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Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

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Der Morgen danach

Heyho!:D
 

OMG!?! Leute!!! Ich danke euch vielmals für die vielen Kommis zu meinem letzten Kapitel, und nicht zu vergessen die ganzen Favos!>__< Holy Shit! Hab mich echt tierisch gefreut!!<3

Ich lieb es ja über die beiden zu schreiben, aber bei solch einer Unterstützung und Begeisterung, die ihr mir gebt und zeigt, macht es gleich noch viel mehr Spaß!*voll motiviert*
 

Und nun stürzen wir uns wieder in das Gefühlschaos der beiden Männer!x)

Viel Spaß beim Lesen!^-^
 

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11. Kapitel - Der Morgen danach

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. . .
 

……Zerzaustes struppiges Haar,…

…Augenringe bis zum geht nicht mehr,…

…finstere Miene,…

…schlaffer müder Körper,…

…und eine Laune von der fiesesten Sorte!
 

Genauso fühlte sich John Watson am heutigen Morgen,…und so aussehen tat er ebenfalls.

Ihm ging es mehr als mies.

Es lag nicht an dem bisschen Alkohol von letzter Nacht im Schwulenclub.

Es lag auch nicht einmal am Unwetter, was Gott sei Dank um 4 Uhr Morgens wieder das Weite gesucht hatte.

…Es lag viel mehr an einem gewissen Herren.

Ein gewisser Herr, der Johns Welt in letzter Zeit komplett auf den Kopf gestellt hatte.

Wäre es nur ‘das’ gewesen, hätte der Arzt jetzt nicht solche riesigen Augenringe.

Sowie im Schlaf, als auch in den Zwischenphasen - in denen er sich weiterhin im Bett herum gewälzt hatte wie ein Irrer - bekam er einfach nicht diese verfluchten Bilder aus seinem Kopf.

Mit diesem, seiner Meinung nach, viel zu sinnlichen Kuss hatte Sherlock Johns Hirn komplett Schachmatt gesetzt. In dieser Nacht hatte er das Gefühl nicht los bekommen, noch immer diese sanften Fingerspitzen auf seiner Narbe zu spüren.

Zärtlich,…so ungehörig sanft,…eine süße Qual. …
 

John konnte sich nicht im geringsten einig werden, ob er diese Sache in der Küche für ‘richtig’ halten sollte, oder aber für einen Fehler. …Ein Fehler den er wohlmöglich bereuen könnte?…

Doch auf der anderen Seite dachte sich der blonde Mann, dass es beim genaueren Betrachten dieser Sache, eher albern erschien all jene ‘Gefühle’ unter Frage zu stellen oder gar als Negativ zu bezeichnen.

Er wollte sich gefälligst wieder aufrappeln, was leichter war als es sich anhörte.

Doch er MUSSTE, sie hatten schließlich endlich wieder einen spannenden Fall, der nur darauf wartete von ihnen beiden gelöst zu werden. …
 

Als der Veteran etwas später im Badezimmer ankam, traute er sich erst gar nicht in den Spiegel zu schauen.

Doch fiel sein Blick daraufhin unglücklicherweise auf den kleinen blauen Radiowecker, welcher auf dem Fenstersims direkt neben ihm stand und dem Doktor die momentane Uhrzeit mit großer blau-leuchtenden Zahlen anzeigte und sich dieses Bild in sein Gehirn brannte. …

John wusste im selben Augenblick nicht vor was ihm mehr grauste - sein Spiegelbild oder die Uhrzeit.

Es war verflucht noch mal erst kurz nach Sieben, und hätte er die Nacht besser geschlafen, hätte ihn jetzt diese Erkenntnis nicht gar so erschüttert.

Ein Grummeln hallte im Bad wider.
 

Missmutig wurde sich lieblos das Gesicht gewaschen und jene Tätigkeit jedoch gleich wieder eingestellt.

Warum eigentlich nicht gleich baden gehen?

Kaum hatte sich John das gefragt, zog er sich auch schon prompt aus, stieg in die Badewanne und ließ warmes Wasser ein.

Das angenehme und immer wärmer werdende Nass an seinem Körper tat mehr als gut.

Wohlig seufzend ließ sich der Blondschopf noch weiter ins Wasser sinken, hielt sich dabei am Wannenrand fest und schloss, das Rauschen genießend, die Augen. …
 

Auf diese Art und Weise mal abzuschalten war wohl momentan das Beste für John. Er war nervlich noch am Ende, so leicht würden sich jene Gedanken nicht verflüchtigen.

Er musste sich einfach die ganze Zeit immer wieder zureden, dass er kein Teenager mehr war. Aber ob nun alt oder jung, das spielte hier keine Rolle.

