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Walk through the Fire

von

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Watashi o shinyou shite kudasai! (Bitte vertrau mir)

SORRY SORRY SORRY LEUTE!

Ich bin zuerzeit in Japan und ich gebe es zu ich hab immer wieder vergessen ein neues Kapitel hochzuladen ;O;

Ich hoffe ihr seid nicht böse! Hier kommt das 13. Kapitelchen und ab Dienstag bin ich auch wieder Zuhause, dann könnt ihr Donnerstag dann das reguläre Update erwarten!
 

Kapitel 13: Watashi o shinyou shite kudasai!

(Bitte vertrau mir)
 

Der Blonde war unterdessen furchtbar unruhig. Wenn er etwas hasste, war es der Geruch von Krankenhäusern. Außerdem hatte er solchen Hunger, dass er gar nicht mehr wusste, wo sein Kopf stand.

Und dennoch folgte er dem Chef der Devils, wie er es eigentlich schon immer getan hatte. Er vertraute Miki und wenn dieser meinte, dass er dieses eine Mal wirklich ins Krankenhaus musste, dann würde er auch dieses tun.

War das Liebe? Das man einer Person so blind folgen konnte, ohne sich jemals beängstigt zu fühlen? Wenn die schlimmsten Schmerzen nebensächlich wurden, einfach nur weil die Person, die man begehrte so nahe bei ihm war.

Sayaka schlief noch immer auf dem Rücksitz und neben ihr saß dieser Kazuya, den Miki kurzerhand mitgenommen hatte, da er seine kleine Tochter einfach nicht ins Krankenhaus mitnehmen wollte.

Er wollte anscheinend nicht, dass sie beim Anblick des ehemaligen Angels in Angst geriet. Und er konnte es Miki nicht verübeln.

Irgendwann legte der Dunkelhaarige ganz leicht seine Hand auf den Oberschenkel des Blonden, welcher sofort leise schnurrte.

„Ich bin immer noch der Meinung, dass ein ordentlicher Burger mir mehr hilft, als ein Arzt.“, Miki warf einen Blick in den Rückspiegel und vergewisserte sich, dass sein Bandenmitglied noch immer lautstark Musik über seinen iPod hörte und blickte dann aus den Augenwinkeln zu Yuki.

„Warum willst du nicht ins Krankenhaus? Ist da etwas, dass ich wissen sollte?“

„Du musst nicht mehr wissen, als du ertragen kannst!“

„Oh ich halt viel aus...“

„Das fürchte ich....“

Yuki muffelte leise vor sich hin und starrte sehnsüchtig aus dem Fenster, als sie an einem hell erleuchteten McDonalds vorbei fuhren und Miki nicht einmal auf die Idee kam anzuhalten.

„Ich will Fritten...“

„Jaja und was spannendes und was zum spielen.“

„Ich würd dir in den Arsch treten, würde ich mich besser bewegen können.“

„Mit meinem Arsch kannst du ganz andere Dinge tun.“, das hatte gesessen. Sich auf der Unterlippe kauend und wieder knallrot im Gesicht starrte er wieder aus dem Fenster, während Miki leise in sich hinein kicherte.

Ihm war klar, dass er in Sachen Sex viel offener war, als sein Freund. Yuki allerdings wusste gerade nicht so ganz, ob er sich verarscht fühlen oder Miki ernst nehmen sollte.

Wollte der Andere wirklich wieder mit ihm schlafen? War war nun eigentlich zwischen ihnen? Waren sie ein Paar?

Oder waren sie einfach nur Freunde, die gelegentlich miteinander schliefen? Er schnaufte leise aus.

Von gelegentlich konnte hier gar keine Rede sein. Einmal hatten sie miteinander geschlafen und zu der Zeit, war Yuki sich auch noch sicher, dass er den anderen hasste. Wie würde es sich denn jetzt anfühlen?
 

„Kommst du, mein Kleiner?“, Yuki sah auf und bemerkte, dass der Dunkelhaarige mittlerweile das Auto geparkt hatte und sie vor dem Krankenhaus standen. „Nein.“, sagte er leise, konnte aber hören, wie Miki leise seufzte und aus dem Auto stieg. Oh er würde ihn jetzt ganz sicher nicht ansehen... er würde...

Verdammt dieser Hundeblick.

Miki hatte seine Tür geöffnet und sich vor den Blonden gehockt, wo er nun einfach so nach oben starrte und ein wunderschönes Schmollen auf den Lippen trug. „Guck weg!“, maulte Yuki leise, doch der Andere kam einfach nur noch ein wenig näher an ihn heran.

„Ich möchte aber nicht... versteh doch bitte, dass ich dich nicht gleich wieder verlieren möchte, nur weil du ne Blutvergiftung riskierst. Ich bin froh, dass du wieder da bist!“, er erschauderte leicht.

Wie sehr hatte er sich eben diese Worte aus dem Mund des Devils gewünscht? Würde Miki jetzt wirklich auf ihn aufpassen, wie er es immer wieder angedeutet hatte?

„Darf... darf ich denn wirklich bei dir bleiben?“

Miki lachte leise und strich ihm wieder durch die Haare. „Das will ich doch hoffen... du gehörst hierher Yuki. Bei uns Devils... nein bei Sayaka und mir ist dein Platz und er wird immer nur dir gehören.“

Entspannt lächelte der Blonde und lehnte seinen Kopf einen Moment zurück. War es nicht genau das, was er sich immer gewünscht hatte? Ein Platz zu dem er gehören konnte, ohne wenn und aber. Ohne darüber nachzudenken, was am nächsten Tag geschehen würde?

Er wusste, dass er sich geschworen hatte sich nie wieder von einem Menschen abhängig zu machen, doch war die Anziehungskraft des Dunkelhaarigen einfach unüberwindbar für ihn. Er wollte ihn, mit allem was dazu gehörte.

„Küss mich!“, er konnte an Miki's Blick sehen, dass er sich unsicher war. Immerhin saß ein anderer Devil hinten im Auto und Yuki konnte nur erahnen, dass dieser seine Musik schon längst nicht mehr so laut hatte wie zuvor.

Er schluckte leicht. War Miki nicht dazu in der Lage ihn zu küssen, wenn jemand anderes dabei war?

„Ich meine... wenn du mich bei dir aufneh....“, doch da nahmen ihm zärtliche Lippen den Atem und ließen ihn jedes weitere Wort vergessen. Er konnte fühlen, wie Miki lächelte und wusste instinktiv, dass er ihn nur wieder ärgern wollte.

Wieder und wieder tragen ihre Lippen aufeinander und als sie sich trennten, zierte Yuki's Wangen ein sanftes rot.

„Ich würde dich auch vor dem jüngsten Gericht küssen... vielleicht sollten wir Aki mal so ne Vorstellung bieten!“

„MIKI!“, sie sahen auf und der Dunkelhaarige nahm sofort wieder die Hand seines Freundes.

„Bist du eigentlich bescheuert? Ich habe nichts gesagt, als du ihn hier ins Krankenhaus bringen wolltest. Von deiner Nächstenliebe weiß ich mittlerweile ja. Aber glaubst du echt Kaede hätte gewollt, dass du dich mit dem Feind verbündest? Glaubst du er will seine Tochter mit einem Kerl aufwachsen sehen, der vom selben Schlag ist, wie diejenigen, die ihn ins Grab gebracht hatten?“

Wut kochte in ihm auf und er drückte die Hand des Blonden ein wenig fester, welcher empfindlicher geworden zu sein schien. Jedenfalls senkte er sofort den Kopf, als gäbe er Kazuya im Stillen recht.

„Kaede ist tot! Und was zwischen ihm und mir war, ist noch immer ein Geheimnis. Was er sich für mich wünschen würde, weiß nur ich alleine. Ich vertraue Yuki, denn er allein war es, der meine Tochter gerettet hat. Außerdem könnte ich mir keinen besseren Mann vorstellen, um Sayaka aufzuziehen. Sie liebt ihn und das ist alles was zählt...“, er blickte sein Bandenmitglied noch einmal fest an und half dann Yuki aus dem Wagen.

„Pass auf sie auf. Wenn sie aufwacht erzähl ihr nicht was passiert ist. Ich möchte sie überraschen, sie wird sich so freuen!“
 

Yuki war immer noch geknickt und misstrauisch. Auf der anderen Seite allerdings jagte das Blut nur so durch seine Adern. Miki hatte ihm so unmissverständlich klar gemacht, dass er nur ihn an seiner Seite wollte.

Noch nie hatte er sich SO gefühlt. Zwar hatte auch Kira ihn mehr oder weniger angegraben, doch war er mehr der beschützende Part ihrer Beziehung gewesen. Bei Miki allerdings hatte er voll und ganz das Gefühl, sich fallen lassen zu können und immer aufgefangen zu werden.

Er schmunzelte ein wenig und versuchte nicht zuzuhören, als Miki ihn in der Ambulanz anmeldete. Wenn er gedacht hätte, sie würden ihm ein Bett geben, so hatte er sich getäuscht.

Man dachte wohl, da er es ohnehin schon so lange ausgehalten hatte, würde er es auch noch ein wenig länger schaffen und so setzte er sich mit seinem Miki auf zwei der unbequemen Plastikstühle im Wartebereich.

