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100 Tage des Grauens...oder auch nicht?

von

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Kaiba gibt einen aus

Siebenundsechzig Tage voll Pein, aber immerhin nur noch Siebenundsiebzig. Joey freute sich über den kleine, aber dennoch vorhandenen Fortschritt.

In der folgenden Woche musste Joey mit Seto in die Stadt fahren und ihm beim Shoppen helfen.

Er dachte, er hatte sich verhört, als Kaiba ihm diese Aufgabe sagte. Dem war aber nicht so. Er sollte ihm beim Einkaufen begleiten. Leider nur in einer tragenden Funktion. Er durfte nicht mit ihm reden, wenn er nicht angesprochen wurde. "Sei wie mein Schatten und trag meine Tüten!", hatte er ihm hochnäsig gesagt und Joey wäre ihm am liebsten mal wieder an den Hals gesprungen. Von einem Laden, zum nächsten schleppte er ihn. Kaiba ertrug sogar die nervigen Verkäufer, die ihm alles andrehen wollten, was zum Verkauf stand. Diejenigen, die ihn erkannten, krochen vor ihm zu Kreuze und schleimten, was das Zeug hielt. Man sah Seto den Ekel richtig an, doch Joey hatte nicht mal ein kleines Bisschen Mitleid mit seinem "Meister". Immerhin hatte er sich dieses Schicksal ja ausgesucht.

Joey war sicher auch, dass Seto alle diese Sachen, die er scheinbar ganz wahllos kaufte, nicht brauchte und nur nahm, damit Joey sie ihm hinterher schleppen konnte.

"Können wir das ganze Zeug nicht in deiner riesen Karre abladen? Ich heb mir noch nen Bruch an dem Kram." An jedem Arm hingen auf Schultern und Händen verteilt acht, neun, oder auch zehn Tüten. In einigen war kaum etwas drin, aber in anderen schon und zusammen war das schon super schwer. Überall hatte Joey schon rote Striemen, wo die Tüten so schwer waren, dass sie in seine Haut schnitten.

Kaiba blieb stehen, drehte sich um und betrachtete den hechelnden Joey, der bald auf allen vieren krabbelte. "Hm...Ein Hundekostüm wäre vielleicht im Moment das passende. Vielleicht gibt es in der Nähe einen Laden, der etwas dergleichen anbietet...", säuselte er vor sich hin. Joey schüttelte heftigst den Kopf. "Ach weißt du....Ist doch gar nicht so schwer. Gehen wir lieber weiter....", meinte er eilig, raffte sich auf und tappste energiegeladen los.

Sich lächerlich machen in Kaibas riesen Hütte war das eine, aber irgendetwas peinliches in der Öffentlichkeit tragen? Nein danke und schon gar kein Hundekostüm!

Joey schleppte diese und noch weitere Tüten für Stunden quer durch die Innenstadt und hoffte, wie so oft in letzter Zeit, einfach zu sterben, doch da musste er durch und meckern war nun auch nicht drin. Langsam bekam der Blonde Hunger. Durst hatte er schon. Seine Kehle war so trocken, dass sie sich anfühlte, wie eine Wüste. Er fragte sich, ob er wohl San husten würde, doch er wollte nicht nach etwas zu trinken fragen. Immerhin sollte er nicht reden. Beim letzten Mal hätte er fast ein Hundekostüm anziehen müssen.

"Ok.", Seto blieb stehen und auch Joey stoppte, schaute ihn fragend an. "Ich denke, ich habe genug geshoppt. Jetzt habe ich Hunger, aber vorher, mein kleiner Esel, werde ich dich noch erlösen von deinem schweren Gewicht. Aber sieh es doch mal so...Du hast endlich mal ein paar Muskeln aufgebaut." Joey schnaufte und Seto lachte. Dennoch brachte Joey die Tüten erleichtert zum Auto, zu dem er eine gute viertel Stunde brauchte. Seto ging während dessen in ein Restaurant in der Nähe. Natürlich ein total überteuertes und super luxuriöses. Er hatte Joey gesagt, dass er nach kommen sollte. Er befürchtete schon, dass Seto ihm schon wieder etwas voressen würde, doch da musste er durch. Er würde nicht dran sterben, das war schon mal sicher, aber er würde leiden. Durst und Hunger. Seto war eindeutig ein Sadist, denn er schien es ja zu genießen, wenn Joey litt. Langsam ging das Ganze über Spaß hinaus, wie er fand.

