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Sweetest Perfection

Sherlock BBC
von

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Erste Anzeichen

Hallöle!

Vielen lieben Dank für eure Kommis, hab mich wieder echt gefreut!:3

Lasst euch überraschen was noch so kommen wird!x)

Viel Spaß beim fünften Kapitel!

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5. Kapitel - Erste Anzeichen

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“Na großartig! Und was jetzt?”
 

Sherlocks Gehirn arbeitete wieder auf Hochtouren, überlegte wie sie jetzt am besten weiter vorgehen sollten, schließlich darf nicht alles umsonst gewesen sein.

Auf Johns Frage hin schüttelte er langsam den Kopf, trat nochmals näher zur Tür heran, sah in den geschlossenen und dunklen Laden genauer hinein.

Während er zur Hilfe seine Hände mit an die Scheibe der Eingangstür anlehnte, um besser hineinschauen zu können, durchforschten seine Katzenaugen genaustes die Dunkelheit des Ladens. Versuchte mit seinem Blick bis hin zu den kleinsten Ecken zu gelangen, seine Augen verengten sich immer mehr, wodurch er sich auch langsam nach und nach an die Dunkelheit gewöhnte.

Der Doktor wollte ihn bei seiner Konzentration nicht stören, entfernte sich ein wenig und sah sich vorsichtshalber etwas um, als wollte er auf Nummer sicher gehen, dass hier keiner wegen sie beide und ihrer Aktion Verdacht schöpfte.
 

“So so!”, kam es leise und plötzlich stand Sherlock wieder mit wehendem Mantel neben ihm.

“Und? Konnten Sie etwas Brauchbares erkennen oder finden?”

“Mehr als nötig!”
 

Bei John hob sich langsam eine Augenbraue in die Höhe, er kratzte sich kurz nachdenklich am Kinn und stellte sich vor seinem Freund. “Inwiefern?”

Der Andere war schon dabei die nächsten Fakten mit Hilfe seines Handys herauszufiltern und blieb vorerst still. Mal wieder diese unnötige sich steigernde Spannung - Sherlock schien solche Momente echt zu lieben und sichtlich auszukosten - wie John einmal mehr missmutig feststellen musste.

Ehe er allerdings anfangen konnte wieder ungeduldig zu werden, hob Sherlock seine Hand, in der er sein Handy hielt, in die Höhe und zeigte seinem Kollegen die geöffnete Liste, welche er gerade noch aus dem Internet heraus gesucht hatte.

Der Kleinere sah genauer hin, runzelte verwirrt die Stirn und nahm jenes Handy selbst in die Hand.
 

Admiral Duncan

The Black Cap

Comptons of Soho

Barcode Vauxhall

The Edge

Escape

George & Dragon


 

“Was sind das alles für Namen?…”

Doch bevor der Detektiv erst noch darauf antworten musste, las der Kleinere nochmals genauer die Überschrift für jene Liste.

“Londoner ‘Schwulenbars‘? Sherlock, was-…”

“Sagen Sie John, waren Sie schon einmal in solch einer Bar?”
 

Johns Augen weiteten sich, lauter als gewollt und fast schon empört stieß er ein “Natürlich nicht!” aus und sah gleich wieder runter auf das Handy in seiner Hand.

Jetzt war es Sherlock der mit hochgezogenen Augenbrauen sein Gegenüber erstaunt und leicht belustigt musterte. Dass dieser bei so einem Thema aber auch immer so überreagieren musste. Als ob man ihn ‘bloß nicht’ für schwul halten durfte. Dieses Verhalten fand der Meisterdetektiv etwas übertrieben und war der Meinung, dass sein Freund und Kollege in Zukunft ruhig mal lockerer werden konnte.

Er seufzte und schnappte sich gleich darauf wieder sein Handy, drehte sich auf dem Absatz um und lief los, gefolgt von seinem treuen Kollegen.
 

Dieser räusperte sich leise, war nun doch neugierig was es mit diesen ganzen Bar-Namen auf sich hatte und fragte kleinlaut nach.

