch Gespräche. „Was hast du ihm gegeben?“, fragte er den Arzt leise und stieß sich von der Wand ab, setzte sich ebenfalls neben Shin.

„Nichts, das seinen Körper zu sehr aus dem Gleichgewicht bringt. Nur ein schwaches Beruhigungsmittel“, beantwortete der Ältere die Frage ruhig und sah ihn an. „Das Treffen mit seinem Vater hat ihn an seine Grenzen gebracht. Saga, wir müssen vorsichtig sein. Im schlimmsten Fall könnte er in die alten Verhaltensmuster zurückfallen und die Arbeit der letzten Wochen wäre umsonst.“

„Sein Vater war nicht gerade nett zu ihm“, bestätigte der Captain. „Shin ist so unheimlich sensibel, dass er sich das sofort zu Herzen nimmt. Aber ich glaube nicht, dass er rückfällig wird. Ich überzeuge ihn schon davon, dass sein Vater falsch liegt.“ Leise beugte er sich über Shin und küsste ihn auf die Stirn, bevor er sich wieder an den Arzt wandte. „Es wäre gut, wenn du Yumehito vorwarnen könntest. Nur für den Fall der Fälle.“

„Natürlich.“ Lächelnd erhob der Kleinere sich. „Wobei mir die Sache zwischen Yume und Shou mittlerweile auch Sorgen macht. Aber gut. Wir sehen uns später.“
 

Lächelnd pustete Toyo sich eine Haarsträhne aus der Stirn und stützte sich auf die Reling. Das war also sein neues Zuhause. Die Rose war groß genug, aber jeder hatte seinen Job und seinen Platz. Was sollte er denn den ganzen Tag über machen? So verlockend erschien der Job als Stricher ihm nicht.

„Geraten wir oft in Stürme?“, fragte er Zero ruhig und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um. Nicht, dass er ein Problem damit hätte, auch nachts zu arbeiten, aber wirklich helfen konnte er nicht, wenn es um körperliche Kraft ging. Nur gab es leider Wetterlagen, bei denen er stur in einem geschlossenen Raum blieb.

„Kommt darauf an. Wirklich heftige Stürme, bei denen jeder gebraucht wird, sind selten. Starke Regefälle, lauter und starker Wind und auch Gewitter kommen schon öfter vor. Kommt dabei natürlich auch auf die Region und die Jahreszeit an. Wieso fragst du?“ Lässig lehnte der andere sich neben ihm an das Holz und beobachtete ihn.

„Na ja…“ Verlegen biss Toyo sich auf die Unterlippe und sah auf das Wasser. „Einmal weiß ich nicht, wie schnell ich seekrank werde, und zweitens… Ich weiß, dass das in meinem Alter lächerlich ist, aber ich mag Gewitter nicht besonders.“

Schwach lächelte Toyo, als er den anderen leise lachen hörte. Er hatte mit der Reaktion gerechnet, wieso sollte jemand auch anders reagieren, wenn er davon erzählte, mit fast 20 Jahren noch Angst vor Gewitter zu haben?

„Man merkt, dass du Shins Bruder bist.“ Verspielt wuschelte Zero ihm durch die Haare. „Wenn es gewittert und du Angst hast, kannst du gern mit unter meine Bettdecke kommen. Ich passe doch gern auf dich auf.“

„Was hat Angst vor Gewitter mit Shin zu tun?“ Fragend legte Toyo den Kopf schief und sah den anderen an. „Hattest du eigentlich schon Sex mit meinem Bruder?“

„Ja, nicht nur einmal. Aber Saga wusste davon.“ Nachdenklich stützte der Schwarzhaarige sich ebenfalls auf die Reling und sah in das Wasser. „Auch mich hat das Leben gezeichnet, und dadurch ist es zu der Sache zwischen Shin und mir gekommen. Das endete dann aber auch von einem Tag auf den anderen. In dieser Zeit hat er auch meistens bei mir geschlafen, nachdem wir Sex hatten. War schon ganz putzig, wenn er sich wegen einem Blitz schon automatisch an mich gekuschelt hat. Aber sein Herz gehörte immer Saga.“

„Wieso war alles plötzlich vorbei?“, hakte der Braunhaarige vorsichtig nach und beobachtete Zero aus dem Augenwinkel. Irgendetwas Schlimmes musste seinem Gesprächspartner passiert sein, und er könnte es verstehen, würde Zero nicht mit ihm darüber reden wollen. „Wolltest du meinen Bruder denn jemals für dich?“

„Nein“, winkte Zero ab und schüttelte den Kopf. „Das zwischen uns war rein körperlich. Ich habe Shin als treuen Freund und Seelsorger gern, aber nicht mehr. Und die andere Frage richtest du am Besten an Saga oder Shin selbst. Beide können es dir besser erklären, aber Shin könnte empfindlich reagieren.“
 

Langsam öffnete Shin die Augen und sah sich verschlafen um. Der Raum war in orangefarbenes Licht getaucht, und er konnte unmöglich so lange geschlafen haben, dass der eine Tag vorbei war und der nächste schon anbrach, also musste es der Sonnenuntergang sein, der den Raum in dieses melancholische Licht tauchte.

