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Kann es sein...?

Tai x Yamato
von

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Let's play a Game

++++Kapitel 1 ++++

Let’s play a Game
 

Ein böses Grollen verließ die Kehle des blonden Jugendlichen, während er krampfhaft versuchte auf diesen verfluchten, mit metallenen Kufen besohlten Schuhen – auch bekannt als Schlittschuhe – aufrecht stehen zu bleiben. Warum viel es ihm nur so schwer? – Sein sogenannter bester Freund schien damit nun wirklich gar keine Probleme zu haben, denn dieser drehte bereits seine sechste Runde auf der großen vereisten Fläche dieser Halle. Dabei war er gewöhnlicher Weise eher derjenige, der sich immer verletzte oder hinfiel, doch nicht er, Ishida Yamato! Gerade so schaffte der Blonde es sich im letzten Moment am Rand der Eisbahn festzuhalten, ehe er hätte fallen können. ‚Ich hasse ihn dafür…!’ Grimmig funkelte er seinen brünetten Kumpel an, der sich federleicht über das Eis gleitend auf ihn zu bewegte und eine gewisse graziöse Ausstrahlung dabei versprühte. Insbesondere während er wie ein Mädchen eine Pirouette drehte. ‚Jetzt fehlt nur noch ein rosa Tütü…‘

„Mah, komm schon Yama! Wir haben schließlich nicht jeden Tag einen Wandertag mit der Schule und dann auch noch einen, wo wir nicht in irgend so ein doofes Museum müssen!“ Mit diesen Worten wollte der Junge seinen Freund bei der Hand nehmen und ihn endlich weiter in die Mitte der Fläche ziehen, doch dieser sträubte sich dagegen und ließ sich nicht von der halbhohen Begrenzung trennen.

„Lass den Scheiß, Taichi!“ fauchte Yamato bedrohlich.

„Och komm schon~“

„Nein! – Ich mach mich hier nicht zum Deppen!“

Verwundert blinzelte Taichi seinen gegenüber an. „Du und dich zum Deppen machen? – Das machst du nur, wenn du weiter hier am Rand klebst. – Siehst du? Sie starren dich alle schon an.“ Und mit einem Ruck hatte er Yamato von der Begrenzung gelöst ehe dieser etwas erwidern konnte und zog den versteiften Blonden mit sich. In der Mitte angekommen wollte Taichi ihn eigentlich wieder loslassen, doch er krallte sich förmlich in seine Ärmel. Schelmisch grinsend sah er auf Yamato und konnte es sich nicht länger verkneifen, sich einen Scherz mit ihm zu erlauben. Anfangs recht langsam, doch dann schneller lief er rückwärts und zog den lautstark protestierenden Jungen mit sich.

„TAICHI!! Lass das! Bring mich SOFORT wieder an den Rand oder ich BRING DICH UM!!!“ drohte Yamato böse.

Doch davon ließ sich Taichi nicht beeindrucken. „Du kannst mich jederzeit wieder loslassen. Ich zwing dich jedenfalls nicht mir zu folgen.“

Jetzt hätte der Blonde zwar erwidern können, dass er das gerne tun würde, aber eben nicht selbst, ohne zu stürzen, dort ankommen würde… aber dazu war er sich zu stolz. Stattdessen funkelte er seinen Kumpel zornig an. ‚Das wirst du bereuen! ‘
 

Endlich war dieser Höllentrip namens Wandertag vorbei und er konnte endlich wieder richtigen Boden unter seinen Füßen spüren. Yamato war wirklich heilfroh, dass es vorbei war. Endlich konnte er nach Hause gehen und diesen schrecklichen Tag hinter sich lassen. Ohne zu zögern verließ er die Halle und blendete das Rufen eines gewissen brünetten Wuschelkopfes gänzlich aus.

„Hey, warte doch, Yama!“ eilig hechtete Taichi dem Blonden hinterher, der ihn penetrant ignorierte. „Mensch, ich hab mich doch schon zig mal entschuldigt, was soll ich denn noch machen, damit du mir vergibst?“

„Wie wär’s mit verrecken?“ antwortete Yamato gereizt. Niemals, schwor er sich, niemals würde er Taichi diesen Scherz verzeihen. Dank ihm war seine hart erarbeitete Coolness Geschichte!