Doch anstatt auf seinen Freund einzugehen lenkte Sherlock seine Aufmerksamkeit lieber zu einer anderen gewissen Frage, die für John gedacht war.

“Haben Sie auch noch andere Klamotten außer diese Pullunder, Stoffjacken und Hemden?”

Keineswegs lag Belustigung in seiner Stimme, es war ernst gemeint und interessiert.

“…Ehm, ja! Ich müsste noch ein paar ältere Kleidungsstücke haben! T-Shirts und so!…Aber Wieso-…”

“Sehr gut, dann halten Sie sich diese schon mal bereit!”

Ein ‘Warum wenn ich fragen darf?’ überließ John lieber seinen Gedanken und traute es sich, wegen einer schlimmen Vorahnung, gar nicht erst auszusprechen.
 

Beide Männer waren mittlerweile schon auf dem Rückweg, suchten sich kleine Abkürzungen um endlich wieder aus diesem Menschengetümmel rauszukommen und sich ein Taxi für ihren Heimweg nehmen zu können.

Gedankenverloren lief der Ältere neben Sherlock her.
 

“John, jene Schokolaterie ist für uns eher unwichtig! Viel mehr müssen wir uns auf den Ladenbesitzer konzentrieren! In diesem kleinen Geschäft geht es hinter der Kasse weiter nach hinten, jedoch nicht nur zum Lager, sondern auch in einen Keller, wie Kai schon erwähnte! Es ist eine Art Hobbykeller, was uns in der Tat weiter bringen wird! Unser Mann ist sehr ordentlich, alles in diesem Laden wird praktisch wie in einem Museum pingelig genau aufgestellt und auf Sauberkeit geachtet! Er ist Alleinunternehmer und hat durchaus noch mehrere Nebenjobs, wie ich an seiner Pinnwand erkennen konnte! Hier, ein Foto!”
 

Der Blondschopf hatte gar nicht mitbekommen wie Sherlock Fotos von diesem Geschäft gemacht hatte - erstaunt sah er sich das genannte Foto auf dessen Handy neugierig an. In der Tat konnte man, wenn man ganz genau hinsah, diese Pinnwand erkennen, welche hinter der Kasse an einer Wand befestigt war. Lauter Erinnerungsfotos von manchen Gästen waren zu sehen, Visitenkarten und Broschüren von den verschiedensten Orten und Läden der Stadt, eine etwas kleinere Karte der gesamten Einkaufsmeile und vier Metall-Haken, an welchen nur zwei kleine beschriftete Schlüssel und eine kurze weiße Weste dranhingen.

Und mal wieder wurde einem bewiesen, dass eine Camera im Handy, vor allem für eine Spurensuche, sehr hilfreich war. Sherlock hatte noch extra den Blitz eingestellt, wodurch man sogar beim näheren Heranzoomen einen Namen auf dieser weißen Weste erkennen konnte.

“…Bru-…Brow, nein Brown! Sein Nachname!”

“Richtig! Seinen Vornamen werden wir noch rauskriegen, dafür wissen wir schon mal wo er noch arbeitet, außer Halbtags hier im Chocolate Seduction! Denn an seiner Pinnwand konnte ich außerdem noch-…”, zur bildlichen Veranschaulichung vergrößerte er das Foto in seinem Handy noch ein Stück weiter und lenkte die Lupe direkt auf jene Pinnwand, “…-diese zwei abgerissenen Jobanzeigen ausmachen, welche noch ganz neu zu sein scheinen! Auf beiden sind mindestens drei oder mehrere Namen zu erkennen, einen von ihnen kann man sehr gut lesen, ‘The Edge’! Ich schaute in meinem Handy nach jenem Namen und fand auf einer Seite eine Menge dieser Schwulenbars, die meisten von ihnen sehr angesagt! Hier auf unserem Foto wurde, und das kann man nur schwer erkennen, eine einzige Jobanzeige besonders stark mit einem Marker hervorgehoben! Allerdings kann man den vollen Namen nicht richtig lesen, zu undeutlich, nur die ersten fünf Buchstaben ‘B, A, R, C, O’!”
 