Schwer versuchte der Brünette Luft zu holen. Das Atmen wurde ihm durch irgendetwas erschwert, und ein Blick zeigte ihm auch, was – oder eher wer – dafür verantwortlich war. Saga hatte einen Arm um seinen Körper und den Kopf auf seine Brust gelegt und schlief entspannt. Ein schwaches Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er dem Älteren durch die Haare strich. Es war selten, dass Saga sich an ihn kuschelte. Normalerweise suchte er die Nähe des Größeren und kuschelte gern, was Saga ihm auch nie verwehrte, aber die Initiativen waren nur selten so verteilt.

Eigentlich hatte der Kapitän doch so viel mehr verdient. Mehr als Shin ihm geben konnte, davon war der Jüngere selbst überzeugt. Er verstand nicht, warum der andere unbedingt ihn wollte, aber es wäre dumm gewesen, hätte er dieses Geschenk abgelehnt.

Etwas in ihm sagte ihm aber, dass er Saga gehen lassen musste, damit dieser glücklich werden konnte. Er war einfach nicht der richtige Partner für den Älteren.

Das Problem an dem Plan war, dass er viel zu sehr an Saga hing und zu egoistisch war, um zu tun, was gut für seinen Freund war. Ohne Saga wäre er verloren, dessen war er sich bewusst.

„Du bist ja wieder wach“, murmelte Saga verschlafen und sah zu ihm auf, streckte sich dann zufrieden. Einen Augenblick blieb der Ältere ruhig liegen, rutschte dann aber weiter hoch und legte sich dicht neben Shin. „Und du siehst schon wieder so bedrückt aus. Jetzt sag schon, was ist los mit dir?“

Sanft zog der Ältere ihn an sich und strich ihm durch die Haare, sah ihn aber aufmerksam an. So gut er sich auch in der Nähe des anderen fühlte, so unwohl fühlte er sich unter diesem Blick. Auf Dauer konnte er dem Gespräch eh nicht ausweichen. „Im Wesentlichen hat mein Vater recht“, bemerkte er leise. „Ich bin eine Schande. Ich bin nichts wert. Am Besten wäre es, die Welt einfach für immer zu verlassen. Ich…“

„Sei still!“ Liebevoll strich Saga ihm über die Wange und küsste ihn kurz. „Du bist weder eine Schande noch wertlos. Und komm ja nicht auf die Idee, dich umbringen zu wollen! Aber jetzt einmal Hand aufs Herz, Kätzchen. Wir hatten sein Selbstbewusstsein schon so weit angehoben, und jetzt lässt du dir wieder alles von deinem Vater zerstören?“

„Du verstehst mich nicht.“ Seufzend drehte Shin sich auf die Seite und schmiegte sich an seinen Freund, versteckte sein Gesicht an dessen Brust. „Glaubst du wirklich, dass nur mein Vater Schuld hat? Es ist so verdammt viel passiert… Nicht nur in den letzten Wochen und Monaten. Du weißt genauso gut wie ich, dass ich nicht gut genug für dich bin, das war ich noch nie. Ich begreife nicht, wieso du mich willst. Wieso sollte mich auch irgendjemand wollen? Ich bin klein, schwach, nicht besonders hübsch und auch nicht intelligent und erst recht nicht reich. Ich bin absolut durchschnittlich, nur ein Mensch von vielen auf dieser Welt.“

„Für die Welt bist du nur ein kleiner, unscheinbarer Mensch, aber für einen Menschen bist du die Welt. Shin, glaubst du, ich kann dir erklären, was mich dazu gebracht hat, mich in dich zu verlieben? Es ist passiert. Vielleicht gerade weil du so normal bist.“ Sanft rieb er Shin über den Rücken und drückte den schlanken Körper fest an seinen eigenen. „Ich weiß, dass dein Vater nur den letzten Anstoß gegeben hat. Ich weiß, dass dein Selbstbewusstsein am Stärksten unter der Gefangenschaft gelitten hat. Jeder konnte es sehen. Du kamst zurück und warst ein kleines Häufchen Elend. Aber ich dachte, dass es dir besser geht. Lass dir jetzt nicht alles von einem Wort eines Menschen, der dich dein Leben lang wie Dreck behandelt hat, wieder zerstören.“

