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Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

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Sherlocks Entschluss

Huhu Leute!

Vielen Dank für eure großartigen Kommentare!=3 Und ein 'Willkommen' für die neuen Leser unter euch!*freu*

Jetzt geht’s auch gleich weiter.

Und Aufgepasst: Sieht nach einem Zweiteiler aus! Wenn ihr am Ende dieses Kapitels angelangt seid werdet ihr wissen Wieso!xD
 

Viel Spaß beim Lesen. ^^
 

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27. Kapitel - Sherlocks Entschluss

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Nachdem John seine Jacke komplett ausgezogen hatte - welche noch am rechten Handgelenk, wegen der Handschellen herunter hing - versuchte er ein Stück vom Stoff seines langärmligen Hemdes abzureißen. Setzte ganz oben von der Schulter aus an der Naht an, und zog ein- bis zweimal kräftig daran, bis schließlich mit einem Ruck ein Riss entstand und er den Stoff nach unten ziehend abreißen konnte.

Wenn er die Wunden unter Wasser verbinden würde, wären die Stoffstücke zwar nass, dafür aber konnte die Blutung etwas gestoppt werden. Wenigstens so lange bis Lestrade bei ihnen aufkreuzt.
 

Ohne zu zögern ging Johns Hand mit dem ersten Stofffetzen ins Wasser, legte es zuerst gezielt an dem Knie seines Kollegen an. Mit schnellen Handbewegungen, und Sherlocks Bein dabei wieder nach oben hebend, hatte er das Knie fest umwickelt, zog schlussendlich noch einmal etwas stärker daran.
 

Ein leises Stöhnen war zu hören, was John kurz aufschauen ließ.

Der Detektiv hatte für einen kurzen Augenblick die Augen zusammengekniffen und sich wieder an der Wand festgehalten.

John schüttelte innerlich seufzend den Kopf. Hatte der ach so stolze und gnadenlos coole Meisterdetektiv also doch Schmerzen.

Eben jener setzte kurzum wieder seine übliche Maske auf, holte lauter als gewollt tief Luft und sah einfach nur stumm zur Seite, als wäre nichts gewesen.

Wie nicht anders zu erwarten.
 

Unverdrossen machte John noch einen kleinen Knoten, ohne dabei den Blick zu Sherlock zu unterbrechen.
 

Schon wieder…war er ihm so nah, was dem Veteran erst jetzt so richtig auffiel.

Und würde es hier nicht so übel riechen, hätte er mit Sicherheit Sherlocks eigenen angenehmen Geruch wahrnehmen können.

Dass ihm plötzlich dieser Gedanke im Kopf herumschwirrte, war schon der erste Grund dafür den Kopf gegen die Wand zu schlagen. Doch, dass er auch noch darauf reagieren musste,…es für ihre derzeitige Situation eindeutig als unpassend empfand,…..

…Und wieder, da war es wieder. Für ihn schien jeder Moment, wirklich jeder einzelne Zeitpunkt ‘unpassend’ zu sein.

Warum nur redete seine eine Hälfte ihm dies immer und immer wieder ein?

Wohingegen sein zweites Ich mit Hilfe seiner körperlichen Empfindungen das genaue Gegenteil erzielen wollte.

Er wurde innerlich komplett durcheinander gebracht, all seine bisherigen Erfahrungen und geistige Anpassungen in seinem Leben wurden über den Haufen geworfen. Neu sortiert, für eine ihm unbekannte Richtung.

Eine neue seltsame Richtung, die John niemals zuvor wirklich wahrgenommen hatte, wäre er diesem einen Mann nicht begegnet.

Ein Schlund aus gegensätzlichen Gefühlen tat sich in ihm auf. Fegte schon seit den letzten paar Tagen durch seinen Körper, behinderte ihn einen ganz normalen Alltag zu durchschreiten und verhinderte gleichzeitig seine wohl wahren und eindeutigen Erkenntnisse preiszugeben.

Sie zu akzeptieren. Sie endlich mit seinem Körper und Seele zu vereinigen, in Einklang zu bringen. …

Warum,…verflucht. …Warum war es nur so schwer?