Aufmerksam und gespannt horchte John weiter Sherlocks Worten, besah sich dabei weiterhin das Foto. Wie der Jüngere das immer nur machte, er war begeistert.

“Weiter ging meine Suche im Internet nach jenen Anfangsbuchstaben unter der Kategorie ‘Bars in London‘, woraufhin ich zu einer Homepage geführt wurde für eine gewisse Schwulenbar namens ‘Barcode Vauxhall’! In dieser Homepage suchte ich nach einem Herrn Brown und schon kam ich zu seinem Profil, welches erst vor kurzem neu erstellt wurde, allerdings ohne Vornamen und Bild, was dennoch kein Problem für uns darstellt!”
 

Sherlocks Mundwinkel zuckten für einen kurzen Moment stark in die Höhe und schon hatte er abermals seine steinerne Miene. So leicht war das, ohne auch nur einen Fuß in jenes Geschäft gesetzt zu haben. Hatte es sich also doch gelohnt hier her zu kommen, der Doktor atmete erleichtert aus. Er war sichtlich beruhigt, mit seinem Kollegen ging es immer Ruckzuck und es war immer wieder aufs Neue ein gewisses Vergnügen diesem zuzuhören und etwas dazuzulernen - denn das tat er für sich persönlich jedes mal.
 

“Sehr gut! Da es Mitte der Woche ist müssen wir auch nicht mehr all zu lange warten bis sein Urlaub zu Ende ist, und trotzdem wissen wir außerdem noch, wo er sich am Abend, bzw. in der Nacht rum treibt!”, wiederholte John für sich noch einmal Sherlocks ausgesprochenen Gedankengänge und verinnerlichte sie sich.
 

Das Handy wurde wieder eingesteckt, beide Gefährten liefen Richtung Straße, raus aus der Oxford Street und hielten gleich darauf ein Taxi an um sich zurück zur Bakerstreet fahren zu lassen.

Der Dunkelhaarige schaute Gedankenversunken aus dem Fenster, dachte noch über so manches Detail nach und unterbrach nach wenigen Minuten die Stille.

“Wegen meiner Frage vorhin,…”, fing er an. “…ob Sie noch anderweitige Kleidungsstücke besitzen!”

Ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden horchte John auf.

“Ja?”

“Die werden Sie heute Abend benötigen!”

“Ok, gut!”

“Wir werden ausgehen!”

“In Ordnung!”

“Wir werden uns als Paar ausgeben und den Schwulenclub ‘Barcode Vauxhall’ besuchen!”

“Geht klar!”

“….”

“…..Moment, WAS???”
 

Mit weit aufgerissenen Augen saß in jenem Taxi ein völlig perplexer John Watson und starrte ungläubig seinen Sitznachbarn an.

“Sie haben schon richtig gehört!”, vernahm er Sherlocks trockene Antwort auf dessen hysterisch gestellte Frage.

“Das ist nicht Ihr Ernst?!”

“Und ob es das ist! Vorhin im Café hatten Sie das doch auch super hinbekommen, also, Warum so misstrauisch? Schließlich werden wir ‘nur so’ weiter mit unserem Fall kommen!”

Er meinte es tatsächlich Todernst, und wie es aussah, störte er sich keineswegs daran, dass sie beide Männer waren oder dass John so etwas in der Art noch niemals zuvor gespielt hatte. Er würde sich wahrscheinlich viel zu dämlich anstellen oder gar zu auffällig verhalten.

“Sherlock, ich weiß nicht ob ich das auch hinbekomme!” Er schüttelte übertrieben und angestrengt den Kopf. “Gibt es denn keinen anderen Weg?”

