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Kann es sein...?

Tai x Yamato
von

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Could it be?

++++Kapitel 10++++

Could it be?
 

Yamato konnte es noch immer nicht glauben. Wenn Motomiya nicht dazwischen gefunkt hätte, dann hätte er doch tatsächlich seinen besten Freund Yagami Taichi geküsst! Den ganzen restlichen Abend, bis er endlich allein in seinem Zimmer war, hatte er sich vor den anderen Digirittern stark zusammen reißen müssen und nach außen hin auf normal getan. Doch innerlich war er so… verwirrt. War er womöglich doch so richtig in Tai verknallt, wie alle hinter seinem Rücken munkelten?

In seinem Zimmer angekommen, schmiss er sich dann auf sein Bett und schrie einige Minuten lang in sein Kopfkissen. Irgendwann war es wohl raus, sodass er nicht mehr das Bedürfnis danach hatte zu schreien. Er musste sich eingestehen: es war wahr. Er liebte Tai. „Verdammt.“

Nach all den Gefühlen des heutigen Abends, konnte er es nicht länger leugnen. ‚Nur blöd, dass die Einsicht wohl zu spät kommt.’ Dachte sich der Blonde leicht schmunzelnd. In einer Woche ist Tai nicht mehr in Japan. Das war wohl wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt zu so einer Erkenntnis zu gelangen. ‚Welch Ironie.’ Er seufzte. Doch da half kein Jammern. Jetzt musste er sich entscheiden, ob er es ihm binnen der nächsten Tage beichtete, oder ob er darauf hoffte, dass diese Gefühle in den nächsten Monaten verflogen sein würden. Letzteres bot keine Garantie. Er konnte in einem Jahr noch genauso verschossen sein in den Fußballidioten, wie jetzt. Wenn nicht sogar schlimmer.

Schweren Herzens erhob Yamato sich. Er musste es ihm sagen. Nur wie? Wie sagte man seinem besten Freund, dass man zu einem offensichtlich schwul war und zu allen Überfluss auch noch in ihn verschossen war?

Gut, Tai schien dem Ganzen nicht ganz abgeneigt zu sein, hatte dieser schließlich damit angefangen, doch es bestand die Möglichkeit, dass dieser nur kurzzeitig verwirrt war. Und dann? Wenn Taichi es nicht ernst gewesen war und er mit seinem sau dämlichen Liebesgeständnis um die Ecke kam? Dann würde Tai ihn sicher abstoßen.

Aber Yamato beschlich das Gefühl, dass er nicht lange mit diesem Geheimnis leben konnte.

Und da war noch das andere Problem. Er musste für das Schulfest am Freitag einen Song fertig haben. Song und ein Liebesgeständnis? Was war wichtiger? Fest stand, dass keines der beiden warten konnte.

Yamatos Augen hefteten sich auf seinen Notizblock, den er vor ein paar Stunden hatte auf seinem Bett liegen lassen. ‚Warum nicht beides verbinden?’
 

Die folgenden Schultage über versuchte Yamato sich nichts anmerken zu lassen. In Tais Gegenwart verhielt er sich so normal wie möglich, nutzte den Sklaven-Deal in Form von Taschen tragen, Botengänge erledigen, Besorgungen machen und das tägliche Mittagessen kaufen. Auf den ersten Blick schien sich Yamato dabei ein schönes Leben zu machen, doch genauer betrachtet, musste man erkennen, dass seine zufriedene Fassade bröckelte und die Aufregung und Angst zunahm, je mehr Zeit verstrich. Tai schien dies jedoch nicht aufzufallen.

Seine Bandkollegen konnten ihn schon kaum noch ertragen. An jeder Kleinigkeit hatte er etwas zu meckern. Sei es das Arrangement selbst oder ein seiner Meinung nach schiefer Ton der Gitarre, oder des Synthesizers oder ein falscher Rhythmus der Drums. Sie alle waren heilfroh, als es endlich Samstagabend wurde.

Die Schulturnhalle, sowie der Pausenhof waren geschmückt, den ganzen Tag über wurde letzterer bereits ausgiebig benutzt. Jetzt, wo es draußen dunkler wurde, drängten sich die Oberschüler zunehmend in die große Turnhalle, in welcher das Konzert der Schulband stattfinden sollte. Gut, ‚Konzert’ war wohl übertrieben ausgedrückt, denn für die Teenage Werwulves waren schlappe dreißig Minuten des Abends eingeplant. Die restliche Zeit über sollte ein DJ für Stimmung sorgen.