Warum traute John Watson nicht einmal seinen eigenen Gefühlen? …
 

Wie in Trance starrte der ehemalige Militärarzt seinen Gegenüber ohne es wirklich mitzubekommen stumm an.

Dachte über die letzten Stunden nach, über ihre…dämliche Vereinbarung.

Ja. Sogar ER begriff langsam aber sicher, was für eine unsinnige, unnötige und eingeschränkte Regel sie da aufgestellt hatten. Oder…die wohl er selbst nur aufgestellt haben wollte. …
 

Johns Hals wurde allmählich trocken, musste einmal schlucken, während er langsam wieder versuchte mit seiner eben angefangenen Tätigkeit weiter zu machen.
 

Und endlich. Keinen Atemzug später fand sich John wieder im Hier und Jetzt.

Ohrfeigte sich gedanklich für diese wiederkommenden Bedenken und Überlegungen seines starrsinnigen Bewusstseins.

Wollte jetzt endlich seine Arbeit hier beenden und griff sich kurzerhand erneut an seinem, nun rechten, Ärmel um das zweite Stück Stoff abzureißen.
 

Fatalerweise hatte er jedoch nicht länger auf die Taschenlampe geachtet, die er noch immer zwischen seinen Zähnen geklemmt hatte, sodass sein Kiefer sich für einen kurzen Moment entspannte und die Taschenlampe prompt nach unten und mit einem lauten Platschen ins Wasser fiel.
 

“Verdammt?!”, kam es daraufhin schon laut fluchend.
 

Verärgert über sich selbst und die Tatsache, dass er mal wieder durch seine Gedankengänge abgelenkt gewesen war, sah Watson der kleinen Taschenlampe hastig hinterher. Wollte ihr nach. Wusste, dass er direkt unter Wasser nach ihr greifen müsste um sie wieder hoch holen zu können.

Wenn er allerdings diese trübe Brühe unter sich sah, verging ihm sogleich wieder alles.

Er konnte da nicht runter. Dieses Wasser war einfach zu widerlich.

Kurz rieb sich John nachdenklich und mit sich ringend die Stirn.

Und er würde es trotzdem nicht machen. Was soll’s.
 

Das beinahe wartende und laute Seufzen seines Gegenübers ließ ihn diese Situation schnell wieder vergessen. Der Veteran presste die Lippen aufeinander, rappelte sich auf und führte seine Arbeit ungehindert fort.

Ein erneutes Ratschgeräusch von zerreißendem Stoff war zu hören, als John das zweite Stück zurecht legte und damit ins Wasser wollte.

Zum Glück reichte das grelle Licht der Taschenlampe, auch wenn es sich auf dem Boden dieses Brunnens befand.

Die Frage war nur - Wie lange würde das Licht an bleiben?
 

Vorsichtig führte der Doktor den Stofffetzen unter der Wasseroberfläche zu Sherlocks Oberschenkel. Legte diesen auf die offene Wunde und merkte augenblicklich, wie sich der Körper vor ihm leicht verkrampfte.

Ohne aufzuschauen wartete es einen kurzen Moment, ehe er das Stück Stoff weiter um den schlanken Oberschenkel wickelte.
 

Sherlock blieb wie immer still. Würde sich eher ins Bein schießen als nochmals irgendeinen weinerlichen oder anderweitigen Laut von sich zu geben.

Ohne eine Miene zu verziehen starrte der Detektiv auch weiterhin zur Seite, ließ sich mehr oder weniger - auch wenn er es noch immer als nervend und unnötig empfand - von seinem Doktor verarzten.
 

Aber so langsam….schien sich mehr und mehr ein kleines Problem zu entwickeln. Was bislang nur Sherlock betraf.

Dessen Gehirn war momentan dabei, krampfhaft herauszufinden was für ein verfluchtes Gefühl sich schon wieder just in diesem Augenblick in ihm einschlich.
 

Verwirrt runzelte Sherlock die Stirn.
 