“Nein gibt es nicht! Und jetzt stellen Sie sich nicht so an! Wir schlendern da rein, reden mit ein paar Leuten, suchen unseren Verdächtigen und schon sind wir wieder draußen! Mit mir werden Sie da schon nicht auffallen!”
 

Ob er es wollte oder nicht, Sherlocks Worte schienen ihn wieder zu beruhigen, weshalb er sich wieder langsam und tief einatmend zurück in den Sitz lehnte und aus dem Fenster starrte. “Na gut, wenn Sie meinen!”

Das war die Antwort die der Jüngere von seinem treuergebenen Kollegen hören wollte. Er nickte zufrieden, sah ebenfalls aus dem Fenster und dachte über den weiteren Verlauf des Abends nach.
 

. . .
 

Als sie endlich in der Bakerstreet ankamen, machten sich der Meisterdetektiv und der ehemalige Militärarzt auf, sich für den heutigen Abend vorzubereiten. Sicher, es waren noch einige Stunden hin bis zu ihrem Auftritt, jedoch konnte man sich dafür nochmals richtig, und vor allem in aller Ruhe, fertig machen.

John war der erste der ins Badezimmer stiefelte und Sherlock alleine im Wohnzimmer zurückließ. Dieser machte es sich auf der Couch der Länge nach bequem, schnappte sich kurzerhand ein paar Nikotinpflaster, die direkt neben ihm noch irgendwo in einer Schachtel herumlagen, klebte sich zwei-drei Stück auf die Innenseite seines Armes und schloss, ja fast schon genüsslich, die Augen.

Tief und ruhig atmete er ein und wieder aus, spürte schon das Eindringen der Wirkung jener Pflaster und konzentrierte sich auf das Sein, auf das hier und jetzt, ließ sich nicht stören, von nichts und niemandem. …

Hörte nur minimal das Rauschen seines Blutes, ließ weiterhin die Augen geschlossen und döste vor sich hin. Hörte es Rauschen,…Rauschen,…..das Rauschen des Wassers,…Wasser,……Badezimmer. …
 

//John!//, schoss es ihm wie ein Blitz durchs Hirn, öffnete die Augen und hob den Kopf. …

Nichts. …

Langsam ließ er seinen Lockenkopf wieder sinken, runzelte ein wenig die Stirn und rieb sich genervt stöhnend über die Augen.

Er wusste nicht genau was es war, doch schon seit geraumer Zeit viel dem selbsternannten Consulting Detektive - als Lückenbüßer für bestimmte Zeiten am Tag oder langatmige Gedankengänge der Einsamkeit - das Bild des Doktors ein. Mit einem mal tauchte es wie aus dem Nichts ohne Vorwarnung in seinen Gedanken auf.

Es war…seltsam. Ja fast schon unheimlich. Und das obwohl es ja nur eins zu bedeuten hatte.

Es konnte nur eins sein. Es war diese gewisse Freundschaft, dieses Band zwischen ihnen. Er gestand sich, dass er nicht selten solche Gedanken hegte. Er dachte in bestimmten Momenten sogar sehr oft und intensiv über jenes Thema nach. Über John.

Der Kleinere schien wahrlich nie etwas davon mitzubekommen, wie auch, bei Sherlocks gut geübter Miene, die sich kaum im Normalfall zu rühren wagte. Besonders bei Sachen, bei denen es um Gefühle ging. Ja ‘Gefühle‘.

Kaum zu glauben, aber auch ein Sherlock Holmes hatte, neben der Ehe mit seiner Arbeit, sehr wohl Gefühle. Man musste ja nicht gleich immer alles preisgeben, seiner Meinung nach war es sinnvoller und von der Logik her ratsamer sich doch für den Anfang etwas zurückzuhalten und nicht gleich mit Pauken und Trompeten durch die Haustür zu fallen.

John hingegen war ein offenes Buch, man merkte ihm sofort eine Gefühlsregung an, wie Sherlock schon bei ihrem ersten Treffen mitbekommen hatte. Trotz allem wurde er immer wieder aufs Neue von diesem Mann überrascht, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren.

