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SAW VIII

von

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Es gongt. Die Schüler der East Senior High School strömen gut gelaunt aus dem Gebäude. Schulaus. Endlich!

So auch Korey Bishop, eine siebzehnjährige, junge Frau mit braunen rückenlangen Haaren, die sie mit einem Haarreif aus dem Gesicht hält. Sie trägt, wie alle Mädchen an dieser Schule, eine Uniform, bestehend aus einem knielangem, schwarzem, Faltenrock mit weißem Saum, schwarzen Kniestrümpfen und einer weißen Bluse, mit Karvatte, auf die das Schulwappen gestickt wurde. Erleichtert hat sie ihre Schultasche geschultert. Sie ist eine der letzten, die den großen, altertümlichen Schulkomplex verlassen. Voller Elan läuft sie die Steinstufen hinunter und schaut sich um. Als sie eine winkende Hand entdeckt, geht sie auf den etwas größeren, blonden Mann zu. Sie nehmen sich freundschaftlich in den Arm.

"Hey, Ryan, wie gehts? Was machen die Spiele?", fragt sie. Nachdem die zwei in den nächstgelegenen Wagen gestiegen sind. Es ist ein silberner Jeep Grand Cherokee.

"Wir sind in der letzten Phase. Dr. Gordon möchte, dass du sie dir noch einmal ansiehst. Das Sprungbrett ist das einzige, was noch nicht fertig ist. Der Mechanismus ist noch nicht ganz ausgereift und wir müssen noch das Wasser mit Salzsäure versetzen.", antwortet Ryan, eines von Jigsaws Opfern, während er den Wagen aus der Parklücke bugsiert.

"Ach ja. Wenn es Probleme gibt, muss die Mechanikerin ran.", lacht Korey, "Aber wehe, Lawrence kommt auf die Idee und macht vor dem finalem Test die HCl rein. Ich muss mich selbst vergewissern, ob sie funktioniert."

"Nein. Brad wollte es vorgestern Abend, nachdem, wir Hoffman beseitigt haben, machen, aber Daniel hat ihn davon abgehalten."

"Ihr habt Hoffman? Also... ist Jill... tot?", ihr Lachen ist ihr im Hals stecken geblieben. Stattdessen klingt ihre Stimme gedrückt. Sie mochte Johns (Ex-)Frau. Sie war so... nett... hilfsbereit... im allgemeinen. Sie war einfach toll.

Traurig nickt er, "Reverse Bear Trap. Sie hatte keine Chance. Er hat alle Polizisten umgebracht."

"Verstehe. Das hatten sie im Radio gemeint. 'Das schlimmste Massaker in der Geschichte der hiesigen Poluzei'."

"Ja... Rey, wo warst du eigentlich letzte und vorletzte Nacht?"

"Was?", verwirrt schaut sie ihn, mit ihren ungewöhnlichen, strahlenden blau-grauen Augen an.

"Wir hatten dich angerufen, aber du warst nicht erreichbar."

"Ich hatte die letzten zwei Abende frei. Wir haben heute Latein und Medizin geschrieben. Und in Mechanik eine kleine Überprüfung. Lawrence meinte, ich könnte mir frei nehmen. Mal ganz davon abzusehen, dass ich nicht jeden Abend kommen kann... Es geht einfach nicht... Obwohl ich gerne würde...."

"Achso... naja... ich glaube, er wird es dir selbst erzählen wollen.", er schaltet das Radio ein, was signalisiert, dass das Gespräch beendet ist.
 

Das alte Hallenbad ist schon seit Jahrzehnten verlassen. Ein perfekter Ort zum spielen eines Spiels à la Jigsaw. Deshalb ist dieses auch seit der Public Execution Trap -oder wie Brad und Ryan sie nennen 'Love Triangle Trap'- von Dr. Lawrence Gordon a.k.a. Jigsaw (no. 3) und seinen Schülern, in Besitz genommen worden.

Dieser wartet auch schon auf den weiblichen Neuankömmling, der soeben in die Sportbeckenhalle eintritt. Gordon kommt auf sie zu, "Hallo Rey. Wie geht es dir? Konntest du dich erholen?"

Sie nickt zustimmend, "Ja.", dann schaut sie sich um. Zehn Meter über ihr hängt ein Sprungbrett. Neben ihnen ist das Schwimmbecken. "Ryan hat gesagt, dass sie noch nicht fertig ist. Soll ich gleich hoch?"

"Wäre hilfreich. Danach muss ich dir noch etwas erzählen.", gibt der Onkologe zurück.

