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The side I want to hide

von

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Der Angriff

Sie fühlte sich wie der letzte Vollidiot, als sie nach beinahe zwei Stunden immer noch ziellos durch die Straßen Karakuras irrte. Immer wieder versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen, doch ihre Konzentration war für heute wohl im Eimer. „Das ist alles nur die Schuld von Tobias und Alice“, dachte Carina beleidigt und vergrub ihre Hände tiefer in den Hosentaschen der Jeans. Mit einem Mal blieb die Shihoin stehen. „Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?“, sagte sie, fasste sich beiläufig an die Stirn. „Selbstgespräche führen?“, ertönte hinter ihr eine dunkle Stimme und verwundert drehte sich Angesprochene herum. Stöhnend machte sie Letzteres gleich noch einmal, doch es brachte nicht viel. Mit aller Macht wollte sie die schwarze Katze, die nun hinter ihr herlief, ignorieren, was allerdings nicht funktionierte. „Was willst du von mir?“, fragte sie schließlich genervt, denn ein Gespräch mit ihrer Mutter war das Letzte, was sie gerade wollte. War heute Elternsprechtag oder was?
 

„Willst du jetzt dein Leben lang sauer auf mich sein?“, kam die Gegenfrage und Carina lachte trocken auf. „Ja, warum eigentlich nicht? Bisher hat es jedenfalls ganz gut funktioniert. Nur, weil du meinen Taicho einwickeln konntest, heißt das nicht, dass ich dir ebenfalls plötzlich wieder zugetan bin.“ Eine kurze Zeit herrschte Schweigen, dann erklang erneut Yoruichis Katzenstimme. „Du hast dir die Haare lang wachsen lassen. Ich dachte, die sind unpraktisch und stören beim Kämpfen?“ Carinas Augen verengten sich. Musste das jetzt sein? Musste ihre Mutter sie unbedingt an die Zeit erinnern, als sie noch glücklich gewesen war? Als sie noch nicht gewusst hatte, dass sie zum Teil ein Hollow war? Wo sie Tyson noch nicht umgebracht hatte?
 

„Menschen ändern sich“, antwortete sie kalt, ihre Augen richteten sich auf ihren Gesprächspartner, der nun neben ihr ging. „Und falls es dir nicht aufgefallen ist, ich habe mich verändert. Zum Beispiel bin ich nicht mehr so dumm dir jedes Wort, was aus deinem Mund kommt, zu glauben. Und ich werde mich erst recht nicht mehr von dir verarschen lassen.“ Wohl darauf bedacht, dass niemand sah, wie sie als Katze redete, begann Yoruichi erneut sich zu entschuldigen.
 

„Jetzt mal ehrlich. Du weißt ganz genau, dass ich das nur getan habe, um dich zu schützen. Gut, die Sache mit Kisuke war kein Kavaliersdelikt, aber ich habe mich jetzt bestimmt oft genug dafür entschuldigt, oder etwa nicht?“ „Deine Entschuldigungen ändern aber nichts. Und außerdem ist es nicht nur das. Jetzt bin ich Vizekommandantin und du nimmst mich immer noch nicht ernst. Und jetzt sag bloß nicht, dass das nicht wahr ist. Allein, wie du mich die ganze Zeit besorgt von der Seite anstarrst sagt schon alles. Ich bin jetzt ein Shinigami und ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen.“
 

Für einen Moment lagen die Worte „Und warum wärst du dann bei unserem letzten Treffen beinahe verblutet?“ auf Yoruichis Lippen, doch sie schluckte sie förmlich hinunter. „Willst du deinen Vater jetzt für meine Fehler bestrafen?“ Carina blieb wie angewurzelt stehen. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihr breit, irgendwie hatte Yoruichi ja Recht. „Er würde sich bestimmt gerne mit dir unterhalten, da bin ich mir sicher. Also lass deine schlechte Laune bitte nicht an ihm aus.“ „Wenn’s nur das wäre“, dachte Carina leicht beunruhigt. Das, was ihr wirklich Sorgen machte war, dass Kisuke hinter ihr Geheimnis kommen könnte. Blöd nur, dass sie das ihrer Mutter schlecht auf die Nase binden konnte.
 