Er wurde zusehends nervös. Noch nie hatte er ein Krankenhaus von innen gesehen und der Geruch machte ihn schon krank.

Wie gut nur, dass der Dunkelhaarige noch immer seine Hand ganz fest umklammert hielt.

Miki schob unterdessen ganz frech seine Finger zwischen die des ehemaligen Angels und drückte leicht zu.

Es konnte ruhig jeder denken, dass sie ein Paar wären. Denn selbst wenn noch nichts beschlossen war, fühlte er sich mehr und mehr mit Yuki verbunden.

Er brauchte ihn einfach, er wollte für ihn da sein und ihn nie wieder loslassen. Irgendwann fühlte er, wie sein Freund den Kopf schlaff auf seine Schulter fallen ließ.

Erst dachte er, Yuki wäre vielleicht ohnmächtig geworden, doch dann schnurrte er leise und zittrig auf.

Seine Körperhaltung war so verspannt. „Was ist denn los, hast du wirklich so viel Angst?“, der Blonde nickte nur verhalten.

„Was... werden sie mit mir tun, Miki?“

„Naja also … sie werden dir nicht wehtun oder so...“

„Miki ich bin kein Kind... spuck schon aus, was erwartet mich?“, die wieder so harten Worte des Blonden, ließen den Devil zusammenfahren.

„Ich... also...“, nein so ging das nicht. Schnell stand er auf und hockte sich vor den Blonden. Von unten konnte er in sein Gesicht sehen und zumindest versuchen ihn aufmunternd anzulächeln.

„Ich denke sie werden die Kugel herausholen müssen.“

„Was du nicht sagst... aber wie wird das gehen?“, Miki schluckte.

„Warst du etwa noch nie im Krankenhaus?“

„Ich war nie unvorsichtig genug, so verletzt zu werden...und wenn Aki... naja...“, der Blonde senkte seinen Blick wieder und starrte auf seine mit Blut verschmierte Hose.

„Dann bist du einfach nicht zum Arzt gegangen...“

Wieder nickte der Kleinere.

„Also ich denke, sie werden dir in jedem Fall vorher eine Betäubungsspritze...“

„Ich muss hier raus.“, ehe Miki sich versah, war er unsanft auf dem Boden gelandet und sah verdattert zu Yuki hoch, der einfach aufgesprungen war und sich gerade wahrhaftig auf den Weg in Richtung Ausgang machte.

„Was zum... Yuki!“, er rappelte sich hoch und lief dem Jüngeren einfach hinterher.

„Du wirst jetzt nicht abhauen.“

„Und ob... ich lasse mich gerne prügeln oder vergewaltigen, aber ich lasse mir doch keine Spritze geben, wer bin ich den, sag mal?“

Wäre die Sache nicht gar so verzwickt, würde Miki einfach nur lachen. Allerdings war ihm auch klar, dass der Blonde dann überhaupt nicht mehr zu halten sein würde.

Also schlang er nur zärtlich die Arme um die Taille des Blonden und lächelte so sanft er konnte.

„Aber... wenn ich dir verspreche, dass ich bei dir bleibe und wenn ich dir schwöre, dass dich niemand mehr verletzen wird?“, hauchte er leise und rieb seine Nase ganz leicht, beinahe nicht spürbar wieder an der des Blonden. Irgendwie war Yuki vor Schmerz schon relativ grün um die Nase.

„Das ist so unfair...“, hauchte er leise und irgendwie war selbst dem ehemaligen Angel so, als würden ihm langsam die Knie nachgeben.
 

Doch zu seinem Glück, oder Unglück vielmehr winkte ihnen genau in diesem Moment eine kleine Krankenschwester aus einem der Behandlungsräume zu und Miki zog ihn einfach mit sich.

„Dir ist bewusst, dass ich nicht da rein will?“, protestierte er nur noch schwach, doch hatte er einfach gar keine Chance, sich gegen die sanfte Gewalt seines Freundes zu wehren.

„Ich bin doch bei dir.“

„Es ist jetzt nicht so, als würdest du aussehen wie Superman.“

Miki grunzte leise. „Bisher habe ich dich noch immer sehr gut ablenken können, Freundchen!“

Sie betraten den sterilen Behandlungsraum und Yuki wurde angewiesen sich auf einer Liege aus Metall, die mit einem weißen Papiertuch bedeckt war niederzulassen.

„Das sieht ja schon aus, wie beim Leichenbestatter!“, murrte er leise und blieb demonstrativ nah an Miki gekuschelt stehen.

Hier gefiel es ihm viel besser, als auf dem kalten Ding da. Miki war warm und außerdem passte er auf ihn auf.

„Weißt du so geht es mir auch immer beim Zahnarzt...“

„Halt doch die Klappe verflucht... ich lass mir lieber 3 Zähne ziehen als mich da drauf zu setzen... ich... Miki... nein hör auf man!“, der Dunkelhaarige hatte ihn während seines schimpfens eiskalt hochgehoben und ehe sich der Kleinere versah landete er auch schon auf der hässlichen Liege.

Sauer starrte er seinen Freund an, welcher ihn allerdings nur wieder aufmunternd anlächelte.

„Dir wird nichts passieren.“, hauchte er beschwörend und Yuki schloss ergeben, aber nicht überzeugt die Augen, als weiche Lippen wieder seine eigenen trafen.

Als der Arzt schlussendlich herein kam und Yuki ihm die Geschichte schildern sollte, schwieg er beharrlich und betrachtete nur wieder Miki, dessen Hand er umklammert hielt.

Er wollte nicht mit dem Mann reden, schließlich hatte der Devil ihn her geschleppt, da konnte er auch alles aufklären.

„Naja...“, der Dunkelhaarige verstand auch sofort und lehnte sich wieder an ihn heran. „Also mein Freund war in einen Bandenkampf verwickelt und wurde angeschossen...“, sagte er schlicht und der Arzt nickte nur, desinteressiert.

„Verstehe... nun sie wurden ganz schön zugerichtet.“

„Fragen sie lieber mal, wie der Andere aussieht.“, fauchte Yuki auch gleich los und Miki strich ihm grinsend über den Kopf.

„Es tut mir leid... mein Freund ist es nicht gewohnt mit Autoritätspersonen zu reden.“, wieder nickte der Arzt und begann sich den Arm des Blonden ausgiebig anzusehen.

Yuki hingegen blickte seinen Freund nur empört an. Was wagte der sich eigentlich zu erzählen.

Als wenn ER...einer der besten Nahkämpfer aus Tokyo vor irgendjemandem Respekt haben musste.

Allerdings kam er in seinen Gedankengängen nicht weiter, denn kurz darauf zog er auch schon mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen Arm weg.

„AUA!“, keifte er gleich wieder los und wollte schon aufstehen, doch Miki hielt ihn zurück.

„Die Kugel hat keine Muskeln und Knochen zerstört, soweit ich das beurteilen kann. Allerdings muss sie natürlich entfernt werden und die Wunde muss gereinigt werden.

Das ist ein kleiner Eingriff...“
 

Skeptisch sah Yuki dem Arzt und der Krankenschwester dabei zu, wie sie allerhand Gerätschaften auf einem Tisch mit sterilem Tuch vor ihnen ausbreiteten.

Als er eine Spritze vor seine Nase legte, wäre er am Liebsten wieder aufgesprungen, doch da sein ach so toller Freund ihn noch immer sehr fest hielt, konnte er nichts anderes tun, als sein Gesicht in dessen Halsbeuge zu verstecken.

Yuki's Körper zitterte und aus diesem Grund drückte der Dunkelhaarige ihn nur noch fester an sich heran.

„Ich hasse dich Miki...“

„Das tust du nicht...“

„Doch … so sehr....“, murmelte der Kleine schwach und der Devil hätte am Liebsten mit ihm getauscht.

„Dafür hab ich dich doppelt so lieb... dann hebt sich das auf.“, hauchte er leise und als der Arzt nun endlich auf sie zu kam wimmerte der sonst so stolze und starke Yuki wahrhaftig leise auf.

„Keine Angst ich bin doch bei dir.“, Miki konnte fühlen, wie sich die Hand des Blonden, die er frei hatte fest in sein Shirt krallte.

„Es wird jetzt einen kleinen Pieks geben und....“, doch soweit sollte er erst einmal gar nicht kommen, denn Yuki, nicht sehend was gerade mit ihm passierte rutschte voller Panik von näher auf Miki zu, welcher unter dem Druck des anderen zur Seite taumelte.

„Hey... ganz ruhig... ich bin doch hier.“, versuchte Miki ihm gut zuzureden, doch Yuki schien in seiner Angst nicht aufnahmefähig zu sein.

„Also so geht das nicht.“

„Das sehe ich selbst!“, keifte nun sogar der Devil den Arzt an und drückte seinen Freund von sich weg, um ihm in die Augen zu sehen.

„Bitte sei noch einmal tapfer Yuki... ein letztes Mal, danach verspreche ich, dass ich dich immer beschützen werde.“

Verängstigte Augen suchten in den dunklen Irden des Schwarzhaarigen nach einer Lüge, nach Spott oder gar Verachtung doch wieder einmal musste Yuki erkennen, das außer bedingungsloser Zuneigung nichts in ihnen ruhte.

