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Aikyo Nara

Naruto: Next Generation
von

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Nächtliche Gespräche

„Was ist los?“, fragte Sasuke seine Begleiterin unbeteiligt, die plötzlich langsamer geworden war. Erschrocken durch die Frage des Mannes zuckte sie zusammen und hob ihren Kopf, den sie nachdenklich gesenkt gehabt hatte. „Ich… ähm…“, stotterte sie daher, während sie stehen blieb, was der Uchiha ihr gleichtat und sie mit seinen kühlen Augen ansah, „es… es ist nur. Ich fühle mich nicht so wohl dabei, die Mannschaft einfach sitzen zu lassen! Ich meine: Diese Jungs vertrauen mir!“
 

„Wenn du Zweifel hast, kannst du auch genauso gut wieder verschwinden“, sagte der Schwarzhaarige nur kalt, drehte sich um und setzte sich wieder in Bewegung. Unschlüssig stand Kasumi da. Das war doch was sie wollte, oder? Von dieser Piraterie wegkommen und ihr eigenes Leben führen, nicht mehr nach der Pfeife ihres Vaters tanzen. Mit einem letzten Blick zurück vertrieb sie mit einem Kopfschütteln ihre zweifelnden Gedanken und folgte ihrem neuen Sensei.
 

Als sie zu ihm Aufgeschlossen hatte streifte sie mit ihren Augen kurz über das Profil seines Gesichts. Ja! Das war die richtige Entscheidung. Sie würde sich Sasukes Lehren unterziehen und eine starke Kunoichi werden. Sie würde ihm überall hin folgen, nie wieder von seiner Seite weichen. Er war jetzt ihr Meister und damit die einzige Person, die für die Schwarzhaarige wichtig war. Also entschloss sie sich dazu, ihn nicht zu enttäuschen. Sie drückten sich beide kräftig vom Boden ab und flitzten durch das Geäst der Bäume dem Sonnenaufgang entgegen.
 

~*~
 

„Der Captain ist verschwunden!“, brüllte einer der Piraten, als er sich zu den anderen nach draußen vor das Gasthaus gesellte, „und dieser Uchiha-Typ ist auch weg!“ Mittlerweile stand die Sonne schon hoch am Himmel. Die Verbrecher wollten gerade aufbrechen, doch bemerkten sie jetzt, dass zwei ihrer Mannschaft fehlten.
 

„Das glaube ich nicht!“, beschwerte sich ein anderer, „ich kann nicht glauben, dass der Captain uns wegen diesem Idioten sitzen lässt!“ „Tja, er ist eben ein Pirat genau wie wir“, kam es von einem weiteren, „er hat in ihm sicher seine Chance gesehen und ist losgezogen, um sich die Waffen alleine zu holen!“ „Dieser verdammte Bastard!“, rief der nächste aus und trat gegen die Hauswand des Gasthauses, „kann man denn heutzutage nicht einmal mehr seinem Kapitän trauen?!“
 

„Ist doch jetzt völlig egal!“, fuhr der erste wieder dazwischen, „wenn wir hier rumstehen und uns nur aufregen, ist damit auch niemandem geholfen! Wir werden uns einfach auf eigene Faust diese Waffen besorgen! Wir müssen einfach nur schneller als Kurohige und Sasuke sein! Also hören wir auf damit, den Teufel an die Wand zu malen und machen uns auf den Weg!“ Ein einheitliches Nicken kam als Antwort. „Gut! Dann los! Es wird ihm noch leidtun, uns verraten zu haben!“ Mit einem donnernden Gebrüll machte sich die Verbrechergruppe auf den Weg nach Konoha, um ihren Plan in die Tat umzusetzen.
 

~*~
 

„Da vorne! Da sind die Mauern von Kirigakure“, verkündete Kakashi seinen drei Teamkameraden und zeigte nach vorne. Die kleine Gruppe war über Nacht im Wasserreich angekommen und war schon sehr früh aufgebrochen. Bevor sie sich aber auf den Weg zum Akatsuki-Versteck machten, wollten sie noch kurz im Dorf versteckt im Nebel vorbeisehen, um die Mizukage zu begrüßen.
 