„Und was, wenn er recht hat? Wenn ich es verdiene, so behandelt zu werden? Immerhin scheinen alle außer dir so zu denken.“ Still biss Shin sich auf die Unterlippe und grub seine Finger in den weichen Stoff, der die Haut des Größeren verdeckte. Warum tat das nur so verdammt weh? Hatte er das wirklich verdient? Anscheinend schon. Nichts geschah ohne Grund.

„Hör auf, Shin! Hör auf, dich kleiner zu machen, als du bist. Du kannst dich immer noch nicht besonders gut einschätzen. Shin, du weißt, wie wichtig du mir bist. Ich liebe dich. Akzeptier das doch einfach. Nimm es an. Ich schenke dir, was du willst, du musst nur einen Wunsch äußern. Mal ganz davon abgesehen, glaubst du, dass Toyo auch der Meinung ist, dass du wertlos bist? Du bist sein großer Bruder und er ist bestimmt froh, dich wieder zu haben. Außerdem hast du deiner Mutter versprochen, auf ihn aufzupassen.“

Wieder seufzte Shin leise. Ja, das hatte er versprochen, und Toyo würde ihn niemals als wertlos bezeichnen. Sein Bruder liebte ihn und er liebte seinen Bruder. So leicht war das erklärt. Er wollte Toyo nicht wieder im Stich lassen, er war früher doch schon einmal abgehauen. Er wollte nicht wieder so feige sein. „Schon gut. Hast ja recht“, brummte er traurig und hob den Blick, sah in die warmen, braunen Augen. „Aber trotzdem verdienst du etwas Besseres als mich. Ich meine… Ich bin dreckig und absolut unscheinbar. Ich kann dir nichts geben, und deshalb ist es auch nicht besser, wenn du mich mit Geschenken überhäufst.“

Zart küsste der Größere ihn auf die Stirn. „Du liebst mich. Glaubst du nicht, dass liebe auch ein Geschenk ist? Sogar größer und wertvoller als alles Käufliche.“

„Schon gut.“ Seufzend rollte Shin sich auf den Rücken und sah an die Decke. „Du weißt selbst, dass ich mich noch nie besonders hübsch fand. Du weißt auch, dass ich mir gewisse Dinge immer vorwerfen werde. Es war bisher für uns doch nie leicht.“

„Und trotzdem sind wir noch zusammen, wenn auch in einer schwierigen Phase. Komm schon, mein Kleiner, wir kriegen auch das wieder hin.“

Sanft legte Saga einen Arm um ihn und verwuschelte verspielt seine Haare. Nachdenklich schloss Shin die Augen. Er konnte diese Hoffnung erweckenden Wort nicht mehr hören. Er hatte sie seit seiner Rückkehr einfach zu oft gehört. Es gab keine Möglichkeit, in der Zeit zurück zu springen.

Er wollte nicht hoffen. So sehr er Saga auch liebte, er hasste es, wenn der andere ihm einredete, dass alles gut werden würde. Sicher würden sie die Situation wieder unter Kontrolle bekommen, aber jedes Ereignis hinterließ Spuren, die nie ganz verschwanden. Er trug die Zeichen seiner Gefangenschaft noch in sich und anstatt diese erst schwächer werden zu lassen, warf das Leben ihm neue Hindernisse entgegen.

Still kuschelte er sich an seinen Freund und schloss die Augen. Nachdenken half ihm nicht weiter und wenigstens im Schlaf blieb er so weit von schwierigen Themen verschont. Er hätte sicherlich noch genug zu tun, wenn Saga wieder Yumehito auf ihn losließ. Auf kurz oder lang würde Saga alles daran setzen, ihm seine Ängste zu nehmen.
 

Es war stockfinster in dem Raum, als Toyo die Augen öffnete. Sicherlich war es komisch, mit vier anderen in einem Raum zu schlafen, weshalb ihn auch jedes noch so kleine Geräusch zusammenschrecken ließ. Er war es nicht gewohnt, dass andere Geräusche verursachten, während er schlief.

