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Oneshots

After Horizon
von

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After Horizon

Ich hab versucht den Dialog von Kaidan & Shepard so gut es geht zu übersetzen. Gespielt habe ichs "leider" auf Englisch (Synchro = besser) und ne deutsche Übersetzung hab ich nicht gefunden ://
 

Natürlich wieder massig Spoiler.
 

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Shepard verließ den Besprechungsraum so schnell sie konnte. Ihre Schritte führten sie durch Mordins Labor, der niemals unnötige Fragen stellte und niemals von seiner Arbeit aufsah, wenn er nicht musste. Sie war dankbar für das Desinteresse des Professors und trat durch den kurzen Korridor in das Zentrum des Schiffes, bevor sie sich an Chambers vorbeistahl, die sich ihr bereits zugewandt hatte und hastig im Aufzug verschwand. „Nicht jetzt, Chambers.“, sagte Shepard leise und drückte den Knopf der Steuerung. „Ich bin in meinem Quartier, wenn irgendetwas wichtiges ist.“, sagte sie und wandte das Gesicht ab, um Kelly keine Chance zu geben, ihre Gesichtszüge weiter zu studieren. Vermutlich war es schon zu spät. Chambers machte ihre Aufgabe sehr sorgfältig. In wenigen Minuten wusste wenigstens Joker bescheid.
 

Erleichtert betrat sie ihr Schlafzimmer und zerpflückte ihre Rüstung. Achtlos landeten Teile der Panzerung unter dem Tisch, bevor sie die Stufen hinab stieg. Der Rest lag zerstreut um das Bett herum, als sie sich endlich ins Bett fallen ließ. Ihre Fingerkuppen legten sich auf ihre brennenden Augenlider. Sie war nicht müde, aber das Gefühl das sie gerade überkam war mehr als nur Antriebslosigkeit. Die ganze Mission war ein einziges Desaster gewesen. Auch wenn der Unbekannte sie vorgewarnt hatte das Kaidan Alenko auf Horizon stationiert war, war sie nicht vorbereitet gewesen. Nicht auf das, was gerade passiert war. Sie hatte lange überlegt, was sie ihm sagen würde, wenn sie ihn je wieder sah. Sie hatte sich verschiedene Szenerien ausgemalt, wie sie sich begrüßen würden, was sie sich sagen könnten. Oft hatte sie sich gefragt, was er empfinden würde; ob er sie vermisste? Der schönste aller Gedanken war gewesen, dass er auf sie gewartet hatte, dass er die Hoffnung niemals aufgegeben hatte. Das war nur ein Traum. Sie war sich dessen auch vorher schon bewusst gewesen. Aber sie hatte es sich auch nicht so niederschmetternd vorgestellt, Kaidan wieder zu sehen.
 

Ist das alles, was du zu sagen hast? Nach zwei Jahren tauchst du auf, und tust so, als wäre nichts passiert?
 

Was hätte sie tun sollen? Was erwartete er von ihr? Sie war es, die zwei Jahre Tod gewesen ist! Wieso stellte er sich die Frage nicht anders herum? Was musste sie empfinden, wo sie nach zwei Jahren erwachte und feststellte, dass das Leben um sie herum weitergegangen war? Was war so falsch daran, sich nach seinem Befinden zu erkundigen? Sie wusste nicht, wie er noch zu ihr stand. Sie wusste nicht, was er all die Jahre getan hatte, weil all seine Aktionen unter strengster Geheimhaltung standen! Es waren zwei volle Jahre! Er hätte Kinder haben können. Er hätte verheiratet sein können! Sie hätte all das akzeptiert. Es hätte sie sogar glücklich gemacht, ihn nur glücklich zu sehen.

Aber er war zerrissen. Und der Gedanke an sein Leid erstickte sie.
 

Ich dachte wir hatten etwas , Shepard. Etwas … wirkliches. Ich habe dich geliebt.
 

Das Brennen in ihren Augen wurde untragbar und sie ließ es geschehen. Ein leises, heiseres Schluchzen drang aus ihrer Kehle und wurde von den aufeinander gepressten Lippen erstickt. Sie durfte nicht schwächeln. Die Welt brauchte sie. Cerberus hatte ein Vermögen dafür bezahlt sie zurück zu bringen, damit sie die Reaper aufhielt. Auch wenn sie sich Cerberus gegenüber nicht schuldig sah, sah sie sich gegenüber der Galaxie verpflichtet. Niemand nahm die Bedrohung ernst. Niemand ausser Cerberus! Sie hatte gar keine andere Wahl, als mit Cerberus zusammen zu arbeiten. Er war der einzige, der an sie glaubte und die Arbeit, die sie bisher verrichtet hatte, zu schätzen wusste. Aus gemeinsamen Feinden konnten Verbündete werden.
 

