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Maknae World

von

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Longing for your embrace - Graze

Longing for your embrace ~ Graze
 

Und nun stand ich auf dieser großen Bühne, meine Freunde und ich begannen gerade unser neuntes Lied – Graze. Ich liebte dieses Lied wirklich sehr und immer wieder aufs Neue hoffte ich, dass unsere Fans nicht sahen, wie nah am Wasser ich doch gebaut war. Manchmal fiel es mir schwer so viele langsame und gefühlvollen Lieder hintereinander zu singen und dann kam davor ausgerechnet noch Romantic. Wer hatte die Setlist noch einmal zusammen gestellt? Wahrscheinlich jemand, der mich nicht mochte oder mich schlicht und ergreifend zum weinen bringen wollte. Dabei gab es in meinem Leben doch eigentlich gar nichts, weswegen ich traurig sein könnte. Ich hatte den Job, den ich schon immer haben wollte und meine Kollegen waren meine besten Freunde und engsten Vertrauten. Auf eine gewisse Art und Weise brauchte ich sie alle. Wenn sie um mich herum waren war mein Tag immer voller Freude und Spaß, wir lachten immer viel zusammen. Meine Familie stand vollkommen hinter mir und ich wusste, wie stolz ich sie machte. Mir fehlte es doch wirklich an nichts.

Doch wieso war mein Herz so schwer? Wieso fühlte es sich so an, als würde ich eine Last mit mir herum tragen? Schon seit Wochen hatte ich dieselben Gedanken, aber leider fand ich keine Antwort.

Graze – wir gingen um die Stühle rum, Onew und Key sangen ihre Parts wirklich wundervoll, so wie ich es von ihnen nun seit Jahren schon gewohnt war und endlich setzten wir uns. Unsere Performance wurde immer besser, perfekter. War nicht alles um uns herum scheinbar perfekt? Und was war, wenn dem eigentlich nicht so war?

Jonghyuns Part, wir tanzten weiter. Legten dieselbe Leidenschaft für unsere Performance an den Tag, wie wir es immer taten. Gewohnheit?

Dann sangen wir endlich im Refrain alle zusammen. Es war so schön und hörte sich für mich so perfekt an. Schwungvoll mit der Hand nach links, nach vorne und ich wusste genau, dass unsere Fans sicher mal wieder dachten, dass es sexy aussah, wie ich mich bewegte. In Gedanken musste ich ein wenig über mich selbst schmunzeln. Seit wann hatte ich denn solche Gedanken? Viel Zeit um darüber noch weiter nachzudenken blieb mir ja leider nicht, denn da erhoben wir uns auch schon wieder.

Ich streckte meinen Arm aus, hob ihn ein Stück an und liess ihn dann sanft wieder herunter gleiten – jedenfalls war das der Plan gewesen, aber ich hielt mitten in dieser Bewegung inne. Meine Augen weiteten sich ein wenig. Meine Gedanken überschlugen sich in dem Moment und mir wurde so einiges klar, sodass sogar meine Augen sich ein wenig weiteten. Wieso jetzt? Wieso ausgerechnet, wenn ich auf der Bühne stand? Da bekam ich auf einmal alle Antworten auf meine Fragen? Wie gemein...

Ich hörte, wie die Musik weiterging. Wie Onew leise meinen Namen sagte und auf mich zu kam, doch ich bewegte mich nicht. Alle setzten sich wieder in Bewegung und ich merkte förmlich, wie ihre Blicke auf mir ruhten und sie darauf warteten, dass ich meinen Part sang, der ja nun endlich kam. Doch nichts tat sich. Meine Welt stand für einen Moment still. Es gab nur mich und meine Gedanken. Meine wirren, viel zu vielen Gedanken. Es war für die Anderen sicher beängstigend mich so zu sehen, aber gerade konnte ich leider nichts mehr ändern.

„Taemin! Taemin!“,

aus weiter Ferne hörte ich jemanden rufen, aber ich wollte mich noch nicht von meinen Gedanken lösen. Nicht jetzt.... Noch nicht...

„Taemin! Taeminnie!“,

ich nahm ganz leise eine andere Stimme war. Sie war eindringlicher, aber zugleich auch sanfter. Wahrscheinlich war es Jongyhun, der mich nun rief. Irgendwie fühlte ich mich gerade sehr komisch und bedrückt. Hatte ich alles ruiniert? Hatte ich die Fans enttäuscht? Mein Arm sank gänzlich herab und meinen Blick richtete ich auf den Boden. Als mir bewusst wurde, dass ich einfach weitermachen musste sah ich auf und setzte mich wieder in Bewegung. Mein Part war vorbei, aber das machte nichts. Gerade machte mir die Choreo Sorgen. Wie konnte man eigentlich so schnell seine Gedanken wechseln? Wahrscheinlich würde das keiner der anderen Jungs verstehen, aber wollte ich es ihnen überhaupt erklären? Sie schienen alle sehr irritiert zu sein, aber Jonghyun und Key machten weiter – Super Jungs! Das nenne ich Profis! Ich war wirklich sehr stolz auf meine Freund, ganz besonders aber auf einen. Und das schon so lange... Wann wurde aus Freundschaft nur mehr? Und wieso gestand man sich dies während eines Liedes ein? War es die Musik, die mich dazu bewegt hatte in mein Innerstes zu horchen und die Gedanken, die oft aufgekeimt, aber immer wieder unterdrückt oder einfach weg gesperrt worden waren, wahrzunehmen? Ich wusste es einfach nicht.