Die gesamte Klasse hatte ihn ausgelacht, weil er so mir nichts dir nichts von Taichi mit Schwung durch die halbe Halle geschleudert worden war. Das war an sich ja nicht weiter schlimm, wenn Yamato nicht derartig stark mit dem Gleichgewicht hätte kämpfen müssen, weshalb er auf etwa der Hälfte der Strecke ausgerutscht und so den Rest des Weges auf seinem Hintern weiter gerutscht war, bis er letzten Endes endlich an einem der drei Ausgangsbereichen zum stehen gekommen war.

„Du weißt, dass ich das nicht beabsichtigt habe. – Komm schon, was muss ich tun, damit du mir verzeihst?“ treu doof sah er ihn an.

Einen Moment überlegte Ishida. Ein teuflisches Gefühl beschlich ihn. Wenn das klappen würde, wie er es sich vorstellte, hätte er nicht nur seine Rache, sondern auch als Bonus einen Sklaven. „Wie wär’s mit allem, was ich – sagen wir mal – innerhalb der nächsten Woche von dir verlange?“

Die Vor und Nachteile abwiegend kratzte sich der Brünette am Kinn. „Okaaaay… Aber dann verzeihst du mir wirklich!“

„Gebongt.“ Darauf schlug er mit Taichi ein. ‚Er hat ja gar keine Ahnung, worauf er sich eben eingelassen hat. ‘

Erleichtert grinste Taichi seinen Freund an, doch das Grinsen schwand schnell wieder, denn Yamato drückte ihm seine Tasche in die Arme. „Was..?“

„Die wirst du jetzt schön brav tragen, ach und wo du schon dabei bist, kannst du sie bis zu mir nach Hause tragen.“

„Na wenn’s weiter nichts ist.“ Damit konnte er sich abfinden. War ja auch nichts Schlimmes dabei.
 

Am nächsten Morgen in der Schule, als Taichi das Klassenzimmer betrat, staunte er nicht schlecht, als er Yamato grinsend auf dem Platz neben seinem fand. „Sitzt nicht eigentlich Hiroshi hier?“

„Diese Woche nicht.“

„Aha. Hast ihn bestochen, oder wie?“ fragte Tai, als er sich setzte.

„Jap. – Du hast übrigens heute Putzdienst.“ erwähnte Yamato, als wäre es etwas Nebensächliches während er sich ausgiebig streckte.

„Was? Aber ich hab heute Training! – Warum hab ich denn so plötzlich Putzdienst?!“

„Habe ich doch schon gesagt. Anders konnte ich Hiroshi nicht hier wegbewegen.“

Der Tag fing schon mal toll an. Was dachte sich Yamato nur dabei? Er wusste doch, dass er Training hatte, da konnte er doch die Abmachung nicht so einfach missbrauchen. ‚Und überhaupt, was bringt ihm das? Er sitzt doch sonst auch nicht weit weg von mir…‘

Das Läuten der Schulglocke kündigte den Unterricht an und alle Schüler verstummten und setzten sich eilig, weil ihr Lehrer mit dem Läuten den Raum betrat.

Der Unterricht verlief – wie erwartet – recht langweilig, zumindest tat er das, bis ihm ein gewisser blonder Teufel neben ihm einen Zettel zukommen ließ. Verwundert faltete Taichi diesen auseinander und las den Inhalt. ‚Oh Gott! Das kann der doch nicht verlangen! ‘ Total entrüstet sah er Yamato an.

Dieser jedoch signalisierte Tai, dass er das tun sollte, was auf dem Zettel stand.

Eifrig schüttelte er verneinend den Kopf. Doch als er ihn wieder ansah, blickte er auf den hochgehaltenen Block des Blonden. ‚Vergiss unsere Abmachung nicht. ‘ las er, ‚Oder ist dir unsere Freundschaft doch nicht so viel wert?‘ Rot werdend seufzte er. ‚Verdammt…‘ und so holte er Luft und hoffte, dass das hier schnell vorbei sein würde und dass er sofort aus dem Unterricht geschmissen wird. Zunächst leise begann er die ersten Zeilen des Liedes zu singen, das von ihm verlangt wurde. Nach und nach wurde er von immer mehr Klassenkameraden angesehen, bis er dann zum Refrain kam und – wie es auf dem Zettel stand lauter – im schlechtesten Englisch der Weilt, weil es eben nicht sein bestes Fach war - sang: „I kissed a boy and I liked it, the taste of his cherry chapstick. I kissed a boy just to try it. I hope my girlfriend don't mind it. It felt so wrong, it felt so right. Don't mean I'm in love tonight. I kissed a boy and I liked it…” den Tränen nahe wurde er von seinem Lehrer unterbrochen, der ihm einen nassen Tafelschwamm an den Kopf warf.

