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You're Superman, with the wind in your back

ProtoCreed [Alex/Desmond]
von

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Seufzend stehe ich im Aufzug, halte meine Akten in der einen und mein Handy in der anderen Hand. Entnervt schaue ich auf das Display. 19:47 Uhr.

„Fuck“, zische ich durch zusammen gepressten Lippen. Ich hatte versprochen um 19 Uhr daheim zu sein.
 

Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf, als die Türen des Aufzuges sich öffnen und ich in den Gang treten kann. Schnellen Schrittes laufe ich zu unserer Wohnungstür und hoffe, das alles okay ist. Ich klemme meine Akten zwischen meine Knie und ziehe meine Chipkarte durch den Schlitz. Als ich das beruhigende Pling und das grüne Licht des Kartenlesers sehe, greife ich schnell meine Akten wieder und trete hastig ein. Geschickt trete ich mit meinem Fuß die Tür zu.
 

In der Wohnung ist es kalt und dunkel. Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, doch ich versuche ruhig zu bleiben.

„Desmond?“, rufe ich in die Wohnung, während ich die Akten auf den Tisch ablege und meine Jacke über den Stuhl hänge. Eine Antwort bekomme ich nicht. Frustriert gehe ich ein paar Schritte und stehe plötzlich in einer Pfütze. „Desmond?“, rufe ich erneut, es riecht bitter-metallisch
 

Als ich weiter in Richtung Küche gehe, kann ich jemand leise flüstern hören. Ich bin mir zuerst unsicher, ob ich wirklich zu ihm gehen möchte, entscheide mich aber dafür. Ich lege den Lichtschalter an der Küchenwand um und muss schlucken.

Die Küche ist total verwüstet. Überall liegen Porzellanscherben und an einer Wand ist undeutlich etwas mit Blut geschrieben, was ich nicht entziffern kann und will. Mein Blick wandert zu Desmond, der neben der Küchenzeile kauert, seine Arme eng um seine Knie geschlungen, fest an ihn gepresst. Das Blut ist bereits von seinem rechten Arm durch sein Shirt und seine Jeans gesickert. Ich versuche ruhig zu bleiben, Panik bringt uns beiden nichts.

„Desmond“, hauche ich sanft, knie mich vorsichtig vor ihn und streiche über sein braune kurze Haar.
 

„Sie sind hier. Sie wollen mich. Ich will nicht in den Animus. Sie sind hier, siehst du sie? Der Animus, ich kann nicht“, murmelt er so schnell, dass ich eine Sekunden brauche, um zu verstehen was er sagt.
 

Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Knie. Er zuckt heftig zusammen, sieht mich verwirrt an.

„Alex?“, raunt er, als hätten wir uns Jahre nicht mehr gesehen. Ich ziehe ihn zu mir, nehme ihn in den Arm und streiche über seinen Rücken.

„Was machst du hier? Warum bist du in Italien?“, fragt Desmond mich perplex, doch ich belächle ihn nur.
 

„Ich habe dich doch heimgeholt-“, ist meine ruhige Antwort. Ich stehe langsam mit ihm auf und bringe ihn ins Bad.

„Heim?“, kommt es verwirrt von ihm, als ich ihn auf den Sitz der Toilette setze. „Ja. Ich bin dich holen gekommen und wir sind zusammen nach Hause geflogen. Manhattan, erinnerst du dich?“
 

Ich desinfiziere seine Wunde am rechten Arm und verbinde sie. Während Desmond sich in unserem Bad umsieht, als sei er Jahre nicht mehr hier gewesen, doch ehrlich, es ist vermutlich nichtmal einen Tag her. Ich seufze und sehe erstaunt auf als Desmond durch meine Haare fährt.

„Wo sind deine Tentakeln? Jagen dich Blackwatch noch immer?“ Ich ringe mir ein kurzes Lächeln ab auf seine Frage hin.
 

Vor zwei Jahren hat das alles begonnen. Desmond und Ich lebten damals schon ein Jahr zusammen, es war Winter und er arbeitete in einer Bar. Er wollte aufhören, weil er sich verfolgt fühlte, doch ich belächelte es nur und konzentrierte mich auf meine eigenen Forschungen.

Eines Tages rief dann sein Chef an und sagte, ich solle ihn abholen - Desmond würde die Gäste bedrohen.
 

Ich war erstaunt und holte ihn ab. Er beschuldigte mich wüst eine Geliebte zu haben, dass ich ihn betrügen würde und nur Informationen für Abstergo sammeln würde. Es war das erste Mal das er von Abstergo sprach.

Es war der Beginn einer Paranoiden Persönlichkeitsstörung, wie sich später herausstellen sollte..
 