Nervös spielte Yamato mit dem Plektrum in seinen Händen. Er und auch seine Kollegen haben sich hinter der Bühne eingefunden. Er selbst saß auf einem Stuhl, den Rücken den anderen gekehrt. Nur noch wenige Minuten bis zu seinem Auftritt verblieben. Seine Bandkollegen um ihm herum stimmten noch ein letztes Mal ihre Instrumente, während sie sich miteinander unterhielten, doch Yamato selbst nahm dies schon lang nicht mehr wahr. Von dem Auftritt hing alles ab.

Wenn Tai nun doch nicht wie erhofft dasselbe empfand wie er, dann würde in wenigen Minuten die Freundschaft zu ihm in die Brüche gehen, alle würden sich über ihn lustig machen und das Schlimmste daran war wohl, dass er Taichi wohl nie wieder sehen wird. Dieser würde dann wohl nie aus Europa zurückkehren, wenn er wusste, dass sein liebeskranker, ehemals bester Freund hier auf ihn wartete. Oder, mit ein wenig Glück, blieben die Gefühle des Blonden doch nicht unerwidert und er würde glücklich bis ans Ende seiner Tage leben. Wenn er mal von dem Hohn und Spott absah, den sie beide dann wohl ernten würden, wenn sie sich outeten. Ja, wenn. Bevor es dazu kommen konnte, müsste er schon vorher sein Geständnis loswerden und Tai dieses verstehen.

Schwer seufzte der Blonde. Er konnte nur hoffen, dass alles gut ausging. Erschrocken fuhr er zusammen, als er eine fremde Hand auf seiner Schulter bemerkte. Als er herumfuhr, erblickte er den grinsenden brünetten Wuschelkopf hinter sich.

„Hast du dich erschreckt?“ Lachend verschränkte der junge Yagami seine Hände hinter seinen Kopf.

„Nein, ich habe nur so getan.“ Giftete Yamato zurück. „Was willst du jetzt noch hier?“

„Ich wollte dir nur noch mal Glück wünschen!“

Ein leichter rosa Hauch legte sich bei dem Gehörten auf Yamatos Wangen. „Das… das ist doch nicht nötig… Ist doch nur ein Schulkonzert.“ Nuschelte er verlegen.

„Konzert ist Konzert! Und außerdem sind alle schon gespannt auf deinen Song!“

„Meinst du?“

Bestätigend nickte Taichi eifrig. „Klar. Wenn nicht mal ich den bis jetzt habe hören dürfen, muss er ja klasse sein. Ich bin schon so aufgeregt!!“

Yamato wollte schon zu sprechen anfangen, ihm sagen, dass dieser Song ihm gewidmet war, doch ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass er hier nicht allein mit Tai war. Wenigstens bis die Fronten mit Taichi geklärt waren, musste er ein Geheimnis aus allem machen. Am liebsten würde er ihm hier und jetzt das Geständnis machen.

„Hey, macht euch fertig! Ihr seid jetzt dran!“ rief eine Schülerin der Band zu, ehe sie wieder hinter dem Vorhang verschwand.

„Also, viel Glück!“ wünschte Taichi noch, wandte sich ab und beeilte sich, damit er noch einen guten Platz in der Halle ergattern konnte.

Noch einmal atmete Yamato tief durch.
 

Hibbelig drängte Tai sich durch die Schülerschar. Er konnte es kaum erwarten, Yamato wieder singen hören zu können. Schade fand er es allerdings, dass es wohl für lange Zeit das letzte Mal sein wird. Wenn er erst das Flugzeug nächste Woche bestieg, dann würde er seinen besten Freund nicht einmal mehr sehen können. Und die sicher seltenen Telefonate und wenigen E-Mails würden seine Sehnsucht nur noch schlimmer nach Yamato machen. Nur konnte er schlecht diese einmalige Chance sausen lassen, wo er noch nicht einmal sicher wusste, ob überhaupt die Möglichkeit bestand, dass sein Yama ihn liebte. Sicher gab es da diese beinahe Küsse auf der Klassenfahrt und letztens auf dem Straßenfest, nur war das für Tai noch nicht Beweis genug, da die Initiative von ihm und nicht vom Blonden ausgegangen war. Zu allem Überfluss war dieses heikle Thema bislang auch nicht angesprochen worden.