Das einzige was er für sich nun entscheiden musste war, ob für ihn selbst dieser Kuss eine Bedeutung hatte oder er ihn ganz schnell und einfach wieder vergessen sollte. …

Aber egal welchen Weg er auch wählen würde,…er war im Leben einfach ein zu emotionaler Mensch, als dass er so einfach und eiskalt so eine Kussszene wieder verdrängen könnte. …

…Und genauso wählte er jetzt auch seinen Weg.

Während er noch, umgeben vom Wasserdampf, diese Wärme um sich herum genoss und auf sich einwirken ließ, entschied er sich für den Gedanken, einfach wieder ganz normal mit seinem Kollegen umzugehen. …

Es nützte schließlich beiden nichts, wenn sie sich durch diese Aktion plötzlich anders und im schlimmsten Fall distanziert verhalten würden.

John empfand es nun als Richtig, erst einmal abzuwarten und normal mit der Sache umzugehen.

Genau. So würde er es durchziehen!
 

Und mit diesem Gedanken öffnete er wieder seine Augen, war nun felsenfest entschlossen und fing an sich zu waschen.

Während er dies tat kam er natürlich nicht drum herum auch seine verblasste Schusswunde zu überqueren, strich mit den Fingern darüber und stoppte für einen Augenblick.
 

Sein Kopf war versucht ihm wieder irgendwelche Bilder aus der vergangenen Nacht vor Augen zu führen, doch er hielt stand und schüttelte mit zusammengekniffenen Augen den Kopf.

Er wollte das Gefühl jener sanfter Fingerspitzen des Detektivs wieder vergessen, verdrängte die Schauer, die ihm bei solchen nur anfänglich erscheinenden Gedankengänge über den Rücken jagen wollten.

Dieser Körper. … Sogar seinem eigenen Körper konnte man nicht mehr trauen, weil er unabhängig vom Geist einfach zu machen schien was er wollte. …
 

Ein leises Seufzen entkam dem Doktor.

Mit halbgeschlossenen Augen sah er an sich hinunter.

Nochmals, und auch zum allerletzten mal, fuhr er mit seiner Hand über jene Wunde.

Strich hinweg über die kleine Erhebung und konnte sich selbst ein kleines dezentes Lächeln nicht verkneifen. …
 

Und so wusch er sich schließlich weiter, brauchte nicht lange als er auch schon frisch und nach Seife duftend langsam aus der Wanne stieg und sich die nächsten zehn Minuten komplett für den neu angebrochenen Tag fertig machte.

Zu seiner Überraschung brauchte es nicht viel, um letztendlich wieder ‘ganz normal’ auszusehen. Das einzige was noch etwas auffiel waren die leichten Schatten unter seinen Augen, doch die würden heute mit der Zeit auch noch verschwinden.

Sich nicht weiter daran störend verließ er wieder das Badezimmer, mit besserer Laune als er sie vor einer halben Stunde noch gehabt hatte, und brachte seine, noch herumliegenden Klamotten aus dem Bad, schnell rauf in sein Zimmer.
 

Mit langsamen Schritten und sich kurz umschauend, betrat John Watson schließlich das Wohnzimmer, wollte erst die Küche ansteuern, als ihm plötzlich ein am Schreibtisch sitzender und Kaffee schlürfender Detektiv ins Auge fiel.

Sofort lenkte er um und ging auf den anderen Mann zu.
 

“Guten Morgen!”

Mit seinem üblichen und bekannten Lächeln setzte er sich an den Tisch, wo schon Teller und Besteck, sowie ein paar zusammengesuchte Lebensmittel darauf standen, und John sich gleich als erstes ein Brötchen schnappte.

Anscheinend hatte ihnen Mrs. Hudson schon am Vorabend - während sie beide in dem Schwulenclub ihre Ermittlungen durchgeführt hatten - ein wenig den Kühlschrank aufgefrischt und ein paar Frühstücks Brötchen und Toast besorgt.

Die gute Mrs. Hudson. Man konnte sie einfach nur lieben.

Trotzdem wunderte sich John etwas, da ihm hier der gedeckte Tisch, als er letzte Nacht wegen seiner Milch in den Kühlschrank geschaut hatte, gar nicht aufgefallen war, so müde und verstreut war er also gewesen.
 

Während sich der Doktor das Kaffeekännchen nahm und sich etwas Kaffe in die Tasse goss, nahm Sherlock seine Zeitung runter und legte sie wieder zusammengefaltet auf den Platz neben sich.

“Guten Morgen!”, kam es mit dem ebenso bekannten Sherlock-Ton.
 

