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100 Tage des Grauens...oder auch nicht?

von

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lahme Ausreden

Heiß brannte die Sonne auf Joeys Gesicht. Jetzt war er doch sehr froh, dass er diesen Hut hatte, auch wenn er damit wirklich sehr albern aussah. Andernfalls, hätte er wohl doch schon längst einen Sonnenstich bekommen und wäre entweder zu Hause im Bett am sterben vor Langeweile, oder aber sogar im Krankenhaus und letzteres war eindeutig die schlimmere Variante. Schon seid zehn Uhr Morgens war er dabei den Garten nach Setos Wünschen weiter zu bearbeiten. Er hatte nur zwei Pausen zwischendurch gemacht. Eine um eins, zum Essen und dann noch eine um halb drei, als ihm die Kehle zu sehr gebrannt hatte und er unbedingt etwas trinken musste. Zudem hatte die Hausdame ihm extra frische Limonade zubereitet, die auch wirklich echt lecker war.
 

Es war jetzt bald halb fünf und Joey schwitzte, was das Zeug hielt. Er freute sich schon auf die kalte Dusche, die er sich bestimmt noch gönnen durfte, bevor er nach Hause fuhr. Stinkend, verschwitzt und dreckig wollte er sich nun nicht wirklich in die Öffentlichkeit trauen. Das wäre auch nicht nur für ihn sehr unangenehm, sondern auch für die Menschen um ihn herum.

Er richtete sich auf und schaute auf den Horizont, dem die Sonne immer näher kam. Mit dem Unterarm wischte er sich den Schweiß von der Stirn und seufzte. Bis jetzt war eigentlich nichts so anstrengend gewesen, nicht mal der Keller und da hatte er auch so geschwitzt. Allerdings war es dort unten angenehm kühl gewesen und er hatte wegen dem Geschleppe geschwitzt. Hier draußen war es einfach viel zu heiß und Joey hätte sich am liebsten in den Pool geschmissen. Allerdings wollte er den Garten schnell fertig bekommen, damit die Pflanzen nicht verdorrten und auf eine Strafe von Kaiba hatte er auch keine Lust, also ging es weiter.

Während Joey mit den Pflanzen rumhantierte, dachte er über die letzten Wochen nach, wo er Setos Sklave gewesen war. Was hatte er sich nicht alles einfallen lassen, dachte Joey und irgendwie musste er schon darüber schmunzeln. Seto hatte einiges an Geld gelassen, nur um Joey zu ärgern. Das hätte der Braunhaarige auch einfacher haben können, dachte sich der Blonde und nickte bestärkend. Joey stieg einfach nicht hinter die Gründe dieses Typen. Warum gab er sich so viel Mühe ihm das Leben schwer zu machen und dann diese Momente, in denen er so anders war. Die Momente, als er ihm schon halbe Komplimente machte und ihm Essen bezahlte. Dieser Moment, als er ihn ganz normal behandelt hatte. Schikaniert mit merkwürdigen Outfits und dann war er plötzlich in Sorge, dass ihm etwas passierte. Auch, wenn Seto das ganz wunderbar verpackt hatte, damit es natürlich nicht als Sorge um Joey aussah, sondern so selbstsüchtig wie immer rüber kam. Langsam kaufte Joey ihm das aber nicht mehr ab.

Er hatte gestern schon sehr schnell bemerkt, dass Seto ihn beobachtete. Zuerst dachte er, es wäre aus Schadenfreude gewesen, doch nachdem Kaiba mehrere Stunden damit verbracht hatte, ihn einfach nur zu beobachten, war Joey schon klar, dass es um etwas anderes gehen musste.

Außerdem war da noch dieses Gespräch gestern. Joey hätte fast etwas gesagt, was alles nur noch schlimmer gemacht hätte. Offensichtlich hätte er das, aber selbst wenn er bereit gewesen wäre, diesen Satz weiter zu führen, hätte er nicht gewusst, wie. Wie sollte er etwas sagen, dass er selbst nicht verstand. "Außerdem...", murmelte er vor sich hin und starrte auf die Blume, die er grade eingepflanzt hatte. Dieser Satz ging nicht weiter, als bis zu diesem Wort.

Joey war immer so sehr damit beschäftigt gewesen, Seto zu hassen, dass ihm etwas ganz bestimmtes nicht aufgefallen war: er hasste Seto gar nicht.

