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Sweet Halloween

trick or treat
von

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Trick or treat~

SWEET HALLOWEEN~
 

Es war Freitag der dreizigste Oktober, die Zeiger von ShuU’s Armbanduhr standen auf halb sieben nach deutscher Zeit und draußen war es bereits so dunkel, das man hätte glauben können, es wäre bereits tiefste Nacht.

Seufzend sah der Leader der vierköpfigen Truppe vom Balkon des Hotelzimmers, welches er sich mit dem manchmal zu aufgedrehten Sänger teilte, hinunter zur Straße.

Verwirrt versuchte er dort unten etwas zu erkennen, war er sich doch sicher, im schwachen Licht der Straßenlaternen jemanden oder besser gesagt ‚Etwas‘ entlang huschen gesehen zu haben.

Die glimmende Zigarette wurde mal eben halbherzig in einem Aschenbecher, welcher neben dem Bassisten auf einem kleinen Tisch stand, ausgedrückt, ehe er irritiert nach Satoshi rief.

Dieser ließ sich mit der Reaktion auf ShuU’s Ruf recht viel Zeit, schaffte es jedoch nach einer geschätzten halben Minute neben seinem Zimmergenossen auf zu tauchen.

„Nani?“, kam die erwartungsvolle Frage vom Sänger, als der Leader in Reichweite war.

„Ich glaube, ich habe gerade einen Werwolf und einen Geist gesehen…“, meinte der Größere an sich selbst zweifelnd und sah dem Sänger, welcher bei dessen Aussage augenblicklich kehrt um gemacht hatte, hinterher.

„O-oi!“, beschwerte sich der stehengelassene Leader sofort, bekam den flüchtenden Vocal gerade so noch am Arm zurückgezogen und deutete hinunter in die Dunkelheit.

„Sag mir, dass ich spinne oder mich einfach nur verguckt habe, aber hau nicht einfach so ab Mann!“, entrüstete sich der aufgebrachte Bassist über das Verhalten seines Bandkollegen, welcher nun gezwungenermaßen in die Finsternis starrte.

„ShuU… Es gibt keine Geister und erst recht keine Wer-…WAS ist DAS!?“, entsetzt beobachtete der Sänger, wie eine wolfähnliche, auf zwei Beinen laufende Gestalt, die Straße überquerte.

In der linken Hand trug sie etwas schweres mit sich, was es war konnte keiner von beiden, mit hundertprozentiger Sicherheit sagen oder erkennen, wie hätten sie denn auch, schließlich befand sich ihr Zimmer im sechsten Stock und das Hotel stand knappe zwanzig Meter von der Straße entfernt.

„Was schreit ihr denn so rum?“, stellte man die neugierige Frage, einen Balkon weiter, und zündete sogleich, mit einem altbekannten Klacken, eine Zigarette an.

„Schau mal runter und sag uns, was du siehst!“, forderte der Leader, den soeben dazu gestoßenen Kollegen auf und hoffte auf eine plausible Erklärung für das, was der Vocal und er selbst gerade gesehen hatten.

Nii, der Gitarrist der Band und beste Freund des Leaders, kam nun auch noch dazu und erkundigte sich sogleich, um was es denn ging.

Dem Langhaarigen wurde das seltsame Treiben unten auf der Straße ebenfalls geschildert und so stand man zu viert in der Dunkelheit, während man fast schon verkrampft hinunter auf die Straße sah.

Bassist und Drummer jedoch, verschwanden beinahe zeitgleich ins Zimmer, um in ihren Sammelsurien nach einer Brille für die ach so schlechten Augen zu suchen.

Als sie endlich fanden, wonach sie gesucht hatten, schallten aufgeregte Rufe vom Balkon ins Zimmer und man nahm die Beine seitens des rauchenden Multitalents in die Hand, um dem Geschehen beizuwohnen, schließlich hatte dieser im Gegensatz zum Leader und Sänger noch keine Fantasie-Monster im realen Leben über eine Straße laufen sehen.