„Wieso können wir nicht einfach gleich nach dem Versteck suchen?“, quengelte Naruto und verzog genervt das Gesicht. Er hatte keine Lust darauf in Kirigakure festzusitzen. „Hör auf dich aufzuregen!“, tadelte Sakura ihn sofort, „es ist eine Frage der Höflichkeit, sich bei dem Oberhaupt des Landes zu melden, in dem wir herumschnüffeln.“ „Sakura hat Recht, Naruto! Das gehört zum guten Ton und wir wollen Konoha ja nicht schlecht dastehen lassen, oder?“, stichelte der Weißhaarige und schielte zu seinem Teampartner. „Nein!“, murmelte dieser verstimmt und zwang sich dazu, ein freundlicheres Gesicht aufzusetzen.
 

„Anscheinend haben sie uns schon erwartet“, gab Sai von sich, als sie durch das große Tor schritten. Links und rechts neben den Straßen hatte sich eine gewaltige Menschenmasse angesammelt. Die vier Konoha-Ninja sahen sich um. Es schien so, als wäre das gesamte Dorf hier, um sie willkommen zu heißen. Plötzlich fingen alle an zu jubeln. „Hey, Naruto! Willkommen!“ „Schön dich bei uns zu haben!“ „Toll dich mal wieder zu sehen!“ Solche und gleichartige Aussagen hörten die vier immer wieder aus der Menge kommen.
 

„Erstaunlich wie sehr sie dich noch feiern“, staunte Sakura und warf ihrem besten Freund ein Lächeln zu, „ich meine: Nach zehn Jahren möchte man doch meinen, dass es sich ausgefeiert hat!“ Doch der Blondschopf hatte kein Gehör für die Worte seiner Teamkameradin. Stolz streckte er die Brust raus und stemmte seine Fäuste in die Hüfte. Mit seinem breitesten Grinsen winkte er den Kiri-Bewohnern zu und marschierte langsam los durch die Menschengasse.
 

Nach kurzer Zeit des Gehens und sich bejubeln Lassens kam Team Kakashi an einem Gebäude an. Die großen Türen wurden schwungvoll geöffnet und eine rotbraunhaarige Frau trat heraus. Als sie die tobende Menge hinter ihren Besuchern sah, fing sie an zu lachen: „Ich hoffe euer Empfang war gebührend genug?“ Die Konoha-Ninja grinsten ihr entgegen. „Ja! Es war mehr als wir erwartet haben“, gab Kakashi zu und verneigte sich anschließend ehrfürchtig, „es ist eine Freude Euch wiederzusehen, Lady Mizukage!“ „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite!“, erwiderte diese und deutete ein Kopfnicken als Geste der Höflichkeit an, „kommt mit! Ich möchte mich ein wenig mit euch unterhalten.“
 

Die Shinobi aus dem Dorf versteckt in den Blättern folgten ihrer Gastgeberin in das Gebäude. Dort wurden sie von dem ein oder anderen Bekannten begrüßt, während sie immer weiter in das Anwesen vordrangen und schließlich an einer Tür angelangten. Mei öffnete diese und trat ein. Auch die vier Gäste begaben sich in den Raum und erblickten sofort einen Mann mit schneeweißen, zerzausten, kürzeren Haaren und einer Sonnenbrille. Er schien auf die Mizukage gewartet zu haben, denn kurz bevor sie eintraten, setzte er schon an, dem Dorfoberhaupt etwas zu sagen.
 

„Kommen wir ungelegen?“, fragte der Kopierninja sofort und schaute zwischen der Frau und dem Mann hin und her. „Nein!“, kam sofort die Antwort von diesem, bevor er sich mit schnellen Schritten vor die Rotbraunhaarige stellte und seinen Blick starr auf diese richtete. „Wir sind fertig!“, spuckte er ihr regelrecht entgegen und verließ beinahe fluchtartig den Raum. „Warte!“, rief ihm die Frau hinterher und war ebenfalls wieder in den Flur gelaufen. Bevor sie ihm aber folgte, drehte sie sich noch einmal zu ihren Gästen aus Konoha um: „Bitte entschuldigt mich kurz! Macht es euch inzwischen bequem!“ Und schon war sie ebenfalls verschwunden.
 