An diesem einen Abend, als Seto ihm so menschlich gegenüber gewesen war, war ihm das bewusst geworden, aber er verstand es nicht. Was hatte sich geändert und wann und was noch viel wichtiger war, was genau war Kaiba eigentlich für ihn. Ein Freund? Wohl kaum und über diesen Gedanken musste Joey schon sehr lachen. Ein Freund war Seto sicherlich nicht. Es fühlte sich nicht an wie eine entstehende Freundschaft, doch irgendetwas war da und er spürte, dass auch bei Seto sich etwas verändert hatte. Im Laufe der Wochen war Seto ganz anders geworden. Er hatte Joey etwas von ihm geöffnet, auch wenn es unbewusst geschehen war, so war es doch eine Tatsache.

"Außerdem....", murmelte Joey wieder.
 

Die Sonne glühte schon langsam in ihrem schönen abendlichen rot, als Albert nach draußen kam.

"Die Sonne geht unter. Master Kaiba wünscht, dass sie nun gehen."

Joey nickte und stellte die Arbeitsutensilien weg. "Darf ich vielleicht noch dusche? Also, hier?"

Das hätte er vielleicht auch schon vorher fragen können, aber jetzt reichte es sicherlich auch noch. Es war ja immerhin nur duschen und nichts besonders aufwändiges für einen von den Angestellten, oder gar Seto.

"Sicher, ich denke, das wird kein Problem sein. Sie wissen ja, wo sich das Badezimmer für Gäste befindet."

Albert ging das Tablett holen, auf dem der Teller mit dem Essen und der Limonadenkrug waren und während dessen begab Joey sich schon mal nach drinnen.

Er ging schnell seine Tasche mit seinen Wechselsachen holen, legte den Hut in seinen Spint und machte sich dann auf den Weg ins Bad. Er konnte jetzt schon das erfrischende Wasser spüren und nachdem er sich dann auch genug der Körperpflege gewidmet hatte, rubbelte er mit einem Handtuch seine Haare trocken, räumte schnell alles auf und machte sich auf den Weg zu Seto, doch dieser kam ihm schon zuvor und fing ihn im Flur ab.

"Oh, ich wollte dir grade sagen, dass ich dann jetzt gehe.", flötete Joey fröhlich und grinste breit.

Durch diese Dusche hatte er ziemlich gute Laune, denn er fühlte sich erfrischt und vor allem sauber. Außerdem hatte Seto schon eine Ewigkeit nicht mehr mit ihm gemeckert und Joey konnte schon sehr zufrieden mit dieser Meisterleistung sein.

"Bevor du gehst, will ich dich noch etwas fragen."

Seto klang sehr ernst und machte auch ein passendes Gesicht dazu. Joey wurde deshalb auch sofort von seiner Wolke wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und guckte Seto vorsichtig an.

"Wegen gestern...", fing Kaiba an und schnaufte leise. Joey hätte sich ja denken können, dass er noch mal nach haken würde. "Ja?"

"Was sollte dieses 'Außerdem'?"

Joey blieb das Herz fast stehen. Was sollte er ihm denn jetzt bitte sagen? Die Wahrheit wäre wohl etwas unangebracht. "Nichts....Ich meine, ich weiß eigentlich nicht, was ich noch sagen wollte. Hab ich schon wieder vergessen.", versuchte der Blonde sich raus zu reden und drehte sich weg. "Außerdem. Wieso interessiert es dich eigentlich, was ich zu sagen habe. Du bist doch sonst nicht so interessiert an meinen Gedanken."

Mit einem großen Satz kam Seto zu ihm und packte ihn am Arm, zerrte ihn zu sich rum und sah ihm tief in die Augen. Es war wie damals, als Seto zu Joey nach Hause gekommen war, um ihm die Hölle heiß zu machen, nur dieses Mal flatterte Joeys Herz nicht vor Angst.

"Ich will es eben wissen. Ich will wissen, was so schlimm ist, dass du es selbst verdrängen musst."

Seine Stimme war wieder so selbstgefällig, wie sonst auch. Wie sollte Joey da nur wieder raus kommen. Allerdings konnte Seto ihn dieses Mal nicht dazu zwingen ihm zu gehorchen.

"Lass mich los, ich will nach Hause.", sagte Joey ruhig und ernst und erwiderte Setos harten Blick. Dieser guckte nur überrascht, wich etwas zurück und ließ Joey los. "Wir sehen uns morgen...", murmelte der Blonde und ließ Seto überrumpelt zurück und fuhr, jetzt wieder mies gelaunt, nach Hause. Irgendwie war er schon recht stolz auf sich, dass er so durchsetzend sein konnte und das bei Seto Kaiba, aber dieser Ton in seiner Stimme war alles andere als angenehm. Dennoch konnte mit so einer Heldentat nicht jeder prahlen.
 