Wir machten weiter, fast so als wäre nichts gewesen. Ich war wirklich froh, dass das Lied nicht mehr allzu lang war. Ich brauchte gerade eine kurze Pause, um meine Gefühle wieder zu ordnen, aber eigentlich hatte man während eines Konzerts ja gar keine Möglichkeit mal kurz für sich zu sein. Wie doof...

Beiseite schieben, verdrängen, nicht beachten. Aber nur für ein paar Minuten! Ich musste die Performance jetzt einfach hinter mich bringen, musste meinen Freunden zur Seite stehen. Immer wieder wurde ich von ihnen gemustert, was schon unangenehm war. Wahrscheinlich hatte ich sie erschreckt und jeder einzelne von ihnen machte sich jetzt seine eigenen Gedanken und Sorgen. Da war wohl eine Entschuldigung fällig. Allerdings war es wirklich fraglich, ob ich mich für meine Gedanken entschuldigen sollte.

Wieder kamen wir an den Punkt, an dem wir stehen blieben und uns unserem Publikum zuwandten, die Arme ausstreckten. Ich hatte eben noch das Gefühl, als würde ich nach den Sternen greifen wollen, aber eigentlich griff ich wieder nur ins Leere. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen – es war schlicht und ergreifend nicht wahr! Ich griff nicht ins Leere! Oh wie sehr ich meinen Aussetzer von eben doch mochte. Es machte alles... einfach klarer!

Wir bewegten uns alle in verschiedene Richtungen, ich lief die Bühne entlang. Eigentlich wollte ich mich nicht von ihnen entfernen, nicht von ihm weggehen, aber es gehörte dazu. Also lief ich...

Als ich stehen blieb wandte ich mich um, wollte sehen, was die Anderen machten. Ich lauschte ihrem Gesang und bewunderte sie einen Moment dafür, dass sie gerade so cool aussahen, wie sie dort mit der Plattform hoch fuhren. Manchmal beneidete ich Jonghyun ein wenig, bekam er doch die meisten coolen Auftritte.

Ich schüttelte leicht den Kopf und kam wieder meiner Aufgabe nach, wandte mich dem Publikum wieder zu und grinste sie ein wenig an. Ein paar Mädchen vor mir kreischten und riefen meinen Namen. Es fühlte sich so vertraut an.

Ich legte all meine Gefühle in meinen Gesang. Ob sie etwas merken würden? Ob es wohl anders für sie klang? Wahrscheinlich nicht... oder unterschätzte ich meine Jungs?

Ich ging zurück, immerhin war das Lied bald zu Ende und als wir alle zusammen wieder in der Mitte standen war ich zufrieden. Zufrieden, aber nicht glücklich.

Unsere Stimmen verstummten, die Musik ging aus, genauso wie die Scheinwerfer. Wir hatten es hinter uns gebracht und ich war wirklich sehr froh darüber. Sofort kam Onew zu mir und legte seinen Arm um mich. Er zog mich mit sich, wahrscheinlich weil er Angst hatte, dass ich nach meinem Aussetzer von eben nicht mehr den Weg von der Bühne runter finden würde. Innerlich musste ich darüber ein wenig lachen, aber es war ja eigentlich süß, wie sie Alle immer um ihren Maknae besorgt waren.

Als wir dann endlich wieder hinter der Bühne waren sagte keiner von ihnen was. Sie sahen mich nur an, so als würden sie auf eine Erklärung hoffen, mich aber nicht dazu drängen wollen. Meine Hyungs waren eben die Besten! Sie wussten, wie sie mit mir umzugehen hatten. Womit hatte ich solche Freunde nur verdient?

„Mir fehlt etwas.“,

liess ich mich dann endlich leise verlauten und sofort bemerkte ich die irritierten Gesichtsausdrücke der Anderen und musste lachen.

„Das ist nicht witzig Taemin! Du hast mir echt einen fiesen Schrecken eingejagt, als du so da gestanden und nichts gemacht hast! Ich dachte schon, du hast dir was getan!!!“

unsere Diva schnaubte leicht. Das er sich so darüber empören würde hatte ich mir schon fast gedacht und darum bedachte ich ihn mit einem sanften Lächeln. Ich konnte förmlich sehen, wie er sich wieder entspannte.

„Aber was meinst du denn damit?“,

mein Blick wandte sich Jonghyun zu, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und mich musterte.

„Na ja ich glaube ich war ein wenig.... unfair zu jemandem. Vor einiger Zeit und das tut mir leid. Und... mir fehlt eben etwas. Das ist mir eben bewusst geworden.“,

okay hatte ich sie nun noch mehr verwirrt? So sah es jedenfalls aus und ich musste wieder schmunzeln. Ein leichtes Grummeln von Minho folgte, dem ich nun meine Aufmerksamkeit zukommen liess.