Яyo war gedanklich sogar schon soweit gegangen, dass er ernsthaft an deren geistiger Zurechnungsfähigkeit zweifelte, doch als er die ungläubigen Rufe des Gitarristen vernahm, musste er dem Ganzen doch auf den Grund gehen und tatsächlich, …da liefen seltsame, wenn nicht sogar gruslige Gestalten durch die angebrochene Nacht.

Angestrengt sah er in die Tiefer, beobachtete eine kleine Gruppe, in welcher ein Vampir, zwei Hexen und zwei Geister ihr Unwesen trieben.

„Wo sind die Monster?“, fragte der Leader, nach einer rasanten Schlitterpartie durch das Hotelzimmer, aufgebracht und Яyo musste sich das Lachen verkneifen.

„Jungs, das sind keine Monster, das sind Kinder in Kostümen~“, feixte der kleine Drummer über die Unwissenheit seiner Kollegen.

„Ehhh?“, kam es nun einstimmig aus drei verwirrten Mündern.

„Heute ist der dreizigste Oktober, schon mal an Halloween gedacht?“, stellte er nun die Gegenfrage und legte eine kurze Pause ein.

„…“ – „Lilo & Stitch ist wohl vollends an euch vorbei gerauscht, kann das sein?“, meinte der Schlagzeuger nun mit einem recht entnervten Stöhnen in der Stimme, hatte jedoch keinesfalls vor seine Bandkollegen dumm sterben zu lassen, da es sich um eines seiner Lieblingsthemen handelte.

„Sagt euch wenigstens ‚The Nightmare Befor Christmas‘ etwas? Jack Skellington? Nicki Graus?…“, wieder pausierte er, hoffte jedoch vergeblich auf eine Antwort.

„Ich bin enttäuscht von euch…von dir Satoshi allerdings am meisten!“, beklagte sich Яyo beim Vocal, welcher ihm nur eine fassungslose Geste für seinen Vorwurf schenkte und gar nicht verstand warum der Drummer ausgerechnet ihn ansprach.

„Du bist doch unser Horror, Thriller und Splatter Profi…und du kennst Halloween nicht?! Willst du mich auf den Arm nehmen?!“, stellte das Multitalent den Sänger in Frage und atmete einmal tief ein.

„Das Wort ‚Halloween‘, hab ich schon mal gehört…aber was das genau ist, kann ich nicht sagen.“, gab Satoshi seine Wissenslücke zögerlich Preis.

„Gut…da ihr nicht wisst was Halloween ist, muss ich es euch halt zeigen! In fünf Minuten, treffen wir uns unten in der Lobby!“, der Auftrag war gegeben, also machte man sich eifrig daran, in die warmen Klamotten zu schlüpfen und sich hinunter zum festgelegten Treffpunkt zu begeben.

Nachdem sie sich in der Lobby gesammelt hatten, ging es auch schon nach draußen, in Richtung Straße, wo man die schrecklichen Ungeheuer vor wenigen Minuten noch ausgemacht hatte.

„Du Яyo was ist Halloween eigentlich?“, stellte der Gitarrist die Frage, welche alle ausnahmslos beantwortet haben wollten.

„Halloween ist ein Brauch, welcher im neunzehnten Jahrhundert durch irische Einwanderer nach Amerika kam und dort als Erinnerung an die Heimat aufgegriffen und ausgebaut wurde. Das Wort an sich wird von dem englischen ‚All Hallow‘s Evening‘, also ‚Allerheiligenabend‘ welcher ein christlicher Feiertag ist, abgeleitet. Der Ursprung des Brauchs allerdings basiert auf einer alten irischen Sage.“, begann der kleine Drummer zu erzählen, während sie unauffällig einer fünfköpfigen Gruppe verkleideter Kinder folgten.

„Aha. Und was ist das für eine Sage?“, bohrte der interessierte Bassist nach und wollte seine Wissenslücke was Halloween betraf nun doch füllen.

