Zum Inhalt der Seite

Walk through the Fire

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kaze to Akuma (Wind & Teufel)

Hallo!
 

Die FF ist im Eigentlichen ein Remake zu einem RPG, dass aus verschiedenen Gründen qualitativ nicht sonderlich hochwertig war. Das wurde geändert!
 

Disclaimer: Die verwendeten Personen, Orte und eventuelle inhaltliche Gemeinsamkeiten mit irgendwelchen Büchern und Filmen sind nur geliehen. Ich verdiene außerdem kein Geld für diese Arbeiten.

FSK: 16! (Bei der Sprache wurde kein Blatt vor den Mund genommen, die raue Ausdrucksweise passt einfach in die Storyline!)

Warnings: Von Shounen-ai, Action, Gemeinheiten, OOC, Kitschphasen und so weiter ist alles dabei!
 

Nun denn, genug der Worte:
 

Kapitel 1: Kaze to Akuma

(Wind und Teufel)
 

Sie hatte ihn immer 'Kaze' genannt. Da er einfach wie der Wind war. Für ihn gab es keine Hindernisse, die er nicht überwinden konnte, er war leicht wie der Wind, ließ sich treiben und nicht fesseln. Er lief mit dem Wind, spielte mit ihm.. er war praktisch der Wind. Nur das dieser unverwundbar war, was der Junge, welcher diesen Namen trug, nicht war. Kaze - Es war nicht sein richtiger Name, aber dennoch war er so gegenwärtig, wie der Junge selber, welcher den Namen einst von diesem Mädchen bekommen hatte.Nur wenige kannten ihn.. ihn und seine Begabung. In dieser Gegend war es gefährlich anderen zu trauen. Nur Dummköpfe taten dieses und zu denen zählte er nicht.

Er war ein Mitglied in einer Gruppe, welche einen großen Teil von Tokyo besetzten. Sie herrschten über dieses Gebiet.. die Viertel, in die keiner gern ging, wo nur die wohnten, die wirklich Mut hatten und keine Angst davor, was morgen sein würde. Auch Yuki gehörte zu diesen Leuten. Einst war er ein verschüchterter kleiner Junge gewesen, welcher seine Eltern früh verloren hatte, durch die Hände der Bande, gegen die sie schon Jahren, gar Jahrzehnte kämpften.Und auch er hatte sich Rache geschworen, dafür, das sie ihm alles genommen hatten.Er war ein Junge von 20 Jahren, alleine, auf sich gestellt. Mit 12 war er dieser Gruppe beigetreten, als er den Entschluss gefasst hatte, aus dem Kinderheim auszubrechen und endlich seinen eigenen Weg zu gehen.

Es war nicht leicht, weiß Gott nicht, aber er hatte überlebt. Bis heute hatte er es geschafft am Leben zu bleiben. Er hatte viele.. sehr viele Leute kommen und gehen sehen. Manche waren in ihr altes Leben zurück gekehrt, andere hatten geheiratet und waren weggegangen, raus aus dieser gefährlichen Zone, welche sie 'Death Point' nannten und wieder andere waren in Bandenkriegen gestorben.

Es war Alltag geworden, das er Menschen sterben sah, eigentlich machte er sich nichts mehr daraus. Es hatte lange gedauert, bis er begriffen hatte, was es hieß, ein Streetkid zu sein. Und doch hatte er sich mit seinem Leben gut abgefunden. Er hatte viele Dinge an sich selber entdeckt, die er niemals für möglich gehalten hätte. Er fühlte sich wahnsinnig frei so, wie er lebte.

Auch als er vor 3 Jahren seine Freundin, durch einen - mehr oder minder - lustigen Zufall, kennen gelernt hatte. Von dem Tag an, waren sie unzertrennlich. Dennoch.. sie hatte ihn nie eingeengt, nie bedrängt oder ihm Vorschriften gemacht. Sie lebten einfach in den Tag hinein, lebten so, wie es ihnen gefiel. Sie waren frei und lebten das Leben ohne Konsequenzen aus.

Er hatte sie wahnsinnig geliebt und tat es auch jetzt noch. Jedoch tat er es heute auf eine andere Weise, wie damals. Sie konnten ihre junge Liebe nicht lange ausleben, da wurden sie schon wieder getrennt. Ihr Schicksal war nicht für einander bestimmt gewesen. Durch einen Bandenkrieg hatte er seine Liebe verloren. Sie waren auf der Flucht, wie so oft, doch dieses mal war alles anders. Einer der feindlichen Gegner hatte seine Freundin am Fußgelenk erwischt, als sie gerade auf ein gegenüberliegendes Dach springen wollte. Sie rutschte ab und fiel in die Bodenlose tiefe. Noch immer scholl der markerschütternde Schrei, seiner Freundin, in seinem Ohr.