Miki hatte Recht... er musste nicht mehr viel aushalten, dann würde sein neues Leben, auf das er sich doch irgendwie insgeheim gefreut hatte endlich beginnen.

„Und du bleibst?“

„Jede Minute...“, hauchte er leise und küsste Yuki noch einmal sanft. Was der Kleinere nicht sah war, dass Miki dem Arzt hinter seinem Rücken ein Zeichen gab. Stattdessen widmete er sich lieber dem sanften Spiel ihrer Lippen und ließ seine Zweifel an der Situation einfach mal außen vor.

Als allerdings ein scharfer und punktueller Schmerz durch seinen Arm jagte, zuckte er zusammen und riss sich von Miki los.

„Was zum...“

„So das wars schon...“, murmelte der Arzt geschäftig und Yuki, in dessen Arm sich ein fieses brennen ausbreitete, welches ein tiefes Taubheitsgefühl mit sich zog, knurrte nur leise.

„Du bist so ein Arschloch Miki!“, jaulte er leise auf und stieß seinen Freund fest von sich. Der allerdings lachte nur und zuckte mit den Schultern.

„Aber du musst zugeben, dass ich dich wirksam abgelenkt habe!“

Yuki brummelte noch leise vor sich hin. Das Gefühl schwand mehr und mehr aus seinem Arm und schlussendlich fühlte es sich nur noch an, als hätte er eine Art schwabbeligen Gartenschlauch an der Schulter hängen. Heben konnte er seinen Arm auch nicht mehr, es war vielmehr, als würde er nicht einmal zu seinem Körper gehören.

„Und ist der Arm betäubt?“, der Arzt war zurück gekommen, doch der kleine Blonde zuckte nur mit den Schultern.

„Kann ich nicht sagen, ich fühl ja nichts.“, murmelte er stumpf und legte sich dann einfach mal auf diese komische Liege.

Im sitzen wollte er nun nicht gerade ne Kugel aus dem Arm operiert bekommen.

Gequält schloss er die Augen und umklammerte wieder die Hand von Miki, welcher dem Arzt absolut fasziniert zusah.

„Du bist ganz schön abartig... turnt dich das an, dem zuzusehen, wie er in meinem Fleisch rumpopelt?“

„Total...“

Yuki grunzte. Manchmal wusste er einfach nicht, ob Miki seine Aussagen ernst meinte, oder ob er ihn einfach nur verarschen wollte.

Er schob es einfach mal darauf, dass er ihn gerade weggestoßen hatte und der Devil einfach ein Sensibelchen war, der das nicht so leicht wegsteckte.

Dabei müsste er doch weitaus schlimmeres von Yuki gewohnt sein.

Wenigstens schien die Spritze wirklich zu wirken. Der Blonde fühlte zwar ein unangenehmes ziehen und drücken an seinem Arm, aber wenigstens hatte er keinerlei Schmerzen.

Irgendwann war ein leises klirren zu hören und Miki lächelte wieder. „Siehst du, nun muss er es nur noch nähen, dann bist du fertig.“, Yuki nickte, schielte dennoch misstrauisch zu dem Arzt herüber.

„Aber kein Stickmuster daraus machen ne?“, murrte er wieder leise und brachte den streng aussehenden Mann zum ersten Mal zum lachen.

„Nein nein. Wollen sie die Kugel behalten, so als Andenken?“

„Ein Souvenir vom Abend mit ihnen? Ich würde das ja gerne tun, aber ich denke dann wird mein Freund eifersüchtig.“, bei diesen Worten drehte er wieder den Kopf und grinste Miki keck an, welcher prompt wieder rot wurde.

Der Arzt schien vorzuziehen zu schweigen.
 

15 Minuten später durfte Yuki sich wieder hinsetzen und sein Shirt und die Jacke wieder anziehen. Sein Arm war mit einigen Stichen wieder verschlossen worden und ein polsternder Verband war darum gewickelt. „So in 10 Tagen kommen sie bitte zum Fäden ziehen und besorgen sie sich aus der Krankenhausapotheke bitte auch dieses Antibiotikum, dass ich ihnen auf den Zettel geschrieben habe. Wir wollen doch vermeiden, dass sich die Wunde entzündet.“, murmelte der ältere Herr belehrend und Yuki, dem das alles schon wieder viel zu viel wurde rollte nur mit den Augen.

„Na unbedingt.“, maulte er sarkastisch und wollte den Zettel schon wegschmeißen, als Miki ihn ihm aus der Hand zupfte.

„Er wird die Medikamente nehmen, dafür werde ich sorgen.“

„Das ist gut, dann ist wenigstens einer von ihnen vernünftig.“

Yuki schnaubte nur, doch der Dunkelhaarige zog ihn schnell zur Tür hinaus, bevor er noch einen dummen Spruch lassen konnte.

„Jetzt sei doch mal ein wenig dankbarer.“

„Wieso der wird doch dafür bezahlt, glaubst du, der macht das aus reiner Nächstenliebe?“

Miki sah ihn einen Moment aus unergründlichen Augen an, dann wanderte er wieder auf den Ausgang zu.

„Ich wollte immer Arzt werden... leider hab ich diese Chance wahrscheinlich selbst verwirkt.“, murmelte er irgendwann wehmütig und stieg wieder ins Auto. Yuki schwieg betreten und setzte sich wieder auf den Beifahrersitz.

Kazuya war eingeschlafen. Wundervolle Wache...

Als sie wieder zurück in das Gebiet der Devils fuhren starrte Yuki betreten auf sein Knie. Wieder hatte er etwas über Miki erfahren, von dem er nichts wusste.

Das der Chef einer Bande solch konkrete Zukunftspläne hatte, hätte er nicht vermutet. Nur weil er selbst im Grunde nicht wusste, was er mit seinem Leben anfangen sollte, war es dumm zu glauben, dass es jedem so ging.

„Das du... naja Arzt werden wolltest, wusste ich nicht...“, murmelte er irgendwann leise und blickte ein wenig beschämt durch die Windschutzscheibe nach draußen.

„Das weiß niemand. Nicht einmal Kaede habe ich das gesagt. Das war im Grunde mein Traum bevor mein Leben den Bach herunter gegangen ist. Ich habe keinen Schulabschluss, eine kleine Tochter und eine Bande aus Stümpern um die ich mich nun kümmern muss. Ich hätte niemals die Zeit zu studieren und meinen Traum zu verwirklichen. Im Grunde habe ich lange schon damit abgeschlossen, aber manchmal kommen die bitteren Erinnerungen wieder hoch.“, er lächelte, doch Yuki sah noch immer den Tropfen der Wehmut in seinen Augen.

„Verstehe...“

„Was wolltest du denn werden, Yuki?“, erschrocken, über diese direkte Frage starrte er einige Augenblicke perplex aus der Scheibe. „Ich... ich glaube ich habe da noch gar nicht so genau drüber nachgedacht. Vorrangig für mich war nachdem ich Kira verloren habe, erst einmal dich auszuschalten. Als ich dich kennen lernte und wieder verließ, war mein Ziel dich wieder zu treffen. Jetzt brauche ich ein neues Ziel.“

Sie sahen sich einige Sekunden lang an und Yuki lächelte wieder. „Danke übrigens... so wie du war noch nie jemand für mich da.“

Miki schwieg, denn wenn er nun sagte, dass es selbstverständlich war, sich in dieser Form zu helfen, würde der Blonde sowieso nur protestieren.

Er nahm die Dankbarkeit, so ehrlich, wie sie nur von dem Angel kommen konnte einfach so hin.
 

An Miki's Bürogebäude stiegen sie wieder aus und der Dunkelhaarige musste Kazuya beinahe aus dem Auto zerren, da dieser einfach nicht wach werden wollte.

Yuki, der es alleine mit Sayaka in dem Auto irgendwie unbehaglich fand hatte sich hinter Miki aufgebaut und guckte ihm amüsiert bei seinen Bemühungen zu.

„Du könntest mir ja mal helfen.“

„Wieso... nimm Sayaka und wir schlafen in deinem Büro, dann kann er hier im Auto pennen.“

„Ich lasse niemanden alleine in meinem Auto.“, fauchte nun Miki leise und zerrte sein schlafendes Bandenmitglied einfach auf die Straße, wo er ihn liegen ließ. Wenn der Andere nicht wach werden wollte, war es nun wirklich nicht sein Problem.

„So...“, murmelte er leise und warf einen Blick auf Sayaka. „Ich bringe dich dann mal wieder in deine Zelle runter ne...“, er verkniff sich ein grinsen, als er das erschrockene Gesicht des Blonden sah.

Yuki hatte immerhin vermutet, dass sich nun etwas zwischen ihnen geändert hatte und jetzt sollte er wieder in die dunkle Zelle, ohne Fenster. Das konnte doch nicht der Ernst des Anderen sein oder?

„Ehm... du verarscht mich doch oder?“

„Wieso, ich muss doch sicher gehen, dass du mir nicht abhaust.“, wieder unterdrückte der Schwarzhaarige ein grinsen und blickte rasch zur Seite.