"Okay. Aber du musst mir noch erklären, wie man gebrochene Gelenke verarztet. Morrison hat ne neue Masche. Erst sollen wir an dem Problem verzweifeln, dann erklärt er es uns in der Medi-Stunde.", genervt verollt sie die Augen.

"Natürlich."

Ohne ein weiteres Wort klettert sie die Leiter des Sprungbrettes hinauf, beginnt daran rumzuschrauben. Korey ist ein wahres Naturtalent. Eine wahre Bereicherung für sein Team. Ein wenig stolz beobachtet Lawrence wie sie die metallene Wand an die Rollen des Geländers anschweißt.

Nach einer Weile ruft sie, "Larry, drücke bitte mal den Knopf."

Er geht nach links. Ein großer, roter, metallener Buzzer ist an der Wand angebracht. Soeben will er den Mechanismus betätigen.

"Stopp!!! Das ist jetzt Strom drauf! Du brauchst ein paar Gummiehandschuhe.", mit einem lautem 'Klatsch' landet ein paar Handschuhe vor seinem Krückstock.

Kurz schaut der Doktor zu ihr auf. Sie hat sich über die Streben gebäugt und beobachtet ihn. Gordon wendet sich wieder ab, streift sich das dunkelblaue Gummie über seine Hände, "Kann ich?"

Keine Antwort.

Verwirrt schaut er wieder zu ihr hoch. Er kann sie nicht sehen. Sie ist verschwunden, "Korey?"

Als antwort bekommt er ein lautes 'Platsch' zu hören. Hektisch dreht er sich zum Becken, kann gerade noch erkennen, wie der leblose Körper der siebzehnjährigen von den Wassermassen verschlungen wird. Er humpelt an den Rand, will hineinspringen, ihr helfen, aber jemand rennt an ihm vorbei, springt mit einem Kopfsprung ins Wasser. Der junge Mann packt sie unter den Armen und zerrt sie nach oben, an die rettende Oberfläche, zum Sauerstoff. Er hieft sie aus dem Becken, legt sie auf den Fliesenboden.

Sofort ergreift Gordon die erste Hilfe. Er kontrolliert ihren Atem. Er ist schwach, wie ihr Herzschlag.

"Komm schon, Rey, wach auf.", er rüttelt an ihrer Schulter.

Nichts.

Keine Reaktion.

"Rey!"

Wie aufs Stichwort beginnt sie zu husten. Das älteste Opfer kommt wieder zu sich. Verwirrt schaut sie erst Gordon, dann das Sprungbrett, dann den jungen Mann neben ihr an, "Schon wieder?"

"Jup.", gibt der etwa achtzehnjährige zu. Er hat dunkelblonde, lockige, nasse Haare. Es ist Daniel Matthews.

Ein wenig wackelig versucht sie sich aufzurappeln, vergebens. Mit schmerzendem Bauch sinkt sie wieder zurück, "Autsch."

"Was ist los?", besorgt beugt sich der Arzt über sie.

Sie knöpft ihre Bluse bis zur ersten Rippe auf. Die Haut ist gerrötet und hat sich an den Stellen um die zahlreichen Narben schon ein wenig blau gefärbt, "Anscheinend ein Bauchplatscher der feinsten Art..."

Aufmerksam betrachtet Gordon die Anzeichen für innere Blutungen, "Ich kann nicht sagen, wie schlimm es ist... Aber aus dieser Höhe... Du musst ins Krankenhaus. Hier können wir nicht einmal eine präzise Diagnose stellen."

"Wie lange?"

"Je nachdem. Warum?"

"Ich muss morgen in die Schule. Unser Thema in Psychologie ist Jigsaw. Es soll nicht auffallen, dass ich fehle."

Verständnislos schüttelt Lawrence den Kopf. Sie ist so auf die Schule und Spiele fixiert... Korey würde auch mit einer Kugel im Bauch zum Unterricht erscheinen. Und auch hier. Es war eine langwierige Sache, bis er sie davon überzeugen konnte, sich ein paar Tage freizunehmen. Wegen diesen Anfällen will sie keinen Augenblick eines Test verpassen. Sie war selbst mal vor der Kamera. Alle Narben an ihrem Körper rühren davon her, denn während ihres Tests wurde sie ohnmächtig...

"Komm. So schlimm wird es nicht sein.", mit einem Nicken weißt er Daniel an, zu helfen. Sofort nimmt dieser die Jugendliche auf seine Arme, trägt sie zu Lawrences Auto, setzt sie hinein. Gordon setzt sich, do schnell wie möglich, hinter das Steuer und fährt los.



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