„Naja…der Legende nach, lebte vor vielen Jahrhunderten ein sehr geiziger und trinksüchtiger Hufschmied namens Jack Oldfield, in Irland. Er fing den Teufel, welcher ihm am Abend vor Allerheiligen nach dem Leben trachtete, zweimal durch eine List ein. Beim ersten mal, ging Jack einen Handel mit ihm ein. Er würde den Teufel gehen lassen aber nur wenn seine Seele noch weitere zehn Jahre verschont blieb, der Teufel nahm das Angebot an. Als die zehn Jahre vergangen waren, kam der Teufel abermals in der Nacht vor Allerheiligen zurück, um Jack’s einst verschonte Seele zu holen. Wieder schaffte er es den Teufel zu überlisten, der Hufschmied ließ ihn ein zweites mal frei und der Teufel versprach, seine Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen. Jahre später starb der Schmied, in den Himmel konnte er auf Grund seiner Taten nicht und auch in der Hölle wurde ihm kein Einlass gewährt, da der Teufel verspochen hatte seine Seele nicht zu holen und schickte ihn dahin zurück wo er hergekommen war, dennoch hatte der Teufel Mitleid mit ihm, so gab er Jack auf Grund des kalten weiten Weges eine Rübe und ein glühendes Stück Kohle aus dem Höllenfeuer mit auf den Weg. Der abgewiesene Hufschmied steckte die heiße Kohle in eine ausgehölte Rübe um sich damit den Weg zurück zu leuchten. Seitdem wandert seine verdammte Seele jeden Abend vor Allerheiligen, mit der Laterne durch die Dunkelheit.“, setzte er seine Erzählung fort und sah sich ab und an mal um, damit sie sich auf dem Rückweg zum Hotel nicht verlaufen würden.

„Ist es normal dass die Kinder an jeder Tür klingeln gehen?“, meinte Nii misstrauisch und besah sich die Szene etwas genauer.

Es war ungewöhnlich mit anzusehen wie viele kleine Gruppen Kinder an wildfremden Häusern klingelten, sich scheinbar mit dessen Bewohnern unterhielten und zum Schluss noch etwas in die Hand gedrückt bekamen, was recht schnell in einem Beutel oder einer Tüte verschwand.

„Und ist es auch normal, dass sie solche Kostüme tragen?“, fragte nun der Sänger argwöhnisch und kniff seine Augen zusammen um die Kostüme in der Dunkelheit etwas besser sehen zu können.

„Zu Beginn eines neuen keltischen Jahres am ersten November wurde Samhain gefeiert, der nach dem alten Glauben am letzten Tag des keltischen Jahres , am einunddreißigsten Oktober, den Seelen derer, die im vergangenen Jahr gestorben waren, erlaubte, nach Hause zurückzukehren. Um sich vor den Geistern der Toten, Hexen und Dämonen zu schützen wurden mit Getreideopfern große Feuer entzündet um die Seelen der Verstorbenen zu beschwichtigen, auch verkleideten sie sich mit Tierfellen und Tierköpfen um die Geister zu erschrecken. Vor den Häusern wurden kleine Gaben aufgestellt, die die Geister besänftigen und sie von Untaten abhalten sollten, später gingen sie dazu über, Gesichter in Rüben zu schnitzen, um die Geister glauben zu machen, an diesem Ort würde bereits eine verdammte Seele wohnen.“, der Drummer hatte sich über dieses Thema gründlich belesen und wusste mehr als die vielen Nachrichtensprecher, welche behaupteten „Halloween“ wäre ein amerikanischer Brauch.

Denn da oblag man einem gewaltigen Irrtum, durch Amerika wurde Halloween Publik und erfreute sich größter Beliebtheit, dennoch hatte dieser Brauch irische Wurzeln.

„Aha…und was hat der Kürbis mit Halloween zu tun?“, fragte Satoshi noch einmal nach und Яyo nickte wissend.

„In Irland hat man früher Rüben, wegen der Sage um Jack O’Lantern ausgehöhlt und eine Kerze hineingestellt, um wie die Kelten es damals auch taten die Geister glauben zu lassen an diesem Ort würde bereits eine verdammte Seele wohnen. Als die Iren ihren Brauch mit nach Amerika brachten, waren Kürbisse preiswerter als Rüben und so höhlte man eben Kürbisse aus.“, beendete das Multitalent seine Erklärung und beobachtete den Leader, welcher sich näher an das Geschehen vor ihnen herangetraut hatte.