Yuki allerdings nahm dieses Gespräch gerade total ernst und plusterte empört die Backen auf. „Ich hatte ja gedacht, es hätte sich etwas zwischen uns geändert, nach allem, was wir miteinander erlebt haben... nach allem, was du mir versprochen hast. Aber wenn du noch genauso denkst, wenn du mich noch immer wie ein kleines Tier im Käfig halten willst, dann werde ich verschwinden!“, rief er sauer und man konnte ihm richtig ansehen, wie sehr ihn diese Worte verletzt hatten.

Auf dem Absatz drehte der Blonde sich um und wollte keine Sekunde länger in Miki's Nähe bleiben. Wie hatte er sich nur so täuschen können? Warum nur behandelte er ihn jetzt so unfair?

Er hatte sein Leben für in eingesetzt... er hatte seine Tochter gerettet... er...

Schnell hatte Yuki sich einige Schritte entfernt und war wirklich drauf und dran zu verschwinden, doch da hatte er überhaupt nicht mit Miki gerechnet.

Schneller als er sich versah schlang dieser nämlich von hinten ganz fest seine Arme um den schmalen Körper des Blonden und lachte ihm leise und angenehm ins Ohr.

„Du bist so ein Idiot...“

„Wer ist hier der Idiot...?“

„Ich würde dich niemals mehr einsperren... aber ich werde dich auch nicht mehr weglassen Yuki. Ich will das du bei mir bleibst... immer...“, flüsterte er leise und ignorierte die leichte Gegenwehr. Stattdessen drückte er den zarten Körper nur noch mehr in seine Arme.

„Ich wollte doch auch gar nicht mehr gehen verdammt.“, kam die betretene Stimme des Blonden, der sich wirklich gerade in den Arsch beißen könnte. Miki hatte ihn verarscht und er war so ausgerastet. Er hatte Miki nun wahrscheinlich all die Emotionen gezeigt, die er sehen wollte.

„Das wusste ich aber nicht... aber an deiner Reaktion habe ich nun gesehen, dass ich dir wirklich vertrauen kann. Yuki... ich möchte dich gerne mit zu mir nehmen. Den Ort der nicht mehr ganz so geheim ist wie er einst war. Aber ich möchte dir ein Zuhause geben. Einen Platz wo du hingehörst, aber wo du wie ich hoffe auch freiwillig bist.“, murmelte Miki nun wieder leise in das Ohr seines Freundes und hauchte einen sanften Kuss auf die Ohrmuschel.

„Komm mit mir, bitte!“

Einen Moment lang rührten sie sich beide nicht und Miki befürchtete schon, dass seine unkonventionelle Art Yuki zu sich einzuladen nach hinten los gegangen war.

Doch dann drehte sich der Kleine in seinen Armen um und schlang den unverletzten Arm um Miki's Nacken.

Er lächelte und doch konnte der Schwarzhaarige leichte Tränenspuren in seinen Augenwinkeln schimmern sehen.

„Ich würde so gerne bei dir leben. Ich weiß doch auch gar nicht wohin und ich möchte dich nicht wieder so sehr vermissen!“, sanft senkten sich seine Lippen gegen die von Miki und er lächelte wieder scheu.

„Bitte nimm mich mit zu dir.“, sie sahen sich noch einen Moment in stiller Übereinkunft an und nickten beinahe zeitgleich.

Es war beschlossen, dass Yuki sein neues Leben nun wirklich mit Miki beginnen sollte.

Als sie langsam zum Auto zurück wanderten ließ der Blonde seine Hand nicht los und Miki lächelte glücklich.

„Es gibt da nur einen Haken.“

„Der wäre?“

„Ich hab kein Gästezimmer...“

Yuki lachte leise. „Ich denke damit komme ich klar.“
 

Sie fuhren wirklich zu Miki's Haus, welches zwar nicht sonderlich groß war, dafür aber sehr abgelegen lag und einen großen Garten besaß.

Yuki ließ sich trotz Verletzung nicht nehmen die kleine Sayaka vorsichtig ins Haus zu tragen. In der ganzen Wohnung schien es nach Miki zu riechen. Eine sanfte Gänsehaut zog sich über den Rücken des Blonden und er schloss wieder lächelnd seine Augen.

Hier fühlte er sich wohl, dass konnte er bereits jetzt spüren.

„Möchtest du sie ins Bett bringen?“, Yuki zuckte zusammen, blickte dann aber das schlafende Mädchen in seinen Armen liebevoll an.

„Sehr gerne... sie hat mir so gefehlt.“

„Sie redet auch von nichts anderem mehr, als von dir.“, hauchte Miki noch leise und wanderte dann in sein Schlafzimmer, um für Yuki einige Klamotten zusammen zu suchen. „Zweite Tür links!“, rief er ihm noch zu und so brachte der Blonde das kleine Mädchen in ihr Zimmer, welches irgendwie sehr rosa wirkte.

Ein typisches Mädchenzimmer eben. Hatte er gedacht, sie habe all ihre Spielsachen bei Miki im Büro hatte er sich wirklich getäuscht. Das Zimmer war zum bersten mit irgendwelchen Spielsachen zugestopft.

Am Fenster stand das kleine Himmelbettchen mit der Hello Kitty Bettwäsche drauf. Sanft legte er die Kleine hin und deckte sie fest zu.

Sofort drehte sie sich auf die Seite und klammerte sich an die Hand des Blonden. „Yuki...“, murmelte sie im Halbschlaf und lächelte in ihr Kissen.

„Du bist wieder da...“

„Ja meine Süße... wir sehen uns Morgen, schlaf jetzt...“, sie nickte leicht und lächelte wieder, bevor sie ihre Augen schloss.

Yuki sah noch einen Moment auf sie herab und drehte sich dann zum gehen um. An der Tür blieb er jedoch noch einmal stehen, als er ein leises Gemurmel vernehmen konnte.

„Dann habe ich ja jetzt zwei Papa's....“
 

Noch ein wenig verwirrt über die Worte des kleinen Mädchens stand Yuki kurz darauf wieder im Flur und fragte sich, wo Miki steckte.

Als er klappern aus dem Badezimmer hören konnte, näherte er sich neugierig. „Yuki? Ich hab dir ein paar Sachen rausgesucht, dann kannst du duschen gehen, wenn du magst!“, murmelte er, als der Blonde seine Nase um die Ecke steckte.

„Ich hab auch eine Plastiktüte, damit wir deinen Arm abdecken können!“, stolz hielt er die hässliche Tüte irgendeiner Sushikette hoch und wuselte damit auf Yuki zu.

„Du hast ja an alles gedacht...“, kam die leise Antwort. Zum Duschen müsste er sich jetzt wohl oder übel ausziehen, oder nicht?

„Soll ich rausgehen?“, Miki schien seine Gedanken erraten zu haben, doch er schüttelte nur leicht errötend den Kopf.

„Ich brauche ja jemanden der meinen Arm abklebt. Außerdem hast du doch sowieso schon alles gesehen.“

Yuki zog sich also aus, während Miki sich ganz in Ruhe die Zähne putzte. Geduscht hatte er an diesem Abend schon einmal und brauchte es nicht wiederholen.

Aus den Augenwinkeln beobachtete er Yuki fasziniert und lächelte ein wenig. Er war so schön.

Natürlich waren da immer noch die Narben, doch verblassten sie immer mehr und würden bald kaum noch zu sehen sein.

Frisch waren allerdings die Blutergüsse und Kratzer. Aki musste es ziemlich heftig mit ihm getrieben haben, so wie der Kleinere zugerichtet war.

„Sieht schlimm aus oder? Total verbraucht und abgenutzt...“, murmelte Yuki irgendwann, waren ihm die Blicke doch nicht entgangen.

Miki jedoch schüttelte sofort den Kopf. „Ich habe gerade nur darüber nachgedacht wie hübsch du bist...“, sagte er leise und legte seine Zahnbürste beiseite.

Langsam näherte er sich Yuki und strich mit seinen Fingern vorsichtig die Konturen der Narben nach.

„Mach dich nicht lustig...“

„Das tue ich nicht. Ich sage dir die Wahrheit.“, er beugte sich ein wenig vor und drückte seine Lippen wieder vorsichtig gegen das Schlüsselbein des Kleineren.

Dieser legte sofort seinen Kopf in den Nacken und schnurrte leise auf. „Du bist immer so sanft zu mir, schon damals ist mir das aufgefallen.“, flüsterte er leise und lächelte, als Miki wieder aufblickte.

„Das liegt daran, dass ich dich niemals verletzen wollte. Ich weiß nicht, was du unter Aki durchmachen musstest, aber ich habe eine Vorstellung davon. Es ist sicherlich sehr viel verlangt, wenn ich dich nun bitte, mir zu vertrauen, aber ich kann darauf warten, dass...“

ein Finger landete auf seinen Lippen und Yuki lächelte ihn offen an.

So sanft hatte er Miki gegenüber selten gewirkt und er genoss es wirklich sehr, sich voll und ganz auf ihn einlassen zu können.

„Ich vertraue dir längst. Sonst wäre ich nicht hier und würde dich schon gar nicht an mich heran lassen. Ich bin sehr neugierig auf deine Welt. Ich möchte unheimlich gerne wissen, wie all die Dinge, die Aki mir abverlangte sich anfühlen, wenn man es wirklich will und wenn man sanft behandelt wird.“, er lächelte wieder und küsste Miki sacht auf die Lippen.

