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Make me legend

Germania x Rom
von

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XXXI

Ann hielt Deb gegenueber dicht. Sie versprach uns mit glitzernden Augen, das dies unser Geheimniss bleiben wuerde. Noch am selben Tag entschuldigte sich das Maedchen bei seiner Mama und es gab eine ruehrende Szene zwischen Mutter und Tochter. Seit dem durfte ihr Hase, Loki, ueberall mit hin.

Es wurde wieder kaelter und Schnee war bald in Aussicht. Fuer mich bestanden die Tage nur noch aus Nachdenken und Warten. Warten auf den richtigen Zeitpunkt. Ich wollte Germania endlich ganz, endlich richtig. Auch wenn dieser keine solche Regung zeigte. Der Blonde war auch nicht der Typ dafuer und wuerde nie von sich aus anfangen oder eine Andeutung machen. Das mit Anns Wunsch war wohl eine Ausnahme gewesen. Er war stolz, herablassend und oft kuehl. Aber genau das machte es so kribbelnd. Es war wie eine hart zu knackende, dann aber unglaublich suesse Frucht. Das seltene Laecheln war der Hoehepunkt. Ich wollte ihn, wollte alles. Ich fand nur keine Gelegenheit und wusste nicht recht, wie ich es anfangen sollte.

Zwei Tage nach Anns Geburtstag kam mir Deb dann unbewusst zur Hilfe. Sie wollte mit Ann noch mal zu Doktor Storbach. “Och nein, Mama, ich moechte nicht mit. Du kuemmerst dich doch eh nur wieder um den Doktor.” Deb erroetete und scheuchte die Kleine raus. “Du kannst ja mit Antonio spielen.” Grummelnd winkte Ann uns zum Abschied zu und folgte ihrer Mutter in die Kaelte. “Ne, der ist komisch. Er redet immer nur von seiner warmen Heimat am Meer und von Tomaten.” Beide Gestalten verschwanden den Weg entlang unterm nachmittaglichen, grauen Himmel.
 

Nun waren Deb und Ann also schon wieder zu diesem Doktor gegangen. Wenn mich nicht alles taeuschte, lief da was. Mich ging das ja nichts an und ich goennte es Deb. Aber man konnte nie sicher sein, was sich in einem Menschen wirklich verbarg. Rom schien da keine Bedenken zu haben. Eher freute er sich, als die beiden gingen. Er war schon immer der menschenfreundliche Typ gewesen und hatte den Doktor ziemlich schnell akzeptiert. Ein wenig war ich ihm ja auch dankbar. Inzwischen war nichts mehr von der Krankheit oder der Schwaeche bei mir zu erkennen.

Die kalte und frische Luft tat meinem Koerper gut und die Bewegung hatte ich dringend gebraucht. Ich kam gerade von einem ausfuehrlichen Spaziergang zurueck, den Deb mir empfohlen hatte. Die Frau wusste echt, was gut fuer einen war. Der Himmel war verhangen und grau. Es wuerde wieder schneien. Ich mochte Schnee. Solange man einen Dach ueber dem Kopf und ein Feuer im Haus hatte, war das unschuldige Weiss eine Freude fuers Herz.

Vor mir tauchte das Haus auf. Ich oeffnete die Tuer und trat ins Warme. “Bin wieder da”, brummte ich halblaut. Es war ungewohnt still. Meinen Mantel und die nassen Schuhe stellte ich in der Kueche zum Trocknen unter den Ofen. Ich selbst ging in den Wohnraum zur Feuerstelle und hielt meine Haende den Flammen entgegen. Gedanken an die letzten Tage und Ereignisse wanderten mir durch den Kopf und ich starrte versunken in die Glut. Das alles war verwirrend. Verwirrend, aber Himmel noch mal, aufregend. So intensiv, dass ich aufpassen musste meinen Stolz nicht zu verlieren.