Aber das Geräusch kam von keinem Menschen. Regen traf draußen laut auf das Holz, ein regelmäßiges Prasseln, gemischt mit dem lauten Zischen des Windes. Das Schiff schwankte auf den unbezähmbaren Wellen als wollte es ihn in den Schlaf wiegen.

Trotzdem setzte Toyo sich auf und versuchte, irgendetwas zu erkennen. Er konnte nur wenige Umrisse ausmachen, demnach musste es wirklich mitten in der Nacht sein. Und es war kalt geworden. Still zog er die Decke enger um sich und versuchte, sich möglichst warm zu halten. Seufzend rieb er sich über die Augen. Wenn ihn schon die Geräusche seiner Zimmergenossen wach hielten, hatte er bei dem Wetter keine wirklich realistische Chance auf Schlaf.

Er wollte sich gerade wieder hinlegen und versuchen zu schlafen, als es laut knallte. Zitternd schlang er die Arme um seine Knie und sah sich wieder um. Die erste Nacht auf See begann direkt mit einem Gewitter, nah wunderbar.

Seufzend schüttelte der Brünette den Kopf. Zero hatte ihm zwar erlaubt, sich zu ihm ins Bett zu kuscheln, wenn es gewitterte und er sich nicht sicher fühlte, aber er wollte nicht gleich als Feigling gelten oder Zero auf die Nerven gehen. Still ließ er sich auf das Kissen zurücksinken, kuschelte sich in die Decke und rollte sich zusammen. Ein leises Wimmern entkam ihm, als es wieder laut krachte.

„Hey Toyo… Willst du nicht zu mir kommen?“

Zeros leise Stimme ließ ihn zusammenzucken, aber trotzdem richtete er sich auf und versuchte, die Gestalt des Älteren auszumachen. Er konnte zwar immer noch so gut wie nichts erkennen, aber einen Versuch war es wert gewesen.

„Na komm schon. Ich weiß, dass du wach bist. Ich höre die Bewegungen in diesem Zimmer.“

Seufzend schwang Toyo die Beine aus dem Bett und zuckte leicht zusammen, als seine nackten Füße den kalten Boden berührten, tapste aber trotzdem leise und vorsichtig durch die Finsternis. Er keuchte erschrocken auf, als sich eine Hand an seine Hüfte und die andere um sein Handgelenk legte. „Keine Angst, lass dich einfach von mir führen“, sagte der Ältere leise und zog ihn vorsichtig in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Unsicher gehorchte Toyo, bis er gegen das Bett stieß und sich auf den Rand der Matratze setzte. Wieder fuhr er zusammen, als es donnerte.

„Alles ist gut. Keine Panik.“

Zart zog der andere ihn auf das Bett und drückte ihn in eine liegende Position, zog dann die Decke über sie beide. Ein leises Seufzen verließ Toyos Lippen, als er die angenehme Wärme spürte. Den Älteren schien das Wetter überhaupt nicht zu beeindrucken.

Langsam drehte Toyo sich auf die Seite und lächelte, als der andere einen Arm um seine Hüfte legte. Müde legte er seinen Kopf auf Zeros Arm und schloss die Augen. Der Sturm und der Donner drangen noch immer viel zu deutlich zu ihm durch, aber er war erschöpft.

„Besser?“ Vorsichtig strich der Schwarzhaarige ihm über die Wange.

Zustimmend brummte Toyo und rutschte näher zu dem Älteren. Er fühlte sich schon viel besser aufgehoben, vielleicht konnte er jetzt endlich schlafen.

„Dann solltest du jetzt ruhen. Im Moment können wir im Bett bleiben, solange wir wollen, aber das ist Urlaub. Normalerweise ist alles anstrengender.“

Verstehend nickte der Brünette und kuschelte sich enger an seinen Beschützer. Es war ihm eigentlich egal, immerhin hatte er keinen wirklich anstrengenden Job. Genau genommen hatte er noch gar keinen Job, und erst einmal war er müde genug.
 

Langsam drehte Shin sich in Sagas Umarmung und betrachtete die entspannten Gesichtszüge seines Freundes. Es war noch früh, aber trotzdem wäre Saga schon wach, wenn sie in ihrem Alltag leben würden. Der Kapitän stand immer früh auf und ging spät schlafen, um seinen Aufgaben gerecht zu werden.