‚Und er ist mir aus den Weg gegangen…’ dachte Tai seufzend. ‚Sicher ist es ihm zu unangenehm in meiner Nähe. Kann ich auch irgendwie verstehen. An seiner Stelle würde ich mir wohl auch nicht näher als nötig kommen.’

„Hi Tai.“

Verwundert blickte der Brünette um sich und sah den roten Haarschopf Soras neben sich. „Hm? Was gibt’s?“ Wenn er sich nicht irrte, dann hatte Sora schon seit Wochen kein Wort mehr mit ihm gewechselt.

„Weißt du…“ druckste sie. „… es tut mir Leid.“ Nervös nestelte Sora an ihrem Rock. Ihr Blick wich dabei dem Taichis aus.

So ganz verstand er nicht, was sie meinte. Hatten sie sich gestritten? – Nicht dass er wusste. Sie hatte doch mit Yamato Streit, oder? „Wovon sprichst du?“

„Ähm, also, dass ich so fies zu euch war.“

„Euch?“

„Ich habe da böse Dinge gesagt, weswegen all die Gerüchte entstanden sind. Ich… ich war nur so sauer auf ihn. Da habe ich meinen Freundinnen gesagt, er hätte mit mir Schluss gemacht, weil… er… und du…“ Beschämt hob sie den Blick, ließ die Röte auf ihren Wangen sehen.

„Du hast echt überall herum erzählt, dass wir was miteinander haben?!“ Entsetzt verzog Tai das Gesicht. ‚Wenn sie nur wüsste, wie lieb es mir wäre, wenn das stimmen würde.’

Bejahend nickte Sora.

„Und… woher kommt dieser Sinneswandel?“ Irgendwas ließ Tai zweifeln. Klar war Sora sauer und hat deswegen Mist erzählt, aber warum entschuldigte sie sich auf einmal und das als erstes bei ihm und nicht bei Yamato, der es wohl mehr verdiente?

„Äh, Kyoko hat mir heute von eurem Date erzählt… und… ähm, sie war noch immer so stinkig, dass Yamato nichts von ihr wollte und lieber dir hinterher ist. Da hat sie behauptet, dass er und du wirklich…“ Unsicher blickte Sora um sich, offenbar in der Hoffnung, dass sie überzeugend genug wirkte.

Doch, wie dämlich Tai auch manchmal sein konnte, durchschaute selbst er, dass hier etwas im Busch war. Schließlich wusste er schon länger, dass Kyoko mit Ruri zusammen war und demnach keinen Grund hatte sich so aufzuregen. Sora log ihn dreckig ins Gesicht und das nicht mal besonders gut. Die Frage war nur warum? „Ach so? Und was meinte Ruri-chan dazu?“ Fragte er mit schief gelegtem Kopf.

„Ruri?“ langsam wanderte ihr Blick zum Eingang der Turnhalle.

Natürlich folgte Taichi dem Blick und sah dort seine Schwester zusammen mit Takeru stehen. Diese beiden machten einen verdächtigen Eindruck auf ihn. Zu einem hatten die beiden behauptet, dass sie sich heute Abend mit den anderen der zweiten Generation hatten treffen wollen und zum Anderen erschraken sie, kaum, dass sie bemerkten, dass er in ihre Richtung schaute.

„Sie sagte nichts dazu. Sie spricht doch so schon kaum?“

„Stimmt auch wieder.“ Gute Mine zum bösen Spiel mimend, löste er den Blick von Hikari und Takeru, sah Sora an und Grinste.

„Jedenfalls habe ich da ein schlechtes Gewissen bekommen und da wollte ich mich bei euch entschuldigen, was ich ja hiermit bei dir getan habe. Zu Yamato gehe ich nachher noch, er hat ja gleich seinen Auftritt.“ Verhalten lachte sie.

„Ja, mach das.“

Darauf zog sich Sora schnell zurück und verschwand in der Menschenmenge.

„Tze, na wartet…“ sagte Tai zu sich selbst. Sobald der Auftritt Yamatos vorbei war, würde er diesen von seinem Verdacht berichten und dann konnten sich ihre beiden Geschwister auf etwas gefasst machen. ‚Dann stecken die beiden hinter all dem. Erst macht Hikari mich kirre mit den ganzen Dates, dann hat sie mit Takeru Kyoko und Ruri irgendwie dazu überredet, dass sie mit uns ausgehen und nebenbei sollte Sora Gerüchte verbreiten, dass ich und Yamato ein Paar sind. Da ist es kein Wunder, dass Yama und ich, auf der Klassenfahrt, in einem Zimmer mit Honjo mit nur zwei Betten gelandet sind. – Die beiden werden ihr blaues Wunder erleben!’