Waehrend ich eine ganze Weile so dastand und versuchte wieder warm zu werden, merkte ich nicht, wie sich ploetzlich eine Hand von hinten um mich schlang. Erst als sie sich quer ueber mein Gesicht legte und mich leicht nach hinten zog, schreckte ich auf. Ich lehnte gegen Rom, der mir grinsend ein “Buh” ins Ohr hauchte. Mit zusammengekniffenen Augen befreite ich mich aus seinem Griff und fuhr herum. “Was soll das?” Er lachte. “Deb hat Wasser aufgekocht und dir ein Bad eingelassen, bevor sie ging. Du solltest dich aufwaermen, damit es keinen Rueckschlag mit deiner Krankheit gibt.” “Nicht noetig, ich bin schon fast aufgewaermt. Ich brauche kein Bad.” “Sicher? Hast du in deinem Leben schon mal ein heisses Bad genommen?” Ich erroetete ertappt. Klar waren die Roemer uns Germanen in vielen Dingen weit voraus und hoch ueberlegen. Aber das war doch kein Grund sich unerfahren zu fuehlen, oder?!

“Na schoen, aber nur ein paar Minuten.” Rom grinste breit, was mich schon wieder aufregte. Trotzdem folgte ich ihm in das angrenzende Bad in unserem Zimmer. Dampf und Kraeutergerueche kamen mir aus dem kleinen, steinernen Raum entgegen. Nun stieg meine Neugier doch. Ein Bad nehmen. Das bedeutete, dass man am ganzen Koerper von warmen, sauberen Wasser umgeben war. “Ich weiss nicht, wie lange du noch warten musst. Das Wasser ist so noch etwas zu heiss. In 5 oder 10 Minuten sollte es aber ge-” “Ich gehe jetzt.” Geduld war nicht immer meine Staerke und so stolzierte ich hinein und schloss die Tuer hinter mir.

Erst konnte ich nichts sehen, weil alles voller Dampf war, aber weit oben in der Wand war ein kleines Fenster, welches ich oeffnete. Langsam wurde die Sicht klarer. Vorsichtig tauchte ich meine Hand in die hoelzerne Wanne voller heissem Wasser. So schnell waren meine Kleider noch nie von meinem Koerper gewesen. Gespannt stieg ich hinein und tauchte fast ganz unter. Oh ihr Goetter, das tat so gut! Die kalten Baeder im Waldsee waren nichts dagegen. Umlullend und erhitzend erfuellte mich das Wasser und der herbe Kraeuterduft mit Entspannung und ich seufzte wohltuend. Es war wirklich ziemlich heiss, gerade so, dass man es aushielt. Ich liess meinen Kopf gegen den Wannenrand sinken und schloss die Augen. Nie wieder wollte ich hier weg. Dann passierte mir ein groesser Fehler. Voller Gedanken und Geniessen, vergass ich die Zeit.

Als erstes kam das Schwindelgefuehl. Dann gesellten sich Kopfschmerzen und unangenehme Hitze dazu. All die Zeit ueber, dachte ich nicht daran aus der Wanne zu steigen. Viel zu schoen. Alles andere war vergessen. Doch irgendwann verschwammen die Konturen vor mir und es wurde unaushaltsam. Dann war es zu spaet. Die Welt drehte sich vor meinen Augen, als ich mit schwachen Gliedern versuchte aus dem, nun viel zu heissen, Wasser zu kommen. Gerade noch wunderbar wurde es nun eine Qual. War es das, vor dem mich Rom warnen wollte?

Mit einer Hand angelte ich mir ein Handtuch, zur Haelfte noch in der Wanne hockend. Das Holz war nass und mit meinen geroeteten, weichen Armen rutschte ich weg. Ich fiel regelrecht ueber den Rand, landete hart auf dem Steinboden und sass nun nackt, mit verrengten Gliedmassen gegen die Wanne gesungen. Das Handtuch segelte langsam zwischen meine angewinkelten Beine. Ich hatte mir den Kopf an der Wanne gestossen und sah fuer einen Moment blinkende Punkte vor meinen Augen. Wenigstens war ich aus dem schrecklich heissen Wasser. Der kalte Steinboden tat gut auf meiner blossen Haut. Gerade wollte ich mich erleichtert zuruecklehnen, um auszuruhen und wieder Herr meiner Selbst zu werden, da wurde die Tuer aufgerissen und Rom stand besorgt im Raum.

Im ersten Augenblick war er irritiert, dann fuehlte ich seine Blicke auf meinem nackten, praesentierten Koerper und war froh ueber das Handtuch auf der gewissen Stelle.

Ploetzlich veraenderte sich seine Miene und es lief mir kalt den Ruecken runter.



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