Joey betrat das Restaurant und wurde von einem nobel angezogenen Ober unwillig zum Tisch von Kaiba komplimentiert. Joey war mehr als unpassend angezogen in seinen Jeans und seinem Shirt. Seto dagegen sah aus, als würde ihm der Laden gehören.

"Sitz!", sagte der Braunhaarige ruhig und nahm die Karte. Joey setzte sich hin und gab dabei, kaum hörbar, ein leises Knurren von sich. "Uh...hungrige Hunde sind agressiv...", stellte Seto fest und grinste allwissend.

"Was hast du nur immer, mich mit einem Hund zu vergleichen....", murrte Joey und sah auf die Tischdekoration, die aus einer brennenden Kerze in einem mit Gold verziertem Kerzenständer stand, einem kleinen Gesteck aus frischen Blumen bestand. "Nun, wenn du dich immer so benimmst, kommt der Vergleich von ganz allein." Seto hob sich die Speisekarte vors Gesicht, sodass sie sich gegenseitig nicht mehr sehen konnten. Joey seufzte tonlos. Irgendwie hatte er Recht. Wenn Joey Setos Hund war, sollte dieser sich mal über eine nettere Behandlung Gedanken machen, Immerhin sollten Hunde treue Begleiter sein, die alles für einen tun und nicht bellende, knurrende und beißende Köter, die ihren Herren am liebsten aufessen würden.

Joey schluckte leicht und verzog das Gesicht, da es sich anfühlte, als würde jemand mit Sandpapier in seinem Rachen herum rubbeln.

"Meinst du, ich könnte ein Glas Wasser haben? Ist ja auch nicht grade angenehm draußen bei der Hitze und du willst doch sicher nicht, dass ich hier drin zusammen klappe. Das wäre doch bestimmt noch peinlicher als die Tatsache, dass ich überhaupt schon an einem Tisch mit dir sitze..."

Kaiba regte sich einen viel zu langen Moment gar nicht und Joey dachte schon, er hätte nun wieder ein Tor versenkt, doch dann ließ Seto die Karte sinken. "Ich bin beeindruckt, Wheeler. Du denkst ja richtig mit, verfolgst sogar eine Strategie, um an dei Ziel zu kommen."

Joey schaute ihn unbeeindruckt an, war aber doch überrascht über diese Antwort. Als ob das jetzt so eine große Leistung gewesen wäre. Manchmal redete Seto auch ganz schönen Mist. Eine Kellnerin kam an den Tisch und fragte nach der Bestellung. Kaiba bestellte sich ein Fischifillet und einen Weißwein. Sie nickte, notierte und sah dann zu Joey, der nur mit dem Kopf schüttelte und dankend die Hand hob. "Für mich nichts." Na wenigstens bekam er keine Strafe, sondern Anerkennung, aber die Strafe würde vielleicht noch folgen, obwohl die Tatsache, dass er Seto jetzt beim essen zugucken musste an sich schon eine Strafe war.

Sie wollte gerade gehen, da hielt Seto sie noch einmal auf. "Bringen sie meine Bestellung zwei Mal."

Sie nickte und verschwand dann. Joey schaute Seto skeptisch an. So viel Hunger konnte dieser dürre Kerl ja wohlkaum haben, oder? Vielleicht gehörte das auch zu Kaibas Strafe für ihn.