Man konnte sie nicht mehr retten, sie war sofort tot, genau so wie die Person, die ihr das angetan hatte.
 

Er hatte das nicht auf sich sitzen lassen können, er wollte nicht akzeptieren, das sie tot war und auch heute kann er es nicht. "Yuki.. hey Yuki.. Yuki?", fragte eine sanfte Stimme dicht neben seinem Ohr, worauf er etwas zusammen zuckte und nach oben blickte. "Du sollst mich doch nicht so nennen..", das Mädchen lachte leise.

"Tut mir leid, aber wir sind hier ja unter uns. Aber sag, was machst du hier?"Yuki, welcher seit dem Tage, als er seine Liebe verloren hatte, lieber Kaze genannt werden wollte, blickte über die Häuserdächer und seufzte leise aus, schloss einen Moment die Augen. Er hatte den Namen einfach als Symbol weiter getragen.. einfach damit er sie nie vergass, was er auch ohne einen Namen nicht konnte. Aber dennoch. So war es ihm, als wenn sie ihm näher war.Nichts desto trotz. Er war nicht gewillt eine Antwort zu geben, was das Mädchen aber schon kannte und deswegen leise summte. "Was willst du von mir Mirja?", das dunkelhaarige Mädchen lächelte."Wir machen uns alle große Sorgen um dich und sind uns nicht sicher, ob du heute wirklich mitkommen solltest, wenn wir wieder in das Reich der andere Vordringen."

"Mir gehts gut, überlasst das man ruhig mir, okay? Ich entscheide, wann es mir nicht gut geht und wann nicht."

"Ja schon, aber seit dem Tag bist du total in dich gekehrt, wir wissen nicht, wie wir noch mit dir umgehen sollen. Wir wollen nicht, das dir auch noch etwas passiert.. Es war nicht deine Schuld, das sie.. naja.. ", sie brach ihren Satz ab, da sie wusste, wie nahe Yuki dieses Thema noch ging und das bald nach 1 1/2 Jahren.

Yuki sah wieder auf und stand diesmal sogar, aus seiner hockenden Position auf. "Wie gesagt, ich weiß selbst am besten was gut für mich ist. Ich werde heute mitkommen.", Mirja seufzte leise aus und nickte.

Sie machte sich sorgen um Yuki, da an diesen seit Kiras tot, nicht mehr heran zu kommen war. “Ist gut, pass nur auf dich auf.", murmelte sie noch leise und sah Yuki noch einen Moment an, bevor sie das Dach wieder verließ und nach drinnen verschwand.

Yuki starrte noch einen Moment auf die offene Tür und drehte sich dann wieder zum Abgrund hin, an welchem er bis eben gesessen und die Menschen auf der Straße, beobachtet hatte. Er konnte noch nicht sterben.. er hatte noch etwas zu erledigen.. etwas wichtiges!
 

Eine grosse Sammlung an Menschen fand sich eine halbe Stunde später im Innenhof eines Häuserkomplexes ein und diskutierte lautstark über den nächsten Angriff, den sie planten.

Diese Kämpfe, die sie austrugen, waren die meiste Zeit einfach gegen die Langeweile, die die Streetkids die meiste Zeit hatten. Viele hatten die Schule geschmissen, keine Ausbildung begonnen oder hatten an sich keinen Job. Die meisten waren der Meinung, sie wären nichts wert und würden anders sowieso in dieser Welt keinen Anhang finden. Das sie es mit ihrer jetzigen Situation nurnoch verschlimmerten, ignorierten die meisten von ihnen.
 

Yuki hingegen hatte seine Schule abgeschlossen, zusammen mit seiner Freundin hatte er es gepackt gehabt, aber danach hatte ihm einfach die Kraft zum weiter machen gefehlt. Er würde es nicht schaffen wieder in ein normales Leben zu kommen, da war er sich sicher. Deswegen bemühte er sich auch garnicht weiter um irgendwas und lebte in den Tag hinein. Auch jetzt saß er auf einer der Müllcontainer und wartete darauf , das sie endlich das Startzeichen bekamen.

Als endlich ihr jetziges Oberhaupt auf den Platz kam, jubelten alle und verstummten, als dieser die Hand hob und Aufmerksamkeit zu bekommen. Es dauerte eine Weile, bis er in seiner Rede, welche natürlich gegen die feindliche Seite ging, fertig war und seinen Leuten viel Glück und Erfolg wünschte. Ein wirkliches Ziel brauchten sie nicht. Es war einfach Zeitvertreib. Zwar irgendwie makaber, aber so konnte sich Yuki von seinem Inneren Schmerz für eine Weile befreien.