….Das wird doch nicht schon wieder-…

Darauf konzentriert sich nichts anmerken zu lassen, krallte der Consulting Detective seine Hand noch mehr an die Wand, wenn auch ohne Halt an ihr zu finden.

Alles zog sich in ihm zusammen. Musste entnervt zugeben, dass sich alles, wirklich alle Empfindungen gerade von seinem Oberschenkel aus in alle Richtungen seines Körpers schossen.

Alles nur wegen diesen zwei, ihm wohl bekannten, Händen. Die sich schnell und gewissenhaft daran machten seine Verletzung so gut es hier unten ging zu versorgen.

…Der reinste Horror - wie Sherlock mit einem Mal feststellen musste.

Und zu seinem Bedauern waren jene Hände…angenehm. Vertrauungswürdig und recht geschickt.

Sein Kollege berührte ihn kaum. Nicht an seinem Bein und noch weniger an seinem Körper, nur wenn es sein musste.

Versuchte eher so viel und gut es ging Abstand zu nehmen.

War es denn wirklich besser so?

Wahrscheinlich. …
 

Noch einmal den Stoff um Sherlocks Bein wickelnd, wurde John langsam fertig.

Zog zum letzten Mal etwas stärker am Stoff und wollte zum Schluss noch einen Knoten machen.
 

Bis allerdings beide Männer abrupt nach unten sahen, als die kleine Taschenlampe plötzlich zu Flackern anfing.
 

Gerade als John sich eventuell doch noch dazu entschließen wollte nach unten zu tauchen, war es auch schon zu spät. …

Das Licht wurde immer schwächer.

Hüllte beide Männer mehr und mehr ins schwarze Nichts. Ließ sie unverschont, wie zu Beginn, im Dunkeln stehen.
 

“Nein…”, flüsterte John entsetzt und ärgerte sich gleichzeitig darüber, dass er dieses Ding einfach hatte fallen lassen. Wütend über sich selbst biss er die Zähne zusammen, sah etwas fragend nach oben. Suchte in dem immer dunkler werdenden Licht die Augen seines Kollegen.
 

Sherlock schüttelte sachte den Kopf. Wusste selbst, dass sie hier nun weiter im Dunkeln herumstehen und warten mussten. Es brachte alles nichts.
 

“Es dauert nicht mehr lange bis wir hier rauskommen.”
 

Die plötzlich so ungewohnt ruhigen Worte seines Gegenübers, ließen John notgedrungen die Luft anhalten.
 

Das grelle Licht der Taschenlampe wurde zum Schluss hin immer abgehakter. Mit mehr und längeren Pausen dazwischen flackerte es die letzten Male auf.

Das Ermittler-Duo konnte nur mit Mühe die einzelnen Schatten vom Gesicht des jeweils Anderen ausmachen. Konnten nur noch mit angestrengtem Blick die Augen ihres Partners erkennen.
 

Der größere von beiden ließ ein wenig die Augenlider sinken, was John mittlerweile schon gar nicht mehr sehen konnte.

Sherlock wusste nicht genau Weshalb und Wie er dazu kam in solch einer unmöglichen Situation und Lage über wieder aufkommende Wahrnehmungen nachzudenken.

Sein Hirn durchströmte eine Vielzahl an Erinnerungen, Bilder und Erfahrungen.

Jene Erinnerungen von den letzten Tagen, die gemeinsamen Minuten und Stunden mit seinem Mitbewohner.

Zweideutige Bilder, die ihm unbestimmter Weise verschwommene Szenen seines Assistenten zeigten, welcher neue Seiten von sich zeigte, die Sherlock alle in sein Gedächtnis gespeichert hatte.

Und Erfahrungen, die er ohne es Anfangs gewollt zu haben mit diesem Arzt schon durchlebt hatte. Seltsam und ungewohnt prickelnde,…viel zu heiße und…fraglich erstaunliche Empfindungen. …

Nie hätte er es auch nur im geringsten für möglich gehalten, dass solch eine Sache - so ein instinktgesteuerter Trieb - in gewisser Weise und mit einem bestimmten Menschen so anders und…im Grunde genommen Recht angenehm sein konnte. …

Sein Gehirn log. Es log unerbittlich.