„Vertrau du mir nur bitte auch, dass ich dich nicht verlassen werde, selbst wenn ich manchmal vom Wind gerufen werde und ein paar Ausflüge mache!“

Er brauchte einfach seine Freiheit und er hoffte, dass Miki das auch verstehen würde.

Das einzige was er an seiner Zelle immer gehasst hatte, war die Gefangenschaft gewesen. Hätte er ein und ausgehen können wann auch immer er wollte, dann wäre er vielleicht dennoch zu Miki zurück gekommen.

„Ich werde dir vertrauen. Ich denke die Angst, dass du nicht wieder kommen wirst, wird immer vorhanden sein. Aber du kannst mich ja jedes Mal vom Gegenteil überzeugen! Oder mich mal mitnehmen!“

Yuki stutzte. „Mitnehmen?“

„Naja.. in deine Welt. Ich würde sie gerne kennen lernen, denn sie ist immerhin ein Teil von dir.“

Ein strahlendes Lächeln war die Antwort und Yuki nickte nur begeistert. „Dann musst du aber auch über die Dächer springen.“

Okay damit hatte er nicht gerechnet. „Und wenn ich abstürze?“

„Dann hast du ein Problem.“, Yuki lachte leise, drückte sich dann aber noch einmal an den Devil.

„Und jetzt geh ich schnell duschen ja?“, Miki nickte und versuchte den Gedanken an das Dach zu verdrängen.

Dazu war noch Zeit. Schnell klebte er nun Yuki den Arm ab und hauchte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.

„Nimm dir die Zeit die du brauchst. Genau gegenüber ist das Schlafzimmer.. ich werd auf dich warten. Im Bett....“, er lachte leise und genoss den sanften Rotton auf Yuki's Wangen. Wenn man hinter die Fassade des Angels blickte, war er verdammt süß.
 

Yuki sah Miki noch einen Moment nach, bevor die Tür hinter dem Devil ins Schloss fiel und er dahinter verschwand.

Nun war er wieder alleine.

Leise seufzte Yuki aus und machte sich dann daran, sich von seiner Hose und seinen Shorts zu befreien und duschen zu gehen.

Dabei achtete er penibel darauf, das nichts an seinen Arm oder seine Wange gelangte, denn auch diese brannte noch immer wie Feuer.

Vielleicht hätte er, genau wie Aki, einfach eine Waffe mitnehmen sollen, aber er war kein Feigling. Nur Feiglinge nahmen eine Waffe um sich zu wehren und Aki war sowieso der größte Feigling von allen. Er brachte nie etwas alleine zu Ende und genau das hasste Yuki so an ihm.

Aber jetzt war hoffentlich endlich Ruhe.. naja, wers glaubte.

Leider kannte er Aki viel zu gut.. so gut, um zu wissen, das dieser Yuki jetzt vermutlich bis zu seinem Tode verfolgen würde.

Er hätte Aki umbringen sollen.. aber nein, dann wäre er nicht besser gewesen, als der Angelboss.

Yuki seufzte wieder und stellte, nachdem er sich eingeseift und wieder abgeduscht hatte, das Wasser aus und angelte sich eines der Handtücher, welche Miki ihm hingelegt hatte.

Es war merkwürdig nun in diesem Haus zu sein, wo Miki und Sayaka wirklich lebten. Und dieser Ort war, bis Aki ihn entdeckt hatte, wirklich ihr Unterschlupf gewesen?

Garnicht mal so schlecht, wenn er so darüber nachdachte.

Er selber hätte wohl auch nie vermutet, das Miki hier wohnte.

Ob Miki wohl auch im Garten buddelte? Immerhin.. bei dem Vorgarten.. irgendjemand musste das ja erledigen.

Doch wenn er sich Miki so in Gummistiefeln und Sonnenhut vorstellte, wollte er am liebsten einfach nur loslachen. Nein, das passte so garnicht zu ihm.
 

Yuki schüttelte den Kopf und zog sich die hingelegten Klamotten von Miki über.

Okay, Miki war definitiv größer als er, denn das Shirt war ihm mindestens 2 Nummern zu gross. Dabei sah der Devilboss garnicht so stämmig aus. Oder war es ihm selber auch zu gross?

Naja egal, Hauptsache keine blutverschmierten Sachen mehr tragen müssen.

Die Hose streifte er sich ebenfalls über die Beine, nachdem er noch eine frische Shorts angezogen hatte und fummelte sich nun die Tüte vom Arm.

Dieser begann langsam etwas zu schmerzen. Hätten die ihm nicht einfach ne Ladung verpassen können, die für die nächsten 3 Wochen reichte?

Schweinerei.. jetzt konnte er sich mit den Schmerzen rumprügeln.

Leise maulend nahm er deswegen also eine der Schmerztabletten und spülte diese, mit etwas Wasser herunter.

Danach begann er sich noch die Zähne zu putzen – wenn man schon mal im Bad war – und etwas creme auf seine Wange zu packen.

Wehe er würde eine Narbe davon behalten. Dann konnte sich Aki aber auf was gefasst machen!
 

Leise murrend öffnete er die Tür zum Bad wieder und trat auf den Flur. Gleich Gegenüber hatte Miki gesagt.. okay, dann würde das wohl die Tür da sein.

Yuki schluckte etwas und trat auf die Tür zu.

Sollte er da jetzt wirklich reingehen? Aber andererseits, er konnte ja auch nicht ewig auf dem Flur stehen.. okay..

Leise nochmal ausatmend nahm er die Klinke in die Hand und drückte diese herunter, schob danach vorsichtig die Tür auf und lugte in den dunklen Raum hinein, welcher nur von einer kleinen Nachttischleuchte erhellt wurde.

Miki, welcher gerade dabei war, ein Buch zu lesen, sah von den Seiten auf und lächelte.

„Na, fertig? Komm rein, keine Angst..“, lachte er leise, als er sah, wie vorsichtig Yuki sich in den Raum bewegte und die Tür wieder hinter sich schloss.

Yuki inspizierte erstmal jeden Winkel dieses Raumes. Es war genau so ordentlich, wie der Rest des Hauses. Es war doch verwunderlich... war Miki wirklich so ein Putzteufel? Haha, wie das passte..

„Und, gefällts dir? Ich weiß, es ist jetzt nicht das größte und tollste.. aber..“

„Nein, schon gut.. ich finds schön hier. Es muss ja nicht alles prunkvoll sein. So klein und niedlich gefällt mir das viel besser.“, murmelte Yuki leise und ging auf die andere Seite des Bettes. Immerhin würde er nun hier schlafen, so wie er Miki verstanden hatte, da dieser ja nun kein Gästezimmer besaß. Und sowieso hatten sie ja schon mal das Bett geteilt, also würde ihn dieses eine mal auch nicht umbringen.

Also krabbelte er einfach, nachdem er doch noch einen Moment inne gehalten hatte, unter die weiche und schon warme Decke und sah Miki einen Moment nachdenklich an.

„Was ist denn?“

„Ist das auch echt.. okay?“

„Was genau?“

„Na, das ich hier bleibe.“

Miki lachte leise und nickte.

„Ja sicher, ich habs dir doch angeboten. Ich möchte, das du hier bleibst.“

Yuki nickte und legte sich dann einfach auf das Kissen und zog die Decke bis zu seinem Kinn hoch, bemerkte erst jetzt, das über dem Bett ja Fenster waren.

Dennoch, irgendwie war es schon komisch jetzt hier zu wohnen.

„Aber ich..“

„Was sind deine Bedenken Yuki?“, fragte Miki leise und legte sein Buch zur Seite, ehe er sich zu dem Blonden wandte und diesen lieb ansah.

Yuki hingegen zuckte etwas mit den Schultern und seufzte leise aus.

„Es ist merkwürdig..“, nuschelte er leise und schloss einen Moment die Augen, öffnete diese jedoch wieder, als er eine warme Hand an seiner Wange spüren konnte.

„Das kann ich mir sogar vorstellen. Es muss komisch sein, die ganze Zeit sein eigener Herr gewesen sein zu müssen und nun sowas wie eine Familie zu haben. Oder eher.. eine Wohngemeinschaft.“

Yuki lächelte etwas.

Ja, da hatte Miki recht. Es war komisch, auf jeden Fall.

„Aber mach dir keine Gedanken. Ich bin mir sicher, du wirst dich schnell einfinden.“

„Ich hoffs.. es wäre jedenfalls.. schön.“

Yuki lächelte und auch Miki musste schmunzeln, nickte kurz und knipste dann das Licht seiner Nachttischlampe aus.

„Wie geht’s deinem Arm?“

„Tut weh, aber ich denke, ich werde es wohl überstehen.“

„Na das hoffe ich doch, nicht das ich morgen früh jemand toten neben mir liegen habe.“

Yuki lachte.

„Nein nein, ich denke soweit wird es nicht kommen. Aber es ist ja normal, das es dann weh tut..“, murmelte er leise und strich sich mit seiner anderen Hand vorsichtig über den festen Verband.

„Ich denke, du hattest schon schlimmere Verletzungen, oder nicht? So aus früheren Bandenkriegen.“

Yuki schmunzelte und nickte etwas.