Und somit ging es dann auch los.

Er und einige weitere Traceure machten sich auf den Weg hoch nach oben auf die Dächer, Balkone und Mauern der Stadt um alles weitgehend von dort zu überwachen.

Er hatte sich das Klettern und Springen selbst beigebracht und mit Kira zur Perfektion gebracht. Sie hatten sich einige male verletzt gehabt, aber meistens blieben sie unbeschadet, überwanden somit jedes Hindernis, welches sie finden konnten.

Erst hatten sie klein mit Mauern angefangen, gingen dann aber immer weiter, bis sie letztendlich garnichts mehr gefunden hatten, was sie nicht irgendwie überwinden konnten. Sie waren zwei der besten Traceure ihrer Gruppe.

Jetzt war Yuki praktisch nurnoch alleine mit ein paar wenigen, die ein bisschen was drauf hatten, was aber lange nicht an den blonden heran reichte.

Dieser hatte sich mit einem Kameraden über einige Häuserdächer gekämpft und hockten nun auf dem Sims eines Hauses und überwachten alles von oben.

Klar hatte die andere Gruppe genau solche Leute auch, aber sie waren Stümper im Gegensatz zu ihrer eigenen Gruppe.

Schon oft hatte Yuki sie abgehangen, hatte sie abstürzten lassen oder hatte sie alt aussehen lassen, weil er überall dran vorbei gekommen war. Es machte ihm wahnsinnigen Spaß frei zu sein, keine Hindernisse zu haben, die ihm im Weg standen. Es war ein irres Gefühl, was er auch nicht mehr hergeben wollte.

Was das Ziel dieser Wöchentlichen Kriege war?

Den Anführer zu schlagen und die gegenüberliegende Seite für sich zu gewinnen nur leider war der Anführer der anderen Gruppe nicht so dumm wie der Rest des Haufens, zumindest hatte Yuki immer das Gefühl gehabt.

Er hatte irgend ein Versteck, in welches er sich zurück zog, wo ihn keiner fand. Das machte die Sache umso schwerer. Sie hatten schon vieles versucht, es jedoch nie geschafft an ihn heran zu kommen, bis heute. Yuki hatte sich einen Plan einfallen lassen, wie er es vielleicht schaffte, an den Chef der Devils heran zu kommen. Dazu musste er zwar zwangsläufig alleine gehen, aber das war ihm egal. Die anderen sollten sich dann um seine Aufpasser kümmern. Er selber hatte eine Rechnung mit dieser Person zu begleichen. Es war ihm auch recht, wenn er nach diesem Gefecht selber sterben würde, denn was hatte er noch gross zu verlieren? Er hatte alles verloren, was ihm wichtig war.
 

Sie warteten auf das Zeichen, das es losgehen konnte. Sie sahen schon von weitem, das sich die Devils auf einen Angriff gefasst machten. Sowieso hatte Yuki das Gefühl, es wären Spione unter ihnen, denn anders konnten die Devil davon garnicht erfahren.Aber bisher war ihm niemand aufgefallen. Hoffentlich würde sich das bald legen. Mit wachsamen Auge beobachtete er die Leute, welche auf der Straße unterwegs waren. Ein lauter Pfiff und ohrenbetäubendes Gegröle war das Zeichen dafür, das es losgehen konnte. Yuki grinste und sah seine Kollegen an, welche ebenfalls grinsten und sich auf den Weg zum Treppenaufgang des Gebäudes machten. Yuki stand auf und beobachtete alles nochmal genau, ging ein paar schritte zurück, bevor er begann auf den Abgrund zu zurennen und einfach über die Lücke zwischen den Häusern zu springen, gefolgt von ein paar seiner Gefährten.

Dieses machten sie einige male, rollten sich auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses ab und rannten weiter, immer weiter, bis sie irgendwann schon auf Gegner trafen, welche ebenfalls auf dem Dach warteten.

"Soso, kommt ihr also doch wieder..", grinste einer der Devils und holte, zusammen mit seinen Kumpanen ein paar Schläger hinter ihren Rücken hervor.

"Glaubst du wir lassen uns so eine Show entgehen?", fragte einer der Angels grinsend und gab das Zeichen für den Angriff. Sie waren zu 4. und die Devils zu 5. Aber das machte keinen Unterschied.