Diese Art von ihm, diese natürliche, in manchen Situationen bedauernswerte, einfach gestrickte und naive menschliche Art, die wiederum erquickend und locker auf den Größeren wirkte, ihn in seinem Leben zu erden schien.

Dafür, dass er doch stets auf Logik aus war, so genau und streng mit seiner Umwelt und mit den Menschen umging, dieses korrekte Denken, sein zielstrebiges oftmals arrogante und erbarmungslose Wesen, Deduktionen aus seinem Hirn entsprungen, und dieses Geniale, eine reine Endlosschleife.

Wie man es auch dreht und wendet, John tat ihm gut. Sehr sogar. Und innerlich hoffte, nein wusste Sherlock, dass es dem Anderen genauso ging. So treu, so unkompliziert, ein Freund. …

Ohne diesen einzigartigen Arzt war er mittlerweile leider ziemlich aufgeschmissen. Er war nicht nur ein hilfreicher Kollege und Assistent, Sherlock hatte sich einfach viel zu sehr an ihn gewöhnt, viel zu sehr. … Doch es erreichte ihn, seinen Charakter, seine Natur, sein Ich. …..Doch Stop!!
 

Abrupt richtete sich Sherlock auf, saß nun mit ausgestreckten Beinen auf der Couch und starrte geradeaus auf einen unbestimmten Punkt.

Nicht, dass er ein Problem mit solchen Gedanken hatte,…aber oftmals kamen sie einfach zu spontan und überraschend, rannten seine Mauer ein.

In der Tat hatte sich seit ihrer ersten Begegnung etwas verändert.

Sie beide hatten sich verändert, mehr und mehr.

Ob sie es nun zugeben wollten oder nicht, sie hatten sich aneinander gewöhnt, sich akzeptiert.

Ja John, dieser akzeptierte den Detektiv so wie er war, wie er leibt und lebt, mit all seinen Ecken und Kanten.

Diese Erkenntnis wühlte eine kleine Flamme ihn ihm auf, ein warmes und stolzes Gefühl.

Eine Bestätigung, dass er kein Monster, kein Freak, kein Unmensch war. Im Gegenteil.

John zeigte ihm, dass er ein Gefühl entwickelte sich um einen Menschen zu sorgen, ja sogar Angst verspüren konnte eine gewisse Person zu verlieren.

Er, und nur er, ein Veteran, ein Militärarzt, ein einfacher Mann, schaffte dies alles bei Sherlock, schaffte es aus ihm herauszuholen. …

Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. //Wie macht dieser Mann das nur?//

Ein Frage, ein letzter Gedanke, Augenlieder die sich langsam senkten. …

Sein Körper, welcher sich wieder bedacht nach hinten sinken ließ. …

Das Rauschen in seinen Ohren, das Rauschen des Wassers. …

Schwache Glieder, ein letzter wohliger Seufzer. …

Das Dösen hörte auf, das Schlafen begann. …

Sherlock….schlief ein. …


 

Ein leises Geräusch war von weitem zu vernehmen. Das Wasser wurde wieder ausgestellt, derjenige der bis gerade eben noch in aller Ruhe gebadet hatte, war nun fertig.

John stieg aus der Wanne, fühlte sich aufgewärmt, frisch, sauber und war sichtlich entspannt. Er streckte sich einmal kräftig und wuschelte sich kurz durchs nasse Haar.

Schnell griff er nach seinem Handtuch und band es sich fest um die Hüfte, welches ihm bis zu den Knie ging.

Der Doktor suchte mit seinen Augen das ganze Badezimmer ab, doch wie es schien, hatte er tatsächlich seine Sachen vergessen. War er doch einfach direkt hier rein gelaufen ohne sich etwas mitzunehmen. Wo hatte er nur seinen Kopf?

Leise auflachend tappte er zum Waschbecken, sah in den Spiegel, welchen er zuvor noch mit der einen Hand sauber wischte, und fasste sich erneut ins dunkelblonde Haar, legte alles ein wenig zurecht.