„Yagami! Vor die Tür!“

Langsam rutschte der triefende Schwamm an seinem Gesicht runter und als dieser mit einem Klatschen auf dem Boden landete, brach ein lautes Gelächter Taichis Klassenkameraden aus.

Sogar Yamato konnte sich kaum noch zusammenreißen. Mit Lachtränen in den Augenwinkeln hielt er sich sogar schon den Bauch.

Als Taichi das bemerkte fühlte es sich für ihn so an, als ob jemand ihm ein Messer mitten ins Herz gestochen hätte. Mit gesenktem Kopf und dem letzten Rest seiner Würde schritt er auf die Tür zu und versuchte sich zumindest so lange zusammen zu reißen, bis er auf dem Flur war. ‚Was sollte das nur? Warum muss er ausgerechnet so etwas von mir verlangen und dann auch noch derartig drüber lachen…? ‘ Deprimiert ließ er sich im Flur angekommen mit dem Rücken zur Wand zu Boden sacken. ‚Wenn doch nur Agumon hier wäre…’

Das Gelächter im Klassenraum war selbst jetzt noch nicht verebbt und sein Lehrer versuchte es weiterhin zu ersticken indem er mit Schulstrafen und Nachsitzen drohte.

‚Irgendwie hat das weh getan… - Aber warum…? Ich mach mich doch häufiger selbst zum Idioten und da ist es doch auch nicht so. ‘

Im weiteren Verlauf des Schultages ging Taichi Yamato aus dem Weg, ignorierte diesen sogar gänzlich. Er wusste durchaus noch, dass die Abmachung mit diesem noch bestand, aber war es das wert? War es wert, sich die restlichen sechs Tage lang zum Idioten zumachen, um eine Freundschaft aufrecht zu erhalten zu jemanden der genau das von ihm verlangte? Er wusste, dass Yamato das nicht böse meinte, aber es hatte ihn dennoch verletzt. Doch warum ließ er ihn das durchgehen? – Sicher, der blonde Junge war ihm inzwischen sehr ans Herz gewachsen, trotz ihrer ständigen Raufereien und des gegenseitigen Neckens. Irgendetwas hatte dieser Junge an sich, was Tai – aus einem ihm völlig unbekannten Grund – anzog, sogar zu faszinieren schien.

Jetzt hatte Taichi nur noch das Klassenzimmer aus zu fegen, ehe er sich viel zu spät zu seinem Fußballtraining begeben konnte. Gedankenverloren fegte er vor sich hin. ‚Warum nur kann ich ihm nicht böse sein? Er hat es schließlich gewusst, dass das Folgen mit sich ziehen würde und dennoch kann ich auf ihn nicht sauer sein. – Dabei hätte er das verdient. ‘

Besagter stand gerade im Türrahmen und schaute ihm beim fegen des Klassenraumes zu. Bei diesem Anblick bereute Yamato seinen ‚Befehl‘ schon fast wieder. Ihr Lehrer hatte Taichi doch tatsächlich für die nächsten zwei Wochen zum alleinigen Putzdienst verdonnert. So ganz wusste der Blonde aber eigentlich nicht, weshalb er nun hier sinnlos herum stand und zusah, wie Taichi die Bestrafung zu spüren bekam, die eigentlich seine hätte sein müssen.

„Was willst du?“ fragte der Brünette in einem harten Tonfall, ohne den Blonden auch nur einen kurzen Blick zu würdigen.

Leicht zusammen zuckend trat Yamato unsicher auf ihn zu. „Ich, ähm, es… es tut mir Leid.“

„Aha.“ erwiderte Taichi nur und fegte unbeirrt weiter.

„Ich habe nicht bedacht, dass die Bestrafung so… hart ausfallen könnte.“

„Aha.“

„Kannst du noch etwas anderes sagen, außer ‚aha‘?“ leicht angesäuert verschränkte Yamato seine Arme vor der Brust. Da entschuldigte er sich schon und er hatte nichts Besseres zu antworten, als ‚aha‘? Dabei müsste der Brünette doch wissen, wie selten es vor kam, dass er, Ishida Yamato, sich entschuldigte.

„Was sollte ich denn deiner Meinung nach sagen?“ etwas interessiert stützte Taichi sich auf den Besenstiel und sah den Blonden an.

„Wie wär’s mit ‚so schlimm ist das nicht‘, oder ‚mach dir keinen Kopf‘?“

„Dann müsste ich dich aber anlügen.“

„Dann lüg mich eben an.“ gab er gereizt von sich.