Wo die Devils mit ihren protzigen Eisen- oder Holzschlägern herum wirbelten, welche noch dazu teilweise richtig aufgemotzt waren, hatten die Angels nur einfache Nunchaku. Zwei Schläger, welche durch eine Metallkette zusammen gehalten waren und mit welchen man wunderbar angreifen konnte.

Auch Yuki besaß so ein Nunchaku, jedoch benutzte er es nur selten, da er es nicht mochte, mit Waffen zu kämpfen, dabei hatte er es jedoch jederzeit, um sich verteidigen zu können, wenn er es musste.

Die Devils und die Angels grinsten sich kampflustig an, Yuki jedoch hielt sich im Hintergrund. Er würde die beiden Banden kämpfen lassen und sich selber aus dem Staub machen, sobald er die Chance dazu hatte. Immerhin hatte er besseres zu tun als sich an so ein paar Leuten die Finger schmutzig zu machen. Er hatte größeres vor. Als der Kampf auch endlich begann, wich Yuki einigen Devils aus, die es zumeist auf ihn abgesehen hatten. Sie wussten um seine Fähigkeiten als Traceur und wollten ihn so schnell wie möglich außer Gefecht setzen, doch meistens hatten sie die Rechnung ohne den Blonden gemacht, welcher schnell zum Treppenhaus des Hauses lief, die Tür aufbrach und die Treppen herunter sprang.

Einige der Devils folgten ihm, doch war es ihm egal. Er lief zwei Treppen herab, schwang sich über das Geländer und lief weiter und das immer wieder. So kam er schneller voran und musste nicht jede Treppenstufe einzeln hinunter rennen. Das sparte ihm eine menge Kraft und Zeit. Jedoch kamen ihm in dem Moment ein paar der Devils entgegen. Verdammt nochmal, die hatten doch irgendwo ein Nest.

Yuki hob die Brauen und musste dann jedoch wieder grinsen, als er einfach auf das Treppengeländer sprang, von dort aus an die Wand und einfach über die Devils drüber weg, welche einen Moment total irritiert herum standen und sich ansahen, bevor sie die Verfolgung wieder aufnahmen.

An einer Tür standen die Devils wieder Wache, grinsten schon, da sie dachte, das Yuki in der Falle saß, dieser jedoch hatte sich in der kurzen Zeit schon wieder einen neuen Plan ausgedacht, also sprang er, kurz vor den Devils, hoch, holte an einem Rohr, welches an der Decke entlang führte, Schwung und schwang sich einfach durch ein offenes kleines Fenster über der Tür, durch welches er gerade so durch passte. Die Devils auf der anderen Seite fluchten und suchten nach dem Schlüssel, mit welchem sie die Tür verschlossen hatten, was Yuki wieder viel Zeit gab, weiter zu rennen.

Jedoch blieb er nicht lange alleine, da von vorn schon wieder neue Gegner kamen. Langsam fragte er sich wirklich, warum sie nur hinter ihm her waren, das war doch bald kein Zufall mehr.

Wieder sprang der Blonde über seine Gegner hinweg und rannte weiter, direkt auf ein Fenster mit Balkon drauf zu, welches am Ende des Flurs offen stand.

Auf dem Balkon sprang er einfach über das Geländer, hangelte sich an ein paar dünnen Rohren hinab auf den nächsten Balkon und rannte von dort aus weiter. Bis die Devils das gecheckt hatten, war Yuki schon wieder weiter gerannt. Es machte ihm unheimlichen Spaß mit seinen Gegnern Katz und Maus zu spielen.

Wieder kletterte er ein paar Treppen hinab, rannte in eine offen stehende Wohnung von einem alten Ehepaar, welche wohl durch den Krach auf dem Flur, angelockt wurden und nun nach dem Rechten sehen wollten.

Dies nutzte Yuki einfach aus, indem er zu einem der Fenster rannte, dieses öffnete und die Feuerleiter an der Seite empor kletterte, so schnell er konnte. Durch ein Fenster, an welchem er vorbei kam, konnte er seine Gegner sehen, welche wie aufgescheuchte Hühner herum wuselten und nach einem Weg suchten, wie sie den blonden einholen konnten. Dieser jedoch stand schon wieder auf einem Dach und sprang über die Dächer, gefolgt von neuen Gegnern, die wie scharen aus den Löchern krochen.

Yuki grinste und rollte sich wieder auf einem weiteren Dach ab, sah schon von weitem, dass der nächste Sprung einer sein würde, den er mit viel Schwung nehmen musste.