Zu seinem Leidwesen allerdings, hatte Kaiba keineswegs vor die ganze Sache aufzugeben, was er sich auch hätte denken können. Zumindest war Joey dieser Meinung, nachdem Seto ihn die darauf folgende Woche permanent damit genervt hatte, was dieses "Außerdem..." zu sagen hatte. Die Ausrede, dass es nichts besonderes war, oder er es vergessen hatte, zog bei dem Größeren gar nicht und langsam gingen Joey die Ausreden aus. Er war also darauf bedacht, Seto nicht unbedingt oft zu sehen, was ihm irgendwie nicht wirklich gelang. Immerhin war er fast den ganzen Tag im Garten beschäftigt und kümmerte sich um die Pflanzen. Da konnte Seto eben einfach neben ihm stehen und ihn löchern
 

"Wieso interessiert es dich so?", hatte er ihn immer wieder gefragt und die Antworten Setos wurden auch zunehmend einfallsloser. "Weil du es nicht sagen willst.", war seine liebste Begründung.
 

Eines Nachmittags, Joey war jetzt scheinbar fest im Garten angestellt, da alle Pflanzen nun an Ort und Stelle waren und Seto sich noch nichts anderes ausgedacht hatte, kam dieser wieder zu ihm, doch dieses Mal stellte er seine nervige Frage nicht. Statt dessen kam etwas anderes.

"Also Wheeler. Ich muss morgen sehr früh verreisen und werde eine ganze Weile weg bleiben, etwas zehn Tage, aber denk bloß nicht, dass du jetzt frei hast. Ich will, dass du jeden Tag hier her kommst und dich um den Garten kümmerst! Albert wird mir bescheid sagen, wenn du Mist baust, oder gar nicht erst erscheinst!"

Joey spürte zweierlei in diesem Moment. Einerseits war er echt froh, dass Kaiba ihm mal nicht ständig auf die Nerven gehen würde, aber andererseits würde er ihn auch nicht mal sehen und das war nun doch schon ein etwas merkwürdiges Gefühl. Joey starrte Seto ungläubig an und fragte sich, ob er im Ernst im Begriff war, diesen Typen zu vermissen.

"Wheeler, hast du mir zugehört?" Joey reagierte nicht, sondern starrte Seto nur weiterhin, fassungslos über sich selbst an. "JOEY!", schrie Seto dann entnervt und stemmte die Hände in die Hüften, was Joey fast von den Füßen riss vor Schreck. "Ja, klar, verstanden!", meinte er dann eilig und hielt sich eine Hand ans Herz. Seto schüttelte unbeeindruckt den Kopf und verschwand dann wieder. Joey erholte sich noch von seinem kleinen Schock. Es würde bestimmt komisch sein hier zu arbeiten, ohne, dass Seto ihm ständig im Nacken saß. Eigentlich sollte er doch wirklich froh sein, ihn mal für eine Weile nicht sehen zu müssen, doch so wirklich konnte er sich nicht freuen.

Dennoch würde er es sicherlich aushalten und schließlich kam Kaiba auch wieder zurück, wenn auch erst in zehn Tagen. Joey könnte sich ohrfeigen, dass er solche Gedanken hatte, doch langsam aber sicher ließen sie sich nicht mehr leugnen und verdrängen. Sie wurden allgegenwärtig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Nara-san
2011-12-19T15:35:59+00:00 19.12.2011 16:35
ich find das kapi echt toll!
aber
was soll das "abgeschlossen" da oben in der fanfic beschreibung?
du kannst doch jetzt nicht einfach aufhören! O^O

Von:  jyorie
2011-12-19T14:36:33+00:00 19.12.2011 15:36
Ein schönes Kaptitel, du packst es echt die spannung zu erhalten.

Oh, armer Joey das er jetzt auch noch seien "Eisbeutel" vermissen muß. *grins*

Grüße
jyorie
Von:  Noir10
2011-12-19T13:52:40+00:00 19.12.2011 14:52
Aaahh tolles kppi doch seto soll sich nicht so haben nur weil er mal was nicht weiß was andere wissen!!
^^-^^

Von:  Yujiro85
2011-12-19T11:42:47+00:00 19.12.2011 12:42
hi
tolles kap.
freue mich aufs nächste.
lg
Von:  Onlyknow3
2011-12-19T11:42:02+00:00 19.12.2011 12:42
Tja Joey liebe ist eine starke macht,und das spürst du jetzt zum ersten mal.Weiter so,bin doch sehr neugierig ob Seto noch raus findet was Joey vor ihm verschweigt.


LG
Onlyknow3


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