Kurz zuvor, als John in den Raum gekommen war, hatte Sherlock für eine Sekunde von seiner Zeitung aufgesehen.

Er für seinen Teil hatte ebenso wenig und ziemlich schlecht geschlafen. …Es war grauenvoll.

Und genauso wie bei John es der Fall war, hing er die Nacht mit den Gedanken an ihre Kussszene. …Immer und immer wieder wurde sie dem Detektiv vor Augen geführt, und das auch noch von ganz alleine, ohne, dass er es in irgendeiner Art zu verhindern schaffte.

Es nervte ihn. Dieses kleine Experiment würde ihm noch eine ganze Weile nicht mehr aus den Kopf gehen.

Jedoch……klang ‘Experiment’ sogar in den Ohren des Sherlock Holmes zu hart.

Es war nicht das passende Wort, er hatte selbstverständlich den ersten Schritt getan, das würde er nie leugnen,…aber allein diese Anziehung kurz vor jenem Kuss, war so stark und intensiv gewesen,…höchst interessant.
 

Der Lockenkopf war schon sehr schnell mit sich einig geworden und wusste mittlerweile wie er sich verhalten sollte bzw. wollte.

Er war ebenfalls der Meinung, dass sie keine Kinder mehr waren und darüber stehen mussten. Sie hatten es aus freiem Willen getan, also schloss der Größere daraus den Beweis, dass ihre Nähe zueinander offen und ehrlich gewesen sein musste.

Logische Schlussfolgerungen wären hierfür dennoch albern. Allerdings war er auch kein extrem emotionaler Gefühlsmensch, weshalb er die ganze Sache mit ihnen beiden eher neutral gegenüber stehen wollte.

Es ist geschehen und damit Basta.

Dieses kleine ‘Experiment‘, wie er ihren Kuss des öfteren gedanklich nannte, war mehr für ihn selbst gewesen, eine kleine Probe, pure Neugierde gepaart mit einem neu aufkeimenden Gefühl in ihm drin.

Sherlock stand keineswegs auf Gefühlsduseleien doch wenn etwas offen auf der Hand lag dann leugnete er dies auch nicht und stand dazu.
 

Und anscheinend erging es seinem Mitbewohner nicht anders.

Er hatte sofort jede Kleinigkeit von John zur Deduktion freigegeben und sich ein Bild von dessen momentanen Zustand gemacht.

Und siehe da.

John wirkte in seinen Augen etwas ausgelassener, sah anhand der größeren Augenringe, jener Körperhaltung und den noch etwas ermüdeten Blick, dass sein Kollege anscheinend noch schlechter geschlafen hatte als er selbst, jedoch Alptraumfrei - das war alles nicht schwer zu erraten.

Sherlock ahnte, dass sie beide daran versucht waren ihre freundschaftliche ‘Kollegen-Beziehung’ aufrecht zu erhalten und sie bestehen zu lassen, so wie es schon seit Wochen bei ihnen ablief.

Und so war es wohl das Beste. …

In dieser Nacht, nach diesem einen feuchten Traum und dieser viel zu intimen Kussszene, war sich der Größere sicher, dass er trotz allem etwas unternehmen musste.

Er musste versuchen so zu sein wie immer und trotzdem locker mit jener Sache umgehen, damit John nicht auf falsche Gedanken kam und sich im schlimmsten Fall noch ausgenutzt fühlte.

Das war das letzte was Sherlock wollte. …

Das musste er wirklich zugeben,…er wollte John nicht verletzen. … Das würde er nie wollen.


 

“Herrlich! Diese Brötchen schmecken echt gut, dafür muss ich Mrs. Hudson noch danken!”
 

Johns Worte brachten den Jüngeren wieder in die Realität zurück, woraufhin er nur zustimmend nickte und sich seine Kaffeetasse zum Mund führte.

Er trank einen großen Schluck, wühlte sich in seinem Kopf durch die noch restlichen Gedankengänge jener Kuss-Aktion und machte sich wieder frei.

Frei von diesen Dingen, die so langsam aber sicher sein Hirn zum überlaufen brachten, und wollte nun ENDLCIH mal wieder ihren Fall weiter aufnehmen und diesen verflixten Mörder ausfindig machen. …
 

Gedacht - getan.
 

Der Sherlock-Modus setzte in seinem Kopf wieder ein und verlangte nach Deduktionen, mehr Wissen, neue geistige Herausforderungen.

Endlich mal wieder Abwechslung. Für Sherlocks Geschmack war ‘über Gefühle nachdenken’ an nur zwei Tagen einfach zu viel auf einmal. …
 

Und es stimmte. Ablenkung war die beste und wirkungsvollste Medizin die beide Männer jetzt in ihren Zustand benötigten.