Also lief er noch etwas schneller, sprang auf den Absatz vom Dach, stieß sich an der Kante mit seinem Fuß ab und sprang über die grosse Lücke, zwischen den beiden Häusern.Es war ein Moment, wie als würde er fliegen. Einfach die Regeln und Gesetze der Erdanziehung brechen.

Jedoch dauerte dieses Gefühl nicht lange, da kam er auf dem anderen Dach auf, rollte sich zwei mal ab und sah nach oben, wo seine Gegner standen und sich nicht getrauten, genau diesen Sprung ebenfalls auszuführen.

Yuki grinste und rannte über das Dach weiter. Er hatte seine Verfolger vorerst abgewimmelt.
 

Ganz wo anders, auf der anderen Seite der Stadt, saß ein schwarz gekleideter, schwarzhaariger und gepiercter Junge auf einem Sessel und wippte mit seinem überschlagenen Bein herum.

Er hatte mitbekommen, das die Angels wieder unterwegs waren und auch, das die Devils sie aufhalten wollten. Er hatte bis heute nicht so ganz kapiert, warum dieser Krieg zwischen den Banden sein musste. Er fand es affig und nervtötend. Noch dazu musste er seine freie Zeit, die er weitaus besser einplanen konnte, damit verbringen, sich irgendwelche Pläne auszudenken.

Er hatte so keine Lust mehr zu dem allen. Er hatte besseres zu tun!

"Miki?"

Der Schwarzhaarige sah auf und durch seinen Pony dem Mädchen entgegen, welches ein kleines Kind auf dem Arm trug.

"Was gibts?"

"Sie sind unterwegs, ich fahr mit Sayaka zu dir nach Hause, ist das okay?"

Der schwarzhaarige nickte und griff in seine Hosentasche, warf dem punkigen Mädchen seine Autoschlüssel zu.

"Aber fahrt vorsichtig. Ich will nicht das euch und meinem Wagen was passiert."

Das Mädchen lachte leise und fing den Schlüssel auf, klimperte damit herum.

"Ach was, du kennst mich."

Miki grinste.

"Genau deswegen ja.."

Miki war anders als die anderen Anführer der Gangs, die in diesem Viertel ihr Unwesen trieben.

Er selber hasste es Kriege und Schlachten zu führen. Er hätte es viel lieber ruhiger und gesitteter. Er hatte schon mal daran gedacht, einfach wegzuziehen, aber dafür liebte er seine Leute einfach viel zu sehr. Er kannte praktisch jeden einzelnen persönlich und kannte von jedem einzelnen dessen Geschichte, die sie mit sich herum trugen. Manchmal fragte er sich aber auch, in was für einer Welt er hier lebte, wenn er erfuhr, das eine 17-jährige ihr Kind verloren hatte oder sogar 15-jährige sich den goldenen Schuss gesetzt hatten, weil sie von diesem Teufelszeug nicht genug bekamen. Manche Geschichten gingen ihm einfach viel zu nahe und das war sein Schwachpunkt.
 

Aber auch er selber trug eine Geschichte mit sich herum, welche mit dem kleinen Kind zu tun hatte, welches das Punkmädchen gerade mitgenommen hatte. Sie war praktisch seine Tochter, dabei war er selber gerade mal 21 Jahre alt. Damals hatte er einen Mann kennen gelernt, mit welchen er zusammen diese Gang antrieb und schützte.

Er hatte Miki gelehrt, jeden Menschen ernst zu nehmen, wenn dieser bereit war, sein Herz zu öffnen. Egal ob im Zorn, Verzweiflung oder vor Freude. Er hatte immer gelauscht und sich die Geschichten angehört und immer versucht zu helfen und genau das versuchte Miki weiter aufrecht zu halten.

Oftmals war es einfach eine sehr schwere Aufgabe, die er sich selber auftat, aber er wollte es weiter führen. Schon damals.. und heute hatte er das Vertrauen zu so gut wie jedem der Streetkids aufgebaut und das gab ihm viel wieder.

Er verstand langsam, warum Kaede dies mit so einer Leidenschaft aufrecht gehalten hatte.

Kaede.. dieser Name lag wie ein Schatten, ein Geist, der alle beschützte, über der Gruppe. Jeder kannte diesen Namen und jeder, der ihn kannte, war glücklich darüber.

Nur leider kam er bei einem Bandenkrieg ums Leben. Er hatte versucht einem der Angels zu helfen, genau, wie er es bei den Devils versucht hatte und wurde hinterrücks in eine Falle gelockt, die er nicht überlebt hatte.