"Jetzt guck nicht so. Deine Aussage hat mich überzeugt, dass du vielleicht doch etwas essen solltest.", meinte Kaiba und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Joey war noch immer nicht so sicher, ob er dem ganzen trauen sollte. Wahrscheinlich würde Seto aus reiner Gemeinheit beide Portionen essen und Joey zugucken lassen, wo ihm der Magen schon in den Kniekehlen hing.

Nach kurzer Zeit wurde dann das Essen und der Wein serviert. Joey starrte auf den Teller und glaubte gleich sterben zu müssen. Es roch nicht nur unglaublich verführerisch nach Fisch, sondern sah auch noch so verdammt lecker aus. Joey nahm das Besteck und sah zu Kaiba, der seines ebenfalls in den Hänen hielt. "Guten Hunger....", sagte Joey leise und wartete darauf, dass Seto reagierte. Er nickte und fing an zu essen. Misstrauisch schnitt der Blonde nun den Fisch und führte ihn zum Mund, während er die ganze Zeit Seto beobachtete.

Ein Bissen, zwei und im Nu war der Fisch Geschichte und auch der Wein, der unglaublich gut schmeckte. Joey hatte vorher noch nie Wein getrunken und schon gar nicht so einen teuren und da fiel es ihm ein, es traf ihn sozusagen wie ein Blitz.

Seto ließ ihn sein Essen bestimmt selbst bezahlen. Wieso sollte er ihn auch einladen? Allerdings hatte er einfach bestellt und es so zu einer Einladung gemacht, aber wer wusste schon, was in diesem kranken Hirn vor sich ging. Die Kellnerein kam und kassierte ab. Seto bezahlte mit Karte und sah dabei nicht ein einziges Mal zu Joey, der nur darauf wartete blechen zu müssen und deshalb schon nervös auf seinem Stuhl herum rutschte.

Sie verließen das Restaurant und Seto drehte sich nun doch zu Joey um. "Ich hoffe, es hat geschmeckt. Noch Mal wird das nicht vorkommen."

Joey nickte leicht und blinzelte ihn verwirrt an. "Danke...", nuschelte er und sah zu Boden. Er hatte zu Seto noch nie danke gesagt und es fühlte sich merkwürdig an, sich bei dem Typen zu bedanken. Immerhin konnte er ihn nicht leiden, doch für das Essen hatte er eindeutig Pluspunkte gesammelt. Das Ganze hätte auch ganz anders ausgehen können. Immerhin gab es genug Möglichkeiten, Joey übers Kreuz zu legen und ordentlich bluten zu lassen, doch scheinbar hatte Joey keinen größeren Fehler gemacht, der soetwas nach sich gezogen hätte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  usagi_san
2011-12-09T20:01:40+00:00 09.12.2011 21:01
da hat seto mal seinen sozialen Tag oder sozialen Moment gehabt xD.

aber ich wäre da auch misstrauisch geblieben.

seto geht selbst shoppen? ich dachte immer der schickt seine leute da hin um es für ihn zu erledigen *g*

LG usagi^^~
Von:  Noir10
2011-12-03T11:33:50+00:00 03.12.2011 12:33
Kyu tolles kappi aber was hätte seto gemacht wenn joey das essen nicht gegessen hätte weil er kein fish ist!!
^^-^^

Von:  Onlyknow3
2011-12-02T21:18:45+00:00 02.12.2011 22:18
Man Joey da ist Seto ein mal nett und bezahlt dir was zum essen und du bist Mißtrauisch,verständlich bei deiner erfahrung mit dem Eisklotz.
Bin gespannt was Seto noch alles mit dem blonden macht,vielleicht legt er ihn auch irgendwann noch flach.Als krönung das die 100 Tage vorbei sind,oder vorher schon.


LG
Onlyknow3
Von:  tenshi_90
2011-12-02T15:49:44+00:00 02.12.2011 16:49
Hey!

Das war ein tolles Kapitel :) Seto ist ja heute mal sehr großzügig :)
Find ich toll, dass er Joey dieses Mal nicht so sehr leiden lässt :)

Bin mal gespannt, wie das mit den beiden noch weiter gehen wird ;)

LG


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