„Was bitte war denn das gerade?“, warf Sakura verwirrt ein und schaute zwischen ihren Teamkollegen hin und her. „Keine Ahnung! Wahrscheinlich hat sie dieser komische Typ einfach nicht mehr alle!“, sprach Naruto seinen Gedanken aus und ließ sich auf einen der Stühle nieder, die in dem Büro standen. „Nein! Er ist sicher klar bei Verstand“, widerlegte Kakashi die Theorie seines ehemaligen Schülers ruhig. „Woher willst du das wissen?“, fragte Sai direkt nach, worauf drei interessierte Augenpaare auf ihn gerichtet wurden. Der Weißhaarige seufzte.
 

„Als dieser Mann vorhin Lady Mizukage angesehen hat, konnte ich seine Augen sehen“, fing der Sharingan-Träger seine Erklärung an. Seine drei Kumpane glotzten ihn erwartungsvoll an. Keiner von ihnen hatte den blassensten Schimmer worauf er eigentlich hinaus wollte. Erneutes Seufzen seitens Kakashi – diesmal genervter. „Seine Augen wirkten irgendwie – wie soll ich sage? – glasig und leer. Zwischen den beiden muss etwas Ernsteres vorgefallen sein!“, philosophierte der Kopierninja, wodurch der Blondschopf plötzlich lachen musste.
 

Nun war es an dem ältesten der Vierergruppe den Uzumaki verwirrt anzustarren. „Willst du damit etwa sagen, dass dieser Typ kurz davor war loszuheulen?“, lachte der Blonde und hielt sich den Bauch, während sich schon langsam Lachtränen in seinen Augen ansammelten. Sakura schnaubte sofort empört: „Naruto! Über so etwas lacht man nicht! Vielleicht sind sie ein Liebespaar und sie hat ihm wehgetan!“ Auf diese Aussage hin lachte der Jinchuriki noch lauter und fiel sogar von seiner Sitzgelegenheit herunter. Kopfschüttelnd verschränkte die Rosahaarige ihre Arme vor der Brust.
 

„Du hast den Nagel ziemlich genau auf den Kopf getroffen!“, hörten die Vier plötzlich die Stimme Meis und drehten sich sofort zur Tür. Naruto hörte schlagartig auf zu lachen und richtete sich auf. „Wir sind aber kein ‚Liebespaar‘. Wir sind nur gute Bekannte. Ich hab etwas Blödes gemacht und jetzt ist er irgendwie ein bisschen sauer. Kein Grund zur Aufregung!“, erklärte das Oberhaupt Kirigakures und lächelte ihre Besucher an. „Also gut! Ich wollte ein wenig mit euch über euren Auftrag plaudern. Also warum setzen wir uns nicht?“, fuhr sie fort und begab sich zu ihrem Sessel, in dem sie sich niederließ, um das Gespräch zu starten. Nur Sakura merkte, dass ihre Augen stark gerötet waren. Die Mizukage musste furchtbar geweint haben.
 

~*~
 

„Shikamaru? Ist alles in Ordnung?“, fragte Temari ihren Freund besorgt, da dieser nur stumm am Tisch saß und in seinem Essen herumstocherte. Das Team hatte sich für die gerade hereingebrochene Nacht in einem Gasthaus einquartiert und war beim Abendessen. „Hm? Was?“, machte er abwesend und schaute in das besorgte Gesicht seiner Freundin, „ähm… ja… alles in Ordnung!“
 

„Lüg mich nicht an!“, ermahnte die Blonde ihn sofort und fing an, sacht über seinen Rücken zu streicheln, bevor sie einfühlsam weitersprach, „du hast dein Essen nicht angerührt und seit wir aus Amegakure abgereist sind, hast du kaum ein Wort gesprochen! Also: Was hast du?“ Der Schwarzhaarige seufzte und setzte dann zu seiner Antwort an: „Es… Es ist nur… Ich bekomme Aikyo nicht aus meinem Kopf.“ Nun war es an seiner Freundin zu seufzen: „Hey! Hab ein wenig Vertrauen in sie. Sie wird sich schon nicht unnötig in Gefahr begeben.“
 

