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Grün, grün, grün sind alle meine Kleider...

Grün, grün, grün ist alles was ich mag
von

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Kapitel 35

„Liebes, wir haben hohen Besuch.“

Die Gattin Seyfrieds, Sigrún, blickte von ihrer Stickarbeit auf, sah ihren Gatten fragend an. Sie hatten niemanden eingeladen, niemand hatte sich angekündigt, sie erwarteten gar keinen Besuch. Als sie jedoch sah wer ihrem Mann und ihrer Tochter folgte, sprang sie auf und ließ ihr Stickzeug fallen. „Königliche Hoheit!“ Sie wusste gar nicht was sie zuerst tun sollte. Knicksen, das personal anherrschen alles sofort herzurichten, dass es einem royalen Besuch gerecht wäre oder sich entschuldigen, dass dem nicht so war?

„Loki genügt vollkommen, Milady.“, lächelte dieser sachte, übernahm es das Stickzeug aufzuheben und es Sigyns Mutter zu reichen. Es ist gewiss nur von Vorteil sich von seiner besten Seite zu zeigen.

„Aber… wie… woher…?“

„Wir sollten Hilda anweisen öfter unter dem Bett unserer Tochter zu kehren. Ich fürchte sie fängt sonst an dort Prinzen zu sammeln.“

„Papa!“ Sigyn war es immer noch peinlich und das würde sich auch nie ändern. Sie hatte noch immer rote Wangen und würde auch immer wieder erröten wenn sie daran zurück dachte.

„Es war recht geräumig und bequem muss ich gestehen.“

„Loki!“ Sigyn schlug ihm sanft auf den Arm. Wollten beide, dass sie vor Scham im Boden versank?!

Ihre Mutter gab allen dreien einen fragenden Blick ehe Loki wieder seine Stimme erhob.

„Milady, es ist nicht die Schuld Eurer lieblichen Tochter. Es ist meine Schuld. Ich habe mich verbotenerweise in das Zimmer Eurer liebreizenden Tochter geschlichen. Und wo ich jetzt Eure Bekanntschaft mache, kann ich sehen woher Sigyn ihr liebliches Antlitz hat.“

„Mit Worten umgehen kann Eure königliche Hoheit…“, sprach Sigrún, blickte Loki noch einmal skeptisch von Kopf bis Fuß an ehe sie ihn bat sich zu setzen. Sigyns Vater musste schmunzeln.

„Der junge Prinz der unserer Tochter Herzschmerz bereitet beehrt uns also mit einem Besuch. Ich kann davon ausgehen, dass der Besuch inoffiziell ist wenn Ihr sagtet Ihr hättet Euch in ihre Zimmer geschlichen?“

„Ich kann Euch versichern, Milady, mein Herz blutet ebenso sehr wie das Eurer Tochter.“

„Oh bitte nicht… die Flecken bekommt man aus den Holzdielen nur ganz schlecht heraus…“

Er musste schmunzeln. Er hatte es sich wesentlich schlimmer vorgestellt. Aber das ihre Eltern so gelassen schienen… Es erleichterte ihn ein wenig.

„Seit neustem verstecken sich also Prinzen unter Betten? Nun… unsere Tochter hatte noch nie Angst vor dem Monster unterm Bett… ich wusste es würde ihr irgendwann zum Verhängnis werden.“

„Mama...“, erklang es flehend von Sigyn.

„Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen, Liebes…“ Sigrún warf ihrer Tochter einen strengen Blick zu. Das würde noch ein Gespräch nach sich ziehen.

„Ich möchte mich noch einmal entschuldigen.“, erhob Loki seine Stimme wieder. „Das… ist alles andere als manierlich.“

„Naja… immerhin lernen wir uns jetzt kennen.“, nickte ihr Vater, setzte sich ebenfalls.

„Ich gehe davon aus, dass Ihr verbotenerweise hier seid?“

„Nun… ja… Es weiß niemand, dass ich hier bin.“

Es herrschte kurzes Schweigen bevor ihr Vater dieses durchbrach. „Aus Liebe zu meiner Tochter werde ich Euch hier nie gesehen haben sobald Ihr gegangen seid.“

„Danke.“, nickte Loki. Auch Sigyn dankte ihrem Vater schweigend mit einem erleichterten Seufzen.

„Aber lasst es uns das nächste Mal wissen. Dann stellen wir Euch einen Schrank als Versteck zur Verfügung. Unter einem Bett ist es wahrlich unwürdig für einen Prinzen.“

Loki musste schmunzeln. Wenn das Thor wüsste… der würde ihm wahrscheinlich noch auf die Schulter klopfen.

„Wenigstens bekommen wir jetzt denjenigen zu Gesicht der unserer Tochter das Herz gestohlen hat.“, sprach Sigrún.

„Ich empfand es nur als gerecht nachdem sie das meine gestohlen hatte. Und ich möchte es auch gar nicht zurück haben.“ Er warf einen Blick zur Seite zu Sigyn, lächelte und ergriff ihre Hand.

