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Make me legend

Germania x Rom
von

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V

Es war inzwischen schon laengst nicht mehr Abend. Wir hatten in der Huette schon selbststaendig ein Feuer entfacht und etwas von dem Fleisch von gestern gegessen. Seit einigen Stunden hatte es auch angefangen zu regnen.

Erst war der kleine Ludwig begeistert gewesen ein Spiel nach dem anderen mit mir zu spielen. Aber seit die Dunkelheit hereingebrochen war, stand er nur noch an der Tuer und wartete auf die Rueckkehr Germanias.

“Ich habe Angst, er ist so spaet.” Gilbert, der immer noch im Bett sass und ein altes schmutziges Buch las, schnaubte nur. “Er ist selber schuld.” Er drehte sich weg, doch ich wusste, dass auch er besorgt war. Seine staendigen Blicke zu Tuer und Fenster waren eindeutig.

“Nun habt mal ein bisschen Vertrauen.” Ich zog Ludwig vom Eingang weg, doch dieser sah mich nur aengstlich an und blieb fest stehen. “Du hast doch selbst gesagt, dass dein grosser Bruder ein starker Krieger ist. Er ist bestimmt in Ordnung.” Gutmuetig klopfte ich ihn auf den Ruecken.

“Du hast doch keine Ahnung. Du weisst gar nichts ueber uns!” Keifte Gilbert wuetend und sah mich aufgebracht aus seinen roten Augen an. “Du weisst nicht, wie es ist aussgestossen und verachtet zu leben. Jeden Tag zu hoffen, sie lassen uns in Ruhe und sich alles immer erkaempfen zu muessen. Wir alle haben unsere Familie verloren und sind fuer immer allein. Und das ist nur deine Schuld!” “Gilbert nicht!” Mit Traenen in den Augen rutschte Ludwig die Wand runter, zog sich zusammen und guckte elend. Ich verstand nicht recht. “Wieso-” “Weil ihr Roemer denkt, uns unser Land und unsere Ehre wegnehmen zu muessen. Weil meine Eltern und Grosseltern tapfere und mutige Leute waren und ihr dreckigen Roemer sie ermordet habt. Ich kann mich kaum erinnern, aber Germania hat alles mit ansehen muessen, als unser Dorf von euch ueberfallen wurde. Er war damals selbst fast noch ein Kind und Lu noch nicht mal ein halbes Jahr alt. Und dann bringt er auch noch so einen wie dich her, um mich zu heilen. Wenn ich dir nicht mein Leben verdanken wuerde, haette ich dir schon laengst meinen Dolch ins Herz-”

“Gil, hoer auf!” Dicke Traenen liefen den Kleinen ueber die Wangen. “Unser Bruder will nicht das wir davon reden. Er will nicht, dass wir hassen und boese werden.” “Tss, ich weiss.” Verbissen sah der Weisshaarige auf seine Haende in seinem Schoss. Ich stand neben Ludwig, der immer noch still weinte und fuehlte mich elend.

Die Anschuldigungen waren richtig. Roemer taten so etwas, wir taten so was. Aber ich war nicht laenger einverstanden damit. Deswegen war ich doch davongelaufen. Auch wenn ich jetzt voellig ohne Sinn und Grund im Leben stand. Doch ob ein Kind, mit solchem Hass auf Roemer, das verstand? Diese Wut war berechtigt und ich hatte mich auch schon gefragt, warum Germania aussgerechnet einen Roemer um Hilfe bat. Wo er doch anscheinend den meisten Grund fuer Rache hatte.

“Germania hat Onkel Rom zu uns gebracht, weil er uns lieb hat und deswegen sollten wir auch auf ihn hoeren und nicht darueber reden.” “Wenn das nur so einfach waere, du Gurke, dann-”

Ploetzlich sprang Ludwig auf und rannte hinaus in die Dunkelheit und den Regen. “Hey!” Eilig spurtete ich hinterher. Die klare, kuehle Nacht tat nach der dicken Luft in der Huette aeusserst gut.

Kurz blickte ich mich suchend nach dem Kleinen um. Er stand, nicht weit entfernt, am Waldrand. Neben ihm Germania. Die blonden Haare klebten nass an seinem Kopf, genau wie seine Kleidung. Schwankend lehnte er an einem Baum. “Oh, verdammt!”

Als ich ihn erreichte und ihm helfen wollte, stiess er sich ab und ging an mir vorbei in Richtung Huette. Im schwachen Schein, der von drinnen her leuchtete, konnte ich eine blutige Kopfverletzung und einige Kratzer im Gesicht und an den Armen erkennen. Doch das schlimmste war der grosse Blutfleck auf seinem rechten Oberschenkel.

Als er wankte, wollte ich ihn stuetzen, doch er wich schwankend aus. “Fass mich nicht an!” Stattdessen kam Gilbert aus dem Haus geeilt und griff besorgt nach seiner Hand. Aengstlich umherflatternd, der besorgte Ludwig.



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