„Du brauchst dir keine Sorgen machen, wirklich nicht.“,

sicher wusste er, worauf ich hinaus wollte, immerhin hatte ich mit ihm darüber geredet, was vor einer Weile passiert war. War es nicht auffällig, dass einer so still war? Ich drehte mich um, suchte nach Onew doch er war gar nicht mehr da. Da haute der einfach ab.

„Oh man der hat ja Nerven...“,

auch Key schien es aufgefallen zu sein. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich sah überrascht zur Seite, sah in Minhos grinsendes Gesicht.

„Wurde auch wirklich mal Zeit Kleiner.“,

wie immer schien er mich zu verstehen. Danke Minho! Du bist wirklich ein so toller Freund. Ich liess die Drei einfach stehen und machte mich auf die Suche nach unserem Leader. Wo er sich wohl versteckt hatte?

Ich fand ihn, aber ich war überrascht, dass ich gar nicht so weit dafür laufen musste, denn Onew stand eigentlich so gut wie um die Ecke und lehnte an einer Wand. Er stieß sich ab, als ich vor ihm stand.

Es war wirklich nicht leicht, aber ich streckte meine Hand aus. Sie zitterte ein wenig, selbst noch als ich sie vorsichtig an die Wange des Älteren gelegt hatte. Ich war so furchtbar nervös, dabei brauchte ich das doch gar nicht sein.

Onew schwieg, scheinbar wollte er den Moment nicht zerstören und das war auch gut so, denn sonst hätte ich mich das wahrscheinlich nie getraut. Ich trat ein Stück vor, meine freie Hand legte sich an seine Seite, wobei ich ihm in die Augen schaute. In meinem Bauch fing es ein wenig an zu kribbeln, als ich mich nach vorne beugte und wir uns sanft küssten. Es fühlte sich so richtig an, so verdammt richtig. Ich entspannte mich und genauso schien es auch Onew zu gehen, der den Kuss sanft erwiderte. In dem Moment war ich so unsagbar glücklich, aber natürlich endete dieser Kuss viel zu schnell.

„Taemin... was-“,

ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und sah ihn an. Es war klar, dass er eine Erklärung wollte und die sollte er auch bekommen.

„Ich dachte immer, dass ich alles habe, was ich brauche. Das ich glücklich bin und das es mir gut geht. Das mein Leben vollkommen ist und ich für das Alles dankbar sein muss. Als du mir...deine Gefühle gestanden hast war ich überfordert und wusste nicht, wie das in meine perfekte Welt passen sollte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich meine Welt all dem anpassen sollte. Und eben...da ist es mir einfach klar geworden. Frag bitte nicht, wie genau das war. Es reicht doch, dass es so ist oder?“,

ich lächelte ihn leicht an. Wahrscheinlich war es gut, dass ich Onew eine kleine Pause von meinem Redeschwall gönnte, immerhin hatte er nun auch viel zu verarbeiten.

„Würdest du es nochmal sagen?“,

die Worte kamen nur leise über meinen Lippen, aber nicht weil es mir schwer fiel dich darum zu bitten, sondern nur weil es etwas besonderes für mich war. Als du auch Lächeln musstest war ich erleichtert, liess meine Hand an dir herab gleiten ehe sie auf deinem Oberkörper zum ruhen kam.

Wir sahen uns einen Moment nur an.

„Ich liebe dich.“,

als du die Worte so leise sagtest erzitterte ich leicht. Es war so schön, dass zu hören und endlich hatte ich die passende Antwort dazu gefunden.

„Ich liebe dich auch.“

Jetzt fehlte mir doch nun wirklich nichts mehr. Meine Welt fühlte sich wieder komplett an.

Onew zog mich in seine Arme und auch ich schloss meine Arme gleich um ihn, klammerte mich an ihn.

„Ich werde dich nie wieder gehen lassen Minnie!“,

hauchtest du mir ins Ohr und ein zufriedenes Lächeln zierte meine Lippen.

In dem Moment hattest du mich wirklich zum glücklichsten Menschen dieser Welt gemacht.

Ich danke dir.

Ich danke euch.

Meine Freunde.

Meine Familie.

Meine Liebe.
 

Manchmal begriff man wohl nicht alles sofort, aber das war okay. Man sollte sich für Alles die Zeit nehmen, die man benötigte.

Und dann würde es schon ein Happy End geben.

Da war ich mir mittlerweile mehr als sicher.
 


 


 


 

Uff.... ich fühle mich erleichtert. Irgendwie hat diese Story es mir schwer gemacht *lach* Auch wenn ich nun sagen muss, dass ich sie gut finde! ^^

Naja vielleicht gibt es noch ein zweites Kapitel in dem es ein wenig...ehm... ja ihr wisst schon ^.~

Im Grunde passiert das Alles so in ca...10 Minuten? Die Performance basiert auf dem 1st Concert in Tokyo Auftritt. Graze ist so ein schönes Lied.

So genug geschwafelt.

*wink*



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