Innerlich zufrieden und mehr als ausgelassen ging er schließlich zur Tür, schlüpfte geschwind in seine Hausschuhe und schritt hinaus.

Sofort kam ihm ein kühler Windzug entgegen, was ihn kurz zusammenzucken ließ. Hatte er das Wasser wohl doch ein wenig zu heiß eingestellt.
 

Langsamen Schrittes kam er zum Wohnzimmer, wollte schnell vorbei und rauf in sein Zimmer.

Kurz lugte er hinein, ließ seinen Blick durch den Raum wandern und hielt schließlich bei der Couch an.

“Sherlock?”

Etwas verwundert trat der Ältere näher heran, hob seinen Kopf, schaute von weitem ob sein Kollege dort wirklich auf der Couch eingeschlafen war.

Tatsache. John war überrascht, dass der Andere einfach so einschlief, würde ihn aber selbstverständlich in Ruhe lassen und gar nicht weiter stören.

Er drehte sich um, wollte gerade gehen, als er plötzlich seinen Namen leise flüstern hörte.

Das konnte doch nicht sein,….oder doch?
 

“…John…”, kam es abermals aus Sherlocks Richtung, was genannte Person sofort dazu veranlasste sich wieder umzudrehen. Mit fragendem Blick auf den Detektiv gerichtet ging John nun doch weiter ins Wohnzimmer hinein, direkt auf das große Liegesofa zu. Halbnackt und noch immer etwas nass, stand er jetzt vor seinem Freund und sah hinab in dessen Gesicht.

Sherlock schien wirklich zu schlafen, seine Gesichtszüge wirkten komplett entspannt und locker. Der Blondschopf fasste sich nachdenklich am Hinterkopf, konnte es aber dennoch nicht lassen sich kurz, wenigstens nur ganz kurz mal, zu der schlafenden Person hinunter zu beugen. Gedankenversunken musterte er das Gesicht unter ihm, legte dabei seinen Kopf etwas schief.

Selten kam es vor, dass er, oder überhaupt jemand, die Ehre hatte den Meisterdetektiv so zu sehen. So unbeschwert, natürlich, in einer Seelenruhe, für alles und jeden ungeschützt, ja fast schon angreifbar.

John musste zugeben, dass ihn dieser Anblick irgendwo berührte. Er wusste noch nicht genau was es damit auf sich hatte aber…es zauberte ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen.
 

Mittlerweile hockte der Kleinere schon neben seinem Freund, wollte noch für einige Sekunden hier sein, selbstverständlich nur aus Prinzip und Neugierde, Warum genau Sherlock seinen Namen - anscheinend im Traum heraus - ausgesprochen hatte.
 

Die erwähnten Sekunden vergingen und nichts geschah. …

Gut, dann konnte sich John auch endlich weiter seiner vorgenommenen Tätigkeit widmen und stand wieder auf.

Prompt stoppte er in seiner Bewegung!

Plötzlich hielt ihn irgendetwas fest.
 

Wie erstarrt stand John da und traute erst gar nicht sich zu rühren.

Auf alles gefasst sah er langsam zur Seite an sich herunter und bemerkte Sherlock Hand, welche sich mit einem mal in sein Handtuch vergriffen hatte.

“Sherlock, was-…”, fing er an zu flüstern und griff nach jener Hand. Wollte sie sachte, ohne den Anderen dabei unnötig zu wecken, von dem bisschen Stoff befreien, das als Einziges nur seinen Unterkörper bedeckte und er gerne noch um sich gewickelt haben wollte.

Zu seinem Verhängnis wollte Sherlocks Hand jedoch einfach nicht loslassen. Dass dieser Mann aber auch so eine Kraft im Schlaf haben musste, das war dem Kleineren unbegreiflich.
 

“John,…”
 

Da. Schon wieder - so dachte sich der Angesprochene, wobei es nichts bringen würde darauf etwas zu antworten.