„Sicher.. ist ja nicht so, das ich nicht immer alles gegeben habe, ne.“

Miki lachte und kuschelte sich ebenfalls unter seine Bettdecke, beobachtete Yuki aber weiterhin, wie dieser auf dem Rücken lag und zur Decke sah.

„Hat es dir denn nie etwas ausgemacht zu kämpfen?“

„Nein.. nie..“

„Und hattest du nie Angst?“

„Nein, auch nicht. Warum sollte ich Angst haben. Ich hatte Angst, das Kira etwas passierte, als sie weg war, war mir alles andere auch egal.“

„Auch das du sterben könntest?“

„Ja, selbst das. Es war eine Erleichterung für mich sterben zu können. Ich hatte immer gehofft, das ich Kira dann wiedersehe.. Das sie da auf mich wartet. Ich hatte nie Angst davor, sterben zu können. Das hat mich auch so gefährlich gemacht. Alle anderen hatten Angst davor, sie wollten nicht sterben, wenn sie jemand gefangen genommen hat, haben sie gewinselt, sie wollen weiterleben..“

„Aber du.. hast das nicht getan.. selbst nicht, als ich dich gefangen hatte.“

Yuki schmunzelte und drehte seinen Kopf zu Miki.

„Du hättest eine Schwachstelle gewusst und das war das letzte, was ich wollte, meinem Feind zeigen, das ich schwach war. Deswegen habe ich gelernt, nichts mehr zu fürchten. Keine Abgründe, keine Hindernisse.. nicht mal den Tod.“

„Aber ist das nicht auch gefährlich? Ich meine, wenn andere genau wissen, du hast keine Angst davor... dann können sie dich auch nicht erpressen oder sowas.“

„Das war mir egal. Aber sie haben auch nichts aus mir heraus bekommen.“

Miki nickte und seufzte leise aus.

„Und wie ist das jetzt? Hast du immer noch keine Angst davor zu sterben?“

Yuki sah Miki einen Moment fragend an, sah dann zur Decke und schloss einen Moment die Augen.

„Als Aki mich.. mit seiner Waffe bedroht hatte, da hatte ich Angst.“

Miki beobachtete Yuki gespannt.

„Wieso?“

„Weil ich Angst hatte, mein Versprechen dir gegenüber nicht halten zu können. Ich habe nie ein Versprechen gebrochen, bis auf eines und das sollte auch dabei bleiben. Aber ich wollte dir wieder begegnen. Ich wollte dich wiedersehen und ich hatte mir selber und auch dir versprochen, das ich wiederkomme. Deswegen und nur.. deswegen … hatte ich Angst. Ich hatte weder Angst vor Aki, seinen Angriffen oder eben wieder vor dem Tod.. ich hatte nur Angst.. das ich dich nicht wiedersehen werde.“
 

Miki hatte Yuki aufmerksam zugehört und irgendwie fand er es mehr als rührend, was Yuki empfand. So sehr hatte er sich gewünscht, das er ihn – Miki – wiedersehen wollte?

„Du hattest wirklich Angst, mich nicht wieder zu sehen?“

Als Yuki schwach nickte, musste Miki wieder lächeln und rutschte etwas näher an Yuki heran, welcher Miki schon wieder irgendwie skeptisch beobachtete.

Ob er sich den skeptischen Blick wohl jemals abgewöhnen würde?

„Ich find das süß, das du dir da Sorgen gemacht hast.“, murmelte Miki lieb und schmuste sich etwas an Yuki heran, welcher nur eine Schnute zog und zur Decke sah.

„Hum? Was ist denn?“

Yuki linste wieder zu Miki und zuckte mit den Schultern,

„Nichts..“, erwiderte er darauf nur, was Miki aber keinesfalls zufrieden stellte.

„Nein, natürlich nicht.. und wieso ziehst du dann sone Schnute?“

„Tu ich ja garnicht.“

Miki lachte leise, worauf Yuki etwas rot wurde und trotzig zur anderen Seite sah.

„Komm schon Yuki, was ist los?“

Yuki haderte noch etwas mit sich selber, bevor er leise seufzte und Miki wieder ansah.

„Du behandelst mich wie ein Kind..“

Nun fiel Miki bald alles aus dem Gesicht.

„Bitte?“

„Naja.. ich hab hier mein Leben riskiert um zurück zu kommen und von dir kommt nur 'das find ich süß' … fehlt nurnoch, das du mir n Leckerchen gibst..“

Miki sah Yuki einen Moment an, wie ein Auto, bevor er überhaupt realisierte, was Yuki denn überhaupt meinte.

„Ehm ich..“

„Ja was denn? Ist doch wahr..“, murmelte Yuki leise und verkroch sich noch mehr unter seiner Decke.

Okay, es war scheiße jetzt deswegen rumzumotzen und eigentlich war er auch sehr müde, wenn man von seinem Hunger, welchen er noch immer hatte, absah. Aber irgendwie fühlte er sich wie ein kleines Tierchen, welches gerade einen Knochen zurück gebracht hatte.

Und genau so WOLLTE er sich NICHT fühlen.

„Das tut mir leid.. ich wollte nicht, das du dich wie nen kleines Hündchen fühlst.“, murmelte Miki leise und stemmte sich etwas hoch, damit er Yuki besser ansehen konnte.

Dieser sah Miki einen Moment verstört an, lächelte jedoch etwas.

„Schon gut.. ich glaub über sowas denkt man in dem Moment garnicht so nach. Ich hätte sowas nicht sagen sollen.“

„Nein, es ist schon richtig... ich.. also..“

Miki kratzte sich kurz an der Nase und überlegte, was er denn nun sagen könnte. Immerhin wollte er Yuki nicht schon wieder vor den Kopf stoßen. Es war aber auch schwer das richtige tun zu wollen. Vor allem sagte ihm sein Herz etwas ganz anderes, was er tun sollte, als das, was er eigentlich vor hatte.

Sein Herz sprach schon wieder für sich selber.

Yuki wartete gespannt darauf, was Miki ihm denn nun zu sagen hatte, konnte schon kurze Zeit später das Gesicht des Größeren über sich sehen und wurde wieder rot, als dieser immer näher kam.

„Danke Yuki.. ich danke dir wirklich, das du zurück gekommen bist und dein Versprechen nicht gebrochen hast.. das bedeutet mir sehr sehr viel.“, hauchte Miki leise und senkte sein Gesicht noch etwas weiter nach unten, bis er die weichen und warmen Lippen Yukis wieder auf seinen ausmachen konnte.
 

Der Blonde war immer mehr rot bei den Worten Mikis geworden, doch hatte er die ganze Zeit seinen Blick nicht abgewandt und war in den braunen Irden seines Freundes versunken.

Nur zu gern erwiderte er den zarten Kuss, den sie austauschten.

Genau das war doch die Anerkennung, die er immer gewollt hatte. Keine süßen, rosa verpackten Worte, die sowieso nicht ernst gemeint waren.

Nicht das er Miki nicht glaubte, aber diese Worte waren für ihn einfach daher gesagt.

Aber nun wusste er, das Miki verstanden hatte, was Yuki ihm sagen wollte und das freute ihn sehr.

Vorsichtig schlang er seinerseits die Arme um den Nacken von Miki und drückte diesen zärtlich noch etwas mehr an sich heran.

Immer wieder berührten sich ihre Lippen und verfingen sich zu einem sanften und doch sehr leidenschaftlichen Kuss, bis sie sich wieder lösten und gerötet und etwas aus der Puste ansahen.

„Du bist niedlich, wenn du so rot bist.“, flötete Miki leise und grinste wieder frech, was Yuki noch mehr rot werden ließ.

„Blödmann..“, knurrte dieser nur leise und warf Miki etwas von sich herunter, da dieser, während des Kusses, immer weiter über Yuki gekrabbelt war.

Pff.. musste er sich sowas bieten lassen?

„Mein kleiner Motzkäfer..“

Okay, das reichte!

Yuki setzte sich auf und zog das Kissen, auf welchem er gelegen hatte, hinter seinem Rücken hervor und pfefferte es Miki ins verblüfft drein blickende Gesicht und das nicht nur einmal.

Immer wieder traf das weiche Federkissen in Mikis Gesicht, welcher bald vor lachen starb.

Yuki war so kindlich und süß!

Wenn er so drauf war, dann dachte man garnicht, das er bis vor ein paar Wochen noch eine gefühllose Killermaschine war.

Aber Miki war verdammt froh, das Yuki sich so verändert hatte und vor allem auch, das er ihn nicht mehr umbringen wollte. Das war wohl etwas, wo er am meisten dankbar drüber war.
 

Irgendwann, nachdem sich der Dunkelhaarige noch einige male verdroschen lassen hatte, nahm er Yuki einfach das Kissen weg und schmiss es diesem selber ins Gesicht.

„So du Raufbold, lass uns schlafen. Glaub nicht, das du morgen ausschlafen kannst. Sayaka wird dich sicherlich aus dem Bett schmeißen.“

Yuki grunzte leise und packte das Kissen wieder hinter sich und legte sich wieder darauf.

