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Alois auf sich allein gestellt

von

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Alois auf sich allein gestellt

Alois, auf sich allein gestellt
 

Ein Sonnenstrahl fiel durch die Vorhänge des Schlafzimmers, direkt auf das Bett des jungen Grafen und kitzelte diesen leicht an der Nase. Verschlafen öffnete Alois die Augen und blinzelte gegen das Sonnenlicht, dann drehte er sich murrend um und vergrub das Gesicht im Kopfkissen.

Es war doch noch zu früh zum Aufstehen. Claude war immerhin noch nicht gekommen und normalerweise war er es der ihn immer weckte, doch irgendwas stimmte da nicht. Eigentlich weckte Claude ihn immer, bevor die Sonne es schaffte durch die Vorhänge zu dringen, aber es war doch eindeutig ein Sonnestrahl gewesen, der Schuld daran war, dass er nun nicht mehr schlafen konnte. Blöder Sonnenstrahl!

Er war zwar immer noch nicht ganz munter, aber diese seltsamen Vorkommnisse ließen ihm immer noch keine Ruhe. Also setze er sich auf, gähnte einmal und streckte sich, bevor er aufstand um das Rätsel zu lösen.

Barfuss tapste er über den Boden zum Fenster, wo er mit einem Ruck die Vorhänge aufzog. Das strahlende Sonnenlicht, das nun durch die Fenster fiel, blendete ihn, sodass er die Augen zusammenkneifen musste. Langsam, um sich an das Tageslicht zu gewöhnen, öffnete er erst das eine Auge, dann das andere.

Von seinem Platz aus hatte man hatte man eine guten Ausblick auf den Park, der sein Anwesen umgab. Da es inzwischen schon Herbst war hatten sich die Blätter der Bäume in einer Vielzahl von Gelb- und Rottönen verfärbt. Dieses Farbenspiel leuchtete nun prächtig im Sonnenlicht, doch schenkte Alois ihm keine Beachtung. Sein Augenmerk lag vielmehr auf dem Stand der Sonne, die seiner Meinung nach schon viel zu hoch stand, dafür dass er gerade erst aufgestanden war. Wo blieb sein Butler nur. Er hätte ihn doch schon längst wecken müssen!

Mürrisch tapste er zur Schlafzimmertür und schaute auf den Korridor, doch da war Weit und Breit niemand zu sehen.

Inzwischen ziemlich verärgert stapfte Alois wieder zurück ins Zimmer, wo er heftig an der Glocke läutete, mit der er sonst Claude oder Hannah zu rufen pflegte. Doch draußen rührte sich nichts. Auch nicht, als er noch einmal kräftiger an der Glocke läutete.

Was war da los? Was fiel seinen Bediensteten eigentlich ein ihn so zu vernachlässigen. Sie konnten nur hoffen, dass er durch ihr Verhalten heute keine wichtigen Termine verpasste.

Der Kalender, in den Claude normalerweise seine Termine notierte, war schnell gefunden. Hastig blätterte er ihn durch, bis er auf das heutige Datum stieß. Die Seite war leer, was zumindest schon mal hieß, dass er heute keine Termine verpassen konnte, aber es lieferte immer noch keine Erklärung dafür wo sein Butler steckte. Doch das Datum rührte etwas in seinem Gedächtnis und so langsam dämmerte ihm, was am heutigem Tag los war.

Alles hatte vor ein paar Wochen mit einer abfälligen Bemerkung, von Seiten Claudes, angefangen. Inzwischen bereute Alois zwar, dass er überhaupt darauf eingegangen war, doch zu diesem Zeitpunkt hatte die Bemerkung Claudes, dass Alois ohne ihn aufgeschmissen wäre, gewaltig aufgeregt. Die Folge seine Wutanfalls war gewesen, dass er Claude ein Datum genannt hatte, an dem er ihm beweisen würde, dass er auch ganz gut ohne ihn auskommen könnte.

Und heute war es nun so weit. Also konnte er mit Claudes Hilfe nicht rechnen, doch was war mit den anderen. Mit Hannah? Und mit Thompson, Cantebury und Timber? Waren sie auch weg, oder warum sonst reagierten sie nicht auf sein Klingeln. Das würde er wohl selbst raus finden müssen. Allerdings würde er sich seinen Angestellten garantiert nicht im Nachthemd präsentieren. Also musste er sich wohl oder übel erst einmal anziehen.

Wahllos öffnete Alois Türen und Schubladen seiner Schränke und fischte ein paar Kleidungsstücke heraus, die seiner Meinung nach ganz gut zusammen passen könnten.