Verdrängte den Drang von vollständiger Zufriedenheit. Verdrängte ein Gefühl in ihm, welches sehr viel mehr war als ein einfaches ‘angenehm’.

Sein Verstand konnte und wollte nicht zugeben was für ein wahres Gefühl hinter all diesen Erinnerungen, Bildern und Erfahrungen steckte. Was sich wirklich dahinter verbarg.

Was für ein starrsinniger und verbockter Soziopath er doch war.

Und wäre er momentan in der passenden Verfassung gewesen, hätte er wohl unbewusst selbst über sich gelacht. …

Allmählich fing er wieder an innerlich zu entsagen.


 

Ein leichtes Zittern ließ Sherlock wieder wach werden und nach unten schauen.

Er sah nichts.

Rein gar nichts war nun mehr durch das letztendlich ganz ausgegangene Licht der Taschenlampe zu sehen.
 

Doch dieses Zittern. … Es war immer noch fühlbar nah, ließ Sherlock, die Antwort erkennend, die Augenbrauen hochziehen.

Es war John.

Dieser fror durch die erneute Dunkelheit um sie herum immer mehr.

Was allerdings auch kein Wunder war, wenn dieser sich die Jacke auszog und sich beide Ärmel abriss.

Sherlocks Schal wäre hierbei im Endeffekt sehr hilfreich gewesen, wenn er ihn denn auch umgehabt, und nicht in ihrer Wohnung extra liegen gelassen, hätte.

So hätte man nämlich zur Not mit seinem Schal die Verletzungen umsorgen können.
 

Derweil versuchte der Doktor sich zusammenzureißen, keinen großen Akt daraus zu machen.

Ob nun frieren oder nicht, warten mussten sie so oder so.

Und trotz all dem…wollte dieses leichte Zittern einfach nicht von seinem Körper weichen.
 

“John,…”, kam es plötzlich ungeduldig von Sherlock.
 

“…Sie können mein Bein wieder runterlassen.”
 

Die tiefe Stimme des anderen Mannes brachte John wieder dazu klar zu denken. Bemerkte doch tatsächlich, dass er dessen Bein noch mit seiner Hand etwas hoch hielt.
 

“Oh ähm,…sofort.”
 

Schnell wollte er noch den Stofffetzen an Sherlocks Oberschenkel mit einem Knoten befestigen, damit nicht alles wieder aufging und umsonst gewesen ist.

Etwas unbeholfen führte er seine Hand zurück ins Wasser zu der Verletzung.
 

“Moment, ich will das hier nur noch schnell beenden.”
 

Das wollte Sherlock ihm aber auch geraten haben.

Denn inzwischen wurde der Detektiv innerlich immer nervöser.

Nicht weil er fror. Nicht wegen den leichten Schmerzen in seinem rechten Bein. Auch nicht wegen dieser Finsternis um sie herum.

Viel mehr…wegen IHM. Diesem Mann vor ihm.

Er musste sich zusammenreißen. Es konnte doch verflucht noch eins nicht schon wieder angehen, dass er sich von ein paar lächerlichen Schauern, die gerade wieder über seinen Rücken jagten, und der Gänsehaut auf seinen Armen, so einfach durcheinanderbringen lassen musste.

Diesen Fakt wollte er einfach nicht akzeptieren.

Auch wenn die Chance….so greifbar nah und unausweichlich war.

Hier an diesem Ort, im Dunkeln, aneinander gekettet,…ungestört. …

Sherlocks Gedankenchaos spielte verrückt. Er musste gefälligst eins und eins zusammen zählen, musste Wahres und Unsinn voneinander trennen. Musste sich unter Kontrolle halten.

Er durfte einfach nicht. Er hatte sich doch schließlich im Griff. Hatte er sich doch bis jetzt all die Jahre immer gehabt.

Wieso nur jetzt auf einmal? Wieso nur???

Ein erneuter Mauerbruch seiner Barriere wurde gerade vollzogen. Riefen in ihm eine ähnliche Situation als Szenen in seinem Kopf wider.