Noch während Tai sich aufregte, betrat Yamato die Bühne und leitete den Auftritt seiner Band ein. Die gesamte Schülerschaft jubelte. Im Ganzen war es ein grandioser Gig, von Anfang bis Ende. Schon beim ersten Song vergaß Tai seinen Ärger und erfreute sich der Musik und der Stimme seines Freundes.

„So, das war jetzt der vorletzte Song. Jetzt kommen wir, wie versprochen, zu unserem neuen, ganz eigenen, Lied!“ Die Menge bejubelte diese Aussage Yamatos. „Dieses Lied liegt mir sehr am Herzen und deswegen hoffe ich sehr, dass es Anklang findet und … dass die Message verstanden wird.“ Letzteres fügte er mit gesenkter Stimme hinzu.

Die ersten Töne erklangen in Form eines sachten Gitarrenspiels.
 

I Know we've been friends forever

But now I think I'm feeling something totally new

and after all this time I've opened up my eyes

now I see you were always with me
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

that it's you
 

‘Was zum…?’ Irritiert starrte Taichi zur Bühne hinauf. Verhörte er sich da gerade, oder hörte er ein Liebesgeständnis?
 

It's kinda funny you were always near

but who would ever thought we'd end up here

and every time I needed you you've been there for me

now it's clear I've been waiting for you
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

That it's you
 

'Cause today is the start of the rest of our lives

I can see it in your eyes

and it's real,

and it's true

and it's just me and you

could it be that it's true,

that it's you
 

could it be you and I

never imagined

could it be suddenly I'm falling for you

could it be you were right here beside me and I never knew

could it be that it's true

that it's you

could it be that it's true

that it's you
 

Ja, das war ein Liebesgeständnis, da war Taichi sich absolut sicher. Auch wenn er diese Tatsache begriff, war er dennoch völlig baff. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, besonders nicht auf diese Art.

Nur hoffentlich hatte niemand sonst es verstanden…

Yamato verließ mit seiner Band die Bühne und im gleichen Moment machte sich Taichi auf, um seinen blonden Freund abzufangen. Als er besagten Jungen erwischte, verstaute dieser seine Gitarre in seiner Tasche. „Yama!“

Verwundert sah der gerufene auf, denn so schnell hatte er nicht mit dem Aufkreuzen des Brünetten gerechnet. Er hatte sich schon oft ausgemalt, wie die Reaktion Tais ausfallen könnte. Eine freudige Umarmung, eine Ohrfeige oder eine Rede darüber, wie toll der Auftritt war – weil Tai nicht verstanden hatte… Doch es sollte anders kommen, wie er erkennen musste.

Bestimmt packte Tai den Blonden am Arm und zerrte diesen mit sich nach draußen. Die irritierten Blicke der restlichen Teenage Werwulves ignorierte er dabei.

„Was ist denn los?“ wollte Yamato wissen, doch erhielt er keine Antwort. Stattdessen zog man ihn weiter. ‚War es doch ein Fehler? Hab ich ihn mit dem Lied verärgert…?’ Er verstand es nicht.

Erst als sie beide auf dem verlassenen, spärlich beleuchteten Schulhof standen, blieb Tai stehen.

„Wärst du vielleicht so gütig mir zu sagen, was los ist?!“ giftete Ishida während er sich seinen Arm rieb, der eben noch im Griff Tais gewesen war.

„Also… ich weiß nicht wo ich anfangen soll…“ Dieses Lied hatte seinen Plan über den Haufen geworfen. „Ach verdammt. Weißt du eigentlich, dass du eben unseren Geschwistern in die Karen gespielt hast?!“ Aufgebracht drehte Tai sich zum blonden Sänger um.

„Wovon sprichst du?“ Yamato verharrte in seinem Tun und beäugte interessiert den Fußballidioten vor sich. War dieser nun sauer, weil er ihm auf diese Weise seine Liebe gestanden hat, oder weil er es überhaupt getan hat? Oder war noch etwas anderes los?