„Wenn das dein Befehl ist… Das ist nicht so schlimm, also mach dir mal keinen Kopf.“ leierte Tai lustlos runter. Auf dem empörten Gesichtsausdruck seines Kumpels hin zuckte er mit den Schultern. „Was ist? Wir haben immer noch eine Abmachung am Laufen. Ich weiß zwar nicht, wie es um dich steht, aber mir ist unsere Freundschaft wichtig.“

Unfähig etwas zu sagen stand Yamato einfach nur da. Was sollte er darauf auch antworten. Alles was er jetzt sagen würde, würde Tai sowieso gegen ihn verwenden.
 

Mies gelaunt ließ sich Yamato am Abend auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Irgendwie lief das Ganze derzeitig absolut nicht nach seinen Vorstellungen. Er wusste, dass er einen Schritt zu weit gegangen war, dass er letztlich etwas Schlimmeres von Taichi verlangt hatte, als er ihm angetan hatte, doch ändern konnte er es nicht mehr. Lachen drang an sein Ohr, sodass er interessiert in Richtung Flur sah.

„Danke, Takeru. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich getan hätte.“

„Nichts zu danken. Ich weiß doch, dass Physik nicht grade deine Stärke ist und da Ichijouji-kun leider krank ist, kannst du ihn ja schlecht um Nachhilfe bitten.“ Aufmunternd lächelte Takeru seinen Gesprächspartner an. „Dann komm mal gut nach Hause, Daisuke.“

„Ok, dann Tschüss!“ rief Daisuke gut gelaunt den beiden Brüdern zu und ging weiter zur Tür.

Der jüngere Bruder begleitete Daisuke bis dorthin und winkte diesem kurz hinterher, als er sich auf den Weg zum Treppenhaus machte.

„Seit wann gibst du ihm denn Nachhilfe?“ fragte Yamato seinen kleinen Bruder, der sich nun zu ihm setzte. Besagter wohnte seit etwas über einem Jahr wieder bei ihm, zusammen mit ihrer Mutter. Nach einigem hin und her haben ihre Eltern sich doch dazu entschieden es noch einmal miteinander zu versuchen. – Tja, das war wohl den ständigen persönlichen Gesprächen in Yamatos Schule zu verdanken, zu denen sie eine Zeit lang mussten, da ein Teil der Lehrerschaft geglaubt hatte, dass er zu einem Problemkind werden würde.

„Seit heute. Du hast ja sicher eben mitgehört… Ichijouji hat sich schlimm erkältet und da Daisuke droht in Physik durch zu fallen, hat er mich gebeten ihm zu helfen.“

„Hm~“

„Sag mal, was ist eigentlich zwischen dir und Taichi-kun los?“

„Hm? Was soll schon los sein?“

„Naja, Hikari-chan hat mir vorhin eine Mail geschickt und meinte, dass er sich so komisch verhält, seitdem er vom Training wieder zurück ist. Und als sie ihn darauf angesprochen hatte, hat er nur ‚Er ist ja so ein Idiot‘ geschrien, sich die Haare gerauft und hat sich anschließend in seinem Zimmer eingeschlossen.“ erklärte Takeru und versuchte von dem Gesicht seines Bruders etwas brauchbares ablesen zu können.

„Aha… Und da glaubt ihr beide, dass er mich damit meint?“

„Wen sollte er denn sonst meinen?“

‚Auch wieder war. ‘ dachte sich Yamato. Schließlich hatte Tai zu 90 Prozent immer mit ihm ein Problem, wenn er sich so aufführte. Hoffentlich wollte sein kleiner Bruder ihm jetzt keine Standpauke halten…

„Also bist du wirklich der Auslöser. – Und, was war es dieses Mal?“

‚Ok, jetzt bloß nicht zu viel verraten. ‘ Sich räuspernd begann er in geschnittener Fassung Takeru aufzuklären, was diese Angelegenheit betraf. „Ich hab ihn dazu gebracht aus den Unterricht zu fliegen und jetzt muss er zwei Wochen lang Putzdienst schieben.“

„Und weiter? – Da kommt doch sicher noch etwas.“ Erwartungsvoll schaute er seinen Bruder an. „Du willst mir doch nicht etwa sagen, dass das alles sein soll. Selbst Taichi würde sich über eine solche Lappalie nicht derartig aufregen. – Nun rück schon raus mit der Sprache!“ Eindringlich sah Takeru ihm in die blauen Augen und das solange, bis dieser nachgab.