Und mit dieser Einstellung ging es nun weiter.
 

John und Sherlock saßen noch eine ganze Weile in Stille umhüllt am Schreibtisch und aßen bzw. tranken zum Frühstück.

Bis der Jüngere schließlich als erstes wieder das Wort ergriff und sich kurz vorher leise räusperte.
 

“Ich habe im übrigen vorhin schon bei diesem Anwesen in Wandsworth angerufen und mit deren Maklern einen Besuchertermin ausgemacht! In etwa drei Stunden treffen wir uns dort mit solch einem Herrn und bekommen somit unseren Zugang zum Grundstück!”
 

John lauschte den Worten seines Kollegen und nickte daraufhin, sah den Anderen mit gefasstem Blick an und war wieder im Hier und Jetzt bei ihrem wichtigen Fall, endlich bereit für den weiteren Verlauf.
 

“Wir werden allerdings von einem Bekannten eines Klienten von mir, dorthin gefahren! Da die Wahrscheinlichkeit, unnötig dort aufzufallen, zu hoch ist wenn wir bei diesem Anwesen mit irgendeinem anderen klapprigen Gefährt ankommen! Dieser Klient von mir, aus vergangenen Jahren, hat noch etwas gut bei mir, und da sein Bekannter ein angesehener Autohändler ist, werden wir heute mal mit einem der momentan beliebtesten Fahrzeugen auf dem Markt, herum kutschiert!”
 

Gar nicht mal so übel. John war zwar kein Auto-Fanatiker oder hatte großartig Ahnung in diesem Gebiet, jedoch fand er es ganz erfrischend außer Taxi mal mit etwas anderem zu fahren. Vor allem auch noch in eine Grafschaft. Solche Orte interessierten ihn, er war jetzt schon gespannt auf das Kommende.
 

“Ich nehme an wir müssen wir uns dann wohl auch dementsprechend anziehen!…Ich denke ich nehme einen ganz normalen Anzug dafür her!”
 

“Richtig, wir müssen dort Acht geben wie wir uns verhalten, zwar kennt uns keiner oder wird uns wahrscheinlich je wieder sehen, dennoch müssen wir aufpassen! Interessant wird es wenn uns in diesem Anwesen durch Zufall Noah Brown in die Arme laufen würde! Doch glaube ich kaum, dass er dort plötzlich auftauchen wird, dafür ist das Verhältnis zu den Maklern zu angekratzt!”
 

John fragte erst gar nicht nach was es schon wieder mit dieser Andeutung wegen den Maklern auf sich hatte.

Viel lieber biss er von seinem belegten Brötchen ab und aß sich schon einmal für den heutigen Tag satt - man wusste schließlich nie, wenn man mit Sherlock Holmes unterwegs war, wann man wieder etwas zu Essen bekommen würde.

Er brauchte jetzt unbedingt wieder neue Energie, das ließ ihn sein Körper deutlich spüren.
 

Und somit saßen beide noch eine Weile so da und schwiegen sich mehr oder weniger an.

Innerlich aber dachten sie sich ihren Teil, waren letztendlich doch froh sich normal gegenüber des jeweils Anderen verhalten zu können. Einstimmig wurde miteinander umgegangen, so wie es am besten war, dabei den Drang unterdrückend über die letzte Nacht zu reden. …
 

Als Sherlock und John schließlich fertig wurden und den Tisch gemeinsam abräumten, ging jeder in sein Zimmer um sich für ihren Auftritt in Wandsworth umzuziehen und vorzubereiten.
 

Der jüngere von beiden zog sich, wie nicht anders zu erwarten, ein weißes Hemd an, dazu schwarze Hose und schwarze Leder-Lackschuhe wie immer.

Als kleines Accessoire, damit er auf den ersten Blick etwas wohlhabender wirkte, nahm er einen seiner Gehstöcke zur Hand, welcher sein Gesamtbild seriöser erscheinen ließ.

Er hatte mehrere dieser Gehstöcke in Petto, die er bei seinen kleinen ‘Detektivabenteuern’ von damals hatte mitgehen lassen, alle auf ihre Art unterschiedlich und von Bedeutung.

Jener Stock für welchen er sich aber entschieden hatte, war aus Aluminium, an sich schwarz und an der Spitze krönte ein silberner verzierter Knauf.
 

Zufrieden über das Bild was sein Spiegel ihm zeigte, packte er zum Schluss noch alle wichtigen Sachen verteilt in seine Taschen.

Und schon verließ er wieder sein Zimmer, lief direkt ins Wohnzimmer und setzte sich, auf John wartend, auf seine Couch während er noch Gedankenversunken die Mails in seinem Handy abcheckte.
 