„Ich werde es auch nie mehr hergeben.“, lächelte Sigyn, drückte zärtlich seine Hand.

„Was sagst du dazu, Liebes?“

Ihre Mutter seufzte, zuckte mit den Schultern. „Immerhin ein Odinson. Besser als wenn sie den Küchenjungen unter ihrem Bett versteckt hätte.“

„Mama!“

„Ja, ja, ich weiß… Du hattest schon immer hohe Ansprüche was das andere Geschlecht betraf…“

„Milady, ich habe nur ehrliche und aufrichtige Absichten Eurer Tochter gegenüber.“

„Davon bin ich überzeugt. Wenn ihr Euch heimlich zu ihr begebt, trotz eines Verbotes mit dem Risiko den Zorn des Allvaters, Eures Vaters, heraufzubeschwören… Aber wie soll es weitergehen? Es ist und bleibt Fakt, dass unserer Tochter es verboten ist, je wieder Gladsheim zu betreten und als königliche Majestät könnt Ihr nicht immer spurlos verschwinden. Prinzen die sich heimlich wegschleichen fallen für gewöhnlich auf.“

„Ich weiß, dass es kein Dauerzustand sein kann. Und es wäre Eurer Tochter auch nicht würdig. Aber… mehr als zu versuchen den Allvater dazu zu bringen sein Urteil zu überdenken kann niemand… Wir hätten es allen gesagt, wir wollten ehrlich sein. Mein Bruder, meine Mutter hatten bereits mit ihm geredet… es scheiterte nur an einem einzigen Tag… Es wäre alles problemlos verlaufen ansonsten…“

„Wann müsst ihr wieder im Palast sein?“

„Am frühen Abend.“

„Dann solltet ihr die Zeit genießen und nutzen solange ihr könnt…“, nickte ihr Vater beiden zu und entließ sie somit.

So schnell konnte man gar nicht gucken wie Sigyn aufgesprungen war und Loki hinter sich herzog. Das alles war ihr schon peinlich genug und mit dem Wissen, dass eh noch ein intensives Gespräch mit ihren Eltern auf sie warten würde…
 

Sigrún seufzte tief auf. „Das hat sie eindeutig von dir…“

„Männer unter ihrem Bett verstecken hat sie aber von dir…“, schmunzelte Seyfried.

Sigrún schlug ihrem Mann sachte auf den Arm. „Das ist nicht witzig.“

„Nun, Prinz Loki unter dem Bett unserer Tochter vorzufinden hat schon irgendwie Witz.“

„Seyfried…“

„Ja, Liebes… ich weiß. Du wirst ein ernstes Wort mit ihr sprechen und ich werde mal mit ihm reden. Aber… sieh es so… Sie lieben sich… offensichtlich sehr stark sogar.“

„Wer sagt uns, dass es kein Spiel ist? Ein Odinson kann schließlich alle haben…“

„Sie ist verbannt. Und der Allvater hat ein Verbot ausgesprochen. Er riskiert viel indem er gerade hier ist. Er könnte aller Titel enthoben werden. Man riskiert nicht soviel für eine simple Liebelei.“

„Damit hast du wohl Recht….“, seufzte Sigyns Mutter.

„Natürlich habe ich da.“ Erneut erntete der Herr des Hauses einen sanften Schlag auf seinen Arm von seiner Frau. Er musste ein Lachen unterdrücken.

„Das ist eine ernste Angelegenheit. Das ist nicht zum lachen… ich bin viel zu jung um Großmutter zu werden…“

„Ist das dein einziges Problem?“, lachte er leise.

Mit einem Schmunzeln antwortete sie: „Möchtest du mit Großvater angesprochen werden? Deine kleine Tochter, dein Prinzesschen als erwachsene Frau akzeptieren die ihre eigene Familie gründet?“ Ein kurzes Schweigen und ein Murren bestätigten ihren Verdacht. Sigrún seufzte erneut. „Wenn sogar die Königin und der Kronprinz und eigentlich jeder weiß… Das Urteil des Allvaters ist viel zu harsch. Man sieht doch wohin es führt… heimlich muss sich ein Prinz aus den Palast schleichen und sich in das Zimmer unserer Tochter stehlen…“

„Er hatte keine andere Wahl. Unsere Tochter war aus einem ganz bestimmten Grund in den Palast geladen worden… Sie haben es beide inter dem Rücken aller begonnen. Was hätte er sonst tun sollen? Hätte er es unbestraft gelassen, hätte es ein ganz schlechtes Licht auf alle beteiligten geworfen, es hätte unsere Tochter wie ein Wanderpokal aussehen lassen… Will der eine sie nicht, kriegt sie halt der andere…“

„Wann er das Urteil wohl aufheben wird?... Ob er es aufheben wird?“

„Ich hoffe bald… in aller Heimlichkeit ist auf Dauer keine Lösung für niemanden…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rubyca
2013-11-24T12:26:41+00:00 24.11.2013 13:26
Ich liebe es einfach, wie du ihre Eltern geschrieben hast! Vernünftige, bodenständige Leute mit Sinn für Galgenhumor. Sehr gut! :D


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