„Das bezweifle ich auch gar nicht. Sie ist klug genug einschätzen zu können, wann es zu gefährlich wird. Nur diesem Uchiha traue ich nicht!“, erklärte der Schattenkünstler, „seit der Uchiha-Clan existiert, gab es mit ihm nur Probleme. Zuerst gab es diesen Madara, der alles daran setzte das Dorf zu zerstören. Itachi war ein Mörder und Sasuke ist ein Verräter! Wieso sollte es bei ihm anders sein?“
 

„Ich bin mir sicher, dass es dir schwer fällt das zu glauben, Shikamaru. Aber…“, seufzte Temari und drehte das Gesicht ihres Freundes in ihre Richtung, „ich glaube Uremaru ist anders. Er war völlig außer sich, bei Aikyos Entführung. Sie hat mir erzählt, dass er ihre Kidnapper auf brutalste Weise ermordet hat. Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als er dann loszog, um den Rest der Bande auszuschalten. Seine Augen waren so voller Zorn. Das habe ich zuvor noch nie gesehen. Auch wenn er uns allen die kalte Schulter zeigt, habe ich wirklich das Gefühl, dass ihm seine Schüler am Herzen liegen. Versteh mich nicht falsch. Ich hasse ihn genauso sehr wie du. Er ist ein richtiger Kotzbrocken! Aber ich vertraue ihm. Er wird es nicht zulassen, dass unserer Tochter noch einmal so etwas widerfährt wie in Amegakure. Ich glaube ganz fest daran!“
 

Immer noch unschlüssig wandte der Schwarzhaarige seinen Blick von der Blonden ab. „Temari hat Recht, Shikamaru!“, meldete sich nun Ino zu Wort. Verwunderte Gesichter waren das Resultat. „Wenn wir Uremaru erst einmal richtig kennen gelernt und Zeit mit ihm verbracht haben, dann glaube ich, dass wir ihn akzeptieren können“, rückte sie dann mit ihrer Erklärung heraus, „ich habe sein Verhalten gegenüber Hiko und Shizune gesehen. Er geht so vertraut mit ihnen um, lächelt sie an, umarmt sie. Er steht den beiden sehr nahe und das braucht Zeit. Meine Cousine hat es selbst gesagt. Wenn man sich mit Uremaru anfreunden will, benötigt man eine Menge Geduld. Laut ihr dauert es sehr lange, bis er jemanden an sich heran lässt. Sie hat auch erzählt, dass sie drei Jahre gebraucht hat, bis sie ihn soweit hatte, ihn gefahrlos umarmen zu können. Aber dennoch hat er sie schon von Anfang an in brenzligen Situationen beschützt, weil sie Teamkameraden waren. Also: Auch wenn Uremaru jeden einzelnen von uns hasst, so wird er uns trotzdem im Kampf beistehen und uns verteidigen. Aikyo ist in guten Händen.“ Von diesen Worten überzeugt seufzte der Schattenkünstler noch einmal und nickte leicht: „Na gut. Dann werde ich versuchen, mich zu beruhigen!“ „Gute Einstellung!“, pflichtete Choji bei und schaufelte sich eine große Portion seiner Speise in den Mund.
 

~*~
 

Eine junge Frau rannte durch die Dunkelheit der Nacht. Sie war schon mehrere Stunden unterwegs und sehnte sich nach einer Rast. Zu ihrem Glück kam sie an einem Gasthaus an. Von außen wirkte es in ihren Augen gemütlich, aber ein Schild, das am Gebäude angebracht war, erregte ihre Aufmerksamkeit ganz besonders. Auf der Tafel stand groß Geschrieben ‚Heiße Quellen‘. Das war genau das richtige für sie.
 