In der Zwischenzeit hatte sein Kollege nun ebenfalls endlich etwas passendes gefunden.

Argwöhnisch betrachtete er den Anzug in seiner Hand.

Im Grunde genommen war es so ziemlich egal was genau er für einen Anzug dort tragen würde, Hauptsache er sah ordentlich aus und machte einen glaubwürdigen Eindruck. So sei es.

Schnell zog er sich um, besah sich anschließend im Spiegel seiner Innen-Schranktür und war nun doch ganz zufrieden mit sich selbst.

Champagner farbiges Hemd, dezente hellgraue Krawatte, dunkelgraue Hose in Kombination mit einem dunkelgrauen Jackett.

Kurzum - ein schick gekleideter John Watson, fertig und bereit für ihre Ermittlungen.

Ohne noch länger zu warten machte er sich runter auf den Weg zu seinem Mitbewohner.
 

Gerade als Sherlock dabei war sich gelangweilt nach hinten zu lehnen, kam der Blondschopf schon ins Zimmer geschneit und winkte den Anderen zu sich, dass sie nun gehen konnten.

Endlich.

Sherlock stand sofort auf, hatte sich mittlerweile schon seinen Mantel übergezogen, beheilt ihn aber offen und ließ den Schal wieder ganz weg.

Der Kleinere blieb so wie er war, da er keine passende Jacke für seinen Anzug gefunden hatte.
 

Ein kurzer und neugieriger Blick zum Kollegen, und schon dachten sich beide Männer ihren Teil. Sherlock war wieder einmal der Meinung, dass sein Mitbewohner ruhig mal öfter den Klamottenstil wechseln könnte. Er gestand sich seine Interesse gegenüber dem Anderen, wie dieser in der Öffentlichkeit auftrat und sich zeigte.

Ihm fiel auf, dass er mehr und mehr SO über John nachdachte. … Ob das wirklich nur ganz harmlose ‘freundschaftliche’ Gedanken waren die er sich da machte?…
 

Zeitgleich überlegte der Doktor, ob er sich wohl etwas auf Sherlocks bestimmten Blicke einbilden konnte. Denn so wie sein Freund ihn in letzter Zeit ansah, kam er schon etwas ins Grübeln. Auch wenn es nur ein einfacher flüchtiger Blick war, egal Wann und Wo, Sherlock konnte man nicht immer ganz deuten, besonders seine Gesichtszüge.

War z.B. dessen Blick von eben gerade, positiv oder negativ gewesen?

Durfte er sich darauf etwas einbilden?

Oder besser gefragt - Würde sich John über ‘Interesse’ seitens Sherlock freuen?

Wäre er stolz auf sich und würde es John glücklich machen?

Wie bei einem Lob oder einem ernst gemeinten Lächeln von Sherlock?…

…Das würde sich wohl noch zu einem späteren Zeitpunk herausstellen.
 

“Also dann John, nach Ihnen!”
 

Mit einer höflichen Geste bat er seinen Kollegen voraus zu gehen.

John zögerte nicht lange, ging los und verließ mit dem Consulting Detective das Haus.
 

Beide mussten noch ca. fünf Minuten vor der Haustür warten, bis Sherlock eine SMS bekam, was das Zeichen für ihre heutige Autofahrt war.

Denn schon in kürzester Zeit hielt ein schicker und silbern farbiger Wagen vor ihnen an der Straße. Ein junger stattlicher Mann saß am Steuer, ließ die Glasscheibe der Beifahrertür runter und winkte beide Männer lächelnd zu sich ans Auto.

John hob die Augenbrauen und staunte nicht schlecht. Gar nicht mal so übel ihr Fahrzeug.

Er folgte kurz darauf seinem Kollegen zu jenem Auto und stieg schließlich ein, während sich Innen alle drei freundlich begrüßten.
 

John setzte sich auf den Rücksitz hinter dem Fahrer und Sherlock direkt neben seinem Kollegen.

Der Größere tauschte noch ein paar Worte mit dem jungen Mann aus. Dieser erzählte noch eine Weile lang etwas, von sich selbst und über seinen Freund, den Sherlock als Klienten kannte.

Der Blondschopf überhörte irgendwann das Gespräch, klinkte sich aus und schaute nur noch stillschweigend aus dem Fenster, sah sich die Gegend interessiert an und bewunderte die schöne Landschaft, welche sie schon sehr bald durchfuhren.
 

Und so verging die Zeit in jenem Auto, wo kein Wort mehr gesagt wurde und jeder seiner Tätigkeit nachging.

Sherlock durchdachte zum wiederholten Male ihren Fall, überlegte was nun weiter geschehen sollte bzw. was noch alles geschehen könnte.