„In Ordnung“, sagte Carina schließlich und trat den Rückweg zum Laden ihres Vaters an. Yoruichi sah ihrer Tochter nach. Ja, sie hatte vollkommen Recht. Carina hatte sich verändert, nur leider war sich Yoruichi nicht wirklich sicher, ob zum positiven oder zum negativen. Wenn sie wenigstens an sie rankommen würde…
 

Mittlerweile war es schon Abend geworden, der Himmel war dunkel und sternenlos. Ein kühler Wind wehte und verschaffte Carina eine Gänsehaut auf ihren Armen. In der Ferne konnte sie den Urahara Shop sehen, gedanklich machte sie sich auf eine erneute Begegnung mit ihrem Vater gefasst. Sie zuckte heftig zusammen, als ein lautes Krachen direkt über ihr ertönte und sie aus ihren Gedanken riss. Ihr Kopf schoss in die Höhe, ihre Augen weiteten sich beinahe sofort.
 

„Alice“, schrie Carina laut, als diese in der Luft kniete. Blut strömte ihr aus einer Wunde am Kopf und auch der Rest von ihr sah nicht besonders gut aus. Gegenüber von ihr stand ein Arrancar. Seine rechte Gesichtshälfte wurde durch eine Hollowmaske komplett verdeckt, seine schwarzen Haare standen wild in alle Richtungen ab. Die Kleidung, die er trug war zum größten Teil weiß und ein schwarzes Loch prangte in seiner linken Hand. Carina schoss in die Höhe, befand sich nun neben Alice.
 

„Geht’s dir gut?“, fragte sie, aber ihr Blick lag allein auf dem Arrancar. Irgendwie war sie ein wenig aufgeregt. Sie spürte eine seltsame Präsens an ihm, aber wovon kam das? „Ja, er hat mich blöd erwischt“, zischte Alice vor Schmerz, taumelte sogar leicht, als sie versuchte aufzustehen.
 

„Wer bist du?“, fragte Carina leicht zornig. Sie wusste, dass Alice diese Verletzungen wegsteckte, aber die Kopfwunde sah wirklich schlimm aus. Der Arrancar lachte ausgelassen. „Was denn, noch ein Shinigami? Müsst anscheinend irgendwo hier ein Nest haben. Du solltest dir meinen Namen gut einprägen, er wird nämlich der Letzte sein, den du jemals hören wirst. Er lautet Álvaro Sola.“ „Bist du fertig?“, erwiderte Carina gelangweilt und spannte ihren Körper an, vorbereitet auf einen möglichen Angriff.
 

Yoruichi spürte die Anwesenheit der Arrancar sofort, ebenso wie Kisuke. Der ehemalige Kommandant stand vor seinem Laden, als Yoruichi ihn endlich erreichte. „Was stehst du hier so dumm rum?“, keifte sie ihn, immer noch in ihrer Katzengestalt, an. Mit ihren gelben Augen sah sie nach oben. Carina stand mittlerweile vor Alice, diese hatte sich leicht zurückgezogen, denn ihre Sicht war leicht beeinträchtigt. „Da bist du ja Yoruichi. Du hättest mal mein Gesicht sehen sollen, als Carina plötzlich vor mir stand. Ich war vielleicht überrascht“, sagte er fröhlich und Yoruichi hatte den Drang, ihre Augen zu verdrehen. „Warum greifst du nicht ein?“, fragte sie, doch Kisuke zückte lediglich seinen Fächer und hielt ihn vor sein Gesicht, sodass man nur noch seine Augen sehen konnte. „Ich will sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wir können immer noch eingreifen, wenn es gefährlich wird.“
 

Carina bekam von ihren Eltern gar nichts mit, ihre gesamte Konzentration war auf ihren Gegner gerichtet. „Pass mal auf. Ich mag es gar nicht, wenn man meinen Freunden zu nahe kommt. Und glaub mir, du wirst das noch zu spüren kriegen.“ Beinahe gleichzeitig zuckten die Beiden nach vorne, ihre Faust traf auf seine. Ein Bild durchzuckte auf einmal ihren Geist, ein Bild von einer kleinen Kugel. „Das Hogyoku“, dachte sie und endlich verstand sie dieses seltsame Gefühl von vorhin. „Aizen hat das Hogyoku benutzt, um diese Typen zu erschaffen. Elender Mistkerl. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf es reagiere.“
 