Hose und Strümpfe anzuziehen war kein Problem, danach folgte das Hemd, wofür er, dank der vielen Knöpfe, etwas länger brauchte, aber er hatte sie ja auch immer wieder aufbekommen, um Claude zu ärgern, also würde er sie ja wohl auch zuknöpfen können.

Eine viel größeres Problem stellte die große, schwarze Schleife dar, die er für gewöhnlich um den Hals trug. Nach dem auch der dritte Anlauf zum Schleifebinden gescheitert war und Alois sich fast selbst erwürgt hatte, zog er sich das dumme Ding von Hals und schmiss es verärgert zu Boden. Wozu brauchte er auch diese dümmliche Schleife?

Seine Stiefel standen ordentlich einer Ecke des Zimmers, wo sie auch sonst immer standen, doch sein Problem bestand nicht darin die Stiefel zu finden, sondern viel mehr darin sie zu zuschnüren

Da er seine Geduld schon restlos bei seinem Kampf mit der schwarzen Schleife aufgebraucht hatte, beschloss er kurzerhand die Stiefel so zu lassen wie sie waren und erst einmal den Rest seiner Bediensteten zu suchen. Sicherlich würde einer von ihnen ihm die Stiefel zuschnüren können. Doch kam er mit den Stiefeln nicht weit.

Nach den ersten paar Schritten spürte er plötzlich ein ziehen am Schuh und kurz darauf lag er der längelang platt am Boden. Frustriert knurrte Alois und strampelte sich die Stiefel von den Füßen. Schuhe wurden eindeutig überbewertet. Solange er nicht nach draußen ging, würde er auch ohne Schuhe ganz gut auskommen.

So machte er sich auf Socken auf den Weg in die Eingangshalle, ein ziemliches Chaos in seinem Zimmer zurück lassend.

Auch die Eingangshalle war menschenleer. Oder auch dämonenleer. Während der junge Graf die Treppe herunter ging, rief er immer wieder nach seinen Angestellten, auch wenn es ihm deutlich gegen den Strich ging, dass er das überhaupt tun musste, doch auch weiterhin rührte sich nichts. Hatte Claude sie auch alle weggeschickt, damit er wirklich ganz auf sich allein gestellt war? Na toll! Dann musste er sich wohl heute allein beschäftigen. Die Frage war nur womit?

Aber er würde schon etwas finden, schließlich war sein Anwesen groß genug, da müsste doch auch genug Beschäftigung zu finden sein!

Vergnüglich vor sich hin kichernd hüpfte Alois die Treppe wieder hinauf und machte sich daran sein Anwesen einmal genauestens zu erkunden.

Die nächsten Sunden verbrachte er damit von einem Zimmer zum anderen zu gehen , dort die Schränke zu durchstöbern, Sachen, die sein Interesse weckten, herauszunehmen und sie irgendwo wieder fallen zu lassen, wenn sein Interessen daran wider verloren ging. So hinterließ er in jedem Zimmer ein ziemlich Chaos, was ihn aber nicht weiter störte, so würde Claude morgen auf jeden fall Beschäftigung haben und wenn er ihn schon unbedingt allein lassen musste, sollte er sich auch nicht zu sehr über die Folgen wundern. Doch zur Mittagszeit unterbrach das Knurren seines Magens sein Tun.

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er noch nicht einmal gefrühstückt hatte und jetzt war es schon Zeit für das Mittagessen. Also würde er wohl erst einmal in die Küche gehen müssen, bevor er seine Erkundungsgang fortsetzte.

Wie auch alle anderen Räume fand er die Küche vollkommen verlassen vor. Auch konnte er kein feiges Essen entdecken. Darum würde er sich wohl auch selber kümmern müssen.

Im Kühlschrank fand er ein paar Eier, etwas Milch und ein Stückchen Käse. Mit den Eiern würde wohl wenig anfangen können, denn er hatte keinen Plan,, wie man Spiegelei zubereitete, mal davon abgesehen, dass er es so oder so nicht sonderlich mochte. Aber mit Milch und Käse würde er schon etwas anfangen können.

Nach kurzem suchen fand er noch einen Laib Brot, damit hätte er doch schon mal eine einigermaßen anständige Mahlzeit zusammen, wenn er es auch noch schaffte Käse und Brot zu schneiden, würde es noch einigermaßen anständig aussehen.

Aber er konnte ja immerhin mit dem Schwert umgehen, da dürften ein oder zwei Scheiben Brot wohl auch machbar sein.