Von genau einer Szene die sich vor Tagen in Johns Zimmer und in dessen Bett stattgefunden hatte.

Genau die gleichen Gedanken. Die gleichen Gefühle. Das gleiche Verhalten.

Alles begann von Neuem. …
 

Leise aufknurrend und sich innerlich darüber aufregend, wie dämlich und lächerlich er sich gerade benahm, schloss Sherlock seine Augen. Versuchte sich zu konzentrieren, auch nicht weiter auf die Hände des Arztes zu achten.

Sie zu ignorieren, zu vergessen. Musste dieses nervende Gefühl in seiner Magengegend ausblenden.

Wollte am liebsten überhaupt alles um sich herum ausblenden. …..
 

Der Veteran machte wie erwähnt so schnell es ging einen kleinen Knoten, war dann endlich soweit und ließ langsam Sherlocks Bein wieder runter.

Er blieb still, stand noch direkt vor dem großgewachsenen Detektiv, berührte diesen an keiner einzigen Stelle und war ihm dennoch so fühlbar nah.

Konnte in der Dunkelheit die leisen aber auffällig unruhigen Atemzüge vernehmen. Und wenn er sich nicht irrte, glaubte Watson gerade eben noch genau diesen Atem an seiner Stirn gespürt zu haben.
 

Wenn er doch nur könnte.

Wenn er doch nur einfach nach vorne fassen und das Gesicht seines kleineren Kollegen ergreifen könnte. …

All diese Überlegungen, dieses Unbehagen existierten nur allein wegen Johns Abwehr.

Nur wegen dessen häufigen Reaktionen, die sich nur äußerlich als abgeneigt zeigten, konnte Sherlock einfach nicht seine Chance ergreifen.

Konnte keinen weiteren Versuch wagen. Konnte seine Neugierde und Interesse nicht verdeutlichen, keinen freien Lauf lassen.

Wurde immer und immer wieder durch die Taten des Doktors daran gehindert.

Sherlock musste um Himmels Willen aufpassen seinen brillanten Verstand nicht auf eine Art und Weise umzusetzen, welche als ausgeführte Aktionen in eine ganz falsche Richtung gehen könnten.

In eine, die John Watson ganz und gar nicht gefallen würde.

In dem Punkt kannte Sherlock seinen Freund so ziemlich genau. …

Er musste so unendlich viel aufpassen. … Es wurde langsam immer anstrengender sich zurückhalten zu müssen obwohl der eigene, dumme, unkontrollierbare Körper etwas ganz anderes verlangte.

Sherlock musste einfach sein hochfunktionelles Gehirn im Zaum halten.

Es zurück halten. …
 

Sherlock zog schärfer als gewollt die Luft tief ein, ließ sie langsam und hörbar wieder raus.

John hätte taub sein müssen um das nicht mitzubekommen, weshalb er nicht drum herum kam, doch lieber einmal leise nachzufragen.
 

“Sherlock?…”

Nur ein Flüstern.

Warum flüsterte er? John räusperte sich kurz, sprach dann etwas lauter weiter.
 

“…Haben Sie Schmerzen?”, wagte er einen weiteren Versuch. Wollte dabei extra nicht all zu besorgt klingen.

Wenn sein Kollege schon so seltsam zu Atmen anfing, konnte ja etwas nicht in Ordnung sein - nahm er jedenfalls an.
 

Der Angesprochene blieb vorerst still. Musste sich kurz sammeln um die richtigen Worte zu finden.

Kam jedoch abermals zu irgendwelchen hirnrissigen Sätzen, die ausschließlich dazu dienen würden den Anderen in ein Gespräch zu verwickeln, wo das dafür verwendete Ziel mehr als zweideutig ausgehen würde.

Allein für diesen Gedanken hätte sich der Consulting Detective am liebsten eine kräftig Gescheuert.

…Sollte er?-….

Sollte er es trotz allem wagen?…

Sherlock rang mit sich selbst. Trat in diesem Augenblick gegen seinen eigenen mächtigen Verstand an.

Ein Versuch. … Nur ein einziger kleiner Versuch?…

…..