“Das gibt‘s doch nicht!”, war das einzige was der Ältere jetzt noch leise raus bekam, als er plötzlich schon, durch eine schnelle und unvorhersehbare Drehung seitens Sherlock, mitgerissen wurde und somit wieder direkt neben der Couch zum Stehen kam.

Durch diese plötzliche Drehung hatte der Blondschopf die Augen zusammen gekniffen und blieb dennoch still. Angespannt und immer genervter werdend, öffnete er wieder vorsichtig seine Augen.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sich mit einer Hand an der Wand und mit der anderen auf Sherlocks Oberkörper abgestützt hatte.

Eben jener lag seelenruhig und vor sich hin schlafend, mit dem Kopf leicht zur Wand hin gedreht, einfach da, mit herunterhängendem Nikotinpflaster bestücktem Arm, als wäre nichts geschehen.
 

Johns Augen weiteten sich immer mehr, je länger er in das Gesicht unter sich blickte.

Doch zu seinem Unglück sollte es nicht dabei bleiben. Einige Wassertropfen, die bis dato noch an einigen seiner blonden Haarsträhnen hingen, drohten hinab zu fallen, direkt auf die Person unter ihm. Der Arzt schluckte hart und presste die Lippen aufeinander, konnte es nicht verhindern, geschweige denn sich vom Fleck bewegen da der Andere sein Handtuch noch immer hartnäckig festhielt, und musste mit ansehen wie sich einige Tropfen lösten und letztendlich hinunter fielen.

Zwei von ihnen trafen ausgerechnet Sherlocks Gesicht, glitten sachte an seiner Wange hinab zu seinem Mund, überquerten jene rosigen Hügel, ganz langsam,…viel zu langsam. Weiter glitten sie über dessen weiche glatte Haut bis hin zum Kinn, wo sich beide Tropfen sammelten und weiter runter über den langen blassen Hals wanderten und schließlich im Kragen seines Hemdes verschwanden. …
 

Mit großen Augen hatte John diese Szene mit ansehen müssen. Er atmete abgehakt tief ein und wieder aus, wollte sich beruhigen, hatte es einfach nicht verhindern können diese verdammten Wassertropfen auf ihrem Weg über Sherlocks Gesicht zu verfolgen.

Insgeheim ärgerte er sich darüber und scheuerte sich gedanklich eine.

Wieso nur konnte er nicht-…

Auf einmal war alles still.
 

Der kleinere von beiden schüttelte seinen Kopf, lenkte seinen Blick wieder, nichts Gutes ahnend, nach unten und sah in zwei helle, bläulich schimmernde Augen, welche sich gerade eben noch langsam und verschlafen geöffnet hatten.
 

Sherlock und John sahen sich nun wacher denn je, total perplex an.
 

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Hui!x) Na endlich kommen die sich mal näher!*sogleich eifrig das nächste Kappi schreib*

Hoffe auch dieses Kapitel hat gefallen!

Bis zum Nächsten!x3
 

VLG Cat



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PhantomOfTheOpera
2012-04-24T21:36:07+00:00 24.04.2012 23:36
So sweet!!!!!!
Von:  evil_catgirl
2011-12-09T21:00:49+00:00 09.12.2011 22:00
Hey die Story hast du FF.de auch
Bis mir das mal aufgefallen ist XD
Aber egal ich unterstütze mal die BBC Sherlock bei Animexx und schreibe hier auch nen Kommi
(Irgend wie gibt es hier zu wenig Sherlock-Fans oder?)
Und ich freu mich auch weiter zu lesen :)

Von:  Chai-Cherry-Tea
2011-12-09T12:06:20+00:00 09.12.2011 13:06
Das Kapitel ist echt gut geworden :D
ich mag es sehr wie du John beschrieben hast. Seine Art, Sherlock zu bestätigten, bevor er selbst darüber nachgedacht hat ist einfach zu süß *o*
freu mich schon weiter zu lesen XDD~


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