Alois nahm ein scharfes Messer, schwang es über den Kopf und ließ es mit einem gezielten Hieb auf das Brot nieder sausen, doch das Ergebnis war nicht ganz das, was er sich erhofft hatte. Nur die Kruste des Brotes hatte eine kleine Delle bekommen und angefangen zu krümeln. Von einer Scheibe Brot konnte hierbei wohl kaum die Rede sein.

Er holte noch ein zweites Mal aus und hieb wieder auf das Brot ein, doch er traf gut zwei Zentimeter neben die erste Kerbe und hinterließ nur noch eine weiter Delle. So würde das wohl nichts werden.

Vielleicht hätte es ihm schon vorher zu denken geben sollen, dass es Brotschneiden hieß und nicht Brotschlagen oder Hacken. Vorsichtig setzte er das Messer in der ersten Kerbe an, dann bewegte er das Messer, unter gleichmäßigem Druck, vor und zurück und das Ergebnis war tatsächlich eine Scheibe Brot. Zwar ziemlich krumm und schief, aber immer hin eine Scheibe Brot.

Das selbe machte er noch mit dem Käse und als er sich noch ein Glas Milch eingegossen hatte, hob er es an und prostete sich selber zu. Er schaffte es auch ohne Claude ganz gut zurecht zu kommen.
 

Den Rest der Tages verbrachte weiterhin damit sein Anwesen zu erkunden, denn da es wirklich riesig war, brauchte er dafür eine Weile, doch irgendwann begann es zu dämmern und nach und nach wurde es auch drinnen immer dunkler.

Irgendwo hatte Alois auf seiner Suche zwar ein paar Kerzen gefunden und sie wieder fallen gelassen, da sie zu diesem Zeitpunkt uninteressant gewesen waren, doch nach dem er in so vielen Zimmern gewesen war konnte er sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern in welchem Zimmer er die Kerzen gefunden hatte.

Doch er hoffte, dass er sie schnell wiederfinden würde, denn um so dunkler er wurde, desto unangenehmer wurde für ihn die Situation.

Nachdem er das dritte Zimmer durchsucht hatte und er merkte, dass er inzwischen kaum noch etwas erkennen konnte, verließ der Mut ihn vollkommen und er beschloss sich in sein Schlafzimmer zurückzuziehen.

Schon allein das Tapsen seiner Füße, während er den dunklen Korridor durchquerte, rief ein unheimliches Echo hervor und Alois war heilfroh als er endlich sein Zimmer erreicht hatte.

Doch nach Schlafengehen war ihn eigentlich noch nicht zu mute. Also zog er sich in seinen Sessel zurück, zog die Beine hoch und lauschte in die Dunkelheit, doch nichts, rein gar nichts war zu hören. Wieso war ihm das nur vorher nicht aufgefallen, wie still er in dem leeren Haus war?

Erst jetzt merkte er deutlich, wie sich die Stille unangenehm auf seine Ohren legte. Um dem entgegen zu wirken, begann er leise vor sich hinzusummen, doch selbst der Klang seiner eigenen Stimme erschreckte ihn. Sie klang brüchig, dazu noch viel zu hoch und außerdem hatte er das Gefühl, dass sie im Raum nachhallte, was ihm noch einmal richtig bewusst machte wie einsam er war. Er zog die Beine fester an den Oberkörper und legte den Kopf auf die Knie.

Okay, er musste sich eingestehen, dass er doch gar nicht gut damit zurecht kam allein zu sein. Allein sein war schrecklich. Ohne jemand anderen, ohne Claude, fühlte er sich schrecklich. Schrecklich einsam.

Auch wenn er es nicht erklären konnte warum, vermisste er Claude so stark, dass er mit sich selbst nichts mehr anzufangen wusste. Am liebsten würde er einfach schlafen , um die Einsamkeit zu verdrängen und so die letzten schrecklichen Stunden ohne Claude zu überstehen, doch zweifelte er daran, dass er jetzt überhaupt einschlafen könnte.

Auch wenn Alois er sich nur ungern eingestand, er brauchte Claude. Nicht nur als sein Butler, der für ihn kochte, sauber machte und ihm bei sonstigen Angelegenheiten half. Er brauchte ihn, weil er sich sonst schrecklich einsam fühlte, als ob ein Teil von ihm fehlen würde.

So langsam wurde es unbequem in den Sessel, doch fühlte er sich nicht dazu in der Lage aufzustehen und außerdem würde er so oder so nicht einschlafen können, auch wenn er sich in sein Bett legte. Nichte solange er nicht wusste, ob Claude wieder zu ihm zurück kehren würde. Doch trotz seiner festen Überzeugung, fielen ihm kurz darauf die Augen zu und er schlief ein.
 