Ohne lange zu überlegen, machte sie sich in Richtung Eingangstüre auf. Doch bevor sie anklopfte, sah sie einen Fußabdruck, der von dem schwachen Mondlicht beschienen wurde. Stirnrunzelnd ging sie auf diesen zu und betrachtete ihn genau. ‚Sasuke war hier‘, stellte sie in Gedanken fest und konzentrierte sich. Nach kurzer Zeit seufzte sie resigniert auf und fuhr sich mit einer Hand durch ihre dunkelblaue Haarpracht: ‚Na, toll! Wieso sind die denn jetzt getrennt unterwegs?‘
 

Angestrengt atmete sie erneut stark aus und biss sich in den Daumen – so tief, dass er ein wenig zu bluten begann. Sie schmierte sich die rote Flüssigkeit auf ihren freien Unterarm und formte danach ein paar Fingerzeichen. ‚Jutsu des vertrauten Geistes‘, sprach sie sich im Kopf vor und klatschte ihre Handfläche auf den Boden, worauf um diese herum schwarze Symbole erschienen und eine Rauchwolke mit einem dumpfen Geräusch beschworen wurde. Der Nebel verzog sich langsam wieder und dort wo ihre Hand gewesen war, befand sich jetzt eine ebenholzschwarze Krähe.
 

„Hey, alter Freund“, begrüßte Akiko das beschworene Tier und streichelte ihm kurz über den Kopf. Ein Krächzen war die Antwort auf diese Geste. „Ich hab ein kleines Problem“, teilte sie ihm weiter mit und hielt ihm ihren Unterarm hin, damit er auf diesem Platz nehmen konnte, „ich verfolge Sasuke, der mit einer Gruppe Piraten nach Konoha unterwegs ist – beziehungsweise war. Er hat seinen eigenen Weg eingeschlagen und ich möchte ihn nicht aus den Augen verlieren. Deshalb sollst du ihm folgen. Er ist noch nicht weit gekommen. Du solltest ihn also mit Leichtigkeit einholen können.“
 

Der schwarze Vogel krächzte wieder ein wenig vor sich hin, doch die Dunkelblauhaarige schien zu verstehen, was er ihr sagen wollte. „Weil sich jemand um dieses Piratenpack kümmern muss“, erklärte sie dem Geschöpf auf ihrem Arm und kraulte es ein wenig am Bauch, „diese Flaschen werden keine Chance gegen die Ninja aus dem Dorf versteckt in den Blättern haben und wahrscheinlich in Gefangenschaft geraten. Und wenn Konoha anfängt in deren Gehirnen herum zu forschen, dann werden sie herausfinden, dass sich Sasuke im Feuerreich befindet und das wiederum hätte zur Folge, dass das gesamte Land nach ihm suchen würde. Aber das muss ich um jeden Preis verhindern!“
 

Die Krähe blieb diesmal ruhig und bewegte zuckend ihren Kopf nach oben und unten, als ob sie nicken wollte. Kurz darauf breitete sie ihre Flügel aus und fing an mit ihnen zu schlagen, wodurch sie schließlich abhob und in die Richtung flog, die Akiko ihr gedeutet hatte. Kurz schaute sie dem Tier noch hinterher, bevor sie ihr Augenmerk wieder auf das Gasthaus richtete. ‚So! Und jetzt nehme ich mal ein schönes, entspannendes Bad! Diese Piraten laufen mir schon nicht weg‘, dachte sie sich und setzte ihren Plan auch sofort in die Tat um.
 

~*~
 

„Wollen Sie gar kein Bad nehmen, Sensei?“, fragte Aikyo den Schwarzhaarigen, sobald sie ihn vor den Umkleideräumen, von denen sie einen gerade frisch angezogen verlassen hatte, wartend auf einer Bank sitzen sah. Auch Team 4 war für die Nacht in einer Gaststätte eingecheckt, um für den morgigen Marsch Kräfte zu tanken. Sie lag knapp hinter der Grenze zum Windreich, weswegen die Wüste auch nicht mehr weit entfern lag. Uremaru richtete seinen kalten Blick auf die junge Blondine und antwortete in kühlem Ton: „Nein!“
 

„Wieso nicht?“, kam allerdings sofort die nächste Frage des Mädchens, welche sich nun interessiert neben ihn setzte und ihn erwartungsvoll anschaute. Innerlich genervt seufzend setzte der Uchiha zu einer Antwort an: „Du weißt, dass meine Knochen aus Metall bestehen.“ Die Zehnjährige nickte. „Und dass sich in meinem Körper Metallpartikel befinden.“ Wieder ein Nicken. „Wenn ich in dieses heiße Wasser steigen würde, würden sich diese Metalle erhitzen und es für mich unerträglich machen“, mehr sagte er dazu nicht. Die kleine Blonde nickte noch einmal verstehend und sprang wieder auf die Füße: „Ich geh in mein Zimmer!“ Und schon war sie verschwunden.
 