Ab und zu tippte er zusätzlich noch auf seinem Handy rum, durchstöberte Internetseiten und schien wohl weitere Informationen zu sammeln.
 

John unterdessen sah weiterhin aus dem Fenster, lehnte sich immer weiter nach hinten in die Leder-Polsterung und döste vor sich hin.

Seine Gedanken schwirrten umher, hatten kein genaues Ziel, weshalb er nach einiger Zeit einfach nur noch die vorbei rauschenden Bäume, Autos, ein paar Häuser und Sonstiges vom Fenster aus beobachtete.

Dadurch allerdings, geriet er immer mehr in eine Art Trance, dann noch dieses leichte hin und her Geschaukel von der Autofahrt, was letztendlich dazu führte, dass der Herr Watson während der Fahrt unwillkürlich einnickte.
 

Seinem Sitznachbarn war dies nicht entgangen.

Nach einiger Zeit hatte Sherlock aus dem Augenwinkel mitbekommen wie Johns Kopf ein wenig nach hinten gesackt ist und Dieser mit entspanntem Gesichtausdruck vor sich hin schlief - er war anscheinend wirklich noch so müde von der schlaflosen Nacht gestern.
 

Wohl wissend, dass John es nicht mitbekam, musterte Sherlock ihn nun etwas genauer. …

Doch je mehr er den Anderen betrachtete, desto mehr verengten sich seine Augen.

Sherlocks Blick änderte sich von einer zur nächsten Sekunde.

Erst schaute er nur neugierig, anschließend nachdenklich, dann wiederum etwas verärgert - wahrscheinlich weil er sich mal wieder innerlich eine Ohrfeige für seine Gedanken gab, Gedanken an ihren Kuss, welcher doch jetzt völlig fehl am Platz war.
 

Schnell wieder jene Szene ausblendend, schaute der Dunkelhaarige stur geradeaus, daran versucht, die eben aufgetauchten Bilder in seinem Kopf wieder ins Nirwana zu schießen.

Denn Johns Mund wirkte für den Detektiv auch dieses mal wieder sehr,……’einladend’ war das falsche Wort,…viel mehr erweckte Johns momentaner Anblick in Sherlock die gleiche Interesse, welche er in der letzten Nacht schon in der Küche bekommen hatte.

Merkwürdig,…alles recht merkwürdig. …
 

Doch er merkte schnell, dass seine Augen erneut seinen Sitznachbarn suchten und Diesen nun wieder fixierten.

Sherlock konnte einfach nicht anders. Dieses mal war nun ER derjenige, der das Vergnügen hatte den ehrenwerten Kollegen beim Schlafen zu beobachten.

Dieses mal hieß es ‘getauschte Rollen’.

Und der Dunkelhaarige hatte sehr wohl einen guten Blick auf jenen, kleinen, blonden Mann neben ihm. …
 

Unbewusst beugte er sich nach einiger Zeit etwas vor, verengte wieder seine Augen und sah zu, wie der Arzt seinen Kopf langsam in genau seine Richtung legte.

Dessen Gesicht noch immer entspannt und im wahrsten Sinne des Wortes unschuldig.

So unbeschwert und solch eine Gelassenheit sah der Dunkelhaarige selten. Besonders bei John, welcher doch sonst immer so angestrengt und ernst ausschaute. Und dann wiederum so lustig und herrlich verdattert.

Der Jüngere hatte schon des Öfteren mitbekommen, dass ihn diese facettenreichen Gesichtszüge und die Art und der Charakter seines Kollegen auf erstaunliche Weise…amüsierten.

Der Kleinere war wirklich der Einzige, für wen sich Sherlock in dieser Hinsicht interessierte, da der Veteran solch ein passender Gegensatz zu ihm war. Sie bildeten ein prima Team, ergänzten sich genau, waren so verschieden und doch so gleich.


 

Ein leises Seufzen entkam dem Detektiv als er so darüber nachdachte.
 

Derweil fuhr der junge Mann am Steuer weiter nichtsahnend, was dort auf den Rücksitzen hinter ihm vor sich ging, über die Landstraßen Richtung Grafschaft Surrey.

Nach und nach kamen immer mehr Kurven, wenn auch nur kleine.

Doch die nächste Zeit wurde es hier in der Gegend etwas holpriger, weshalb der Fahrer nun etwas vom Gas ging.

Sherlock bemerkte dies, schaute wieder nach vorne und sah schon von Weitem eine große Kurze auf sie zukommen.
 

Ein leises Aufschmatzen kam von der Seite, was die Aufmerksamkeit des Größeren wieder auf seinen Gefährten lenkte.