„Und wenn schon, das wars mir nun wert..“

„Ist auch okay, ich habs ja provoziert.“

„Immerhin gibst dus zu..“

Miki lachte leise und schlang einfach einen Arm um Yukis Hüften.

„Schlaf schön ja. Und wenn was sein sollte, wenn du Schmerzen oder sowas haben solltest, weck mich einfach.“

Yuki nickte und lächelte dann etwas.

„Schlaf schön ja.“

Miki nickte und kuschelte sich etwas näher an Yuki heran. Sollte dieser etwas dagegen haben, sollte er ihn halt weg schubsen oder sowas, pff..

Mit sich selbst zufrieden lächelte Miki nochmal kurz, bevor er aber total fertig in seine kleine Traumwelt abdriftete und Yuki gleich mit sich nahm, welcher ebenfalls vom Tag so geprägt war, das er es nicht mehr schaffte, auch nur irgendwas zustande zu bringen.

Deswegen kuschelte er sich einfach etwas mehr in Mikis Arme, schloss die Augen und war auch schon binnen weniger Minuten einfach eingeschlafen.

So wohl hatte er sich ewig nicht mehr gefühlt.

Vor allem war es ihm noch nie gelungen auch nur Ansatzweise so schnell und fest einzuschlafen. Sein Schlaf die letzten Jahre lang war immer eher flach gewesen, weil er immer damit rechnen musste, das er angegriffen wurde oder derartiges. Deswegen hatte er sich nie getraut wirklich fest einzuschlafen.

Aber gerade .. hier so nahe bei Miki.. es war schon jetzt so anders. So ganz anders, wie er es sonst kannte.

Er fühlte sich frei und doch so nahe bei jemanden.

Hoffentlich würde dieses Gefühl so schnell nicht wieder verschwinden.
 

Doch für diese Nacht sollte es auf jeden Fall bleiben.

Der nächste Morgen war schon lange herein gebrochen, doch lagen zwei Körper, zwar nicht mehr ganz so nahe aneinander gekuschelt im Bett, da Yuki, wie auch Miki, sich irgendwann den Rücken zugedreht hatten, damit sie sich nicht wund lagen, doch lagen sie noch immer nahe beieinander.

Die Sonne schien schon lange durch das Fenster in der Decke, doch störte sich keiner der Beiden daran, sie wollten einfach weiter schlafen.

Doch hatten sie da ihre Rechnung ohne ein kleines, wach gewordenes Mädchen gemacht, welche mit ihrem plüschigen Einhorn durch den Flur marschierte und ins Schlafzimmer ihres Vater spickte.

Einen Moment sah sie irritiert auf das große Bett, in welchem sich zwei Personen zu befinden schienen. Doch begann sie breit zu strahlen, als sie einen blonden Haarschopf ausmachen konnte, welcher unter der Decke hervor guckte.

Leise quiekend rannte sie auf das Bett zu, warf ihr Einhorn auf dieses und krabbelte hinterher.

„Yuki Yuki Yuki, du bist wirklich wieder da, ich hab nicht geträumt..“, rief sie begeistert und warf sich sogleich auf den Blonden drauf, welcher nur irgendwas murrte und nuschelte.

„Yuki, komm schon, wach auf. Ich bins Sayaka!“

„Ich weiß.. gib mir noch 3 Stunden ja..“

Sayaka sah den Blonden an, als wäre dieser nicht mehr ganz bei Sinnen. Immerhin hatte sie ihn so lange nicht gesehen und jetzt wollte er lieber schlafen, als ihr guten Tag zu sagen?

„Komm schon Yuki, schlafen kannst du heute Abend! Ich freu mich so, das du wieder da bist! Wach schon auf, los!!“

Yuki murrte irgendwas und drehte sich auf die andere Seite, breitete einfach seine Arme aus und lächelte verpennt.

„Hallo kleines..“

Sayaka lächelte bis über beide Backen und kuschelte sich gleich an den größeren heran, welcher sachte die Arme um das kleine Mädchen schloss und die Decke um diese schlang.

„Komm, wir kuscheln noch bisschen, okay?“

Doch irgendwie war das garnicht in Sayakas Laune, jetzt noch zu kuscheln. Sie hatte Hunger und wollte nicht mehr schlafen.

Doch Yuki schien das ganz anders zu sehen, denn dieser war, sobald er die Augen geschlossen hatte, schon wieder eingeschlafen.

„Pff, jetzt schläft der schon wieder..“, murrte sie leise und sah ihr Einhorn beleidigt an, welches sie fest in ihren Armen hielt.

„Morgen mein Schatz..“, schnurrte ihr schon eine andere Stimme entgegen, welche jedoch nicht von Yuki kam.

„Papa! Yuki ist schon wieder eingeschlafen. Der soll aber nicht mehr schlafen.“

„Lass ihn, er scheint sehr kaputt zu sein. Er kann Schlaf gut gebrauchen denk ich.“, murmelte Miki ganz leise, damit Sayaka es auch verstand, welche etwas nickte.

„Okay.. aber Papa, ich hab Hunger.“

„Na dann komm, dann mach ich dir was.“

„Pfannkuchen?“

Miki verzog etwas den Mund.

„Okay, ich geb mein bestes.“

Immerhin waren sie ihm letztes mal, bis auf ein paar schwarze Stellen, sehr gut geglückt!

Sayaka kicherte begeistert und schälte sich aus der Umarmung des Blonden, welcher sich schmatzend nochmal auf die andere Seite drehte und unbeirrt weiter schlief, während Miki und Sayaka leise das Schlafzimmer verließen und die Tür schlossen.

Sie wollten Yuki seinen Schlaf nachholen lassen, was dieser auch in vollen Zügen tat.
 

Sayaka hingegen flitzte schon an ihrem Papa vorbei in die Küche, welche noch so unberührt und sauber wirkte.

Das kleine Mädchen krabbelte auf ihren Stuhl und beobachtete ihren Papa, welcher noch etwas verschlafen wirkte.

Oh wie gern würde er sich jetzt einfach einen Kaffee machen. Aber seit Kaede nicht mehr war, hatte er niemanden mehr, welcher ihm Kaffee kochte, also musste er sich mit Instantkaffee über Wasser halten.

Er sollte dabei vielleicht nicht seine massig gescheiterten Versuche erwähnen, die er alleine im stillen Kämmerchen getätigt hatte und damit so manche Maschine den Tod erklärt hatte.

Nein, das sollte er einfach außen vor lassen. Aber vielleicht... vielleicht bestand ja Hoffnung, das Yuki Kaffee kochen konnte. Oha, das wäre einfach perfekt. Er musste ihn gleich nachher mal fragen, nachdem er es geschafft hatte, irgendwie ein Frühstück zu zaubern.

„Also mein Schatz, du willst Pfannkuchen ja? Was meinst du, soll ich Yuki dazu ein Spiegelei braten oder doch lieber French Toast?“

„Frensch was?“

Miki lachte leise.

„Das ist Toastbrot gerollt in Eimatsche.“

„Pfannkuchen..“, gab Sayaka kleinlich von sich, da sie die Experimentierfreude ihres Vaters nur zu gut kannte und auch... das er sehr gern scheiterte.

„Pff, du traust mir auch garnichts zu, oder?“

„Nein Papa, das ist es nicht.. ich trau dir alles zu, aber ich weiß, was du eben nicht kannst und deswegen will ich dich von möglichen Fehlern und Yuki vor einer möglichen Magenerkrankung schützen.“

Miki starrte seine Tochter einen Moment total perplex an. Woher hatte sie bitte diese Wortwahl? Unfassbar! Aber Moment mal..

„Zweifelst du meine Kochkünste an junge Dame?“, plusterte er sich vor der Kleinen auf, welche ihren Papa nur dümmlich anguckte.

„Neee, niemals.. krieg ich jetzt Pfannkuchen?“

Miki seufzte ergeben.

„Ja doch, ich mach ja schon.“
 

Und das tat er wirklich.

Von sage und schreibe 10 Eiern, landeten 4 in einer großen Schüssel und zwei auf dem Boden. Von einer halben Packung Mehl landete die größere Hälfte in der Schüssel und der Rest bei den Eiern auf dem Boden.

Der Zucker wurde kurzzeitig durch Salz vermixt, was aber durch eine größere Menge Zucker wieder ausgeglichen wurde, sodass sie doch irgendwie schmeckten, die Milch wurde ebenfalls irgendwann hinzu gegeben und die fetten Klumpen, die entstanden waren, wurden auf Kriegerischer Art mit dem Rührbesen und einem Löffel zerklopft.

Sayaka beobachtete ihren Papa dabei ganz genau, welcher nach kurzer Zeit schon allerhand Zutaten im Gesicht und in den Haaren kleben hatte, wo Sayaka sich wirklich fragte, wie er das geschafft hatte.

Misstrauisch beobachtete sie ihn dabei, wie dieser etwas Butter in einer Pfanne erhitzte und dann eine Kelle Teig dazu tat.

„So, nun müssen wir nurnoch warten. In der Zwischenzeit koch ich uns n Eichen und mach dir einen Kakao, okay?“

„Jaaaa.. aber pass auf meinen Pfannkuchen auf!“

„Mach ich doch. Magst du von draußen ein paar Blümchen holen? Die bringen wir dann zu Yuki ans Bett.“

Sayaka sah mehr als begeistert aus und nickte, sprang von ihrem Stuhl und flitzte nach draußen in den Garten, wo sie mehrere schöne Blumen stehen hatten.
 