„Ich fühle mich ja geehrt, aber … DAS WAR ALLES GEPLANT!“ Sich die Haare raufend stand er vor Yamato, der nichts verstand. „Hikari und Takeru haben den ganzen Mist verzapft!“

„Hä?“ Sollte er am Verstand des Brünetten zweifeln? „Sprich in zusammenhängenden Sätzen! Außer dir versteht dich niemand.“

„Die beiden haben alles geplant! Erst macht Hikari mich wahnsinnig mit den ganzen Dates, dann setzt sie zusammen mit deinem Bruder Ruri und Kyoko auf uns an und zu allem Überfluss verbreitet Sora die fiesen Gerüchte, von wegen, dass du und ich was miteinander haben!“ Sich schnaufend die Haare lang ziehend starrte Tai in die blauen Augen Yamatos.

Dieser ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. Wenn er davon ausging, dass Tai Recht hatte, dann ergab es Sinn, dass Takeru so sehr an der Sklaven-Abmachung interessiert gewesen war. „Wie kommst du darauf?“

„Vorhin war Sora bei mir – um sich zu ‚entschuldigen’. Da habe ich die beiden am Eingang gesehen.“ Tai ließ seine Haare los. „Außerdem log Sora ziemlich schlecht, denn sie meinte, dass Kyoko sich heute bei ihr aufgeregt hätte, von wegen dass sie sauer sei, weil du sie hast sitzen lassen und so.“

„Also entweder das, oder Kyoko sollte sie anstacheln, damit die Sache ins Rollen kommt.“ Nachdenklich legte er seine Stirn in Falten. „Davon mal abgesehen, meinst du echt, dass die beiden uns zusammenbringen wollen?“

„Huh? – Schon. Ich meine, warum sonst das ganze Theater? Nur so zum Spaß würden die das doch nicht machen… oder?“ Laut ausgesprochen, kamen ihm Zweifel. Doch, seine kleine Schwester wäre aus Langeweile durchaus dazu fähig und Takeru machte bekanntlich alles, was sie wollte.

Es herrschte Stille.

‚Moment.’ Dachte Tai. „Wie kommst du darauf, dass sie uns zusammenbringen wollen?“

Der Wind fegte über den Pausenhof, wirbelte dabei ein paar Blätter auf.

Röte schoss dem Blonden ins Gesicht. „Uhm, hast du das nicht gesagt?“

„Nein. Nicht dass ich wüsste.“ Tai musterte das Gesicht Yamatos, bemerkte die Röte und den beschämten Blick. „Ich glaube, wir sollten vorher noch etwas anderes klären…“

Beschämt schaute Yamato zur Seite.

„Das Lied… meinst du das ernst?“

Der junge Sänger nickte, wagte es aber nicht den Jungen vor sich anzusehen. „Ich dachte nur… nach dem… Beinahekuss… auf dem Straßenfest… dass du wie ich fühlen könntest…?“

„Ein ungünstiger Zeitpunkt, was?“

„Leider…“ gestand Yamato. ‚Das war kein Nein, oder?’ Hoffnungsvoll sah er den Brünetten wieder an. „Glaubst du, dass es funktioniert?“

Darauf fuhr sich Taichi durch die Haare. „Keine Ahnung. Bis vor ein paar Wochen dachte ich, dass wir ewig beste Freunde bleiben würden. Aber irgendwann hat es sich wohl verändert.“

„Seit wann weißt du es?“ wollte Yamato wissen, denn offensichtlich war die Einsicht schon vor einer Weile beim Brünetten gekommen.

„So richtig weiß ich es erst seit dem Doppeldate.“

„Der Kuss… mit Ruri?“ Riet der Blonde ins Blaue.

„Genau. Sie hat mir die Augen geöffnet, würde ich mal sagen.“ Ein Grinsen huschte über Tais Lippen.

„Dann hatten Takeru und Hikari wohl doch Erfolg mit ihrem Plan.“

„Scheint so. Aber ich verstehe nicht, warum sie das ausgerechnet jetzt abziehen. Ich fliege schließlich nächste Woche nach Europa.“

„Vielleicht will Hikari dich nicht gehen lassen.“

Schulter zuckend hakte Tai das Thema ab. „Sag du mir mal lieber, seit wann du es weißt!“

„Ist doch egal.“ Wich Yamato aus. „Jetzt wissen wir es beide und gut ist.“ Freiwillig wollte er es nicht preisgeben, dass ausnahmsweise Tai etwas schneller begriffen hatte als er.

„Hehe, du hast es erst nach mir gemerkt, stimmt’s?“ Neckend piekste Taichi seinem Freund in die Seite.