Plötzlich kam die Kurve und Sherlock legte sich mit seinem Körpergewicht in eben Jene.

Allerdings begriff er zu spät, dass der Mann neben ihm noch vor sich hin schlief und schon im nächsten Augenblick zur Seite rutschte.
 

Mit einem mal fiel John in die Richtung des Jüngeren, wurde im Fall jedoch von seinem Gurt gehalten und hing jetzt mehr oder weniger zwischen seinem und dem Sitz von Sherlock.
 

Reflexartig hatte sich Sherlock versteift, sah neben sich nach unten auf seinen Freund und schmunzelte Kopf schüttelnd.

Doch einen Wimpernschlag später kam schon die nächste größere Kurve, wodurch er plötzlich in die Richtung seines kleineren Kollegen gelenkt wurde und kurz an Diesem anstieß.

Seine Hände hatte er sofort gehoben und war nun dabei, den Anderen, ohne ihn unnötig zu wecken, ihn dessen Sitz zurück zu drücken und wieder dorthin zu platzieren.
 

Dass John aber auch so ruhig schlafen konnte.

Er musste gerade einen wirklich tiefen Schlaf haben um diese Aktion von eben nicht mitbekommen zu haben.

Und wie es schien, wollte Johns Körper bei der Fahrt einfach nicht stillhalten, erneut sackte er etwas ab und rutschte in Sherlocks Richtung.

Ein wenig gestresst packte der Größere letztendlich einfach die Arme seines Sitznachbars und wollte ihn kurzerhand einfach wieder aufwecken.
 

…Doch als er dieses Gesicht neben sich bzw. wieder so nah und detailliert vor sich sah,……hielt er sofort inne. …
 

Sherlock legte seinen Kopf schief, betrachtete Johns Gesicht und dessen Mund ein wenig genauer. …

Er überlegte wieder viel zu lange, was ihm selbst sehr verdächtig erschien.
 

Der Jüngere hob langsam seine Hand, hatte momentan auch keine schwarzen Lederhandschuhe an und hatte somit die Chance die Wange seines Kollegen ganz vorsichtig, und über die Haut hinweg schwebend, zu berühren. …
 

Hauchzart strich er einige Sekunden lang über Johns Wange, von oben nach unten.

Sein Zeigefinger fuhr zum Schluss hin noch zu Johns Kinn runter, anschließend langsam wieder rauf zu seinen Lippen und machte dort Halt.
 

Sherlocks Kopf kam während dieser Tätigkeit ein kleines Stückchen näher heran, war in diesem Moment eigenartiger Weise gefesselt, und war nun dabei, den ruhigen Atemzügen seines Kollegen zu lauschen und Johns Wärme zu spüren.
 

Es reizte ihn. …

Es reizte ihn zu diesem Zeitpunkt so sehr, hier und jetzt, den Anderen so nah bei sich zu haben, ohne dass Dieser etwas davon mitbekam.
 

Noch einmal wiederholte Sherlock sein Spiel und strich dem Älteren mit seinem Handrücken sachte über die Wange, über diese überraschenderweise weiche Haut - hatte er doch gedacht, dass Johns Gesicht im unteren Bereich durch kaum merkliche Stoppeln ein wenig rauer wäre - doch das Gegenteil war der Fall.
 

Ohne jegliche Regung im Gesicht, strich Sherlock stillschweigend noch ein paar kleine Haarsträhnen aus Johns Gesicht und wollte wenigstens noch ein letztes mal, und nur für eine Millisekunde, mit seinem Finger die Lippen des Arztes berühren.
 

Doch in genau diesem Augenblick vernahm der Detektiv plötzlich von vorne kommend eine Stimme, welche nicht gerade leise war.
 

“So meine Herren! Wir wären dann gleich da!”
 

Etwas erschrocken ruckte Sherlocks Kopf nach vorne, sah genervt drein und bemerkte gleichzeitig, dass sich der Körper neben ihm etwas zu regen begann.
 

So schnell er nur konnte, platzierte der Lockenkopf seinen Kollegen wieder in die ursprüngliche Sitzposition und setzte sich selbst wieder ruckartig gerade hin, als wäre nichts gewesen.
 

John wachte auf.

Seine Augen öffneten sich langsam, woraufhin er gleich etwas verwirrt umher sah, doch gleich wieder realisierte wo er sich befand.

Er stöhnte leise.

Dieser kurze Schlaf, der mittlerweile eine dreiviertel Stunde angedauert hatte, war in der Tat erholsam gewesen. Dies hatte er jetzt wirklich gebraucht, und ausreichend war es auch gewesen.
 

