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Ni-Na-Nachtigall

von

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Der 14.11.

„Ich will nicht mehr über … Ich will nicht darüber reden.“ Leana fühlte sich vor den Kopf gestoßen. „Ah, oh. Okay.“ Der Löwe schielte zu ihr und setzte eine Miene auf, die ihr das Mitleid sofort wieder brachte und die eigenen Gefühle in den Hintergrund stellte. Sie nahm Charlotte in Schutz, ja, natürlich tat sie das. Aber dabei hatte sie vollkommen außer Acht gelassen wie sehr sie Chuck verletzt hatte. Sie wollte ihm schon abermals die Hand auf die Schulter legen, aber zögerte, weil das eben schon nicht ganz so angekommen war, wie es sollte. „Lass uns lieber … Wie geht es Adam?“ Ob das ein besseres Thema war? Leana verbarg die Bitterkeit dieser Feststellung und rügte sich innerlich, ehe sie antwortete: „Oh, gut, denke ich.“ Chuck schaute sie lange an, ehe er doch fragte: „Denkst du?“

„Charles, ich will nicht … Adam ist meine Charlotte, okay? Lass uns über etwas Schöneres reden.“ Chuck lachte tatsächlich über diese Formulierung und Leana lachte mit, auch wenn sie nicht genau wusste, weshalb sie eigentlich lachten. „Irgendwie kommen wir heute auf keinen grünen Zweig, huh?“, sagte Chuck mit einem Lächeln in der Stimme und Leana antwortete ebenso lächelnd: „Nein, scheinbar nicht. Obwohl … Professor … Erm, Hagrid lässt dich grüßen. Ich war vorhin bei ihm, weil er mir eine ganz besondere Kohlzüchtung zeigen wollte. Er meinte wohl, sie würde genau die Kalorien treffen, die ein Hippogreif brauchen würde.“ Chuck nickte verständnisvoll und bedankte sich leise. „Und er meinte, wir beide sollten einmal zusammen auf einen Tee hochkommen“, fügte Leana noch mit fragendem Ton hinzu. Er schien zu zögern, schaute sie eine Weile schweigend und nachdenklich an, ehe er die Schultern zuckte. „Gut“, sagte er, „solange ich nicht diese steinharten Kesselkekse essen muss.“ Wieder lachte Leana. „Das ist wahr. Aber er meint es ja nur gut. Ich glaube, die Zähne von Riesen sind einfach anders beschaffen. Härter. Ich finde es seltsam, dass sich noch keiner die Mühe gemacht hat, und das alles aufgeschrieben hat.“ Chuck schüttelte den Kopf, während er mit der Hand eine kreisende Bewegung neben dem schwarzen Schopf machte. „Das wäre eine Aufgabe zum Verrückt werden. Denk doch nur mal dran: die meisten Riesen standen auf Voldemorts Seite.“ Die Rothaarige verstummte für einen Moment und flüsterte dann: „Das heißt doch aber nicht, dass sie alle böse sind.“

„Nein, natürlich nicht. Nur … gefährlich eben.“ Leana seufzte zustimmend. Das Feuer prasselte seine letzten Züge im Kamin und es wurde immer dunkler im Gemeinschaftsraum der Löwen. Das schummerige Licht tanzte an den Wänden und die Stille, die sich über die beiden Gryffindor legte, war keine von denen, die unangenehm war. Ganz im Gegenteil, sie hüllte Chuck und Leana ganz wohlig ein und beinahe war ihr so, als könne sie sich an den Schwarzhaarigen einfach anlehnen und ein wenig schlafen. Beinahe hätte sie dem Gedanken nachgegeben, wäre da nicht das entfernte Ticken der Standuhr gewesen, die in ihrem Rücken ihre Zeige auf ihre Runden schickte. Schläfrig, aber nicht müde warf sie einen beiläufigen Blick auf die Uhr. Sie blinzelte. Und plötzlich war sie wieder hellwach. „Oh, Charles“, rief sie erschrocken aus, während sie aufsprang und zu seiner Hand griff. „Wir müssen schlafen gehen – ach, tut mir leid. Jetzt habe ich dich so lange wachgehalten.“ Chuck schien soeben genauso schläfrig gewesen zu sein, wie Leana selber – er wirkte recht erschrocken und blinzelte ein paar Mal. Dann wich er ihrem Blick aus und wandte sich aus ihrem Griff, ehe er mit ihr zu den Treppen ging. „Naja. So schlimm war es ja nicht“, meinte er mit einem schiefen Grinsen und Leana lachte leise. „Na, das will ich auch hoffen!“ Stille senkte sich abermals herab und die Löwin berührte noch einmal kurz seine Hand, ehe sie den Drang, ihn zu umarmen, zurückdrängte. „Gute Nacht, Charles.“

„Gute Nacht, Leana.“

„Träume was Schönes.“

„Hmh, bestimmt. Du … erm … auch.“

„Werde ich sicherlich, danke! Bis morgen.“

„Bis morgen!“ Chuck stand noch eine Weile am Treppenabsatz, der zu den Mädchenschlafsälen hoch führte und schien zu zögern, ehe er selbst die andere Treppe nahm. In seinen Gedanken spukte der ungesagte Satz herum: der Abend war schön. Und er fragte sich, warum er es einfach nicht über sich gebracht hatte, genau das auch zu sagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NinaNachtigall
2011-11-22T21:25:06+00:00 22.11.2011 22:25
Hach, Leana und Chuck! Ich ärger mich über meinen eigenen Charakter, dass er ihr am Ende nicht einfach sagen kann, dass er es mag mit ihr zusammen zu sein! Ich finde die Beiden harmonieren hier sehr gut, auch wenn sie ein wenig aneinander vorbei reden und nicht auf den Punkt kommen, der eigentlich wichtig wäre. Aber irgendwann wird das schon was und wenn Matty seinem Besten mal wieder einen Schubs in die richtige Richtung geben muss :D


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