Allmählich kamen auch die beiden restlichen Teammitglieder, mit frischen Anziehsachen gekleidet, aus dem Umkleideraum für männliche Badegäste. „Shinkei!“ Der Blonde erstarrte bei dem Ertönen der kalten Stimme seines Senseis. „Ich möchte mich kurz unterhalten!“ Der Junge ging auf den Erwachsenen zu, während sein bester Freund mit ein wenig Abstand auf ihn wartete. „Allein!“, sprach er mit einem Ton in der Stimme, der seinen beiden Schülern einen kalten Schauer über den Rücken jagte und richtete seinen ausdruckslosen Blick auf Ijaku. Dieser blieb kurz wie angewurzelt stehen, verneigte sich dann aber kurz darauf und suchte schnell das Weite.
 

Unschlüssig stand der Blonde vor der Bank, auf der Uremaru saß und wartete darauf, dass eben jener zu reden begann. „Setz dich!“, befahl er knapp, worauf der Junge zögerlich neben ihm Platz nahm. „Was ist los mit dir?“, hörte er die eher beiläufige Frage seines Lehrmeisters. „Was… Was soll denn sein? Mit geht’s gut“, antwortete der Kleine langsam und ließ den Kopf ein wenig sinken.
 

Der Uchiha ließ ein angestrengtes und genervtes Seufzen verlauten. „Du machst dir immer noch Vorwürfe darüber, was mit Aikyo passiert ist“, stellte er dann unbeteiligt fest und lehnte sich zurück. Ertappt lies Shinkei seinen Kopf noch weiter sinken. „Wie… Wie kommen Sie darauf? Das ist doch Unsinn“, log er dennoch und erntete ein verärgertes Schnauben seines Lehrers. „Versuch gar nicht, mich anzulügen! Das bringt nichts!“, wies er ihn zurecht, bewegte seinen Oberkörper wieder nach vorne und stützte sich mit seinen Armen auf seinen Beinen ab.
 

„Ich habe es dir bereits gesagt! Dich trifft in diesem Fall keine Schuld!“, wiederholte er seine Worte, die er ihm schon gestern gesagt hatte, „es ist allein mein Fehler gewesen! Ich wusste nämlich bereits, dass Akatsuki in Amegakure nicht tätig ist, daher habe ich mir nichts dabei gedacht, euch alleine losziehen zu lassen. Ich als euer Sensei, hätte eigentlich in meiner Planung miteinbeziehen müssen, dass es in dieser Stadt auch andere Verbrecher gibt und euch ohne zu überlegen begleiten müssen, um euch zu schützen. Also hör endlich auf dir Vorwürfe deswegen zu machen, weil die Schuld alleine bei mir liegt.“
 

„Ich…“, setzte der Blondschopf an, doch zögerte er kurz, mit seinem Satz fortzufahren, „ich habe Aikyo zum Weinen gebracht!“ Durch diese Aussage doch überrascht würdigte er den Jungen sogar eines kurzen Blickes, was Shinkei als Aufforderung sah, weiter zu reden: „Ich hab ihr ein paar Dinge an den Kopf geworfen, die sie verletzt haben. Dann… wollte sie abhauen und ich hab sie einfach gehen lassen wollen. Dann wurde sie entführt.“
 