Damals hatte sich Miki bereit erklärt, die Tochter von Kaede bei sich aufzunehmen und wie sein eigenes Kind gross zu ziehen, was bisher auch sehr gut klappte. Sie übernachtete oft bei ihm, verbrachte viel Zeit mit ihrem Ziehvater, war zeitweise jedoch auch bei ihrer leiblichen Mutter. Beide waren sich der großen Verantwortung sehr wohl bewusst, die sie für das Kind hatten, wenngleich sie auch kein Paar waren. Miki hatte von Anfang an die Fronten geklärt. Sie war Kaedes Frau und Geliebte. Kaede hatte diese Frau über alles geliebt und das wollte Miki ihr und ihm nicht nehmen. Es sollte alles bleiben, wie es war. Außerdem war sich Miki immer sicher gewesen, niemals lieben zu können, da er eine viel zu große Verantwortung für alle hatte und ihm dabei Gefühle nur im Weg standen.

Jedoch sah Sayakas Mutter das anders, denn diese nutze bald jeden Moment aus, um sich an Miki irgendwie heran zu machen oder ihm zu gefallen. Miki jedoch hatte für Frauen eher weniger Augen.
 

Aber nun waren die beiden erstmal sicher in dem Haus, welches Miki ziemlich am Stadtrand gemietet hatte. Es lag abgeschieden und keiner seiner Streetkids wusste, wo er eigentlich lebte. Klar hatte er auch eine kleine Wohnung mitten im Zentrum des Geschehens, in welcher er sich gerade befand, aber das war einfach nur, damit er die Kids auch mal einladen konnte, damit sie sahen, das er auch normal lebte. Das er jedoch ein Geheimnis hatte, bemerkte keiner von ihnen. Sie vertrauten ihrem Chef.

Yuki hingegen hatte sich in der Meute schon recht weit nach vorn durch geschlagen.

Angelehnt an eine Mauer in einer dunklen Ecke und wachsam die Menschen beobachtend, wartete er darauf, endlich weiter zu kommen. Auf den Dächern war inzwischen zu viel los, weswegen er auf den Boden zurück gekommen war. Doch auch hier sah es gerade nicht besser aus. Seufzend schlug er also eine andere Richtung ein und hangelte sich über eine Mauer, blieb jedoch auf dieser hocken und drückte sich wieder ins Dunkle. Die Dunkelheit war sein Freund, er konnte sich gut darin verstecken, ohne das ihn jemand bemerkte.

Auch jetzt beobachtete er die Leute, wie sie an der kleinen Gasse entlang rannten und ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Als die Luft rein war, sprang er leise und leichtfüßig von der Mauer herunter und lief zum Ende der Gasse und sah sich um.

Dort hinten war das Gebäude, zu dem er wollte, wo er wusste, das die Person sich darin befand, zu der er eigentlich wollte. Einen Moment wartete er noch ab, bevor er sich leise und sehr schnell vorwärts bewegte und sich immer wieder hinter Gegenständen verstecke, wie jetzt hinter einem Müllcontainer.

Irgendwie war es ruhig.. zu ruhig. Meistens war das Gebäude bewacht, wieso diesmal nicht? Misstrauisch beobachtete der blonde Junge das Gebäude und vor allem den Eingang. Eigentlich hätte er ins Gebäude gehen können, doch war es ihm zu unsicher. Er wusste über die Devils bestens Bescheid, und auch, das diese großes Talent hatten, sich ebenfalls zu verstecken. Deswegen hielt sich Yuki lieber im Schatten und wartete ab.

Und wirklich, es dauerte garnicht lange, da ging die Tür zum Gebäude auf und ein paar Personen kamen hinaus. Sogar die Person, die Yuki sich erhofft hatte, trat hinaus. Zwar war er gut bewacht, aber das ließe sich schnell ändern.

Mit einer Hand griff er zu seinem Gürtel, wo seine Waffe dran hing, und entsicherte diese. Für den Ernstfall wollte er bereit sein. Schon einige seiner Versuche waren missglückt. Aber diesmal nicht.. diesmal.. wollte er auf alles gefasst sein.

Wie oft hatte er diesen Kerl schon beobachtet, beschattet, seine Eigenarten ausspioniert, sich jeden einzelnen seiner Bodyguards, wie Yuki sie gern nannte, genaustens angesehen. Einmal war er gescheitert, er war garnicht bis Miki vorgedrungen, doch diesmal.. diesmal sollte es anders sein!

Miki hingegen ahnte nichts von der Person, die dort im Dunklen auf ihn lauerte. Es war alles sehr ruhig, nur von weiter Ferne konnte man Gebrüll und Schreie hören, doch diese reichten noch lange nicht an diesen Teil der Stadt heran. Deswegen sah er auch keine Gefahr irgendwo.