Er wollte. Verdammt er wollte einen Versuch starten.

Er musste es noch ein letztes verzweifeltes Mal versuchen.

Wenn nicht jetzt, Wann dann?


 

Er sammelte sich schließlich. Sherlock holte seine Stimme zurück und war sich nun sicher.
 

Und es dauerte nicht lange da bekam John seine Antwort.

Hörte die ruhige baritonartige Stimme seines Kollegen.
 

“Nein. … Dem Bein geht es gut.”
 

So langsam, dass man das Geräusch des Wassers kaum hören konnte, hob Sherlock seinen rechten Arm. Lenkte seine freie Hand gezielt nach vorne zu John.

Versuchte ihn noch nicht zu berühren, kam noch nicht all zu nah und blieb kurz vor dem Gesicht stehen. Verharrte in dieser Position.
 

Zur gleichen Zeit bekam der blonde Mann nicht im geringsten etwas davon mit. Blickte einfach nur ins Schwarze.

Fing mittlerweile immer mehr an zu frieren, konnte dieses unaufhörliche leichte Zittern einfach nicht abstellen.
 

“Das gleiche könnte ich allerdings Sie ebenso fragen.”, hörte man plötzlich wieder Sherlocks Stimme im Brunnen widerhallen.
 

John verstand nicht ganz. Hörte einfach nur stillschweigend zu.
 

“Dieser eine Typ,…Jakob dieser geistesgestörte kranke Kerl,…”, in diesen herausgepressten Worten lag pure Verachtung, welche sich John gerade nur anschließen konnte, “…hatte der eigentlich sonst noch irgendetwas mit Ihnen angestellt, weitere Verletzungen oder in der Art?”
 

Verwirrt und gleichzeitig stutzig über diese eher unpassende Frage, zog Angesprochener die Augenbrauen ein wenig tiefer ins Gesicht, brauchte jedoch nicht lange für eine Antwort.
 

“Gott sei Dank nicht, nein. Ich weiß nicht wie viel Sie noch kurz vor Ihrem Auftritt mitbekommen hatten, aber außer einer leichten Prellung an der Hand und einem Schlag in den Magen habe ich nichts abbekommen. Die Wunde an meinem Rücken ist auch schon am Heilen, und den Rest spüre ich schon gar nicht mehr. Also,…mir geht es demnach, und abgesehen von unserer momentanen Lage hier unten, soweit ganz gut.”
 

Ein dezentes Lächeln legte sich auf die Lippen des Arztes. Was sollte er auch sagen? Er hatte selbstverständlich schon weitaus Schlimmeres durchleben und aushalten müssen.

Von daher waren diese Kleinigkeiten eher Lappalien. Wenn auch zwischendurch das Gegrabsche von diesem widerlichen Jakob einfach abstoßend war.
 

Er wartete einen Moment lang. Bekam die Frage dabei nicht aus dem Kopf, Warum Sherlock das plötzlich wissen wollte?

Erinnerungen wurden aufgefrischt und das Gesicht dieses Jakobs erschien vor seinem inneren Auge. Widerlich dieser Kerl. Diese Art und dieser Charakter,…einfach widerlich.
 

Unterdessen ließ der Detektiv seine Hand ein wenig sinken. Konnte ungehindert, Dank der noch letzten ausströmenden Wärme von Johns Körper, mit einem knappen Abstand vom Kopf aus nach unten gehend den Oberkörper Außen entlang fahren, ohne dass sein Gegenüber es mitbekam.

Sherlock blieb ruhig, wenn auch sein Atem, gepaart mit seinem immer stärker schlagendem Herzen, ihm das genaue Gegenteil bewiesen.

Er schloss seinen Mund. Hatte er ihn wirklich noch offen gehabt?

Seine halbgeschlossenen Augen blickten ein wenig weiter nach unten, dort wo er seinen Partner vermutete.

Es war kalt. Viel zu kalt.

Er musste sich weiterhin konzentrieren.
 

“Was…”, sprach Sherlock leise und bedacht weiter, “…hatte dieser Jakob mit Ihnen angestellt?…”
 

Wie? Was war denn plötzlich mit Sherlock los?