Er war kurz nach Mitternacht, als Claude zum Anwesen der Familie zurück kehrte. Inzwischen hatte er seine jungen Herrn schon vierundzwanzig Stunden allein gelassen und er war gespannt, wie Alois sich geschlagen hatte. Ob er wohl allein klargekommen war?

Scheinbar hatte er zumindest keine ernsthaften Schwierigkeiten gehabt, sonst hätte er ihn schon längst zu sich gerufen. Und Claude hätte kommen müssen, ob er nun gewollt hätte oder nicht. Es war nun einmal seine Pflicht, die er auch erfüllen musste.

Im Haus war alles dunkel, was wohl bedeutete, dass Alois bereits schlafen gegangen war, doch Claude brauchte kein Licht, um den Weg zum Schlafzimmer der Jungen zu finden. Zum einen konnte er sich auf seine dämonischen Fähigkeiten verlassen und zum anderen kannte er den Weg inzwischen gut genug.

Als er die Zimmertür öffnete, fand er seinen jungen Herrn überraschender Weise nicht im Bett vor. Aber wo war er sonst? Claude war davon ausgegangen, dass er Alois schlafend vorfinden würde, so wie es sich für den jungen Grafen auch gehörte, doch dem war offenbar nicht so.

Suchend schweifte Claudes Blick durch das Schlafzimmer, welches alles andere als ordentlich war, und fand den Jungen schlafend in einem Sessel liegend. Die Knie angezogen und die Arme um den eigenen Körper geschlungen, lag er eingerollt in dem Sessel.

Leise näherte Claude sich ihm und hob ihn vorsichtig hoch, um ihn ins Bett zu bringen. Behutsam, um seinen jungen Herren nicht zu wecken, legte er Alois aufs Bett und deckte ihn zu, doch als er sich gerade wieder aufrichten wollte, spürte wie sich zwei kleine Hände an seinem Hemd festklammerten.

“Claude”, murmelte Alois fragend und öffnete verschlafen die hellblauen Augen. “Du bist wieder da!”, flüsterte er und sein Lächeln wirkte erleichtert, als er seinen Butler erkannte.

Claude nickte. “Wie ich sehe haben sie den Tag auch ohne mich überstanden”, meinte er. Alois machte eine schwer definierbare Bewegung mit dem Kopf. Sollte das nun ein Nicken oder ein Kopfschütteln gewesen sein.

“Lass mich nie wieder allein Claude, hörst du, nie wieder!” flüsterte Alois verzweifelt und klammerte sich noch fester an seinen Butler.

“Yes, your Highness!”, murmelte Claude du löste sanft Alois Hände von seinem Hemd. Glücklich schloss der junge Graf seine Augen und schlief selig weiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheGeneral
2011-12-06T19:48:09+00:00 06.12.2011 20:48
Erstmal ein RIESIGE ECHT TOTAL MEGA RIESIGES dankeschön an dich.
Es ist echt super toll geworden.
Auch danke das du mich erwahnst echt toll ich hab dich auch lieb.

So also echt volll süß geschrieben ist voll geil.
Man ey das was Alois da mit den Augen mach kann ich nicht. Das ist gemein."weiter probier"
Ha usserdem hab ich dich enttarnt ich hab mich schon gewunder was du beim Kuro-wiki gesucht hast.
Aber jetzt weißs ich es ja.
Ich kann mir die Namen aber auch ncith merken.
Süß fand ich auch als Alosi hingefallen ist. Die vorstellung find ich einfach zu geil.
Ach ja schuhe werden überbewerted genau wie alles andere.
Noch viel toller war die stelle mit der Treppe die er hoch gehüpft ist zu süß.
Ja mal erlich war der noch nie in seinem Haus unterwegs
verdamt wie groß ist das.
Ich wette ich würde mich darin verlaufen.
Aber das darf ich ja garnicht. Macht sich schlecht als Buttler.
Supi an der stelle wo er alls fallen lässt wen er es langweilich findet da musste ich echt an Joni denken.

Glaubst du wirklich das Brot und Käse ah und nicht zu vergessen Milch ein vernünftigens Essen für Alois ist.
Ach ja Alois ist schon süß besonders wie kann man ein Mrsser mir einem Schert vergleichen.
Das war die stelle an der ich echt nur noch gefeiert hab.
Brot Schlagen oder Hacken echt voll geil.

Gut ich glaub das wars jetzt also echt das war echt die süßseste und beste FF die ich von dir gelesen hab.
Hab dich lieb
Claude


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