Sich noch einmal streckend und leise mit der Hand vor dem Mund gähnend, blickte er rüber zu Sherlock, sah dann nochmals aus dem Fenster und begriff nun endlich, dass sie jetzt angekommen waren.
 

Stumm saß der großgewachsene junge Detektiv neben ihm und versuchte bloß nicht verdächtig zu wirken. Doch John hatte anscheinend wirklich nichts mitbekommen. …

Gott sei Dank. …

Dies sollte Sherlocks kleines Geheimnis bleiben, es war besser so.
 

Und dann stoppte auch schon das Auto.
 

“Da wären wir, hier könnt ihr aussteigen!! Lasst euch Zeit und macht so lange wie ihr braucht, ich werde ein paar Meter weiter entfernt von hier parken!”
 

Dankend wurden sich Blicke ausgetauscht.

“Ich hab zu danken, dann bis später!”
 

Der junge Mann nickte. Nachdem beide Männer schließlich ausgestiegen waren, setzte er sich eine Sonnenbrille auf und fuhr wie erwähnt gleich weiter zu einem Parkplatz nahe des Waldes, der hier an diesem Anwesen grenzte.
 

“Nun John, dann kann es ja losgehen!”
 

Hoch motiviert und mit schnellen Schritten, machten sich Sherlock und sein Assistent auf zu jenem Grundstück, vorbei an so manchen Angestellten, wie Hausverwalter und Gärtner, die sie beide sogleich musternd und misstrauisch hinterher schauten.

Sherlock aber ließ es an sich vorbei, störte sich nicht weiter an jene Angestellten und schritt weiter voran, nebenher laufend sein Kollege.
 

Vor ihnen befand sich nun dieses prunkvolle Anwesen, welches sie anvisierten, schon sehr bald vor der großen dunkelroten Haustür standen und die Klingel betätigten, die man im Innern des Hauses als Echo bis hier draußen widerhallen hören konnte.
 

Sherlock und John sahen sich an.
 

“Showtime!”
 

. . .
 

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Fertisch!x3

Diese kleine Szene im Auto musste einfach sein, wir wollen mal Sherlock ein wenig mehr reizen und ihn verwirren, ihn ein bisschen aus der Reserve locken!;D
 

Hoffe es hat gefallen!=3

Bis zum nächsten Kappi!
 

VLG Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xI-chanx
2012-01-28T09:10:28+00:00 28.01.2012 10:10
Awwww, so toll. Ich lese immer so gerne die Reaktionen nach solchen ANGELEGENHEITEN oder Aktionen.XD
Klasse umgesetzt und beeschrieben, die beiden sind einfach unverbesserlich!XDD ♥
Von:  Imp
2012-01-17T18:47:22+00:00 17.01.2012 19:47
Hi,

deine FF gefällt mir. Dein Schreibstil ist insgesamt auch schön fließend, allerdings hab ich eine Kleinigkeit zu bemängeln. Du machst etwas das viele FF-Autoren machen, du benutzt Eigenschaften um Personen zu beschreiben. Der größere, der kleinere, der dunkelhaarige.... etc.
Versteh das bitte nicht falsch, ich weiß selbst das es irgendwann schwierig wird Personen zu benennen ohne sich ständig zu widerholen, aber so etwas wirkt "dümmlich".
Bei 95% aller FFs höre ich nach dem ersten Kapitel auf zu lesen, weil mich genau das annervt.
Es wäre wirklich besser wenn du auf andere Beschreibungen zurückgreifst.
Du kannst prinzipiell jedes 3te Mal den Namen benutzen ohne dass es zu stark auffällt. Desweiteren hast du möglichkeiten wie Arzt, Militärarzt, Veteran, Assistens, Freund, Mitbewohner, Detektiv, Consulting Detectiv, Soziopath... du siehst es gibt genug Möglichkeiten um auf Eigenschaftsbeschreibungen zu verzichten oder sie zumindest nur im Notfall zu benutzen.
pfff... ansonsten freue ich mich auf das nächste Kapitel :3

Lg
Imp
Von:  Chai-Cherry-Tea
2012-01-14T14:56:15+00:00 14.01.2012 15:56
Mal wieder ganz wunderbar. Es ist herrlich wie di ebeiden versuchen "normal" zu wirken, obwohl ihnen die Nacht noch so deutlich im Kopf rumspukt xD (würd mir nicht anders gehen)
Nur finde ich, dass du mit den zu kurzen Satz einwürfen, den Lesefluss etwas hinterst. Bei den Träumen undso war es ein schönes Hilfsmittel, aber für den weitern Verlauf solltest du wieder einen flüssigen Romanstil anbringen. Dann wirds bestimmt noch toller :D


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