John begriff es nicht, konnte sich keinen Reim darauf machen.

Sollte er antworten?

Ob seine gedachte Antwort nun mit Ja oder Nein ausfiel,…er würde es ohnehin tun.
 

“Nun…er hat mich…”
 

Er zögerte kurz, wusste nicht genau Wie er es ausdrücken sollte.

Wusste nicht einmal ob das jetzt überhaupt relevant oder richtig war Was er hier tat.
 

“…mich eben angefasst, das wissen Sie doch.”
 

So leise, dass man wahrlich heraus hören konnte wie unangenehm ihm dieses Thema war.

Nicht weil er über solch ein allgemeines Thema nicht reden konnte. Auch nicht weil er gegen seinen Willen von einem Fremden angefasst und sogar geschlagen wurde.

Der Doktor war bei weitem nicht jemand der darüber großartig sprechen musste. Für ihn war diese unangenehme Sache mit diesem Jakob eigentlich schon wieder erledigt gewesen.

…Aber anscheinend nicht für seinen Partner. …
 

Und Sherlock?

Bei ihm sah es in diesem Augenblick so aus, dass er wohl allen Anschein nach etwas vor hatte. Wusste es lachhafter Weise selbst nicht einmal genau, ließ nun mehr oder weniger einfach seinen Mund für sich sprechen. Ließ sich durch ihn lenken, ohne Einwilligung seines verwirrten Verstandes, das ohnehin nicht mehr zu gebrauchen war. Nicht in diesem trügerischen Moment.

Wie sollte er seine ‘Chance’ am besten ergreifen, anwenden, endlich wirkungsvoll durchsetzen?…

Er wusste es bereits.

Wollte die unruhige Stille mit Worten bezwingen.

Ein einfaches vorgetäuschtes Gespräch.

Ein sanfter Hauch.

Leise und sehnsuchtsvolle Worte. …

Wollte nach ihnen….endlich Taten folgen lassen.


 

. . .
 


 

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Und, was habe ich euch gesagt?xD Ein Zweiteiler!!

Sorry, aber ich wollte es dann doch lieber auf zwei Kapitel aufteilen, egal was nun weiter passieren wird. ;)

Und deshalb kommt das Nächste auch etwas früher, damit man nicht unnötig so lange drauf warten muss!x)
 

Hoffe es hat wieder gefallen!<3

Bis zum nächsten Kapitel.
 

VLG Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ojo-sama
2012-06-21T11:32:22+00:00 21.06.2012 13:32
boah das war ja mal was!! Bin ja schon so gespannt auf das nächst kapi!!! Nur weiter so!! Bin ein großer fan!!! Lol:-)
Von:  J-a-y
2012-06-19T20:33:09+00:00 19.06.2012 22:33
Wie gemein, hier einfach aufzuhören XD

es war gerade so spannend. Man konnte die Elektrizität in der Luft förmlich knistern hören.
Aber schön, dass beide trotzdem versuchen, an dieser dämlichen Regel festzuhalten. Auch wenn bei Sherlock wohl langsam die Fassade bröckelt (gerade bei IHM!!!) <3

Ich hoffe da kriegt keiner Platzangst, wenn es so verdammt dunkel in diesem stinkenden Loch ist! :/
Aber Sherlock hat ja noch seinen Mantel - den könnte er doch aufopferungsvoll für John anbieten.

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ^^
Von:  Nightrose
2012-06-19T19:24:06+00:00 19.06.2012 21:24
Ich habe diese Fanfiktion jetzt in wenigen Tagen durchgelesen und bin endlich beim aktuellen Kapitel angekommen.
Ich finde sie wirklich richtig gut.
Die Geschichte ist gut durchdacht und der Fall, den die beiden zu lösen haben ist echt spannend. Man merkt, dass du dir über den ganzen Ablauf echt Gedanken machst und schaust, dass alles zusammen passt. Sehr gut fand ich z.B. den Code, den du in Kapitel 21 eingebaut hast. Ich hab mitgerätselt, was er denn genau bedeutet ;).
Sehr gut finde ich auch, dass du die Beziehung zwischen Sherlock und John nach und nach aufbaust und nicht alles Schlag auf Schlag passiert, sondern sie sich immer mehr annähern. Die Charaktere hast du meiner Meinung nach sowieso sehr gut getroffen und ich mag die Dialoge zwischen den Beiden sehr gerne.

Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich allerdings auch.
Ich finde deine Formulierungen manchmal etwas komisch.
Z.B. im Kapitel 25: "Ebenso gedanklich wurde sich schon vorbereitet."
Klingt für mich ein wenig seltsam. Vielleicht eher: Er bereitete sich bereits gedanklich (auf das Kommende) vor.

Anderes Beispiel: "Skeptisch musterte er nochmals ihren George, konnte jedoch keine Regung in dessen Haltung ablesen."
Das "ihren" stört mich hier irgendwie. Das klingt für mich ein bisschen so als, ob George ein Haustier oder ähnliches wäre. Er gehört ja nicht Sherlock und John.^^ Ich weiß zwar, wie du das meinst, aber das Wort ist in diesem Satz eigentlich nicht nötig und könnte weggelassen werden.

Manchmal vertust du dich auch etwas zeitlich.
"Sonst wäre man immer davon ausgegangen, dass der Meisterdetektiv sich seinen Teil nur dazu denkt und es dabei für sich behält. "
Du möchtest hier zwar ausdrücken, dass er sich "immer" nur seinen Teil dazu denkt, aber du befindest dich zeitlich in der Erzählperspektive trotzdem in der Vergangenheit. Also müsste es heißen: ..seinen Teil nur dazu dachte und es dabei für sich behielt.

Das waren jetzt nur ein paar Beispiele und ich will dir hier bestimmt nicht alles aufzählen, denn im Grunde finde ich deinen Schreibstil doch sehr angenehm zu lesen, sodass man über diese kleinen Fehler gut hinwegsehen kann. Es macht sehr viel Spaß deine Geschichte zu lesen. Ich finde sogar sie gehört zu den interessantesten und besten, die ich bis jetzt hier gelesen habe (und ich verfolge sie auch auf FF.de).
Du merkst also, im Grunde bin ich sehr begeistert und hoffe, dass sehr bald ein neues Kapitel kommt, denn ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht und wann sie denn aus dem Brunnen wieder herauskommen. :)

Von: abgemeldet
2012-06-19T18:07:08+00:00 19.06.2012 20:07
Schönes Kapi wieder!!!
Und Kompliment an die dezente Einfügung "sein Doktor" am Anfang des Kapis, die SEHR deutlich macht zu wem John gehört =3

Schnell, schnell weiter!!!!

LG Hiro
Von:  Kaiserin
2012-06-19T16:10:41+00:00 19.06.2012 18:10
haww~
wie sherlock immer gleich auf john reagiert XD
zjaja
die langjährige jungfrau vordert langsam
ihren tribut Vv/
Von:  Nara-san
2012-06-19T15:43:23+00:00 19.06.2012 17:43
Ach sie sind so süß! =^-^=
Gott sei dank finden sie beide das "Abkommen" doof. Bin schon gespannt was Sherlock als nächstes anstellt! x3
Von: abgemeldet
2012-06-19T10:29:16+00:00 19.06.2012 12:29
Ich...
Um Himmels Willen, ich schmelze gerade dahin! v(*~*)v
Also ich muss schon sagen, das Kapi macht einen beim Lesen richtig ... wuschig. :D

An dieser Stelle muss ich einfach nochmal mein Lob für die ganzue Brunnen-Idee aussprechen, das war wirklich genial und du setzt es wahnsinnig toll um.
Die Gefühle zwischen den beiden sind richtig greifbar, man kann wirklich jeden einzelnen Satz absolut nachvollziehen und ich habe richtig mitgelitten. :D

Gott, warum müssen die beiden sich so anstellen? :D
Mein Johnlock-Herz blutet! :D

Kurz gesagt: Erotisch, spannend, toll umgesetzt und...

Mach schnell weiter, bitte! :D <3


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