„Schon gut… ja da ist noch mehr. Ich habe ihn gezwungen „I Kissed a Boy“ im Unterricht zu singen. – Er hat aber angefangen!“

„Und was soll er gemacht haben?“

„Gestern auf der Eisbahn hat er mich wieder ärgern müssen und hat mich durch die halbe Halle geschleudert und das, obwohl er wusste, dass ich nicht Schlittschuh laufen kann! Und dann bin ich wegen ihm dabei auch noch ausgerutscht und auf meinem Hintern weiter geschlittert…“

Schielend betrachtete Takeru Yamato. „Und deswegen musstest du ihn blamieren?“ fragte er verständnislos nach. Er kannte zwar seinen Bruder recht gut und wusste, dass dieser sich für solche Aktionen immer rächen musste, aber dass er es ausgerechnet auf diese Weise tat, verwunderte ihn doch etwas.

„Er hätte es ja nicht machen müssen. – Er wollte, dass ich ihm verzeihe und habe nur vorgeschlagen, dass er für die nächste Woche alles machen soll, was ich von ihm verlange. – Er hätte ja nicht drauf eingehen müssen.“ verteidigte sich der Ältere trotzig und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust. Nicht einmal sein Gabumon hätte ihn gerade verstehen können, wo er es selbst nicht mal tat.

Als ob ein Geistesblitz Takeru getroffen hätte, leuchteten seine Augen auf. „Die Abmachung gilt doch noch, oder?“

„Äh, ja. Wieso fragst du?“

„Ach, nur so.“

Zweifelnd runzelte Yamato die Stirn. Da ging sicher etwas in Takerus Kopf ab, was sicher sehr bald ans Tageslicht kommen würde. Und wie erwartet lächelte er ihn auch schon an.

„Du~? – Du willst doch sicher das Spiel zu Ende spielen, ne?“ unschuldig blinzelte Takeru ihn an. „Wie wäre es, wenn du ihm zunächst ein paar kleinere Aufgaben aufdrückst und dann am Ende die Bombe platzen lässt?“

‚Was ist denn mit dem los? ‘ Misstrauisch beäugte er ihn. Aber irgendwie interessierte es ihn schon, was sein kleiner Bruder da zu planen schien. „Was hast du dir da so vorgestellt?“
 

Nicht nur, dass Taichis Training die reinste Hölle gewesen war, was allein daran lag, dass er dank eines gewissen blonden Teufels zu spät gekommen war, nein, der neue Trainer hatte ihn auch noch über zwei Stunden länger bleiben lassen, sowie extra Runden von ihm um den Platz verlangt. Jetzt lag er halbtot auf seinem Bett und spann sich diverse Möglichkeiten aus, wie er diesen blonden Teufel als Racheakt unauffällig beseitigen konnte. Jedoch wurde sein Schmieden von Plänen durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

„Onii-chan? Ist alles ok mit dir? – Das Essen ist fertig, kommst du?“

„Hab keinen Appetit!“ rief er seiner Schwester zu und knautschte sein Kissen erneut.

„Aber du musst doch etwas essen!“ versuchte sie es weiter, doch ohne Erfolg.

Ein äußerst gereiztes Knurren entrann Tais Kehle. „Lass mich in Ruhe. Vielleicht esse ich später noch was, aber jetzt nicht!“ Es widerstrebte zwar deutlich seiner Natur, sich so zu seiner kleinen Schwester zu verhalten, aber an manchen Tagen konnte er sich selbst ihr gegenüber nicht beherrschen und musste es eben raus lassen, was – wie heute – eigentlich einem anderen galt. Erleichtert stellte er fest, dass sich seine Schwester wieder von seiner Zimmertür entfernte. Kurz sah er zur Tür, wartete und wartete, doch da nichts – zu seiner Erleichterung – geschah, widmete er sich wieder seinen Plänen.