„Quatsch! Und nun ist gut.“ Beim Versuch dem Gepieckse auszuweichen wurde er am Handgelenk festgehalten und wurde durch die zweite Hand des Wuschelkopfes an diesen herangezogen.

„Nein, ist es nicht.“ Raunte Tai. Sein Gesicht war dem des Blonden gefährlich nahe. „Es fängt gerade erst an.“

Das Herz Yamatos schlug mit einem Mal heftig in dessen Brust. Sanft streifte der Atem Tais sein Gesicht, die Nase strich sanft seine und kurz darauf legten sich die fremden Lippen auf seine. Für eine Sekunde war er überrascht, doch dann besann er sich wieder, schloss seine Augen und genoss dieses unglaubliche Gefühl. Ein wohliger Schauer huschte über seine Haut. ‚Unser erster Kuss.’ Dachte Yamato glücklich.

Als er sich vom Blonden löste, sah er diesen breit grinsend an. ‚Dieses Mal hat uns niemand gestört!’

„Ich wünschte, du könntest bleiben.“ Flüsterte Yamato. Seine freie Hand legte er auf die Wange des Anderen.

„Dann… befiel es.“

„Mh?“

„Der Sklaven-Deal gilt noch.“

„Aber… was ist wenn du es bereust?“

„Wie könnte ich es je bereuen bei dem Menschen zu sein, den ich liebe?“

„Und wenn es nicht funktioniert? Dann wirst du mich dafür hassen, dass ich dich nicht hab gehen lassen.“

„Das wird nie passieren.“

„Das ist eine einmalige Chance. In einem Jahr können wir immer noch…“ er hörte auf zu sprechen, denn das Kopfschütteln Tais unterbrach ihn.

„Hör auf so pessimistisch zu sein. Und wenn schon? Dann werde ich eben kein Profifußballer. Du bist mir wichtiger.“

Er und wichtiger als Fußballspielen? Das fiel Yamato schwer zu glauben. Es schien, als würde ein anderer Mensch vor ihm stehen. Für Yagami Taichi war das Fußballspielen doch alles, oder etwa nicht?

„Zieh deine hübsche Stirn nicht so kraus, das gibt nur Falten!“ lachte Tai.

„Du würdest deinen Traum dafür aufgeben, wenn ich dich bitten würde zu bleiben?“

Bejahend nickte Taichi. „Sag es und ich bleibe.“

„Und deine Mutter? Wird die nicht sauer werden?“

„Ganz bestimmt sogar.“ Wieder lachte Tai. Bei der Vorstellung bekam er es schon beinahe mit der Angst zu tun.

„Und das macht dir wirklich nichts aus?“

„Macht es nicht.“

„Okay, dann bleibe hier bei mir.“

„Zu Befehl.“ Erneut küsste er den blonden Jungen in seinen Armen. 'Cause today is the start of the rest of our lives’, "Und was machen wir mit unseren Geschwistern?” wollte Tai wissen, als sie den Kuss wieder lösten.

„Die beiden werden bald wissen, dass sie sich nicht mit uns anlegen sollten.“ Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht Yamatos, welches Tai schnell erwiderte. Er hatte schon einen genauen Plan, wie er sich an den beiden rächen würde und dieses Mal würde Tai sein Partner dabei sein.
 


 

Uff, das war jetzt das letzte Kapitel~

Ich hoffe es findet Gefallen (auch wenn ich selbst nicht all zu begeistert von bin...). Es ist zwar etwas sehr kitschig geworden, aber ich denke, das passt schon... irgendwie... xD

In wie weit sich die beiden an ihren kleinen Geschwistern rächen, müsst ihr euch selbst ausdenken (auch wenn ich im Epilog eine Kleinigkeit diesbezüglich eingebaut habe) *grins*
 

Das eingebaute Lied stammt von Christy Carlson Romano und heißt "Could it be". Und ja, es kam in der Serie "Kim Possible" vor. Bei der deutschen Ausstrahlung gibt es allerdings eine deutsche Version, die jedoch nicht sonderlich lang ist... Auf die Originalversion bin ich im Übrigen durch ein Taishiro-Video (Tai x Koushiro) gestoßen und ich liebe das Lied einfach~
 

Der Epilog knüpft unmittelbar nach dem Prolog an! Also nicht wundern.

- Danke fürs Lesen bis hierhin und viel Spaß mit dem Epilog!
 

LG Yurii-chan



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