Álvaro benutzte nun sein Schwert, versuchte immer wieder sie zu treffen, doch Carina entging der Klinge immer um wenige Millimeter. Sie stoben auseinander und die Shihoin zuckte zusammen, als Blut von ihrer Wange tropfte. „Verdammt, der ist besser, als ich gedacht habe“, schoss es ihr durch den Kopf. „Carina“, ertönte plötzlich Alice Stimme hinter ihr. „Rangiku hat gerade eine Nachricht übermittelt. Das Limit wird aufgehoben.“ Carina begann zu grinsen. „Na endlich. Genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Sie schob ihr Oberteil ein wenig zur Seite, auf ihrem Dekollete erschien die Tulpe, das Zeichen ihrer Division. „Begrenzung freigeben.“ Sofort spürte sie, wie ihre Kraft zunahm. „Und was soll das jetzt gebracht haben?“, fragte der Arrancar spöttisch und Carina lächelte. „Wenn wir Vizekommandanten und Kommandanten in diese Welt kommen, werden unsere Kräfte auf 20% reduziert. Jetzt…sind sie es nicht mehr.“ Mit einem schnellen Blitzschritt stand sie hinter ihm, ihr Knie traf ihn hart in den Rücken.
 

Yoruichi blinzelte, konnte für einen Moment nicht glauben, was sie da sah. Carina war schnell und wenn sie das sagte, sollte das etwas heißen. Erneut landete ihre Tochter einen Treffer, als sie Aizens Spielzeug einen Schlag ins Gesicht und anschließend in die Magengrube versetzte. Die Violetthaarige bemerkte gar nicht, dass ihr Mund mittlerweile offen stand. „Soi Fon hat gut entschieden, als sie sie zur Korpskommandantin der 3. Einheit der Onmitsukido gemacht hat“, erwähnte Kisuke beiläufig, aber Yoruichi hörte ihm kaum zu.
 

„Beenden wir das Ganze. Das hier ist mir zu langweilig.“ „Du kleines Miststück“, brüllte Álvaro nun vollkommen außer sich und ging erneut auf sie los. Carinas Hand schloss sich um den Griff ihres Schwertes, dann zog sie es schließlich, ließ es allerdings unentfesselt. Sie wich seinen Hieben aus und war schließlich mit einer Bewegung genau vor seinem Gesicht. Ein, für Alice ziemlich widerliches, Geräusch erklang, als ihre Freundin dem Arrancar Totsuka genau durch die Stirn bohrte. Erst jetzt fiel der Schwarzhaarigen auf, dass sie Carina noch nie hatte töten sehen. Außer Hollows natürlich. Immer wieder vergaß sie, dass Carina im Töten erfahrener war, als Tobias, Toshiro oder sie selbst. Ein Mitglied der Onmitsukido zu sein hatte immerhin auch seine Nachteile.
 

Carina sah Alice an, diese nickte. Totsuka glitt aus dem toten Körper heraus, dieser fiel in Richtung Boden. Mit einem kräftigen Kido-Spruch beseitigte Alice nun auch die letzten Spuren ihres Angreifers. Carina konnte das Reiatsu von Tobias und Toshiro fühlen, sie spannte sich leicht an.
 

„Wollen wir nur hoffen, dass es den Beiden gut geht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2012-07-13T21:21:50+00:00 13.07.2012 23:21
Hammer kapi^^
Von:  Cortes
2012-07-13T07:43:52+00:00 13.07.2012 09:43
Jetzt konnten die beiden sie mal im Kampf sehen!^^
Bin schon gespannt, wie es weitergeht. Kommt noch das Vater-Tochter Gespräch?
Vielleicht noch eine Tränenreiche Familienzusammenführung?

Bin gespannt auf mehr!


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