„Und was für Gaben bekommen diese Kinder?“, ShuU streckte den Hals um mehr erkennen zu können, doch das war im Dunklen schwerer als gedacht, da half selbst die Brille, welche extra zurecht gerückt worden war, nicht mehr.

„Wartet, ich bin gleich wieder da.“, der kleine Drummer entfernte sich mutig von den Jungs und ging zielstrebig auf eine Tür zu, als er sie erreicht hatte, dauerte es keine Sekunde da hatte er den Klingelknopf auch schon betätigt und man hörte langsame Schritte auf der anderen Seite der Tür.

Es verstrich einige Zeit, da wurde die Haustür von einer alten Dame, mit krummem Rücken und einer dicken Brille auf der Nase geöffnet.

„Trick or treat~“, flötete Яyo der Dame freundlich zu und die Dame fing an zu lachen, nahm eine kleine Tüte von der Kommode, welche neben ihr im Flur stand und reichte sie dem vermeintlichen Kind.

„Nimm die Tüte mein Junge, wenn du dir schon kein Kostüm leisten kannst, sollst du an Halloween trotzdem nicht leer ausgehen.“, lachte die alte Frau freundlich, kniff dem kleinen Junger mütterlich in die Wange, drückte dem Drummer dann die Tüte in die Hand und schloss die Tür mit einem netten Lächeln.

Яyo, der nicht ein Wort von dem verstand, was die alte Dame gesagt hatte, nahm trotzdem die Tüte mit zurück zu den mittlerweile lachenden Bandmembern und versuchte den Knoten auseinander zu pfriemeln.

„Ein tapferer kleiner Junge bist du~“, schallte es mit lautem Gelächter aus der Richtung des Sängers und ShuU sah den Drummer total entsetzt an.

„Was machst denn du da? Bist du verrückt? Du kannst doch der alten Dame, nicht einfach so die Tüte stehlen!“, regte sich der Bassist nun über Яyos Verhalten auf und wollte mit dem zurechtweisen gerade richtig loslegen, da bekam der Drummer die Tüte endlich auf.

„ShuU ich hab sie nicht bestohlen, die Tüte hat sie mir freiwillig gegeben und in dieser Tüte befindet sich haufenweise Süßkram…die wohl einfachste Form einer Gabe.“, Nii und Satoshi rückten etwas näher an Яyo heran um auch einen Blick in die Tüte werfen zu können, wobei dem Vocal nur ein kurzer Blick gewährt wurde, ehe er mit einem kräftigen Schlag auf den Oberarm vertrieben wurde.

„Süßes, sonst gibt’s Saures!“, knurrte der Drummer sein Opfer an und hatte sich soeben für dessen dummen Spruch gerächt.

Der geschlagene Sänger verzog sich schnell zum Leader um bei ihm Schutz zu suchen, doch dieser wurde nun doch von der Neugier gepackt und so stand Satoshi ganz alleine da.

„Süßes, sonst gibt’s Saures…pah…“, kam es noch leise grummelnd von ShuUs Zimmergenommen, als aus dem Abend durch weit entfernte Kirchglockenschläge, Nacht wurde.

Man ging, nach dem Яyo seine Beute großzügiger weise aufgeteilt hatte, zurück zum Hotel, welches man ohne sich zu Verlaufen erreichte und ließ sich dann müde in sein jeweiliges Bett fallen.
 

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Happy Halloween~
 

Wir hoffen euch hat der One-Shot gefallen und ihr hab ordenlich Süßigkeiten abgegriffen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  THEdark_princess
2012-10-18T10:58:02+00:00 18.10.2012 12:58
Dein OS is echt süß :DD
Ryolein weiß aba Bescheid *-*
Hattest das Thema wohl grad in der Schule, was? ;))
Echt cute wie die anderen alle so verwirrt waren xD

Super Schreibweise :DD

LG
Sayu-chan *.*


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