"Okay Leute, ich gehe alleine.. Kümmert ihr euch um Verletzte. Ich komme alleine zurecht.", rief er seinen Leuten entgegen, welche schon etwas misstrauisch drein blickten.

"Aber Miki, was ist, wenn dich jemand angreift?", fragte einer der Leute und sah Miki zweifelnd an, welcher einen Moment nachdachte, dann jedoch mit den Schultern zuckte. "Bisher ist auch nie jemand aufgetaucht, also warum heute? Geht einfach schon mal zu den anderen. Wir sehen uns morgen.", murmelte er noch und machte sich dann, sehr zum entsetzen der anderen Kids, alleine auf den Weg.

Das er sich damit geradewegs in Yukis Richtung bewegte, konnte der junge Mann nicht wissen.
 

Dieser war schon bereit zum Sprung, da wurde der schwarzhaarige wieder aufgehalten.

"Miki, geh nicht alleine, ich trau den Angels alles zu.", rief einer der Devils dem Anführer entgegen und lief zu diesem rüber.

"Lass wenigstens mich dich begleiten.", Miki seufzte leise und nickte.

"Ja ist gut..", er drehte sich wieder um und ging weiter, gefolgt von seinem Kumpanen, welcher mit etwas Abstand hinter Miki herlief und alles im Auge behielt. Jedoch hatte er Yuki nicht bemerkt, welcher noch immer in der Dunkelheit hockte und wartete, bis sie beiden an ihm vorbei waren.

Als es soweit war, wollte er gerade losstürmen, doch zischelte ihm etwas von oben entgegen.

Verwirrt und erschrocken hob Yuki seinen Blick und sah in das grinsende Gesicht eines weiteren Angels, welcher sich Kopfüber an einer Feuerleiter festhielt und sich mit Zeichensprache mit Yuki verständigte, welcher auf die beiden Männer zeigte, welche schon ein paar Schritte entfernt waren.

Der Angel nickte und auch Yuki nickte und sah zu beiden Seiten. Sie wurden anscheinend nicht beachtet, also rannte Yuki schnell und doch leise wie eine Maus auf die andere Seite der Straße und näher an die beiden Devils ran, welche noch immer einfach gerade aus wanderten.

Der andere Angel hatte sich an Yukis Platz versteckt und wartete auf einen Befehl, welcher noch einen Moment abwartete, somit die Hand hob, ein bisschen weiter wartete und dann auf die beiden Männer zeigte, welches ein Zeichen war, das sie angreifen wollten.

Und so geschah es dann auch. Nicht mit großem Geschrei oder Kampfgebrüll, sondern leise, wendig und kaum auffällig rannten die beiden jungen Männer auf die Devils zu.

Einer dieser drehte sich, als er etwas hinter sich vernehmen konnte, erschrocken um und sah einen bunthaarigen Typen auf sich zu rennen sehen, welcher mit seiner Waffe schon herum wirbelte.

"PASS AUF DAS IST EIN HINTERHALT!", rief er laut, damit auch Miki gewarnt war, welcher sich ebenfalls umdrehte und sich gerade noch so aus der Schussrichtung von Yukis Waffe bewegen konnte, welche nur haarscharf an ihm vorbei zischte. Doch zum verschnaufen war keine Zeit, denn Yuki wusste mit seiner Waffe umzugehen und so schleuderte er sie Miki wieder entgegen, welcher immer wieder auswich und nach seiner eigenen Waffe kramte, welche er garnicht entsichert hatte. Er war jemand, der nicht zwingend damit rechnete, angegriffen zu werden. Wie dumm er doch war!

Immer wieder wich er aus, bis er endlich seine Waffe, einen ausziehbaren Schlagstock, aus seiner Halterung befreit hatte und ihn schützend vor sich hielt, somit Yukis Angriff abwehrte.

Danach holte er wieder aus, nachdem Yukis Angriff verpufft war und ging auf den Blonden los, wehrte sich und brachte wieder mehr Abstand zwischen sie beiden. Die anderen beiden ihrer Gruppen, bekämpften sich immer noch und waren auch nicht gewillt aufzugeben. So waren sie nun mal.. Dickköpfig und Stur.

Miki holte wieder aus und wollte seinen Stock einfach nur gegen Yuki richten, egal wie, doch dieser sah den Angriff kommen und sprang, aus dem Sprung heraus, über Miki hinweg und kam hinter diesem leise wieder zum stehen, holte mit seinem Nunchaku aus und feuerte es wieder gegen Miki, welcher es in die Seite bekam und schmerzhaft die Luft anhielt. Der Kleine war besser, als er gedacht hatte. Er verstand etwas von seinem Handwerk, das musste selbst Miki zugeben.