Als ich dachte, du wärst Tod, hat es mich zerrissen. Wie kannst du mir das antun? Warum hast du nicht versucht mich zu kontaktieren? Warum hast du mich nicht Wissen lassen, das du lebst?
 

Sie hatte! Sie hatte es versucht!

Anderson hatte ihr nicht ein Wort gesagt. Der Unbekannte hatte keine Informationen über ihn gehabt! Der Rat hatte ihren Status zwar reaktiviert, aber sie taten es nur aus Pflichtbewusstsein. Niemand hatte ihr gesagt wo sie ihn erreichen konnte! Sie hatte keine Kontaktdaten mehr! Was hätte sie tun sollen?! Als er erfahren hatte, das sie noch am Leben war, hätte er sie suchen können! Die Allianz wusste, wo sie war. Der Rat wusste es! Anderson hatte sie kontaktieren können, also hätte er es auch gekonnt! Warum hatte er sie aufgegeben? Was war mit der alten Zeit? Sie hatte ihm sooft bewiesen das sie auf der richtigen Seite stand. Sie tat alles im Sinne der Allianz, tat alles in ihrer Macht stehende, um den Rat, die Citadel und die galaktische Gemeinschaft zu beschützen. Wie konnte er an ihr zweifeln?!

Hatte nicht er sie betrogen?
 

Sie wollte egoistisch sein und das glauben. Sie wollte wütend auf ihn sein und ihn dafür verurteilen! Shepard schluckte den Kloß in ihrem Hals runter und schüttelte den Kopf. Sie kämpfte tapfer gegen den Ausbruch ihrer Gefühle. Aber wie lange sie ihre Enttäuschung noch unterdrücken konnte, wusste sie nicht. Sie sollte nicht so nachsichtig mit ihm sein! Er ließ sie alleine mit den Kollektoren. Es war ein Selbstmord-Kommando und er hatte selbst gesehen was auf Horizon passiert war!

Aber sein Blick…

Der erste Blick war wie eine Ohrfeige gewesen. Selbst wenn er sein Gebärden durch Worte geschmückt, durch Gesten übertüncht hatte – das Flackern in den dunklen Augen war ihr nicht entgangen. Er log nicht, wenn er sagte, dass es ihn zerrissen hatte. Sie konnte es sehen.

Aber was war mit ihm? Konnte er nicht sehen, wie sehr sie ihn liebte? Konnte er nicht sehen, wie sehr sie ihn brauchte – gerade jetzt? Warum war es für ihn so wichtig, wessen Symbol an ihrem Arm prangte? Joker konnte darüber hinweg sehen! Garrus konnte das und auch die anderen, so war sie sich sicher, würden immer auf ihrer Seite sein, weil sie an sie glaubten! Warum konnte er nicht auch einfach an sie glauben?
 

In Liebesdingen sind wir alle Narren.

Resigniert rappelte sich Shepard auf und wischte sich über die feuchten Augen. Sie fasste neben das Bett und schnappte sich, etwas zum Umziehen. Sie brauchte eine Dusche. Danach würde es ihr sicher wieder besser gehen. Vorerst würde sie sich damit begnügen, die Galaxie vor den Reapern zu retten. Danach würde sie sich Gedanken um Kaidan machen. Danach.

Gerade als sie die Stufen lustlos wieder empor geklettert war, öffnete sich die Türe zu ihrem Zimmer und Joker humpelte besorgten Blickes hinein. „Commander…“, sagte er und seine grünen Augen trafen auf ihre. Shepard lächelte sanft und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.

„Keine Sorge, Joker.“, sagte sie leise und wollte an ihm vorbei. „Ich bin in 10 Minuten wieder unten.“
 

Er versperrte ihr den Weg. Bevor Shepard fragend aufsehen konnte, spürte sie, wie Joker die Finger um ihren Arm legte. Sein Gesichtsausdruck war ernst, aber nicht mitleidig. Es verunsicherte sie; dieser ernste, wütende Ausdruck in seinem Gesicht. Es war ein schwacher, zerbrechlicher Griff, weshalb sie nicht wagte sich zu bewegen. Sie ließ es zu das er sie vorsichtig umarmte und festhielt. Und auch wenn jede seine Berührungen federleicht war, tat es gut, von ihm gehalten zu werden.

„Ich bin immer für dich da Shepard. Ich lasse dich niemals im Stich.“



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