Uremaru stand mit einem gequälten Geräusch auf und stellte sich direkt vor seinen Gesprächspartner. „Hör zu! Es wäre mit Sicherheit auch passiert, wenn du dich nicht kurz vor der Entführung mit ihr gestritten hättest! Es war einfach nur Pech, dass es eben genau zu diesem Zeitpunkt geschah“, redete der Schwarzhaarige ruhig auf den Jungen ein, während er in die Hocke ging und ihm eine Hand auf die Schulter legte, „und jetzt hör auf dich wie ein Mädchen aufzuführen! Du musst jetzt stark sein und deine Fähigkeiten verbessern, damit du in Zukunft solche Situationen verhindern kannst, verstanden?!“
 

Ein bisschen eingeschüchtert durch die Tonlage, in der sein Meister diese Worte sprach, nickte er leicht. „Du hast eine große Menge an Chakra in deinem Körper! Ich werde mich bei deinem Training von nun an speziell auf dein Nin-Jutsu konzentrieren, da dies deine beste Fähigkeit ist. Natürlich werden wir das Tai-Jutsu nicht vernachlässigen, aber deine Stärke liegt im Nin-Jutsu! Ich werde ein eigenes Trainingsprogramm für dich aufstellen, nach dem du vorgehen wirst!“, erklärte der Uchiha geduldig, worauf Shinkei wieder sein spitzbübisches Grinsen zurückerlangte und einen enthusiastischen Glanz in den Augen bekam, „und jetzt geh schlafen! Wir wollen morgen sehr früh los!“
 

„Jawohl, Sensei!“, rief er, während er auf die Beine sprang, sich kurz verneigte und sich dann auf den Weg in sein Zimmer machte. Der Sharingan-Träger schaute ihm noch kurz hinterher und seufzte wieder genervt: ‚Das wird sicher äußerst anstrengend!‘ Danach richtete er sich auf und begab sich nun selbst in den Waschraum. Er wollte sich noch eine Dusche genehmigen, bevor er sich schlafen legte. Er hatte nicht bemerkt, dass Ijaku das gesamte Gespräch mitangehört hatte.
 

~*~
 

Sakura lag wach in ihrem Bett. Die Mizukage hatte es freundlicherweise erlaubt, das Konoha-Team in ihrer Villa nächtigen zu lassen. Die Rosahaarige, als einzige Frau der Gruppe, bekam ein kleines eigenes Zimmer, während sich der Rest eines teilen musste. Durch ein Geräusch von außen wurde sie plötzlich aufgeschreckt und starrte auf die Tür. Sofort schritt sie auf diese zu und öffnete sie, um einen Blick hinaus zu riskieren. In dem dunklen Gang, durch das Mondlicht schwach beleuchtet, sah sie einen Schatten herumschwirren. Ohne zu zögern folgte die Kunoichi ihm.
 

Die Person streifte scheinbar planlos durch die dunklen Straßen Kirigakures. Doch nach der Meinung der Haruno, wusste dieser Typ genau wo er hin wollte. Dieser Gedanke bewahrheitete sich auch, nachdem die Gestalt einen Teich erreichte, bei dem schon jemand stand. Das schwache Mondlicht glitzerte auf der Wasseroberfläche und tauchte auch die zwei Personen in fahles, weißes Licht. Sakura blieb einige Meter entfernt hinter einem Busch stehen und erkannte nun, dass es sich um die Mizukage und den weißhaarigen Mann von vorhin handelte.
 

Mit zögernden Schritten ging die Rotbraunhaarige auf den Weißhaarigen zu. „Was willst du?!“, fragte er mit harter Stimme, ohne seinen Blick von dem Teich vor ihm abzuwenden. „Ich will mit dir reden“, offenbarte sie ihm ihr Vorhaben, worauf er nur ein undefinierbares Schnauben von sich gab: „Ich habe dir nichts zu sagen!“ „Dann hör mir einfach nur zu“, bat die Frau hinter ihm, worauf der Mann still blieb und seinen Kopf leicht in ihre Richtung drehte, um ihr zu zeigen, dass er zuhörte. Dadurch konnte Sakura erkennen, dass er, selbst in der Dunkelheit der Nacht, seine Sonnenbrille trug.
 