Aber er ließ sich garnicht ablenken. Selbst mit einer geprellten Seite, setzte er wieder zum Angriff an und beobachtete den Blonden ganz genau, wie er ihn mit arroganten Blick musterte und dann grinste.

"Du bist angeschlagen..", murmelte er leise, worauf auch Miki grinsen musste.

"Das stört mich nicht.. ich hatte schon schlimmere Verletzungen."

"Oh.. wirklich? Lass mich dir.. deine schlimmste zufügen..", hauchte Yuki wieder leise und spannte die Kette seiner Waffe.

"Das hättest du wohl gern.", gab Miki nur trocken zurück und hielt seinen Schläger fest umklammert.

Oh wie er es hasste zu kämpfen.

Die beiden Gegner wollten gerade wieder aufeinander losgehen, als sie von weiter hinten jemanden rufen und brüllen hörten.Erschrocken drehten sich Miki und Yuki in diese Richtung und sahen eine Horde an Devils auf sie zukommen.

Miki atmete schon erleichtert auf, sah jedoch in das verärgerte Gesicht des blonden Jungen vor sich.

"Tja, das wird wohl heute nichts mit uns."

"Warte nur, man trifft sich immer mehrmals im Leben.", knurrte Yuki leise.

"Los komm, wir hauen ab.", rief er dem anderen zu, welcher den Devil schon ziemlich zugesetzt hatte.

Er wandte sich ab und lief zu Yuki rüber, welcher Miki nochmal einen bösen Blick zuwarf und dann mit seinem Kumpanen weg von der Masse der Devils rannte. Doch kamen von der anderen Seite ebenfalls welche angerannt.

"Die haben doch ein Nest.", lachte der größere der Angels, worauf Yuki nur grinste.

"Scheint bald so.", murmelte er zurück und sah sich nach einem Fluchtweg um, den er auch schnell entdeckt hatte.

"Los hier rüber.", rief er noch und lief zu einer der Wände, sprang leichtfüßig auf eine der Müllcontainer und von da aus hoch zu einer Feuerleiter. Wendig kletterte er diese hinauf, genau wie sein Partner und verschwand über die Dächer.

Miki und die anderen Devils hatten den beiden zugesehen, bevor der Schwarzhaarige stöhnend auf die Knie sackte und sich die Seite hielt.

"Hey Chef, ist alles okay?"

"Geht schon, er hat mich nur erwischt.", murmelte er mit zusammen gekniffenen Zähnen.

"Komm wir bringen dich erstmal nach Hause. Die beiden erwischen wir noch!"

Miki gab keine Wiederworte und ging mit ihnen, was sollte er auch anderes tun. Er war froh, das seine Leute gekommen waren, denn einen Kampf hätte er nicht weiter austragen können.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-11-11T20:20:50+00:00 11.11.2011 21:20
jaaaa.....weil ruki es schon gesagt hat, kann cih mich eigendlich nur wiederholen.
eine sehr gute themenwahl! ;)
und auch der stil wie es geschrieben ist sagt mir sehr gut zu! <3
sehr schön!
<3
Von: abgemeldet
2011-11-11T13:38:01+00:00 11.11.2011 14:38
Also...
Ich bin wirklich sprachlos.
Es ist wunderbar geschrieben und ich glaube nicht wirklich, dass ich zu einer konstruktiven Kritik fähig bin.
Man kann sich sofort in die Charaktere hineinversetzen.
Auch der Übergang von dem ruhigen Moment zu den Actionszenen ist verdammt mitreissend. Man liest automatisch schneller und ist gespannt, was als nächstes kommen wird...
Und als Yuki sich in die Schatten begeben und den richtigen Moment abgewartet hatte, konnte man ebenfalls die Angespanntheit fühlen..
Beim lesen lief alles vor meinem geistigen Auge ab. ;O;
Ich hatte so ein Kopfkino~

Auch die Themenwahl sagt mir sehr zu. Ich liebe Bandenkriege! Das ist immer extrem cool. ;//;
Und! Was ich noch loben möchte, ist eure Kreativität!
Eure Story beginnt so originell und fantastisch ... Yuki hatte eine Freundin, und Miki agiert als eine Art Ziehvater. Noch ist kein Hauch Shonen-ai eigeflossen und das sieht man auch recht selten!

Also wirklich, ihr beiden habt es drauf!

Und... benachrichtigt mich wenn die anderen Kapitel Online sind, ja? *^*

Einfach super~

LG

Rük(i). ♥



Zurück