Immer wieder sprach er über Templer, die die Erinnerungen seiner Vorfahren haben wollten und von Assasinen die eine Wahrheit beschützten. Desmond war nicht mehr im Stande arbeiten zu gehen, an jeder Ecke und in jedem Schatten sah er Templer und Assassinen.
 

Mittlerweile schläft er nur noch mit einem Küchenmesser unter dem Kissen. Mit das schlimmste ist, dass er sich teilweise nicht einmal mehr an mich erinnern kann. Ständig fragt er mich nach irgendwelchen Viren, Geheimdiensten oder - Tentakeln.

Irgendwann kam er zu derfesten Überzeugung, er selbst sei ein Assassine und ist sogar einmal mitten in der Nacht aus dem Fenster geklettert, um in einen - imaginären - Heuhaufen zu springen.

Vor etwa drei Monaten hat er damit begonnen, irgendwelches wirres Zeug an unsere Wohnungswände zu kritzeln. Mit seinem eigenen Blut.
 

„Komm, setzten wir uns auf die Couch.“, schlage ich vor, nachdem ich ihn verarztet habe. Das Blut und den Schweinestall in der Küche beseitige ich wenn Desmond schläft. Lächelnd folgt er mir, hält meine Hand, als wären wir Teenager.
 

Immer, wenn er Namen von Personen in seinem Wahn genannt hatte, habe ich das Internet nach Informationen über sie durchsucht. Es geht von Robert de Sable bis zum Papst Rodrigo Borgia.

Er nennt mir allerdings auch Namen, wie Shaun - Shaun Hastings, die es einfach nicht gibt.
 

Mittlerweile kommt er nur noch selten zu sich. Desmond ist lange nicht mehr der Mann, in den ich mich damals verliebt hatte. Ich lasse ihn in seiner Welt und belüge ihn täglich. Er sieht mich als ein Held, der die Welt von einer unbekannten Seuche rettet. Am Anfang hatte ich noch versucht ihn zu Vernunft zu bringen, doch damit machte ich es jedes Mal nur schlimmer.

Irgendwann sind mir seine Beschuldigungen eben zu viel geworden.
 

Ich schalte den Fernseher an und zufälliger Weise läuft gerade Spongebob. Als ich umschalten will, legt er eine seiner Hände auf meine.

„Können wir das sehen?“, fragend sieht er mich an. Natürlich nicke ich und sage nichts als er seinen Kopf auf meinen Schoß bettet.
 

„Denkst du Shaun wird Böse sein, wenn ich noch eine Weile hier bleibe?“, seine Stimme klingt belegt und müde. Ich streiche ihm durch das Haar und gebe nur ein dünnes „Denke nicht“ von mir.
 

„Heute habe ich Minerva wieder getroffen. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper und dann wurde alles schwarz“, erzählt er weiter, während wir gemeinsam Spongebob gucken. Er schmiegt sich an mich und ich kann spüren, dass seine Hände sich verkrampfen.
 

„Und dann?“, frage ich interessiert. Desmond setzt sich abrupt auf und sieht mich mit seinen goldenen Augen an, die schon lange nicht mehr die Klarheit von früher ausstrahle. Er packt mich an den Ärmen und seine Lippen verziehen sich.
 

„Sie wollen mich in den Animus stecken. Sie brauchen mich. Aber ich will das nicht mehr. Aber...“, bricht er aprupt ab, sodass ich eine Augenbraue hochziehe. „Aber was?“, frage ich, möchte das er weiterspricht. „Dann kamst du und hast mich von Vidic und seinen Leuten gerettet!“, lächelnd umarmt er mich. Meine Arme schließen sich um ihn, ich drücke ihn enger an mich.
 

Die Therapeuten meinten das Desmond vielleicht niemals wieder vollständig zu sich kommen wird ... Doch falls, falls das irgendwann geschehen sollte, will ich bei ihm sein.
 

„Du bist mein Held, Alex.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  zahnpasta
2011-10-13T13:32:36+00:00 13.10.2011 15:32
Also ich gebe ehrlich zu, dass ich mir bei dem Titel was ganz anderes vorgestellt habe.. irgendwie was lustiges, nichts so dramatisches. ;w; Trotzdem gefällt mir diese Art an Desmond sehr gut, ich hätte total Bock das auch so im RPG zu schreiben. Es ist interessant, wie du das alles verpackt hast, Alex scheint ja wieder einen Job zu haben und die Welt ist gerettet? xD Und ich mag, wie du ein paar Sachen aus dem RPG eingebaut hast. >w<
Tolle Fanfic, ich hatte Spaß die zu lesen. :3


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