„Ich will dir erklären, wieso ich…“ „Was gibt es da zu erklären?!“, unterbrach er sie harsch und drehte sich ganz zu ihr um, „du hast mich von Anbu-Einheiten überwachen lassen. Da ist es doch offensichtlich, wie du denkst! Du vertraust mir nicht! Mehr muss ich nicht wissen!“ „Hör mir doch einfach zu, verdammt!“, rief sie ihm entgegen. An ihrer Stimme war deutlich zu erkennen, dass sie den Tränen nah war: „Denkst du etwa, ich wollte dich beschatten lassen!? Bei einer Sitzung wurde ich von den Vertretern des Volkes überstimmt und als Mizukage muss ich tun, was für das Dorf am besten ist! Ich würde dir ohne zu überlegen mein Leben anvertrauen! Bitte glaube mir! Ich wollte diese Anbu-Einheiten nicht auf dich Ansetzen!“
 

„Nenn mir einen Grund, warum ich dir das glauben sollte!“, sagte er kühl, ohne die kleinste Gesichtsregung. „Weil ich…“, setzte sie an, stockte aber und senkte ihren Blick. „Weil du was?!“, fragte der Weißhaarige ein wenig gereizt nach und trat einen Schritt auf sie zu. „Weil ich dich liebe, du Idiot!“, schrie sie ihn an, wandte dann aber sofort wieder ihr Gesicht von ihm ab. Er wollte gerade noch näher an sie herantreten, erstarrte jedoch, als er diese Worte hörte.
 

„Du… was!?“, stotterte der Mann daher und machte ein perplexes Gesicht. „Du hast mich schon verstanden!“, murmelte sie in einer Lautstärke, dass er es gut verstand. „Ich… Ich… ähm…“, druckste er weiter herum. Sein Kopf war völlig leer. Dieses Geständnis hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. „Du musst gar nichts sagen. Ich weiß, dass du nicht die gleichen Gefühle hegst“, sprach sie mit trauriger Stimme weiter, „ich will dir damit nur klar machen, dass…“ Weiter kam sie nicht. Der Sonnenbrillenträger hatte die Distanz zwischen den beiden überwunden und küsste sie.
 

Erst nach mehreren Sekunden trennten sie sich wieder voneinander. „Reiketsu? Was…?“, wieder hielt er sie vom Sprechen ab, indem er seinen Zeigefinger auf ihre Lippen legte. „Mei! Es tut mir leid!“, redete er ihr sanft zu, „ich war nur so eingeschnappt, weil ich dachte, das Dorf wäre dir wichtiger als ich! Es… Es hat mich so schwer getroffen, weil… weil ich dich auch liebe!“ Ein liebevolles Lächeln zauberte sich in das Gesicht der Mizukage, bevor sie ihn in die Arme schloss. „Es gibt nichts, was mir wichtiger ist als du“, flüsterte sie ihm ins Ohr, löste ihre Umarmung wieder und nahm ihm die Sonnenbrille ab, um seine Augen betrachten zu können, bevor sie mit normaler Lautstärke weiterredete, „aber du musst auch verstehen, dass ich auch nach dem Wohl des Dorfes handeln muss! Du darfst dem Volk ihr Misstrauen auch nicht verübeln. Du warst schließlich ein Mitglied der Akatsuki-Organisation!“
 

Sakura schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Wie konnte die Mizukage, das Oberhaupt eines der Versteckten Dörfer, jemanden wie ihn nur in Kirigakure leben lassen. Mit einem Satz sprintete die Rosahaarige los. Dieser Typ war ein Mitglied von Akatsuki gewesen! Sie musste diese Information sofort an Kakashi weiterleiten.
 

Mei und Reiketsu standen immer noch, die Arme umeinander gelegt, vor dem Teich und schauten sich gegenseitig verträumt in die Augen. „Jemand hat uns belauscht!“, stellte der Weißhaarige fest. Die Rotbraunhaarige schüttelte aber nur den Kopf: „Das ist mir egal!“ Darauf zog sie den Mann vor ihr an sich heran, worauf die beiden wieder in einem tiefen Kuss versanken, während sich Tränen der Freude einen Weg über Meis Gesicht bahnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-07-03T21:09:06+00:00 03.07.2012 23:09
Hammer Kapi^^
Mach weiter so^^


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