‚So und wie könnte ich ihm das Zeug nun unterschieben? Ich muss ja auch sichergehen, dass die Bullen das auch bei ihm finden. – In den Spind? Oder doch in seine Schultasche? – Aber was wichtiger ist, wie komm ich nur an dieses Zeug ran?‘ Er wusste, dass es schwachsinnig war auch nur darüber nachzudenken, seinem besten Freund eine Straftat anzuhängen, aber irgendwie half es ihm seine Wut in den Griff zu bekommen. Doch war es nur der Wut wegen, oder verbarg sich etwas anderes dahinter? – Genau das wusste er nicht und allein der Gedanke, dass sich mehr hinter seinen derzeitigen Gefühlen verstecken könnte, machte ihm angst. Sie hatten sich schließlich schon häufiger in den Haaren gehabt, also warum sollte ausgerechnet dieses Mal sich etwas ändern beziehungsweise anders sein? – Er würde sich wie jedes Mal mit Yamato prügeln und anschließend mit ihm darüber lachen, wie dämlich sie sich doch mal wieder angestellt hatten, genau so wird es wieder sein – zumindest hoffte Taichi das inständig.

Jedoch wollte er Yamato diese Sache nicht so einfach durchgehen lassen und so sah er es als seine Pflicht an, sich an ihm zu rächen und ihm eine Lektion dabei zu verpassen.

Ein leichtes Grinsen schlich sich ihm auf den Lippen. ‚So müsste es eigentlich klappen! Mit denen könnte ich mich super rächen, ohne dass der Verdacht auf mich fällt! ‘
 

Am nächsten Morgen schlich sich Taichi gut gelaunt aus der Wohnung, ungewöhnlich früh für seine sonstigen Verhältnisse, denn er war der erste der sein Bett überhaupt verlassen hatte, wo er sonst immer mit Abstand der letzte war. Breit grinsend schlenderte er die recht gut gefüllte Hauptstraße entlang und steuerte seine Schule an.

Der blaue Himmel über ihm kündete einen Sonnenreichen Tag an und dennoch blies ihm ein kalter Winterwind entgegen. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, dass es gerade mal Mitte Februar war, einer der kältesten Monaten hier. Jedoch störte sich der Brünette nicht besonders an der Kälte, denn schließlich sollte sich heute seine Chance bieten sich an seinen blonden Teufel für dessen gestrigen Streich zu rächen.

Als er einige Minuten später dann das Schulgebäude erblickte, legte er einen Gang zu und um schlängelte einzelne Grüppchen seiner Schulkameraden, die ihm den Weg versperrten. Diese riefen ihm zwar zum Teil hinterher, er allerdings ignorierte sie. Noch nie hatte er sich derartig gefreut dieses Gebäude zusehen. Zielstrebig suchte er eine gewisse Ecke auf, die normaler Weise von ihm gemieden wurde, weil sich hier all jene versammelten, die den miesesten Ruf von allen hatten. Die, die in den Pausen stetig am Qualmen waren und bereits des Öfteren wegen Mitbringens von Alkohol und anderen Rauschmitteln deftige Schulstrafen auferlegt bekommen hatten. – Doch heute wollte Tai sich gerade das zunutze machen.
 


 

Hallihallo x3
 

Nun, was kann ich hierzu sagen?

Ich bin mir nicht sicher, ob es an japanischen Schulen üblich ist, Wandertage zu machen. In ein paar Animes habe ich das zwar gesehen, aber in diesen Fällen waren es immer Museen, Aquarien und ähnliches... sagen wir mal, in meinem Universum machen sie auch schulische Ausflüge zum Schlittschuh laufen. *drop*

Sonst noch etwas...?

- Das nette Liedchen, das Tai singen durfte, "I kissed a Boy", ist natürlich nichts weiter als eine leicht abgewandelte Version von Katy Perrys "I kissed a Girl". Die meisten dürften das Lied noch kennen, ne?

Sonst... oh ja, das was Taichi vorhat dürfte schon ziemlich klar sein, oder? Freut euch auf die Konsequenzen, die für Yamato, wie auch Tai folgen werden ^^
 

Bis hierhin: danke fürs Lesen und Kommentieren. Wer Fragen hat, fragt einfach =P
 

Bis zum nächsten Mal !!
 

LG Yurii-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Windspiel
2011-12-27T10:07:47+00:00 27.12.2011 11:07
Hallo Yurii-Chan,

Ich hatte bereits deine anderen Digimon FFs verfolgt bzw. gelesen und jetzt ist es Zeit für ein Kommentar. Ich mag deinen Schreibstil ziemlich gerne und die Charaktere sind witzig gestaltet. Besonders Daisuke und noch viel mehr Taichi... Über die beiden kann man sich meistens nur kaputt lachen (im positiven Sinne natürlich :)). Ich hoffe, dass ganz schnell noch weitere so gute Kapitel kommen, über die man sich wieder freuen und amüsieren kann (bei Tai und Yama wird das bestimmt noch etwas interessanter ;))

Ganz Liebe Grüße,
Windspiel


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