Umso schöner war die Zeit, die sie hatten. Zart strich er dem Größeren über die Wange und schloss die Augen wieder. Schlafen konnte er wohl nicht mehr, nachdem er am Vortag und in der Nacht so viel geschlafen hatte. Aber die Ruhe hatte ihm geholfen, wieder halbwegs klar denken zu können. Der Streit mit seinem Vater hatte ihn aufgewühlt und an seinem ganzen Leben zweifeln lassen. Dabei wusste er doch, dass er Saga vertrauen konnte. Der Größere würde ihn nicht anlügen. Toyo brauchte ihn nach den ganzen Jahren jetzt in der neuen Umgebung als Bezugsperson. Für Zero war er nach Rens Tod zu einem wichtigen Gefährten geworden. Für Nao war er selbst der kleine Bruder. Seine Rolle in Sagas Leben stand fest. Und schließlich war da auch noch die Sache mit Shou und seinen Beziehungen.

Auf der Dark Rose war er ein wichtiger Teil der Crew geworden, und die Crew war zu einem Ersatz für seine Familie geworden. Nein, sie war seine Familie. Er liebte sein neues Leben und würde für kein Geld der Welt wieder sein altes zurücknehmen, auch wenn es manchmal ganz angenehm gewesen war, dass sich nicht alle in seine Probleme einmischten. Wäre er ein besserer Schauspieler, hätte er dieses Problem ja auch jetzt nicht. Aber andererseits war es auch ganz schön, umsorgt und behütet zu werden. Alles hatte seine Kehrseite, welche überwog war, was das gute oder schlechte Gefühl auslöste.

„Du bist vor mir wach? Das ist mal ein Wunder.“

Langsam öffnete er die Augen und sah den Älteren an. Das war, was er am meisten liebte. Neben Saga aufzuwachen und noch Zeit zu haben. Sie hatten es nicht eilig, es war ihr Urlaub und noch wirklich früh. „Anscheinend, oder?“, beantwortete er die Frage und zwang den Größeren mehr oder weniger, sich auf den Rücken zu drehen, bevor er sich rittlings auf dessen Hüfte setzte und sich zu dem anderen hinunter lehnte. „Aber zuerst heißt es doch eigentlich ‚Guten Morgen‘, oder nicht?“

„Natürlich.“ Federleicht legten sich die Hände des Älteren auf seine Oberschenkel, während ein eindeutiger Blick über seinen Körper wanderte. „Ich wünsche dir einen sehr schönen Morgen, würde aber gern wissen, was du jetzt vorhast. Immerhin sieht diese… Position nicht allzu jugendfrei aus.“

Langsam strich Shin über die nackte Brust seines Freundes. Wann hatte Saga sich wohl bis auf die Unterwäsche ausgezogen? Shin hätte schwören können, dass der Kapitän nicht noch einmal aufgestanden war, aber anscheinend hätte er damit falsch gelegen.

„Dann denken wir an dasselbe“, flüsterte er und küsste den Größeren, leckte provozierend über dessen Unterlippe und ließ seine Hand durch dessen weiche, braune Haare streichen, bevor er sich wieder aufsetzte. „Ich bin nicht mehr müde, im Gegenteil, ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Das einzige, das mir fehlt, bist du. Körperlich. Ich will dir nah sein, auch wenn du nicht zu schnell sein solltest. Wir haben jetzt genug Zeit, wir können die Tür abschließen und niemand wird uns stören. Wann haben wir auf See denn schon diese Ruhe?“

Sanft strich der Ältere über seinen nackten Oberschenkel und nickte lächelnd. „Dann schließ die Tür ab. Aber nur, wenn du das wirklich willst, Shin. Ich will und werde dich zu nichts zwingen.“

Lächelnd erhob Shin sich und tapste über den Holzfußboden zur Tür, griff nach dem daneben hängenden Schlüssel und verschloss sie sorgfältig. Er spürte Sagas Blick in seinem Rücken fast, aber es war nicht unangenehm. Eher kribbelte seine Haut angenehm.

Ohne weiter zu überlegen näherte er sich eilig wieder dem Bett und ließ sich neben Saga, der sich mittlerweile aufgesetzt hatte, nieder. Der andere strich ihm zart über die Wange und versiegelte dann seine Lippen mit den eigenen.
 

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Tschuldigung, ich bin spät, ich weiß.

Ich hab da gestern einfach nicht mehr dran gedacht, ich musste noch auf eine Willkommensparty unserer japanischen Austauschschülerin. >.<

Blubb.

Nächstes Kapitel wird adult und so~~ xD

Ich hab im Moment wirklich viel zu tun, deswegen hier jetzt auch nicht viel. >.<
 

Bis dann. ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Haidogirl
2012-09-04T10:19:39+00:00 04.09.2012 12:19
wie kannst du nur JETZT aufhören? >w> <w<


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