Miki bereitete in der Zwischenzeit das Frühstück weiter vor, oder besser, er tat sein bestes, damit es ein Frühstück wurde.

Instantkaffee war schnell gemacht – und das ohne das er sich einen Finger verbrannte. Die Eier kochten auch schon einige Minuten auf dem Herd – wie lange es genau war, schätzte Miki einfach mal. Entweder sie waren fertig, oder eben nicht, wobei er mehr aufs erstere hoffte.

Sayakas Kakao war wohl das einzigste, was er wirklich unbeschadet hinbekam.

Vielleicht sollte er auch anfangen Kakao zu trinken. Das war wesentlich einfacher.

Aber nein, er konnte nicht ohne seinen Kaffee.
 

Sayaka kam nach einiger Zeit mit ihren Blümchen wieder in die Küche gelaufen und hielt sie ihrem Papa entgegen, welcher seinen Pfannkuchen gerade umgedreht hatte.

Verdammt, er hatte schon wieder schwarze Stellen!

Egal, er würde irgendwas drauf machen, Nutella oder sowas, dann würde es keiner bemerken!

„Papa, der ist schon wieder schwarz..“

Dahin war sein Plan alles zu vertuschen.

„Egal, das schmeckt trotzdem..“

„Du solltest einen Kochkurs machen. Oder du wartest, bis ich einen in der Schule mache.“

Bis dahin würden sie verhungern, erstmal musste sie in einen Kindergarten gehen und dann auf die Grundschule und bis sie dann irgendwann kochen lernte.. er würde verhungern oder an Krebs sterben, weil er zu viel verbranntes gegessen hatte!

Innerlich raufte er sich schon die Haare.

Seine einzigste Hoffnung war, das Yuki kochen konnte und bleiben würde!

„Papa, das kokelt!!“

Miki schreckte aus seinen Gedanken auf und fuchtelte mit den Armen, nahm schnell die Pfanne vom Herd und packte den nun etwas durch gegarten Pfannkuchen auf einen Teller.

„Immerhin ist er nun fertig.“

Sayaka seufzte leise aus und packte die Blümchen in eine Vase, damit sie auch noch etwas durchhielten.

Miki machte sich daran, einen weiteren Pfannkuchen zu backen und die Eier aus dem kochenden Wasser zu holen. Die sollten immerhin langsam mal fertig sein!

Diese in kaltes Wasser packend, nebenbei Sayakas Pfannkuchen mit Nutella bestreichend und seinen Kaffee wegexend, bearbeitete er weiterhin den Pfannkuchen, welcher in der Pfanne vor sich hin brutzelte.

Kochen war einfach eine Strafe für ihn! Er mochte es nicht sonderlich und er konnte es auch nicht sonderlich gut, hatte er das mal erwähnt? Oder erklärte sich das von alleine?
 

Nach einer halben Stunde des Kochens, kokelns und vorbereitens, sah die Küche aus wie nach einem Weltkrieg, Miki wie ein lebendes Omelett, aber er hatte es geschafft ein halbwegs deftiges Frühstück auf die Beine zu stellen.

„Na komm, lass uns Yuki aufwecken gehen.“, murmelte er schmunzelnd und nahm das Tablett in die Hand, auf welchem jedoch zwei Kaffeebecher standen. Nach dieser Aktion, brauchte er das einfach.

Leise ging er hinter Sayaka her, welche mit ihrem Einhorn schon vor geflitzt war und ins Schlafzimmer platzte.

„Yukiiii aufstehen komm, gibt Frühstück!“, jubelte sie begeistert und wedelte mit den Händen herum.

Yuki murrte irgendwas unter seiner Decke, bevor er sich dazu bemühte doch mal den Kopf unter der Decke hervor zu stecken und sich verschlafen umzusehen.

„Wie spät ist es denn?“

„Kurz nach 11 Uhr.“, murmelte Miki leise, welcher neben Yuki wieder platz nahm und das Tablett vorsichtig aufs Bett stellte.

Einen Moment betrachtete er den verschlafenen Jungen und musste schmunzeln.

Wie süß er aussah, wenn er noch garnicht gewillt war, aufzuwachen und in den Tag zu starten.

Verschlafen rieb sich Yuki über die Augen, bevor er auf das Tablett sah und lächelte.

„Wie lieb von... euch.. wie siehst du denn aus? Hast du dich als lebendige Teigrolle versucht?“, fragte Yuki verwirrt, als er Miki so verschmiert vor sich sah.

Dieser lachte nervös und zuckte mit den Schultern.

„Kochen ist halt n Abenteuer, ne.“

Yuki schmunzelte.

„Kenn ich, ich kann auch nicht kochen.“

Dahin war der Traum von vernünftigen Essen.. wieso konnte er sich nicht in jemanden verlieben, der wenigstens kochen konnte?

„Ehrlich, du kannst das auch nicht?“

„Woher denn? Von Aki vielleicht?“

Okay, stimmte.. das klang plausibel..

„Schade eigentlich, ich würde so gern mal wieder einen richtigen Eintopf essen.“

„Wozu gibt’s Restaurants..“

Miki grunzte leise.

„Da ist ein Unterschied zwischen Restaurant und Selbstgemachtem Essen!“

„Achso und welcher soll das sein?“

„Eh naja also... das ist..“, stotterte Miki kleinlich, während Yuki zufrieden grinste und sich einen der … ja.. der Pfannkuchen, wie er annahm, schnappte und zusammen rollte.

„Lass es dir schmecken Yuki, ja?“, murmelte Sayaka glücklich und beobachtete den Blonden dabei, wie dieser seinen Pfannkuchen skeptisch musterte, dann aber doch etwas abbiss.

Okay, es war salzig und irgendwie süß... es war eine merkwürdige Mischung, aber man konnte es essen, wenn man es in Nutella ertränkte.

„Und?“

Auch Miki schien angespannt zu sein.

„Schmeckt ganz okay. Nur irgendwie schmeckt es, als hättest du Salz und Zucker verwechselt..“

„Ist das so offensichtlich?“, fragte dieser entsetzt, worauf Yuki große Augen machte und begann zu lachen.

„Das war eigentlich ein Witz, aber wenn du schon so reagierst, hab ich ja genau ins Schwarze getroffen, was?“

Miki wurde etwas rot und knurrte irgendwas vor sich hin.

Er würde den Blonden nachher einfach zum Küche putzen verdonnern, jawohl!

„Aber sonst.. ist das okay?“

„Ja doch, ich denke schon. Ich lebe jedenfalls noch.“, murmelte er leise und schob sich den Rest einfach in den Mund und trank danach einen kleinen Schluck Kaffee.

„Uuuuh Instantkaffee... Starbucks is geiler mein Freund.“

„Ich bin aber auch nicht Starbucks.“

„Nee das stimmt.. aber kannst du keinen Kaffee kochen?“

„Nein, ich hab das nie gelernt. Kaede hat damals immer den Kaffee gemacht. Aber seit er tot ist, muss ich mich mit sowas rumschlagen. Kannst du Kaffee kochen?“

„Starbucks Miki.. ich bin ein verwöhnter Starbucks Kaffee Trinker.“

Miki seufzte leise. Okay, sein zweiter Traum dahin!

„Wie hast du eigentlich überlebt?“

„Gegenfrage, wie hast du's geschafft, das du noch keinen Krebs hast, bei der Schwärze..“

Yuki hielt Miki die Unterseite seines zweiten Pfannkuchens entgegen, worauf dieser wieder knallrot anlief.

„Du musst es ja nicht essen.“

„Doch, werd ich aber. Du hast dir solche Mühe gegeben, da wäre es fieß, das jetzt nicht zu essen.“, murmelte er lieb und rollte den Pfannkuchen ebenfalls einfach zusammen und begann ihn zu essen.

Miki seufzte leise und musste dann aber doch lächeln.

„Ich hoffe es schmeckt dir, trotz meiner miserablen Kochkünste.“

Yuki grinste und nickte.

„Sicher.. ich hab wirklich schon schlimmeres gegessen, glaub mir. Da ist das noch gut gegen. Aber jetzt versteh ich auch, wieso ihr einen so guten Koch in der Gang habt.“

Miki wurde etwas rot und kicherte.

„Naja.. selbst wir müssen mal gut essen ne. Ich geb zu, ich bin einfach nicht der beste, was das angeht und Sayaka soll da am wenigsten drunter leiden. Aber manchmal mag ich eben auch mal etwas gutes für sie tun, auch wenn es in einem Chaos endet.“

„Der Wille zählt und der ist definitiv da, bei dir. Also gib nicht auf, irgendwann wird das schon.“

Miki kicherte leise und nickte, wurde sogar etwas rot auf den Wangen dabei, worauf Yuki ebenfalls nickte und wieder einen Schluck des braunen Gesöffs trank, welches er nicht zwingend Kaffee schimpfen wollte.

Aber er fand es schon süß, das Miki ihm Frühstück brachte und ihn hatte weiter schlafen lassen.

Es war eine gute Entscheidung gewesen, hier her zurück zu kommen!



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